Das Bürgermeisterhaus

  • Ray sah zu Felicity und löffelte seine Suppe weiter.
    Es tat ihm gut, und seine Haut war bald wieder trocken.
    Leicht genässt waren noch ein bisschen nass, aber das war auch bald trocken.
    Felicitys Worte über ihre damaligen Freunde waren für ihn wie ein Stich in die Brust.
    "Freunde.... sind was vergängliches, du kannst doch nicht erwarten das sowas
    für immer und ewig hält..."
    Auch Ray war sich dessen bewusst, dass er auch mal Freunde hatte, aber die ihm vergessen hatten.
    Kyle... wo bist du....?
    Ray schloss kurz seine Augen.
    Er konnte Felicity verstehen.
    Aber dennoch, er hatte im Gegensatz zu ihr, keinem mehr mimt dem er Kontakt hatte.
    Menschen sind so erbärmlich.... aber dennoch...
    Er schaute zu Felicity und dachte an die Zeit, vor der Geburt ihrer Kinder nach.
    Er wusste immernoch nicht was es seine Kinder waren.
    Vielleicht wollte er es sich nicht eingestehen, aber dennoch, die Tatsache blieb ihm
    Unbekannt.
    Doch schon wurde er aus seinen Gedanken gerissen, ein Junge mit Silbernen Haaren kam
    herreingestürmt und brüllte, das ein Feuer ausgebrochen war.
    Ray standt apruppt hoch und der Stuhl auf dem er saß, fiel mit einen Knall um.
    "Wo ist das, was ist passiert?"
    Ray sah den Jungen ernst an und erwartete schnell eine Antowrt.

  • »Auch für mich wäre es schön, wenn ich mich mal bei jemanden aussprechen könnte. Aber das konnte ich nie.« Felicity biss sich auf ihre rosige Unterlippe. Sie verlieh ihrem Gesicht eine ausdruckslose Maske, damit man ihr den Schmerz nicht ansah. Erneut verschloss sie sich und ihre Gefühle - aus Angst vor Verletzungen. ›Ich war immer für dich da, Lilyen. Du hättest nur einmal etwas sagen müssen. Ich bin doch deine Mutter.‹ Aber insgeheim war der Braunhaarigen klar, dass sie sich nur selbst belog. Es waren doch nur leere Worte. Die junge Mutter seufzte und senkte ihren Blick.
    Plötzlich flog mit einem krachenden Geräusch die Tür auf und ruckartig hob Feli ihren Kopf. Die Gestalt war panisch und vollkommen rußgeschwärzt; aus diesem Grund erkannte die Brünette sie erst gar nicht. Erst auf dem zweiten Blick wurde ihr klar, dass es Jake war. Die Erinnerung an ihre letzte Begegnung mit ihm drängte sich hervor. Eine unangenehme Erinnerung. Es war der Tag, an dem sie auf dem zerstörten Kirschblütenplatz stand. Er war vollkommen zerstört. Die ganze Welt schien damals in einem blutroten Tuch eingehüllt zu sein. Die Trauer der Angehörigen war ebenso greifbar gewesen wie die Verzweiflung der Überlebenden. Die Blau-Grünäugige schluckte und verdrängte ihre Erinnerung. Auch ihre Panik von damals war jetzt noch genauso real wie damals gewesen. So präsent. Nein, obwohl so viel Zeit vergangen war, sie hatte es bis heute nicht vergessen. Dieses Grauen. Ihr Blick flog zu Ray und sie könnte es nicht ertragen, wenn ihm etwas passierte. Oder Camus. Oder ihren Kindern.
    Doch die panische Stimme vom Elfen riss sie aus ihren Gedanken. “Es brennt? Wo? Gibt es Verletzte? Tote?” Nackte Angst um ihre kleine Tochter und Camus überkam sie. Was ist, wenn einem von Beiden was passiert war? Sie würde sich das nie verzeihen, denn schließlich war es ihre Schuld gewesen. Wenn sie bei ihnen gewesen wäre, wäre nichts passiert. Mit einem Satz war sie bei Jake. “Sag es mir!”, drängte sie, als er nicht antwortete. “Wo?” Sie schüttelte ihn, während sie sich vor ihrem inneren Augen immer schlimmere Szenerien ausmalte. Es war für die junge Mutter kaum zu ertragen.
    “Wenn ich nicht daran glaube, dass Freundschaft für immer hält und Freunde eben nicht bedeutungslose Menschen sind, dann sag mir, Ray, woran soll ich sonst glauben?! Wem kann ich dann noch vertrauen!?”, schleuderte sie ihm entgegen. Sie erwartete keine Antwort und schon gar nicht eine, die sie zufrieden stellen würde. Außerdem hatte sie sowieso keine Lust darüber zu sinnieren, wenn die Panik um die Menschen, die sie mehr als alles andere liebte, sie förmlich von innen heraus auffraß.

