Der Trieste Forest [Monsterareal]

  • Nach kaum 10 Minuten hatte Gaius den Wald erreicht. Es war heute unglaublich still. Vielleicht lag es auf einfach daran, dass er seit langem endlich wieder alleine unterwegs war, ohne seine ständige Begleiterin. Aber irgendetwas erschien ihm heute doch verdächtig. Weit und breit waren keine Apfelmonster zu sehen, und je weiter er in den Wald ging, desto unheimlicher wurde die ganze Situation. Nicht einmal Orks waren heute Morgen hier anzutreffen. Familiensitzung oder was? Jederzeit bereit sich zu verteidigen ruhte seine Hand auf dem Griff des Langschwertes. Solange Raine nicht plötzlich aufwachen würde und ihm folgen würde, war er - oder in diesem Falle Raine - keiner Gefahr ausgesetzt. Wenn sie sich jetzt allerdings alleine auf den Weg machen sollte, würde das ganze schon etwas anders aussehen.
    Nachdem er auf einer Lichtung gelandet war, machte er kehrt. Wie lange war er jetzt schon stur gerade aus in den Wald gelaufen? Bestimmt schon fast eine Stunde. Eigentlich wollte er doch nur in Ruhe trainieren, warum der lange Weg? Kopfschüttelnd folgte er seinen Fußspuren zurück Richtung Ausgang. Dort würde er auch trainieren können.

  • Nach langem Suchen und Leute fragen, welche sie dabei komisch angeguckt haben, fand sie endlich den Wald, in dem Gaius wohl sein musste. "Gaiuuuuuuuuuuuuuus!", rief sie laut in den Wald hinein, woraufhin mal hier und dort im Gebüsch etwas wackelte, doch Gaius war da ja wohl sicher nicht drin. Sie hielt ihr Holzschwert fest in ihren kleinen Händen und suchte nach dem Schwarzhaarigen. Sie ging ein wenig tiefer in den Wald hinein und konnte etwas von Weitem erkennen. Wollte Gaius schon zurückgehen? Aber ohne Zweifel, er war es. "Huhu!", rief sie und winkte ihm zu und wollte gerade auf ihn zulaufen, als etwas aus dem Gebüsch hüpfte das genau so groß war wie sie. Wobei es ja nicht wirklich hüpfte, sondern eher rollte. Erschrocken sah sie in die Richtung, doch wurde sogleich von einem großen Apfelmonster überrollt und lag nun auf dem Boden. Sie schrie nicht oder weinte, sondern lag verwirrt auf dem Boden und sah in den Himmel. Komischerweise spürte sie noch gar keinen Schmerz, vielleicht würde er ja später kommen. (Ftw xD)

  • Während er durch den Wald stapfte - sein Orientierungssinn hatte ihn bereits im Stich gelassen - ließ er sein Schwert auf dem Boden schleifen und hinterließ damit einen regelrechten 'Strich in der Landschaft'. Er horchte auf, als er seinen namen hörte. Unverwechselbar, es war Raine. Also war sie ihm doch gefolgt. Verdammt! Ich hätte nicht gehen dürfen! Sich selbst verfluchend legte er einen Schritt zu und schon nach wenigen Minuten sah er aus der ferne einen schwarzen Haarschopf durch den Wald irren. Auch sie hatte ihn erblickt und winkte ihm freudig zu, aber als sie dann zu ihm laufen wollte, wurde sie von etwas überrascht. "Pass auf!" schrie Gaius noch, aber es war bereits zu spät. Das Apfelmonster hatte Raine überrollt und nun lag sie ziemlich regungslos auf dem Boden. "Verdammte Scheiße!" schrie er und lief so schnell es seine Beine zuließen zu ihr. Das Schwert neben sich fallen gelassen kniete er sich zu ihr. "Raine? Alles okay?" fragte er besorgt. Das Mädchen sah nicht aus, als wenn sie noch sonderlich bei Verstand wäre. Das Apfelmonster hatte sich schon wieder zurück ins Gebüsch verzogen - zu seinem Glück. Es war zwar nicht sonderlich stark und schwer, aber für ein 5-jähriges Mädchen sollte es allem Anschein nach reichen, um sie außer Gefecht zu setzen.

