Die Padova Mts. [Monsterareal]

  • Dorothy wartete mit klopfenden Herzen auf die nächste Handlung von Zeze. Sie selber konnte sich nicht bewegen, sondern fixierte ängstlich die Monster. Erst als der Blonde etwas über zurücklassen murmelte, wich sie aus ihrer Schockstarre und blickte ihn überrascht an. Dass er sie dann in seine Arme nahm, machte sie noch verwirrter. Trotz der Panik die sie wegen der Schleimmonsterinvasion befallen hatte, konnte sie nicht umhin ein kleines Glücksgefühl zu spüren. Denn wer weiß, wann sie das nächste Mal Zeze so nahe sein würde? Etwas verlegen wegen ihren verträumten Gedanken, wurde sie kurze Zeit später wieder abgesetzt. Jetzt wo sie aus der Gefahrenzone hinaus waren, fühlte sie sich gleich viel besser. Vielleicht war das mit den Monstern, doch zu schnell für sie gewesen. Aufmerksam lauschte Dorothy dem jungen Mann zu und versuchte seine Worte richtig zu verstehen, doch ganz folgen konnte sie ihm nicht. Seufzend ließ sie sich neben ihn fallen und achtete darauf, dass ein kleiner Abstand zwischen ihnen war. „Ich weiß…ich bin nicht so gut im Umgang mit Dolchen…“, flüsterte sie. Sein Geständnis, dass er Angst um ihre Sicherheit hatte, legte sie nicht soviel Gewicht bei. „Gehen wir wieder… heim?“, fragte sie bittend.

  • Gedankenversunken bemerkte Zeze gar nicht, dass Dorothy langsam aber sicher wieder in eine Grube zu stürzen schien, die ihr sagt: 'Nein du bist schwach und wirst es immer bleiben.' Daher blieb seine Mutsbekundung leider aus, was ihm später sicher noch leid tun würde. Lediglich ihre Frage nahm er wahr, die für beide Zwecke ganz verlockend schien. Als er gerade antworten wollte, musste der Blonde noch einmal niesen. "Haha, ja sieht ganz so aus, als müssten wir das... Meinst du Leo hat auch zwei Schwerter im Angebot für dich? Die wären wenigstens nicht so kurz." Ja... mit dieser Vorstellung konnte er wesentlich besser leben. Es war nicht gut für Dorothys Selbstbewusstsein, wenn er immer ein Auge auf sie hatte, aber seinen Gefühlen zufolge kam Zeze bedauerlicherweise nicht umhin. Wieder etwas grübelnd über die Situation im Schneegebirge, sah er genau in diese Richtung. Und wenn wir bei Leo waren sollten wir noch zu Jeremy...? Ob Dorothy diesmal Glück hätte? "Ich sollte meine Waffen auch holen, vielleicht finde ich dort auch was besseres! Gehst du schon vor, oder gehen wir zusammen?" Indirekt spielte er auf den Gedanken an, sich nicht von ihr trennen zu wollen, ob sie es merkte, war eine andere Frage. Am liebsten hätte er ihr die Hand hingehalten, war sogar schon dabei sie rauszunehmen, zog sie dann aber auf der Hälfte wieder zurück.

  • Das Niesen von Zeze ließ Dorothy besorgt zu ihm blicken. Sie hoffte, dass er jetzt nicht wirklich krank werden würde. Vielleicht würde sie ihm nachher einen Tee machen, der gegen Erkältung hilft. Sie war froh, dass der Blonde sich einverstanden damit erklärte weg von diesem Ort zu gehen, auch wenn ihr Ziel nicht Leo gewesen war. Sie wollte eigentlich nur nach Hause und sich unter ihrer Bettdecke verkriechen. Sie hatte immerhin in den letzten genug Mut und Kampfgeist, also für ihre Verhältnisse, gezeigt. Aber sie wusste, dass Zeze ihr das niemals durchgehen lassen würde, also nickte sie. „Ich denke schon… Glaubst du wirklich, dass ich mit…Schwerter umgehen könnte?“ Sie konnte sich einfach nicht vorstellen mit diesen riesigen Waffen. Und dann sollte sie auch noch zwei Schwerter haben? Wäre eines nicht genug? Aber sie vertraute da auf Zeze. „Mhm, solltest du…“, murmelte sie und ging noch nicht auf seine Frage ein. Am liebsten wäre ihr natürlich gewesen, wenn sie sich so bald nicht voneinander verabschieden müssten, wenn auch nur für kurze Zeit. „Ich…ich möchte… Es war wirklich seltsam, aber mittlerweile brauchte Dorothy Zeze in ihrer Nähe so sehr, wie sie sonst immer Fern bei sich brauchte. Doch was ist, wenn er mal ein bisschen Abstand von ihr brauchte? Denn wer wusste schon, ob er ihre ständige Anwesenheit als wohltuend empfand. Wahrscheinlich sehnte er sich nach einer kurzen Auszeit. „Ich geh schon mal vor.“, sagte sie daher und stand auf. Bevor sie Richtung Stadt ging, drehte sie sich aber noch einmal zu Zeze um. „Ähm, danke…“ Ach, wie freute sie sich schon auf den Tag, an dem sie nicht ständig Selbstzweifel plagen!
    ~geht~

