Die Terrano-Wüste


  • „Na hoffentlich finde ich den Weg überhaupt noch..“, murmelte das Halbwesen eher zu sich, während er sich seinen neuen Bogen um die Schulter band. Gerüstet mit ihren Waffen verließen die beiden Leons Häuschen. Vor ihnen lag nun das weite.. Nichts. Nur Sand und.. Sand.. und noch mehr Sand. Aber was war auch anderes zu erwarten, in einer Wüste? „Fall nicht auf Fata Morganas herein.“ Er sah für einen Moment zu dem blonden Mädchen neben sich, ehe er seinen Blick wieder aufmerksam auf die Umgebung richtete. Während sie durch einen kleinen Teil der Wüste stapften wechselten die beiden fast keine Worte, Leon war auch damit beschäftigt, die Ruine zu finden, die er mal vor einigen Monaten hier entdeckt hatte. Er hatte zwar versucht, sich den Weg zu merken aber.. hier sah auch alles sogleich aus. Gut, dass ihn die Sonne wenigstens nichts ausmachte. Manche Menschen reagierten auf diese starke Sonnenstrahlung nicht sonderlich gut, sodass ein 'Spaziergang' durch die Wüste kaum möglich war. „Ah, dort, guck!!“, rief der Halb-Wüstenfuchs plötzlich als er in der Ferne die gesuchten Gemäuer ausfindig machte. Sie glichen farblich dem Sand der Wüste allerdings waren seine Augen gut genug, um den Unterschied zu erkennen. Und mit jedem Schritt näher wurde die Ruine größer. „Okay, es ist nicht unbedingt eine Ruine..“, kommentierte er die Entdeckung der Abenteurer. Immerhin lag dort ein wirklich großes, antikes Gemäuer vor ihnen.


  • Es war nicht so, dass sie Leon nicht mochte, doch ehrlich gesagt genoss die Stille die zwischen den beiden herrschte, als sie sich auf die Suche nach der verborgenen Ruine begaben. Elena war einfach nicht gut im Umgang mit Worten, weshalb ihr die Ruhe auch nicht unangenehm war. Hoffentlich ging das Leon auch so... Sie versank in ihren eigenen Gedanken, richtete ihren Blick auf den Boden und folgte einfach seinen Schritten. Doch da es ziemlich schwer war sich an dieser Umgebung zu orientieren, verlor sie den jungen Mann irgendwann aus dem Sichtfeld. Erschrocken sah die Blonde auf, doch konnte nichts anderes als Sandberge sehen. "Leon?!", rief sie laut, in der Angst ihn endgültig verloren zu haben und drehte sich dabei um, wobei sie aber sofort gegen die Brust des Halb-Wüstenfuchses lief. "O-oh... E-entschuldige, ich hab g-gar nicht gemerkt... dass du hinter mir standest..." Das Mädchen lief rot an und achtete nun darauf, langsamer zu laufen, damit sie ihn nicht erneut überholte. Ein Glück erreichten die beiden die gesuchte Ruine schließlich doch noch, wobei... es wirklich größer war als erwartet. "Woaaah...! Schau dir das mal an... Was glaubst, was das vorher war?!" Sicher war es irgendein uralter Palast gewesen, in dem die reichen Leute früher... irgendwas gemacht haben. Zumindestens konnte sie sich nichts anderes darunter vorstellen. "Na komm schon! Du bist ja ganz schön langsam für ein Halbtier", rief Elena grinsend, während sie ihm schon viele Meter vorraus war, was aber daran lag, dass sie gleich als erste reingelaufen ist. Auch wenn das Gebäude von Außen ein wenig heruntergekommen aussah, so war es von innen viel schöner als man sich vorstellen könnte. Die Wände waren mit außergewöhnlichen Mustern verziert und selbst auf dem Boden zierten sich hübsche Linien, die wie Gold aussahen. "Wer hier wohl gewohnt haben muss...", murmelte sie erstaunt, während sie sich sorgfältig die verschiedensten Skulpturen, Vasen und andere Dekorationsgegenstände ansah.


  • „Erinnert mich an einen alten Palast.. für einen König?“ Die Wandmalereien erinnerten Leon an einige Zeichnungen aus dem alten Ägypten, die er vor einigen Wochen in einem dicken Buch im Runenarchiv gelesen hatte. Fast den ganzen Tag hatte er damit verbracht, sich Informationen zusammen zu suchen. Irgendetwas reizte ihn an den Geschichten rund um die Pharaonen in der damaligen Zeit. Und diese Ruine.. es passte einfach so in diese Zeit. „Es wundert mich, dass das Innere noch derart gut erhalten ist.“, murmelte das Halbwesen und hatte Elena für einen Moment ganz vergessen, bis er fast gegen sie gelaufen wäre. Zu seiner Verwunderung war es im Inneren nie wirklich dunkel, es schien immer von irgendwoher Licht hindurch und beleuchtete, wenn auch nur schwach, die Wege. Die Abenteurer schritten vorsichtig weiter. Ab und an rieselte kleiner Kies von der Decke. Das war an sich nichts wirklich Schlimmes, das Gemäuer war schließlich alt aber.. In diesem Augenblick brach hinter den beiden die Decke in sich zusammen. „Verdammt, lauf!!“ Der dabei aufgewühlte Staub vernebelte die Sicht und erschwerte zudem das Atmen. Leon lief hinter dem blonden Mädchen da er Angst hatte, sie noch zu verlieren, wenn sie ihm folgte. Der Steinregen verebbte als die beiden sich in einem großen Saal wiederfanden. Die Decke war hinüber und ihr Rückweg damit wohl auch. Leon stand vor dem Steinberg, der ihnen den Weg nach draußen versperrte. „Na großartig..“, seufzte das Halbwesen und als in diesem Moment ein lautes, lachendes Jaulen ertönte, spitzten sich seine Ohren. „Nicht nur, dass wir uns jetzt einen anderen Weg suchen dürfen.. irgendwo hier in diesem ehemaligen Palast warten Hyänen auf uns.“