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  • Keine der beiden Anwesenden reagierte auf das, was Lilyen gesagt hatte. Wobei...sie glaubte in den Augen ihrer Mutter etwas gesehen zu haben. Etwas, was sie vor ihr verstecken wollte. Trauer? Schmerz? Lilyen wusste es nicht genau und würde es wohl auch nicht erfahren. Für sie stand fest, dass sie hier völlig fehl am Platze war. Dennoch unterdrückte sie den Drang, einfach aufzustehen und in ihr Zimmer zu gehen. Noch waren nicht alle mit dem Essen fertig und so lange würde sie noch bleiben. In der Zeit hörte sie Ray zu, der an ihre Mutter gewandt etwas über Freunde erzählte. "Freunde sollen vergänglich sein? Gute Freunde lassen einen nicht im Stich und verschwinden oder reden nicht mehr mit einem. Wenn das ein sogenannter 'Freund' tut, dann liegt man falsch damit, dass es ein Freund gewesen sein soll." Eigentlich hatte Lily das nicht laut sagen wollen, doch war es einfach aus ihrem Mund gekommen. Aber, so dachte sie, hatte ihr wahrscheinlich sowieso niemand zugehört. Und langsam wurde ihr das hier auch zu blöd. Sie stand auf und wollte gerade die Treppe hoch zu ihrem Zimmer gehen, da wurde die Tür aufgestoßen und ein Stuhl fiel um. Augenblick drehte sich Lilyen zu dem Mann um, der das Haus betreten hatte. Ein Feuer? Lily musste sofort an ihre Schwester denken, die im Augenblick nicht bei ihnen war. War das Feuer dort, wo Raine gerade war? Panisch beobachtete sie Felicity, welche sich genauso Sorgen zu machen schien - fraglich war nur, ob wegen Raine oder diesem Typen, den sie bei sich gehabt hatte; Camus, wenn sich die Grünhaarige richtig erinnerte. Fest stand nur, dass die Panik und die Angst ihrer Eltern sich auch auf Lily übertrug und sie zunehmend nervöser und ängstlicher wurde. Ging es Raine gut? War jemand gestorben? Bei dem Gedanken, ihre Schwester vielleicht nie wieder sehen zu können, stiegen der Zehnjährigen Tränen in die Augen, obgleich sie kaum etwas mit ihrer Schwester unternommen hatte. Und doch war es ihre Schwester, die ihr mehr beigestanden hatte als ihre Mutter. Das Mädchen blieb stehen wo sie war, konnte sich nicht rühren und starrte den Überbringer der Nachricht und somit auch ihre Mutter mit weit geöffneten Augen an. Sie hatte Angst und das konnte man ihr deutlich ansehen.

