Der Kristallsee

  • ~ Eric kommt an ~


    Immer der Nase nach, geführt von der Suche nach Inspiration oder auch
    einfach nur auf der Suche nach einem schönen Gesicht, das er dann,
    sofern es ihn inspirierte, auf Papier bringen würde. Wieso er sich
    diesen, zugegeben prächtigen Ort ausgesucht hatte, war im entfallen.
    Vielleicht weil das der Ort war, wo er Mist immer getroffen hatte, als
    die Beiden noch eine innigere Beziehung führten.
    "Wieso eigentlich
    führten..?" Aber das Mist zu dieser Stunde sich hier aufhalten würde war
    unwahrscheinlich, zu groß wäre der Zufall.. oder eher das Glück. Auf
    der anderen Seite fragte sich der junge Jäger, wieso er hierher gekommen
    war, an einem so menschenverlassenen Ort, wenn er wusste das Mist
    sowieso nicht hier war und an dem höchstens zur warmen Jahreszeit Horden
    von Leuten anzutreffen waren, doch die Chance jemanden zu treffen im
    April, bei diesem unberechenbarem Wetter, war gering.
    Der Brünette
    spazierte gemütlich den Weg entlang, der zum Ufer des Sees führte. Seine
    Augen wanderten mit, nichts entging seinem geschärftem Blick. Jeder
    Vogel, jede schöne Pflanze, jede Knospe und jeder Grashalm wurde
    geprüft.., doch das alles war nicht das, was er wollte. Es gab ihm
    nichts, seine Kreativität war wie weggeblasen. Kopfschüttelnd, doch fest
    entschlossen heute noch etwas zustande zu bringen, trottete der junge
    Mann weiter. Als er durch einzelne Gräser und Büsche einzene Ausschnitte
    des Kristallsee erblickte, wurde diese Entschlossenheit angespornt, den
    was war so unperfekt perfekt wie Wasser? Kleine Wellen ließen die
    Wasserdecke so uneben und weich wirken. Zudem erinnerte ihn das Wasser
    oft an Tau's Augen.. Und wieder wurde ihm bewusst, wie sehr er die
    Blondine vermisste.Ein Seufzen entwich ihm, ehe er endlich angekommen
    war und sich der riesige See vor ihm erstreckte. Kaum war er einige
    Schritte auf den See zugegangen, erblickte er links von sich dem Umriss
    einer Gestalt im Sand liegen. Wie tot lag die Gestalt da.. Eric, welcher
    kurz mit dem Gedanken spielte weiter zu gehen, tappte leise zu seiner
    Entdeckung. Je näher er kam, umso wohler fühlte sich der Jäger und umso
    besser konnte er die Person identifizieren. Es war eine Frau, eine junge
    Frau, deren Antlitz von solch einer Schönheit war, das Eric, wäre er
    nicht so geplättet gewesen, wahrscheinlich angefangen hätte zu weinen.
    Es war anders, sie war anders. Sie war schön, und passte so gut in
    dieses ganze Szenario das es dem Jäger kalt den Rücken runterlief.


    Ohne weiter Zeit damit zu verschwenden, die schöne Fremde anzustarren,
    griff er mit seiner Hand in seinen Beutel, holte Block und seine vier
    unterschiedlich dicken Bleistifte heraus, setzte sich neben sie in den
    Sand und begann damit, sie zu zeichnen.

  • Es war warm. Die Vögel zwitscherten vergnügt und die Sonne schien. Schien zu stark und schien Daria ins Gesicht. Grummelnd öffnete das Mädchen ihre Augen und hielt sich sofort die Hand vors Gesicht, damit sie nicht urplötzlich direkt in die Sonne starrte. „Bringt mir mal jemand einen Sonnenschirm oder sowas?“, murmelte sie schlaftrunken.
    Es verstrichen ein paar Sekunden bis die Elfe bemerkte, dass sie nicht mehr alleine war. Im Traum war sie umgeben von vielen kleinen Katzen, mit denen sie spiele und jetzt saß da nur noch ein Typ. Ein braunhaariger junger Mann, der einen Block in der Hand hielt und etwas zeichnete. „Uhm..?“
    Langsam richtete sich die Blondine auf und guckte ihr Gegenüber verdutzt an. „Hallo?“ Sie legte den Kopf schief, sah hinter sich, suchte etwas, was der Junge zeichnen konnte. „Was.. zeichnest du da?“, fragte sie etwas neugierig nach, da sie selbst keinen Blick auf den Block und die Zeichnung werfen konnte.