  • Danny war ein wenig verwirrt als die Rosahaarige hektisch nach ihrer Waffe griff, er hatte ihr doch lediglich eine Wasserflasche angeboten und sie keineswegs bedroht. Die Hitze schien der jungen Dame echt zuzusetzen und scheinbar begannen ihre Augen sie schon zu trügen, jedenfalls schien das der Grund dafür dass sie ihren Stab umklammerte um ihn direkt zwei Sekunden danach wieder neben sich zu Platzieren. Es war gut das sie Wasser zu sich nahm der Blondschopf fürchtete das sie sonst noch zusammenbrechen konnte. Dankend hatte ihm die Elfe die Wasserflasche wieder gereicht, verlegen sah sie dabei zu Boden. Anschließend nahm auch er einen Schluck aus dem Wasserbehälter und befeuchtete seine trockene Kehle, es schien als hätte sich der gesamte Sand seine Kehle von innen heraus Wund gescheuert, denn das Wasser brannte als es seinen Hals hinabsickerte. Nach dem zweiten großen Schluck hatte er sich daran gewöhnt und das Wasser schmerzte keineswegs mehr sondern brachte eher einem Verlangen nach mehr davon mit sich. Allerdings mussten Danny und Dolce sich ihre Vorräte gut einteilen, besonders hier in der Wüste. Der Blondschopfsetzte das Behältnis ab und setzte den Verschluss wieder fest darauf. Die Rosahaarige drehte ihm dann den Rücken zu ehe sie zu ihm sprach. Sie redete davon dass die Jagd in der Nacht beginnen würde und der junge Mann wusste direkt dass seine Begleitung von den Hyänen sprach. Es waren schreckliche Tiere, Rudel voller Aasfresser, dem Tod ständig auf den Fersen, wahrscheinlich funkelten ihre Augen vor jedem toten Mahl das sie aufspüren konnten und wenn sie es bis auf die Knochen vertilgten ertönten ihren schrillen Schreie, die dem lachen eines Wahnsinngen ähnelten. Danny musste sich bei dem Gedanken daran kurz schütteln und versuchte die Gedanken an diese Geschöpfe aus seinem Kopf zu verbannen. Denn diese waren nicht gerade förderlich wenn er seine Kräfte schonen und ein wenig, sofern das in der Wüste möglich war, schlafen oder eher gesagt ein wenig zur Ruhe kommen. Die beiden Abenteurer würden jede Energie brauch um die Rudel zu besiegen, besonders das unterfangen einem dieser Monster die Zunge herauszuschneiden würde sich nicht als die einfachste Beziehungsweise angenehmste Erfahrung entpuppen. Wenn der Blondschopf wie vorhin schon an die Mahlzeiten und Essgewohnheiten der Rudeltiere dachte. Der junge Mann richtete seinen Rucksack erneut ein wenig aus um diesen als eine Art Kopfstütze zu verwenden, dann legte er sich auf den Rücken und starrte mit zugekniffenen Augen in den Himmel, nach der Einschätzung des Blondschopfes musste es sich schon bereits gen Abend neigen aber die Sonne schien munter und mit voller Kraft weiter. Eine Abkühlung war auch noch nicht in Sicht. Das ganze Gebiet war einfach nur schrecklich weit und breit nur Sand und obwohl Danny still lag klebte seine Kleidung an ihm, der gigantische Feuerball raubte ihm die Kraft ohne dass er jegliche körperliche Arbeit verrichtete. Im Gegensatz hierzu konnten die Pluvia-Inseln nur ein paradiesisches Fleckchen Erde sein. Seine Gedanken schweiften ins Unklare ab, wie er gerade realisierte, er verfiel in eine Art Fiebertraum. Rudel von Hyänen überall, bestimmt zwei dutzend einzelne Tiere die jeweils eine Gruppe bildeten. Umzingelt von den Biestern war er aufgewacht und Dolce kämpfte verzweifelt gegen die Tiere, versuchte ihn zu schützen. Dabei hatte sich die Rosahaarige schon einige Bisswunden zugezogen. Blut rann ihre Unterarme hinab und tropfte auf den Sand unter ihr, um dort von der Hitze direkt wieder zu verdampfen oder in der trockenen Landschaft zu versickern. Es schien als dürstete es den Boden nach Blut, das Blut seiner Begleitung und von ihm selbst. Gerade so als wäre die rote Flüssigkeit jene die dem Boden fehlte um Gewächse gedeihen zu lassen. Ich muss mich aufrappeln, das war das einzige was in Dannys Kopf vorging. Er musste der Rosahaarigen helfen, er hatte ihr seine Hilfe angeboten bevor sie aufbrachen und konnte sie jetzt nicht im Stich lassen, auch wenn sie beide dabei sterben würden wollte er nicht untätig daliegen bis dieses Horrorszenario wahr wurde. Neben ihm lag seine schwere Klinge er streckte seine Hand danach aus, jedoch schien er nicht Herr über seinen Körper zu sein, alle Fähigkeiten die er zuvor besaß schienen ihm versagt zu sein. Er konnte sich nicht einmal aufsetzen, geschweige denn seine Stimme erheben. Alles was er konnte war zusehen wie die Monster über Dolce herfielen. Über allem der betäubende Lärm der Hyänen, ihr wahnsinniges lachen lag in der Luft und schien alles zu überdauern und ihn völlig zu zerreißen, sein Kopf hämmerte und plötzlich wurde alles um ihn herum schwarz. Dann merkte er wie er völlig schweißgebadet noch immer auf seinem Rucksack lag, seine Brust bewegte hob und senkte sich und er atmete schwer. Blitzschnell sah er sich um, alles war in bester Ordnung und Dolce befand sich noch immer neben ihm. Die Rosahaarige war wohlauf und Danny musste wohl eingeschlafen und geträumt haben. Er setzte sich auf und nahm die Wasserflasche aus dem Rucksack, um die Wassermenge die er soeben verloren hatte wieder durch das Wasser aus der Flasche aufzunehmen. Der Blondschopf sah auf den Boden und begann zu seiner Begleitung zu sprechen. "Es tut mir Leid ich bin wohl eingenickt", sagte er reumütig. So etwas durfte unter keinen Umständen nochmal passieren denn es Gefährdete sie beide, denn was wäre gewesen wenn sie ebenfalls eingenickt wäre. Dann packte er die Wasserflasche wieder in das den Lederrucksack und stand auf um zu verhindern dass er wieder einschlief. Seinen Zweihänder hob er vom harten Boden auf und schnallte ihn sich um, zudem rückte die Dämmerung auch immer Näher.


