Das Bürgermeisterhaus

  • “Hm, ich weiß es noch nicht. Worauf hast du denn Hunger?”, fragte sie Lilyen, die während des Ganges ziemlich still gewesen war. Vielleicht musste sie die Geschehnisse mit dem Blackbird verarbeiten - in dem Alter ist das auch mehr als verständlich. Die Brünette störte ihre Tochter nicht in ihren Gedankengängen. Langsam ging die junge Mutter in die Küche und von dort aus in den Vorratsraum. Bevor sie etwas kochte, musste sie schließlich wissen, was an Lebensmitteln überhaupt vorhanden waren. Mit Gemüse beladen kam sie heraus und legte es auf den Tisch. “Möchtest du mir helfen?” Felicity selbst hätte immer gern mit ihrer Mutter gekocht - wenn sie eine gehabt hätte. Wie konnte sie daher eine gute Mutter sein, wenn sie nicht mal sicher war, ob das, was sie tat richtig oder falsch war? Die Braunhaarige seufzte.

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  • Schade, dass sie noch nicht wusste, was sie kochen würde. Lilyen hatte nämlich noch immer keine Ahnung, auf was sie Appetit hatte. "Ich weiß nicht..überrasch mich doch." sagte sie dann also lächelnd und setzte sich auf einen Küchenstuhl, während Felicity im Vorratsraum verschwand und kurz darauf mit viel Gemüse wieder kam. Lilyen betrachtete alles und schaute dann zu ihrer Mutter. "Gerne." Ihr Gesicht nahm etwas strahlendes an, etwas, was man bei ihr bisher nur selten gesehen hat. Aber das war auch kein großes Wunder, immerhin gab es selten etwas, auf das sie sich richtig freuen konnte. Sowieso war es mal etwas anderes, bisher nicht dagewesenes, dass sie mit ihrer Mutter kochen würde. "Was darf ich denn machen?" fragte sie nach einiger Zeit, als sie hoffte, dass ihre Mutter bereits etwas gefunden hatte, was sie kochen können würden.

  • “Hm. Wie wäre es mit einem Eintopf?”, fragte die junge Mutter lächelnd und nahm den Kessel, der über der Feuerstelle hing und verschwand zum Brunnen. Das Bürgermeisterhaus war eines der wenigen Häuser, welches einen eigenen Brunnen hatte. Die Brünette befüllte ihren Kessel und ging - diesmal deutlich langsamer aufgrund des nun vollen Kessels - den Gang entlang, der sie wieder in die Küche bringen würde. Sie hängte den Kessel an den Haken über der Feuerstelle wieder ein und sah Lilyen an. Das Gemüse war schon gewaschen. “Du kannst schon einmal mit schälen und schneiden anfangen”, meinte Felicity an ihre Tochter gerichtet und machte sich ebenfalls daran, das Gemüse zu schälen und zu schneiden. “Sag mal, Lily. Warst du die ganze Zeit über… sehr einsam?” Die Jägerin hatte Angst vor der Antwort der Grünhaarigen. Komisch, ein Kampf mit einem Monster steckte sie viel leichter weg als dieses Gespräch.

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  • Noch bevor Lilyen antworten konnte, war ihre Mutter verschwunden. Aber da Lily nichts gegen ihren Vorschlag einzuwenden hatte, wartete sie, und als ihre Mutter wieder da war, lächelte sie sie bloß an und beobachtete sie dabei, wie sie den Kessel abstellte. "Ist gut." sagte sie schließlich, als ihr aufgetragen wurde, das Gemüse zu schneiden. Sie nahm sich ein Messer und fing damit an. Ungeschickt konnte man das nicht gerade nennen. Doch stockte sie, als ihre Mutter ihr diese Frage stellte. Sie schaute das Gemüse vor ihr an und es dauerte eine Zeit, bis sie antwortete. "Ja." Ohne aufzusehen schnitt sie nun das Gemüse weiter. Natürlich war sie einsam. Immerhin hatte sie niemanden, mit dem sie etwas unternehmen konnte. Ihre Schwester hatte anderes zu tun, ihr Vater und ihr bisher einziger Freund war einfach verschwunden und auch ihre Mutter schien sich nie wirklich für sie interessiert zu haben. "Hattest du denn etwas anderes erwartet?" fragte sie dann völlig ruhig und ohne strafenden oder traurigen Unterton in der Stimme. Sie wollte es eben nur wissen.

