Das Bürgermeisterhaus

  • In dem altehrwürdigen Gebäude, welches auf einem sanften Hügel thront und
    das Herzstück von Alvarna bildet, ist der Bürgermeister aufzufinden. Byle ist
    tagsüber oft sehr beschäftigt, aber seine Assistenten stehen gerne mit Rat &
    Tat zur Verfügung. Auch Barrett - der Sohn des Bürgermeisters - lebt hier. Ebenfalls
    hier anzutreffen ist Felicity mit ihrem Vater Godwin, der auch als Assistent von
    Byle arbeitet. Die Töchter Felicity's, Lilyen & Raine, leben ebenso hier und erfüllt
    das alte Gebäude mit Kinderlachen.


    Von Cute_Angel

    You got something I need
    In this world full of people
    there's one killing me
    And if we only die once
    I wanna die with you

  • ~Felicity wacht auf~
    Ruckartig fuhr die Braunhaarige aus dem Schlaf hoch und strich sich leicht zitternd die verschwitzten Strähnen aus dem Gesicht. Ein Alptraum. Es war nur ein Alptraum, dachte sie, aber das Zittern wollte einfach nicht aufhören. Beruhige dich!, befahl sie sich selbst. Sie wusste nicht mehr genau, worum es sich in diesem Traum gehandelt hatte, aber es war jemand darin vorgekommen, den sie liebte und der ihr viel bedeutete. Doch dann hatte sich das Bild geändert und die ganze Welt war in blutroter Farbe getaucht - ein Schrei und das ist alles, woran sie sich erinnerte. "Ich werde noch wahnsinnig", gestand sie sich selbst ein und ihre grün-blauen Augen schweiften zu ihren beiden Töchtern, die seelenruhig in ihren Bettchen schliefen.
    Die junge Mutter schwang sich aus dem Bett und ging zu Lilyen und Raine. Ihre Oberkörper hob und senkten sich im Schlaf. Das waren die unschuldigen Träume eines Kindes. Ich frage mich, wie lange sie noch so unschuldig sind? Sie werden Ray noch nicht mal als Vater erkennen. Seufzend begab sich die Dunkelhaarige in der Küche, wo sie an der Feuerstelle einen Kessel mit Wasser aufsetzte. "Hallo Vater", lächelte die junge Jägerin sanft, als sie sah, wie Godwin beschäftigt wie immer, aus seinem Arbeitszimmer herauskam. Wie immer eisiges Schweigen. Traurig wartete das Mädchen darauf, dass das Wasser kochte. Du ignorierst mich schon so lange. Im Grunde genommen, seit ich mit den Zwillingen schwanger war. Ach, Vater... Wie gern würde sie das Verhältnis zu ihrem eigenem Vater ändern! Aber es ging einfach nicht, dafür hatte seine eigene Tochter sein Ansehen zu sehr beschmutzt mit ihrer frühen Schwangerschaft. Das Wasser kochte schließlich, als die Morgenröte über den Horizont kochte und alles in einem glutrotem Licht getaucht war.
    Das Mädchen füllte einen Becher mit Teeblättern und kochendem Wasser. Betrübt ließ Felicity ihren Blick aus dem Fenster schweifen und versank in Erinnerungen.


    Als sie eine Weile so gesessen hatte, überlegte sie, etwas zu unternehmen. Ihre beiden Töchter nahm sie mit - sie vertraute ihre Kleinen ungern jemand Fremdes an.
    ~Felicity geht~

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  • -kommen an-


    "Du darfst nicht gehen, weil ich dann wieder alleine bin!" sagte Lily, schon fast traurig, nachdem die beiden die Bibliothek verlassen hatten. "Außerdem bist du doch gar nicht mehr fremd." versuchte sie Ray weiterhin davon zu überzeugen, bei ihr zu bleiben. "Und müde bin ich auch nicht!" Ins Bett wollte sie nun noch überhaupt nicht, lieber wollte sie weiterhin mit Ray lesen oder einfach nur reden. Die Tür zum Haus wurde geöffnet, beide traten ein. Lily zog Ray mit in den Wohnbereich des Hauses, ihr Großvater schien nicht da zu sein und auch sonst schien es hier ziemlich leer. Lily setzte sih auf die Couch und schlug das Buch wieder auf. "Kannst du wieder mit mir lesen? Biiteee!" flehte das Mädchen, wünschte es sich so unbedingend. "Du kannst doch später gehen. Aber jetzt noch nicht, ja?" Mit bittendem Lächeln sah sie Ray in die Augen, vielleicht würde er ja so bleiben?

