• Joe & Cinnamon gehen 3810-joe-rftod-png

    Mit einem breiten Grinsen packte er Cinnamon noch etwas ein. Er selbst schnappte sich noch eines der Brötchen, das er jetzt verspeisen konnte und schulterte dann das mittlerweile Zentner schwere Fresspaket. Sie gingen den Gang entlang, als ihn Cinnamon fragte, warum sie eigentlich nicht hier trainierten. Und noch bevor er ihr antworten konnte, lieferte sie ihm auch schon die passende Antwort. Er knirschte mit dem Zähnen. Sie hatte ja so recht, leider. Außerdem waren Bade und er nicht immer einer Meinung. Er wollte nicht vor Cinnamon schlecht dastehen, wenn er ihr eine Kampftechnik zeigte und Bade diese korrigierte, bzw. sie komplett änderte. Zudem hatte er keine Lust sich mit dem anderen Anwärter um den besten Trainingsplatz zu streiten. Um diese Uhrzeit war echt viel los. Er wollte Cinnamon lieber für sich alleine haben. Auf dem Trainingsplatz angekommen, nahm er sich ein Übungsschwert - ein einfaches Holzschwert - aus der Kiste. Auf ihre Frage hin, klopfte er mit dem Schwert sanft auf ihren Kopf. "Klar", sagte er. "Was glaubst du denn, wer die Dinger schnitzt?" Dann durfte er sich doch wohl auch eins mitnehmen! Nachgefragt hatte er aber wirklich noch nie. Sein grimmiger Blick schweifte nochmals über den Trainingsplatz. "Komm, wir gehen!" Er führte sie mit der Hand an der Schulter wieder durch die Kaserne und durch die reparierte Eingangstür.
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  • [Tabatha] | Kommt von der Schmiede



    Nachdem Leo zu beschäftigt gewesen war, der Tag jedoch noch jung, hatte Tabatha nicht lange überlegen müssen, wo sie ihre Beine als nächstes hintrugen. Mit einem genauen Ziel vor Augen, steuerte sie die Kaserne an. Es war ja nicht so, als hätte sie sich diesen Entschluss nicht schon lange vorher überlegt. Die Möglichkeiten abgewogen. Sie war wahrlich nicht der Typ, der Entscheidungen leichtfertig traf. Aber vielleicht machte sie sich hier auch nur selbst etwas vor. Ihre impulsive Seite hatte sie immerhin seit jeher in Zaum halten müssen. Es gebührte sich nicht, weder in der Rolle als Prinzessin, noch als Botschafterin, noch als Zofe im adeligen Haushalt. Manchmal fragte sie sich wirklich, ob das immer so gut war, aber nach so langer Zeit schien sie gar nicht mehr anders zu können. Wer bin ich überhaupt noch?

    Schließlich kam das große Gelände vor ihr in Sichtweite. Tabatha betrat die Kaserne bestimmten Schrittes, jedoch ohne dabei in Eile zu sein. Sie war noch nie hier gewesen. In Alvarna hatte es einen solchen Ort nicht gegeben. Obwohl das große Unglück nun schon Jahre zurück lag und es sich wohl die meisten Flüchtlinge davon längst in Trampoli heimisch gemacht hatten, galt das immerhin nicht für sie. Darüber hinaus war sie nach dem Ritual in ihre Heimat zurück gekehrt. Sie bereute diese Entscheidung nicht, doch gerade wurde ihr dadurch umso mehr bewusst, wie fremd sie in diesem Ort noch war.

    Mit Interesse ließ die Elfe ihren Blick über das weite Gelände schweifen. Sie hielt sich am Rand, bedeckt, während sie die Eindrücke der Umgebung wahrnahm. So, wo finde ich nun den Mann, der hier die Verantwortung inne hat? Bade war sein Name. Sie hatte sich zuvor flüchtig über ihn informiert, war ihm jedoch noch nicht begegnet. Im Gegensatz zu Leo, bei dem sie vor ihrer Abreise ihre Dolche erworben hatte, wusste sie nun nicht, mit welcher Art Person sie zu rechnen hatte.

    Als ein Junge, ein Gehilfe der Kaserne wohl, ihren Weg kreuzte, hielt sie ihn ohne Umschweife auf. "Kannst du mir sagen, wo ich den Kriegermeister finde?", fragte sie ihn direkt. Hoffentlich hatte sie diesmal mehr Glück als in der Schmiede.



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    schachtl   Zyprim Bade please?