  • Natürlich hatte Zaid auch damit gerechnet, dass Dorothy erstmal keine Sympathien für zwei Schwerter entwickeln konnte, zumindest nicht so schnell, aber er war zuversichtlich, dass sich das ändern konnte, sobald sie erstmal ein Gefühl dafür entwickelt. "Sicher, wir werden schon was finden, womit du gut umgehen kannst." sagte er daher kurz und knapp. Als sie auf seine Frage hin anfing zu stottern, war dem Blonden schon bewusst geworden, was sie eigentlich sagen wollte. Dann sag es auch! Aber dazu kam es nicht. Was auch immer in ihrem Hirn vor sich ging, es brachte sie dazu, genau das Gegenteil von dem zu sagen, was sie eigentlich meinte. Und selbstredend hatte er keinen Schimmer, was... Na hoffentlich finde ich alleine zur Klinik... Etwas enttäuscht blickte er der Grünhaarigen hinterher, wie sie so alleine Richtung Schmiede marschierte. Doch wenige Sekunden später fiel ihm ein, dass sie ein paar Sachen - mitunter auch Fern - in den Padova Mountains zurückgelassen hatte. Ohne den würde Dorothy doch niemals klarkommen... Eigentlich wollte ich den ja bei der bestnächsten Gelegenheit verbrennen, aber ich denke so kann ich ihr die Augen öffnen! In Gedanken versunken bemerkte Zaid daher nicht, dass Dorothy sich zuvor bei ihm bedankt hatte... wofür auch immer. Er entschloss sich, noch mal allein Richtung Monstergebiet zu marschieren um das Stofftier zurückzuholen, was ihm auch glücklicherweise ohne große Komplikationen gelang. "Glaub bloß nicht, dass ich das für dich tue, du blödes Teil!" Nun fing er auch noch an, mit Stofftieren zu reden, was kam wohl als nächstes?! Letzten Endes machte er sich dann aber auch endlich auf den Weg zur Klinik, um seine Waffen zu holen. Zaid geht~

  • ~ Barrett und Alicia kommen an ~


    Alicia wusste selbst nicht wohin sie lief und wo sie später landen würde. Wenn sie einen unauffälligen Blick zurückwarf sah sie nur Barrett der ihr wirklich auf Schritt und Tritt folgte. Irgendwie war es ein erleichterndes Gefühl nicht allein zu sein, fand Cia, aber dass konnte sie sich nicht eingestehen. Und so wie es der Zufall wollte kamen die Beiden an einen Ort der dem Mädchen vollkommen unbekannt war. Am liebsten wäre sie umgedreht, hätte einen anderen Weg eingeschlagen, aber...das wäre zu feige gewesen und Alicia war dies nicht. Die negative und kalte Ausstrahlung des Ortes war deutlich zu erkennen. "Barrett?", fing die Wahrsagerin kleinlaut an und drehte sich anschließend zum Braunhaarigen um. "Warst du hier zufälliger Weise schonmal? Ich mein...du bist öfter in Gegenden unterwegs, die nur von Monstern wimmelt." Nun... eigentlich hatte Cia nicht vor mit ihm überhaupt ein Wort zu wechseln. Die Worte aus der Klinik hingen ihr immer noch in den Ohren. Ohne auf eine Antwort zu warten, ging die Rosahaarige weiter in das noch unbekannte Gebiet. Hoffentlich erwarteten sie nicht zu viele Ungeheuer...oder am besten keins? - Ohja! Das wäre auch zu schön.~

