Fuchsberg 2: Villa von Suiren, Rick & Pandora

  • Cedric hörte zu, ernsthaft zu, als seine Patentante ihm Antwort gab. Nachdem sie geendet hatte, schwiegen beide für einen Moment - es war keine unangenehme Stille, sondern eine, die nach schweren Worten nahezu willkommen gerufen wurde. Nach einer Weile durchbrach Cedric das Schweigen. "Sue, du bist schon etwas besonderes.", meinte er und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Diese Bezeichnung bekam die reiche Asiatin vermutlich zuhauf, aber er meinte in diesem Falle nicht ihre verrückte oder extrovertiere Seite, sondern einfach die, dass sie gerade mit ihm hier saß, als Teil seiner Familie und als Freundin. Er dachte über das Gesprochene nach. Zum einen hoffte er, dass sie Recht hatte, zum anderen hatte sie ihn durchaus auch Stoff zum Nachdenken gegeben. Langsam erhob er sich vom Klavierhocker und sah zu seiner Tante. "Wäre schön, wenn wir das einmal wiederholen könnten.", meinte er ehrlich und zog die kleine Frau zum Abschied in eine freundschaftliche Umarmung, ehe er die Guarneri schulterte. Er konnte immer noch nicht fassen, dass er in den Genuss einer derart seltenen Violine gekommen war und würde sich auf ewig dankbar zeigen.


    Kaum dass Cedric die Haustür hinter sich zugezogen hatte, umfing ihn eine angespannte Stille. Ein leichter Sommerregen hatte eingesetzt und sein Haar binnen weniger Augenblicke durchnässt. Unten an der Straße drehte er sich nochmal zur Villa um. Er hatte das ungute Gefühl beobachtet zu werden, schüttelte den Gedanken jedoch ab und begab sich, in der angenehmen Atmosphäre des Regens auf dem Weg nach Hause~

  • Nach einer festen Umarmung ließ die Asiatin ihr Patenkind gehen und sah ihm mit einem Lächeln hinterher, Sie war so verdammt froh, dass es nicht lange gedauert hatte den Studenten zu übereden, aber wenn man als allgemeiner Sturkopf bekannt war, gewann man eigentlich fast immer. Nach einem Seufzer fiel ihr Blick auf die große Uhr in ihrem Wohnzimmer, in das sie mittlerweile wieder zurückgekehrt war. Von Amy hatte sie bisher auch keine Antwort auf ihre Nachricht bekommen, jedoch vergaß man sowas ziemlich oft und ihre Tochter würde schon okay sein, sie war ja nicht die Tochter von irgendwem. In der Küche warteten einige Snacks nur darauf von der Schwarzhaarigen verschlungen zu werden, so schnappte sich Sue eine Packung Chips und ließ sich damit auf ihr XXL Sofa fallen. Gott, wann war das letzte mal, dass sie einen ruhigen Nachmittag nur für sich, Chips und ein paar Folgen The Real Housewives of Atlanta?

  • Haaah.. wie lange denn noch? Rick seufzte. Nach seinem kleinen und notdürftigen Ausflug hatte er sich wieder auf sein Motorrad gesetzt und nun beobachtete er, am Lenker angelehnt, das Geschehen. Was äußerst schwierig war, denn irgendetwas wirklich sehen tat er ja überhaupt nicht. Und auch wenn der Regen inzwischen schon lange in der Ferne verschwunden war, so war es noch früh und die Sonne eher trüb, schwach und glich einem Schatten ihrer Selbst. Ah, erinnerte das nicht an wen..

    Rick schmunzelte. Zwischenzeitlich hatte er überlegt sein Motorrad so abzustellen, dass es beim Verlassen der Villa ins Auge stach, nur, um den jetzigen Besuchern einen kleinen Schrecken einzujagen, doch dieser Gedanke wurde recht schnell wieder verworfen. Denn ganz ehrlich - wer interessierte sich schon für Cedric? Es machte Spaß den Blonden ein wenig zu quälen, doch viel weiter ging sein Interesse an dem Fremden nicht. Wenn Rick nicht aufpasste, dann würde der Heranwachsende noch den Eindruck bekommen eine Bedeutung, einen Nutzen - irgendeine Wichtigkeit zu besitzen, die er absolut nicht hatte. Aber vielleicht wäre gerade diese Fehleinschätzung interessant zu beobachten..?
    Rick gab ein gelangweiltes Stöhnen von sich und stand auf. Langsam reichte es wirklich - er würde einfach reingehen. Nicht durch die Eingangstür. Natürlich nicht durch die Eingangstür, da fehlte doch der komplette Anreiz. Sondern, so wie schon einige Male zuvor durch die Hintertür, die meist einsam und verlassen, aber viel wichtiger - offen, im Gartenbereich ihre Existenz fand. Unauffällig huschte der Braunhaarige durch das Tor, hinein in die wunderschöne Villa, nicht weit von dem Blonden und der Erbin entfernt die Treppen hinauf und schließlich hinein in Suirens Zimmer. Ah, es war schon eine Weile her. Der Mann lehnte hinter sich die Tür ein wenig weiter an, so, dass man ihn beim Vorbeigehen nicht gleich erblicken konnte - wer wusste schon, ob die Beiden nach ihrem Konzertauftritt nicht plötzlich rauf gehen würden? - und begann dann sich auszuziehen. Woah. Woah, woah - woah, halt! Nicht so ihr Perversen. Es hatte eben geregnet, schon vergessen? Nacheinander landeten die dünne Jacke, die Schuhe und letztendlich das Shirt von seinem Körper auf den Boden. Hmm, müsste Sue nicht noch irgendwo ein paar Sachen von ihm haben..? Er konnte sich vorstellen, dass diese inzwischen schon in Asche verwandelt worden waren, aber genauso gut hätte seine Exfreundin sie in diesem großen Haus auch einfach vergessen können. Und außerdem - seine Hose war ebenfalls ein wenig nass. Vielleicht wäre der Überraschungsbesuch nur in Boxershort bekleidet doch etwas zuviel des Guten. Rick grinste, beschloss sich dann allerdings doch nur oben ohne auf das weiche Bett seiner Geliebten zu legen und dort artig darauf zu warten, dass sie das Ungeziefer endlich aus dem Haus scheuchen würde. ~