  • Felicity zuckte unmerklich zusammen, als Lilyen ihre Frage mit ›Ja‹ beantwortete. Die Brünette rutschte mit dem Messer ab und hätte sich fast in die Hand geschnitten. “Oh…”, machte die junge Frau nur - sie wusste nicht ganz, was sie sagen sollte. Welche Antwort hatte sie denn selbst erwartet?! Trotzdem schmerzte es sie, das von ihrer Tochter zu hören. “Das tut mir Leid, Lily. Ich wollte nie, dass du alleine bist. Wäre es für dich okay, wenn wir beide von neu anfangen? Ich habe vieles falsch gemacht und kann es nicht entschuldigen, trotzdem wünsche ich mir, dass wir beide ein Verhältnis zueinander aufbauen. Glaubst du…, dass du das kannst?” Kurz hielt sie den Blickkontakt mit der Grünhaarigen stand, bis sie ihren Blick senkte und das Gemüse weiter schälte und schnitt. Du bist schwach geworden, Feli. Was hat dich so schwach gemacht? Die Jägerin brachte die Stimme zum Schweigen. Sie hasste es, schwach zu sein, aber wenn schwach sein bedeutet, ein besseres Verhältnis zu ihrer Tochter aufzubauen, dann war sie das gern. Auf ihre Antwort hin murmelte die Dunkelhaarige leise: “Nein.” Denn eigentlich ist es ja meine Schuld, dass du einsam warst, Lily.

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  • Ohne wirklich auf die Reaktion ihrer Mutter zu reagieren, Schnitt sie weiterhin das Gemüse vor ihr, bis sie allerdings eine Entschuldigung von dieser hörte. Sie hielt in der Bewegung inne und schaute schließlich doch zu Feli. Sie ließ sich ihre Worte für einige Zeit, die sich ins endlos lange zu ziehen schien, durch den Kopf gehen und wählte ihre Worte mit bedacht. "Ich kann nicht vergessen, wie mein bisheriges Leben abgelaufen ist." fing sie an und machte dann eine eher lange Pause. Wie Felicity sich dabei fühlen musste, war dem Mädchen auf der einen Seite egal, auf der anderen Seite jedoch hoffte sie, dass es nicht so schlimm für sie war. "Aber...das heißt ja nicht, dass man keinen Neuanfang zwischen uns..versuchen kann." Sie hoffte, dass sie sich gut ausgedrückt hatte, dann zauberte sich ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht. Immer hatte sie gewollt, dass man ihr mehr Aufmerksamkeit schenkte, doch jetzt, wo es vielleicht so sein würde, wusste sie nicht recht damit umzugehen. Aber das war, so hoffte sie, doch sicherlich ganz normal.

  • “Natürlich nicht. Das erwarte ich auch gar nicht von dir”, murmelte Felicity. Niemand könnte vergessen, was einmal war und hinter einem lag. Die Stille, die daraufhin folgte, war quälend. Konnte nicht einfach irgendjemand diese verdammte Stille unterbrechen?! Stumm hackte die junge Mutter auf das Gemüse an und gab es in den Kessel und fing mit dem nächsten Gemüse an. Wieder schälte sie es. Sie sah auf, als Lilyen meinte, man könnte einen Neuanfang versuchen. “Das stimmt. Ich werde mich besser, Lily. Es ist nur…” Die Dunkelhaarige verstummte. Es war noch nicht der rechte Augenblick dafür, mit der Grünhaarigen über Carlos zu sprechen. Wer weiß, was das Mädchen denken würde. Als auch ihr angefangenes Gemüse fertig zerhackt war, gab sie es erneut in den Kessel. Das Wasser kochte bereits. “Wie sieht es mit deinem Gemüse aus? Ich glaube, das Essen ist bald fertig.” Die Jägerin lächelte schief.