  • "Nicht wirklich...", antwortete er ihr, sein Schwert über beide Schultern und das Genick gelegt, die Handgelenke darüber gebeugt, wie ein Wasserträger eines fernen Landes, der seinem Herren hinterherläuft. "Mein Vater hat mir nur ein paar Geschichten erzählt... Wölfe... und intelligente Monster. Wikinger Orks... Zauberer... er meinte mal die würden eventuell eine Verschwörung planen. Irgendwie verrückt, ich meine das sind ja nur Monster..."
    Entgegen dem was er sagte glaubte Barrett den Worten seines alten Herren doch ein bisschen. Aber war es besser Alicia zu beschwichtigen anstatt sie aufzuregen? Oder sollte er ihr richtig Panik machen und sie so zur Umkehr zwingen. "Lass uns doch zurück gehen Alicia... hier wird es schnell dunkel und du hast keine richtige Ausrüstung dabei!" Barrett sah wieder zum Himmel. Noch war es hell, aber als die beiden im Messhina Valley waren hatten sie sich auch plötzlich von Dunkelheit umhüllt gefunden. Weiter erinnerte er sich an den Rat den er von seinem Vater erhalten hatte. "Draußen sind weniger Monster als in einer der Höhlen." Damals hatte er darüber nur gelacht und sich über den 'doppelten Spaß' gefreut, jetzt machte er sich Sorgen um Alicia. Ging es seinem Vater etwa auch immer so, wenn er in einem Monsterareal war?

  • Besonders viel Mut machten Barretts Worte nicht, ganz im Gegenteil, beängstigend waren sie irgendwie, aber auch unglaubwürdig. Monster konnten keine Verschwörung planen, dazu waren sie nicht in der Lage..., aber umso länger die Rosahaarige darüber nachdachte umso mehr zweifelte sie dran. Vielleicht hatte Barretts Vater wirklich Recht und mit den Viehchern war nicht zu Spaßen. Oder es war eine reine Erfindung um Barrett damals von den Padova Mountains fern zu halten. Anscheinend hatte es damals geklappt und nun versuchte der Braunhaarige das selbe bei Alicia. "Eine Verschwörung? - Lächerlich.", äußerte sich die junge Frau knapp und setzte immer wieder einen Fuß vor den anderen und drang somit immer mehr in die Gefahrenzone ein.
    Als Barrett dann meinte das es besser wäre zurück zu gehen, drehte sich das Mädchen zu ihrem unfreiwilligem Begleiter um. "Sag blos nicht du hast Angst?", sagte die Wahrsagerin und wusste genau das sie mit so einem Vorwurf Barrett leicht verärgern konnte, sodass wieder seine selbstverliebte und arrogante 'Ich-schaffe-alles'-Art zum vorschein kam. Die wenigen Schritte lief sie anschließend noch auf ihn zu, bis sie nun genau vor ihm stand und ihm in die Augen schaute. "Wenn du unbedingt willst, dann dreh um."

  • "Verdammt ist die stur... nicht mal meine beste Taktik hat geholfen sie zum umdrehen zu bewegen!", dachte sich der Junge innerlich und sah sich dann plötzlich mit dem Vorwurf ein Feigling zu sein und Alicias verärgertem Blick konfrontiert. "Dann dreh doch um!", hatte sie gesagt. Sollte er? Vielleicht war das ganze nur eine Art Gedankenwettkampf und sie würde ebenfalls umdrehen wenn er außer Sichtweite war? Darauf konnte er sich aber nicht verlassen.
    "Vielleicht ist es besser...", überlegte er und sagte dann "...ich gehe voraus!" Mit drei großen Schritten war er schon an der wartenden Alicia vorbei und setzte nun seinen Weg das Gebirge hinauf durch eine dichter werdende Schneedecke fort. Ab und zu tauchten bizarre kristalline Figuren aus Eis neben den beiden auf, meterhoch und so frostig, dass Barrett ihre dennoch atemberaubende Schönheit lieber nicht mit eigenen Händen zu erfassen suchte. Alicia lief ihm immer noch hinterher und so drängte sich dem Jungen der Gedanke auf, wann sie überhaupt vor hatte umzudrehen? Erst nachdem sie ein Monster besiegt hatte? Dann konnte das noch ewig dauern, wenn es so weiterging. Weit und breit nichts als Gestein, Schnee, Eis und den Fußspuren der beiden.