  • Oh shit. Man wollte meinen, dass eine Reality TV Show über ein paar reiche Hausfrauen in ihrem alltäglichen Leben eine ebenfalls reiche Frau, die ein etwas ähnliches Leben führte, unterhalten sollte, doch ihr Körper, der seine Energie die letzten Monate einem einzigen, kleinen Menschen gewidmet hat, nahm sich dann doch mal eben einen Kurzurlaub in Form von zwei Stunden Schlaf. "Uuuugh..." Suiren streckte sich ausgiebig, ihre Augen wanderten mal wieder zur Wanduhr. Okay, kurz vor sechs, sollte ihre Tochter mittlerweile nicht zuhause sein? "PANDA?" Ihre laute Stimme hallte durch die Villa und auch wenn das Kinderzimmer in der obersten Etage lag, sollte sie ihre Mutter gut genug hören. Doch außer dem Geräusch des Fernsehers bekam sie keine antwort. Uff, natürlich musste sie in irgendeinem Sinn nach ihrer Mutter kommen und schon in jungen Jahren Rebell spielen. Immer noch verschlafen raffte sich die Schwarzhaarige auf und begab sich in das große Bad im Erdgeschoss um sich die Müdigkeit abzuwaschen, obwohl es schon Abend war, doch sobald Pandora heimkehren würde, musste sie wach genug sein um sie wahrscheinlich zu baden und sie mit Essen zu versorgen und Kinder waren eben verdammt anstrengend. Hm, ob das Leute auch über Sue selbst dachten? Naja, was auch immer. Eine warme Dusche später legte sie sich ihre rote Seidenrobe auf ihren nackten Körper und rubbelte ihre langen Haare handtuchtrocken, ehe sie diese schließlich durchbürstete und offen über ihre Schultern hängen ließ. Barfuß tapste sie ein Stockwerk höher, mit ihrem eigenen Reich als Ziel. Darauf, dass die Tür leicht geöffnet war anstatt geschlossen, achtete sie gar nicht, da sie mehr oder weniger von ihren eigenen Haaren abgelenkt war, die sie immer wieder um ihre Finger wickelte. Genau so wie ihre Männer früher. Die Frauen waren dann doch diejenigen, die Suiren dann um ihre Finger wickelten, doch diese Geschichten waren mittlerweile auch ewig alt. Mit dem Blick nach unten gerichtet betrat sie schließlich ihr Zimmer, wo die nassen Klamotten auf dem Boden das erste waren, was ihr in die Augen fiel. Abrupt blieb sie stehen und ließ ihren Kopf langsam nach oben wandern, als hätte sie es nicht schon geahnt, nur um Rick auf ihrem King-sized Bett zu erblicken. "Ernsthaft?" Ihre Stimme brachte einen bemerkbaren, genervten Ton mit sich, während in ihrem Bauch tausend verschiedene Gefühle am explodieren waren. Sowohl Negative als auch Positive, doch diese Art Verwirrung war wirklich das letzte, was sie im Moment gebrauchen konnte, da sie sich nicht sicher war ob sie sich freute oder ärgerte ihren Ex hier zu sehen. "Ich bezweifle stark, dass du hier irgendetwas verloren hast." Ihr rechter Fuß schob den Klamottenstapel zur Seite, welcher die Tür zum Teil blockiert hatte. "Außerdem habe ich wirklich besseres zu tun als meine Zeit mit Leuten wie dir, die nicht wissen was sie wollen, zu verschwenden. Und da ich mich um wichtigeres kümmern muss, wie meine Tochter, kannst du auch gleich wieder verschwinden." Ihre Pose war abweisend, Suiren selbst war an die Wand gelehnt, mit ihren Armen verschränkt, doch ihre Augen betrachteten den Braunhaarigen mit einem fast leuchtenden und neugierigen Blick.

  • Halbnackt auf dem Bett seiner Exfreundin zu liegen und darauf zu warten, dass diese nach - viel zu langer Zeit, seiner Meinung nach - endlich aufkreuzen würde war.. zugegebenermaßen nicht einmal ansatzweise so aufregend, wie es vielleicht im ersten Moment klingen mochte. Die ersten Minuten lang vielleicht, hatte es eine Art Nervenkitzel gegeben, schließlich hätte sie ja jederzeit plötzlich auftauchen und wer weiß wie reagieren können - doch spätestens nach einer Stunde und der Erkenntnis, das seiner nassen Kleidung beim Trocknen zuzusehen kein empfehlenswerter Zeitvertreib war, wurde es langsam echt verflucht öde. Vielleicht sollte er einfach ebenfalls - auch wenn ihm das mit dem ebenfalls gar nicht klar war, obwohl es inzwischen schon eine Vermutung war -, ein Nickerchen halten. Die Reaktion der Erbin darauf einen schlafenden Rick in ihrem Bett vorzufinden konnte der Braunhaarige sich nämlich durchaus amüsant vorstellen - nur was brachte ihm das, wenn er selbst ihr Gesicht dabei gar nicht sehen konnte? Und wahrscheinlich stattdessen von einer Vase am Kopf geweckt werden würde. Haaaah.. Rick schloss die Augen und begann über alles Mögliche nachzudenken - wieso war es nur so schwer in solchen Momenten eine Beschäftigung zu finden? "Oh?", entkam es ihm dann leise und fast automatisch, als das Geräusch einer Tür ertönte und kurz darauf ein anderes, viel erfreulicheres - Sue war also endlich da. ♥

    Der Braunhaarige setzte sich auf, der Blick seiner eisblauen Augen wanderte hinüber zu den tiefschwarzen seiner Geliebten - mhmm, im Vergleich zu dem belustigten Schmunzeln, welches sein Gesicht zierte, wirkte das der Erbin gar nicht begeistert. "Das fragst du noch? Du hättest doch damit rechnen müssen, dass etwas in der Art passiert, Darling., erwiderte der Mann schulterzuckend, aber noch immer mit einem weitem Grinsen auf den Lippen auf Suirens ersten Ausruf, doch diese sprach direkt weiter. Der Arzt lauschte abwartend den Worten der Asiatin und mit jedem weiteren Laut den sie von sich gab verschwand das Grinsen immer mehr, sodass er am Ende mit einer ausdruckslosen, ein wenig verstimmten Miene da saß. Er seufzte und ließ kurz den Kopf hängen, dann sah er jedoch wieder zu seiner Exfreundin hoch. "Und diese Tochter, um die du dich kümmern musst befindet sich wo genau..?" Ihm entkam bei der Frage ein kleines Kichern - natürlich war er der Letzte der Sue irgendetwas zu diesem Thema sagen würde, es war auch alles bloße Rhetorik, die dazu diente, Sues Argumenten zu widersprechen und sie ebenfalls ein klein wenig aufzuziehen. Aber das wusste die Schwarzhaarige ja auch. Der Amerikaner fuhr sich durch die Haare, drehte seine Beine dann Richtung Bettkante, hielt jedoch inne, bevor er aufstand. "Man, Drogen machen dich echt vergesslich, nicht?, wieder seufzte er, das alles im Krankenhaus nochmal aufzuwühlen wäre so anstrengend. "Egal. Ich.. wollte mit dir reden. Auch wenn wir momentan eher so aussehen, als ob wir gleich etwas ganz anderes vor hätten.~"