  • Ach Gott jetzt fasste ihn dieses eine Menschenweib sogar noch an!
    "Beruhig dich mal und lass mich gefälligst los!" Der Silberhaarige befreite sich aus ihrem Griff. War ja nicht auszuhalten.
    Mittlerweile war er wieder die Ruhe selbst. Eigentlich erstaunlich. Schließlich hatte ihn dieses Feuer ja auch ganz schön in Aufruhe versetzt.
    Aber dann stand da plötzlich dieses kleine Mädchen vor ihm. Die Tränen quollen ihr schon fast aus den Augen. Der Elf seufzte. Bei diesen Kulleraugen wurde er irgendwie einfach weich. Außerdem war sie ja nur ein unschuldiges Kind. "Mach dir keine Sorgen, Menschenkind. Soweit ich gesehen habe, war keiner mehr dort."
    Ein leichtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Ziemlich gequält und verkrampft aber immerhin etwas. Jetzt wandte sich der Elf den Erwachsenen Persönchen zu, die hier versammelt waren. "Nur der Sachschaden scheint unermesslich zu sein. Soweit ich mich entsinnen kann, ist das Inn komplett niedergebrannt, Menschen."
    Der Silberhaarige senkte betrübt den Kopf. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich...ja...irgendwie merkwürdig und auch wenn es nichts mit der Situation zu tun hatte...seitdem er von Cammy allein gelassen worden war, fühlte er sich ziemlich einsam.
    "Ich fürchte, dass nichts Materielles mehr zu retten sein dürfte." Mittlerweile war das Gebäude bestimmt bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
    Mit etwas Glück konnte man noch den ein oder anderen Stein bergen und weiterverwenden. Sieht bestimmt hübsch aus, so ein altes Stück Felsen mit Ruß und Asche überzogen.
    Ein herrlicher Anblick. Und vorallendingen siehts so schön abgegammelt aus. Achja sowas will doch jeder in seiner Hütte haben. Das ist modisch, das ist in.
    Jake sah es bereits kommen. Eines Tages wird das der Werbespruch überhaupt sein.

  • “Aber manchmal, Lilyen, manchmal vergeht einfach zu viel Zeit. Ich glaube nicht, dass sie mich vergessen haben, sondern einfach keine Zeit haben. Ich selbst habe ja auch keine Zeit mehr”, murmelte Felicity mit einer immer leiser werdenden Stimme. Im Grunde genommen versuchte sie sich selbst zu beruhigen, als Lily vom Gegenteil zu überzeugen. Und eigentlich waren alles nur leere Worte. Worte, die keine Bedeutung hatten oder sie schon lange verloren hatten. Der Blick der Braunhaarigen flog zu Lilyen und sie sah, dass sie weinte. Hatte sie Angst um ihre Zwillingsschwester? Feli war sich ziemlich sicher, dass dem so war, auch wenn sie ihre Tochter so gut wie gar nicht kannte. Sanft nahm die Brünette ihre Tochter in ihre Arme, um ihr zu zeigen, dass sie mit ihrem Schmerz nicht alleine war und auch die junge Jägerin ihn spürte. Vielleicht hatte sie nicht die leiseste Ahnung, was in der Grünhaarigen vorging, aber sie wusste, wenn jemand litt. “Keine Angst”, flüsterte die Dunkelhaarige ihr zu, auch wenn ihre Stimme vor Panik um ihre kleine Tochter gefährlich bebte.
    Der Elf befreite sich hastig aus ihrem Griff und sein Ton klang alles andere als freundlich. “Du suhlst dich wirklich im Schmerz anderer”, fluchte sie. Sie verfluchte jeden, der irgendwie glücklich war und jeden, der die Welt in ihrer jetzigen Form auch nur irgendwie ertragen konnte, weil sie es selbst nicht konnte. »So weit ich gesehen habe, war keiner mehr dort.« Es war keiner mehr dort. Keiner. Es dauerte einige Sekunden, bis die junge Mutter diese Worte in ihrer vollen Bedeutung begriff. Raine und Camus ging es gut. Es war ihnen nichts geschehen. Erleichtert atmete sie auf und sie spürte, wie ein schweres Gewicht sich von ihrem Herzen löste. Es hatte ihr die Luft abgeschnürt; die Sorge um die Menschen, die sie liebte. “Wen aus diesem Haus interessiert verdammt noch mal das Materielle?! Du kannst ja um das Material trauern, aber ich nicht!”, fauchte sie. Irgendwie schaffte Jake es immer, in ihr die schlechtesten Seiten hervorzurufen. Auch wenn sie dies nie wollte. Felicity hasste es, die Beherrschung zu verlieren; schwach zu sein. Mürrisch wandte Feli sich von dem Silberhaarigen ab.


    (Tut mir Leid, dass wir dich übersprungen haben, Claire, aber wir wollten nicht länger warten. ._.)

