Finkenweg 12: Apartments von Antoinette, Kotomi + Rumi & Kyle

  • Kyle & Ced // Who??


    Kyle schwieg einen Moment lang, als Cedric zu seiner Frage ansetzte. Prinzipiell hätte er gerne sofort ja gesagt, aber man sollte vorsichtig mit seinen Versprechen sein, nicht? Und es war unmöglich für Kyle seinem Freund zu versprechen, dass dies auch wirklich so eintreffen würde. Ihm zu versprechen, dass er okay sein würde, dass alles wieder gut werden würde - ja, das war eine Sache. Das stimmte. Da konnte er hinter stehen. Aber zu versprechen, dass er dieses schöne Gefühl, diese Sehnsucht danach nicht wieder verlieren, wieder vergessen würde..? Das war schwierig. Man ließ Dinge, im Alltag, aber vor allem, wenn man sowieso an depressiven Gedanken oder schlimmerem litt wie der Blonde, sehr schnell aus den Augen. Oft begann es mit einem einzigen Tag. Einem Verschieben. Einem Schwur, dass es eine Ausnahme war. Dann wiederholte es sich. Immer wieder. Und irgendwann, da hatte man vergessen. Vergessen, bis man wieder danach griff, es wieder anpackte, es sich wieder zu eigen machte. Und selbst dann war es möglich es am nächsten Tag bereits wieder zu verlieren. Also.. "I'll try my best. And so will you, don't you?" Er lächelte, warm, zart, ehrlich, freundschaftlich. Ein Lächeln und eine Aussage die wahr waren. Etwas, was greifbar und machbar war.
    Cedric änderte seine Position und man sah, wie sich langsam ein kleines Fragezeichen auf des Punks Gesicht abbildete, als er den Kopf ein Stück weit zur Seite neigte und nicht viel mit dem anfangen konnte, was Ced ihm da zu sagen hatte. Ein zweites Fragezeichen erschien und der Kopf neigte sich noch weiter, als er überlegte - er hatte das Gefühl, so wie der Musikstudent Beethoven's Klaviersonate Nummer 14 gesagt hatte, hätte bei ihm etwas klingeln müssen. Er hatte es so gesagt, wie jemand sagen würde, dass man die Zwiebeln vor dem Anbraten schälen sollte. Aber nope. Da klingelte absolut nichts. Weder wusste er, was das fürn Stück war, noch war er sich sicher, ob er jemals etwas von Beethoven gehört hatte. Mozart sagte ihm was. Auch, wenn er jetzt kein Stück benennen könnte. Vielleicht, mit ganz viel Überlegung, da würde ihm ein Titel einfallen.. aber spielen? Und Titel dem passenden Stück zuordnen? Nope. Immerhin war er auch eher mit russischen Stücken aufgewachsen.

    Oh! Als der Ältere dann den Titel nannte und auf seinen neuen Spitznamen andeutete, da begann Kyle so breit und frech zu grinsen, dass seine spitzen Eckzähne (we love Body Modifications in this house) aufblitzten und ein Strahlen machte sich auf seinem blassen Gesicht breit. "Hah! You like it!! You like the name!" Der Kopf, welcher bis eben noch schief geneigt war, richtete sich wieder auf, nur um dann zusammen mit einem Teil seines Oberkörpers zufrieden von einer Seite zur anderen zu wackeln. Die Aufregung darüber dachte er erst gar nicht zu verheimlichen, blieb dann jedoch abrupt in seiner Bewegung halten, als Cedric weiter sprach. Sein Grinsen erlosch, seine Gesichtszüge wurden neutral und dann kniff er die Augenbrauen ein wenig zusammen. "What? No. You're fucking shitting me.", erklärte er und sah seinen Gefährten mit leichtem Misstrauen entgegen, "Wie zum Fick soll er denn komponiert haben, wenn er taub war? Woher soll er gecheckt haben, wie das Stück am Ende klingt?"

    I'm going back to the start
    Through the darkness of my body parts
    Oh Lord, there is horror in my bones
    ~

  • [Cedric] & Kyle // Him!! & random Geschichtsunterricht


    Kyle hatte sich zu ihm gesetzt, als er ihm das Versprechen abnahm. Oder... nicht ganz abnahm. Aber das war fair. Er konnte nicht alles, wozu er selbst sich nicht in der Lage fühlte, auf die Schultern seines neuen Freundes schichten. "Sorry.", entkam es ihm, ehe er die Lippen zusammenpresste. Zu spät. Das Wort war schon rausgerutscht. "Ich..." Sein Bestes, was? Er spürte, als würde ein Gewicht ihn niederdrücken. Als wäre sein Bestes ein gerade noch unerreichbares Ziel, als wäre sein Bestes etwas das mal war, was er jetzt verloren hatte. Ihm war noch nicht klar, dass es sich hierbei um keine gerade Linie handelte mit einem endgültigen Ziel. 'Sein Bestes' das durfte jeden Tag anders aussehen. Mal konnte er viel geben, mal nur ganz wenig. Jeder Tag sah anders aus und er war anders in diesem Tag. Immer ein Stück. Und das war okay. Tja, aber akzeptierende Gedanken wahrlich zu verinnerlichen, sollte er lieber mal in Therapie gehen. It helps. There were some life hacks, he could find useful. Aber soweit waren wir noch nicht. Step by step. "Ich versuch's." Für jetzt war das genug.