  • Dolces Blick war geradeaus gerichtet. Er glitt über die triste Landschaft. Außer Sand war weit und breit einfach gar nichts und irgendwie schlug der Elfe dies auf die Stimmung. Ein Seufzer veließ ihre Lippen. Kein Wunder, dass der Ein oder Andere Opfer einer Fata Morgana wurde, wenn er sich lange in der Wüste aufhielt. Bei dieser Reizunterversorgung war es nicht wenig verwunderlich, dass einem das Gehirn schon mal einen Streich spielte. Kaum zu glauben, dass dieser vertrocknete Baum tatsächlich existierte und Danny und Dolce vor dem sicheren Tod bewahrte. Es war wohl keine so gute Idee sich genau zu einer Zeit, an der die Sonne am Höchsten stand, in dieses Gebiet zu wagen. Nun waren sie allerdings hier und sie waren am Leben. Es würde nicht mehr lange dauern und die Abenddämmerung würde über die Beiden hereinbrechen. Was würde sie erwarten? Mit gemischten Gefühlen dachte die Rosahaarige an diesen Zeitpunkt und je mehr sie darüber nachzudenken schien desto schneller schien die Zeit zu vergehen. Anstatt sich zu erholen machte sie sich Kopfzerbrechen über das was geschehen könnte. Wie dumm von der Hochgeborenen. Sie würde die Kraft doch brauchen und wenn diese Sorgen an ihren Kräften zerrten würde sie im entscheidenden Moment vielleicht nicht kräftig genug sein um den Feind zu bekämpfen. Irgendwann, als Dolce gerade in Gedanken war, schreckte der Blondschopf neben ihr hoch. Die Rosahaarige warf ihrer Begleitung einen fragenden Blick zu, drehte sich allerdings nicht vollständig zu ihm um. Sie hatte es nicht bemerkt gehabt, dass Danny eingeschlafen war. Wie auch? Sie hatte sich schließlich von ihm abgewandt gehabt und war mit ihren eigenen konfusen Gedanken beschäftigt gewesen. Vermutlich hatte ein Alptraum den Verkäufer hochschrecken lassen. Er atmete schwer und schwitzte fürchterlich, noch mehr als es für diese Temperaturen normal war. Dolce selbst wusste nicht wie man an diesem Ort einschlafen konnte. Sie Temperaturen waren nahezu übernatürlich und die Gefahr saß ihnen im Nacken. Zu jedem Zeitpunkt hätten sie von Monstern angegriffen werden können. Monstern. Hm. Bei dem Gedanken an diese Lebewesen kam der Elfe ihre eigene Monstergestalt in den Sinn. Schon für eine sehr lange Zeit hatte sie diese nicht mehr angenommen. In der Gegenwart Anderer unterlies sie dies ohnehin für gewöhnlich und bisher war sie noch niemals in eine derartige Bedrängnis gekommen um sie anwenden zu müssen. Ihr Ruf eilte ihr ohnehin schon vorraus und Dolce gab zwar nichts darauf was andere von ihr dachten aber sie wollte ihnen nicht noch mehr Grund zum Tratschen geben. Sie fand es schon traurig genug, dass die Einwohner sonst nichts zu tun hatten als sich das Maul über Andere zu zerreißen. Welche traurige Kreaturen sie doch waren. Traurige Kreaturen deren Leben so langweilig war, dass sie es mit Schauermärchen aufregender machen mussten. Verachtung stieg in der Elfe hoch und sie fragte sich ob es eine so gute Idee gewesen war Danny mitzunehmen. Bisher war sie auch gut alleine zurecht gekommen und war nicht auf die Hilfe Anderer angewiesen gewesen. Was wenn der Blondschopf doch kein Stück besser war als die Anderen? Dolce blinzelte und strich sich ihr Haar aus dem Gesicht. Vielleicht war es aber nicht fair alle Einwohner dieser Stadt über einen Kamm zu scheren. Danny war seit ihrer Begegnung imemr nett zu ihr gewesen und hatte sie auch nicht aufgrund ihrer elfischen Herkunft verurteilt aber was nicht war konnte noch werden. Die Rosahaarige lies die Aussage ihrer Begleitung unkommentiert und wandte sich wieder von ihm ab. Im Augenwinkel vernahm Dolce, dass Danny sich erhoben hatte und weil es dem Elfenmädchen nicht gefiel, dass der Andere eine vorteilhaftere Position als sie selbst hatte erhob sie sich schließlich ebenfalls. Die Abenddämmerung würde in wenigen Minuten ohnehin hereinbrechen und daher könnten sie ihren Weg nun fortsetzen. Die Elfe schnallte sich ihren Rucksack wieder auf den Rücken und gefestigte ihren Stab daran. Sie brauchte ihn nicht um Magie anzuwenden aber mit ihm waren ihre Kräfte wesentlich leichter zu kontrollieren und da sie noch keine so große Erfahrung mit der Schattenmagie oder Magie generell hatte hielt sie es für besser ihre sogenannte Waffe dort aufzubewahren wo sie sie griffbereit hatte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren schritt Dolce voran und ging davon aus, dass Danny ihr folgen würde. Mittlerweile war es wesentlich kühler als zuvor. Die Zeit des Kampfes nahte und Dolce wusste dies. Sie konnte es spüren und seltsamerweise verspürte sie soetwas in der Art wie Angst. War dies etwa ein schelchtes Zeichen? Würde dieser Kampf heute nicht gut enden? Würden Beide ihr Leben lassen oder würde Danny sie zurücklassen wenn es ernst wurde? Wahrscheinlich wäre es sinnvoller gewesen ein derartiges Abenteuer nur mit jemanden zu bestreiten den man 100% vertraute. Für die Rosahaarige gab es nur eine Person auf die das zutraf und die wollte sie unter keinen Umständen in Gefahr bringen. Der Tod war in diesem Fall das geringere Übel.
    Nach einem Fußmarsch war die Sonne nun untergegangen. Sie war irgendwo zwischen dem 13241376ten und dem 13241377ten Sandhügel verschwunden und das Elfenmädchen hätte es ihr nur zu gerne gleich getan, da sie wusste das genau in dieser Richtung auch Trampoli lag und so sehr sie diese Stadt auch ab und an verabscheute, so war sie ihr doch lieber als diese unendlich wirkende Wüste. Es dauerte nicht lange und ein grausames Geräusch drang an die Ohren Dolces. Abrupt hielt sie an und zuckte sogar leicht zusammen. Sie schluckte und nahm ihren Zauberstab zur Hand. Der Augenblick war gekommen. Sie versuchte sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen und ihr Blick verfinsterte sich. Dieses Geräusch war das grausame Geheule von Hyänen. Es klang so als würden sie die Beiden auslachen, als wüssten sie genau, dass heute Menschen- und Elfenfleisch auf dem Speiseplan stand. "Sie sind hier..." Suchend blickte sich die Rosahaarige um, doch sie konnte nichts erkennen. Wahrscheinlich würden diese Bestien warten bis es vollkommen dunkel war und dann würden sie angreifen. Wieviele waren es? Dem Geheule nach zu urteilen waren es viele und vielleicht würden es noch mehr werden. Ganz bestimmt sogar. Hyänen waren ausgezeichnete Jäger und wahrscheinlich würden die beiden unglücklichen Seelen dies bald am eigenen Leibe erfahren. Sie würden ihnen auf Schritt und Tritt auf den Fersen bleiben und dieser Gedanke war nicht gerade schön für das Elfenmädchen.


  • Der Moment war nun gekommen, das schreckliche Geheule aus seinem Traum ließ ihn erneut aufschrecken, intuitiv legte er beide Hände um seine Waffe, bereit sie jeden Augenblick zu ziehen. Er bewegte sich langsam zu Dolce hin, seinen Lederrucksack hatte er sich zuvor schnell auf den Rücken geschnallt. Als er unmittelbar neben ihr Stand sah er sich um, er konnte dem irren Gelächter keine Himmelsrichtung zuweisen, er tappte also förmlich im Dunkeln was den Standort der Hyänen anging. "Weißt du aus welcher Richtung sie kommen, ich kann sie nirgends sehen", flüsterte er ihr leise zu. Wahrscheinlich waren Dolce und er den Raubtieren nicht nur Zahlenmäßig unterlegen sondern auch darin, was die Gebietskenntnis anging, jeder einzelne Fleck in dieser verdammt großen Wüste sah genauso aus wie der den sie 300 Fuß vorher passiert hatten, die Karte und der Stand der Sonne waren die einzigen Dinge die dem Blondhaarigen ein wenig das Gefühl von Orientierung vermittelten. Und einer der beiden Dinge schien sich gerade von ihnen zu verabschieden. Die Dämmerung war über der Wüste hereingebrochen, der gleißende Feuerball kehrte der Welt den Rücken, gerade jetzt wo sie ihn am meisten gebraucht hätten. In der Dunkelheit würde der Blondschopf die Bestien noch schwieriger ausmachen können, deshalb flehte er zu irgendjemand, einem göttlichen Wesen oder was auch immer da draußen über ihr Schicksal bestimmen mochte, das die Sonne noch ein wenig am Horizont bestehen bleiben würde und ihnen das nötige Licht zur Verfügung stellte. Ob es half war mal dahingestellt, zudem war Danny auch normalerweise keiner der Gottesfürchtigen oder gläubigen Personen aber in seiner Hektik fiel ihm sonst niemand ein an den er sich wenden konnte. "Was tun wir nun ich habe keine Ahnung wie viele es sind, hast du einen Plan", mit einem leichten klirren zog Danny den Zweihänder aus der Schwertscheide. Unbewusst ging er schon in Kampfstellung, die beiden würde definitiv verletzt werden soviel war klar, denn der Blondschopf kannte noch niemanden der einem Rudel der Aasfresser begegnet war ohne auch nur einen Kratzer davonzutragen. Allerdings war dies dem jungen Mann auch schon vor seiner Reise bewusst gewesen, sein Plan bestand darin die gierigen Biester irgendwie abzulenken auch wenn er nicht die leiseste Ahnung hatte wie. Sie mussten die Tiere dazu bringen sich zu trennen, die beiden mussten ihnen einzeln gegenüber treten. Das war keineswegs so abenteuerlich wie es in den Liedern besungen wurde, aber es ging um ihr Überleben und für kein von Barden zusammengesponnenes Lied würde deine sein Leben oder das der Elfe aufs Spiel setzen. Er hatte geschworen die Rosahaarige zu beschützen und das würde er auch tun. Das Gelächter kam immer näher und Danny fühlte sich unwohl, er hatte das Gefühl das sie umzingelt wurden, er stellte sich mit seinem Rücken zu Dolces gewandt hin, so hatte er die eine Seite und sie die andere im Blick, der Druck stieg. Der Blondhaarige konnte förmlich spüren wie sein Körper angesichts der Gefahr auf Kraftreserven zugriff die er vor noch eben zwei Stunden als nicht vorhanden abgetan hatte. Frisches Blut schoss durch seine Adern und er fühlte sich erholt, ja sogar noch Stärker als er es zuvor vollkommen erholt gewesen wäre. Jetzt war es daran nicht sonderlich viel nachzudenken sondern zu handeln. Es waren fünf Hyänen an der Zahl, eine von jeder Seite umkreisten sie ihre Beute. In ihrer Augen lag ein bösartiges Funkeln, ihrer Mäuler mit ihren spitzen Zähnen weit aufgerissen. Man sah ihnen an das die Tiere ihre Beute schon so gut wie Tod glaubten, doch war Danny anderer Meinung. Er riss sich schnell einen Stück des verdorrten Baumes ab und warf dieses nach einem der Tiere, die sie noch immer beäugten und in einem gewissen Abstand umkreisten. "Jetzt!!", schrie Danny als die eine Hyäne durch sein abruptes Stöckchen werfen ins straucheln kam. So schnell er konnte preschte Danny vor und versuchte dem strauchelnden Monster sein Schwert von unten durch die Kehle stoßen, leider traf er nicht genau genug um den Aasfresser zu töten, sondern fügte ihm nur eine schwere Wunde zu, woraufhin dieses sich einige Meter von ihm zurückzog. Nun galt es die anderen vier in Schach zu halten, nur wie? Der junge Mann hoffte das die Elfe schnell genug auf sein Kampfschrei reagieren konnte, denn das würde über den Ausgang des Kampfes entscheiden. Würden sie hier ihr Leben lassen und die durstige Erde würde es noch vor dem Morgengrauen in sich aufnehmen, oder würde es das Blut der Bestien sein das den gierigen Planeten tränken würde. Der Blondschopf war sich unsicher was das anging, aber es würde sich schneller zeigen als es ihm lieb war...