  • Ray lächelte sie sanft an, irgendwie schlug sie doch sein Herz weich.
    Aber einen Versuch hatte er noch:" Also, deine Mama wird bestimmt ganz sauer wenn sie
    plötzlich mich hier vorfindet..."
    Aber das kleine Mädchen ließ einfach nicht locker, so setzte er sich neben sie.
    "Na gut, dann schlag mal auf Mäuschen."
    Irgendwie hat sich in Rays Gedächnis dieser Spitzname eingebürgert, er weiß selbst nicht
    wie er dazu kam.Vielleicht schläft sie ja früh genug ein, dann kommt Felicity hoffentlich nicht
    grade wenn ich noch da bin...

    Ray schaute sich um, das Haus war ziemlich leer, aber trotzdem auch nicht langweilig.

  • "Ist doch egal, was Mama sagt. Die meiste Zeit ist sie doch sowieso nicht da." sagte Lily, sie hatte das Gefühl, dass sie ihn wirklich bald überredet hatte, zu bleiben. Und das gefiel ihr. Als er schließlich sagte, sie solle das Buch aufschlagen und sich neben sie setzen, war Lily wirklich froh darüber, dass er nun doch blieb. Sie lächelte fröhlich. "Danke!" In ihrer Augen bildete sich ein unbeschreibliches glitzern, an dem man erkennen konnte, wie glücklich es sie machte, dass er bleib. Schließlich schlug sie das Buch auf, eine Seite mit allen Planeten des Sonnensystems. Und das war Aug gleich das erste Wort der Seite, welches sie nun versuchte zu entziffern. "S." fing sie also an. "O." machte sie weiter. "N. Und nochmals ein N." Es wr ein ziemlich schweres Wort für sie, lang und mit vielen verschiedenen Buchstaben darin "E und wieder N. Wieder S." Und dann kam ein Buchstabe, den sie nicht aussprechen konnte und sich auch nicht mehr wirklich an ihn erinnern konnte. "Weiter weiß ich nicht." sagte sie, schaute fragend zu Ray.

  • Ray musste kurz wieder kichern als sie es nicht lesen konnte.
    "SONNE"
    las er laut.
    "Weißt du was die Sonne ist?"
    Ray musste kurz an sich selber zweifeln, natürlich weiß sie was die Sonne ist. " Klar weißt du, oder?"
    Ray schaute uns Buch, da waren lauter Planeten eingezeichnet, die größten die
    bekannt waren, wie der Pluto, Saturn und Mars.
    Warum hat sie eigentlich kein Tierbuch gesucht...?
    "Wenn es Somer ist, strahlt die Sonne ganz besonders."
    Bei den Gedanken der Jahreszeiten kam ihn eine Frage:
    "Sagmal Mäuschen, wann hast du denn Geburtstag?"

  • "Sonne" sprach sie ihm nach und wusste sofort, wie sie sich dieses Wort vorzustellen hatte. "Klar weiß ich, was die Sonne ist." sagte sie vergnügt. Schließlich wusste das Mädchen viel über den Weltraum und all die Planeten, die es dort gab. "Ja, im Sommer ist sie besonders stark. Aber im Winter hat sie doch auch eine große Kraft, oder?" fragte Lily neugierig nach, sie meinte, das so einmal gehört zu haben. "Mein Geburtstag..der ist im Januar." Ob das nun allerdings Winter oder Frühling war, wusste das Mädchen gar nicht so genau. "Ist das Winter? Oder schon Frühling?" wollte sie deshalb von Ray wissen.

  • "Januar..."
    Ray dachte kurz nach.
    "Also das ist nach meiner Erkenntnis Winter, da ja auch noch um die
    Zeit Schnee liegen kann."
    Er schaute zu ihr.
    "Bestimmt erwärmst du umso mehr die Herzen deiner liebsten an kalten Wintertagen."
    Ray strich ihr über den Kopf, auch als kleine Belohnung dafür, das sie über
    die Sonne bescheidwusste.
    Wird sie denn nicht müde...?
    Ray machte sich sorgen Felicity ausversehen zu treffen, und schaute auf den Boden während er nachdachte.
    "Willst du weiter lesen oder lieber schlafen?" fragte er vorsichtig.