    Beethoven's Mondscheinsonate. "Ich hab nichts dergleichen gesagt.", entgegnete Cedric, als Kyle regelrecht enthusiastisch wurde, jedoch umspielte ein sachtes Lächeln für einen Moment seine Mundwinkel. Wo Cedric zurückhaltend agierte, gab Kyle seine Gefühle offen zu. Ced fand das faszinierend wie beneidenswert zugleich. Wie nur konnte jemand so sein? Hatte er überhaupt schonmal jemanden kennen gelernt, der sich so unverstellt zeigte? Vielleicht war es auch nur hier und jetzt so, nein bestimmt sogar. Er hatte sich auch umbringen wollen. Zweimal. Das war sicher nicht die Person gewesen, die jetzt so glücklich neben ihm saß. Cedric wurde schlecht bei der Vorstellung. Nicht nur, weil er selbst nicht hier wäre, hätte der Punk sein Vorhaben erfolgreich umgesetzt, sondern vorwiegend weil dann eine mitfühlende, starke, warme, humorvolle Person ganz einfach fehlen würde. Ced ließ das Schweigen zu, während er Kyle von der Seite aus beobachtete. Zusah, wie dieser zufrieden hin und her wippte. Es war nur eine von vielen Seiten eines Jungen, nur die eine, die er kennen lernen durfte. Für jetzt sollte das genügen. Vereinzelt waren andere Facetten durchgeblitzt - wie vorhin am Küchentisch. Eine Dunkelheit, die sich nicht immer verbergen ließ. Vielleicht würden sie irgendwann über all die furchtbaren Teile ihrer Geschichte reden. Vielleicht auch nie.

    "Brauch ich dann auch einen Spitznamen für dich?", durchbrach Cedric die Stille schließlich, bevor Kyle noch auffiel, dass er mit den Gedanken gerade ganz, ganz woanders gewesen war. Mit Spitznamen kannte er sich nicht aus und er hatte da auch keine besondere Verwendung für, aber Kyle schien es glücklich zu machen, also wehrte er sich nicht länger dagegen.

    "Naja, er war ja nicht von Anfang an taub, das kam erst später.", meinte Cedric und legte gedankenverloren seine linke Hand wieder auf die Tasten, ein paar simple Muster erklangen. "Wobei spät relativ ist. Ging in seinen 20ern schon los mit Schwerhörigkeit. Muss hart gewesen sein." Er konnte sich das gar nicht vorstellen. Die Musik nicht mehr hören, derer man sein Leben verschrieben hatte? Die Welt, stummgeschaltet? Ein trauriger Ausdruck huschte über sein Gesicht. "Hat ihn zeitweise an Suizid denken lassen. Kann's ihm nicht verdenken." So schließt sich der Kreis. "Er hat aus dem Kopf heraus komponiert und sich auf sein musikalisches Gedächtnis und seine Erfahrung verlassen. War immerhin seine Profession." Cedric hatte großen Respekt - vor vielen Komponisten, er liebte die Stücke von damals einfach. Was nicht heißen soll, dass er modernerer Musik abgeneigt war, aber die klassischen Sachen berührten ihn einfach anders. "Tatsächlich.", erzählte Cedric weiter, "Als die Neunte Sinfonie uraufgeführt wurde, hat er den Applaus der ihm galt nicht gehört. Die Musiker musste ihn behutsam zum Publikum drehen."

  • Kyle & Ced // Wild shit



    Und Ced musste auch nichts sagen! Aber dass er etwas sagte und kurz ein kleines Lächeln über seine Lippen huschte, sprach definitiv Bände. Vielleicht war er jetzt nicht unbedingt innerlich aus dem Häuschen deshalb, der Blonde, aber die Art und Weise, wie er gleich eine Komposition aus dem Hut gezaubert hatte, welche vom Titel her eine Anspielung auf den Namen gewesen war, zeigte doch, dass er darüber nachgedacht hatte. Und es irgendwie angenommen. Und Ced schien sowieso eher der Typ zu sein, der seine Gefühle mit Musik ausdrückte oder aber generell nicht aktiv in die Welt heraus schrie - zumindest nicht bis zu jenem Moment, wo diese einfach raus mussten. Was ja Sinn ergab - ansonsten wäre er wohl nie allein auf dem Dach gelandet.
    Kyle wurde einen Augenblick lang stutzig, als sein Freund nachfragte, ob er jetzt denn auch einen Spitznamen für den Russen brauchte. "Hm. Sure? If u wanna?", antwortete er, nicht sicher, was er darauf erwidern sollte, "Ich meine, ich werd' so oder so noch ein paar mehr für dich finden, so wie ich mich kenne. Vielleicht fällt dir ja irgendwann auch was für mich ein." Immerhin kam so etwas ja aus dem Moment, aus einem Gefühl, aus einer Situation heraus, nicht? War es das, wie Spitznamen funktionierten? Auch, wenn er ständig andere Worte, als die tatsächlichen Namen für Menschen benutzte und über diese Worte sich auch seine Gedanken machte.. hatte er nie so wirklich über das Prinzip von Spitznamen per se nachgedacht. Huh. Gab es da überhaupt groß was nachzudenken? Er grinste kurz. "Natürlich hättest du ja immer noch Spooky Ghost zur Auswahl, als kleines Memoir darüber, wie wir uns kennengelernt haben." Hatte der Student ihn eigentlich jemals umbenannt? ... Hatte er Ced eigentlich jemals umbenannt? Nope. Er erinnerte sich daran, wie die Nachricht Cedrics heute 'Hot New Boyfriend' und einen Flammenemoji dahinter stehen gehabt hatte. Er wunderte sich, ob sein Gegenüber dies, sollte er jemals auf Kyles Handy schauen, hinterfragen oder aber als eins von Kyles Shenanigans akzeptieren würde. Irgendwie.. wenn er so daran dachte, was am gestrigen Tag passiert war.. ärgerte es ihn kurz, dass Cedric womöglich nicht auf seine Warnung damals gehört hatte. Als er die Tarotkarte Death gezogen und ihn mit einer sehr betrunkenen Whatsapp darum gebeten hatte, vorsichtig zu sein. Aber er konnte es ihm nicht verübeln, im Endeffekt. Wahrscheinlich waren die Umstände so gewesen, dass er es nicht hatte umgehen können und zum anderen.. war seine Warnung auch sehr strange gewesen, to be fair.