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    Guess you might say I'm a little intense

    I'm on the bright side of being hell bent...~

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  • "Nicht, dass es dich was angehen würde, aber sie befindet sich genau da wo sie sein sollte. Weit weg von dir." Klar, sie hatte sich bei seiner Frage ertappt gefühlt, ihrem Bauchgefühl nach war ihre junge Tochter nämlich gar nicht an ihrem ursprünglichen Ziel angekommen und erkundete gerade lieber die weite Welt, aber im Moment war Suiren dankbar dafür, dass sie noch nicht zuhause war. Es war ja schwer genug sie von ihrem Ex-Freund fernzuhalten, wenn er die Familie mit einem seiner beliebten Überraschungsbesuche beglückte. Und doch überkam sie wieder dieses merkwürdige Gefühl der... Freude? Buäh. Das Rick der einzige war, der überhaupt in der Lage ist mit ihren Gefühlen umzugehen wie er wollte machte ihn abstoßend und anziehend zugleich. Oder war es doch nur die lange, gemeinsame Vergangenheit die die beiden Erwachsenen immer wieder zusammen brachte? Noch nie hatte sie einen Menschen getroffen, bei dem die Chemie so stimmte wie hier und selbst nach den unzähligen Streits konnte sie nie g- Stop. Nein, was zur Hölle?! Sie durfte sich nicht einfach so in ihren Gedanken und Tagträumen mit ihm versinken lassen, vorallem nicht, wenn er gerade direkt vor ihr stand. Und wenn sie eins wusste, dann war es die Tatsache, dass auch er sich bewusst war, wie leicht er ihre Knie weich werden lassen konnte. Was sich übrigens auf beide Arten interpretieren ließ. Langsam atmete die Asiatin ein und aus ehe sie sich wortlos ihrem Schrank zuwand, sodass Rick sie von hinten erblicken konnte. Ihr Handtuch ließ sie auf den Boden fallen - nichts, was er nicht schon gesehen hätte - und streifte sich ein oversized T-Shirt mit irgendeinem nichtssagenden Aufdruck über und drehte sich wieder in seine Richtung. "Ich weiß nicht, was du meinst", gab sie schulterzuckend von sich um ihn ein wenig zu necken. Sie ließ einen Moment der Stille vergehen, während sie ihn ausdruckslos mit verschränkten Armen ansah, nur um ihn ohne jeglichen Grund zu mustern. "Reden, huh?" Ihr skeptischer Blick war deutlich sichtbar, doch die Neugierde in ihrer Stimme war ebenfalls nicht zu überhören.

  • "Autsch.", entkam es dem Braunhaarigen leise und mit einem teils sarkastischem Tonfall, als Suiren ihren ersten bissigen Kommentar in seine Richtung warf. Vielleicht hätten ihre Worte wirklich ein klein wenig gestochen, das heißt, wäre ihm nicht sowieso von vornherein klar gewesen, welche Bedeutung sie eigentlich hatten. Ein Versuch, sich nicht anmerken zu lassen, sie sehr ihr Exfreund den Punkt getroffen hatte und schnell davon abzulenken, indem man selbst zum Angriff überging. Rick schmunzelte ein wenig. Sue konnte das gut, keine Frage. Würde er sie inzwischen nicht schon so gut kennen, dann würde er es sicher niemals wagen sich unbedacht mit ihr anzulegen. Und selbst jetzt, trotz dieser Tatsache wie lange sie sich kannten, gab es Momente, an denen sie ihn kalt erwischte. Aber nicht jetzt, nicht gerade. Und auch gerade deshalb nicht, weil er ihre Meinung zu diesem Thema doch schon kannte. Was sollte da einen schon groß überraschen? Negative Emotionen in einem auslösen? Da gab es wohl kaum etwas. Die Augen des Amerikaners folgten den Schritten der Erbin, wussten genau, wohin diese nun gehen würde - und trotzdem folgten sie ihr. Folgten ihr bis zu diesem viel zu großen Schrank, der durch die enormen Ausmaße des Raumes fast schon wieder normal groß wirkte und wanderten dann unbedacht ihren Körper herunter, als es das Handtuch auch tat. Es war nichts, was er nicht schon kannte. Wirklich nicht, lachhaft wäre diese Annahme. Und es war auch kein dummer, ach so tief verankerter männlicher Trieb der ihn dazu brachte seinen Blick vorsichtig über ihren nackten Körper schweifen zu lassen - auch wenn er es weder Mann, Frau noch Sonstigem übel hätte nehmen können, hätten diese einen kleinen Blick gewagt. Ich meine, seht sie euch doch nur einmal an. Es gab wohl kaum Jemanden, der der Asiatin Konkurrenz machen konnte. Aber das war es nicht. Sie anzusehen, nur deshalb, weil sie so atemberaubend schön war wäre ein lächerlicher Grund gewesen. Es war diese verdammte Anziehungskraft zwischen den Beiden, eine jene, die so unfassbar stark war, dass er trotz all dieser Male, die sie schon miteinander verbracht hatten, noch immer nicht genug kriegen konnte. Ein merkwürdiges Gefühl, welches nur Sue ihm geben konnte und es war so mächtig, dass es einen manchmal schier verrückt machen konnte. Es fühlte sich wie eine Abhängigkeit an, die man einfach nicht los wurde - und er wusste der Chinesin ging es genau so. Als die Erbin sich letztendlich wieder umdrehte, vor ihm im T-Shirt gekleidet die Arme verschränkte, da musste der Mann kurzerhand ein wenig lachen. "Man, du gibst dir wirklich Mühe dabei, mich gerade auflaufen zu lassen, Sue.", erwiderte er auf ihre knappe Frage, erhob sich dann vom Bett und machte ein paar Schritte zu dem Kleiderhaufen, den er selbst geschaffen hatte und hob dann sein nicht mehr ganz so nasses Shirt hoch um es nach seiner möglichen Tragbarkeit zu begutachten. Dann widmete sich sein Blick wieder seiner Exfreundin zu. "Ich sagte zwar, dass ich reden will.. allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob du auch in der Stimmung bist, mir überhaupt zuzuhören?" Hah, die Sachen waren also trocken. Rick zog sich nebensächlich das Shirt wieder über und fuhr sich dann erneut durch die inzwischen ebenfalls fast wieder trockenen Haare. "Diesmal werde ich mich nicht wieder nach einem 'Ich brauche Abstand' von dir aus dem Staub machen. Das nervt Sue, das tut es wirklich. Ich weiß eine Hälfte von dir würde mich am liebsten lebendig anzünden und ich kann nachvollziehen wieso. Ich bin kein Idiot - ich bin selbst zu dem Schluss gekommen, dass ich einen Fehler gemacht habe, das wissen wir Beide. Und Gott, du kennst mich. Du weißt dass ich Niemand bin, der so etwas sagt. Ich mache keine Fehler, denn wenn ich einen mache, dann finde ich einen Weg ihn zu umgehen und es so aussehen zu lassen, als hätte ich nie einen begangen, wie denn auch? Auch eine Fehleinschätzung ist eine Möglichkeit, die ich schon lange mit einberechnet habe. Aber gerade.. da fällt mir keine andere Möglichkeit meinen Fehler auszugleichen ein, als diesen zuzugeben. Mit dir Schluss zu machen war ein Fehler." Der Mann schmunzelte und wand kurz den Kopf ab, nur um dann wieder direkt in das Gesicht seines Gegenübers zu blicken: "Verflucht, muss ich das überhaupt erst laut aussprechen? Sue, wir benehmen uns beide offensichtlich nicht wie zwei Personen, die damit einverstanden wären, wenn der jeweils andere jetzt einfach zur Tür hinaus gehen und niemals wieder kommen würde, oder? Also warum tun wir so?"