  • Die Schwarzhaarige konnte wahrnehmen, wie Gaius immer näher zu ihr kam und sich dann zu ihr runterkniete. Seine Stimme klang wirklich besorgt und sie drehte ihren Kopf in seine Richtung. "Mh..", war das einzige, was sie rausbringen konnte. "Gaius...", wimmerte sie leise und langsam kullerten ihr die Tränen über die Wangen. Jetzt fing sie an zu weinen, als sie gerade ihre Hand nach ihm ausstrecken wollte, da ihr Arm höllisch weh tat. "Das tut so weh...", flüsterte sie leise und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken. Es war Raine peinlich vor ihm zu weinen. Sie weinte so ungern und dann noch vor ihm? Sie biss sich auf ihre Lippen und versuchte ihren rechten Arm so regungslos wie möglich zu lassen.

  • Behutsam strich er ihr über ihr pechschwarzes Haar. "Nicht sprechen." wies er sie zärtlich an, ein gespieltes Lächeln auf den Lippen. Innerlich tobte gerade ein kampf gegen sich selbst. Warum passierte immer wieder das selbe? Warum konnte er verdammt noch mal nicht auf sie aufpassen?!? Vorsichtig wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht. Es wäre kein Wunder, wenn die kleine sich etwas gebrochen hätte. Was sollte er nun tun? Versuchen, sie selbst zu verarzten oder zum örtlichen Krankenhaus bringen? In Krankenhäusern hielten sich meist viele Menschen auf, und es wiedersprach seinem Charakter, wenn er Raine dort hin bringen würde. Er hasste Menschenmassen, teilweise wurde er sogar Panisch. Aber selbst verarzten wäre auch keine Lösung, er hatte kaum Erfahrung in so etwas, abgesehen davon, wie man zum Beispiel einen Druckverband machte. Aber Raine hatte keine äußerlichen verletzungen, deswegen waren seine erste hilfe Kenntnisse wohl um sonst, also blieb ihm nichts anderes übrig, als..."Ich bringe dich ins Krankenhaus, okay?" fragte er, obwohl es egal war, wie sie antworten würde.

  • ~Felicity kommt an~
    Sie wusste nicht so recht, was sie hierher getrieben hatte, vielleicht war es die Tatsache, dass sie so lange ihre Kampf- und ihre Magiefähigkeiten so lange nicht trainiert hatte oder doch etwas ganz anderes. Dank ihrer Jägerfähigkeit fiel es ihr leicht, Monstern auszuweichen, jedoch hörte sie das Wimmern eines Kindes und die männliche, besorgte Stimme. Natürlich war die Dunkelhaarige neugierig, also folgte sie den Stimmen. Die junge Mutter entdeckte ein Mädchen mit rabenschwarzem Haar, das am Boden lag und offensichtlich verletzt war, so seltsam wie sie den Arm von sich gestreckt hatte. Die Grün-Blauäugige brauchte nicht lange, um zu begreifen, dass das Kind ihre Tochter war. "Raine", rief Felicity voller Sorge um ihr Kind und war mit hastigen Schritten bei der Kleinen. Felicity sah den Jungen an, der bei ihrer Tochter war. "Weg da", fauchte die Brünette und all die Zärtlichkeit und Sorge war aus ihrem Gesicht gewichen, die auf ihrem Gesicht gelegen hatte, als sie sich über Raine gebeugt hatte. "Was machst du nur für dumme Sachen? Weißt du denn nicht, dass der Wald verboten ist, Raine? Der Wald ist voller böser Monster." Sie hatte sich von Ray einige Handgriffe angeguckt, sodass sie geschickt den Arm der Kleinen untersuchte. "Der Arm ist gebrochen, Kleines", sagte Felicity und ein besorgter Unterton schlich sich in ihre Stimme hinein. Eltern machen sich immer Sorgen um ihre Kinder. Wie wahr. "Wir müssen den Arm schienen, damit er ruhig gehalten wird. Besorg' mir möglichst gerade Stöcke", sagte sie zu Gaius in einem befehlsgewohnten Ton. Die Braunhaarige war sich ziemlich sicher, dass er ihre Befehle ausführen würde. Kurz schielte sie aus den Augenwinkeln zu ihm herüber. Mit dem habe ich später noch ein Wörtchen zu reden, nahm sich die junge Jägerin vor.

