Waldweg 1: Villa von Sanjay, Amir, Nadi & Orivia


  • Etwa zur selben Zeit zu welcher der Herr des Hauses erwachte, klingelte auch der Wecker des Butlers. Auch dieser machte sich auf direktem Weg in die Dusche, brauchte aber im Vergleich zu seinem Vorgesetzten nicht so lange im Bad. Schließlich hatte er zu arbeiten. Seine Haare ließ er offen, so trockneten sie schneller als in geflochtenem Zustand und durch Föhnen würde er sie nur kaputt machen. Und das wollte er nicht, ihm gefielen seine Haare, auch wenn einige sie für zu lang hielten. Dort, wo er und der Prinz herkamen, war das vollkommen normal. Gut gelaunt (noch, immerhin kam das Thema 'Nadi' sicherlich noch auf ihn zu) stieg er die Treppe hinab und folgte dem Weg in die Küche, aus welcher ein angenehmer Geruch kam, welcher ihn ein klein wenig verwirrte. Dass Amir gekocht hatte war ausgeschlossen. Und außer ihnen war nur ihr Gast im Hause. Tatsächlich fand er auf dem Herd etwas anständig gekochtes vor. Er hatte es zwar nicht gerne wenn sich jemand an der Küche zu schaffen machte, allerdings schien jene für diese Speise zuständige Person zu wissen, was sie tat, weshalb Sanjay es ihm nicht einmal übel nahm. Außerdem war es eine willkommene Abwechsung zum selbst kochen, auch wenn er das nur zu gern tat. Kurz stellte er die Herdplatte noch einmal an um das inzwischen leider nur lauwarme Ei wieder etwas aufzuwärmen.


  • Nach seiner erfrischenden Dusche schlüpfte der junge Erbe in eine dunkle Jogginghose und ein weißes Shirt, welches durch seine noch nassen und tropfenden Haare an den Schultern etwas feucht wurde. Seine Ohren vernahmen schon leise Stimme durch seine Türen, seine Bediensteten waren anscheinend schon auf den Beinen. Und anscheinend auch Sanjay, denn nach dem er die vielen Treppen ins Erdgeschoss geschlendert war, erblickte er seinen besten Freund in der Küche am Herd stehend. „Guten Morgen..“, murmelte der verschlafene Inder und ließ sich in der kleinen Sitzecke der Küche nieder, während sein Blick auf Sanjay ruhte. „Was gibt’s zum Frühstück?“


  • Schon kurz nach seiner Ankunft in der Küche, betrat auch der Herr des Hauses den heiligsten Raum der ganzen Villa. „Guten Morgen!“, erwiederte Sanjay die Worte Amir's freundlich und machte sich daran, Teller und Besteck auf dem Tisch herzurichten. „Scheinbar eine Art indisches Rührei.“ Eine Aussage, die den jungen Prinzen eigentlich zum stutzen bringen müssten. „Es sieht so aus, als wäre der verlorene Bruder ein guter Koch, wenn der Geschmack das hält, was der Geruch und das Aussehen verspricht.“ Mit Hilfe eines Pfannenwenders gab er das erwärmte Ei auf Amirs Teller, er selbst würde (wie immer, außer in einigen wenigen Ausnahmen) wieder erst essen, wenn besagter junger Herr damit fertig wäre.


  • Und tatsächlich stutzte der Inder und hob dazu seine Augenbrauen. „Ein guter Koch?“, wiederholte er fragend und konnte dem ganzen nicht so wirklich glauben schenken. Der Junge von der Straße ein Sternekoch? Natürlich. Neugierig ob man den Fraß seines Halbbruders auch wirklich essen konnte wartete Amir bis Sanjay ihm den Teller mit dem indischen Rührei servierte und begutachtete sein Frühstück daraufhin kritisch. „Dein Essen wird es nicht übertreffen.“, murmelte der Erbe, nahm Gabel in die Hand und kostete ein bisschen von dem Ei. „Aber es kommt nah heran.“ Amir hatte schon etwas überlegt ob er dies sagen sollte. Eigentlich wollte er seinem Freund nicht zu nahe treten und Nadi wollte er schon gar nicht loben. Aber er war ja nicht hier, er würde dies nie hören.