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  • Die Worte ihrer Mutter flogen an ihr vorbei, als hätte sie nicht mit ihr gesprochen. Sie wollte keine Ausreden mehr hören - seien sie nun in Beziehung auf die Frage, wieso Feli sich nie um Lily gekümmert hatte oder sei es in Beziehung auf Freunde oder sonst was. Lilyen wollte die Wahrheit, nichts weiter und die bekam sie meistens nicht. Sowieso war sie jetzt vollkommen auf die Sache mit dem Feuer fixiert. Sie wollte wissen, was genau passiert war, wer sich dort aufgehalten hatte, wie es ihrer Schwester ging. Wenn sie den Worten des Mannes Glauben schenken konnte, musste sie sich keine Sorgen machen, doch woher sollte er so genau wissen, dass niemand mehr da gewesen war? Die Umarmung ihrer Mutter, hätte sie diese vorher nicht gerne gehabt, half ihr da schon viel mehr, auch wenn sie die Angst in der Stimme ihrer Mutter deutlich hören konnte. Und das erste Mal spürte Lilyen, dass sich Felicity tatsächlich um ihre Tochter sorgte - auch wenn es wieder ein mal nicht um Lily selbst ging. In diesem Fall aber fand die Grünhaarige es nicht schlimm. Sie wusste nichts zu sagen, wusste nicht, was sie tun sollte, doch wischte sie sich schließlich die Tränen aus dem Gesicht und setzte sich auf die Treppe des Hauses, um von dort aus die kleine 'Unterhaltung' genau zu studieren und zu verfolgen. Es würde nichts bringen, sich einzumischen, irgendetwas dazu zu sagen. Doch leugnen konnte sie nicht, dass sie leicht panisch war. Wegen ihrer Schwester, aber auch wegen anderen, ihr eigentlich unbekannten Menschen. Hauptsächlich jedoch wegen ihrer Schwester. Doch von all dem ließ sie sich jetzt nur noch wenig anmerken.

  • ~Barrett kommt zum Bürgermeisterhaus~
    Es war kein weiter Weg gewesen und so war der Junge schnell zu Hause und lief den die Treppen des Hügels hinauf, auf dem das Bürgermeisterhaus stand. Hier brannte im Gegensatz zur Klinik kein Licht mehr und Barrett war bedacht die Tür mit seinem Schlüssel leise zu schließen und ebenfalls die knarzende Treppe hochzulaufen ohne laute Geräusche zu machen. Schließlich wohnten seit einiger Zeit auch diese zwei Bälger im Haus, würde Barrett sie aufwecken, dürfte er sich etwas von Felicity anhören - und darauf hatte er jetzt gar keine Lust, eigentlich wollte der Junge nur schlafen. Zum Glück passierte nichts, Barrett ließ sich gähnend in sein Bett fallen und schlief nach einigen Minuten genüsslich ein. Er träumte vom heutigen Abend, seine Begegnung mit Alicia, dem guten Essen in der Schänke und dann ihr Gespräch am Kirschblütenplatz...
    ~Barrett schläft ein~

  • ~Kommt an~
    Alicia hatte keine Ahnung was sie hier machte. Sie wusste genau, dass nicht nur Barrett hier zu Hause war sondern auch Felicity. Und das wäre sicher kein freudiges Wiedersehen mit Küsschen da und Küsschen dort, ach ist das toll! - Nein, höchst wahrscheinlich würden aus Alicia nur Vorwürfe platzen und eine Auseinandersetzung entstehen.
    Um ehrlich zu sein, war Cia nicht wirklich scharf Feli zu sehen. Ich bin nur da um mich bei Barrett zu bedanken, für gestern. Und wenn die "liebe" Felicity zu Hause ist, versuch ich sie so gut es geht zu ignorieren. Genau.~, dachte sich die Wahrsagerin entschlossen, während sie dem Bürgermeister Haus immer Näher kam. Doch anstatt zu klopfen drehte sie sich um und machte sich zum gehen bereit.
    Das muss ich mir doch nicht antun, oder? Ich laufe Barrett sicher noch einige male über den Weg. Auch ohne vor Felicitys heim zu stehen.