  • Mit leisen Schritten näherte sich der Blondschopf Dolce. Seine Hände ruhten wie die ihren auf seiner Waffe. Er wusste es, genauso wie es die Rosahaarige wusste. Er war bereit für den Kampf, wenn man dafür überhaupt bereit sein konnte. Dannys Augen suchten ebenfalls die Umgebung ab. Die Sinne der Beiden waren geschärft,bereit die kleinste Bewegung und das leiseste Geräusch zu verarbeiten. Das Flüstern ihrer Begleitung drang schließlich an das Ohr des Elfenmädchens. Zaghaft schüttelte die Rosahaarige ihren Kopf um die Frage des Blonden zu verneinen. Das bedeutete nichts Gutes. Keiner, weder Danny noch Dolce, konnten die Richtung aus der sich ihnen die Gefahr näherte, ausmachen. Sie waren klar im Nachteil. Die Hyänen kannten die Wüste vermutlich in und auswendig, würden sogar bemerken wenn ein Sandkorn nicht mehr neben dem lag, neben welchem es zuvor gelegen hatte. Für die zwei Abenteurer sah alles gleich aus. Diese Monster kannten ihren Vorteil und wussten ihn auch dementsprechend zu nutzen. Umso mehr ärgerte sich die rosahaarige Elfe über dieses grauenhafte Geheule, welches tatsächlich so klang als würden diese Biester Danny und Dolce auslachen. Sie durften nicht zulassen, dass dieses Geheule das Letzte war, was an ihr Ohr dringen würde. Diese Vorstellung wäre grausam und dementsprechend motiviert war das Elfenmädchen, diese Biester zu eliminieren.
    Es war nicht viel Zeit vergangen, da fragte Danny die Elfe nach einem Plan. Dolce schwieg. Sie hatte keinen Plan. Ein Plan wäre durchaus hilfreich in einer Situation wie dieser doch es gab keinen. Sie war niemand der Dinge gerne im Vorraus plante. Sie war zerstreut und verwirrt und verlor bei jeder Gelegenheit irgendwelche Dinge also warum zum Teufel fragte man genau sie nach einem Plan? Die Rosahaarige biss sich auf die Lippen. Eine knifflige Situation. Der Blick der zukünftigen Alchemisten verfinsterte sich. Dolce festigte den Griff um ihren Zauberstab, woraufhin dieser in einem dunklen violettem Licht zu schimmern begann. Der Zauberstab hatte die magischen Kräfte der Elfe in sich aufgesaugt. Er war bereit zum Einsatz. Der Griff der Elfe war derartig fest, dass ihre Hand zu zittern begann. Ein klirrendes Geräusch hinter ihr verriet der Rosahaarigen, dass auch Danny sein Langschwert, welches er vor wenigen Stunden beim Schmied ergattert hatte, gezogen hatte. Er hatte es also auch bemerkt. Das Geräusch, welches diese Untiere von sich gaben, kam immer näher. Der Tod saß ihnen förmlich im Nacken. Dolce und Danny standen Rücken an Rücken. So konnten sie sich gegenseitig Rückendeckung geben und auch wenn die Elfe ihrer Begleitung nicht vollkommen vertraute, so war es ihr wesentlich lieber ihm den Rücken zuzukehren als einem dieser Biester.Die Spannung stieg. Das Herz der Elfe schlug immer schneller und das Blut schoss durch ihren Körper. Plötzlichnäherten sich die Untiere, traten aus der Dunkelheit hervor. Es waren fünf an der Zahl und sie hatten ihre Beute umzingelt. Man konnte ihre Augen funkeln sehen. Aus ihren weit aufgerissenen Mäulern tropfte die Speichelflüssigkeit. Die gefährlichen Zähne liesen sie aufblitzen und ein wahrhaft furchteinflößenedas Knurren drang aus ihrer Kehle. Dolces Augen wurden beim Anblick der Hyänen immer größer. Sie konnte von Glück sagen, dass sie sich nicht alleine in die Wüste gewagt hatte. Es wäre der sichere Tod gewesen. Allein gegen fünf Hyänen - unmöglich. Sie war dem Blonden so dankbar aber sie konnte es in dieser Situation nicht zeigen und vielleicht, ja vielleicht, würde sie niemals wieder die Gelegenheit haben es ihm zu zeigen aber dennoch vermutete die Elfe, dass er es bereits wusste. Wie aus dem Nichts heraus schrie Danny plötzlich auf. Es war ein Zeichen dafür, dass nun der Augenblick gekommen war den Hyänen was den Angriff anging zuvor zu kommen. Danny hatte mittels eines vertrockneten Stockes eine der Hyänen aus dem Gleichgewicht gebracht und attackierte diese nun mit dem Schwert. Dolce sah nicht ob Danny das Untier erwischt hatte, denn im selben Augenblick war sie in die Luft gesprungen und mit einer eleganten Drehung war sie hintern den Biestern zum Stehen gekommen. Ein schelmsiches Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, als sie die Verwirrung in den Augen der Monstern sah. Sie hatten die Elfe und den Blondschopf wohl unterschätzt. Der Stab in der Hand der Rosahaarigen glühte intensiv. Das violette Licht wurde immer heller ehe es neben Dolce eine Gestalt annahm. Der Sensenmann war erschienen und war nun von dem besagten Licht umgeben. Der Stab diente jetz lediglich dazu den Auferstandenen zu gefehligen und das tat die Elfe schließlich auch. "Töte diese Untiere, Schneide ihnen den Kopf ab und bring mir ihre Zungen." Der Sensenmann schien sich vor Dolce zu verneigen und holte schließlich mit seiner Sense aus. Er verfehlte die Hyänen. Sie waren zurückgewichen, doch sie konnten gar nicht so schnell reagieren wie der Sensenmann ein weiteres Male ausgeholt hatte und einen der Angreifer enthauptete. Die Elfe zuckte zusammen. Sie hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen und so fasste sie sich an den Hals und atmete schwer. Das war der negative Beigeschmack ihrer magsichen Kraft. Mit jedem Mal wenn der Sensenmann jemnaden Schaden zufügte, verspürte auch Dolce den Schmerz. Das Elfenmädchen atmete schwer und hielt sich weiterhin den Hals. Blut floss ihren schlanken Hals entlang. Sie verspürte nur die Hälfte der Schmerzen aber das war schon schmerzhaft genug. Nun waren auch ihre Hände Blut verschmiert. Sie sank auf die Knie. Diese Magie war zwar wahnsinnig mächtig aber es verlangte auch viel von ihr ab. Der Sensenmann ruhte. Er wartete auf weitee Befehle. Ein Wort von der Rosahaarigen würde genügen und er würde ein weiteres Mal zum Schlag ausholen. Mit schmerzverzerrten Gesicht blickte sie die Kreatur der Dunkelheit an. "Worauf wartest du..." murmelte die Elfe dem Sensenmann zu. "Vernichte diese Ungeheuer." Eine der Hyänen war noch mit Danny beschäftigt, eine hatte bereits ihr Ende gefunden und drei weitere schlichen in einem gewissen Abstand um die Elfe herum. Der Geruch von Blut lies den Bestien das Wasser im Mund zusammenlaufen.