  • Er spazierte gerade über das Gelände der Kaserne als sein Blick auf einen Neuankömmling fiel. Hier rund um die Kaserne sah man sonst für gewöhnlich immer die gleichen Gesichter. Zielstrebig marschierte die junge Frau den Weg entlang. Irgendwie wirkte sie fast schon fehl am Platz. War sie eine Bedienstete der hiesigen Adelsfamilie? Zumindest lies ihre Kleidung darauf schließen oder aber sie hatte einfach einen Faible für Dienstmädchenoutfits. Was es auch war - es war nicht seine Sache und trotzdem waren ihm diese Gedanken ganz automatisch gekommen, ließen sich gar nicht verhindern. Bade wischte sich mit der Rückseite seiner Hand über die Stirn. Auch wenn es gerade erst ein wenig wärmer geworden war, war die Arbeit in der prallen Sonne doch relativ schweißtreibend. Es war wohl Zeit für eine Pause. Auch er fand sich schließlich auf dem Weg wieder über den vorhin die junge Frau geschritten war. Erneut fiel sein Blick auf sie. Nicht zuletzt weil sie seine Gehilfen von der Arbeit abhielt. Als ihn und die Beiden nur noch wenige Schritte trennten, schnappte er ihre Worte zwangsläufig auf. Er hielt unweit von ihr entfernt an. Der Blick des jungen Mannes, der noch gar nicht zur Antwort angesetzt hatte, fiel auf ihn - wanderte über seine breite Gestalt. "Wer will das wissen?" erwiderte der Bartträger schließlich auf die Frage der Fremden auch wenn diese gar nicht an ihn gerichtet war. Es genügte ein Blick und der Gehilfe, der dem Fräulein noch eine Antwort ausständig war, widmete sich wieder seiner Arbeit. Bade war eigentlich nicht wirklich streng mit seinen Lehrlingen aber anscheinend schwang seiner Gestalt ein gesunder Respekt mit und das war auch gut so. Der Kriegermeister schätzte einen respektvollen Umgang. Genau genommen war Bade verhältnismäßig wohl noch einer der lockereren Lehrmeister wenn er seine Kollegen so ansah. Dennoch hatte der Mann hohe Erwartungen an seine Auszubildenden. Das Eine schloss das Andere aber nicht zwangsläufig aus. Sein Blick wanderte über das Gesicht der jungen Frau, als sie sich ihm zuwandte. Irgendwie war es ihm vertraut aber er konnte sich auch täuschen. Es war ihm so oder so unmöglich diesem Gesicht einen Namen zuzuordnen. Damit tat sich der Meister ohnehin immer relativ schwer - vor allem bei den Gesichtern, die ihm nicht allzu oft über den Weg liefen. Der Krieger neigte seinen Kopf zur Seite und hob eine Augenbraue. War sie hier um eine Kriegerin zu werden? Meistens war dies der Grund warum sich vereinzelte Dorfbewohner hierher verirrten.

  • [Tabatha] & Bade



    Der Mund des Jünglings öffnete sich zu einer Antwort, als sein Blick jedoch an ihr vorbei glitt. Tabatha drehte unwillkürlich den Kopf über ihre Schulter, als auch schon eine tiefe Stimme erklang. Der Junge ging weiter seiner Arbeit nach und die Elfe drehte sich nun vollständig zu der Person um, die sie angesprochen hatte. Der Kriegermeister Bade, zweifellos. "Tabatha, Sir.", antwortete sie ohne Umschweife auf die Frage, die er ihr gestellt hatte. Das Sir kam ihr dabei intuitiv über die Lippen. Formelle Anreden war sie immerhin gewohnt, sodass ein Weglassen solcher ihr unhöflich erschien - insbesondere wenn die Person hierarchisch über ihr stand.

    Tabatha musterte die Gestalt vor sich in der Kürze eines Augenblicks. Seine ganze Statur sprach von den Kämpfen, die er mitgefochten haben musste, wenngleich er jünger war, als sie angenommen hatte. Vermutlich wurde kaum ein Krieger recht alt und blieb dabei auch noch gesund - physisch wie psychisch - um eine Kaserne wie diese hier führen zu können. Was mochte er wohl halten, von einer Dienstmagd, einer Elfe, einer Frau, die sich auf dem Weg gemacht hatte, um in die Kampfkunst eingewiesen zu werden? War dieser Mann frei oder gespickt von Vorurteilen? Aus seiner Miene, die bereits Fältchen umzogen, konnte sie nichts ablesen. Also gut.