  • Er dreht nicht um und geht lieber vorraus?, dachte sich die Wahrsagerin verwundert und beobachtete Barrett genau, wie er die Führung übernahm. Er wirkte so sicher, als ob in diesem Gebiet nichts gefährlicheres wäre als die eisige Kälte. Alicia hätte sich wohl doch ein anderes Gebiet aussuchen sollen, nicht dieses. Ein wärmeres und ein eventuell ungefährlicheres. Vielleicht hatte Barretts Vater mit seinen 'Grusel-Geschichten' recht. Cias Schritte wurden automatisch schneller, bis sie direkt neben ihrem Begleiter durch den Schnee stampfte. "Du Barrett?", fing die Rosahaarige an und schaute zu ihm rüber. Plötzlich fing es an zu schneien - nein, zu stürmen - als ob die Beiden direkt in den Tod laufen würden. Ein Schneesturm entstand, einer der seine Kraft noch nicht ganz entfaltet hatte. So konnten Barrett und Alicia unmöglich weiter gehen. Sie würden sich irgendwann aus den Augen verlieren und jeder wäre auf sich alleine gestellt.
    Den Mut, den Alicia bis vor wenigen Sekunden noch mehr als genug hatte, verblasste immer mehr und mehr. Ich hätte doch auf Barrett hören müssen,...verdammt! Und als wäre das nicht schlimm genug, erkannte die junge Frau auch noch Umrisse einer Fremden gestalt, die nicht Barrett sein konnte, dafür war sie zu weit weg. Mit einer freien Hand hielt sich das Mädchen an dem Ärmel des Jungen fest um ihn nicht zu verlieren, bei dem ganzen Schneechaos. "Hast du das gesehen?"

  • Durch den Wind, der um sie pfiff hatte Barrett fast kein Wort von Alicia verstanden, doch stand sie nun so dicht bei ihm, dass er sich fragte ob sie ihm noch böse war. "Ob ich das gesehen habe?!", fragte er etwas lauter zurück. "Ich bin doch nicht blind!", fügte er dann hinzu und schrie weiter gegen das Pfeifen in seinen Ohren an. "So viel Schnee kann man ja nicht übersehen, wir sollten und irgendwo verstecken bis der Sturm vorbei ist!" "...was hoffentlich bald ist", fügte er in Gedanken hinzu. Schließlich war der Tag schon zur Hälfte vorbei gewesen, als die beiden aufgebrochen waren und auf noch eine Nacht wie in Messhina hatte er keinerlei Lust. Schon gar nicht bei den Temperaturen. Von der mysteriösen Gestalt die Alicia gemeint hatte, hatte der Junge offenbar keinerlei Notiz gemacht.
    Ein letztes mal nahm er seinen Mut zusammen, packte das Mädchen an den Oberarmen und sah ihr ernst in die Augen, wobei er nicht versuchte wie ein Weichei zu wirken. "Lass uns irgendwo Schutz suchen und dann umdrehen, okay? So hat das doch keinen Sinn!"