  • Mit zusammengekniffenen Augenbrauen war sie nun diejenige, die den anderen bei seinem Vorgehen beobachtete. Zugegeben, er gefiel ihr besser wenn er gar kein T-Shirt trug und, dass sich dieser recht simple Gedanke wie so oft in ihr Gehirn bahnte war keine Überraschung, doch tatsächlich verflog er genau so schnell wie er gekommen war, denn was dafür umso überraschender war, war der Fakt, dass sie im Moment nicht das geringste an sexueller Lust verspürte und das obwohl zwischen den beiden doch immer ein gewisser Reiz herrschte. Vielleicht lag es ja an der normalerweise nicht vorhandenen Vernunft in ihr oder waren doch Ricks nächsten Worte schuld? Alles, was der Braunhaarige gerade von sich gab, schien so falsch zu sein weil es aus seinem Mund kam, doch mit all den Tatsachen, von denen er redete, hatte er Recht. Ihre sture Miene lockerte sich unbewusst und man könnte fast schon meinen, dass sie einen leicht perplexen Gesichtsausdruck trug. Es dauerte etwas, bis die wahre Bedeutung seiner Worte bei ihr ankamen und Suiren diese auch verstand, es kam, ihrer Meinung nach, schließlich so verdammt selten vor, dass er sich wie ein vernünftiger Erwachsener verhielt, aber das selbe konnte man wahrscheinlich auch von ihr sagen. Wäre das hier jetzt eine Klischee-Situation aus einer romantischen Komödie, dann würde die Frau dem Mann jetzt in die Arme fallen, sie würden einen innigen Kuss miteinander teilen und da hatte man auch schon sein Happy Ending. Doch stattdessen blieben ihre Arme verschränkt während sie ihren Kopf leicht schüttelte und ihre Augen kurz auf den Boden richtete. "Was? Was zur Hölle hat dich dazu gebracht ein mal dein Gehirn einzusetzen um auf die Tatsache zu kommen, dass Rick Dunstan einen Fehler gemacht hat?" Vielleicht mochten ihre Worte gerade etwas aggressiv rüberkommen, auch wenn sie mit einer normalen Stimme sprach, doch sie wusste nicht, ob sie sich verarscht fühlen oder glücklich sein sollte. War es theoretisch nicht fast das, was sie die ganze Zeit über hören wollte? Oder konnte man das gar nicht als eine vernünftige Entschuldigung zählen? Gott, ihr Kopf tat weh. Und diese tausend Gedanken machten es ihr nicht gerade einfacher. Sie schluckte. "Sag mir, wieso du damals überhaupt gegangen bist." Ihr Blick richtete sich wieder nach oben und sah dabei in seine eisblauen Augen. Scheiße, war er jetzt wirklich hier um ihr zu sagen, dass ihm ohne sie etwas fehlte oder wollte er nur erneut ein Gefühlschaos für nichts starten? "Ich bin mir nicht sicher ob du das Gefühl überhaupt kennst, aber es ist schwer einen Menschen zu lieben, dem man nicht zu hundert Prozent vertrauen kann." Oh. Hatte die Schwarzhaarige gerade mehr oder weniger ausgesprochen, dass sich ihre Gefühle für ihn nie geändert hatten?

  • Als Suiren damit begann, voller Erstaunen die Beweggründe für seine Einsicht zu hinterfragen, entkam dem Mann mit den eisblauen Augen ein sanftes Lachen. Und als sie dann ihre Frage beendet hatte, da wurde aus diesem belustigten Lachen ein feines Grinsen auf seinen Lippen. "Ist die Antwort darauf nicht offensichtlich? Suiren Choi hat ihn dazu gebracht.~", neckte er die Asiatin ebenfalls zurück, auch, wenn sein Necken im Endeffekt auch die tatsächliche Lösung auf die Fragestellung lieferte. Eine bessere Antwort darauf gab es nicht. Immerhin war es ja auch das erste Mal, dass er einen Fehler begangen hatte - einen unumgänglichen, nicht geplanten. Und die Tatsache, dass aus seiner eigenen Entscheidung etwas wurde, dass er wahrhaftig zu einem gewissen Grad bereute - auch das lag ganz allein an Sue. Denn selbst wenn es nicht sein erster Fehler gewesen wäre.. wen interessierte es schon, wenn ihm alle Menschen auf der Welt so absolut nichtig waren? Diese Nichtigkeit machte einen Verlust unmöglich - und die Erbin hatte eine Nichtigkeit ihrer Person gänzlich vereitelt. Sie war die Erste, die das geschafft hatte. Wahrscheinlich auch die Einzige, die dies jemals schaffen, erreichen würde. Vielleicht beschrieb dieser Umstand auch gerade den Grund, weshalb sie sich anzogen und gleichzeitig abstießen?