  • Winter. Das musste sie sich unbedingend merken. Sie liebte das Glitzern einer jeden Schneeflocke, welche im Winter den Boden erreichte, auf der Erde landete und die Welt in ein strahlendes weiß tauchte. Bei diesem Gedanken wurde Lily glücklich, auch wenn nicht alle Wintertage angenehm waren. Ihre Lieben wärmte sie auch nicht oft, allerdings versuchte sie es. Es war ihre Art, mit den Menschen umzugehen. Stets freundlich, es sei denn, sie selbst war traurig. Noch ließ sie es zu, ihre Gefühle anderen deutlich zu machen, doch wer wusste schon, wie lange dies noch der Fall sein würde? Müde wurde sie in der Tat, allerdings versuchte sie dies so Gut es eben ging zu verbergen, um noch wach bleiben und lesen zu dürfen. "Ich will noch weiter lesen!" entschied sie, ihr Gähnen, was daraufhin allerdings folgte verriet Ray, dass sie in der Tat schon sehr müde war. Es war schließlich auch schon ziemlich spät für eine Fünfjährige. Doch da es ihrer Mutter total egal zu sein schien, was mit ihren Töchtern passierte, sollte auch Lily egal sein, dass sie schon längst hätte im Bett sein müssen. Nun Betrachtete sie die nächste Seite des Buches. Die Venus war darauf abgebildet. "V-e-n..." Zum ersten sprach sie das V in diesem Zusammenhang falsch aus - eben wie ein Vogel V - und zum zweiten konnte sie sih nicht mehr richtig konzentrieren. Ihre Augen schienen schon beinahe zuzufallen, auch wenn sie versuchte, sich dagegen zu wehren. Es brachte nichts und bald würde Ray sie ins Bett stecken und einfach verschwinden. Doch genau davor hatte sie Angst. Wieder allein gelassen zu werden.

  • Ray lächelte sie an als sie gähnen musste, natürlich, sie war bestimmt müde, aber welches
    Kind würde das schon zugeben?
    Ray sah ihr zu, wie sie versuchte das Wort VENUS zu lesen.
    Was ein süßes Mädchen...
    Ray sah sie an, als sie angestrengt die Ziffern las.
    "Venus." Betonte er laut.
    Nach einer kleinen Pause von ihm, fragte er erneut:
    "Willst du echt nicht schlafen gehen..?"
    Er seufzte kurz.
    "Warum währst du dich denn so gegen das schlafen?"
    Ray sah leicht besorgt aus, ob wohl irgendwas in ihrem Zimmer war?
    Der Gedanke, das ihr Schwester vieleicht im selben Zimmer wohnen, und sie schlagen könnte, schoss ihm auch durch den Kopf.

  • Nachdem Felicity und Raine den Wald verlassen hatten, kamen sie nun beim Haus an. Erst jetzt bemerkte Raine, dass sie sich hier recht selten aufhielt. "Und wo finden wir jetzt Bücher?", fragte sie ihre Mutter schon mit großer Vorfreude und da fiel es ihr auch schon wieder ein. "Ich glaube ich weiß wo!" Im Wohnzimmer stand doch immer ein Regal, welches mit Büchern gefüllt war. Daran konnte sich die Kleine noch erinnern. Sie machte sich schon so gleich auf den Weg ins Wohnzimmer und passte dabei auf ihren gebrochenen Arm auf. Ehe sie beim Regal ankommen konnte, bemerkte sie schon zwei andere Menschen hier. Die eine war Lilyen, ihre Schwester. Doch wer war der andere Typ? Sie hatte ihn noch nie zuvor gesehen. "Huhu...", murmelte sie leise und winkte mit ihrer linken Hand, da der rechte Arm ja gebrochen war. Sie wusste jetzt gar nicht was sie von dem Fremden halten sollte. War es etwa ein Freund von Lilyen, so wie Gaius einer ihrer Freunde war? "Und wer bist duuu?" Fragen kostete nichts und wie hieß es so schön? Wer nicht fragt bleibt dumm.