  • Rasch, dennoch mit viel Liebe zu jedem einzelnen Detail zeichnete Eric das Gesicht der Blonden. Abwechselnd schaute er von seinem Block zu dem Mädchen, bis er merkte das sie auf einmal die Augen weit geöffnet hatte und den Jungen fragend anschaute. Jetzt, wo er ihr in die Augen sehen konnte, fand er sie noch bezaubernd als zuvor. Dieses blau erinnerte ihn zwar ungewollt an die Augen von Tau, doch die Augen seines Gegenübers schienen noch einen Tick größer zu sein. "Guten morgen", lächelte der Jäger sanft und legte den Block auf seinen Schoß. "Was ich.. zeichne?" In Anbetracht der Umstände und der Tatsache, das er vor ihr saß und im Hintergrund nichts als Sandund vielleicht einzelne Ausschnitte von Wiesen waren, fand er die Frage komisch. "Natürlich Euch.."

  • Daria rieb sich noch den Schlafsand aus den Augen, als der Brünette zu reden began und sie erstmal mit einem Lächeln begrüßte. Das fand sie auf Anhieb so niedlich, dass das Mädchen nicht anders konnte, und sich seinem Lächeln anschloss. Wenn ihres vielleicht auch eher einem Grinsen ähnelte.
    Nun wartete sie auf das Motiv, welches der Junge auf seinen Block zauberte und guckte ihn umso verblüffter an, als er sagte, sie wäre jetzt auf dem Zeichenpapier verewigt. „Was?!“
    Etwas stürmisch beugte sich die Elfe nach vorne, um einen Blick auf den Block zu erhaschen und tatsächlich! Erst brauchte Daria mit ihrem ungeschulten Blick für Kunst etwas, um die Striche zueinander zu setzen aber es handelte sich wirklich um ihr Gesicht. „Wooow!“, stammelte sie, als hätte sie in diesem Moment das Schönste der Welt gesehen. "Das.. das ist voll schön!" Warte - kommt es nicht eingebildet rüber, wenn ich die Zeichnung als hübsch bezeichne? Immerhin bin ich darauf!? Den Gedanken schob das Blondchen einfach schnell beiseite und lobte den Fremden weiterhin.

  • Eric freute sich immer, wenn man ihm mit einem Lächeln, in diesem Fall eher süßem Grinsen entgegnete. Er hatte sich in seiner Motivwahl also nicht getäuscht, denn sie war im wachen Zustand genauso sympathisch wie schlafend. "Wieso, wundert Sie das?", fragte Eric ebenso verblüfft, als die Fremde auf seine Antwort so überrascht reagierte. "Ich meine, schöne Frauen sind wie schöne Blumen. Man sollte sie in ihrer vollsten Schönheit zeichnen, und sie so in Erinnerung behalten, ehe sie irgendwann anfangen zu welken... Obwohl ich bei Ihnen hinzufügen muss, das es schlichtweg unmöglich ist das sie irgendwann weniger schön sind. Selbst Falten würden ihrem herrlichen Anblick keinen Abbruch tun..", lächelte er erneut und musterte dabei jede noch so kleine Mimik des Mädchens. "Und danke, doch bedanken Sie sich eher bei sich. Ein Bild ist immer nur so schön wie das Motiv."

  • „Ähm.. naja..“ Da musste die Elfe erstmal überlegen was sie antworten sollte und während sie sich die passenden Worte zurecht legte, schenkte der Brünette ihr eine wundervolle Erklärung und überhäufte sie zudem schon fast mit Komplimenten, die das junge Gesicht des Mädchens nur noch rot werden ließ.
    Jetzt war sie wirklich sprachlos. „Aber..“, fügte sie seinen letzten Worten noch hinzu, „..das Motiv kann noch so schön sein, wenn der Künstler einfach kein Talent hat. Und das hast du wirklich! Also sie..“ Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Fremde sie siezte und sie einfach unverschämt gleich das Du in den Mund nahm, ohne dass sie ihn ja wirklich kannte! Aber trotzdem fühlte sie sich irgendwie alt, wenn er kein Du benutzte. „Aber bitte hör auf, mich zu siezen.“ Da lachte das Mädchen. „Da fühl ich mich wirklich alt!“ Und Daria war nun wirklich niemand, der alt werden wollte.. und von ihrem Verhalten her, konnte man manchmal schon fast sagen, dass sie für immer ein Kind bleiben würde.