    Als die Chinesin in seine Augen blickte schmunzelte der Amerikaner. Er kam ein paar Schritte näher und hob seine Hände und Arme zu seinem altbekannten Schulterzucken in die Höhe: "Du weißt doch, wie sehr ich mich selbst liebe. Und kein Mensch traut mir wohl weniger, als ich es tue.", witzelte er mit einem breiten Grinsen, auch wenn in seinen Worten gar nicht so wenig Wahrheit steckte. Dann ließ Rick seine Arme, sowieso die Grimasse auf seinen Gesichtszügen sinken und sah seine Geliebte wieder ernst, jedoch auch ein wenig nachdenklich an. "Das ist gar nicht so einfach zu beantworten, Sue. Es gab sicher viele Gründe. Aber keiner davon hatte wirklich mit dir als Person zu tun. Zum einen war es mir sicher ein wenig.. befremdlich so sehr von einer Person abhängig zu sein wie von dir. Vielleicht war das.. auch der einzige Grund? Alles beim alten belassen zu wollen, sich nicht auf jemanden einzulassen. Und im Endeffekt habe ich mir aus diesem einen Problem eine Kette an Problemen gesponnen, die eigentlich gar nicht existiert hatte..? Scheint, als seien wir beide ein wenig unfähig, wenn es darum geht, sich in irgendeiner Weise zu binden, huh?" Er seufzte, ging dann wieder auf die Bettkante zu und ließ sich mit dem Hintern auf diese nieder. "Bescheuert, wenn man bedenkt, wie lange wir schon aneinander vorbei rennen."

  • Es war verdammt merkwürdig wenn man darüber nachdachte, wie unterschiedlich sich Sue und Rick waren, und am Ende teilten sie Charaktereigenschaften miteinander, die sich nicht ausgleichen konnten. Was er sagte machte Sinn... mehr oder weniger. Denn jetzt musste sie wieder daran denken, dass er mit ihr Schluss gemacht hatte. Wer machte denn schon mit Suiren Choi Schluss? Normalerweise war sie die Herzensbrecherin, entweder weil sie eine Beziehung langweilte oder genau das auftrat, was Rick gerade beschrieben hatte: die bedrückende Angst, sich an einen Menschen zu binden. Sue hasste das Gefühl von jemand anderem abhängig zu sein, weshalb sie sich öfters, als es ihr gut tat, von den Menschen trennte und die Leere mit etwas Neuem füllte. Doch tatsächlich war ihre Beziehung zu Rick die längste, die sie je hatte und nicht einmal hatte sie das Bedürfnis gehabt, ihn von sich wegzustoßen. Sie konnte fast kotzen als sie merkte, wie kitschig ihre Gedanken doch waren. Seine letzten Worte brachten die Erbin kurz zum Lachen, während ihr Kopf wieder nach unten guckte. War jetzt ein unangebrachter Moment um in Erinnerungen zu schwelgen und das bittersüße Gefühl der Nostalgie über sich ergehen zu lassen? Klar, man könnte jetzt meinen, dass die Vergangenheit ihre Gefühle und Denkweise beeinflussen könnte, doch es verband das Ex-Paar nicht umsonst so viel. Glaubte man an Schicksal könnte man auch meinen, dass sie 'füreinander bestimmt' wären, was sonst führte sie denn immer und immer wieder zueinander? Als sie wieder hochblickte, befand sich der Braunhaarige wieder auf ihrem riesigen Bett. Sie zögerte für einige Sekunden, doch trat schließlich direkt vor ihn und musste kurz schmunzeln als sie bemerkte, dass sie gerade nach unten anstatt nach oben gucken musste um sein Gesicht zu sehen, doch ihre Mundwinkel wanderten schnell wieder nach unten. "Was willst du damit sagen? Dass ich wieder deins sein soll?" Ihre Stimme war leise und sanft und sie selbst war etwas überrascht. Hatte er sie gerade so schnell überredet ihre Meinung zu ändern oder wurde nur endlich das wahr, was sich ihr Unterbewusstsein die ganze Zeit über gewünscht hatte?

  • Ricks Augen folgten vorsichtig jeder einzelnen Bewegung die Suiren machte, folgten jedem einzelnen Schritt und folgten letztendlich auch ihrem Blick, als dieser hinunter auf sein Gesicht schien. Ein kleines Grinsen entfloh den Winkeln seines Mundes, als die atemberaubend schöne Frau ihre Augen gegen die seinen richtete und als ihre Frage fiel, da entkam ihm ein kurzes Lachen. "Warst du denn je etwas anderes?", witzelte er leise, seine hellen Augen blieben jedoch noch immer an den dunklen der Erbin hängen. Da war etwas dran, nicht? Wenn man einmal so darüber nachdachte. "Oder besser gesagt.. hast du etwa jemals damit aufgehört das zu sein? Wir beide?" Der Braunhaarige wand den Blick einen Moment ab, sah ein paar Sekunden lang die hohen Wände des großen Zimmers an, wand sich dann jedoch zurück zur Chinesin. "Ich glaube.. wenn wir beide wieder endgültig einander gehören würden, dann.. wäre es vielleicht gar nicht einmal so schlimm von jemand anderem abhängig zu sein, oder? Immerhin wären wir dann beide in der selben Lage." Der Amerikaner grinste, schüttelte dann jedoch kurz den Kopf. "Mhm, das ist Schwachsinn. Diese Entscheidung wurde uns schon genommen, seit dem wir uns kennen, nicht? Wir waren seit dem ersten Moment an aneinander verloren, huh. Wahrscheinlich ist das auch der einzige Grund, weshalb ich etwas so verflucht kitschiges sagen kann, ohne, dass du mich sofort aus dem Haus wirfst und nie wieder hinein lässt.." Ein sanftes, belustigtes Lachen folgte, dann intensivierte sich der Blick auf das Gesicht der Erbin wieder: "Aber trotzdem.." Der Mann streckte langsam die Arme aus und platzierte diese sanft um die Hüften der Erbin, welche dadurch auch ein Stück näher an ihn ran gezogen wurde: "Dir zuliebe, da ich dir damals wegen noch etwas schulde: Sue. Würdest du bitte wieder meins werden? Oder willst du mich noch eine Weile länger leiden sehen, Darling?~"