  • Sanjay hätte wirklich nicht damit gerechnet, dass Amir tatsächlich zugeben würde, dass das Essen schmeckte. Eher hätte er erwartet, dass er behaupten würde es würde ihm überhaupt nicht munden und Sanjay sollte doch besser selbst etwas zubereiten. Vielleicht war das ja schon der erste Schritt in Richtung 'glückliche Familie' oder zumindest 'akzeptiertes Familienmitglied'. Es würde Amir wirklich gut tun, wenn es andere Menschen in seinem Leben geben würde, die ihm etwas bedeuteten, auch wenn es vermutlich ziemlich lange dauern würde, bis es soweit war, aber der Butler war zuversichtlich. „Vielleicht sollte ich mir ein Weilchen Urlaub nehmen und ihr lasst euch von ihm bekochen. Wobei ihm die Vorstellung vermutlich nicht zusagen würde.“ Am besten sie ließen es einfach alles auf sich zukommen, eine andere Wahl außer abzuwarten hatten sie sowieso nicht. „Übrigens, hättet ihr nicht Lust, nach dem Frühstück ein wenig in der Stadt spazieren zu gehen? Es wird allmählich Zeit für die Grundreinigung, und dabei können ich und die anderen Putzkräfte euch im Hause leider nicht gebrauchen.“


  • „Nur weil mir sein Frühstück schmeckt, bevorzuge ich jetzt seinen Fraß.“, murmelte Amir und stopfte sich die Reste des indischen Ei in den Mund. „Du weißt viel besser was ich mag und was nicht und zum Schluss kredenzt mein Bruder mir noch irgendwelche ekelhaften Dinge.“ Der Erbe schob den Teller von sich und wand sich an Sanjay. Mit gehobenen Augenbrauen und einem 'Ist das dein Ernst?'-Blick. Sein bester Freund wusste doch ganz genau was er davon hielt, seine Villa zu verlassen.. aber sein Argument war nicht schlecht und der Inder sollte endlich mal seinen Arsch hoch bekommen. „Spazieren? Irgendein bestimmtes Ziel?“, erkundigte sich Amir.


  • Auf die Aussage seines Herren erwiderte der Butler nichts. Ein Widerspruch würde nur wieder zu weiteren Diskussionen führen, und jetzt, wo Amir kurz davor war endlich einmal einen Fuß aus dem Haus zu setzen, wollte er dies lieber vermeiden. Schweigsam griff er nach dem leeren Teller und bugsierte ihn gemeinsam mit dem gebrauchten Geschirr in die Spülmaschine. „Wie wäre es mit...der Bucht oder dem Hafen beispielsweise? Von dort hat man gewiss einen guten Blick aufs Meer und so viele Leute treiben sich dort auch nicht herum, die Gefahr dass ihr in ein unerwünschtes Gespräch verwickelt werdet ist also nicht so groß.“ An einem Ort wie dem Plaza wäre er sicher nicht sonderlich gut aufgehoben, genau so wenig wie dem Wald. Dort würde er sich nur verirren und mitten in der Nacht Sanjay anrufen und um Hilfe betteln. Café, Bar oder Restaurant kämen für ihn ebenso wenig in Frage, wie man ja bereits an der momentanen Situation daran erkennen konnte. Würde er eine Torte oder etwas anderes zu essen wollen, würde er sich zuerst an seinen Butler wenden. Die Bibliothek...da könnte er sich auch gleich in seinem Büro einschließen. Und den Friedhof...naja, dem würde er schon früh genug einen Besuch abstatten müssen.


  • Der junge Erbe seufzte laut und legte seinen Kopf für einige Sekunden in den Nacken. „Okay..“, sagte Amir erst leise, richtete sich anschließend auf und sah seinem Freund in die Augen. „Okay! Dann gehen wir halt.. spazieren. Ich gehe mich kurz etwas anderes anziehen.“ Mit diesen Worten machte der Inder kehrt und stapfte die Treppen nach oben in seinen Umkleideraum, in dem er seine schlabbrige Jogginghose gegen eine dunkle Jeans austauschte. Da der Kerl nicht wirklich wusste, wie das Wetter draußen war und der Blick aus dem Fenster auch nicht alles verriet, schnappte er sich noch eine braune Lederjacke und machte sich auf den Weg in die Eingangshalle. „Kommst du?“, rief der weißhaarige Kerl laut und etwas grummelig. Hoffentlich würden die Stunden außerhalb seiner heiligen Hallen etwas Spaß bringen.