  • Es gefliel ihm, wie er durch so einfache Worte, die außerdem der Wahrheit entsprachen die zarten Wangen des Mädchens erröten ließ.
    "Ja, nur ist Talent relativ. Denn Schönheit liegt wie allseits bekannt ist im Auge des Betrachters, und talentiert ist jeder, nur ist es unterschiedlich wem die Zeichnungen dann gefallen. Ich sehe mich weniger als Künstler, sondern eher als.. Poeten der mit dem Bleistift im Einklang ist." Eric fuhr sich mit seiner Hand durch den Pony, da der seichte Wind einzelne Strähnen quer in seinem Gesicht lagen.
    "Selbstverständlich werde ich das, nur wäre es schön.. wenn DU mir deinen Namen verraten würdest. Oder soll ich dich schöne Fremde nennen?"

  • „Du bist nicht nur mit deinem Bleistift so.. talentiert, sondern auch ein Künstler mit deinen Worten!“, entgegnete sie dem Fremden. „Du schreibst nicht zufällig noch Gedichte? Geschichten? Das Talent dazu hättest du sicherlich auch noch.. und außerdem – wer deine Zeichnungen als hässlich bezeichnen würde, der hat nun wirklich kein Blick für das Schöne!“ Seit wann rede ich so komisch?!
    „Klar, ich bin Daria!“, stellte sich die Elfe vor und dabei wurde ihr Grinsen sanfter, bis sie ihn leicht anlächelte. „Aber dann musst du dich auch vorstellen.“ Wie heißt du? Romeo?

  • "Dein Kompliment ist das schönste, das ich seit einer Ewigkeit gehört gehört habe.", lächelte der Jäger seinem hübschen Gegenüber sanft zu. "Gedichte und Geschichten kann ich nur zu Papier bringen, wenn mich etwas inspiriert. Denn ich bin der Meinung, man kann nur über etwas philosophieren wenn man es fühlt, wenn man mit Leib und Seele mit dem was man schreibt im Einkang ist. Es muss eine Geschichte sein, mit Hintergrund. Das selbe natürlich auch was Gedichte betrifft. Doch du musst wissen, nichts ist inspirierender als eine schöne Frau." Die Antwort der Blonden bezüglich seines künstlerischem Talents und seiner Äußerung, das so mancher seine Zeichnungen als hässlich empfinden könnte, zauberte dem Brünetten erneut ein Lächeln, oder sogar einen Hauch von einem Schmunzeln auf die Lippen. "Daria..", wiederholte der junge Mann und schien in Gedanken. "Daria.. Daria... wieso hast du nur so blondes Haar wie Tau.." Der Gedanke an seine blonde .. "Freundin" schmerzte, doch in diesem Moment überwog die Freude über seine neue Bekanntschaft. "Oh, natürlich. Ich heiße Eric.", grinst er charmant, verbeugte sich kurz vor dem Mädchen, fasste vorsichtig nach ihrer Hand, führte diese zu seinem Mund und drückte zärtlich einen Kuss auf ihren Handrücken.

  • Leise lauschte sie den Worten des Fremden. Egal was und wie lange er redete, sie konnte ihm so lange zu hören, bis er nichts mehr zu sagen hatte. Irgend etwas faszinierte das kindliche Mädchen an diesem Jungen.. „Kann ich mal eine Geschichte von dir lesen? Oder ein Gedicht?“, fragte die Blonde, da sie jetzt gerade wohl nichts mehr interessierte. Und dann musst du mir natürlich den Hintergrund dazu erzählen! „Das würde ich sehr gerne mal machen.“
    Mit einem Lächeln auf den Lippen, ja sogar erneut einem roten Schimmer auf den Wangen, entgegnete sie seiner Begrüßung, die sie fast als Prinzessin fühlen und deshalb auch kurz schmunzeln ließ, und wollte schon fast einen Knicks machen.. ließ es aber dann doch bleiben. „Schön dich kennen zu lernen!“, fügte sie der typischen Vorstellungsrede noch hinzu.