  • "Mh." Die Blicke, die sich trafen, wurden intensiver, die Luft füllte sich mit Spannung. War es sein Süßholzgeraspel was Suiren die schlechten Zeiten vergessen ließ oder lag es doch daran, dass die Dinge die er sagte reine Fakten waren und sie ihr Leben lang immer wieder aufeinander treffen würden? Es war wirklich lustig, denn er war ihr Niedergang und ihre Rettung zugleich. Nicht, dass diese Frau jemals Rettung gebraucht hatte, aber mal ganz ehrlich, es konnte keiner so gut wie er. Kein Mann zog sie in die Hölle, nur um sie fünf Sekunden später wieder auf Wolke Sieben zu befördern. Wobei man sicher davon ausgehen konnte, dass der Thronsaal in der Hölle für Sue und Rick reserviert war und sie ihre Rollen mit lächelnden Gesichtern und glänzenden Kronen auf den Köpfen annehmen würden. Es gab keinen anderen, bei dem sie sich so fallen lassen konnte und keinen anderen, der sie so schnell auf 180 bekam. Niemand bekam ihre schlechten Seiten so zu sehen wie er. Man konnte sich streiten, ob die negativen Punkte an dieser Beziehung überhaupt relevant sein mochten, aber sie könnte niemals mit jemandem zusammen sein, der sie in schlechten Zeiten nicht ertragen konnte und man, davon gab es verdammt viele. Dass er sie immer noch begehrte und haben wollte, nach all den Dingen die er über sie wusste, die sie ihm angetan hatte, war faszinierend und zugleich auch der entscheidende Punkt in der ganzen Sache. "So lieb wie du mich bittest..." Ihre Hände wanderten an seinen Armen hoch, welche immer noch ihre Hüften berührten, ehe sie sein Gesicht sanft umschlossen. Bewusst ließ die Schwarzhaarige einen langen Moment der Stille über die beiden herkommen, während sie ihren Blick kein einziges Mal abwandte. Erst, als sich ihre Mimik etwas lockerte kniete sie sich auf das Bett, direkt auf den Platz zwischen Ricks Beinen, um mit ihm einigermaßen auf Augenhöhe zu sein, sein Gesicht immer noch in ihren Händen haltend. "Liebst du mich?"

  • Es war faszinierend, wie unterschiedlich sich die beiden Liebenden gerade verhielten. Während der eine sprach und mit seinen Worten zu überzeugen versuchte, entkam der anderen Person im Raum kaum ein Wort. Suirens Mimik und Gestik taten all das, was Ricks viele Sätze getan hatten und vielleicht sogar noch viel mehr. Der Amerikaner hatte schon vorm Betreten der Villa gewusst, dass die Erbin noch Gefühle für ihn hegte und ihn niemals so einfach vergessen würde - doch der Ausdruck in ihren Augen, die Art wie sie sich in seiner Gegenwart verhielt und bewegte.. sie alle entblößten die ganze Wahrheit. Sue war verloren. Vollkommen und absolut unwiderruflich verloren. Sie liebte ihn und das würde sich auch niemals mehr ändern - ein merkwürdiger, aber gleichzeitig auch fesselnder Gedanke. Die Asiatin würde dem Braunhaarigen eigentlich ein wenig Leid tun, aber wer war er, dass er so hätte reden können? Es ging ihm ja genauso - egal was er tat, diese Frau bekam er einfach nicht aus dem Sinn. Und aus seinem Leben wollte er sie schon gar nicht haben. Wie also konnte er anders, als sanft zu lächeln, als die Schwarzhaarige vor ihm zum Wort griff und sogleich mit ihren Händen langsam sein Gesicht hoch glitt. Als ihre Blicke sich trafen, hätte man meinen können, dass Ricks Herz einen Augenblick lang schneller schlug und er war Recht froh, dass jenes für Niemanden hörbar war. Die Stille die aufkam war unglaublich, sie löste tausende von Gefühlen aus - sie war ein wenig nervenaufreibend. Ein Gefühl, dass für Rick eigentlich so verdammt unbekannt war. Er steckte nie in solchen Situationen fest. In einem Moment, in dem sein Gegenüber über sein weiteres Schicksal entschied. Er war immer derjenige, der alle möglichen Routen kannte, diejenigen roten Fäden des Lebens in der Hand hielt und sich im Endeffekt nicht wirklich darum scherte, welche von ihnen nun rissen und welche es nicht taten. Das Leben war ein Spiel und er war derjenige, der darüber entschied wie es gespielt wurde. Doch bei Suiren war es anders, schon immer gewesen. Es war so, als wäre sie der einzige Gegner, den er nicht besiegen konnte, nicht besiegen wollte - die einzige Figur die mit ihm spielen konnte, wenn sie es denn wahrlich begehrte. Als die Chinesin schließlich ihre Frage stellte war der Mann einen Moment lang tatsächlich verunsichert. Die einzige Figur, die ihn in irgendeiner Weise schaden, ihn irgendwie beeinflussen konnte. Was, wenn sie gerade mit ihm spielte? Es machte keinen Sinn, aber taten es seine eigenen Aktionen je für Außenstehende? Vielleicht ließ sie ihn ja gerade genauso zappeln, wie er es bei so vielen Menschen zuvor getan hatte. Wie er es bereits schon einmal mit ihr getan hatte. Es wäre verdient gewesen, mein Gott, das Karma schrien sicher schon nach solch einer Wendung. Doch wäre das nicht absolut grausam? Rick wusste nicht, wie er reagieren sollte, reagieren würde, sollte dieser Fall tatsächlich eintreten - aber war es nicht absurd? Wieso sollte Sue ihn plötzlich abweisen? Er sollte ihr vertrauen, doch der Gedanke wirklich von ihr, von irgendwem abhängig zu sein war neu und alles andere als willkommen. In den letzten Monaten hatte er sch damit abgefunden, damit angefreundet - wirklich gedacht, wirklich das gemeint, was er gesagt hatte - doch bevor die Asiatin heute nicht dieselben Worte aussprechen würde, die sie ihn gerade gefragt hatte, konnte er sich nicht hundertprozentig sicher sein. Trotzdem entschloss er sich der Frau zu vertrauen - verdammt, er kannte sie doch besser. Er sollte wissen, dass sie das nicht tun würde. Es könnte, aber niemals würde. Nicht bei ihm. Vor allem nicht hier und nicht jetzt. Der Amerikaner lachte kurz leise und sanft auf, schüttelte kaum merklich den Kopf und grinste seine Exfreundin im Anschluss belustigt an. Es war keine dumme Frage, doch irgendwie schien sie ihm gerade so absolut offensichtlich. "Mhm..", begann er dann und ließ genauso wie die Erbin zuvor eine etwas längere Pause entstehen, in welcher beide Gegenüber weiterhin nicht einmal daran dachten, den Blick des anderen zu unterbrechen, "So sehr wie jemand, der dem Teufel ständig Konkurrenz macht, nur lieben kann.~" Er schmunzelte, kam mit seinem Gesicht dem der Erbin jedoch noch ein weiteres Mal näher, sodass sie nur noch wenige Zentimeter trennten. Auch der Griff um ihre Hüften wurde stärker, wanderte teilweise rüber zu ihrer Taille. "Wie.. sieht es bei dir aus? Wirst du mir in die Hölle folgen?"