  • ~Barrett wacht auf~
    Als die Sonnenstrahlen durch Barretts Fenster schienen wurde der Junge langsam wach. Es war noch ziemlich früh am morgen und der Junge wunderte sich, wieso er schon um diese Uhrzeit aufstand, normalerweise lag er bis Mittag in den Federn, bevor er dem Nichtstun frönte. Heute war aber alles anders, die Erinnerungen an Alicia waren noch ganz frisch, erst glaubte Barrett daran nur mal wieder von den alten Zeiten geträumt zu haben, doch je wacher er wurde, desto klarer wurde ihm, dass er seine alte Freundin gestern wirklich getroffen hatte. Grinsend sprang er aus dem Bett und zog seine Sachen an.
    Diesmal durfte er nicht wieder den selben Fehler machen wie beim letzten Mal, Alicia würde ihm wohl nicht noch einmal verzeihen - insofern sie das gestern getan hatte. Bei Frauen konnte man sich da nie so sicher sein. Noch schien keiner im Hause wirklich wach zu sein, oder war einfach zu leise um von ihm gehört zu werden. Barrett nahm immer zwei Treppenstufen auf einmal und öffnete die Haustüre, als er unterhalb des Hügels eine große Person laufen sah, die sich von ihm entfernte. Bei genauerem Hinsehen wurde ihm klar, dass es sich hierbei um Alicia handelte! Barrett zögerte nicht lange und rannte ihr nach, konnte sie aber erst nach einiger Zeit abfangen.
    "Hey Alicia!", keuchte er atemlos und stützte sich auf seinen Knien ab. "Wie gehts?" Was sie hier wollte fragte er erst einmal nicht, jedoch war es offensichtlich dass sie vom Bürgermeisterhaus kam, schließlich gab es nichts nennenswertes in der Umgebung.

  • Alicia hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass Barrett genau in dem Moment kam, in dem sie sich aus dem Staub machen wollte. Verwirrt und gleichzeitig erstaunt schaute sie ihn an. "Oh, Hallo Barrett.", begrüßte sie ihn, dass sie sich wundert war deutlich in ihrer Stimme zu hören. "Bist du etwa wirklich gerannt?", fragte die Rosahaarige anschließend mit einem Grinsen.
    Während sie wartete, bis Barrett wieder halbwegs normal atmete und antwortete dann auf seine Frage. "Recht gut eigentlich und wie ich sehe, dir auch?"
    Alicia machte einen kleinen Bogen um den Braunhaarigen und lief weiter Berg ab, sie wusste genau das er ihr mehr oder weniger folgen würde. Sonst wäre er nicht angerannt gekommen um sie noch zu erwischen und zu begrüßen.
    Am besten ich lasse mir noch etwas einfallen, bevor fragt was ich hier mache. Er wird mir wohl kaum abkaufen das ich zufällig hier gelandet bin. Nein, so dumm ist er nicht.

  • "Jah, bin ich...", keuchte Barrett weiter, räusperte dann und richtete sich auf. Nun war er wieder ein Stückchen größer als Alicia. Wäre er nicht gerannt, hätte er sie womöglich verloren, wenn sie in eine der engen Gassen am Fuße des Bürgermeisterhauses abgebogen wäre. Ihre Anwesenheit zauberte ihm ein Lächeln aufs Gesicht. "Also, ich kann mich zumindest nicht beklagen!", antwortete der Junge auf die Rückfrage nach seinem Wohlbefinden.
    Kaum hatte er einmal zu Boden gesehen, da war Alicia schon wieder weiter weg. "Jetzt warte doch mal!", rief er ihr hinterher und verlangsamte ihren Schritt, indem er sie an der Schulter fest hielt. "Wo willst du denn so schnell hin? Oder willst du hier einfach nur so schnell weg? Etwa wegen Felicity?" - Barrett wusste, dass die beiden Schwägerinnen sich nicht so gut verstanden, da war es nur verständlich, dass sie sich beeilte um nicht gesehen zu werden. "Aber wenn es wegen Felicity ist", fügte er hinzu, "wieso bist du dann überhaupt gekommen?" Als der junge Mann daraufhin ihr Gesicht sah breitete sich ein Grinsen darauf aus. "Wegen mir, hab ich Recht?!"