  • "Venus." wiederholte das Mädchen, überlegte schon, was sie auf seine nächste Frage antworten sollte. Eigentlich war es einfach, sie wollte einfach niht schlafen gehen. Man vergeudete nur Zeit, man tat praktisch nichts. Jedenfalls dachte Lily das. "Weil es langweilig ist." erklärte sie dann also und noch im selben Moment betraten zwei Menschen das Haus. "Mama!" rief Lily froh, als sie die beiden erkannte. Sie rannte auf sie zu und umarmte ihre Beine, da sie noch zu klein war, um eine richtige Umarmung zu geben. "Das ist Ray! Er hat mich gerettet! UND mir das Lesen beigebracht!" erzählte sie glücklich, sah dabei ihrer Mutter ins Gesicht, lächelte froh. Endlich sah sie ihre Mutter und Schwester mal wieder, zu der sie nun kam. "Was ist mit deinem Arm? Tut er weh?" fragte sie besorgt, denn ihr war nicht entgangen, dass Raine mit der linken und nicht mit der rechten, wie sie es sonst immer tat, gewunken hatte.

  • Leise lachend folgte Kate dem kleinen Wirbelwind und stellte sich neben der Kleinen. "Hast du dich schon für ein Buch entschieden?" Sie lächelte Raine leise zu und bekam mit, wie ein grünhaariges Mädchen ihre Beine umarmte. "Lilyen! Ich habe mich schon gefragt wo du steckst!" Die Braunhaarige ging in die Hocke, damit sie auf Augenhöhe der Fünfjährigen war. Feli nahm die kleinen Hände in die ihren. "Was hast du so gemacht, meine Kleine? Es tut mir Leid, dass Mama weggegangen ist, aber ich wollte nicht, dass du mich traurig siehst." Kurz hielt die junge Mutter inne. "Geht es dir gut? Hat jemand auf dich aufgepasst? Ist dir etwas passiert?", fragte sie besorgt nach. Die Aussage, die sie über Ray machte, fand sie ziemlich seltsam. Ray? Aber er weiß doch gar nicht, dass du seine Tochter bist. Die Dunkelhaarige richtete sich auf und ihre grün-blauen Augen flogen dorthin, wo Ray saß. "Ray", zischte sie und ließ es wie einen Fluch klingen. "DU! Was willst du hier?! Fünf Jahre lang waren ich und die Zwillinge dir vollkommen egal! Was willst du von uns? Deine verlorene Zeit nachholen? Sind dich die Vatergefühle überkommen oder was?! Das ich nicht lache!" Die 19-jährige schrie den Weißhaarigen an. Sie war so verletzt, weil er sie einfach in der Schwangerschaft hatte allein gelassen. "Geh, Ray. Das mit uns kann nicht mehr so weitergehen und ich glaube nicht, dass du noch Gefühle für... mich hast." Feli ließ sich nicht anmerken, wie viel ihr die Worte kosteten, damit er nicht herausfand, wie viel er ihr noch bedeutete. Sie konnte ihn nicht vergessen. Verdammt. Jeden Tag habe ich auf dich gewartet, Ray. Immer in der Hoffnung, du würdest auftauchen, bis heute ist es nie der Fall gewesen. Jedoch - all die Tage, die ich gewartet habe, sind verflogen, als ich dich gesehen habe. Denn nichts zählt für mich und ich lebe von einem Treffen mit dir zum Anderen. Verflucht sollst du sein, Ray! Was du mir geschenkt hast, ist kein Segen, das ist ein wahrer Fluch! Die junge Jägerin biss sich auf die Unterlippe, damit ihr die Wörter nicht über die Lippen kamen, denn sie war sich sicher, dass sie alles schlimmer machen würden. Das zwischen ihr und Ray war gründlich schief gelaufen und nichts auf der Welt hätte das wiedergutmachen können. Es gab dafür keine Entschuldigungen. "Geh!", forderte sie ihn verletzt auf.