  • Zeit, die viel zu langsam bis zu seiner Antwort verstrich, hatte sich noch nie so schrecklich angefühlt. Es war wie das unangenehme Gefühl das man schon hatte wenn der Arzt einem sagte, er würde gleich die Spritze in die Haut pieksen. Ironisch, dass Rick selbst als Arzt arbeitete, oder nicht? Es kam ihr so vor, als würde jeden Moment schreckliche Worte auf ihre Frage folgen, Worte die eine Ablehnung bedeuteten. Und Ablehnungen waren etwas, was sie normalerweise nicht verspürte, denn Suiren Choi bekam immer was sie wollte. Sie wusste nicht einmal wieso sie solch ein ungutes Gefühl hatte, denn ihre Angst erwies sich schließich als unberechtigt als er die rettenden Worte aussprach. Ihre Augen fixierten sich vollkommen auf seine und genau dieser Moment war der, der für eine Ewigkeit sein sollte. "Auf Schritt und Tritt." Ohne zu warten küsste sie ihn, während sie sein Gesicht in ihren Händen hielt und das Gefühlschaos in ihr explodierte. Erst war sie sanft, doch mit der Zeit wurde sie immer leidenschaftlicher und verlor dabei fast ihren Atem, doch es fühlte sich so verdammt gut an. So gut, dass sie gerade glücklich sterben könnte. Ihre zierlichen Hände wanderten zu seinen Haaren, welche immer noch leicht nass waren, genau wie ihre eigenen. Normalerweise führten solche Dinge dazu dass das Paar das Ganze ein paar Schritte weiter bringen würde, doch die Schwarzhaarige hielt kurz inne. Sie war sich unsicher ob es gerade überhaupt so weit kommen sollte. Nicht, dass sie es nicht wollte, es war eher die Frage ob das der richtige Zeitpunkt war. Schweigend sah sie ihren Geliebten an, mittlerweile auf seinem Schoß sitzend, und wartete darauf, was er als nächstes tun würde.

  • 'Auf Schritt und Tritt.' - Ein kleines Grinsen huschte über seine Lippen. Vergänglich war es - denn kaum war es erschienen, wurde es auch schon von Sues plötzlichem Kuss davon gerissen. Doch was hieß hier eigentlich schon plötzlich? Immerhin lag die Spannung, die zu diesem Moment gerade jetzt geführt hatte, doch schon von Anfang an im Raume. Dennoch.. minderte das ganz und gar nicht die Wichtigkeit, die dieser Augenblick nun für den Braunhaarigen hatte und die Intensität, die die Asiatin nach ein paar sanften Erwiderungen ihrer Küsse seinerseits hineinsteckte, hätte wohl auch den letzten Zweifel davongefegt, wäre denn überhaupt noch einer übrig gewesen. Ricks Hände wanderten langsam und vorsichtig über die Umrisse von Suirens Körper, sein Mund und seine Zunge machten denen der Schwarzhaarigen ziemliche Konkurrenz und auch er musste zugeben, dass das Ganze hier gerade nicht ohne war. Als Sue dann mit einem Mal inne hielt, er ihre feinen Hände an seinem Kopf spürte und durch den spontanen Stillstand wieder direkt in das Antlitz der Chinesin blickte, wirkte der Amerikaner einen Sekundenbruchteil lang verdutzt. Dann entkam ihm ein kleines und leises Kichern: "Du hast doch nicht etwa vor, die Sache mit dem mir folgen zu wörtlich zu nehmen, oder Sue?" Ein Schmunzeln, dann hoben sich seine Arme ein Stück weit höher und er nutzte diese Bewegung um Suirens Körper mit einem sachten Ruck an seinen zu ziehen, mit diesen ihren Körper zu umschlingen und so zu verharren. "Mhm.. wenn du dir nicht sicher bist, was du jetzt tun sollst.. Dann nutze ich diese Gelegenheit einfach mal aus, um froh darüber zu sein, dass du wieder mir gehörst." , hauchte er leise, während er einen Teil seines Gesichts in Suirens langen Haaren vergrub. Wer wusste schon, ob sie nicht mit einem Mal verschwinden würde, wenn er sie nicht in dieser innigen Umarmung umschlossen halten würde.

  • “Mhh...“ Sie brummte unverständliche Worte, während ihr Kopf auf seiner Schulter lag und sie für einen Augenblick mit ihm in dieser Position verharrte. Jetzt, wo sie an ihre frühere gemeinsame Zeit dachte, fiel ihr auf, dass sie sich damals fast nie innig umarmt hatten. Der meiste Körperkontakt hatte nur beim Sex stattgefunden, was für Suiren eine ganz andere Art von Intimität hatte. Das, was sie gerade empfand war schon fast gruselig. Nein, es war verdammt gruselig, denn sie hatte sich soeben entschieden sich komplett bei Rick fallen zu lassen und hatte zugelassen, dass er wieder ein Teil ihres Lebens wurde. Ihre früheren Beziehung hatten oft zum Spaß gedient oder waren einfach da um ihr die Einsamkeit zu nehmen, doch jetzt hatte sie sich freiwillig jemanden ausgesucht um den sie Angst haben musste ihn zu verlieren. Weil sie so verdammt verliebt in ihn war. Ihr Griff um seinen Körper verstärkte sich noch ein wenig um ihn näher an sie zu drücken, ehe das Gleichgewicht zerstört wurde und Rick mit Sue in seinen Armen rückwärts aufs Bett fiel. Die Chinesin gab dabei ein kurzes Kichern von sich und nahm schließlich die Last von ihm als sie sich von seinem Körper wegrollte um neben ihm zu liegen. Einen Moment lang musterte sie sein schönes und so vertrautes Gesicht und verdammt, sie war so froh dass sie diesen Mund küssen konnte wann immer sie wollte. Bei dem Gedanken musste sie wie ein dummer Teenager lächeln und drückte ihm noch einmal einen Kuss auf die Lippen. “Wir sind richtig ekelig, weißt du das eigentlich?“ Dabei bezog sie sich natürlich darauf, wie kitschig sich das Paar gerade verhielt. Sue war schließlich nie ein Freund der klassischen Romantik gewesen, bäh.