  • Gestoppt! Alicia drehte sich ein bisschen zu Barrett, der seine Hand immernoch auf ihrer Schulter hatte. "Warum ich mich beeile?" fragte sie ihn nochmals und verdrehte leicht die Augen, bei dem Gedanke, den sie wohl gleich aussprechen würde.
    "Ich habe keine Ahnung, wie du es auch nur eine Sekunde mit der unter einem Dach aushälst! Felicity und ich hätten uns schon längst die Köpfe eingeschlagn! Außerdem..." Nun setzte sich die Wahrsagerin wieder in Bewegung, packte vorher Barrett am Handgelenk, damit er nicht wieder rummeckert, dass sie mal anhalten solle.
    "Außerdem müsstest du sogar schon mitbekommen haben, dass ich mich mit Felicity kein bisschen verstehe und Verlangen danach ihr über den Weg zu laufen habe ich auch nicht."
    Als der Braunhaarige die eine Frage stellte, weshalb Cia hier war, ließ sie reflexartig das Handgelenk von Barrett los. Er behauptete auch noch, dass sie wegen ihm hier war. Wie recht er dabei hatte, aber dass konnte sie nicht zugeben. "Ich...", fing sie an und zuckte dann mit den Schultern. "Ist doch egal, ich bin einfach da."

  • Barretts Grinsen verging nicht so schnell. Alicias Antwort und ihr Verhalten reichten dem Jungen um zu verstehen, dass er mit seiner Vermutung recht hatte. Wahrscheinlich hätte er noch ein "Ja, ich bin wegen dir gekommen" aus ihr herausquetschen können, aber dann wäre Alicia mit hoher Wahrscheinlichkeit so wütend, dass sie nichts mehr mit ihm unternehmen wollen würde.
    Stattdessen fragte er etwas anderes, dass ihn schon einige Zeit interessierte: "Wieso vertragt ihr zwei euch eigentlich nicht? Schließlich ist sie die Freundin deines Bruders, oder?" Barrett sah nur Alicias Hinterkopf und konnte so nicht ihren Gesichtsausdruck sehen. "Ich glaube, dass sie ganz nett sein kann, wenn sie will.", fügte er hinzu. Oder war es vielleicht wegen den Kindern? Mochte sie etwa keine? Wenn ja könnte er das gut nachvollziehen, seit die beiden kleinen bei ihm eingezogen waren, hatte er nicht mehr seine Ruhe und ging zum Nachdenken nun öfters in den Park oder den Wald. Auch wenn er noch keins der Kinder gesehen hatte, er mochte sie nicht zwingend - und die Bekanntschaft der beiden musste er auch nicht unbedingt machen.

  • Als Barrett immer noch mit dem Thema Felicity beschäftigt war, blieb Alicia doch stehen und drehte sich zu Barrett um. Ihr Gesichtsausdruck war nicht zu deuten. Eine Mischung aus ein wenig Wut auf Felicity und ein Hauch von Hass. "Wieso wir uns nicht vertragen?", wiederholte die Rosahaarige, verschränkte die Arme vor ihrer Brust und zog die rechte Augenbraue nach oben. "Barrett du hast doch keine Ahnung was zwischen uns vorgefallen ist. Du kennst vielleicht gerade mal einen Teil von den Grundrissen. Selbst wenn sie die Freundin von Ray ist, irgendwas stimmt mit der überhaupt nicht. Das weiß ich.", antwortete sie ihm und atmete dabei lautstark aus.
    Allein schon bei dem Gedanke an Felicity könnte Alicia kochen vor Wut. "Wie bitte? Nett?!" Am liebsten hätte Alicia laut los gelacht. Was Barrett da grad gesagt hatte war doch nur eine pure Lüge. "Felicity und nett ja? - Also ich weiß ja nicht wo du diesen Mist aufgeschnappt hast, aber dass ist doch nur eine "Gutes-Mädchen-Masche". Vertraut man ihr einmal wird man nur getäuscht und das weiß ich einfach."
    Nachdem Cia ihren Satz beendet hatte setzte sie sich langsam in Bewegung. "Ich glaub' ja nichtmal das die Kinder wirklich von Ray sind." Immerhin sah Lilyen überhaupt nicht nach Ray aus, hatte weder die selbe Augenfarbe noch irgendwelche anderen Ähnlichkeiten. Da wäre es doch möglich das da noch ein anderer Kerl mitmischte, oder? Die Wahrsagerin konnte Lilyen sowieso nicht wirklich gut leiden, sie kam nach Felicity und nicht nach Ray oder sonst wem. Und genau das mochte sie nicht an der Kleinen. "Du hast einfach ein anderes Bild als ich von Felicity, Barrett.", nuschelte sie anschließend.