    "Ich will Euch erbitten mich in die Lehre zu nehmen.", sagte sie dann und kam dabei, wie so häufig, direkt auf den Punkt. "Ich möchte den Weg einer Kriegerin beschreiten." Sie hielt den Blick zu Bade aufrecht, damit ihr keine mögliche Regung aus seinem Gesicht entging. Tabatha wappnete sich innerlich bereits gegen eine Art Prüfung, wenn sie auch nicht wusste, in welcher Form sie sich beweisen musste. Aber so funktionierte das, nicht wahr? Anders wäre es ja wohl kaum möglich. Tabatha konnte gut nachvollziehen, das die Meister der Stadt nicht in jeden dahergelaufenem Rüpel (Grüße an Joe Ella ) Zeit investieren wollten oder Fertigkeiten in denen fördern, die sie danach für Untaten missbrauchten.

  • Langsam drehte sich die junge Frau in seine Richtung. Unweigerlich hob der Bartträger eine Augenbraue als sie ihn mit Sir ansprach. Er erinnerte sich tatsächlich nicht daran wann dies das letzte Mal der Fall gewesen war. Man brachte ihm zwar gerne den nötigen Respekt entgegen aber es fühlte sich fast schon befremdlich an auf diese Weise angesprochen zu werden. Sie verriet ihm ihren Namen und einen Moment lang hielt Bade den Atem an. War sie nicht eine der Rückkehrerinnen? Kaum merkbar zog der Krieger seine Stirn in Falten - erinnerte sich zwangsläufig an jenen Tag. Es war nicht leicht sich daran zurück zu erinnern. Ein einschneidendes Erlebnis - für alle. Ganz besonders für jene die ihr Leben gelassen hatten und jene die Jemanden verloren hatten. Sein Blick lag wortlos auf der jungen Frau vor sich. Abwartend obwohl er den Grund für ihre Anwesenheit eigentlich schon kannte oder zumindest erahnen konnte. Da er weiterhin schwieg für sein Gegenüber fort - rückte folgend mit der Sprache heraus. Als sie ihr Anliegen Kund getan hatte schwieg Bade noch immer - lies sich ihre Worte durch den Kopf gehen. Flüchtig wanderte sein Blick über ihre Bekleidung. Eine Dienstmagd. Ein langer Rock. Durchaus unpassend und störend als Kriegerin aber es mochte gut sein sie selbst darauf kommen würde wenn er sie in die Lehre nehmen würde. "Weshalb?" Erkundigte sich Bade beiläufig nach ihren Gründen. Er fragte nicht nach ihren Beweggründen warum sie sich verteidigen wollte. Die waren offensichtlich - lagen auf der Hand - waren mehr als nachvollziehbar. Diesen Wunsch hegte in Zeiten wie diese es waren irgendwo jeder. Man wollte in erster Linie das Leben seiner Liebsten und sein eigenes schützen - wollte im Falle eines Angriffs nicht machtlos sein. Warum genau wollte sie den Weg einer Kriegerin bestreiten. Ihre Arme waren dünn. Hatte wie überhaupt die Kraft an vorderster Front zu kämpfen und ein Schwert zu führen? Bade hatte keine Bedenken weil sie eine Frau war. Das Eine schloss das Andere schließlich nicht aus aber es war ein Fakt, dass es gewisse körperliche Anforderungen brauchte um dem Kriegerdasein gerecht zu werden. War sie sich dessen bewusst? Es musste so sein. Sie wirkte nicht wie Jemand der heute Morgen aufgestanden war und plötzlich diese Idee im Kopf gehabt hatte. Sie wirkte wie jemand der sich Gedanken dazu gemacht hatte aber hatte sie ihre Gedanken auch ein Stück weit weitergesponnen?

  • [Tabatha] & Bade



    Ein Wort. Nur ein Wort, in Form einer simpel gestellten Frage, warf Bade ihr entgegen. Das Schweigen das zuvor zwischen ihnen gestanden hatte und sich danach erneut ausbreitete, war keinesfalls unangenehm. Es war nur nicht das, womit Tabatha zwingend gerechnet hatte. Die Elfe verblieb in Ruhe, während diese Frage in ihr widerhallte. So einfach. So offensichtlich. Und doch so unfassbar aussagekräftig. Sie hatte die Antwort parat. Tabatha wusste genau, warum sie hier war, wohin sie ihre Schritte trugen, welche Erwartungen an ihre Entscheidungen geknüpft waren. Wieso also fiel es ihr nun schwer ihre Antwort laut in Worte zu fassen?