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  • "Mama?", fragte sie verwirrt und sah die Brünette an. Es war eindeutig ihre Mutter, die sie nach langem mal endlich wieder sehen konnte. Komisch das sie genau jetzt auftauchte, doch was solls. Raine war froh das ihre Mutter nun hier war und sich um sie sorgte. "Gebrochen? Und was jetzt?" Sie wusste als kleines Kind ja nicht viel über sowas. Ihre Tränen hörten langsam auf und sie lächelte ihre Mutter leicht an. "Gaius und ich haben ein Schwert gemacht", erzählte sie mal einfach. Sie hatte keine Ahnung warum alle jetzt so einen großen Wirbel darum machten, ihr ging es ja eigentlich gut und sie wollte unbedingt das Felicity Gaius kennen lernte.

  • Während Gaius überlegte, wie er Raine, ohne dass er ihr wehtat, ins Krankenhaus bringen sollte, tauchte plötzlich eine brünette Frau auf, etwas älter als er, und und stieß ihn zur Seite. Er brauchte nicht lange um zu erkennen, bei wem es sich bei der Fremden handelte und Raines Ausruf bestätigte seine vermutung nur. Und schon fühlte er sich überflüssig. Er sah, wie glücklich es Raine machte ihre Mutter zu sehen, und genau so tief traf es ihn. In letzter Zeit war er wie ein Vater für sie gewesen, hatte sich gefreut endlich einen Menschen zu haben, dem er etwas bedeutete, so klein er auch sein mochte. Jetzt sah er, dass Raine ihre Mutter ihm vorzog, was ja auch völlig logisch war, Gaius aber nicht verstehen konnte...oder wollte. Ohne etwas zu sagen raffte er sich auf und tat wie ihm befohlen, stock steif bewegte er sich in der Näheren Umgebung der Beiden und suchte nach stabilen Stöcken. Es dauerte nicht lange, bis er welche gesichtet hatte, er wusste wo er diese finden konnte, immerhin hatte er mit Raine nach selbigen gesucht um ihr Schwert zu bauen. Wortlos brachte er diese zu Raines Mutter und warf Raine einen kurzen, betrübten Blick zu. Nicht nur, dass er sich verletzt fühlte, ihre Mutter würde ihm den Unfall schwer anrechnen und vielleicht war das jetzt das letzte Mal, dass er die Kleine zu Gesicht bekam. Sollte er jetzt so handeln wie immer? Weglaufen und sich schnellst möglich vom Acker machen, um den Folgen aus dem Weg zu gehen? Ohne überhaupt drüber nachdenken zu können, war er bereits tiefer in den Wald gelaufen, weg von den Beiden. Als er das endlich realisierte, war er bereits mehrere hundert Meter von ihnen entfernt. Seufzend ließ er sich auf einem Baumstamm nieder. Das Gesicht in den Händen vergraben, verfluchte er sich erneut selbst. Egal, was du machst, du machst es falsch. Halt dich lieber weiterhin von Leuten fern, das ist das Beste für sie. befohl er sich.Vorallem für Raine wird es das Beste sein. Dann verliert sie vielleicht die Interesse am kämpfen und bringt sich nicht andauernd in Gefahr.