    Aufmerksam lauschte der Weißhaarige dem Musiker, als dieser ihm von Beethoven erzählte. Er fragte sich insgeheim, ob dies Informationen waren, die man in der Schule lernte, Informationen, die zum Allgemeinwissen gehörten (er musste Luke unbedingt mal fragen) ..? Ob es Wissen war, welches sich Cedric in seinem Studium angeeignet hatte? Wissen, welches er besaß, da er eine Passion für die Musik hatte? Oder einfach speziell für Beethoven? Er zog bei der Erzählung weiterhin die Augenbrauen zusammen, dann entspannten sich diese schließlich wieder und er blickte einen Moment lang auf, starrte nachdenklich zur Decke des Raumes.
    "Huh.. still sounds wild to me. Also.. dass er sich daran erinnern konnte, wie die Töne alle klangen? Ich wüsste nicht mal, ob ich mich nach ein paar Jahren noch an die Stimme meines besten Freundes erinnern könnte.", gab er nachdenklich zu und irgendwie.. war dieser Gedanke wirklich ein wenig deprimierend. Er erinnerte sich zum Beispiel noch an die Stimmen seiner Eltern, welche jetzt fast ein Jahr lang tot waren. Aber.. ein Jahr war keine lange Zeit. Gut, er hatte auch vorher nicht mit seinem Vater gesprochen, also diese Stimme länger nicht mehr gehört.. er fragte sich, ob sie irgendwann verblassen würden? In 5 Jahren? In 10? Lag es eher an der Sentimentalität, dass Beethoven der Klang nie vergessen hatte? "I wonder.. ob die Stücke auch wirklich so klingen, wie er sich sie vorgestellt hat. Oder ob doch irgendetwas abweicht. Would be fucking tragic, if it does."

    I'm going back to the start
    Through the darkness of my body parts
    Oh Lord, there is horror in my bones
    ~

  • [Cedric] & Kyle // good ol' memories, wait, the math is not mathing


    "Noch mehr?", wiederholte Cedric und blickte verständnislos zu Kyle. "Okay, jeder hat so seine Hobbys. Ich akzeptiere das.", schloss er schließlich und zuckte lediglich mit den Schultern. Es schien ihm gerade besser, das nicht weiter zu hinterfragen. Nur weil es für ihn keinen Sinn machte, musste das ja noch lange nicht für andere gelten. Andersrum gab es ja auch genug Dinge, wo sich seine Mitmenschen sicher dachten, was mit ihm selbst nicht ganz richtig war. Vor allem nicht ganz richtig im Kopf, höhnte es. "Mir wird nichts einfallen. Hast du denn Spitznamen? Von anderen, meine ich." Cedric nahm das eher simpel. Cedric - Ced. Das war's. Kurz und einfach, keinen Grund eine Philosophie draus zu machen. Und er hatte Kyle schon gesagt, dass er nicht gerade der kreative Typ war. Kyle war außerdem schon ein kurzer Name, kurz und einfach, keinen Grund daran etwas zu ändern. Nun, er könnte Melchior mit Mel abkürzen, aber alas, warum auf einen Zweitnamen ausweichen? Zumal der Punk selbst sagte, er präferiere den Namen Kyle. Nein, alternative Namen kamen ihm nur schwer über die Lippen. Aber solange Kyle sich nichts Blödes für ihn ausdachte, konnte er gut damit leben.

    Die linke Hand, die immer noch mit den Tasten herum hantierte, als könne sie es einfach nicht lassen, endete abrupt was einen harten, tiefen Ton zur Folge hatte. Cedric drehte den Oberkörper zu Kyle. "Das war echt skurril gewesen." Er fuhr mit der rechten Hand durch seine Haare. "Ich mein, damals hast du mich echt anders verwirrt. Weiß immer noch nicht, warum ich überhaupt geantwortet hab." Ced schüttelte den Kopf, als würde er sein Vergangenheits-Ich nicht länger verstehen. Kyle irritierte ihn auch heute noch, aber nicht mehr so sehr wie zu Beginn. Hatte er sich einfach an die Macken seines neuen Freundes gewöhnt? Cedric wollte die Dinge immer durchschauen, ihren Kern verstehen, um sie für sich Einordnen und Abschätzen zu können. Wie eine Gleichung der Mathematik, die sich umstellen ließ, um so zu einer Lösung zu gelangen. Aber Menschen waren nicht so simpel gestrickt, Gefühle waren es erst recht nicht. Natürlich ließ sich auch hier aus Erfahrung Kontrolle gewinnen. Auch Emotionen hielten eine Grundformel inne. Ich verpasse den Bus, ich bin genervt. Ich haue mich wo an, Schmerz. Ich höre, meine Verlobte hat mich ohne ein Wort zu sagen verlassen und werde wütend. Eine Beziehung geht kaputt, ich bin traurig. Im Grunde war es simpel. Nur existierte oft Schicht um Schicht um Schicht, was diese eigentlich simple Gleichung unfassbar komplex machte. Wenn er versuchte herauszufinden, was er fühlte (das war schon eine Aufgabe für sich) und dann noch warum dem so war - Nein, er verstand sich selber nicht. Es war nicht einfach. Und naja, mit Kyle war es... Kyle war eben... Kyle. Er war verwirrend und kompliziert, aber vielleicht auch nur weil er direkt und roh agierte. Naja, und vielleicht weil er wirklich einen Hang zum Kryptischen hatte. Aber gut, eigentlich verständlich - er wollte auch nicht jedem sofort erzählen, wo seine Probleme lagen. Probleme, die du dir doch nur selber machst, wisperte es. (Außer in Zukunft, bei Lucky Duck, Luke einfach randomly zu erzählen was so bei Endgame Sache gewesen war, wuups, aber hey, die Drogen waren Schuld!!)