  • Anscheinend nahm Barrett Alicias Verdacht auf ein Monster oder sonst etwas nicht wirklich wahr oder glaubte ihr ganz einfach nicht. Stattdessen dachte er, sie meinte den ganzen Schnee der vom Himmel fiel. Ob er sich über sie lustig machte? - So kam es dem Mädchen zumindest vor. Jedoch war jetzt nicht der Zeitpunkt groß rum zu zicken. Sie brauchte nunmal die Hilfe des Braunhaarigen, auch wenn sie es sich nicht eingestehen will. Ein stummes nicken auf seinen Vorschlag Schutz zu suchen folgte ehe sich die Zwei in Bewegung setzten. Trotzallem war Cia sich sicher, dass hier irgendetwas faul war. Sie hatte sicher keine Gespenster gesehen. Nein, da war etwas, irgendwo in diesem Sturm lauerte etwas auf sie.
    Nachdem die ersten Schritte gegen den Schneesturm überwunden waren hielt die junge Frau ausschau nach einer Bleibe, die sie vor dem Schnee schützten. Weit und breit nichts zu sehen. Wir hätten von Anfang an umdrehen müssen. Wieso habe ich nicht gleich auf seinen Rat gehört? Vorwürfe schafften sich Platz in Cias Gedanken... Bis die junge Wahrsagerin Umrisse eines Gebäudes entdeckte. Nochmal kniff sie die Augen zusammen um sich zu vergewissern ob sie richtig lag. Verdacht bestätigt. Mit einem leichten Ruck in die Richtung machte Alicia Barrett auf ihren Fund aufmerksam und deutete anschließend mit dem Zeiefinger in die Richtung.
    Alicia hoffte das dort keine Monster hausten wie die Kobolde bei ihrem letzten Ausflug. Diese Biester waren hinterlistig genug gewesen und auf so eine oder gar noch schlimmere Begegnung hatte sie keine Lust und Barrett höchst wahrscheinlich auch nicht.

  • Mittlerweile erkannte Barrett gar nichts mehr. Um ihn herum war nur Schnee, Alicia und nochmals Schnee. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als das Mädchen hinter ihm plötzlich in eine bestimmte Richtung zu seiner Linken deutete. Kniff er seine Augen zusammen, so konnte er die Umrisse einer Art Unterkunft erkennen. Seinen Schritt beschleunigend lief er mit Alicia im Schlepptau schneller darauf zu und fand sich plötzlich vor einer Art liedschäftigen Hütte wieder, die unter einem Überhang des Berges errichtet wurde. Wie schon letztes mal waren Barrett die Erbauer nicht sofort klar. Zwar bot sie mehr oder weniger Schutz vor der Kälte und der Witterung, sah jedoch nicht so aus als wäre sie von Menschenhand errichtet worden - aber konnten Monster so etwas fertig bringen? Gut, seit seinem letzten Besuch im Messhina Tal wusste der Junge, dass sie reden konnten - also wieso sollten sie sich keine Häuser errichten?
    Wenn er sich jedoch umdrehte gab es außer der Hütte nichts Erwähnenswertes in der Umgebung, also wandte er sich an Alicia. "Wollen wir reinschauen oder vornedran warten? Der Überhang schützt uns ja auch ein wenig vor dem Sturm." Er selbst wäre wahrscheinlich lieber hineingegangen, da seine Stiefel ein bisschen durchgeweicht waren und er am ganzen Körper fror; lies sich jedoch nichts anmerken, schließlich konnte er verstehen wenn seine Begleiterin diese Baracke nicht auskundschaften wollte.

  • Tatsächlich hatten Alicia's blaue Augen sich nicht getäuscht. Es dauerte auch nicht lang bis Barrett das Gebäude wahrnahm und das Mädchen in die Richtung zog. Umso näher die zwei kamen, umso mehr konnte man eine Hütte erkennen. Tief im Inneren hoffte Cia, dass die Hütte leer stand. Ohne irgendwelche Einwohner. Auch keine, die irgendwann reinplatzten.
    Unsicher schaute die Rosahaarige zu ihrem Begleiter, der noch nicht reingegangen war. Aus Sicherheit? Oder Angst? Ihr war es sichtlich lieber hinein zu gehen ins Warme.
    Es kam zu einem Wiederspruch.
    Woher konnte Cia wissen, dass sie nicht direkt in die Arme eines Monsters lief? Rein geschaut haben sie noch nicht und durch den ganzen Schneesturm konnte man auch nicht hören, ob jemand zufällig drinne war. Reflexartig zog das Mädchen ein wenig an Barretts Arm, während sie auf die Tür zulief. Die Tür war etwas größer als die in der Klinik oder von einem anderen Gebäude. "Kommst du?", fragte Cia und drehte sich leicht zu dem Jungen um.
    Ein wenig hatte die Neugier das Mädchen gepackt, dass musste sie zugeben. Jedoch könnte diese Neugier die Beiden in Lebensgefahr bringen.