  • Vor der Eingangstür


    ~Kommt an~
    Orivia zog ihren kleinen Mantel enger um sich. Mittlerweile war es wirklich ganz schön kalt geworden. Bald würde es schneien und es gab nichts schlimmeres für das Mädchen als die eiskalten Temperaturen, die ihre Nasenspitze einfrieren ließen. ...Jedenfalls fühlte es sich im Winter so an, besonders morgens nach dem Aufstehen. Orivia war zwar noch nicht lange hier, aber sie hatte ihren Cousin schon einmal besucht und das war im Winter gewesen. Deswegen kannte sie das kalte Wetter und sie mochte es überhaupt nicht.
    Vor der Villa angekommen nahm sie zögerlich ihre Hand aus der Manteltasche und drückte auf die Klingel. Hoffentlich machte schnell jemand auf. Sie hatten den ganzen Nachmittag draußen gespielt und war deshalb ziemlich müde.
    "Komm schon, Sanjay", ungeduldig drückte sie noch einmal auf den kleinen silbernen Knopf.


  • Nach einigen guten Worten war Amir auch schon überredet und beide begaben sich in ihre Gemächer um sich etwas passenderes anzuziehen. Gerade war der junge Butler in seine Jacke geschlüpft, es war draußen inzwischen immerhin etwas kälter geworden, als es an der Tür klingelte. Auch wenn der junge Herr direkt davor stand, so ging Sanjay nicht davon aus, dass er sie öffnen würde, immerhin war das seine Arbeit. Schnellen Schrittes eilte er die Treppe hinab um elegant wie immer die Türe zu öffnen, nur, um auf den ersten Blick niemanden zu sehen. Als sein Blick allerdings etwas weiter nach unten wanderte, erkannte er den hellen Haarschopf und die strahlenden Augen sofort. „Orivia! Was machst du denn hier!“ Mit einer Mischung aus Freude und Überraschung schloss er das kleine Mädchen in seine Arme. „Himmel, du bist ja eiskalt! Komm erst mal rein, ja?“, bat er seine Cousine und warf Amir einen leicht verwirrten Blick zu. Wo kam die Kleine denn so plötzlich her? Er hatte keine Nachricht bekommen, dass sie ihn besuchen kommen würde und noch mehr wunderte es ihn, dass sie vollkommen alleine war.

  • Bei Sanjay in der Eingangshalle



    "Sanjay, da bist du ja!" meinte Olivia und umarmte ihren Cousin freudestrahlend, nachdem sie die Villa betreten hatte. Es tat gut, wieder ein vertrautes Gesicht zu sehen, nachdem sie einen so langen Flug hinter sich hatte... Und einen darauffolgenden Nachmittag auf dem Spielplatz. "Ich wollte noch ein bisschen draußen spielen, bevor ich herkomme", sagte das Mädchen erklärend, als Sanjay sie darauf ansprach, dass sie ziemlich durchgefroren war, "der Flug war so lang und ich bin nur gesessen. Und die komische Frau, die mich begleitet hat, wollte auch nicht mit mir spielen!"
    Außerdem hatte Orivia auf dem Spielplatz ein wenig geweint, weil sie schon jetzt Heimweh hatte, aber das sollte ihr Cousin auf gar keinen Fall wissen! Dass sie überhaupt nach Riverport kommen sollte, war eine ziemlich kurzfristige Entscheidung ihrer Mutter gewesen, da die Geldprobleme in Orivias Familie immer schlimmer wurden. Aber sie war immerhin schon ein großes Mädchen, das allein mit sowas klar kam. Und sie wollte Sanjay keine Sorgen bereiten.
    "Freust du dich denn, dass ich da bin?", fragt sie, ihre kleinen Arme immer noch um Sanjays Hüfte geschlungen und ihn mit großen Augen anschauend.


  • Da hatte sich Amir also überreden lassen, seine eigenen vier Wände zusammen mit Sanjay zu verlassen und dann wurden sie auch noch aufgehalten. Das war doch ein Zeichen. Sein Butler öffnete die Tür und wurde sofort von einem kleinen Mädchen in den Arm genommen. Orivia? Etwas perplex beobachtete er die süße Inderin während sie sich mit seinem besten Freund unterhielt. Der Erbe war sich nicht sicher wie er das Kind begrüßen sollte. Zwar wusste er, dass es sich dabei um Sanjays Cousine handelte, er hatte das ein oder andere Mal etwas von ihr gehört, aber trotzdem war sie.. ein kleines, nerviges Kind und.. was machte sie hier?! „Sshh..“, flüsterte der Weißhaarige und zupfte vorsichtig an Sanjays Kleidung. „..was soll das?“