  • Auch wie Leon achtete Elena auf nichts anderes als die uralten, noch erhaltenen Gegenstände, die Wandverzierungen und wunderte sich dabei, dass noch kein Mensch zuvor hier war um die wertvollen Besitze auszurauben und für viel Geld zu verkaufen. "Wow, schau dir d-", doch er unterbrach sie mitten im Satz indem er sie ein Stück nach vorne schubste und sie somit von der fallenden Decke schützte. Es dauerte erst einige Sekunden bis sie realisierte, was hier gerade passiert, doch als verstand, dass sie sich in Lebensgefahr befanden, rannte sie schneller als sie es jemals in ihrem gesamten Leben getan hatte. Ein Glück war ihr Begleiter ihr stets auf den Fersen, bis sie in einen riesigen Saal gelangten und der Einsturz plötzlich vorbei war. Die Schmiedin konnte zwar sprinten, doch längeres Laufen nahm ihr mit Sicherheit die Luft weg, weshalb sie sich erst für einige Momente beruhigen musste, ehe sie dem Hellhaarigen entgegenblickte und kurz lachte. "Oh man, hättest du mich nicht mit deinen super Reflexen gewarnt, wäre ich jetzt wahrscheinlich schon längst zu Brei geworden." Zwar war es noch lange nicht sicher hier, doch Situationen wie diese gaben Elena immer diesen Adrenalinkick, welchen sie so liebte. "Hey, keine Sorge. Ich bin hier um dich zu beschützen. Da sollten die Hyänen mehr Angst vor mir haben, als vor dir", sagte sie mit einem ernsten Gesicht und Tonfall, während sie sich in dem riesigen Raum umsah. Es gab hier jedoch nicht viel zu sehen, da der Großteil der Fläche einfach nur leer war, doch in der einen oder anderen Ecke ließen sich alte, merkwürdig aussehende Instrumente sehen. "Glaubst du, dass das ein Tanzsaal war?" Ein Tisch mit nur noch drei Beinen befand sich ebenfalls an einer Wand, der früher sicher mal als Buffettisch gedient hatte. Bilder kamen dem Mädchen in den Kopf, wie wunderschöne Frauen in ebenfalls so hübschen und langen Kleidern tanzten, gemeinsam mit einem Mann an ihrer Seite und alle amüsierten sich dabei prächtig. "...Hast du schonmal so mit jemandem getanzt?", fragte sie zögernd, während sie sich den Musikinstrumenten näherte um sie zu mustern. Sie kam sich ein wenig merkwürdig dabei vor, ihn so etwas zu fragen, da sie doch ein eher schüchterner und zurückhaltender Mensch war, doch ihre Neugier überkam sie einfach in diesem Moment.


  • „Nur weil du mit deinen Gedanken immer irgendwo bist, nur nicht im Hier und Jetzt.“, erwiderte das Halbwesen grinsend. Tagträumen war zwar mit das Schönste aber in gewissen Situationen auch ziemlich unangebracht. Vorallem wenn man in einer unbekannten, gefährlichen Ruine unterwegs ist. Obwohl Leon vor einigen Minuten selbst noch ziemlich abgelenkt von diesem atemberaubenden Fund gewesen war.. Dass Elena den Monstern den Kampf ansagte wunderte den jungen Mann nicht wirklich. Auch wenn es vielleicht etwas komisch klang aber zu gerne würde er das blonde Mädchen mal im Kampf sehen. Die kleine Auseinandersetzung auf der Walinsel war ja nicht der Rede wert. Aber all die Bedenken zu den Hyänen, die sich wahrscheinlich schon einen Weg zu den beiden suchten, rückten in den Hintergrund als seine Begleitung nach Leons Tanzkünsten fragte. Langsam folgte er dem Blondchen zu den antiken Instrumenten. „Nein.“, antwortete er der Schmiedin leise, „eigentlich habe ich noch nie wirklich getanzt. Leider bot sich mir noch nie die Möglichkeit.“ Der Bogenschütze lächelte bei der Vorstellung, wie hier vor hunderten von Jahren Feste stattfanden, bei denen ausgiebig getanzt, gelacht und gespeist wurde. „Du etwa?“


  • "I-Ich?" Elena wollte sich umdrehen um ihm zu antworten, doch seine unerwartete Nähe erschrak sie, da sie sie nicht mitbekommen hatte, dass er ihr gefolgt war, weshalb sie einen kleinen Schritt nach hinten taumelte und dabei eine kleine Reihe an Instrumenten umwarf, welche hauptsächlich aus Geigen bestanden. Es war eine kleine Kettenreaktion, welche dem Fall von Dominosteinen ähnelte, nur, dass dabei auch noch einige Saiten heraussprangen. "Oh nein, ich... ah..." Verzweifelt sah sie das kleine Chaos auf dem Boden an und wich einen Schritt näher zu Leon, um bloß weiter weg von den Instrumenten zu kommen, damit sie nicht noch mehr Schaden anrichtete. "...Ach, was soll's, da drüben gibt es noch eine Menge anderer Instrumente," murmelte sie leise. Die Geigen gehörten ja sowieso niemandem, da musste sie sich doch nicht schlecht fühlen, oder? Schnell vergaß sie das Thema und sah Leon in seine hellen Augen. "Uh, nein, ich war noch nie tanzen und... weiß auch nicht wie man richtig tanzt", gestand sie dem Halbwesen, während sich ihr Blick mit den letzten Worten zur Seite gewand hat, als würde sie sich noch weiter in dem fast leeren Raum umsehen.


  • „Elena, pass doch besser auf..“, meinte das Halbwesen und obwohl die Situation eigentlich alles andere als lustig war, immerhin hatte die blonde Schmiedin gerade eben jahrhunderte alte Instrumente zerstört, lachte der Kerl. „Du Tollpatsch.“ Auch Leon besah kopfschüttelnd den kleinen Berg an Chaos vor ihren Füßen ehe er Elenas Blick erwiderte. „Nicht? Ich hätte wetten können, dass du eine hervorragende Tänzerin bist.“ Leon grinste. Obwohl sie bei ihrem Talent ihrem Tanzpartner wohl immer auf die Füße steigen würde.. „Wenn du schon nicht tanzen kannst, wie sieht es aus mit musizieren?“, fragte er seine junge Begleitung. Vor einigen von Jahren als das Halbwesen noch in seinem Heimatdorf gelebt hatte, war Musik ein großes Thema gewesen. Sein Vater hatte ihm damals eine Gitarre gebaut – oder zumindest so etwas ähnliches. Leon hatte gerne darauf gespielt und seine Freunde hatten ihm gerne zugehört bis.. naja, all das eben sein Ende fand. „Ich habe früher oft musiziert.“ Lächelnd ging der junge Kerl zu dem anderen Instrumentenberg und nahm sich vorsichtig die Gitarre. Jedoch wäre ihm das hölzerne Teil fast wieder aus den Händen gefallen, als Leon entdeckte, was sich unter einer angelehnten Trommel versteckte. Ein schlafendes Hyänenjunges. Es wunderte ihn, dass das Tier bei dem gerade entstandenem Krach nicht aufgewacht war. „Wir sind anscheinend nicht alleine hier.“, flüsterte der Halb-Wüstenfuchs und machte leise einige Schritte zurück.