    "Nichts da Spooky Ghost. Nachdem du mir deinen Namen verraten hattest, hab ich dich einfach unter Kyle Melchior eingespeichert." Klipp und Klar. Jap, Cedric war der Typ der Leute mit Vor- und Nachnamen einspeicherte. Und weil er Kyle's bis dato noch nicht kannte, hatte halt den anderen Namen dazugeschrieben. Alle Infos die er hatte, wurden eingespeichert, so und nicht anders lief das bei ihm (und mir lol). Zugegeben zur Zuordnung hatte er ausnahmsweise noch einen Geister-Emoji hinter den Namen gesetzt. Nur für den Fall der Fälle.

    Cedric drehte sich wieder zurück zum Flügel und blickte eine Weile lang stumm auf die Tasten. Darüber hatte er noch nie nachgedacht. Aber tatsächlich war die Vermutung gar nicht so abwegig. Sie würden es niemals herausfinden, weder wie es im Kopf des Meisters geklungen hatte, noch ob es von dem abwich, wie es dann gespielt wurde. Tragic indeed. Cedric wurde melancholisch bei der Vorstellung. "Ich glaube.", meinte er langsam, "Das ist das besondere der Musik. Jedem von uns vermittelt sie etwas anderes." Und vor allem vermittelte sie uns eines: Gefühle. Etwas, mit dem Cedric so seine Schwierigkeiten hatte. Und was sie alle dabei empfanden, war absolut unterschiedlich und hielt das nicht auch eine bittersüße Schönheit inne?

  • Kyle & Ced // Not telling u


    Kyle verzog kurz das Gesicht zu einem trotzigen Ausdruck, als Cedric erklärte, dass ihm nichts einfallen würde und dann danach fragte, ob er denn von anderen Leuten Spitznamen besaß: "Yes, I do. Mein Bestie hat einen für mich. Aber den erzähl' ich dir nicht. Das wäre echt.. weird. Also, wenn du den jetzt einfach so klauen würdest."

    Er war sich nicht sicher, was sich Cedric jetzt davon als Antwort versprochen hatte. Oh. Vielleicht sollte es ihm nur als Inspiration dienen? Aber das konnte er sich nach der Aussage von dem Blonden irgendwie weniger vorstellen. Und ob er ansonsten noch Spitznamen hatte.. hm. Ihm fiel gerade zumindest nicht wirklich was ein. Was irgendwie schade war. Aber okay - man konnte ja nicht immer alles haben, was man wollte, nicht? Und wenn man einmal bedachte, dass Ced momentan womöglich sein einziger richtiger Freund neben Luke war.. ja okay, die Chancen standen echt schlecht. Aber mit mehr Leuten sprechen, nur um mehr Spitznamen zu bekommen? Fuck no. Das schien viel zu aufwendig.
    Als sein Besuch sich dann durch die Haare fuhr, auf die Erwähnung von Spooky Ghost hin, da musste der jüngere der Beiden wieder ein wenig schmunzeln. Er verstand nicht, wieso er Kyle damals unter jenen Umständen überhaupt geantwortet hatte, huh? Das war nicht das erste Mal, dass irgendjemand darüber verwirrt war. Eigentlich fragten sich die Leute ständig, wieso die Dinge genau so und nicht anders gelaufen waren, wenn sie an den Weißhaarigen kamen. Das war für ihn inzwischen weniger verwunderlich. "Weiß nicht was du meinst. Ich hab' doch offensichtlich ein Händchen dafür Menschen aus ihrer Comfort Zone zu holen. Oder halt zu Dingen zu bewegen, die sie sonst nie tun würden.~" Sein Schmunzeln war zu einem kleinen Grinsen geworden und er hatte sich, während er gesprochen hatte, von der Wand weg, zurück zu Ced gewandt. Was.. womöglich ein kleiner Fehler gewesen war. Denn als der Student dann weiter sprach, da entgleisten dem Amerikaner kurz die Gesichtszüge. Seine Augen weiteten sich minimal und er hatte einen neutralen Ausdruck aufgesetzt, wand jedoch schnell das Gesicht ab, bevor es dem Blonden auffallen konnte. Die Entgleisung und das Abwenden - sie geschahen quasi gleichzeitig. Trotzdem unterließ er es nicht mit seinen grauen Augen unauffällig zu Cedric rüber zu spähen und ihn zu beobachten, abzuwägen, was das zu bedeuten hatte. Dieser hatte sich glücklicherweise ebenfalls zurück zum Flügel gedreht. Huh.. woher..? Misstrauisch musterte er die Gesichtszüge des Blonden, suchte nach irgendeinem Anhaltspunkt. Wieso hatte er ihn unter Kyle Melchior eingespeichert? Woher kannte er- ah. Es machte Klick bei dem Russen. Er hatte Cedric diesen Namen verraten, damals, als er ihn gehackt hatte. Als er absolut übermüdet gewesen war und nachdem der Blonde ihn gefragt hatte, was es mit dem Namen Spooky Ghost auf sich hatte. Es war ein kleiner Scherz gewesen, welchen er sich da ausgedacht hatte, damals. Weil er es lustig gefunden hatte. Auf dem Handy eines Toten zu schreiben und dann von einem Toten zu sprechen - demnach die Identität von Spooky Ghost. Damals war er aber auch echt nicht in der besten mentalen Verfassung gewesen. Es war erst ein, zwei Monate her gewesen, dass er mit Luke in Amerika gewesen war, nicht..? Urgh. Es machte Sinn, dass dieser Name, welchen er seit seiner Kindheit nicht mehr wirklich gehört hatte Panik in ihn auslöste. Immerhin war er bis vor einem Jahr auch noch ein Zeichen dafür gewesen, dass Jemand über seine Vergangenheit Bescheid wusste und ihn womöglich auffliegen lassen könnte. Inzwischen.. gab es ja nicht mehr viel, was auffliegen könnte. Zumindest nicht in derselben Art und Weise wie zuvor. Seine Eltern waren nämlich tot, also nichts, was er diesbezüglich befürchten musste. Natürlich konnten die Leute trotz allem zu viele oder aber falsche Informationen über ihn haben, aber.. Hm. Was hatte er dem Blonden damals noch gesagt? Nicht viel, oder? Und auch nichts, womit er etwas anfangen konnte? Konnte das zu einem Problem werden? Immerhin hatte der Russe damals ja nicht wissen können, dass diese Bekanntschaft tatsächlich auch.. halten würde. Aber solange Cedric den Namen bloß in seinem Handy gespeichert hatte.. Ja. Das war kaum der Rede wert. Hatte keine Bedeutung. Hieß also, man konnte die Toten weiterhin ruhen lassen, wenn man denn mochte. Kyle entschied sich das Thema zu wechseln. Zum einen aus den offensichtlichen Gründen, zum anderen, da er sowieso auch wirklich neugierig war. Sein Körper ließ die leichte Anspannung, die ihn gepackt hatte, wieder los und hatte das Bedürfnis sich irgendwo anzulehnen, mit dem Kopf, den Armen - das ging jedoch schlecht. Also stellte er seine Arme hinter sich ab, damit er sich zumindest ein wenig nach hinten lehnen und seine Beine ausstrecken konnte. "Kennst du noch andere Stücke von dem Typen? Wie das eine, von dem du eben gesprochen hast? Jetzt bin ich neugierig wie sie geklungen haben. Danach bin ich aber wieder dran, also such dir was Gutes aus."