  • Kaum hatte die kleine das große Haus betreten, schlang sie auch schon ihre Arme um ihn bzw. um seine Beine, weshalb er etwas in die Hocke ging, um das kleine Fräulein ebenfalls in seine Arme schließen zu können. Orivia plapperte munter weiter, während der Weißhaarige darüber nachdachte, aus welchem Grund sie ohne Ankündigung hier aufschlug. Oder hatte ihre Familie eine Nachricht geschickt, die nicht angekommen war? Aber egal was es war, er konnte seine Cousine auf keinen Fall einfach abweisen. Nicht den kleinen Engel. „Na was denkst du denn? Natürlich freue ich mich!“, entgegnete er lächelnd und strich ihr über das schimmernde Haar. „Aber...hätten deine Eltern das nicht irgendwie ankündigen können...?“ Sanjay wollte Orivia keinesfalls verunsichern, aber so ein Besuch war immerhin schon etwas, was ein wenig Vorbereitung bedurfte, erst recht wenn er im Grunde 24/7 am arbeiten war. „Weißt du...wir haben ja so nicht einmal die Zeit gehabt ein Zimmer für dich vorzubereiten.“, gestand er besorgt. Irgendwo musste die kleine ja unterkommen...und ins Gästezimmer zu Amirs plötzlich aufgetauchtem Halbbruder konnte er sie sicher nicht stecken. Und besagter Vollblutprinz war hier gerade nicht unbedingt hilfreich und erntete somit nur ein unwissendes Schulterzucken seines Butlers. Irgendwie standen sie jetzt gerade vor einem kleinen Problem.


  • Immer noch mit eher dürftiger Laune kam Nadi in seinem neuen Zuhause an und stand sofort wieder vor Menschen. Ein kleines Mädchen hatte sich um die Beine des Butlers gewickelt und Amir, sein Bruder, stand mit einer Miene daneben, die sehr an eine sauertöpfische Schullandheimsleiterin erinnerte. Er blieb perplex vor der Ansammlung stehen. "Was ist denn hier los? Hat euch mein Essen so schlimm geschmeckt, dass wir einen neuen LEBENDEN Müllschlucker brauchen?" fragte er irritiert und schob sich in die Richtung seines Bruders an den beiden vorbei. "Also mir ist die nicht!" erklärte er dann Amir und hob abwehrend die Hände, wobei sich von irgendwo ein Reiskorn löste und in der Stille zu Boden fiel. Bevor er wegen Verunreinigung des heiligen Bodens zur Schnecke gemacht werden konnte, ging er in die Hocke und sammelte es auch gleich wieder auf. Wobei ihm noch weitere aus der Kleidung rutschten. "Ach, verdammter Scheißdreck."

    "Come on, little lady, give us a smile"
    No, I ain't got nothin' to smile about
    I got no one to smile for, I waited a while for
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    Nightmare - Halsey

  • Mit Sanjay, Amir und Nadi in der Eingangshalle

    hmheart



    Orivia wollte ihren Cousin am liebsten nie wieder loslassen und grabschte daraufhin mit ihren kleinen Händchen nach seinem Ärmel, den sie gut zu fassen bekam und schließlich glücklich über ihren Erfolg festhielt. So ein Ärmel war etwas tolles. Durch die Nähe von Sanjay hatte sie nicht mal Angst vor Amir, der nun ebenfalls in der Eingangshalle aufgetaucht war. "Ich kann auf dem Teppich hier schlafen", murmelte sie an ihren Cousin gewandt, während sie Amir nicht aus den Augen ließ. Der junge Mann sah Orivia mit einem Blick an, der nicht gerade Begeisterung ausstrahlte und das merkte das Mädchen deutlich. Vorsichtig rückte sie ein Stück hinter Sanjay.
    "Ich kann auch..", setzte die Kleine an, als ein ihr fremder Mann die Villa betrat. Schon seine ersten Worte bewirkten, dass Orivia ihn nicht mochte und ihn entsetzt anstarrte. Hatte er sie gemeint?!
    Als Nadi die Reiskörner aus der Tasche fielen und er sich auf den Boden kniete, traute sie sich ein Stückchen hinter ihrem Cousin hervor, ihren Blick hatte sie dabei weiterhin starr auf Nadi gerichtet.
    "Ich bin kein Müllschlucker...", wisperte sie mit brüchiger Stimme, die erkennen ließ, dass Orivia kurz davor war, ein paar Tränen zu vergießen. Wieso war er so gemein zu ihr? Vielleicht hätte sie gar nicht herkommen sollen...