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  • Weiterhin schnitt sie das Gemüse, während sie darüber nachdachte, wie der 'Neuanfang' überhaupt von statten gehen sollte. Würde ihre Mutter mehr Zeit mit ihr verbringen? Oder würde sie es ihr nur vormachen? Und was musste sie selbst dafür tun? Ihre Gedanken wurden von Feli unterbrochen, doch diese führte den Satz nicht zu Ende. "Was? Was ist los?" fragte sie ihre Mutter. Gab es vielleicht doch einen Grund, warum sie sich nie um sie gekümmert hatte? Wenn es wirklich so war, dann wollte Lily es wissen. Egal, was es auch war. "Hier. Ist fertig.." Damit schütte sie das Gemüse vom Tablett in den Kessel und beobachtete das Wasser beim Kochen. Zwar hatte Lily lange für sich allein sorgen müssen, doch hatte sie so auch nie wirklich etwas vernünftiges zu Essen bekommen. Meist war ihr irgendetwas schief gegangen, sodass sie ihr Essen nicht wirklich genießen konnte, aber wenigstens hatte sie überhaupt etwas, was man halbwegs als Essen bezeichnen konnte. "Also? Gibt es doch etwas, was dich an einem Neuanfang hindert?" fragte sie ihre Mutter nochmals, da diese ihr noch immer keine Antwort gegeben hatte. "Ein 'es ist nichts' lasse ich nicht zählen. Ich will wissen, was los ist - was vielleicht die ganzen Jahre der Grund war." Sie sah ihrer Mutter in die Augen, ihr Blick war fest und durchdringend, aber auch flehentlich. "Bitte." fügte sie dann noch hinzu und lächelte ihre Mutter nun an.

  • Felicity überhörte die erste Frage ihrer Tochter. “Mh, sehr gut”, murmelte sie stattdessen und rührte mit ihrem Kochlöffel im Kessel. “Nein. Es hindert mich nichts an einen Neuanfang, Lily. Nicht mehr.” Beim nächsten Satz der Grünhaarigen ließ die Braunhaarige vor Schreck beinahe ihren Kochlöffel in das kochend heiße Wasser fallen. “Ich… Lilyen, ich bin nicht ganz sicher, ob du es verstehst. Vielleicht… wenn du älter bist…” Feli biss sich auf die Unterlippe. Eigentlich hatte Lily ein Recht darauf, es zu erfahren; das stimmte, aber ob sie es jetzt verstehen würde? Die Braunhaarige bezweifelte es. “Ich glaube, das Essen ist gleich fertig”, sagte die junge Mutter schließlich, als sie noch einige Zutaten hinzugefügt hatte.

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  • Lily war sich ziemlich sicher, dass es da irgendetwas gab oder gegeben hatte, was Feli ihr nicht sagen sollte. Nicht nur, weil ihre Mutter den Satz 'nicht mehr' fallen gelassen hatte. Sie spürte es ganz einfach. Und so gab sie sich auch nicht mit der nächsten Antwort ihrer Mutter zufrieden. Warum konnte sie es nicht einfach schon jetzt erfahren? War sie in ihren Augen denn noch so klein? Felicity lenkte vom Thema ab und das gefiel Lily gar nicht. "Ist ja schön." meinte sie nur, denn im Augenblick war es ihr recht egal, was mit dem Essen war. Dennoch richtete sie ihren Blick kurzzeitig darauf, bevor sie wieder zu ihrer Mitter sah. "Mama. Ich bin nicht mehr so klein. Ich habe die ganze Zeit für mich selbst gesorgt, warum also kannst du es mir nicht jetzt schon erzählen?" Lilyens Stimme war ruhig und doch konnte man deutlich hören, wie wichtig es ihr war, dass man es ihr erzählte; dass Feli es ihr erzählte. Lily konnte nicht verstehen, warum ihre Mutter es - was auch immer dieses Es war - vor ihr geheim zu halten versuchte. Sie hatte doch eigentlich mit dem Thema angefangen. Was also war so schlimm an der Wahrheit?