    I'm going back to the start
    Through the darkness of my body parts
    Oh Lord, there is horror in my bones
    ~

  • [Cedric] & Kyle // happy babe is happy until he's not


    Aus ihrer Komfortzone heraus, huh? Well, das hatte er bei Cedric auf jeden Fall geschafft. Wobei, eigentlich war es gerade fast umgekehrt. Cedric bewegte sich ständig außerhalb seiner Komfortzone, die quasi nicht mehr existent war und Kyle zog ihn wieder hinein - wie in eine kleine Kuppel der Sicherheit. Dem Jetzt. Einem Jetzt, in dem es gerade... okay war. Irgendwie.

    "Du tust das also öfter?", fragte er beiläufig nach, wobei er nicht groß darüber nachdachte. Es gehörte wohl einfach zu seinen Eigenschaften. So wie manche Menschen hervorragend vor Publikum sprechen oder Leute für eine Sache begeistern konnten. Und, was kannst du? Außer dich selbst und andere ruinieren? Er krümmte sich innerlich. Sie kamen immer wieder, weiterhin - jene dysfunktionalen Gedanken, die seine winzige Kuppel der Sicherheit durchbrechen wollten. Ein Teil von ihm erkannte es bereits: Es würde ein sehr, sehr langer Weg werden.

    Er versuchte seine Anspannung zu lösen. Tja, wenn das immer so einfach wäre. Seltsamerweise bekam er den Eindruck, dass es Kyle in dem Moment ähnlich ging. Ced drehte den Kopf zu ihm, bemerkte jedoch nichts Näheres. Nur der Punk, der gerade dazu übergegangen war, sich mit den Armen hinter ihm abzustützen. Womöglich hatte er nur seine eigenen Gefühle projiziert. Es gab vieles, was Cedric nicht über Kyle wusste. Umgekehrt hatte auch er noch nicht viel erzählt. Es waren keine Themen... über die man einfach so reden konnte. Vielleicht, mit der Zeit? Vielleicht, wenn ihre Freundschaft hielt.

    Back to Topic.