  • "So. Halt den Arm bitte still, Mäuschen, ich werde ihn jetzt schienen." Felicity nahm die Stöcke entgegen und schiente damit den verletzten Arm. Natürlich brauchte sie auch ein paar Befestigungsmöglichkeiten, um die befehlsmäßige Schiene zu befestigen. Ohne weiter darüber nachzudenken, zerriss sie ihr Kleid und befestigte sie damit die Schiene am Arm der Schwarzhaarigen. "Du kannst für die nächsten Tage deinen Arm nicht belasten, Raine. Lass uns in die Klinik gehen zu deiner Großmutter und Lara. Die helfen uns bestimmt." Die Brünette lächelte ihre kleine Tochter an und half ihr vorsichtig auf die Beine. "Kannst du Laufen?", fragte sie die Blauäugige besorgt. Die Augen hatte sie definitiv von Ray geerbt, seine Augen waren genauso himmelblau. Zu schade, dass Raine ihren Vater nicht kannte oder es war vielleicht auch besser für sie. Es dauerte auch einige Zeit, bis Feli merkte, dass der Fremde weg war. "Nanu? Wo ist er denn hin?" Auf Raine's Begeisterung hin lächelte die junge Mutter. "Ein Schwert? Das ist aber nett von ihm. Das musst du mir einmal zeigen, Kleines. Aber kämpfen kannst du damit noch nicht, erst später, wenn du ein richtiges Schwert hast, dass du dir bestimmt holen wirst, kleine Kriegerin." Leicht lächelnd wuschelte Felicity durch die Haare ihrer kleinen Tochter.

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  • Ein paar mal gab Raine ein "Aua" von sich, als Felicity sich um ihren gebrochenen Arm kümmerte. Glücklicherweise war es der Rechte, da sie Linkshänderin war. Nachdem der Schmerz ein wenig abnahm, lies sie sich von ihrer Mutter helfen und stand wieder auf. "Jaaaa, alles ok. Aber ich will nicht in die Klinik...", murmelte sie. Traurig sah sie Gaius nach. Wieso war er jetzt verschwunden? "Mein Schwert liegt da.." Sie zeigte mit der linken Hand auf ihr Schwert, welches sich noch auf dem Boden befand und hob es vorsichtig auf. "Ich will ihn suchen..." Und selbst wenn es gegen den Willen ihrer Mutter war. Sollte sie doch mitkommen. Sie lies sich ihre schwarzen Haare verwuscheln und musterte ihre Mutter genauer. "Mama? Haben Eltern und Kinder nicht immer gleiche Haarfarben? Wieso ist Gaius der einzige hier, der auch schwarze Haare hat? Ist Gaius mein Papa?" Für ihre Mutter musste die Frage wohl schockierend klingen. Sie wusste ja nicht ob Gaius ihr irgendwas in der Art erzählt hätte. Es war nunmal Raine's eigene Vermutung.

  • Ein Grinsen schlich sich in das Gesicht der 19-jährigen. "Das ist okay, ich will da nämlich auch nicht hin." Weil ich sonst deinen Vater treffen würde und darauf habe ich keine Lust. "Ich mag die Klinik auch nicht besonders." Die Dunkelhaarige besah sich das Schwert. "Es sieht toll aus, er hat sicher viel Mühe damit gegeben oder er ist ein Naturtalent, was das angeht." Die Brünette sah Raine wieder an. "Mh...? Ihn suchen? Okay, wenn du das willst, dann finden wir ihn bestimmt. Gemeinsam." Kurz bekam ihr Lächeln ein Riss, als Raine die Frage nach ihrem Vater anstellte. Sie hatte immer gewusst, dass diese Frage eines Tages kommen würde und hatte sie doch immer gefürchtet. Kurz war die junge Mutter versucht zu lügen und zu behaupten, dass dieser ominöse Gaius ihr Vater war, nur damit sich die Kleine besser fühlen würde. Es musste schlimm für sie sein, ihren Vater nicht zu kennen. Aber sie wollte die Beziehung zu ihrer Tochter nicht auf einer Lüge aufbauen, egal ob sie gut gemeint war oder nicht, sie war dann immer noch eine Lüge. "Ja, eigentlich ist das so, aber bei uns ist das wohl anders, weißt du. Aber nein, Gaius ist nicht dein Papa. Dein Papa heißt Ray und er lebt in der Klinik. Er hat weißes Haar und genauso blaue Augen wie du sie hast. Du wirst ihn sicher bald kennenlernen." Damit richtete sich Feli auf und sah dann auf die Schwarzhaarige hinab. "Komm, lass uns Gaius suchen gehen." Gemeinsam machten sich die beiden auf die Suche nach dem - für Felicity - unbekanntem Kerl.