  • Rick entkam ein kleines, nicht sichtbares Lächeln, als seine ehemalige Exfreundin ihn noch näher an sich drückte und als sie schließlich nach ein paar Sekunden der innigen Nähe nach hinten fielen, wurde aus diesem ein Schmunzeln. Sues Kichern brachte ihn dazu ebenfalls ein paar Laute der Belustigung von sich zu geben und ihr daraufhin folgendes Lächeln war wieder so ansteckend, dass auch er sich plötzlich wie ein Teenager vorkam. "Hmm..?", entkam es ihm leise, als Suiren ihn eine Weile lang wortlos anstarrte, doch anstelle einer Antwort bekam er einen weiteren Kuss von der Asiatin. Der Amerikaner grinste und rollte sich ein Stück weiter auf die Seite, von wo aus er die schöne Frau auch gleich viel besser sehen konnte. Es war merkwürdig wie schnell man eine Situation so komplett ändern konnte. Zwar war diese Erkenntnis nichts Neues für ihn - aber zu sehen, wie Sue ihm vor wenigen Momente noch ablehnend gegenüber stand und jetzt wohl ihr Leben blind in seine Hände legen würde.. War faszinierend. Ob sie das jemals von dem heutigen Abend erwartet hätte? Ihr nächster Kommentar brachte seine Mundwinkel zum Zucken, doch anstatt zu Lachen seufzte er. "Ja. Ja, ich weiß. Es ist echt schlimm mit uns geworden, nicht? Wenn das jemals irgendjemand mitbekommt müssen wir wahrscheinlich den Kontinent wechseln." Sein Grinsen wurde breiter und seine Augen musterten die Umrisse von Suirens zartem Gesicht, welches er in letzter Zeit wahrlich viel zu selten erblicken konnte. Er wollte gerade zum Wort ansetzen, als das laute Vibrieren eines Handys auf dem Nachttisch die aufgekommene Stille vor ihm unterbrach. Belustigt stieß er kurz einen Schwall Luft aus, ignorierte die empfangene SMS oder Nachricht oder was auch immer Sue gerade bekommen hatte allerdings - wieso auch nicht? Was interessierte es ihn schon was sich auf diesem Gerät abspielte, wer er doch die reale Person gleich vor sich hatte? Rick startete einen neuen Versuch, seine Stimme aufgrund der Nähe und der Ruhe kaum lauter als ein Flüstern: "Aber.. jetzt mal wieder zurück zum Anfang. Jetzt einmal ganz ehrlich.. wo treibt Pandora gerade eigentlich ihr Unwesen, Sue?" Denn bei diesen Genen war ja wohl damit zu rechnen, dass die Tochter genau das trieb - Chaos stiften, oder?

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    Guess you might say I'm a little intense

    I'm on the bright side of being hell bent...~

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  • Das Geräusch ihres Handys riss Suiren aus der traumhaften Welt, in der sie sich gerade befand. Aber ohne auf das Display zu gucken wusste sie bereits von wem die Nachricht war, weshalb sie auch ohne groß zu warten die weiche Wolke verließ, die manche Menschen auch gerne Bett nannten. Beim Aufstehen zupfte sie sich ihr weißes Shirt runter, damit es auch wiederihre Pobacken bedeckte und schlenderte schließlich zu dem Tisch, auf dessen Oberfläche ihr Smartphone lag und las die Nachricht von Amy. “Lustig, dass du fragst. Ich habe nämlich keine Ahnung.“ Als ihre Tochter ihr heute Morgen beim Verlassen des Hauses gesagt hatte sie würde zu Ivy gehen, hatte sie ihr ohne nachzuhaken vertraut, doch wennAmy den ganen Tag nicht zu Hause gewesen war, dann würde sie die Kinder doch sehr unwahrscheinlich unbeaufsichtigt dort lassen, oder? Also wäre es irgendwo logisch, wenn sich ihre eigene Mini-Version auf ein heimliches Abenteuer begeben hatte, vielleicht war sie aber doch ganz brav und trennte gerade Ivys Barbies die Köpfe ab. So oder so hatte das Mädchen schon lange ihre Ausgangssperre überzogen und sie wusste ganz genau wann sie zu Hause zu sein hatte. “Auf jeden Fall gehe ich sie jetzt abholen. Oder suchen. Je nachdem.“, erklärte sie ihrem Freund, während sie dabei war sich ein paar normale Klamotten anzuziehen. ““Du... könntest mitkommen. Wenn du möchtest.“ Erst war sie sich nicht sicher gewesen, doch sie musste ihr Rick ja nicht mit den Worten 'Hey, das hier könnte dein Vater sein, aber ich weiß es auch nicht!' Vorstellen.

  • Im Gegensatz zu seiner Freundin hatte Rick es überhaupt nicht eilig von dem Tor zum Reich der Träume zu fliehen - viel lieber breitete er sich jetzt, wo er etwas mehr Platz hatte aus und nutze die Situation um sich ein wenig zu strecken. Zwar hatte er vor der Ankunft der Erbin mehrere Stunden hier verbracht, doch durfte man nicht vergessen, dass er zuvor auf seinem Motorrad im kalten Regen lange, wirklich lange, gewartet hatte. Da hatte er sich ein wenig Bequemlichkeit echt verdient. Als der Braunhaarige die Worte der Asiatin vernahm entkam ihm ein leises, jedoch belustigtes Lachen: "Also doch, hmm~..?", neckte er Sue ein wenig, war jedoch irgendwie froh, dass er mit seiner Annahme Recht gehabt hatte. Nicht, weil er besonders scharf darauf war Pandas Gesicht auf einer Vermisstenanzeige zu sehen oder Ähnliches, sondern einfach nur.. weil diese Antwort einfach so Suiren Choi war. Als seine Freundin ihn dann jedoch fragte, ob er mitkommen wolle, entkam ihm ein kurzes: "Tzzz!" Er setzte sich auf und sah gerade noch, wie auch das letzte Kleidungsstück seinen Platz am Körper der Schwarzhaarigen fand. "Du nimmst doch nicht ernsthaft an, dass ich nach all der Warterei einfach hier bleibe, oder? Darling, ich lasse dich heute mit Sicherheit nicht mehr aus den Augen, wer weiß wann ich dich ansonsten wieder zu Gesicht bekomme." Er grinste kurz und sprang dann mit einem Ruck vom Bett auf: "Außerdem sind wir sowieso viel schneller, wenn wir mein Motorrad nehmen." Der Amerikaner strich sich mit der rechten Hand die einzelnen langen Haarsträhnen aus dem Gesicht, die durch die ruckartige Bewegung vor seine Augen gefallen waren und hob dann mit einem Seufzen, gefolgt von einem Schulterzucken beide Arme in die Höhe. "Und.. falls sie zuviel Mist gebaut hat können wir sie optional auch einfach damit überfahren - wie du willst.", scherzte er und ging dabei bereits auf seinen langen Mantel zu, um ihn sogleich auch überzuziehen.

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