  • ~Ray kommt an~
    Als er vom Kirschblütenplatz losgegangen ist, hat es angefangen zu nieseln, aber dieses
    nieseln resultierte zu einem schweren Regen. Als Ray an dieses Alte Gebäude mit den alten Toren ankam war
    er schon völlig durchnässt. Sein Atem konnte man sehen, es ist shcon Nacht und es war sehr kalt im
    Gegensatz zum Tag. Ich dumme Nuss...
    Ray hüllte sich mehr in seinen grauen Mantel.
    Sie schlafen bestimmt schon....
    Ray schaute sich um und sah das noch Licht brannte.
    Sind sie noch wach.....?
    Ray sah durchs Fenster und sah Lyl und Felicity.
    ...
    Ray ging wieder vom Fenster weg und sah sich um, der Regen schien nicht aufhören zu wollen.
    "Hust!" Ray musste einige Male husten da er schwache Bronchien hatte.
    Wie dumm, ich kann doch nicht einfach mitten in die Nacht reinplatzen und mit
    Felicity reden...

    Ray sah nocheinmal in Richtung des Fensters, welches warmes Licht austrahlte.
    Ray stützte sich mit seinem Rücken an die Tür, ohne es zu bemerken machte es aber ein dumpfes Geräusch an
    der Tür, und er rutschte runter.
    Er saß mit dem Rücken an der Tür und versuchte sich zu wärmen.

  • “Ich hole uns schnell die Schüsseln”, meinte die Braunhaarige und ging zum Schrank, um Holzschüsseln, sowie Holzlöffeln herauszuholen. Feli biss sich auf ihre Unterlippe, als Lilyen einfach nicht locker ließ. Die Brünette füllte die Schüsseln mit der dampfenden Suppe und stellte dann schließlich beide an den Tisch. “Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du das schon verstehst…”, erwiderte die junge Mutter daraufhin nur. Sie streichelte kurz über ihr grünes Haar, als etwas dumpf gegen die Tür knallte. Vor Schreck zuckte die Jägerin zusammen. Was zur Hölle war das? “Bleib hier.” Die Dunkelhaarige stand auf und ging zur Tür. Kurz bevor sie diese öffnete, zog sie ihr neues Schwert hervor. “Wer bist du?”, fragte sie misstrauisch, als jemand vollkommen durchnässt beinahe in die Wohnstube fiel.
    Dann fielen ihr die eisblauen Augen auf, das schneeweiße Haar. In ihrer Brust zog sich etwas schmerzhaft zusammen und Tränen stiegen ihr in die Augen. “Ray!” Sofort steckte sie das Schwert wieder in die Scheide und umarmte ihn. “Du bist hier. Du bist gekommen.” Zu mir. “Du bist vollkommen durchnässt. Komm, zieh dir erst einmal etwas Trockenes an, du weißt ja, wo die Kleider von meinem Vater sich befinden. Sie sind zwar altmodisch, aber etwas Besseres habe ich nicht, außer du willst Frauenkleider anziehen…” Felicity schob die Vorstellung, Ray in einem Kleid zu sehen, schnell beiseite. “Ich habe auch mit Lilyen gerade etwas gekocht. Gemüsesuppe, um genau zu sein…”
    Die Brünette holte eine dritte Schüssel mit einem Löffel und füllte diese ebenfalls. Für einen kurzen Augenblick drückte sie ihre Lippen auf die seine, wie als ob sie prüfen wollte, ob ihre Gefühle nach all den Jahren immer noch dieselben waren. Das waren sie. Feli hasste sich dafür, diesem Kerl so übermäßig lange hinterher zu laufen. “Ich liebe dich”, hauchte die junge Frau und löste sich schließlich von ihm. “Und wehe, du haust wieder ab! Ich will nicht, dass du krank wirst.” Mit diesen Worten wandte sie sich ab und setzte sich wieder an den Tisch und aß ihre Suppe weiter. Jedoch glitten ihre Blicke immer wieder zu Ray, als müsste sie sich selbst immer wieder davon überzeugen, dass er wirklich da war und keine Fata Morgana.