  • ~Zaid kommt an.
    Auf dem endlosen und vor allem ziellosen Weg Richtung Ruhe und Frieden verschlug es den Blonden an den Kristallsee. Perfekt um über so manches nachzudenken... so dachte er jedenfalls, ehe es ihm die Kinnlade weit aufschlug, als Daria seelenruhig mit irgendeinem Typen zugange war. Deswegen hat sie Dorothy allein gelassen?! Nein... unmöglich! Spielte diese falsche Bazille also seit dem lieben langen Tag, an dem sie sich zum ersten Mal getroffen hatten, ein falsches Spiel mit Zaid, Dorothy und Ivan? Man musste gleich zweimal darüber nachdenken um zu merken wie schwachsinnig das klang. Wenn es nach Zaid ginge, wäre er selbstverständlich sofort zu ihr hingestürmt und hätte sie zur Rede gestellt, aber der Nerv dazu war momentan nicht vorhanden. Soll sie doch ihre Probleme lösen und ich meine... das renkt sich bestimmt wieder. Ohne ihr weiter Beachtung zu schenken, setzte er sich an ein Plätzchen möglichst außer Reichweite und verschanzte sich dort, um ein kleines Nickerchen zu halten. Wenn man es genau betrachtet hatte, war ihm dieses Vergnügen lange verwehrt geblieben, da er neben Dorothy die Nacht praktisch durchgemacht hat. Ereignisse kreisten in Zaids Kopf, Lösungen sowie mögliche Konflikte die bald entstehen würden... alles malte sich der Blonde aus. Apropos Konflikte... einem gewissen alten Magier namens Jeremy wollte er eigentlich noch einen Besuch abstatten. Das konnte ja heiter werden...

  • Zum ersten Mal seit Ewigkeiten sind Jeremy die Kräuter seines lieblings Tees zur Neige gegangen, sodass sich der weise Mann aus seiner geliebten Bibliothek heraustrauen musste, um Nachschub zu besorgen. Mit einem Korb, den er vor langer Zeit selber gebastelt hatte, machte er sich auf die Jagt nach seiner geliebten Kamille. Mühevoll rupfte er die Kräuter aus der Erde und packte sie in seinem Korb. Nachdem er die Hälfte gefüllt hatte, machte der alte Magier eine Pause. Er streckte sich und stöhnte folgende Worte: „Wenn ich nicht schon alt wäre, würde ich jetzt sagen: Ich werde alt.“
    Er rieb sich seinem krummen Rücken und lies seinem Blick über dem Kristallsee wandern. Ein wunderschöner See! Wäre da nicht ... ein? Ja, was eigentlich? Jeremy rückte seine Brille zu recht in der Hoffnung sich verguckt zu haben. Aber leider hatte er sich nicht geirrt. „Diese Jugend von Heute – nur am faulenzen, während die Älteren arbeiten! Na, warte, mein Freund. Du wirst überrascht sein, aber das Leben ist kein Ponyhof!“, knurrte er.
    Der alte Magier brauchte gar nicht lange überlegen, was er dem jungen Burschen an tun würde. Er will ihn nicht verletzten. Jeremy will nur eine Lehre erteilen! Zum Beispiel, dass man nie mitten in der Natur einschlafen sollte. Ob am Tage oder bei Nacht. Man weiß ja nie, was für Leute sich in seinem Umfeld herum treiben. Man sollte immer achtsam bleiben und nur in den dafür vorhergesehenden Räumen ein Nickerchen halten!
    Der Greis schnippste mit seinem Finger und kurz darauf bewegte sich der Erdboden. Anfangs nur ganz leicht, doch mit jeder Sekunde wurde es stärker. Immer und immer stärker. Tiefe Risse bildeten sich unter dem schlafenden Knaben. Er drohte hineinzufallen, wenn er nicht bald aufwachen würde.
    Jeremy beobachtete aus sicherer Entfernung, wie sich ein kleines Erdbeben um den jungen Burschen bildete. Der alte Magier war gespannt, was dieser nun tun würde. Soweit Jeremy sich erinnern konnte, hatte er diesem Jungen schon mal unterrichet. Wie war doch gleich sein Name? Zend? Zeze? Zimt? Zaze? Irgendetwas in der gleichen ... Jedenfalls interessierte es Jeremy sehr, was sich der Knaben nun ausdenken würde. Würde er wegrennen, wie ein feiges Huhn? Würde er versuchen, die Erde irgendwie zu beruhigen? Oder würde er weiter schlafen und irgendwann in einer Schlucht aufwachen? Wer weiß, wer weiß? Lassen wir uns überraschen!