  • Ein seltsames grelles Licht blitze unmittelbar hinter dem Blondschopf auf, Unbehagen breitete sich im Magen des jungen Mannes aus, am liebsten hätte er dem Drang nachgegeben sich komplett umzudrehen und zu studieren was gerade hinter ihm geschehen war. Aber es würde ihn vermutlich das Leben kosten, wenn die drei Aasfresser merken würden das er sie aus den Augen ließ. Und wenn es Dolce war die ihn gerade versuchte zu töten, ihn den Hyänen zum Opfer fallen zu lassen damit sie ihr Ziel erreichte, dann war es ohnehin egal. Er würde sterben, so oder so. Vielleicht war es auch einfach nur töricht gewesen einer fremden Person, welche sich die dunklen Mächte der Magie zu nutzen machte zu folgen. Danny war selbst Schuld an seiner misslichen Lage, was war ihm den eingefallen, wollte er sein Leben einfach so wegwerfen und wenn es geschehen sollte, wieso musste er denn dann gerade in der Wüste sterben. Hier, wo ihn niemand fand, ausgerechnet hier, wo die Lebewesen nur darauf warteten sein totes, aber noch warmes Fleisch, von seinen Knochen zu reißen. Und wo die durstige Erde nur darauf hoffte sein Blut in sich aufzunehmen um damit die durstigen Pflanzen, oder Ansätze davon, zu nähren oder eher gesagt um sie am Leben zu erhalten. Es gab eine klare Hierarchie in der Welt in der sie lebten, es gab immer jemanden der sein Leben dafür lassen musste, damit andere überlebten. So lief es schon seit Jahren ab, selbst bevor Danny geboren wurde war es schon so, wahrscheinlich war dies der grundlegende Mechanismus der alle am Leben erhielt, der Grundsatz das sie in der Form existieren konnte wie sie es taten. Die Welt war momentan ein in schwarz getauchter Plante für Danny, ein Planet der in Flammen stand und auf dem Mord die Überhand gewann, und die höheren Mächte dieser Welt waren nicht bereit etwas dagegen zu unternehmen. Sie lachten nur wahnsinnig und ließen die Erde ihren gigantischen Schlund aufreißen, die bereit war sich an den gefallenen zu Laben, an jenen die in ihren niemals gesättigten Schlund stürzten. Waren sie nur die Marionetten irgendwelcher höheren Mächte- Mächte denen es gerade nach einem blutrünstigen Spiel zumute war- nur um sich die Langeweile zu vertreiben die in dessen Reich herrschen musste. Sie schienen sich willkürlich jemanden auszusuchen den sie dann dem Untergang weihen wollten, dieses Los schien heute wohl er gezogen zu haben. In seinen Gedanken fiel sein Körper gerade in diesen Abgrund, die massiven und grausamen Arme der Dunkelheit zerrten an seinem noch lebendigen Leib, bereit ihn jeden Moment in ihre Welt der völligen Finsternis aufzunehmen. Eine warme Träne kullerte über seine Wange, er musste an seine Familie denken, auch sie waren der endgültigen Finsternis viel zu früh in die Hände gefallen. Vater, Mutter es tut mir Leid, das waren die Worte welche Danny gerade in seinem Kopf formuliert hatte, welche jedoch nicht über seine Lippen kamen. Genau in diesem Moment als seine Träne den Boden berührte sah er ein Bild seiner Eltern vor sich, beide sprachen mit Engelsgleichen Stimmen zu ihm. "Mein Sohn du bist noch zu jung um uns zu folgen, du solltest hier nicht sterben", sprach die Stimme seines Trugbildes zu ihm. Und das Trugbild seiner Mutter stimmte dem anderen zu, gemeinsam hoben ihn die beiden aus den Klauen der Dunkelheit und beförderten ihn den Schlund, welchen er hinabgefallen war wieder hinauf und er fand sich im Hier und Jetzt wieder. Der heiße brennende Tropfen welcher er für eine Träne gehalten hatte, war sein Blut welches ihm die Wange herabströmte. Noch immer in einer Art Trance tastete er ungläubig seine rechte Gesichtshälfte ab, eine Hyäne hatte in dem Augenblick seiner Unachtsamkeit versucht ihre Pranken in sein Gesicht zu graben. Jedoch schien irgendetwas sie davon abgehalten zu haben, da er nur eine leichte Wunde davongetragen hatte. Danny war sich sicher das Dolce ihn vom dem Monster bewahrt hatte und seine Zweifel, das sie ihn opfern wollte um an ihr Ziel zu gelangen waren verflogen. Der Blondschopf schöpfte neue Kraft und beschloss Vergeltung an dem Monster zu üben, welches ihn attackiert hatte. Hinter ihm hörte er Dolce und sie atmete schwer, auch sie musste eine Verletzung davongetragen haben. Mit neuem Mut ging Danny auf eine der drei Hyänen los, welche noch vor ihm standen. Er hatte das bereits verletzte Tier gewählt, es war seiner Meinung nach am einfachsten zu besiegen. Mit einem raschen Satz noch vorne und das Schwert mit beiden Händen umschlossen ging er auf den Aasfresser los. Mit lautem Kampfgebrüll durchbohrte er den Körper seines Feindes von unten, welcher daraufhin schlaff in sich zusammenfiel. Während er sein Zweihänder wieder aus dem leblosen Tier zog begann das nächste ihn anzugreifen. Es rannte auf ihn zu und schnappte nach seinem Bein, welches auf dem toten Rudelsmitglied ruhte, damit er sein Schwert besser hinausziehen konnte. Es war ein Fehler gewesen, denn er hatte gerade seinen Zweihänder herausgezogen und wollte sein Bein um einen Zentimeter zurückziehen doch er war zu langsam. Die Hyäne grub ihren mächtigen Kiefer in seine Wade, die spitzen Fänge des Monsters drangen merklich in sein Fleisch ein und hielten daran fest. Der Aasfresser machte keine Andeutungen sein Bein wieder loszulassen und umschloss die Wade nur noch fester mit seinem Kiefer. Der Blondschopf blickte mit schmerzverzerrtem Gesicht zu der Hyäne. Nimm sofort deinen Kiefer aus meinem Bein oder ich trenne ihn dir nachher ab, dachte sich der junge Mann. Er war wutentbrannt und hieb mit seiner Schwert nach einem etwas abstehenden Bein der Hyäne, woraufhin diese sein Bein auf ihren Fänge entließ. Ein stechender Schmerz fuhr durch seine Wade, erst jetzt wo das Biest seine Zähne hinausgezogen hatte entflammte der völlige Schmerz. Danny stieß einen leichten Schmerzensschrei aus und begutachtete kurz wie das Blut sein Bein hinabrann. Mühselig wich er ein Stück von den noch verbleibenden Monstern zurück, wobei er das verwundete Bein in einer Schonhaltung hinterherschleifen ließ. Der Blondschopf wandte sich kurz zu Dolce um, er wollte sehen ob es ihr noch gut ging. Fehlanzeige, denn auch die Elfe hatte einige Verletzungen davontragen müssen, eine davon direkt an ihrem Hals. Er sorgte sich zwar um die Rosahaarige, doch jetzt war nicht der Zeitpunkt um darüber zu reden, oder sich gar nach ihrem Zustand zu erkunden. Mit einem grimmigen blickte, wechselte der Verwundete wieder in die Kampfhaltung und beäugte die zwei verbliebenen Rudeltiere aufmerksam.


