"Mit Sicherheit", brummte sie ihn an, ehe sie die Tür direkt vor seiner Nase zuknallte. Ihr Blick wanderte auf den Boden, wo sie die Jacke, welche Rick entweder un- oder bewusst liegen gelassen hatte, für eine gefühlte Minute anstarrte. Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Gefühle waren komisch. Weswegen ihre Beziehungen meist auch nicht lange dauerten und das war okay. Nur dieses Mal fühlte es sich... einfach nicht okay an. Nicht okay - Ja, das war wohl die beste Art und Weise, wie sie ihren Gemütszustand im Moment beschreiben konnte. Sie kannte sich mit dem Thema 'Liebe' nicht gut genug aus um andere, präzisiere Wörter zu benutzen. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, als sie die Jacke mit der einen Hand aufhob, während sie mit der anderen in den verschiedensten Schubladen herumwühlte. Das Chaos was sie dabei anrichtete kümmerte sie nicht - wann tat es das schon. Irrelevante Dokumente fielen mit einer Packung Kondomen und einigen Kugelschreibern auf den Boden. Irgendwer würde es schon wegräumen und wenn nicht, war es ihr auch egal. Erst als sie ein Feuerzeug gefunden hatte, neutralisierte sich ihr Blick wieder. Mit einem Fuß kickte sie das ganze Zeug auf dem Boden über die kompletten Fliesen, sodass es nicht in ihrem Weg lag. Auf dem Weg zum Pool im Hintergarten fiel ihr auf, wie sehr die Stille sie gerade nervte. Gott verdammte scheiße, wieso hatte sie keine Lautsprecher im ganzen Haus verteilt, die man mit Bluetooth erreichen konnte? Am Beckenrand machte die Schwarzhaarige halt und zögerte nicht lange, bis sie den ersten Ärmel zündete und den anderen festhielt um dabei zuzusehen, wie das Feuer den dunkelblauen Stoff langsam vernichteten. Es war nicht so, als müsste sie die ach so schrecklichen Erinnerungen aus der Beziehung verbrennen, wie man es so häufig in den klischeehaften Hollywood Romanzen sah. Sie wusste für den Moment nichts besseres mit sich anzufangen und etwas zu verbrennen war schon immer eine interessante Beschäftigung gewesen. Ehe die Flammen den Ärmel erreichten, der von ihrer Hand gehalten wurde, warf sie den Stofffetzen mit dem Feuerzeug in den bisher unbenutzten Pool und drehte sich direkt daraufhin um, um wieder in ihr eigenes Zimmer zu gehen. Achja, sorry an alle Nachbarn, die sich jetzt mit dem Geruch von Verbranntem abgeben müssen. Kaum lag sie auf ihrem Bett, war ihr Laptop schon direkt auf ihrem Schoß. Okay, ein paar Lautsprecher und eine große Pizza wurden nun auch bestellt. Und was konnte einen schon besser ablenken als Junkfood und Netflix? Oh, natürlich durfte der Alkohol nicht fehlen~
Edit:
Nach Tagen der Isolation hatte sie keine Lust mehr auf den Scheiß und verpisste sich.