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    Zu all dem Übel gesellte sich natürlich auch noch sein frisch angereister Halbbruder zur kleinen indischen Runde. Am liebsten wäre Amir jetzt einfach zurück in sein Gemach und sein gemütliches Bett verschwunden aber Sanjay predigte ihm ja immer, dass er vor solchen Situationen und Problemchen nicht weglaufen sollte. „Kannst du deinen Reis nicht in einen Kochtopf schmeißen anstatt ihn hier auf dem Boden zu verteilen? Wir haben keine Hühner.“, grummelte der Geschäftsmann ehe er sich wieder an das kleine Mädchen wand. „Deine Eltern hätten mal lieber was sagen sollen. Im Gästezimmer hat sich ja jetzt dieser Reisbauer eingenistet.“ Amir deutete kurz auf den am Boden knienden Inder. „Wie lange bleibst du?“, fragte er Sanjays junge Cousine. Man merkte ihm seine schlechte Laune deutlich an. Jedoch war es nicht unbedingt Orivias Schuld.. zumindest nicht nur. Es war das Zusammenspiel aus allem, was gerade statt fand. War er denn jetzt Auffangstation für Menschen ohne Dach über dem Kopf?

  • hmsadhmtumbleweed

    [IMG:http://www.abload.de/img/sanjayrxuuk.png]„Ach was, wir finden schon was, zur Not schläfst du eben erst mal bei mir im Zimmer, wenn das für dich okay ist.“, bot er seiner Lieblingscousine lächelnd an. Auf einem Teppich schlafen, als ob er dergleichen zulassen können würde. Dennoch konnte das auf jeden Fall nicht auf Dauer so bleiben, er wusste ja auch noch gar nicht, wie lange Orivia ihm und Amir hier Gesellschaft leisten würde. Aber als ob seine kleine Cousine ihn jetzt nicht schon genügend Kopfzerbrechen bereitete, nein, natürlich musste auch der herzallerliebste Halbbruder des Prinzen auftauchen. Und natürlich hatte dieser nichts besseres zu tun, als ein paar unangebrachte Kommentare von sich zu geben, welche das arme kleine Mädchen scheinbar ziemlich mitnahmen, verständlich. Und anschließend begann er auch noch Dreck überall zu verlieren, aber immerhin beschäftige dieser ihr für einen Moment und lenkte ihn von seinen bösen Worten ab. Nach seinem Auftreten eben belustigte es den Butler, als Amir Nadi darauf hin ein paar schlechtgelaunte Kommentare an den Kopf warf. Auch ein gutherziger Butler durfte wohl mal schadenfroh sein. „Lass dir von dem nichts erzählen, er hat keinerlei Manieren und in seiner Kindheit auch keine Erziehung genossen, wie du sehen kannst!“, sprach der Weißhaarige aufmunternd zu dem kleinen Mädchen. Anschließend stellte der Herr des Hauses der Verwandten seines Angestellten jene Frage, welche auch Sanjay eben schon durch den Kopf gegangen war.


  • Das kleine Etwas starrte ihn an, als hätte sie noch nie irgendjemand auch nur böse angeschaut und seine Worte waren eben die, die ihre Welt komplett zum Einsturz brachten. Sollte sie froh darüber sein. Als er aber da hockte und das Wasser langsam über den Damm schwappen sah, biss er missmutig die Zähne aufeinander und zog eine Grimasse. Kleinen Kindern nahm er nichts weg. Er nahm ein Reiskorn zwischen seine Finger und schnickte es in ihre Richtung. "Ach, tatsächlich? Dafür müsstest du ja auch hässlich sein und stinken" sagte er dann, in seinen Augen blitzte sowas wie ein Lächeln auf. Hoffentlich hatte das Mädchen genug Grips das Kompliment/Friedensangebot zu erkennen, denn näher würde sie einem solchen wohl nie wieder kommen. Sein Blick wanderte zu seinem Bruder. "Sag das dem Spasten, der seinen Reissack auf mir ausgeleert hat, aber so wie du klingst könntest du gut eines sein" warf er ihm an den Kopf, dann verdüsterte sich sein Blick. "Ich kann auch gerne wieder gehen, wenn es der Prinzessin Rapunzel nicht passt. Außerdem ist sie doch nur ein Minimensch, die nimmt doch nicht so viel Platz weg" brummte er mit zusammengezogenen Augenbrauen, während er endlich wieder aufstand.
    "Naja, sich für etwas Besseres zu halten zeugt auch nicht gerade von guter Erziehung" giftete er dann in Sanjays Richtung, die Fäuste in die Hüften gestemmt.