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  • "Aww, okay~" Raine freute sich, doch konnte dies dank ihres Armes nicht wirklich zum Ausdruck bringen. Eigentlich hatte sie sich so sehr auf Training mit Gaius gefreut, doch jetzt dürfte sie wohl erstmal warten. Und sie wusste nichtmal wie lange sie eigentlich warten müsste, bis der Arm wieder verheilt sein würde. "Eigentlich haben wir ja das Schwert zusammen gemacht!", verkündete die Schwarzhaarige stolz und drückte es fest an sich. Es war ihre erste Erinnerung an einen Menschen und sie würde immer gut darauf aufpassen, da war sie sich sicher. "Und wieso kenne ich meinen Papa dann nicht?" Ihr war es eigentlich recht egal, trotzdem interessierte es sie. Ein breites Lächeln erschien auf ihren Lippen als sich ihre Mutter dazu bereit erklärte, nach Gaius zu suchen. Als die beiden dann losgingen, fing Raine ein Gespräch an. "Trotzdem ist Gaius für mich wie ein Papa, weißt du, Mama. Er ist sehr lieb und kümmert sich gut um mich und er gibt mir Essen wenn ich Hunger habe und wenn ich müde bin, schlafen wir bei ihm zu Hause in seinem ganz weichen Bett!" Sie wollte ihrer Mutter gerne noch mehr erzählen, doch dann sah sie Gaius dort auf einem Baumstamm hocken. "Gaiuuuus!", rief sie schonmal und wollte loslaufen, doch die Schmerzen ihres Armes hinderten sie wieder daran. Stattdessen bewegte sich die Kleine also mit eiligen Schritten auf ihn zu.

  • Immernoch in Gedanken versunken grübelte er, wie er Raine vor sich schützen konnte. Nachdem die beiden sich 'angefreundet' hatten, würde die kleine nicht loslassen, soviel war sicher. Aber was sollte er dann tun? Ihr einen Grund geben, ihn nicht mehr zu mögen? Dafür müsste er schon gemein zu ihr sein und das würde er nicht übers Herz bringen. Er hatte die kleine Raine mittlerweile so lieb gewonnen, dass er ihr niemals wehtuen könnte. Die letzte Möglichkeit war, ihr einfach aus dem Weg zu gehen. Ja, genau! Noch heute würde er sich mit dem örtlichen Schmied unterhalten. Und dann würde er in der Schmiede einziehen und Raine würde ihn erst wieder sehen, wenn sie selbst erwachsen war, vorher hatte sie nichts in der Schmiede zu suchen. Und er würde die Schmiede einfach nie verlassen!
    Er schrak aus seinen gedanken, als er Raine seinen Namen rufen hörte. Er wandte seinen Blick zu ihr, anscheinend hatte sie ihre Mutter im Schlepptau. Komm schon, Gaius, jetzt oder nie! forderte er sich auf und gehorchte. Schnell raffte er sich auf und blickte in die andere Richtung, weg von Raine und ihrer Mutter und machte sich wieder auf den Weg. Vielleicht würde ihn sein nicht vorhandener Orientierungssinn ja irgendwann zurück führen.