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  • Ray lächelte sie sanft an als Lyl VENUS ausprach.
    Plötzlich kam ein kleines Mädchen mit schwarzen Haaren auf die beiden zu, er musste wirklich sagen,
    Lyl und das fremde Mädchen sahen sich wirklich ähnlich.
    "Ist das deine Schwester...?"
    Eher die Frage sich beantworten konnte, fiel ihm Felicity ins Auge.
    Ich wusste es...
    Felicity war aufgebracht, mehr als verständlich natürlich.
    "Wirf mir nichts vor, ich wusste rein garnix."
    Ray schaute sie nicht in die Augen und versuchte, für die Zwilinge, nicht laut zusein.
    "Ich wusste niemals das du schwanger warst, auch das du Kinder bekommen hast wusste ich nicht."
    Aber warum sollte er sich auch um sie scheren.
    Warum solte ich mich noch um dich und Carlos scheren...?
    Waru sollte ich mich um Kinder eines anderen kümmern.

    Trotzdem war Lylien ihm, in dieser kurzen Zeit ans Herz gewachsen. Aber Felicity wird keinerlei Begegnungen mehr dulden.
    "Ist schon okay, ich geh ja jetzt weg."
    Warum regt sie sich überhaupt auf...?
    Er schaute zu den Kindern, beide waren erstmal vor Schreck leicht erstarrt.
    "Ich weiß das ich die Person bin, die du abgrundtief hasst, das musst du nicht nocheinmal sagen."
    Felicity war die erste person von der er Abhängig wurde, und ist nachwievor die Person für der er sich opfern würde.
    "Ich bin nur hier mit der kleinen weil du sie alleine am See zurückgelassen hast."
    Ray schaute sie immernoch nicht an uns standt auf. Er nahm seinen STab und seine Tasche.
    "Mäuschen, gib das Buch im Laufe der Woche bei der Bibliothek wieder ab, ja?"
    Eigentlich wollte er sie in gegenwart von Feli nicht so nennen, aber es ist ihm rausgerutscht.
    Ich wusste es....
    Ich wusste es.

    Nun riskierte er dennoch ein Blick zu dieser einen Person.
    Sie standt da, eine mutige junge Jägerin die nichts von ihrem Standpunkt wegjagen konnte.
    Leicht senkte er wieder den Kopf.
    EIne betrückende Stimmung kehrte ein und wurde durch Rays Stimme wieder gebrochen.
    "Leb wohl."

  • Raine nickte ihrer Schwester zu, bevor Felicity reinkam. "Mama sagt, ich habe ihn gebrochen. Es tut manchmal sehr weh, aber bald ist er bestimmt wieder heile", erzählte sie ihrer Schwester und würde ihr auch am liebsten gleich von Gaius erzählen, auch wenn allein der Gedanke an den Schwarzhaarigen sie traurig machte, weil er sie so einfach im Wald zurückgelassen hatte und sie nichtmal wusste, wieso. Gleich darauf betrat ihre Mutter das Zimmer und sorgte sich um Lilyen, doch ihre Töne wurden lauter und agressiver als sie den jungen Mann auf der Couch sah. Kurz zuckte Raine zusammen, als Felicity schrie. Sie mochte kein Geschreie. All die Worte von ihr verstand Raine nicht so ganz. Was meinte sie denn bloß damit? Und was hatte sie für einen Grund ihn anzuschreien? Die Welt war irgendwie komisch. Manchmal sah man nur eine Person an und wurde sofort sauer. Und manchmal ging man einfach so davon, ohne was zu sagen. Und wieso wollte die Braunhaarige nun, das der Mann ging? Raine fand es traurig, wenn jemand gehen musste. Alles hat wohl alles seine Gründe. Anscheinend hatten sich Lilyen und der Mann aber auch gut angefreundet. Doch mit der Zeit realisierte Raine auch, wer dieser Mann eigentlich war. Er musste der Vater von ihr und ihrer Schwester sein. Wer hätte er sonst sein können? Und im Gegensatz zu Lilyen verhielt sich der Braunhaarige (?) recht ruhig. "Warte!", platzte es so aus der Schwarzhaarigen heraus und sie zog mit ihrer linken Hand an dem Hosenbein von Ray. "Wieso gehst du denn? Wenn du gehst, sind wir alle sicher traurig..." So wie sie es bei Gaius war. Und sie wollte nicht mit ansehen, wie ihr Vater einfach so davon ging. Sie mochte es einfach nicht, wenn Menschen gingen. Damit konnte sie sich nicht abfinden. "Bleib...", murmelte sie noch anschließend und sah zu ihm hoch.