  • Eigentlich war es Zaid gar nicht genehm, mitten in der Natur zu schlafen, ganz ohne Schlafsack oder Zelt, und schon gar wenn Daria in der Nähe lauerte. Man konnte in diesem rauen Pflaster von einem Städtchen nie sagen, wo man überhaupt sicher war. Nichtsdestotrotz hatte die Müdigkeit den Blonden übermannt, so dass der Schlaf ihn schnell heimsuchte. Dies sollte sich als schlimmer Fehler rausstellen, denn aus ungewisser Ferne war noch jemand anderes auf ihn aufmerksam geworden... Noch bevor Zaid einschlief, dachte er ausgerechnet an diesen alten Greis Jeremy. Völlig unwissend schlief der Silberwolf allerdings weiter, ohne was von seinem Umfeld mitzukriegen. Risse bildeten sich langsam aber sicher unter seinem Schlafplatz, die bald zu großen Kratern wurden. So ein Rütteln und Beben konnte natürlich auch in Zaids Zustand nicht unbemerkt bleiben und es dauerte nicht lange bis er aufwachte. Zu diesem Zeitpunkt breitete sich der Boden unter ihm immer weiter aus, bis er schließlich runtersackte. Hm...? Wo ist der See abgeblieben? Ich muss verschleppt worden sein, aber von wem? Zeit zum Nachdenken hatte er gewiss nicht, denn immer weiter bewegten sich die Wände voneinander weg. Noch bevor er vollends runterfallen konnte, griff der Blonde daher nach einem Stück Wand, an dem man sich festhalten konnte. Was für Idioten, glauben die wirklich sie können mich einfach so in ne Schlucht werfen und denken, das wars?! Während Zaid sich an der Wand festhielt, konzentrierte er sich auf seine Füße und ließ einen Boden aus Lehm entstehen, der aus der Wand ragte. Das kann unmöglich ewig halten, ich muss hier raus! Zum Glück hatte er ja noch einen Zauber... die Steinspeere! Es dauerte nicht lange und es schossen endlose Speere über ihm gegen die Wand und bildeten damit eine Art Halterung zum Klettern. Super, das muss reichen, ich hab nämlich kaum noch Energie... Fix kletterte er nun die Wand hoch und erreichte schließlich die Oberfläche, wenn man es denn so nennen konnte. Was er vorfand, war jedoch kein Ort, an den man verschleppt werden könnte, sondern der gute alte Kristallsee. "Was zum Teufel...?" Unter ihm schloss sich der Krater wieder, als wäre nichts gewesen, und verständlicherweise war die Verwunderung groß. Ich muss geträumt haben... Sein Blick schweifte kreuz und quer umher und es dauerte nicht lange, bis ihm sein Glaube genommen wurde. Seufzend stapfte er zu Jeremy, mit einem leicht bösartigen Blick und stellte sich vor ihn. "Hey waren Sie das? Sieht wohl aus als hätten sie einen Narren an mir gefressen wie? Aber das trifft sich gut, dass Sie hier sind, ich wollte sowieso noch bei Ihnen vorbeischauen!"


    (hoffentlich passt das so? XD)

  • Der alte Mann kniff die Augen zusammen. Der Blonde war für einen Moment vollkommen verschwunden. Ob er in die Schlucht gefallen war? Vielleicht sollte Jeremy diese einfach schließen und so tun, als ob nichts gewesen wäre?
    Doch im nächsten Moment erkannte Jeremy selbst von der Ferne einen blonden Schopf, der sich geschickt aus der Klemme entzog. Wahrhaftigt nicht schlecht! Damit hatte Jeremy nicht gerechnet. Wie es aussah, hatte die Jugend von Heute wenigtens ihre Nasen in die Zauberbücher gesteckt. Jeremy klaschte in die Hände, als sich der Knabe ihm näherte. „Immer schön langsam mit dem jungen Pferden.“ Jeremy hatte seine Tätigkeit beendet und blickte dem Blonden nun zufrieden in die grauen Augen. „Das hast du sehr gut gemacht, mein Bester. Geschickt hast du deine Zaubersprüche eingesetzt und dich aus dieser Falle befreit. Hochachtungsvoll. Nur wenige schaffen es in solch’ einer Situation einen kühlen Kopf zu bewahren.“
    Jeremy schob seine Brille ein Stück zurück. „Rede, mein Junge. Du hast dir eine Belohnung verdient. Was willst du?“