    "...Also." Wie erklärte er das jetzt am Besten? "Das wird jetzt schwierig. Die Neunte Sinfonie geht über eine Stunde, besteht aus 4 Sätzen, gespielt von einem ganzen Orchester samt Chor, die Freude schöner Götterfunken singen und ein Piano ist tatsächlich nicht dabei." Tatsächlich grinste Ced. Nur ganz leicht, aber nichtsdestotrotz ein Grinsen. Nun, Musik war eines seiner wenigen Leidenschaften, also machte ihn das einfach glücklich, darüber reden zu können. "Glaub das krieg ich hier so jetzt also nicht hin." Was nicht heißen sollte, dass er nicht bereit war was anderes zu spielen. Aber - und das musste man jetzt einfach mal so sagen - er hatte nicht alles im Kopf. So begnadet war er dann doch nicht. Instinktiv griff Cedric nach dem Handy in seiner Hosentasche. Nur, dass er gar nicht seine Hose an besaß. Und das er sein Handy auch nicht mithatte. Der kurze Anflug von Freude verschwand so schnell, wie er gekommen war. Seine Gesichtszüge verhärteten sich. Ah. Da war ja was gewesen. Haha. Yeah. Als er sich weniger frohen Mutes auf den unklaren Weg gemacht hatte, seinem Leben möglicherweise ein frühzeitigeres Ende zu verschaffen, hatte er rein gar nichts mitgenommen. Nur die Klamotten, die er trug, die noch immer in Kyle's Badezimmer lagen. Wieso sollte er auch? Also, kein Handy. Ob ihm... seit gestern irgendjemand geschrieben hatte? Ob sich irgendwer Sorgen machte, wenn er sich nicht meldete? Ach, wer denn? Glaubst du wirklich, es wäre so bald jemanden aufgefallen? Glaubst du wirklich, es würde irgendwen interessieren? Ah. Sein Mund wurde trocken. Stimmte schon. Er sollte sich da keine falschen Hoffnungen machen. Das war ihm ja längst klar gewesen. Warum verdammt nochmal, schmerzte der Gedanke dann trotzdem so sehr?

    "Kennst du das Gefühl,", begann Cedric langsam und wich dabei Kyle's Blick aus, "Dass du dich zwar nicht physisch verletzt, dein Kopf und deine eigenen Gedanken dich aber einfach fertig machen?" Sag das nicht, sag das nicht, sag das nicht. Wieso brachte er das jetzt an? Total bescheuert. Uuh, wir waren hier um uns sicher und gut zu fühlen, verdammt. Was war mit der Sicherheitskuppel? Was war mit der Musik? Ced hatte die Hände unter seine Oberschenkel gepackt. "Sorry. Vergiss es. War jetzt unangebracht." Musik. Was konnte er spielen? Für Elise? Noch etwas von Einaudi? Er hatte nicht bemerkt, wie sein Körper sich verkrampfte, sein Herz schneller schlug, irrelevant in Anbetracht des Sturmes der in seinem Hirn tobte, ihn daran hinderte auch nur einen klaren, vernünftigen Gedanken zu fassen. Shit. Shit, shit, shit. Komm verdammt nochmal auf dein Leben klar, Ced. Ah. Aber ich hab Angst, Angst, Angst.

  • Kyle & Ced // Just don't believe the hype



    Ah. Kyle.. war ein wenig überfordert. Er war ein ganz klein wenig überfordert, als Cedric mit seiner Erklärung über die .. war es die neunte gewesen?? Die Neunte Symphonie? Auf jeden Fall war das dann doch etwas mehr, als das, womit der Punk gerechnet hätte. Theoretisch hätte er wohl entweder damit gerechnet, dass Cedric ihm diese nun die nächsten fünf Minuten lang vorspielen würde - oder aber diese gar nicht beherrschte. Aber das? Die Augenbrauen des Russen zogen sich zunächst bei der Erzählung des Blonden enger zusammen, dann hoben sie sich und seine Augen weiteten sich ein kleines Stück als er erstaunt versuchte die Informationen, die der Andere ihm gerade mitgeteilt hatte, zu verarbeiten. Zwischenzeitlich hörte man ihn ein kleines: "You're kidding..", murmeln, aber das Grinsen, welches kleinlaut über die Lippen des Studenten huschte belernte ihn eines Besseren - er scherzte nämlich so ganz und gar nicht. "What the fuck, man..", hauchte er, ein wenig lauter, offensichtlich absolut in seinem Weltbild entgleist, da er sich nie im Leben hatte vorstellen können, dass die thematisierte Symphonie so kompliziert sein würde. Gut, er wusste das Musicals und andere Shows so lang sein konnten. Opern auch, oder? Aber ein einziges Stück?? Gab es noch mehr, die so verdammt lang waren? Und wie hatte er etwas so langes erschaffen können, wenn er doch fucking taub war zu dem Zeitpunkt? Wie lange das den Typen wohl an Zeit gekostet hatte?
    Die Fragezeichen in Kyles Oberstübchen sammelten sich so lange an und lenkten ihn so sehr ab - gut, das mit dem Themenwechsel hatte also definitiv auch bei ihm selbst erfolgreich funktioniert -, dass er zunächst einmal gar nicht bemerkte, dass Ceds Stimmung sich änderte. Was.. ungewohnt war. Vor allem, wenn man einmal bedachte, dass er vor wenigen Augenblicken noch misstrauisch ihm gegenüber gewesen war. Normalerweise ließ der Amerikaner andere Personen nicht aus den Augen, beobachtete all ihre Bewegungen und versuchte ihre Gedanken, ihre Emotionen zu erraten, zu wissen, was in ihnen vorging und was womöglich als nächstes geschehen konnte. Im einschätzen dessen war er nicht besonders gut - aber das Beobachten, das Verfolgen, das Interpretieren - das tat er trotzdem. Naja, außer bei Luke. Hin und wieder konnte er es sich auch dort nicht verkneifen.. es war nun einmal eine alte Angewohnheit. Okay, vielleicht auch mehr als das. Aber bei seinem besten Freund hatte sich dieser Schutzmechanismus inzwischen größtenteils automatisch abgeschaltet. Hieß das also, dass er Cedric so sehr vertraute, sich so.. hm. Sicher? Um ihn herum fühlte, dass sein Gehirn sich teilweise mit anderen Dingen beschäftigen konnte? Huh. Wie war das denn passiert? War es überhaupt das, was passiert war? Hatte er inzwischen einfach so große Fortschritte gemacht? Shit. Jetzt lenkte er sich schon wieder mit abschweifenden Gedanken ab. Erst, als sein Gegenüber wieder das Wort ergriff, da reckte sich sein Kopf plötzlich in dessen Richtung. Kyle brauchte einen Augenblick um wieder im Hier und Jetzt anzukommen und die Frage des Älteren zu verarbeiten. Ihm fiel auf, dass Cedric weg sah und etwas angespannt wirkte - allerdings nichts weiter. Dafür war ihm auch einfach nicht die Zeit geblieben. Der Weißhaarige sah den Blondschopf kurz verdutzt an, dann entkam ihm ein kleines Auflachen. "Ich kenn' mich mit beiden Optionen relativ gut aus, Ced. You wouldn't even fucking imagine." Er setzte ein kleines Grinsen auf - auch wenn die Thematik für Außenstehende wahrscheinlich absolut keine Komik oder einen Grund dazu offen ließ. Seine Hände hatten sich inzwischen Richtung Piano bewegt - auch, wenn eigentlich Cedric an der Reihe gewesen wäre, so schien er gerade zu zögern - und Kyle vermutete, dass der Klang der Musik ihm vielleicht etwas an Nervosität nehmen konnte? Gut, er wusste ja nicht, dass Ced gerade in eine Panikattacke gerutscht war.. aber ja. Die Stille war per se zwar nicht unangenehm, aber.. er fing nebenbei an ein Lied zu spielen, an welches er bei der Frage des Älteren instinktiv dran hatte denken müssen. Er überlegte kurz, was er auf die Frage des Blonden antworten sollte - auch, wenn dieser diese voreilig wieder zurückgezogen hatte. Eigentlich hatte er mehr abwägen wollen, was genau er jetzt aussprach.. aber ja. Das mit dem irgendwie sicher fühlen, huh? Also sprach er weiter, ohne groß drüber nachzudenken. Ohne sich selbst groß zu hinterfragen: "Sooo.. what is it ur brain is bothering you with? Saying it out loud might just do the trick."