  • Scheinbar hatten Alicia und Felicity wirklich schwere Probleme. Warum was genau zwischen den beiden vorgefallen war, hatte er allerdings nicht erfahren, doch ihre Antwort reichte ihm vorerst. "Wirklich?! Die sind nicht von Ray?!!", staunte er ungläubig und dem Jungen blieb die Kinnlade heruntergeklappt. Das hätte er wirklich nicht von Felicity gedacht, wohnte er wirklich mit so einer ..... unter einem Dach? Früher hatte er das Mädchen gerne geärgert, sie schien immer so zerbrechlich und jetzt sollte sie ihren Ehemann (oder war es ihr Freund?) betrogen haben?
    "Vielleicht hab ich das...", meinte er nachdenklich und lief Alicia nach. Jetzt lief er ihr schon wieder nach! Was stimmte nur nicht mit ihm? Natürlich wollte er nicht, dass das Mädchen wieder verschwindet, aber viel lieber wäre er vorrausgelaufen. Also übersprang er ein paar Stufen und lief vor Alicia her. "Wohin gehen wir?", fragte er als sie am Fuße des Berges angekommen waren. "Hast du eigentlich deine Waffe noch? Dann könnten wir ja mal ein bisschen... trainieren?"
    Genau, sie würden trainieren, er würde eine super Figur abgeben und dann bräuchte er sich auch keine Gedanken mehr darüber zu machen, dass er immer einem Mädchen hinterherlief. Schließlich war brauchte er niemanden außer sich selbst!

  • Alicia zuckte mit den Schultern und schüttelte leucht den Kopf. "Keine Ahnung ob Lilyen und Raine wirklich von ihm sind. Aber ich glaube nicht. Lilyen sieht Ray kein bisschen ähnlich und zutrauen würde ich Felicity mittlerweile alles.", erkläre sie, während Barrett an ihr vorbei huschte. Warum er nicht genauso gut hinter ihr laufen konnte, wusste Alicia nicht, aber sie hatte schon einen Verdacht. Barrett legte ja viel Wert auf seine Position als Mann und mochte es bestimmt nicht dauernt hinter einer Frau her zudackeln. Der jungen Frau war das recht egal, ob sie nun vor oder hinter Barrett lief.
    "Meine Waffe? - Sicher, die müsste noch zu Hause rumliegen. Wo genau wäre eine gute Frage. Ich hab' sie lange nicht mehr gebraucht." Die Rosahaarige war sich sicher, dass ihr Schwert eventuell unter ihrem Bett oder auf dem Fensterbrett lag. "Hast du deine noch? Oder hast du sie verlegt oder sogar weggeworfen um eine bessere zu bekommen?" Ein grinsen machte sich auf Cias Lippen breit.
    Der Braunhaarige wollte ja nur das Feinste vom Feinsten! Warum also die Alte behalten wenn man die Chance hat eine neue, viel bessere Waffe zu bekommen?
    Wohin sie gingen war Alicia recht egal, also stimmte sie zu. Hauptsache weg von hier.

  • "Ah... lange nicht gebraucht... das trifft sich ja super! Da werde ich eine tolle Figur machen, schließlich habe ich täglich trainiert...", dachte sich der Junge grinsend.
    "Ah... lange nicht gebraucht... das trifft sich ja super! Da können wir dich gleich mal ein bisschen trainieren und deine Fähigkeiten erhöhen!", sagte er aber zu seiner Begleiterin. "Na, dann lass uns schnell mal in die Klinik gehen und dein Schwert suchen, ich hab meins jedenfalls immer dabei!", fügte er hinzu und klopfte sich mit der Hand auf dem Rücken, so dass sein Schwert baumelte. Wie konnte Alicia das nur übersehen haben? (xD)
    Eigentlich war der Junge es Leid immer nur im Wald zu trainieren. Die meisten Monster dort waren überhaupt keine Herausforderung mehr, also spielte Barrett mit dem Gedanken Alicia mit ins Messhina-Tal zu nehmen. Er hatte mal gehört dass es dort immer herbstlich sein sollte und die Blätter alle möglichen Rottöne hätten, so etwas würde Alicia sicher gefallen! Zwar hatte sein Vater ihm verboten dorthin zu gehen, aber Barrett war dies egal.
    "Also, mir nach, ich kenne eine Abkürzung!", rief der Junge und lief schnellen Schrittes davon, Alicia hielt mehr oder weniger Schritt.
    ~Alicia und Barrett verlassen das Bürgermeisterhaus~

  • Ray war ebenfalls sehr erleichtert zu hören das da keine Menschen oder andere Wesen waren.
    Hmm.... Aber trotzdem, warum ist das Feuer denn einfach so ausgebrochen....
    War da Magie im Spiel...?