    Weshalb? Ich will mich verteidigen. Ich will beschützen. Ich will nicht noch einmal derart machtlos sein. Ich will-

    "Ich will nicht noch einmal sterben.", brach die Elfe schließlich die Stille. Es war mehr ein Hauch, der über ihre Lippen kam, verloren die Festigkeit, die sie beabsichtigt hatte. Tabatha wandte den Blick ab, ließ ihn für einige Momente über das Gelände der Kaserne schweifen, ehe sie sich wieder auf den Kriegermeister fokussierte. Jedes Mal, wenn sie daran dachte, krochen Erinnerungen in ihr hoch, die sie lieber vermeiden würde. Zudem ahnte sie, wie närrisch ihre Aussage klingen mochte. Sie hätte sie spezifizieren sollen. Sie wollte nicht noch einmal gewaltsam sterben. Sie wollte sich an das Leben klammern, es mit Händen und Füßen und all den Mitteln verteidigen, die ihr gegeben waren. Sie wollte den erneuten Tod solange von sich fernhalten wie irgend möglich und in Frieden ein hohes Alter erreichen. In Frieden? Und doch stand sie nun hier, in den Übungshallen der Kriegskunst? Welch Widerspruch war dies? Ein kurzer Zweifel flammte in ihr auf, doch Tabatha schüttelte ihn ohne Umschweife ab. Wohin hatten sie ihre Sittenhaftigkeit, ihre Güte bisher gebracht? Ein Zögern hatte sie das Leben gekostet. Ein weiteres Mal würde dies nicht geschehen.

    "Wenn es um Verteidigen geht-,", begann Tabatha schließlich, ahnend, dass jene kurze Aussage ihn nicht überzeugen würde, "So bietet die Ausbildung in der Magie zahlreiche Möglichkeiten, doch kann ich ihr nicht das notwendige Vertrauen entgegenbringen, welches erforderlich ist." Noch nicht. Magie war es, die sie überhaupt zurück gebracht hatte und dahingehend war sie dankbar und doch blieb Tabatha argwöhnisch. Es gab zu viel dieses Faches, welches sie nicht verstand. Da war eine innere Blockade in ihr, die sie daran hinderte, sich der Zauberkunst zu widmen und sie wusste nicht, ob sie diese je überwinden würde. "Wenn es um Schutz von Leben geht-,", fuhr Tabatha fort, "So ist die Heilung die reinste, die gutherzigste Lehre, doch agiert sie immer im Nachgang. Mit ihr lässt sich Schaden nicht abwenden, nur lindern." Und manchmal war es dann ganz einfach zu spät.

    "Es heißt: 'Es gibt zwei Sorten Mensch in dieser Welt. Diejenigen, die Leben retten und diejenigen, die Leben nehmen. Doch was ist mit denen, die Leben retten, indem sie Leben nehmen?' Ich halte dies für eine Grundsatzfrage eines Kriegers." Sie erinnerte sich an den Absatz in dem Buch und wie es weiterging: 'Du kannst durch Töten nicht Beschützen.' Doch sie musste nicht töten. Sie musste nur verteidigen. Und sollte es jemals auf ein Ultimo herauslaufen, dann durfte sie nicht zögern. Nicht noch einmal.

    Tabatha straffte die Schultern, die Entschlossenheit war ihr deutlich anzusehen, hatte die sonst übliche Neutralität mit der sie agierte überschrieben. "Ich fange von vorne an. Ich habe ein Ziel. Meine körperlichen Voraussetzungen mögen noch nicht ausreichen, doch kann ich mich mit Disziplin beweisen." Sie legte ihre Hände vor sich übereinander und neigte leicht Kopf und Brust zu einer seichten Verbeugung. Ein wenig nervös vor seinem Urteil war sie nun doch, als sie ihre Anliegen wiederholte: "Bitte nehmt mich als Lehrling an."