  • ("Drinne" war. Das ist voll Ba-Wü. Das sagt meine Physikprofessorin auch immer so xD)


    "Natürlich", gab er ihr zur Antwort, zog sein Schwert und forderte Alicia durch einen eindeutigen Blick zu ihrer Klinge auf, dasselbe zu tun. "Bleib dicht hinter mir", gab er ihr zum Rat und lief langsam auf die Tür zu. Nun könnte er zwar klopfen oder einmal 'Hallo' schreien, doch die Chance dass hier ein Mensch lebte schien in seinen Gedanken stets kleiner zu werden. Also öffnete er die Tür mit einem beherzten Tritt in Richtung Griff, durch den diese knallend aufflog und sich durch den Rückstoß fast wieder schloss, hätte er Junge sie nicht einen Fuß gestoppt. Der Anblick war jedoch mehr als ernüchternd. In der Hütte befand sich nichts Erwähnenswertes... neben einem Tisch mitsamt Stuhl und etwas das wohl ein Bett sein sollte, war da nur ein ziemlich derber Geruch nach Kot. Von einem Bewohner war hier keine Spur mehr zu sehen. Eher unfreiwillig setzte Barrett einen Fuß in dieses Drecksloch und sah sich um. Wahrscheinlich wohnte hier irgendein Monster, das seine Notdurft in einer Ecke verrichtete und wohl gerade nicht außer Haus war. Doch da war noch etwas anderes, das Barretts Aufmerksamkeit auf sich zog. An der einen Seite, wo die Hütte direkt an den kalten, grauen Fels gebaut war, hing eine Art Leinentuch, das seltsam gebogen aussah, fast so als würde es durch einen Luftzug wie ein Segel aufgeblasen. Ohne ein Wort zu Alicia lief der Junge tiefer in den Raum hinein und stach mit seiner Schwertspitze durch das Tuch. Statt einem zu erwartenden *kling*, drang sein Schwert fast bis zum Schaft hinein, ohne dabei einen Laut zu machen. "Hab ichs mir doch gedacht", grinste der Junge laut und zog es wieder heraus.

  • Etwas unsicher und dennoch neugierig sah Alicia ihren Begleiter an. Sie sollte hinter ihm bleiben. Cia nickte. Barrett stieß die Tür einfach mit seinem Fuß auf und hatte sein Schwert gezogen. Sie tat ihm dies gleich. Schließlich konnten die beiden nicht wissen, was sie dort erwarten würde, wenn noch nicht einmal Barrett hier gewesen war. Die Blauäugige sah neugierig in die Hütte, welche Barrett schon betreten hatte. Langsam trat sie dem Braunhaarigen hinterher, doch die Neugier war schnell verschwunden. Dort war nichts besonderes oder gar interessantes, es schien eine leere, etwas muffig riechende, völlig normale Hütte zu sein. Jedoch stieg der seltsamer Geruch in Alicia's Nase, welche sie kurz darauf etwas rümpfte. Die beiden sprachen nicht, draußen tobte immer noch der Schneesturm und sie wandte sich wieder zu Barrett welcher sich einem Leinentuch gewidmet hatte. Mit seinem Schwert stach er hinein und grinste ein: 'Hab ich's mir doch gedacht', damit hatte er ihre Aufmerksamkeit geweckt. „Was da wohl ist..?“, dachte sich die Rosahaarige und lief zu Barrett.
    „Hast du etwas gefunden?“, fragte sie ihn interessiert. Sicher fühlte sich Alicia in dieser Hütte dennoch nicht, es könnte jederzeit ein Monster auftauchen und die beiden angreifen. Aber sie wollte wissen, was den Braunhaarigen grade so interessierte.