  • "War das jetzt sarkastisch gemeint, oder...?" Zweifelnd sah sie den Hellhaarigen an. So weit sie wusste, war klein sein nicht gerade ein Vorteil im Tanzen und Elena war der kleinste Mensch den sie selbst kannte. Außerdem... was meinte er überhaupt damit, dass er sich vorstellen könnte, sie sei eine gute Tänzerin?! Innerlich verfluchte sie Saraksmus, da sie sie ihn immer viel zu spät verstand. Ein weiterer Grund weswegen sie fast nie etwas mit anderen unternahm, sie war einfach nicht gut mit Worten. Zwar genoss sie es mit bestimmten Personen zusammen zu sein, doch am Ende war sie wohl einfach introvertiert. Es grenzte schon fast an ein Wunder, dass Leon freiwillig so viel Zeit mit ihr verbrachte, doch es tat ihr sicher gut mal ein wenig aus sich herauszukommen und neue Dinge zu entdecken. "Musizieren? Nein, ich könnte zwar einige Instrumente herstellen, doch... ich schätze, ich war noch nie wirklich gut in solchen Dingen." Zugegeben, sie hatte auch nicht gerade erwartet, dass er gut im Umgang mit Instrumenten war, aber Leute steckten ja immer voller Überraschungen, nicht? Langsam folgte sie dem jungen Mann durch den Raum. "Vielleicht könnt-", erschrocken brach sie ihren leise gesprochenen Satz ab, als Leon die Gitarre so zur Seite schob, dass ein kleiner Hyänenwelpe zum Vorschein kam. "Was macht es dann ganz alleine hier?" Auch ihre Stimme war in einen Flüsterton gefallen, während sie sich aufmerksam umsah. Als sich ihre Augen auf den einzigen Durchgang blickten, der noch begänglich war, sah sie plötzlich ein Paar Augen auffunkeln. "Okay, ich glaube seine Eltern wollen es gerade wieder abholen", murmelte sie und näherte sich Leon. Die Blonde hatte sicher kein Problem damit zu Kämpfen, doch sie wollten den Hyänen irgendwie auch nichts antun. Irgendwie erinnerten sie sie auch an Leons Wüstenfuchsgestalt. Schließlich kam ein kleineres Rudel, bestehend aus drei der Tiere, aus ihrem dunklen Versteck und sahen die beiden Menschen zähnefletschend an. "... Was jetzt? Wir... könnten weglaufen und versuchen sie abzuhängen, allerdings wissen wir immer noch nicht, was uns in dem restlichen Teil des Gebäudes erwartet."


  • Augenblicklich drehte sich Leon herum als er die leisen Schritte der anderen Hyänen hörte. Blind suchte seine Hand nach Elena und zog sie an ihrem Arm nahe zu sich. Vielleicht etwas zu nahe aber das fiel ihm im Moment gar nicht auf. „Hoffentlich glauben sie nicht, dass wir dem Kleinen irgendwas antun wollten..“, murmelte das Halbwesen, „wer könnte das überhaupt..“ Leon linste nochmals zu dem schlafenden Welpen, ehe er seine ganze Aufmerksamkeit dem Rudel widmete, welches wenige Meter von ihnen entfert wartete und zu den beiden Menschen starrte. „Ich glaube kaum dass wir ihnen entkommen können.“ Leon vielleicht, wenn er sich verwandelte, aber Elena war definitiv zu langsam. Jeder Mensch war das im Vergleich zu einer Hyäne. Das größte Tier näherte sich den beiden und fletschte die Zähne, an welchem zum Teil noch Blut hing. Zumindest vermutete Leon, dass es sich um Blut handelte. Lecker.. Der junge Kerl konzentrierte sich auf den einzigen Zauber, den er beherrschte. Irgendwie musste er die beiden verteidigen und der Bogen als Nahkampfwaffe war etwas ungeeignet. Jedoch war eine Verteidigung anscheinend nicht mal notwendig. Weshalb auch immer nahmen die Hyänen keine weitere Notiz mehr von Elena und dem Halbwesen und kümmerten sich nur noch um ihren Welpen. Vielleicht war es ganz einfach der vertraute Geruch der von Leon ausging, immerhin war er teils einer von ihnen, und so sahen die Raubtiere keinerlei Gefahr in den Menschen. „...“ Das Muttertier schnappte sich das Junge und so stapfte die kleine Gruppe in die Richtung, aus der sie gekommen waren. „Wir müssen ihnen folgen.“ Leon wand seinen Blick zu seiner blonden Begleitung. „Immerhin ist dies der einzige Weg hinaus.. hoffe ich mal.“


  • Elena erschrak sich ein wenig als ihr Begleiter sie noch näher an sich zog, als sie es schon war, doch für die Situation war es wohl notwendig. Durch die plötzliche Nähe wurde sie von ihm für einen kurzen Moment gegen seine Brust gedrückt, was sie merken ließ, wie viele Muskeln er doch eigentlich hatte (ich tu mal so als würde er nicht die ganze Zeit halbnackt rumlaufen). Es überraschte sie schon ein wenig, da sie doch noch weniger bei ihm erwartet hatte, doch - Moment, seit wann dachte sie über die Körper anderer nach? Verwundert über sich selbst schüttelte sie ihren Kopf und widmete sich wieder dem eigentlich Problem. Eine der Hyänen wagte sich nun noch weiter nach vorne, war dabei jedoch sehr langsam. Die Schmiedin hatte ihre Waffe fest in den Händen, jedoch verharrte sie eher in einer Verteidigungsposition, da sie sicher nicht so dumm wäre um das Rudel zuerst anzugreifen. Zu ihrem Glück interessierte sich das Tier eigentlich gar nicht für die beiden, sondern wollte jediglich ihr Junges sicher von hier wegschaffen. "Was zum...?" Anscheinend war sie ebenso verwirrt wie Leon, doch dieser dachte schon einen Schritt weiter und schlug vor dem Rudel zu folgen. "Ja, wenn sie hier wohnen, dann gibt es sicher noch andere Ausgänge." Mit einem sicheren Abstand begannen die beiden den Hyänen zu folgen. Anfangs hielt sie immer noch sein Handgelenk fest, welches sie zuvor aus Reflex gepackt hatte. Als die Blonde dies bemerkte, ließ sie schnell los, da ihr diese merkwürdige Nähe immer noch ein wenig unangenehm war und außerdem war es auch gar nicht mehr nötig. Still sah sie sich beim Gehen um, da sie wieder einmal nicht wusste worüber sie reden konnte. "Uh... Vielleicht... also wenn du Lust hättest, könntest du mir ja mal zeigen wie man ein Instrument spielt... Also, nur wenn du willst", beendete sie ihren Satz von vorhin, den sie dank des Hyänenwelpens unterbrochen hatte. Während sie auf eine Antwort des Hellhaarigen wartete, richtete sie ihren Blick auf das kleine Rudel, welche sie nun in eine Art Schlafzimmer führte. Ein riesiges Doppelbett - wenn nicht größer - war noch im guten Zustand vorhanden und stand auf einem teuer aussehenden Teppich an einer Wand. "Ich kann nicht glauben, dass diese Hyänen im Luxus leben während ich gerade mal ein kleines Zimmer zur Verfügung habe", murmelte die Blauäugige und blieb kurz stehen. "Zu gern würde ich das Bett mit nach Hause nehmen." Elena stieß einen Seufzer aus und malte sich aus wie gut sie wohl darin schlafen könnte und nichts und niemand würde sie je zum Aufstehen kriegen.


  • „Gerne.“, erwiderte Leon leise auf Elenas Vorschlag. Grinsend sah er zu dem jungen Mädchen neben sich. „Vielleicht bist du ja ein Naturtalent.“ Oder sie war so unmusikalisch wie ein Stück Brot und das Halbwesen würde frustriert seine Gitarre aus dem Fenster schmeißen. Die Hyänen tapsten durch einen großen Bogen in der Steinwand und führten die beiden Menschen dadurch in ein.. Schlafzimmer? Ja, das war tatsächlich ein Schlafzimmer. Mit einem großen, bequemen Bett und einem hölzernen Regal, auf dem goldene, wenn auch sehr verstaubte Kerzenleuchter standen. „Nicht nur du..“ Das Halbwesen wäre jetzt gerne mit viel Anlauf in das Bett gesprungen allerdings waren ihm die Hyänen zuvor gekommen. Zwei des kleinen Rudels machten es sich zusammen mit ihrem Jungen auf der Bettdecke bequem während das letzte Tier zurück zu Elena und Leon starrte. Für einen Augenblick dachte das Halbwesen daran, dass sie nur auf diesen Moment gewartet hatten, bis sie die Menschen angreifen konnten. Aber das hätte keinen Sinn gemacht, vor allem nicht wo sich die kleine Familie jetzt hingelegt hatte. Das Tier trottete zur Seite, zu einem Loch das in der Steinmauer klaffte. Es befand sich am unteren Ende und war zwar eng aber wohl groß genug dass sich ein Mensch hindurch quetschen konnte. Zumindest ein etwas.. kleinerer, zierlicher Mensch. Die Hyäne kam davor zum Stehen, setzte sich und guckte zu den beiden. „Ob das dort.. der Ausgang ist..?“