    Ray dachte an die Vorkommnisse der letzten Monate in diesem Dorf.
    Ob das was damit zutun hat...?
    Ray schaute rüber zu seiner Tasche wo sein Buch verstaut war, aber er ließ es extra hinzugehen.
    Ray schob wieder den Stuhl zurecht den er zuvor umgeworfen hatte, und setzte sich wieder, seine
    Schlabberhose erleichterte dies ihm nicht so wirklich.
    Raine...?
    Ray sah kurz auf und erinnerte sich dann wieder, das Lyl ja eine Schwester hatte.
    Aber warum war diese bei Camus?
    Ray traute sich nicht zu fragen, das ging ihm ja nix an.
    Die Stille die reinbrach als Lylien sich still an die Treppe setzte war bedrückend.
    Ray sah Lyl hinterher und wollte erst sich neben se gesellen als er sich aber doch spontan
    umentschied.
    Nach einer Zeit weiterem Schweigen entschloss er sich doch zu ihr zu setzten und lächelte sie an.

  • "Lily, sollen wir mal nach Raine sehen?", fragte die Braunhaarige, als sie die leichte Panik in dem Gesicht der Grünhaarigen sah. Felicity lächelte verkrampft. Jake hatte bei ihr zwar die Panik ausgeräumt, jedoch wollte sie weg vom Bürgermeisterhaus und diese stickige Enge, denn sie glaubte, hier nicht mehr richtig atmen zu können. Die junge Mutter wollte auch von Ray weg und ihre Gedanken sortieren, die durch sein bloßes Auftreten durcheinander gewirbelt worden waren. Doch als Ray begann, mit Lilyen zu reden, entschloss Feli sich dazu, ihre Tochter bei ihrem Vater zu lassen. "Uhm, du willst sicher bei Ray bleiben, oder?" Ihre grün-blauen Augen glitten kurz zu dem Weißhaarigen herüber, ehe sie sich zur Tür wandte. "Ich mache mich erst einmal auf die Suche nach Raine." Feli pausierte und umarmte zum Abschied kurz das kleine Mädchen. "Wir sehen uns bald wieder." Hoffe ich.
    ~Felicity geht~


    (Miriam, wenn du Lilyen mitkommen lassen möchtest, dann lass sie Feli einfach folgen. :3)

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  • Lilyen würde wirklich sehr gerne nach Raine sehen, auch wenn sie dann befürchtete, dass sich wieder alles nur um ihre Schwester drehte. Doch solange sie sehen konnte, dass es dieser gut ging, würde sie das wohl in Kauf nehmen. Doch eine Antwort konnte sie iher Mutter so schnell nicht geben. Denn Ray platzierte sich neben sie, warum auch immer. Lilyen schenkte ihm ein nur leichtes Lächeln, als Feli auch schon ankam und die Grünhaarige umarmte. Völlig überrascht davon blickte sie ihrer Mutter erst einmal nur hinterher, bis sie begriff, dass sie doch hatte mitkommen wollen. Sie sah nochmal zu Ray, ehe sie sich erhob. "Ich will Raine auch suchen. Wir sehen uns...irgendwann." sagte sie schließlich zu diesem, ohne ihn zum Abschied nochmal zu umarmen. Warum sie sich gerade diesen Abgang ausgesucht hatte, war Lilyen im Nachhinein nicht ganz klar, immerhin war Ray derjenige gewesen, der ihr geholfen hatte - und das nicht nur einmal. Dennoch war sie von der ganzen Situation verwirrt, wusste nicht, in welcher Beziehung ihre Eltern nun tatsächlich zu einander standen - und ob Ray tatsächlich ihr Vater war. Aber wie sollte man soetwas schon rausfinden? Beweisen würde das Grünhaarige Mädchen ihm das so schnell nicht können. Vielleicht war auch das der Grund, weshalb sie, ohne sich nochmal umzudrehen, durch die große Tür des Bürgermeisterhauses nach draußen verschwand.


    ~Lilyen geht~