  • Sie hatte wahrscheinlich schon mit dieser Frage gerechnet. Irgendwie rechnete man doch irgendwie automatisch damit wenn man sich für einen Weg wie diesen entschied - die Beweggründe - das was einen antrieb. Jeder hatte sie. Meistens waren sie die Gleichen. Das Streben nach Stärke - das Wissen das man sich im Ernstfall verteidigen konnte. Es lief auf das Selbe hinaus. Als die folgenden Worte über ihre Lippen kamen nickte der Bartträger kurz und knapp. Sie war also wirklich eine von ihnen. Eine von den Seelen die ihr Leben gelassen hatten bei dem Angriff damals - eine von denen die zurückgekehrt waren, die eine zweite Chance erhalten hatten wenn man es denn als solche bezeichnen wollte. "Und du glaubst das Kriegerdasein bewahrt dich davor?" Er hatte das Zittern in ihrer Stimme bemerkt. Natürlich. Sie hatte viel durchgemacht. Das hatten sie alle. Aber es gab keine Garantie fürs Überleben. Manchmal schien es doch fast so als würde Gevatter Tod stehts über ihnen schweben und sich wahllos eine neue Seele herauspicken, die er für sich beanspruchen konnte. Unabhängig von Alter oder Kampfeskraft. Sein Blick ruhte auf der Elfe, welche für einen Moment ihren Blick abwandte. Vielleicht ein Stück weit in Erinnerungen schwelgte - ganz eindeutig nicht nur gute. Eine Sekunde lang glaubte Bade so etwas wie einen Zweifel in ihrem Gesicht entdeckt zu haben. Zweifel an dem Weg, den sie bestreiten wollte. Zweifel an sich. Doch es dauerte nicht lange und sie schien wieder gefestigt - fast so als hätte sie den innerlichen Kampf für sich gewonnen. Sie fuhr fort. Erklärte ihm warum es nicht dieses und nicht jenes werden sollte. Warum sie die Magie ablehnte und warum sie auch keine Heilerin werden wollte. Aber das waren nicht die Dinge, die er hören wollte. Er wollte keine Rechtfertigung warum sie all das nicht gewählt hatte. Er wollte Gründe die für den Werdegang als Krieger sprachen. Nicht für irgendjemanden. Er wollte ihr Gründe hören. Ihre Worte waren gewandt. Natürlich. Sie hauste schließlich bei der hiesigen Adelsfamilie. Worte schienen dort oft relevanter als andere Fähigkeiten aber das Adelshaus stand hier jetzt nicht zur Debatte. Die junge Frau war hier um für sich selbst einzustehen. Besonders hellhörig wurde der Bartträger als sie zum Ende kam - als es wirklich um das Kriegerdasein ging. Er hob eine Augenbraue. Ihre Einstellung war fragwürdig. Vielleicht nicht ihre Einstellung per se aber so wie sie ihre Aussage formulierte. "Man rettet keine Leben nur weil man das Leben eines Anderen nimmt." Ein Seufzen entwich seiner Lunge und der Krieger fuhr sich einmal durch das Haar bevor er sich wieder auf seinen Gegenüber konzentrierte, versuchte seine Sicht der Dinge deutlich zu machen auch wenn er keineswegs so redegewandt war wie die junge Elfe hier vor ihm. "Ein Leben zu nehmen sollte stehts die letzte Option sein." Er wollte sie nicht belehren aber vielleicht ein Stück weit sehen in wie weit sie diese ganze Sache durchdacht hatte oder ob es nur ein verzweifelter Versuch war stärker zu werden - sich beim nächsten Angriff vielleicht nicht so hilflos zu fühlen. "Glaubst du, du wärst überhaupt dazu in der Lage ein Leben zu nehmen? Könntest du mit den Folgen leben?" Mit dem Wissen das Blut an ihren Händen klebte? Manchmal blieben nur wenige Sekunden um eine folgenschwere Entscheidung zu treffen. War sie in der Lage, wie auch immer ihre Entscheidung ausfallen würde, damit zu leben? Die Wenigsten konnten das. Die Wenigsten fanden danach Schlaf - zweifelten stattdessen oft jahrelang an ihren Entscheidungen. Entscheidungen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden konnten. Sie wollte einen Neuanfang. Na schön. Er sei ihr gewährt. Eine Chance hatte schließlich jeder verdient. Danach würde er entscheiden ob die junge Frau sich als Kriegerin eignete. Der Blick des Bartträgers wanderte über die Gestalt vor sich, die sich verbeugte um ihr Anliegen erneut vorzubringen. "Von heute an werden wir jeden Tag trainieren - dann sehen wir weiter..." Bade nannte der jungen Elfe noch Treffpunkt und Uhrzeit. Sein Blick lies keine Widerworte zu. Wenn sie sich sein Lehrling schimpfen wollte musste sie sich beweisen - Tag für Tag aufs Neue.

  • [Tabatha] & Bade



    Tabathas Herz klopfte laut in ihrer Brust, auch wenn ihre Miene keine Regung verriet. Sie war nervös - ein solches Gefühl hatte sie schon lange nicht mehr empfunden. Nicht mehr seit...

    Die tiefe Stimme des Zwerges unterband es, dass sie ihre Gedanken zu Ende dachte. Die Elfe blieb stumm, wartete ab, was er alles zusagen hatte. Natürlich wusste sie, dass sie der Werdegang als Kriegerin nicht automatisch rettete. Aber sie wollte sich jeglicher Hilfsmittel bedienen, die dafür sorgen konnten, ihr Leben zu erhalten, ganz gleich um welchen Preis.