  • Ray merkte wie etwas an seinen Hosenbein zupfte und schaute runter.
    Das Mädchen, das genauso Aussah wie Lyl zupfte ein seiner Hose und bat ihn noch länger zu bleiben.
    "Liebes..." Er ging in die Hocke und strich ihr über den Kopf.
    "Es macht mir nichts aus, es ist auch schön spät und ihr beide müsst doch ins Bett oder?"Seine Hand
    ging wieder herrunter.
    "Ich kann ja auch ein andermal wiederkommen."
    Seine Aussage war auch halb gelogen, da er genau wusste, das Fely das niemals zualssen würde.
    Auch Felicity zuliebe sollte ich lieber gehen.
    Doch die beiden kleinen Mädchen ließen nicht ganz locker, und mit Umgang mit kleinen Kindern war er nicht soganz gewohnt.

  • Das war doch alles vollkommen verrückt! Vertrackter könnte eine Situation doch wohl kaum sein, oder? "Ray", fing sie sanft an. Wie wollte es ihm sagen? Schonend? Schnell? Leise? Egal, wie sie es machte, er würde sowieso geschockt sein. "Ray. Während du weg warst, war ich schwanger. Von dir. Das sind deine  Kinder - Lilyen und Raine." Felicity seufzte. "Ich hasse dich nicht, Ray. Wie könnte ich? Ich kann dich nicht vergessen und das wird sich nie ändern." Mittlerweile war ihre Stimme leiser geworden und glich sich einer Zimmerlautstärke an. Die junge Mutter hatte mitbekommen, wie ihre Töchter vor Schreck zusammenfuhren und das hatte die Braunhaarige nicht gewollt. "Wir haben viel zu bereden, Ray. Es gibt viele Momente, die geeignet sind, über die... Dinge zu sprechen. Dieser ist es auf jeden Fall nicht." Schließlich wandte sie sich an die kleinen Mädchen. "Lily? Raine? Das ist euer Papa, Ray." Die Brünette erhob sich. "Bleib, wenn du bleiben willst. Ich denke, es ist... okay. Aber ich kann dich auch verstehen, wenn du gehen willst, damit du erst einmal mit der Nachricht fertig werden kannst. Nimm' dir die Zeit, die du brauchst. Wir laufen dir nicht weg." Tapfer bemühte sich Felicity um ein Lächeln. Kurz schüttelte sie den Kopf. "Tut mir Leid für mein Geschrei. Es war nur so unerwartet, dich hier zu treffen, wo ich dich so lange, jahrelang nicht gesehen habe. Ich dachte... ich dachte..." Sie biss sich auf ihre Unterlippe und verstummte. Die junge Frau wollte ihren Gedanken nicht aussprechen, um sich nicht vollkommen lächerlich zu machen vor Ray.


    (Claire! <3 *_*)

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  • (ich dachte, es gibt Nr Postingreihenfolge oO Jetzt musste ich den Beitrag nochmal neu schreiben, weil der null zum Rest passte >.<)


    Lilyen hatte gehofft, dass das Treffen zwischen Ray und ihrer Mutter anders verlaufen würde. Friedlicher und freundlicher. Doch dem war nicht so. Ihre Mutter fing sogar an zu schreien, sodass Lilyen wie auch Raine zusammen zuckten. Lily war komplett verunsichert, konnte die Wut ihrer Mutter nicht nachvollziehen. Ray war doch so lieb zu ihr gewesen. Was also konnte er schlimmes getan haben, dass Feli so böse auf ihn war? Die Grünhaarige verstand die Worte zwischen Ray und Feli kaum - jedenfalls den Sinn dieser Worte - und doch machte sich im Laufe des Gespräches die Vermutung in ihr breit, ihren Vater vor sich zu haben. Doch glauben konnte sie es nicht. Glauben wollte sie es auch nicht. Es würde bedeuten, dass er sie angelogen hätte. Und als Ray schließlich gehen wollte, hielt ihre Schwester ihn fest. Warum wollte sie denn nicht, dass er ging? Sie kannte ihn doch gar nicht, hatte ihn gerade das Erste Mal gesehen. Warum also wollte sie, dass er blieb? Nach und nach fühlte Lily sich immer Unwohler, wusste mit der Situation nicht wirklich umzugehen. Und dies änderte sich Aug nicht, als Feli sagte, dass Ray ihr Tatsächlich ihr Vater wäre. Aber hatte er es gewusst? "Pa...pa?" fragte sie vorsichtshalber nochmals nach, konnte es noch nicht wirklich nachvollziehen. Immerhin war er ganze fünf Jahre nicht für sie da gewesen und auf einmal sollte er auftauchen? Lily war zwar noch sehr jung, doch dies gab selbst schon ihr etwas zu denken.

