Cedric hörte zu, ernsthaft zu, als seine Patentante ihm Antwort gab. Nachdem sie geendet hatte, schwiegen beide für einen Moment - es war keine unangenehme Stille, sondern eine, die nach schweren Worten nahezu willkommen gerufen wurde. Nach einer Weile durchbrach Cedric das Schweigen. "Sue, du bist schon etwas besonderes.", meinte er und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Diese Bezeichnung bekam die reiche Asiatin vermutlich zuhauf, aber er meinte in diesem Falle nicht ihre verrückte oder extrovertiere Seite, sondern einfach die, dass sie gerade mit ihm hier saß, als Teil seiner Familie und als Freundin. Er dachte über das Gesprochene nach. Zum einen hoffte er, dass sie Recht hatte, zum anderen hatte sie ihn durchaus auch Stoff zum Nachdenken gegeben. Langsam erhob er sich vom Klavierhocker und sah zu seiner Tante. "Wäre schön, wenn wir das einmal wiederholen könnten.", meinte er ehrlich und zog die kleine Frau zum Abschied in eine freundschaftliche Umarmung, ehe er die Guarneri schulterte. Er konnte immer noch nicht fassen, dass er in den Genuss einer derart seltenen Violine gekommen war und würde sich auf ewig dankbar zeigen.
Kaum dass Cedric die Haustür hinter sich zugezogen hatte, umfing ihn eine angespannte Stille. Ein leichter Sommerregen hatte eingesetzt und sein Haar binnen weniger Augenblicke durchnässt. Unten an der Straße drehte er sich nochmal zur Villa um. Er hatte das ungute Gefühl beobachtet zu werden, schüttelte den Gedanken jedoch ab und begab sich, in der angenehmen Atmosphäre des Regens auf dem Weg nach Hause~