    Als Bade fortfuhr, neigte sie leicht den Kopf, um zum Ausdruck zu bringen, dass sie seine Worte dankbar annahm. Er hatte Recht. Sie wusste es nicht. Ihr früheres Selbst - jenes der Botschafterin, der Friedensbringerin, die gar einen pazifistischen Umgang pflegte - hätte jene Annahme ganz klar verneint. Doch diese Person war gestorben. Und jetzt? War sie etwa nicht mehr dieselbe? Der Gedanke beunruhigte sie, obgleich sie dies schon länger anzweifelte. Sie hatte es sich zu einem neuen Ziel auserkoren, dass Leben zu erhalten. Dazu benötigte sie die notwendige Stärke - körperlich wie mental. Tabatha war sich sicher, dass die Lehre bei Meister Bade einiges dazu beitragen würde. "Ich habe keine Antwort auf diese Frage.", erwiderte sie leise, "Ich bin nicht sicher, ob sie jemals mit absoluter Gewissheit beantwortet werden kann." Wer wusste schon was war, bevor es eintrat? Doch sie würde sich darüber ihre Gedanken machen. Ihr Blick war kurz nachdenklich geworden, doch als Bade ihr schließlich Zeitpunkt und Ort des künftigen Trainings zustand, wurde sie hellhörig und sah mit einem Ausdruck von Staunen, Erleichterung und Glück zu ihm auf. "Vielen Dank, Sir!", sprach sie und verneigte sich zum Dank, "Ich werde Euch nicht enttäuschen." Einen Versuch, mehr brauchte sie nicht. Und sie würde sich beweisen. Sie hatte selbst den Tod überstanden, alles andere schien ihr im Gegenzug dazu eine bewältigende Aufgabe zu sein. Falls sie sich da mal nicht täuschte.


    Tabatha geht~

  • Joe & Martin kommen an / später in seinem Zimmer
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    Eins war sich Joe sicher: wenn sie Leo das gesuchte Erz brachten, würde er Martin nicht nur zuhören, er wäre sein Held. Der Alte hatte lange auf Bade eingeredet, er schien schon ewig nach diesen Erz zu suchen, aber Bade ließ sich nicht erweichen. Er wollte diesen Auftrag einfach nicht annehmen. Er nannte es 'Selbstmord Kommando' oder so ähnlich. Pah! Nichts was Joe beunruhigte. Im Gegenteil, es weckte seine Neugier und vor allem seinen Ehrgeiz! Wenn sie mit den Erz zurück kommen würden, würde er nicht nur ein super tolles Schwert von Leo bekommen, nein, wenn Bade davon erfuhr, würde er endlich erkennen, wie toll und großartig er war und dass er sich ein für alle Mal als würdig erwiesen hatte, als Krieger bei ihm in die Lehre zu gehen. So! Er konnte es kaum erwarten Bades überraschtes Gesicht zu sehen!
    Auf dem Weg zur Kaserne meinte Martin, dass sie dort vielleicht jemanden finden würden, der mehr über das sagenumwobene Erz wusste. "Das glaube ich weniger", sagte Joe. "Eigentlich weiß nur Bade etwas darüber. Den können wir aber nicht fragen", er überlegte kurz, ob er den jungen Schmied einweihen oder ihn lieber im Ungewissen lassen sollte. Er hatte eh keine Wahl, wenn er seinen Job behalten wollte, musste er mit Joe aufs Abenteuer gehen. Trotzdem entschied er sich lieber dagegen: sicher ist sicher. "Der ist verreist." Was nicht stimmte, aber um diese Zeit verzog sich der Kriegermeister eh in seine Gemächer - wenn er nicht gerade trainierte oder andere trainierte, schlief er viel zur optimalen Erholung. Und wenn nicht, naja, Joe würde schon dafür sorgen, dass Martin ihn nicht zu Gesicht bekam. Wenn sie morgens früh abreisten, bestand dahingegend eh keine Gefahr. Er konnte es kaum erwarten, beim Gedanken an ein neues Abenteuer juckte es ihn schon in den Fingern.