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  • Lily betrachtete die Suppe, die ihnen, wie sie glaubte, recht gut gelungen war. Jedenfalls sah sie essbar aus und das war doch Schonmal etwas. Schnell hatte sie den ersten Löffel im Mund und bereits runter geschluckt, damit sie etwas sagen konnte. "Mama, ich verstehe vieles nicht. Aber ich möchte es doch verstehen lernen. Das geht aber nicht, wenn du mir nicht die Wahrheit sagst!" erklärte das Mädchen, kurz bevor sowohl ihre Mutter als auch sie selbst zusammen zuckten. Was war das für ein Geräusch gewesen? Diese Frage schien sich auch Feli zu stellen, denn schon war sie aufgestanden und im Hausflur verschwunden. Lilyen wartete zwar brav in der Küche, aß aber nicht weiter sondern lauschte. Natürlich wollte sie wissen, was passierte. Und es dauerte nicht sehr lange, ehe sie die Neugier gepackt hatte und sie doch aufstand und ihrer Mutter folgte. Allerdings blieb sie in der Küchentür stehen und beobachtete das Schauspiel von dort aus. Es war Ray, vollkommen durchnässt. Lily hatte gar nicht wirklich registriert, dass es geregnet hatte. Das jetzige Treffen Felis und Rays verlief schon jetzt komplett anders als das vor fünf Jahren und das wunderte Lilyen doch sehr. Auch den Kuss, den ihre Mutter ihm gab, konnte sie nicht wirklich nachvollziehen. Immerhin hatte es doch von ihr geheißen, dass sie ihn nie wieder sehen wollte. Und jetzt sagte sie ihm, er solle nie wieder gehen? Irgendwie passte das nicht zusammen, aber vielleicht war Lilyen dafür auch einfach noch zu klein. Als ihre Mutter schon wieder in der Küche saß, stand Lily noch immer im Türrahmen, völlig unsicher,'wie sie auf das Ganze reagieren sollte. Natürlich sorgte sie sich auch um Ray, doch jetzt ging sie lieber wieder zurück an den Tisch und aß stumm ihre Suppe, starrte nur auf diese, während sie darüber nachdachte, was sie eben gesehen hatte. Irgendwie...warum plötzlich? Und..wieso ist er überhaupt her gekommen? Viele Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf, die meisten davon konnte sie allerdings nicht wirklich ordnen.

  • Ray merkte wie die Tür mit einen Ruck aufging, allerdings war er darauf nicht ganz gefasst,
    so das er fast rücklinks hinfiel. "Also..."
    Bevor er auch nur etwas sagen konnte, zupfte sie schon an seinen nassen Klamotten und wies ihn
    einzutreten und sich richtig abzutrocknen.
    Sie gab ihn einen Handtuch und er trocknete sich rubbelnd den Kopf ab.
    Sein Gesicht war trotzdem noch nass, und er schaute zu Feli herrüber.
    Ihr fürsorgliches Gesicht, mit dem sie eine weitere Schüssel Suppe goß ging ihm nicht Aus dem Kopf.
    Dafür hat es sich ja dennoch gelohnt herzukommen...
    Ray sah verträumt hin als er merkte das jemand fehlte.
    "Sagmal Mäuschen..." Und wieder der Spitzname.
    "Hattest du nicht noch eine Schwester...?"
    Ray schaute zu Lyl.
    Bevor er aber eine Antwort bekam fauchte Felicity ihn schon an, dass er sich was trockenes
    anziehen soll.
    Ray seufzte glücklich und ging die Treppen hoch in Godwins Zimmer.
    Darf ich hier denn rein....?
    Ray betrat ein großes Zimmer mit Bett und einen Schrank.
    Er öffnete den Schrank und zog was passendes herraus.
    Was er nun an hatte, war ein viel zu großes langärmliges Nachthemd welches er
    mit einem Gürtel am Bauch festgebunden hat, um nicht ganz darin zu versinken.
    An der linke Schulter schaute noch Haut raus, weil der Halsausschnitt zu groß war.
    Eigentlich sah Ray grade, wie ein kleines Kind, mit viel zu großen Sachen aus, bei dem die
    Haare kurz nach dem baden nicht geföhnt worden sind.
    Peinlich berührt schaute er sich im großen Spiegel im Zimmer an und beschloss dennoch
    wieder runterzugehen. Der Geruch von warmer Suppe kam ihm in die Nase und sein Magen
    zog sich zusammen.