    Dann zögerte er doch kurz. Ja.. das war so leicht gesagt, nicht? Auch, wenn er sich auf Cedric konzentrieren wollte.. so schien es doch irgendwie unfair, wenn nur er Dinge über sich Selbst offenbaren würde, nicht?

    "I... should probably start, huh? I guess.. even right now I'm still questioning whether I'm a terrible person or not. Wondering.. if I'm even being a help to you at all? Wondering if I'm fucking things up? Worried to say something wrong, to make you feel worse than you already do.. Eh." Ihm entkam ein kurzes, leises Kichern. "I don't really have any idea what I'm doing, you know? Don't think any of us do, though. But I know what it feels like to be alone and I don't want you to feel that way. And..", er zuckte kurz ein wenig übertrieben mit den Schultern und setzte ein kleines Lächeln auf, ".. it does get better. The scary thoughts get less and less. The self doubt does too. Everything."

    I'm going back to the start
    Through the darkness of my body parts
    Oh Lord, there is horror in my bones
    ~

  • [Cedric] & Kyle // brain fog


    Es war laut.

    Was, was war laut?

    Das Klopfen seines Herzens, seines kaputten, gebrochenen, traurigen Herzens. Es dröhnte in seinen Ohren.

    Sein Körper war zum Zerreißen gespannt. Weshalb? Was war los? Warum, warum, warum?

    Seine blauen Augen fokussierten sich nicht auf einen Punkt, konnten es nicht, wanderten im Raum umher, ohne das sein Kopf sich mit drehte. Nur die Iriden.

    Wohin, wohin konnte er...? Wohin konnte er überhaupt noch?

    'Willst du etwa schon wieder die Flucht ergreifen?', höhnte es.

    Ich bin ein Feigling.

    Ich bin eine Last.

    Ich will nicht.

    Ich kann nicht.

    Ich schaff das nicht.

    Hilfe.

    Sein Herz zog sich zusammen, schmerzhaft, in seiner Brust. Ich muss weg. WEG.

    Egal wohin, irgendwohin.

    Es war laut, so laut, so laut, so--

    Ein Dreiklang ertönte, A, D, Fis. Noten, die das Rauschen seines Kopfes durchbrachen.

    A, Cis, E. Wer spielte...?

    Gis, B, E. Ich kenn' mich mit beiden Optionen relativ gut aus, Ced. You wouldn't even fucking imagine.

    "Hah." Die Worte, Kyle's Worte, sie kamen zeitverzögert bei ihm an, dumpf, wie aus der Ferne.

    Natürlich kennt er sich aus. Ich kann mir vermutlich wirklich nicht vorstellen, was er durchgemacht hat.

    Trotzdem heule ich rum.

    Warum nur fühle ich so.

    Es war frustrierend. So verdammt frustrierend.

    Melodie zum Akkord.

    Sooo.. what is it ur brain is bothering you with? Saying it out loud might just do the trick.

    Ja, was ist los? Was stimmt nicht mit mir?

    Saying it out loud.

    Cedric öffnete den Mund einen Spalt breit. Kein Laut entfuhr seinen Lippen.

    Ichkannnichtkannnichtkannnicht

    Seine Hände verkrampften sich, bohrten sich in den Sitzhocker hinein. Die einzige Regung, zu der er gerade im Stande schien.

    Warum nur fühlte sich sein Körper so schwer an?

    Sag es. Sag es. Sag es.

    Sag irgendwas.

    Er sprach nichts aus. Kyle sprach.

    I guess.. even right now I'm still questioning whether I'm a terrible person or not.

    Ob er eine furchtbare Person war? Beinahe hätte Ced kurz aufgelacht.

    Wondering.. if I'm even being a help to you at all?