    Auf den Weg zur Kaserne fiel dem Rothaarigen auf, dass er sich gar nicht bei Martin vorgestellt hatte. Er war mit seinen Kopf schon auf den Ymir Vulkan und wich herum fliegenden Steinen aus, während er mit Monstern kämpfte, dabei musste ihn Martins Frage irgendwie entfallen sein. Nun war es aber mehrere Meilen her, dass Martin ihn gefragt hatte und irgendwie war es komisch jetzt aus heiteren Himmel zu sagen: ich heiße übrigens Joe. Also entschied er sich lieber dafür der Unbekannte zu bleiben, das war auch viel mysteriöser und so wirkte er als Held noch unnahbarer und naja der Gedanke gefiel ihm.
    Als sie die Kaserne erreichten öffnete Joe das große Tor und lud den Wagen mit der Lieferung hinter der Kaserne auf dem Hof zur Waffenkammer ab. Sie hatten so lange mit dem Aufräumen der Schmiede gebraucht, dass niemand mehr hier war, der die Lieferung abnehmen würde. Es war schon spät. Was sein Vorteil war. Joe hatte kein Schlüssel für die Waffenkammer (aus guten Grund), aber den brauchte er auch nicht. "Komm", rief er den anderen zu und deutete ihn an eine Plane zu greifen, welche sie dann gemeinsam über den Wagen ausbreiteten. Bevor Joe diese richtig befestigte stibitzte er zwei Spitzhacken und zwei Breitschwerter. Es würde schon nicht auffallen, wenn sie sich diese bis morgen 'ausleihen' würden. Er nahm noch zwei Eisenschilde - gute Verteidigung war manchmal der bessere Angriff. Oder so. Egal! Der Zweck heiligte die Mittel, nicht wahr? Er drückte dem Schmied die Hälfte der Ausrüstung in die Hand. "Bitteschön! Deine Ausrüstung!" Joe beobachtete Martins Reaktion und fügte dann hinzu: "Alles gut! Wir leihen die uns nur aus! Und jetzt komm mit, ich zeig' dir mein Zimmer."
    Er führte den Grünhaarigen durch den Hintereingang in die Kaserne. Der Vorteil: niemand sah Martin und niemand sah, dass sie mit Waffen herum rannten. Dazu hatte Joe nämlich keinerlei Befugnisse. Sein Zimmer war zum Glück nur wenige Meter vom Hintereingang entfernt. "Hier ist es." Er öffnete die Tür und zu sehen war ein acht Quadratmeter großes Zimmer in den gerade mal so ein Bett und ein Schrank passte. Keinerlei persönlicher Besitz lag herum. Abgesehen von der Schutzbrille auf seiner Stirn besaß der Hüne so etwas auch nicht. "Setz' dich", sagte er, als ob es hier irgendeine Sitzmöglichkeit außer seinem Bett gab. "Ich hol' uns was zu essen." Er schmiss die Waffen aufs Bett, schob den Grünhaarigen in sein Zimmer und ging dann flinken Fußes zur Feldküche. Bade konnte er zum Glück nirgendwo entdecken. Allerdings traf er einen Kameraden und informierte diesen über die Lieferung vor der Waffenkammer. Dieser beschwerte sich, weil er eigentlich schon längst Feierabend hatte, aber er würde den Wagen später wenigstens noch in die Kammer stellen. Man sollte so gefährliche Waffen nicht einfach so in der Gegend rumstehen lassen, nicht das sie irgendwem Falsches in die Hände fielen. Sobald Bade aber in seinen Gemächern war, waren die anderen in der Kaserne dem ganz entspannt gegenüber. Normalerweise hatten Fremde hier keinen Zutritt, also konnte auch niemand unbefugtes (außer Joe) sich den Waffen ermächtigen. Es wusste ja auch niemand von Martins Anwesenheit und so sollte es auch bleiben. Joe schnappte sich etwas Brot und Käse und harte Wurst. Außerdem noch etwas Gemüse und Äpfel. Da Joe ein ziemlicher Vielfraß war, stellte niemand fragen. Auch nicht, als er sich ein kleines Fass Bier schnappte und zwei Krüge. Mit einem Stück Brot im Mund ging er zurück in sein Zimmer. Er warf Martin das Essen entgegen. "Bedien' dich! Ess' so viel wie du willst. Ich kann uns auch noch was holen ... wir brauchen morgen unsere gesamte Kraft!" Joe fühlte die Krüge mit Bier und reichte dann dem Grünhaarigen einen zum zu prosten. "Mann, Mann, Mann ... in all der Zeit habe ich den alten Schmied noch nie so ausflippen sehen, haha! Du hast an einen Tag geschafft, was ich in den Jahren nie geschafft habe, haha!" Jahren? So lange war er noch gar nicht in Trampoli. Aber irgendwie fühlte es sich so an. Als wäre er schon eine Ewigkeit hier.

  • [Martin] & Joe


    Wie gut, dass der junge Schmied die Details ihrer Mission nicht kannte. Denn hätte er gewusst, wie gefährlich die ganze Sache wohl wirklich war, hätte er vermutlich niemals zugestimmt. Martin wollte schließlich noch nicht das Zeitliche segnen. Er musste sich immerhin um seinen kleinen Bruder kümmern. Cecil war zwar kein Kind mehr aber eben auch nicht erwachsen. Und außerdem hatte er hier niemanden außer Martin. Schließlich war dies erst ihr zweiter Tag in Trampoli. Dem Grünhaarigen drehte sich der Magen um als er an Cecil dachte. Er musste diese Situation unbedingt klären, sonst könnte er seinem Bruder niemals mehr unter die Augen treten. Wie könnte Martin denn jemals erklären, dass die beiden Brüder alles zurück lassen mussten für einen Neustart hier in Trampoli, welchen der Ältere dann selbst am ersten Tag in den Sand setzte? Unvorstellbar, vor allem, da es einiges an Überzeugungsarbeit gekostet hatte, Cecil überhaupt zur Zustimmung zu diesem Umzug zu bewegen. Hoffentlich würde der junge Schmied dieses Gespräch niemals führen müssen. Aber dafür musste er Leo überzeugen, ihm eine zweite Chance in seinen Diensten zu geben. Und dafür brauchte er dieses Erz! Also, vielleicht hätte er ja doch zugestimmt, wenn er um die tatsächlichen Gefahren gewusst hätte.