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • "Und ob!", antwortete Barrett ohne seine Begleiterin anzusehen und schnitt mit einem Hieb das Tuch entzwei. Ein noch kälterer Lufthauch strömte in sein sowieso schon kaltes Gesicht und lies dem Jungen die Nasenhaare zusammen frieren. Hinter den nunmehr Stofffetzen befand sich eine Art kreisrunder, selbstgegrabener Tunnel, der in schwerster Millimeterarbeit tief in den Berg hineingeschlagen worden sein musste. Ihn ganz fertigzustellen musste mehrere Jahre gedauert haben, doch genauere Schätzungen fielen Barrett schwer, denn schon nach einigen Metern wurde alles Licht von eisiger Dunkelheit verschluckt.
    Trotz dieser mehr als 'düsteren' Aussichten, war die Abenteuerlust des jungen Mannes geweckt und ein breites Grinsen befand sich auf seinen Lippen, als er sich zu Alicia umdrehte. Gut, er hatte ihr gesagt, dass sie lieber zurückgehen sollte und dass es hier gefährlich war, doch das mysteriöse Loch hatte den kleinen Jungen in ihm geweckt. Nun würde er sie nicht mehr gehen lassen - was wahrscheinlich eh nicht möglich war: Alicia war keine Heldin, das hatte er schon im Messhina-Tal mitbekommen, alleine würde sie niemals nach Hause laufen, außerdem tobte draußen noch der Sturm.
    Das Grinsen verbreiterte sich, als er das monotone Pfeifen des Wines durchbrach und die Rosahaarige fragte "Willst du zuerst?"

  • Alicia hatte sich hinter den Braunhaarigen gestellt. Was er wohl gefunden hatte? Interessiert verfolgte sie seine Bewegung und kniff die Augen etwas zusammen, als den beiden der etwas stärkere Luftstrom entgegen blies. Hinter dem Stoff verbarg sich also ein Tunnel, selbst gegraben, so sah es zumindest aus. Schließlich hatte sich Barrett zu der Rosahaarigen umgedreht und grinste sie an. Die Blauäugige blickte erst Barrett, dann den Tunnel und wieder zu ihrem Begleiter. Sie kannte dieses Grinsen zu gut, er wollte da hinein, aber dennoch wartete die Frau auf Bestätigung seinerseits. "Du willst also... Da durch?", fragte sie etwas skeptisch. Sein grinsen war breiter geworden. Da wollte er also tatsächlich rein? Einerseits hätte Cia auch einfach gehen können, doch da war noch der Sturm und andererseits war sie neugierig, was die beiden dort wohl erwartete. Sie blickte Barrett in die Augen.
    "Sollte nicht ich hinter dir bleiben?", sagte sie leicht provokant und lächelte ihn an. Das Pfeifen verunsicherte Alicia etwas, dem zufolge blieb sie stehen, bis Barrett voraus ging.

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • Scheinbar verwirrt fragte ihn das Mädchen ob er wirklich plante durch diesen Tunnel zu kriechen. Aber... war das nicht absehbar? "Du nicht?", entgegnete er ihr mit einem noch breiterem Grinsen. Gut, dass sie nicht zuerst gehen wollte, hatte er schon vorausgeahnt. So war er nur kurz traurig darüber, nicht ein paar Minuten hinter Alicias wackelndem Hintern her zu krabbeln ohne dass ihn dabei jemand beobachten konnte. "Schon klar!", sagte er dann selbstbewusst, "Ich geh zuerst!" Immerhin machte sie keine Anstalten dieses Abenteuer zu unterbrechen - und er würde fast alles tun damit dies so bleibt. Barrett interessierte es nämlich sehr, was sich hinter dem massiven Fels verbarg, durch den der Tunnel führte. Vielleicht war gerade das der Grund, wieso sein Vater nie mit ihm über das Gebirge geredet hatte. Hätte er ihm spannende und mysteriöse Geschichten erzählt wäre der kleine Barrett wohl sofort aufgebrochen... und an seiner Neugierde hatte sich bis heute nichts geändert.
    "Schau mal...", fing er an, drehte sich dann ein paar mal um die eigene Achse und lief in der Hütte herum und fügte dann gedanklich abwesend hinzu "... ob du etwas findest... mit dem wir Licht machen können. Sonst müssen wir im Dunklen da rein krabbeln..." Suchend lief er auf und ab, entdeckte jedoch nichts was den beiden helfen könnte und wunderte sich von Sekunde zu Sekunde mehr, wie jemand diesen Tunnel hatte graben können. Zwar würden Alicia und er sicherlich hindurchpassen, was jedoch nicht heißen musste, dass der Erbauer menschlich gewesen war. Während er sich in der Hütte so umsah kam ihm der Gedanke sogar ziemlich absurd vor...