    Wondering if I'm fucking things up?

    Beklemmung nistete sich in seiner Magengrube ein.

    Ich bin nur eine Last.

    Sicher ist er froh, sobald ich weg bin.

    Er fühlt sich nur verpflichtet mir zu helfen, obwohl er das nicht müsste. Nicht mal wollte.

    Sei still, sei still, sei still.

    Kyle hatte ihm einen Wohnungsschlüssel gegeben. Kyle hatte ihm vom verdammten Dach gezogen.

    Du lügst.

    Worried to say something wrong, to make you feel worse than you already do..

    Er machte sich Sorgen um ihn. Das sollte er nicht tun. Niemand sollte sich Sorgen um jemanden wie ihn machen.

    Die Melodie verklang. A, B, Gis. Ganze Note, 4/4-Takt. Stille.

    Stille.

    Bis auf ein leises Kichern.

    'Er lacht dich aus. Weil dein Verhalten einfach lächerlich ist. Erbärmlich.'

    Wie kann er so vergnügt wirken?

    Alles eine Farce?

    Alles eine Lüge?

    Immerhin kannte er es. Also, wieso lachte er?

    I don't really have any idea what I'm doing, you know? Don't think any of us do, though.

    Warum wurde das Leben eigentlich nicht mit Anleitung geliefert? Wer hat sich die Scheiße ausgedacht?

    Wieso musste es so verdammt hart sein?

    Ich hab auch keine Ahnung, was ich überhaupt tue. Tun soll.

    Aber es war ein klein wenig beruhigend, dass es Kyle genauso erging.

    But I know what it feels like to be alone and I don't want you to feel that way.

    Ced hatte sich verdammt lange verdammt allein gefühlt. Sie hatte tiefe Wurzeln in seiner Seele gegraben, diese Einsamkeit. Hatte dafür gesorgt, seinen Beziehungen nie vollends zu trauen, sich nicht mit ihnen. Hatte stets im Hintergrund Selbstzweifel geschürt.

    I don't want you to feel that way.

    Ah.

    Ich will es auch nicht.

    Warum konnte er nicht einfach 'nein' sagen und die Sache war erledigt? Warum musste es immer ein Kampf sein? Nichtsdestoweniger, ein Kampf gegen sich selbst?

    Er verspürte Zuneigung auf diese Worte hin. Er wollte so sehr daran glauben.

    And... it does get better. The scary thoughts get less and less. The self doubt does too. Everything.

    Unmöglich.

    Er wollte so sehr daran glauben.

    Das wird nicht passieren.

    Nicht immer. Aber manchmal. Manchmal war ein Anfang.

    Cedric legte den Kopf auf Kyles Schulter ab, den Blick weiterhin geradeaus gerichtet. Die Hände lagen nun in seinem Schoß und er nestelte mit ihnen herum.

    Er wusste nicht wann es passiert war, aber... die Anspannung seines Körpers war von Panik zu seinem üblichen Level gesunken. Wann er sie wohl erstmals gar nicht mehr würde spüren müssen?

    "Wie.", begann Cedric leise, seine Stimme endlich wieder gefunden. Zeit war verstrichen. "Wie wird es besser? Wie werden sie weniger?" Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

    Kyle war dadurch gegangen, nicht? Konnte er ihm nicht einfach sagen, was er tun musste, damit es ihm besser ging? Damit ihm die eigenen Gedanken, sein eigenes Selbst, nicht mehr so quälten? Aber es gab keine einfache Antwort. Er hatte es selbst gesagt. Keiner Ahnung, was er tat, sich hinterfragen, zweifeln, bis heute nicht wissen ob er ein schrecklicher Mensch war. Nein.

    "Du bist nicht furchtbar. Im Gegenteil." Ced musste das jetzt klarstellen. "Danke.", wisperte er, "Das du mich nicht alleine lässt."

    Dankbarkeit. Das war vermutlich die Zuneigung, die er zuvor gespürt hatte. Ein verdammt starkes Gefühl.

    Nichtsdestotrotz verblieb ein Ausdruck des Kummers auf seinem Gesicht.

    Sprich es aus. Cedric öffnete den Mund erneut, schloss ihn wieder. Als wäre da eine riesige Blockade, die ihn daran hinderte. Kyle hatte seine wahren Gedanken offenbart. Warum konnte er es dann nicht?

    "Es ist schwer.", meinte er gequält, "Die Gedanken laut auszusprechen." Als könnten sie dadurch realer werden. Als könnte sich die Bedrohung dadurch vergrößern. Als wären sie als Gedanken vielleicht noch widerlegbar, ausgesprochen jedoch ein unumstößlicher Fakt. Er konnte sie nicht in die Realität bringen.

    • :)
    • :(
    • heartblack
    • ;)
    • heartpurple
    • :P
    • heartblue
    • ^^
    • heartgreen
    • :D
    • heartyellow
    • ;(
    • heartorange
    • X(
    • heartpink
    • :*
    • heartred
    • :|
    • hmangry
    • 8o
    • hmheart
    • =O
    • hmexclamation
    • <X
    • hmquestion
    • ||
    • hmsad
    • :/
    • hmsleep
    • :S
    • hmtumbleweed
    • X/
    • hmhappy
    • 8)
    • hmnothing
    • ?(
    • hmill
    • :huh:
    • :rolleyes:
    • :love:
    • 8|
    • :cursing:
    • :thumbdown:
    • :thumbup:
    • :sleeping:
    • :whistling:
    • :evil:
    • :saint:
    • <3
    • :!:
    • :?:
    Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
    Maximale Dateigröße: 1 MB
    Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip