Hina & Alessa | in ihrem Zimmer
Eigentlich hätten sie sich so etwas ja denken können. Bis auf dieses kleine.. große Highlight im Weinkeller, in dem sie doch so ihren Spaß gehabt hatte, war diese Klassenfahrt der absolute Reinfall gewesen. Aber hatten sie etwas anderes erwartet? Auch nicht, daher konnte sowieso nicht von einer Enttäuschung die Rede sein und Hina war eher froh, als ihr Lehrer wegen diesem Mord ausflippte und sofort das Land verlassen wollte. Das Mädchen zeigte sich aber unbeeindruckt von dieser Tat, man konnte dem doch sowieso keinen Glauben schenken, wahrscheinlich war einfach irgendwem langweilig gewesen und hatte deshalb Gerüchte in die Welt gesetzt. Ganz sicher. Auch wenn die Schülerin sich bei der Ankunft zunächst wenig begeistert zeigte, als ihr überängstlicher Papa heran gestürmt kam, war sie doch froh ihn wieder zu sehen. Diese Momente waren oft viel zu selten und auch wenn sie ihre beste Freundin manchmal um das leere Haus beneidete, wusste sie doch dass es im Grunde schlimmer war, seine eigene Familie so gut wie gar nicht zu Gesicht zu bekommen. Deshalb hielt sie die ganze Fahrt über die Hand ihrer Besten und lehnte sich eng an sie. Sie hatten einander und das war doch sowieso am wichtigsten. Hina drückte ihrem Papa ein Küsschen auf die Wange als dieser ihr Gepäck ins Haus trug und die beiden verschwanden auch sofort in das Zimmer im obersten Stockwerk. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, drehte sie sich herum und blickte mit großen und erwartungsvollen Augen in Alessas Richtung. Sie wusste was kam. „Erzähl mir alles.“, forderte die Blonde und warf sich auf ihr Bett, versank in den frisch gewaschenen Bettlaken und atmete einmal tief durch. Dieses Leben war um einiges besser als das im Kloster, in dem man Angst haben musste, dass einen morgens nicht eine Kakerlake oder sowas begrüßte. Oder noch schlimmer ein alter Pfarrer. Ugh. Das Mädchen drehte sich zur Seite und bekam sofort das Handy ihrer Besten vor die Nase gehalten, auf denen sie sämtliche Nachrichten des geheimnisvollen Studenten zu lesen bekam. „Da scheint es jemand ja sehr eilig zu haben.. ist das jetzt gut oder hat er es wirklich so nötig?“ Hina hob eine Augenbrauen, schien im Moment nicht ganz so überzeugt von dem Schönling zu sein und doch freute sie sich natürlich. Wenn Alessa glücklich war, war sie es auch und oh ja – dieses hübsche Ding vor ihr sah mehr als glücklich aus. Vielleicht sogar ein bisschen verliebt. „Meine Güte, Süße.. seit wann so verlegen?!“ Sie tippte ihrer Besten an die Stirn und grinste breit, biss sich dann auf die Unterlippe und legte sich mit gestreckten Armen auf den Rücken. „Hey, was heißt hier nur Sex? Wenn der Sex gut ist, ist das schon die halbe Miete.. besser so als anders herum oder?“ Sie blinzelte zur Seite und dachte dabei kurz an ihren One-Night-Stand vom Weinkeller, hoffte dass sie dem Typen in der Schule noch einmal über den Weg laufen würde. Ansonsten musste sie wohl doch Alma ausquetschen. Ein Niesen ihrerseits störte die heißen Gedanken in ihrem Kopf, die sich gerade um die Minuten im Keller gedreht hatten. „Oh Gott, was hab ich mir da eingefangen..“ Von ihrem Nachtkästchen zupfte sie ein Taschentuch aus der verzierten Box und putzte sich die Nase, hopste anschließend vom Bett und zog sich Schicht für Schicht ihre Klamotten aus. „Was machst du dann noch hier?!“ Hina ging hinüber zur Tür die in ihr eigenes kleines Badezimmer führte, öffnete diese und ließ dort schon einmal warmes Wasser für ein Bad ein. Während sie in einem kleinen Kästchen nach dem passenden Badeduft suchte, musste sie noch einige Male Husten und verfluchte dieses dämliche Kloster und die ekelhafte Luft, das Essen dort und eigentlich alles, was sich an diesem Ort befand. „Wirklich, so hast du ja noch nie nach einem Typen gegeiert.“, rief sie ihrer besten Freundin zu und schüttete etwas Badesalz ins warme Wasser. Hina konnte es kaum mehr erwarten den Dreck von ihrem Körper abzuwaschen..