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    Nightmare - Halsey

  • Mit Sanjay, Amir und Nadi in der Eingangshalle


    Orivia kräuselte die Stirn und hob das Reiskorn auf, das Nadi ihr zugeschnipst hatte. Zögernd sah sie erst das Reiskorn und dann wieder den jungen Mann an. Schließlich umschloss sie das Korn ganz fest mit ihrem kleinen Händchen und nickte. Er hatte sich ja irgendwie entschuldigt, richtig? Das war schon okay. ...Glaubte sie jedenfalls.
    Als Nadi jedoch kurz darauf das Wort "Spast" in den Mund nahm, wandt Orivia verstört ihren Blick von ihm ab und beschloss, ihm nicht weiter zuzuhören. Zuhause hätte sie bestimmt Strafe bekommen, wenn sie so mit jemandem gesprochen hätte.
    "Sanjay?", fragt sie ihren Cousin, während sie an seinem Ärmel zog. Sie hatten immer noch nicht geklärt, wo Orivia heute Nacht schlafen sollte und es wurde langsam dunkel. "Ich bin müde..."
    Ein langes Gähnen ihrerseits bestätigte das. Der Tag war hart gewesen. Eigentlich hatte sie sich auf das hier gefreut, aber wirklich willkommen war sie hier gar nicht.

  • [IMG:http://www.abload.de/img/amir9zugt.png]„Nadi, halt die Klappe.“ Seine Nerven waren in diesem Augenblick schon genug strapaziert durch das kleine Mädchen in seiner Eingangshalle, sodass er die dämlichen Kommentare seines Halbbruders nicht auch noch brauchte. „Wie wäre es denn, wenn du dich in dein neues Zimmer verziehst und aufhörst, unseren neuen Gast zu ärgern und sie für dumm zu verkaufen. Wir wären dir alle sehr verbunden.“ Amir verdrehte erneut die Augen und ließ den Inder stehen. „Such dir aus wo du zunächst schlafen möchtest. Bei Sanjay im Bett oder im Wohnzimmer. Wir haben eine große Couch.“ Der Erbe wand seinen Blick an seinen besten Freund. „Da müssen wir uns wohl etwas einfallen lassen..“, murmelte er und gähnte anschließend auch. Gähnen war einfach ansteckend. Außerdem hatte er keine Lust mehr auf diese Situation, Diskussion und Streiterei. Da vertiefte er sich ja lieber in die Arbeit.. und das musste schon etwas heißen. „Also sieh dich um.“ Der Erbe wandte sich von der kleinen netten Indergruppe ab. „Ich bin in meinem Zimmer. Das im Übrigen tabu für dich ist, verstanden?“ Diese Worte galten eigentlich Orivia aber sein Halbbruder konnte das auch gerne mitbekommen. Nach einigen vielen Treppenstufen schloss Amir schließlich die Tür hinter sich und ließ sich auf sein weiches Bett fallen. „Na wunderbar.. jetzt dürfen wir auch noch babysitten..“ Natürlich war er nicht allzu begeistert von dem Auftauchen der kleinen Inderin. Aber jetzt war sie hier und.. einfach wieder nachhause schicken, das konnte er auch nicht. Als junges Mädchen hatte man es in diesem Land nicht einfach. Ihre Eltern hatten sich schon was dabei gedacht. Amir seufzte tief und öffnete seine Augen wieder. Blind tastete er nach dem schwarz eingebundenen Buch auf seinem Nachtschränkchen und schmökerte etwas darin.


    Es waren so einige Minuten oder Stunden vergangen, Amir wusste es nicht genau, er war zwischendrin auch mal eingeschlafen. Obwohl das Buch sehr interessant war. Interessanter als die Arbeit die in seinem Arbeitszimmer in Form von Stapeln an Briefen und Verträgen auf ihn wartete. Dem sollte sich der Erbe widmen.. tat er aber nicht. Stattdessen erhob er sich von seinem weichen Bett und nahm eine heiße Dusche. Anschließend zog er sich frische Kleider an und verließ sein Zimmer. Da er sowas von überhaupt keine Lust hatte, die indische Streitgruppe am Eingang zu treffen, schlich er sich heimlich durch die Terrassentür in den Garten. Das war zwar eigentlich nicht seine Art aber.. die kaum vorhandene Lust sich dem Thema erneut zu tellen trieb ihn doch durch das Hintertürchen (ihr denkt zu falsch).

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