  • “Ein anderes Mal, Lilyen!”, sagte Felicity barsch und damit war für die Braunhaarige die Unterhaltung beendet. Die Jägerin fand es nach wie vor komisch, dass Ray sie ›Mäuschen‹ nannte und nach wie vor steif und fest daran glaubte, es wäre nicht seine Tochter. Vielleicht kennt sein Unterbewusstsein die Wahrheit. Aber darüber nachdenken wollte die Braunhaarige nicht, denn das ging alles über ihren Horizont. Feli antwortete statt Lily: “Ja, sie hat noch eine Schwester. Raine. Ich habe sie letztens in der Schmiede gesehen. Sie ist in guten Händen.” Glaube ich zumindest. Es war, als ob die Brünette besonders sich beruhigen wollte. Schließlich ging Ray sich umziehen und die junge Mutter sah ihre grünhaarige Tochter an, die auf die Gemüsesuppe starrte. “Liebes, stimmt etwas nicht?”, fragte sie im besorgten Tonfall nach und das war sie auch wirklich. Das Verhalten von ihr bereitete ihr Sorgen. “Du musst etwas essen.” Kurz darauf kam Ray wieder und er sah wirklich ulkig aus.
    “Hatte Vater nichts… ähm… Kleineres?”

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  • Weiterhin ging Lilyen nicht von ihrer Meinung runter, schon groß genug für die Wahrheit zu sein. Ihre Mutter allerdings schien das komplett anders zu sehen. Es gefiel Lily nicht, wie diese das Thema einfach beendet hatte, musste nun aber damit leben. Trotzdem würde sie sehr bald wieder danach fragen, darauf konnte sich Felicity schon gefasst machen. Aber das wusste sie wohl auch. Ebenfalls gefiel es Lily nicht, nicht selbst antworten zu dürfen. War sie etwa noch so klein in den Augen ihrer Mutter? "Ich kann auch selbst antworten." meinte sie nur, doch da war auch das Thema so gut wie abgeharkt. Dennoch hatte die Grünhaarige noch etwas hinzu zu fügen. "Woher willst du wissen, dass sie in guten Händen ist?" Hatte sie das bei Lily etwa auch immer gedacht? Das würde es zwar erklären, aber Lilyen hatte doch nie jemandem, bei dem sie sich aufgehalten hatte. "Nein, es ist..." Sie führte den Satz erst gar nicht zu Ende; zum einen, weil sie das Gefühl hatte, dass ihr sowieso kein wirkliches Gehör geschenkt werden würde, zum anderen, weil sie ja selbst nicht wusste, wie sie es beschreiben konnte. Die Situation war einfach sehr merkwürdig. Gerade, als sie sich einen Löffel der Suppe in den Mund geschoben hatte, hörte sie, wie Ras wieder hinunter kam und ihre Mutter auch gleich etwas zu ihm sagte. Lilyen aber schaute noch immer stur auf ihre Gemüsesuppe und nahm ab und an einen Löffel davon, während ihre Gedanken weiterhin ziemlich unsortiert waren. Weitere Fragen kamen in ihr auf und am liebsten wäre sie in ihrem Zimmer verschwunden, um besser über alles nachdenken zu können. Doch das gehörte sich nicht und so blieb sie am Tisch sitzen, dabei ihre Suppe essend.

  • Auf Felicitys Frage wusste er sofort eine Antwort.
    "Also... Nein.
    Etwas kleines gabs nicht, aber ich glaube ich kann damit...leben."
    Ray schaute sich an, er konnte seine nackten Füße sehen.
    Felicity wies ihn an den Tisch zu kommen und eine Suppe zu essen, gegnüber saß Lylien, die
    gebannt auf ihren Teller schaute.
    ...
    Hab ich sie.... verärgert...?