  • Verwirrt sah Zaid dem alten Magier beim Klatschen zu. Hatte er etwa einen Zwillingsbruder oder sowas. Oder vielleicht hatte er eine gespaltene Persönlichkeit...? Erst war er dabei, ihn umzubringen und jetzt lobte er ihn auch noch?! Okay... das ist doch ein Traum... Was die Belohnung anging, hatte der Blonde sich vorher nicht viele Gedanken gemacht, schließlich kam ihm das alles zu plötzlich. Eigentlich hatte er zuvor die Absicht gehabt, die nächste Stufe der Magie zu erlernen, aber deswegen war Jeremy wohl kaum hier gewesen, was man aus seiner merkwürdigen Kräutertasche schließen konnte. "Hm... danke schön?" sagte Zaid lediglich, während er darüber nachdachte, ob es wirklich ernst gemeint war. "Na gut, Ich weiß zwar nicht, was mir zusteht... aber ihre Zaubereien ist echt klasse! Ich möchte auch so einen Zauber draufhaben." Ob er dem wirklich nachgehen würde, wagte Zaid zwar zu bezweifeln, aber nach einem Traum durfte man wohl nicht ärmer und nicht reicher als vorher sein...

  • „Ist dir überhaupt bewusst, wie mächtig dieser Zauber ist? Nicht jeder kann mit solch einer hohen Magie umgehen. Auch wenn du deine Zaubersprüche weise eingesetzt und dich als würdig erwiesen hast. Bist du dir sicher, dass du für solch einem Zauber gemacht bist?“, sagte Jeremy, obwohl es mehr wie ein Spotten klang.
    Jeremy musste ihm nochmal testen. Nicht nur, weil er seine Pause verlängern wollte, nein, er musste dem Knaben nochmals testen, um herauszufinden, wie ernst er es wirklich meinte. Der junge Mann hatte sich zwar ausgesprochen gut aus der Falle befreit, allerdings beweist das nicht, ob er auch geistlich bereit für einen solchen Zauber ist.
    „Überzeuge mich davon, wieso ausgerechnet DU, diesen Zauber erlernen willst! Was qualifiziert dich dazu? Wieso ausgerechnet dieser Zauber? Und wann wirst du ihn benutzten wollen?“ Herausfordernd sah Jeremy über dem Rand seiner Brille dem blonden Knaben an.

  • Warum werde ich hier überhaupt einfach so einer Prüfung unterzogen? fragte sich der Blonde, während Jeremy ihn nach seinen Qualifikationen ausfragte. War es nicht immer so, dass man sich zur Bibliothek begeben und sich dort als würdig erweisen musste? Scheinbar hatte der alte Magier auch seinen Spaß daran, einfach mal nen Spaziergang zu machen und dort die Leute zu 'belästigen'. Und auch wenn er Zaid beim Schlafen gestört hatte, so erfreute es ihn, dass er nicht selbst den Weg zur Bibliothek antreten musste. "Es ist mir sehr wohl bewusst, ich musste es soeben selbst erfahren, wie mächtig so ein Zauber sein kann." Kurz überlegte Zaid, wofür man so einen Zauber benutzen könnte... so zum Spaß war so etwas jedenfalls nicht zu gebrauchen. "Ich möchte einen solchen Zauber erlernen, weil ich mich durchaus dafür bereit fühle. Ich habe auch schon schwierigere Situationen meistern müssen und war dem Tod schon nahe... das beweist nur, dass ich noch stärker werden muss, und ich denke so ein mächtiger Zauber wäre ideal um Leben zu retten... aber auch Leben zu nehmen, aber das ist wohl mit jedem Zauber verbunden. Jedoch, ich würde es - nicht so wie Sie - nicht zum Spaß benutzen sondern nur im Ernstfall, sofern ich es perfekt beherrsche." Innerlich fühlte er sich sicher, dachte aber noch mal darüber nach, was ihn dafür qualifizieren könnte. "Ich bin bereit, noch mehr an die Grenzen zu gehen und etwas zu erreichen, mich vor allem zu beweisen und auch meinem Stamm eine große Ehre zu erweisen."