  • "Ich bin stolz auf dich", lächelte Felicity, als Raine stolz erzählte, dass sie und Gaius das Schwert zusammen gemacht hätten. "Das liegt wohl daran, dass dein Papa auch in der Klinik arbeitet und daher viel zu tun hat. Er hat wohl keine Zeit, da er anderen Menschen hilft, indem er sie von Krankheiten heilt oder ihre Wunden verarztet." Die Braunhaarige lächelte die Schwarzhaarige an. Dass es ihr insgeheim eigentlich nicht passte, dass sie schon Gaius als Papa ansah, weil Feli sich wünschte, es wäre Ray, über den Raine so begeistert sprach. "Du kannst froh sein, so einen Menschen getroffen zu haben, Raine. So jemanden trifft man wirklich selten. Er ist ein toller Mensch." Als die beiden dann schließlich Gaius fanden, stand er auf und ging weg. "Was...?", fragte die Dunkelhaarige verwirrt. Unsicher sah sie auf ihre Tochter hinab, um zu überprüfen, welche Reaktion das in der Kleinen auslöste.

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  • "Aber hat mein richtiger Papa mich denn gar nicht lieb? Ein wenig Freizeit hat doch jeder mal..." Sie verstand das irgendwie nicht, doch als die beiden den Ort erreichten, wo Gaius noch eben war, stand er sofort auf und lief weg. "Gaius?", fragte sie leise und sah ihm hinterher. Er machte keine Anstalten stehen zubleiben. "Gaius!" Sie verstärkte ihre Lautstärke und versuchte ihm hinterherzueilen. Trotz der Schmerzen versuchte sie leicht zu joggen und holte den gehenden Gaius langsam ein. "Bleib doch stehen!", rief sie mit einem verzweifeltem Blick. Wieso ging er denn weg? Sie hatte ihm doch gar nichts getan, oder etwa doch? Sie verstand gar nichts mehr.

  • Der Schwarzhaarige brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass Raine ihm weiterhin folgte. Nichts desto trotz machte er keine Anstalten stehen zu bleiben. "Es ist zu deinem Besten.." murmelte er und warf ihr kurz einen traurigen Blick zu. Sie würde schon darüber hinweg kommen, sie war stark. Außerdem kannten die zwei sich nun auch noch nicht sooo lange, dass sie ihn nicht vergessen könnte. Mit einem zwiegespaltenen Gewissen verließ er den Wald~

  • "Natürlich hat dein Papa dich lieb, Raine", wiedersprach ihr Felicity, obwohl sie im selben Moment das gerade Gesagte anzweifelte. Sie dachte an seine Reaktion daran, als sie ihm sagte, dass sie schwanger war. Was würde er nur zu den Zwillingen sagen?! Zerbrich dir über Ray nicht den Kopf. "Dein Papa würde dich bestimmt sehr gerne sehen, wenn er Zeit hätte." Die Dunkelhaarige schenkte ihrer kleinen Tochter ein nicht überzeugendes Lächeln und sah dann in die hellen Augen der Schwarzhaarigen. "Möchtest du Gaius weitersuchen oder was möchtest du machen?" In die Klinik wollte das Mädchen nicht und darüber war die junge Mutter auch wahnsinnig froh, denn sie wollte alles andere als Ray sehen. "Ich kann dir ja ein paar Kniffe beibringen, wie du kämpfst und dich verteidigen kannst, damit du nicht so ganz wehrlos bist. Ein Schwert hast du ja schon mal."

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  • "Achso...", murmelte Raine, doch in diesem Moment lagen ihre Gedanken eher bei Gaius. Sie verstand sein plötzliches Verschwinden nicht. Er hatte doch gar keinen Grund gehabt, schließlich hatte die Schwarzhaarige nichts falsches gemacht, oder etwa doch? Zumindestens wusste sie nicht was und das stimmte sie alles ein wenig traurig. Doch sie wollte jetzt nicht vor ihrer Mutter wie ein trauriger Kloß da stehen. Raine schüttelte den Kopf. Sie wollte jetzt nicht über Gaius reden oder ihn suchen. "Also werde ich Papa eines Tages treffen?", fragte sie um einfach vom Thema Gaius wegzukommen. Ein paar Kniffe? Kling ja gar nicht so schlecht. "Das klingt supi, aber wie mach ich das dann mit meinem Arm?" Schließlich tat der immer noch ein wenig weh.