  • innerlich freute sich das Mädchen schon auf die 'Gitarrenstunden' mit Leon, jedoch hatte sie Angst, dass sie sich dabei blamieren würde, doch darüber sollte sie sich lieber erst später Gedanken machen. Beide Menschen - sofern man Leon wirklich so nennen konnte - blieben im Schlafzimmer stehen und beobachteten die Hyänen, welche es sich auf dem riesigen Bett gemütlich machte. Ein leißes Seufzen folgte von Elena als ihr wieder einmal klar wurde, dass sie wahrscheinlich nie in solch einem Bett schlafen würde. Die Stimme ihres Begleiters riss sie jedoch aus ihren Tagträumen und wies auf ein kleines Loch, welches wohl wieder nach Draußen führte. Elena legte den Kopf schief, begutachtete es für einige Zeit lang, ehe sie sich, ohne etwas zu sagen, langsam zum Bett bewegte, auf welchem sich das gesamte Rudel mittlerweile schon im Halbschlaf befand. So vorsichtig wie sie konnte nahm sie sich eines der kleineren Kissen ohne die Tiere dabei aufzuwecken und drückte es kurz mit ihren Händen. Das Innere war immer noch weich und ziemlich dick, während gold-weißer Stoff mit edlen Mustern den Bezug ausmachte und somit war es immer noch in einem guten Zustand. Kommentarlos stopfte Elena es sich unter ihren Arm und versuchte sich als Erste durch den schmalen Gang zu zwängen. Ihre Keule schob sie vor sich her damit diese sie vor unerwarteten Dingen warnen könnte, wie zum Beispiel Schlangen oder ähnliches. Auch wenn die Blonde ziemlich klein war, so musste sie auf ihrem Bauch kriechen, was die ganze Sache ein wenig hinauszögerte, doch schlussendlich kam sie unversehrt auf die andere Seite an, welche sich tatsächlich als die Wüste entpuppte. "Leon? Kommst du?" Sie hatten ihren Kopf wieder in den Eingang gesteckt und nach dem Halbwesen gerufen um ihm bescheid zu geben, dass das der richtige Weg war. Jedoch konnte sie nichts als Dunkelheit sehen und wartete ungeduldig auf eine Antwort von ihm.


  • Das Halbwesen ging in die Hocke und versuchte verzweifelt etwas in dem dunklen Gang zu erkennen. Allerdings war es sinnlos, nirgendwo war Licht und daher wusste Leon auch nicht, ob sie der Hyäne wirklich trauen sollten. Wer weiß, vielleicht führte dieses Loch auch einfach nur in einen Raum mit den restlichen Hyänen in dieser Ruine und das war es dann für die beiden.. aber gut, anscheinend vertraute Elena den Tieren, da diese schon dabei war, sich durch den schmalen Weg hindurchzuzwängen. Mit einem Kissen unter dem Arm? Mit gehobenen Augenbrauen drehte sich der junge Kerl um. Auf dem riesigen Bett fehlte eines der Kopfkissen. Das Blondchen hatte also tatsächlich eines davon mitgenommen. Leon lachte leise und hörte entfernt ihre Stimme. Allerdings war es nur ein Flüstern, sodass er nicht wirklich verstand, was sie ihm sagen wollte. Da es aber auch kein Schreien war ging Leon davon aus, dass es dem Mädchen gut ginge und der Gang wirklich in die Freiheit führte. Der Bogenschütze verwandelte sich im nächsten Augenblick in seine Tiergestalt, nickte der Hyäne zu und folgte seiner Begleitung. Für ihn waren die wenigen Meter einfach, er war als Wüstenfuchs klein genug und musste sich dadurch nicht hindurch quetschen. Am anderen Ende schloss Leon die Augen. Die Sonne stand hoch am Himmel und all das Licht auf einmal war zuviel. Nachdem sich seine scharfen Augen an das Tageslicht gewohnt hatten, lief das Tier den kleinen Sandberg hinauf und überblickte die weite, leere Wüste. Sie waren tatsächlich unversehrt aus dieser Ruine herausgekommen. Leon drehte sich herum und bellte (ja die bellen..irgendwie..). Und ich dachte immer, Hyänen wären gemeine Biester.


  • Fast wäre Leon in der Form eines Wüstenfuchses gegen ihre Nase gelaufen als er am Ausgang rauskam, da sie ihren Kopf für eine ganze Weile vor die Öffnung gehalten hatte, doch sie konnte in der letzte Sekunde ausweichen. Er machte einen kurzen Halt ehe er zu dem nächstgelegenen Sandberg davonraste und ihr mit einem Bellen verständlich machte, dass sie zu ihm kommen sollte. Zumindestens schien das am Logischsten zu sein... Wüstenfüchse waren verdammt schnell für ihre Größe, weshalb sie den Abstand durch leichtes Joggen aufholen musste um ihn nicht lange warten zu lassen müssen. Erst jetzt fiel ihr auf, weshalb die Hyänen sie gar nicht angegriffen hatten, schließlich stammen diese vom Wolf ab, genau wie der Wüstenfuchs, oder nicht? Lächelnd ging die Schmiedin in die Hocke und kraulte dem Halbwesen den Kopf. "Du bist ja ein richtiger Glücksbringer, nicht?" Merkwürdigerweise fiel es ihr viel einfacher so mit ihm zu reden als in seiner Menschengestalt, aber vielleicht lag es nur daran, dass sie Tiere wirklich liebte (Wovon keiner eigentlich wusste). Okay, zwar waren sie wieder heil und unversehrt aus der Ruine rausgekommen, doch eigentlich wollten sie ein paar Monster jagen, nicht? "Hey, wie wär's wenn du deinen Bogen doch noch schnell an einem dieser Vögel ausprobierst?" Von denen gab es schließlich genug und die Federn könnte sie sicher gut in der Schmiede gebrauchen.


  • Leon hatte gehofft, dass Elena ihn wieder streicheln würde. Er liebte es nicht nur als Wüstenfuchs gekrault zu werden, nein auch in seiner Menschengestalt mochte er es, wenn man ihm durchs Haar fuhr.. aber das wusste keiner und so würde es wohl auch bleiben. Aufmerksam hörte er seiner blonden Begleitung zu, die den Vorschlag mit dem knappen Training brachte. Als Wüstenfuchs sah er zum Himmel empor. Einige schwarze Raben kreisten dort. Es sah so aus, als warteten sie nur auf ein paar kleine Mäuse oder anderes Getier, welches sie verspeisen konnten. Aber eigentlich genoss er die Streicheleinheiten von dem Mädchen gerade so sehr.. und dann sollte er sich zurück verwandeln? Seine Ohren legten sich an seinen Kopf und der Wüstenfuchs schloss seine Augen. Noch ein paar Sekunden länger.. Hoffentlich treffe ich die Viecher auch.. Okay genug der Liebkosungen, Leon musste endlich etwas mit seinem neuen Bogen üben. Und so nahm er wieder seine menschliche Gestalt an, grinste Elena schief an und spannte augenblicklich einen Pfeil in seinem Bogen. Das Halbwesen wartete ein paar Sekunden, atmete einige Male tief durch und ließ den Pfeil von der Sehne schnellen. Den ersten Vogel verfehlte er, den zweiten jedoch nicht. Eigentlich tat ihm so etwas in der Seele weh, aber manche Dinge mussten wohl getan werden. „Wenigstens habe ich einen getroffen.. besser als nichts, hm?“ Einige Meter vor ihnen plumpste das tote Tier auf den Sand.

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