  • Jeremy erhob eine Augenbraue und betrachtete dem Knaben sekptisch. Vielleicht war dieser junge Mann um einiges würdiger, als manch andere, die er schon unterrichtet hatte. Er wusste gut mit seinem Zauber umzugehen und kannte gute Gründe, wieso er einen solch hohen Zauber gewachsenen wäre. Jeremy nickte zufriedem mit seinem Kopf und sagte dann: „Du scheinst wirklich sehr von dir überzeugt zu sein. Höchstwahrscheinlich tust du das auch zu recht. An mir solls nicht liegen. Du hast dich als würdig erwiesen. Außerdem weißt du jetzt, wie gefährlich dieser Zauber sein kann. Ich denke, du wirst damit umgehen können.“
    Der Greis schnippste mit dem Fingern und kurz darauf erschien ein großes Buch in seinem Händen. Er blätterte darin, bis er schließlich das fand, nachdem er gesucht hatte. „Hier“, sagte Jeremy zufrieden. „Dein Zauber:


    Zitat

    Erdbeben


    Der Anwender kann mit einem Fingerschnipsen ganze Erdflächen verschieben und riesige Erdrisse erzeugen.
    Dieses Spektakel sollte er mit Abstand genießen, sonst ergeht es ihm genauso wie seinem Gegner.


    Der alte Magier klappte das Buch zu, worauf es auch gleich wieder verschwand. „Und jetzt geh! Du störst!“, knurrte Jeremy und sammelte dann weiter seine Kräuter ein.

  • Anscheinend hatte sich Zaid zur Abwechslung mal gut bei Jeremy angestellt... warum sonst war er plötzlich so zufrieden? Voller Begeisterung blickte Zaid in das Buch und prägte sich den Zauber ein. Seine Hände zitterten schon ein bisschen vor Tatendrang und Aufregung. Wenn mich doch nur die anderen gesehen hätten... aber sie sind alle verschwunden. Ein bisschen machte Zaid sich selbst dafür verantwortlich. Es schien wohl kein großes Geheimnis mehr zu sein, was er für eine Spezies war. In Gegenwart des Magiers ließ er es sich aber natürlich nicht anmerken... was ging ihn das auch an? Der widerum hatte wieder seine grimmige Masche aufgesetzt, was den Blonden sichtlich schockierte. Jetzt war der Verdacht zur Wirklichkeit geworden. Jeremy war also wirklich shizophren! Zum Lachen blieb keine Zeit, denn der Greis hatte ihm eine Standpauke gehalten. "Aber..." fing Zaid an, konnte den Satz jedoch nicht zuende bringen, da er bereits verschwand. Ich störe?! Er hat doch angefangen, mir auf den Geist zu gehen... grr... Dennoch... er bedankte sich innerlich für den Zauber bei Jeremy. Doch was nun? Jetzt war der Silberwolf hellwach und zurück zu Dorothy konnte er vermutlich auch nicht ohne Weiteres... oder? Zuerst einmal wollte er aber hier weg, wer weiß wer ihm noch auflauern würde.
    Zaid verlässt den Kristallsee~

  • "Ich bitte darum, nur hab ich gerade meine Mappe mit verfassten
    Geschichten und Gedichten nicht bei mir..", murmelte er leise und sah
    auf. "Und wenn es dein Wunsch ist, zeig ich sie dir gerne mal." "Als ob nicht jeder Wunsch einer schönen Frau nicht verdient hätte erfüllt zu werden." "Sag,
    Daria.. Wo lebst, oder wohnst du? Schon allein die Tatsache, das ich
    dich heute zum ersten mal erblicken durfte und das, obwohl wir hier
    gemeinsam in einem Dorf leben ist schlimm, aber die Vorstellung das wir
    Nachbarn sind, oder in unmittelbarer Nähe nebeneinander wohnen würden.." "Komisch. Ich dachte immer hier jeden zu kennen. Obwohl ich wohl viel zu viel Zeit bei meiner Geliebten verbracht habe.."