  • Ray war halb zur Salzsäule erstarrt, und halb war in seinen Augen ein Schimmern zusehen, die nicht
    ganz von Feli und den beiden Kleinen klar zu definieren waren.
    Was...? Von ...
    Ray starrte auf Raine und dann auf Lylien.
    Langsam machte sich auf seinen Gesicht auch Wutfalten breit.
    "Mach mir doch nix vor..."
    Sein Ton wurde zackhafter und etwas agressiv.
    "Denkst du im Ernst das ich dir das glaube?!" Rays Stimme war voll mit seiner Wut.
    Warum dachte sie, das er Verständnis für das hier hatte?
    Er hatte sie die ganze Zeit gesucht, keinmal hat sie sich gemeldet, und einfach, nach fünf Jahren nimmt sie sich das Recht
    das zusagen? "Denkst du ich seh das hier nicht?!"
    Denkst du etwa im Ernst ich seh die Ähnlichkeit zwischen dir und Carlos nicht?
    Er sah zu Lyl und versuchte sich zu beruhigeen, aber das gelang ihm nicht so gut.
    Das kleine Mädchen an seinen Bein schreckte zusammen und er nahm ihre kleine Hand und entfernte sie von seiner
    Hose. " Tut mir leid kleines, aber ich halte es einfach nicht für gut das ich weiter hierbleibe."
    Dann wandte er sich zu Feli.
    "Wenn du mich für blöd verkaufst, geht das nur nach hinten los."
    Seine Stimme wurde ruhiger.
    Ich kann doch nicht... Ich muss doch... Jekkt...
    Ray kniff seine Augen zu, um Tränen zu hindern, er wollte nicht weinen, nicht schon wieder.
    Seit sein Vater ihn und seine Familie verlassen hatte, hatte er fürchterlich geweint, aber das änderte einfach
    nichts. Sein Vater war trotzdem weg. Egal wieviel Tränen man weinte, einmal verlorene Seelen kommen nicht wieder.
    Um um das zu verhindern, darf er sich an niemanden binden, weder an Felicity noch Raguna noch kleine Kinder die angeblich seine Kinder
    sind. "Ich kann es mir nicht leisten, dich dann auch noch an der Backe zu haben."
    Eigentlich wollte Ray ihr es schonender beibringen, er wollte sie nie verletzten.
    Auch jetzt nicht, wohl deswegen weil Felicity immernoch die einzige Person ist, auf die er etwas hegt.
    Aber er zeigt es nicht.Nie.

  • (Dachte ich eigentlich auch, Miriam xD)


    Das öfters das Wort 'Hass' fiel, blieb bei Raine nicht unbemerkt. Sie beobachtete mit ihrer Schwester die beiden weiterhin und entfernte sich von Ray, als er ihre Hand von seiner Hose löste. Sie ging einen Schritt zurück und nahm vorsichtig die Hand ihrer Schwester. Langsam beruhigte sich auch der Ton ihrer Mutter, was Raine ein wenig erleichterte. Die Schwarzhaarige konnte einfach keine lauten Stimmen ab. Das ist euer Papa, Ray. Soso, also war das hier wohl auch ihr erstes 'Familientreffen'. Raine erinnerte sich an die Worte von dem rosahaarigen Mädchen damals, am See. Weiß deine Mutter immer gut zu schätzen. Das gleiche zählte dann doch auch für ihren Vater. Sie wollte das einfach alle glücklich waren. Alle die sie kannte und lieb hatte. "Was ist denn jetzt los?", fragte sie mit ruhiger Stimme und sah die beiden abwechselnd an. "Können wir nicht eine kleine liebe Familie sein und immer nett zu den anderen sein?" Sowas wäre ihr viel lieber als Diskussionen, die sie eh nicht verstand, und ständiges Rumgeschreie. Sie war ein ziemlich optimistischer Mensch und verstand einfach nicht, was Ray für ein Problem mit der Tatsache hatte, dass er der Vater von ihr und Lilyen war.