Hina, Wayne & Chase | irgendwo auf dem Weg nach Riverport
Es hatte ja auch irgendwie passieren müssen oder? Warum konnte dieser perfekte Abend nicht auch so enden? Dem Mädchen kam ein leiser Schmerzenslaut über die Lippen als sie sich wieder etwas aufrichtete, versuchte sich aufzurappeln und sie zupfte auch hier und da an ihrem knappen Kostüm obwohl es ihr auch egal war, wenn die Jungs etwas mehr zu sehen bekamen. Vorallem Chase sollte damit ja auch kein Problem haben, hatte er doch schon weitaus mehr zu sehen bekommen. Trotzdem war es gerade weniger angenehm da sie an manchen Stellen ihres Körpers ein Jucken spürte. Wie auch einen brennenden Schmerz weil sie sich wahrscheinlich auch noch ein bisschen die Haut aufgeschürft hatte. Neben der ganz offensichtlichen Wunde an ihrem Oberarm, die dann doch ein bisschen mehr als nur eine oberflächliche Schürfwunde war. Das Mädchen fluchte leise und faste mit ihrer gesunden Hand dorthin, spürt das warme Blut unter ihren Fingerkuppen und verzog dabei auch ihr hübsches Gesicht. Weil es weh tat und weil sie genervt und auch ein bisschen aufgelöst war. Bis die beiden Jungs zu ihrer Hilfe eilten nachdem sie heldenhaft nach ihr gerufen hatten. „Mir geht es prächtig.“, antwortete die Blonde, meinte das natürlich nicht ernst aber konnte auch nicht anders als so mit dieser Situation umzugehen. Vielleicht erkannte sie auch den Ernst der Lage nicht weil da doch noch etwas Alkohol in ihrem Körper vorhanden war. Ein überraschter Laut verließ ihre Lippen als Wayne sie einfach so hoch nahm. Vielleicht hätte sie zu einem anderen Zeitpunkt erstmal protestiert dass sie dieser fremde Kerl einfach so ungefragt antatschte aber jetzt entkam ihr nur ein Schmunzeln und sie klammerte sich an ihn. „In den Armen eines starken Mannes geht es immer.“ Sie schenkte dem Kerl einen süßen Blick, wirkte dennoch weiter geschmerzt und war auch froh, dass sie erstmal wieder ruhigen Boden unter sich spürte nachdem der Blonde sie abgesetzt hatte. Die Schülerin streckte ihre Beine aus und bemerkte auch sofort, dass dort etwas nicht stimmte. Sobald Chase jedoch sein Handy und damit auch etwas Licht hervor geholt hatte, galt die Aufmerksamkeit aller erst einmal ihrem Arm und der kaputten Jacke, die auch bereits mit rotem Blut besudelt war. „Diese Arschlöcher..“, murmelte die Blondine in Hinblick auf den Kommentar, den einer der Jungs gerade noch verloren hatte. Bestimmt lagen dort am Straßenrand einige kaputte Flaschen und Dosen, die so unbedacht immer dorthin geworfen wurden weil es in so einem Dorf ja eh keinen interessierte oder teilweise alles so überwuchert war, dass es nicht auffiel. Hina war es aufgefallen. Auf die schmerzvolle Art und Weise. „Mir ist schlecht.“ Das Blut zu sehen machte das flaue Gefühl in ihrem Magen nicht besser, das sie aufgrund ihres Alkoholpegels sowieso schon dort hatte. Sie drehte ihren Kopf zur anderen Seite. „Mein Fuß.. da stimmt was nicht.“ Das junge Mädchen beugte sich nach vorne, tastete mit ihren kalten und teilweise blutverschmierten Fingern ihr Bein ab und zuckte zusammen als sie ihren Knöchel erreicht hatte. Dass sie sich dort wohl oder übel auch verletzt hatte, sollte einen ja eigentlich auch nicht wundern oder? Schon alleine beim Anblick ihrer ewig hohen Schuhe, die sie eigentlich wirklich gerne trug, jetzt aber wirklich nicht passend waren. „Willst du mich dann damit abschleppen? Auch gut.“, erwiderte Hina und biss sich auf die Unterlippe während sie Chase einen bestimmten Blick zu warf, mehr als zweideutig und er wusste auch genau was sie damit meinte. Also eigentlich verstand das wohl jeder aber man konnte ja nie wissen. Entweder war in einem so abgelegenem Dorf jeder prüde und gehörte nur dem lieben Gott oder hier hatte Jeder etwas mit Jedem und eigentlich war es eine ganz große Familie. Die Jugendliche legte ihren Handrücken an ihre Stirn während sie sich langsam auf den Rücken legte und sie tief durch atmete aber irgendwie wurden die Schmerzen damit auch nicht besser. „Alles dreht sich..“, flüsterte das Blondchen und streifte mit ihren Fingern nochmals über die schmerzende Wunde an ihrem Oberarm. Der Stoff hatte sich schon vollends mit Blut vollgesogen und so wie es aussah, war das auch nicht gerade wenig. „Ich..“ Es war das letzte leise Wort was sie über ihre Lippen brachte bis sie schließlich das Bewusstsein verlor.