    Ray starrte seine Suppe, es war Gemüsesuppe.
    Er nahm den Löffel und probierte kurz.
    Sie war schön warm, es floß schön in seinen Körper hinnein und erwärmte es.
    Lecker...!
    Ray nahm gleich mehrere Löffel, er hatte schon lange nichts mehr etwas warmes gutes
    gegessen.
    "Feli, was ist eigentlich mit deinen Herrn Vater...? Man hört kaum noch was."
    Ray nahm noch einen Löffel bis er dann zu Lylien sah.
    Ob ich was falsches gesagt habe...?
    Etwa über... Raine...?

  • Felicity hatte damit gerechnet, dass Lilyen weiter nachfragen würde, wurde aber dann doch enttäuscht. Trotzdem war die junge Mutter nicht so töricht zu glauben, dass für ihre Tochter das Thema damit beendet war. »Woher willst du wissen, ob sie in guten Händen ist?«, fragte Lily und traf damit einen wunden Punkt ihrer Mutter. “Ich… ich spüre das. Außerdem habe ich sie vorhin in der Schmiede bei Rosalind gesehen.” Das war zwar nicht die ganze Wahrheit, aber die Brünette hoffte, dass ihrer grünhaarigen Tochter die Lüge nicht auffallen würde. Seltsam, wie schweigsam Lily geworden war, seit Ray im Bürgermeisterhaus angekommen war. Ob etwas zwischen den Beiden vorgefallen ist?, fragte sich die Jägerin. Überrascht sah die junge Frau auf. Da sieht man sich nach so langer Zeit wieder und man redet nur über Belangloses. Es tut weh, über Vater zu sprechen, wenn wir eigentlich andere Themen hätten. Wie deine Vaterschaft.
    Die Braunhaarige seufzte und ließ sich Zeit mit der Antwort. Löffel für Löffel aß sie ihre Gemüsesuppe. “Ihm geht es gut. Seit wir in Alverna leben, hat er sehr viel zu tun und ich sehe ihn sehr selten. Die einzigen Menschen, mit denen ich in letzter Zeit Kontakt hatte, sind du, Lilyen, Raine und Camus.” Ihr Blick senkte sich und ein trauriger Unterton schwang in ihrer Stimme mit, als sie sagte: “Ich habe das Gefühl, den Kontakt zu meinen früheren Freunden zu verlieren. Wie Bianca, Kyle, Melody, Dorothy und einigen mehr. Ich habe sie länger nicht mehr gesehen und weiß nicht, was bei ihnen los ist. Ob sie Kinder haben oder verheiratet sind.” Ganz leise fügte sie hinzu: “Es wäre schön, wenn ich mal jemanden zum Reden hätte. Einen Freund.” Kaum hatte sie es ausgesprochen, merkte sie, dass es stimmte: Es fehlte ihr jemand, mit dem sie einfach reden konnte über ihre Probleme. Jeder, den ich kenne ist irgendwie in meinen Problemen verstrickt.

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  • Mit der Antwort ihrer Mutter war Lilyen keineswegs zufrieden, doch wusste sie, dass es kaum Sinn machte, noch weiter auf dem Thema herum zu reiten. Für Lily schien es, als würde ihre Mutter denken immer ganz genau zu wissen, was mit ihren Kindern los war, aber dem war nicht so. Wie auch jetzt, wo Lily das Gefühl hatte, ihr mal wieder ganz egal zu sein. Natürlich sagte sie nichts mehr, war stumm, aber war das denn ein Grund dafür, nicht mehr mit ihr zu reden? Nur Ray schien im Augenblick noch wichtig, obgleich Lilyen auch das nicht wirklich verstehen konnte. Schon die ganze Zeit lang dachte sie darüber nach, wollte bloß Antworten, die sie nicht bekam und so schnell auch nicht bekommen würde – vorausgesetzt, sie fragte nicht selbst nach. Aber musste man das? Immer selbst Fragen stellen, um Antworten zu bekommen? Man sah ihr doch wohl an, dass sie über irgendetwas nachdachte und dennoch schien sich niemand um sie zu kümmern und sich zu fragen, was denn mit ihr los sei. Stattdessen sprach ihre Mutter über sich selbst und ihre Freunde, die sie scheinbar nicht mehr hatte. Noch eine Gemeinsamkeit mit Lily, denn diese hatte noch nie Freunde gehabt. Nie hatte sie sich bei irgendjemandem aussprechen können. Immer waren alle weg, hatten sie allein gelassen. Für die Grünhaarige war das schon nichts Neues mehr, doch sollte es so eigentlich nicht sein. Sie war noch jung und sollte normalerweise jemanden haben, an den sie sich wenden konnte. Für Probleme, für Freuden oder einfach nur, um mit jemandem sprechen zu können.
    Sie musste sich bemühen, nicht einfach genau in diesem Moment all ihre Gedanken auszusprechen, die ihr durch den Kopf schossen. Ihre Suppe hatte sie nun schon lange aufgegessen. Sie überlegte, was sie sagen sollte, um Antworten auf ihre Fragen zu bekommen, die sich immer mehr aufstauten. Letzten Endes aber beschloss sie, keine dieser Fragen zu stellen. Mama muss doch sehen können, dass ich mich irgendwie anders verhalten. Warum fragt sie dann nicht, was mit mir los ist? Vielleicht war es auch einfach die Tatsache, dass ihr niemand Aufmerksamkeit schenkte. „Auch für mich wäre es schön, wenn ich mich mal bei jemandem aussprechen könnte. Aber das konnte ich auch nie.“ Sagte sie dann endlich nach einiger Zeit, in der sie sich ganz genau überlegt hatte, was sie sagen sollte, ohne, dass ein Streit ausbrach. Sie wollte niemanden verletzen, sie wollte nur, dass man sie endlich verstand. Noch war das nicht der Fall, aber sie machte nicht den anderen Vorwürfe deswegen, sondern vielmehr sich selbst. Immerhin war sie diejenige, die nie den Mund aufgemacht und ihre Meinung gesagt hatte. Und genau das wollte sie, tief in sich drinnen, eigentlich ändern. Nur hatte sie bisher nie die Notwendigkeit dazu gesehen. Jetzt aber, wo ihre Mutter ihr versprochen hatte, mehr mit ihr zu unternehmen, nahm sie sich vor, viel mehr Fragen zu stellen, ob diese nun verletzend waren oder nicht. Sie wollte Antworten und die würde sie, wie sie nun heraus gefunden hatte, nicht bekommen, wenn sie sich nicht selbst danach erkundigte.

  • (ich hoffe, es ist okay, wenn ich mich mal dazugeselle^^')


    ~Völlig außer Atem trat der Silberhaarige die Tür auf. Wumms knallte diese gegen die Wand und brachte eine schmuckvolle Vase bedenklich ins Wanken. Die Gruppe von niederträchtigen Menschen, wie er fand, ignorierte er gekonnt und stürmte voraus.
    "Herr Bürgermeister! Feuer! Im Dorf brennt es!"
    In Jakes Gedanken loderten die Flammen immernoch. Auch wenn das Feuer schon merklich zurückgegangen war, dieses Bild wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf. Aufgeregt musterte der Elf die Runde. Erst jetzt fiel ihm auf, was er hier für eine Panik schob. Dabei konnte ihm das Zuhause dieser bekloppten Rasse doch völlig egal sein.
    Ich meine....euch Menschen dürfte das doch garantiert interessieren.
    Schnell hatte sich der junge Mann mit den spitzen Ohren wieder gefangen. "Wa- was guckt ihr denn so, ihr Menschen?" Angenervt sah er die Persöchen nun an. Am liebsten wäre er einfach wieder abgehauen und hätte diesem Wooly-Mörder gezeigt, was er diesem armen Tier angetan hatte. So eine grausame Art konnte aber auch nur ein Mensch an sich haben. Schrecklich sowas. Schrecklich? Jetzt kam sich der Elf bei seiner Wortwahl vor, als wäre er eine Frau. Sowas sagten doch normalerweise nur alte Weiber, wenn sie sich aufregten. 'Du meine Güte! Wie schrecklich!' Und dann noch mit einer mörderisch hochgetriebenen Stimme, die das Trommelfell zum Platzen bringt.