  • Als sich das Grinsen von Barrett vergrößerte, setzte Alicia einen ernsteren Blick auf. Hatte er etwa vor, sie zu provozieren? "Na wer weiß schon, was uns da erwartet? Hier bleiben will ich zwar nicht, aber woher wissen wir denn, dass uns nicht gleich ein Monster angreift?", fragte sie ihn etwas skeptisch. Einen Moment schien Barrett in Gedanken gewesen zu sein, um ihr schließlich motiviert mitzuteilen, dass er bereit war und voraus gehen würde. Noch einmal ließ die Rosahaarige ihre Blicke durch den Raum streifen ihre Nase hatte sich schon an den seltsam Eckel erregenden Geruch gewöhnt. Barrett schien Feuer und Flamme für die Erkundung des Tunnels zu sein, der Gedanke ließ Cia für einen Moment grinsen. Sie fand ihn gerade sowas wie... süß? Schnell schüttelte Alicia ihren Kopf. Der Gedanke musste weg, doch schon zu spät, das ganze erinnerte sie wieder an seine Worte im Krankenhaus, vielleicht war sie auch etwas zu hart zu ihm gewesen..? Doch er holte sie schnell wieder aus ihren Gedanken. "Licht..?", wiederholte sie murmelnd. Sie nickte kurz um schließlich durch die Hütte zu gehen und nach einer Taschenlampe oder ähnlichem zu suchen. Leider fand sie nichts dergleichen. "Und nun? Barrett wir können da nicht ohne Licht durch, dass ist viel zu gefährlich!", sie blickte ihn fest an. Außerdem war er doch erst aus dem Krankenhaus gekommen, er könnte sich wieder schwer verletzten. Dieser Gedanke tat der Blauäugigen schon etwas weh.

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • Barrett war selbst nicht sehr wohl bei dem Gedanken im Dunkeln durch diesen Tunnel zu wandern, doch da der Erbauer seinerzeit offensichtlich kein Licht benötigte, gab es für die beiden nichts was sie als Lichtquelle hätten benutzen können. "Dann gehn wir so. Es müsste doch gehen. Ich glaube nicht dass da etwas in dem Tunnel lebt...", meinte er leise und drehte sich dann zu Alicia um, "...und wenn, dann können wir immer noch kämpfen oder raus gehen." Letzterer Zusatz war von dem Jungen aber nicht wirklich ernst gemeint. Man konnte in dem engen Tunnel weder kämpfen noch selben schnell verlassen, falls Gefahr drohte. Barrett hoffte einfach dass Alicia ihm glauben und keine weiteren Fragen stellen würde. Natürlich hätte man auch nach Hause gehen und dort etwas besorgen können, das Licht spendete, doch dann wäre es wahrscheinlich unmöglich wieder herzukommen. Das Gebirge war riesig und die beiden hatten wegen des Schneesturms sicherlich eine eher unkonventionelle Route genommen.
    Der Junge biss sich auf die Unterlippe. Sollte er es wirklich riskieren? Sollte er wirklich sein und Alicias Leben aufs Spiel setzen nur weil er diesen Tunnel unbedingt erforschen wollte? Ohne ein weiteres Wort zu sagen lief er an ihr vorbei, griff sich einen kleinen Stein und warf ihn, so stark er konnte, in den Tunnel hinein. Krachende Geräusche drangen um ein vielfaches lauter aus der Röhre heraus und wurden dann zunehmend leiser, bis ein dumpfer Schlag das Ende besiegelte. Irgendetwas, das nicht aus Stein war, blockierte den Ausgang... der Tunnel war also nur verschlossen, nicht unendlich tief... aber wie lang war es bis zum anderen Ende? Wenn Barrett seine Kraft, das Gewicht und die Größe des Steins, sowie den Fakt, dass er ihn schräg nach oben werfen musste bedachte, kam er zu den Ergebnis, dass es grob geschätzt etwa 50 Meter sein mussten, die die beiden Menschen von einer womöglich unfassbaren Entdeckung trennten und sein Herz begann höher zu schlagen.
    Nachdem er sich wieder zu Alicia gedreht hatte und dieser lächelnd in die Augen sah begann er zu sagen was gerade in seinem Kopf umging. "Gute 50 Meter, das sollten wir schaffen können...", meinte er. Doch dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck und er fügte mit ernstem Unterton hinzu. "...aber ich kann nicht verantworten, dass du mit mir kommst. Du musst hier warten."