    Nachdenklich lief Martin neben seinem neu gefundenen Partner in Sachen Abenteuer her, während sie sich stetig in Richtung der Kaserne bewegten. An sich war es wie eine kleine Stadtführung, denn umgesehen hatte sich der junge Mann noch gar nicht. Er hatte lediglich das Haus eingeräumt, geschlafen und war dann zur Arbeit gegangen. Zur Arbeit oder eher in sein Unglück. Er lauschte den Worten seines Begleiters und der leider sehr enttäuschenden Antwort auf seine Überlegungen. Allem Anschein nach wusste nur dieser Bade etwas über das Erz. Und wenn er Joe (dessen Namen er eigentlich noch gar nicht kannte) Glauben schenken konnte, so war eben dieser verreist. Und trotz der bisherigen Vorkommnisse hatte Martin keinen Grund, dem Rothaarigen nicht zu glauben. Die beiden Männer waren also augenscheinlich auf sich allein gestellt. "Das ist... nicht ideal. Aber wir kommen schon irgendwie zurecht." Antwortete der Grünhaarige mit einem Seufzen. Martin Augen wanderten über die Umgebung, während sie die Kaserne ansteuerten. Er war sich selbst nicht ganz sicher, warum. Es war ja nicht so, als würden die Antworten auf seine Fragen plötzlich vor ihm in der Luft erscheinen. Aber vielleicht könnte er sich so zumindest die Umgebung einprägen und sich bei einem zukünftigen Weg durch die Stadt besser zurecht finden.

    Als die Kaserne in Sicht kam, fokussierten sich die goldenen Augen des Schmieds wieder auf den Weg vor ihnen. Das Gebäude war schon eindrucksvoll im Vergleich zu dem kleinen SEED-Aufsichtsposten, den er aus Rigbarth kannte. Als Joe das Tor öffnete, packte Martin beim Wagen mit an, um ihm zu helfen. Viel konnte er allerdings nicht machen, da er sich überhaupt nicht in der Kaserne auskannte. Also lief er Joe nur mehr oder weniger nach und half, den Wagen zu schieben. Nachdem sie diesen dann an seinem Zielort abgestellt hatten, reagierte Martin schnell auf Joes Aufforderung und half ihm mit der Plane. Zu zweit war diese schnell vernünftig über der Waffenlieferung und schütze diese vor Blicken. Auch wenn sie trotzdem noch ziemlich frei herumstand und von jedem Dahergelaufenen angetatscht werden könnte. Und genau das tat Joe dann auch, sehr zu Martin Verwunderung. Seine goldenen Augen weiteten sich als der Hüne ihm die Ausrüstung in die Hände drückte. "Äh..." Gab er erstmal etwas sprachlos von sich. Die Erklärung des anderen, dass sie sich die Sachen ja nur ausleihen würden, stellte den jungen Schmied auch nur so mäßig zufrieden. Er kam sich so vor, als würde er etwas stehlen und das gefiel ihm überhaupt nicht. Aber was war die Alternative? Ohne Ausrüstung zum Vulkan zu gehen? Selbst Martin war nicht stur genug, um das zu tun. "Wenn du sagst, dass das wirklich in Ordnung geht..." Grummelte der junge Mann schließlich und behielt die Spitzhacke, das Breitschwert und den Eisenschild. Mit einer kleinen Grimasse folgte Martin Joe anschließend in dessen Zimmer. Es war ziemlich klein aber tat, was es sollte. Einem Pragmatiker wie Martin, zumindest sah er sich selbst so, gefiel das ganz gut. Allerdings schaute er dann doch etwas dumm aus der Wäsche, als der Rothaarige ihm sagte, er solle sich setzten, seine Waffen auf das Bett warf und dann ging, um den beiden etwas zu Essen zu holen. Er sollte sich setzen? Wohin denn? Auf die Spitzhacke oder eher auf das Breitschwert? Oder doch auf den Eisenschild? Martin schüttelte den Kopf aber alleine in dem kleinen Raum konnte er nicht viel tun. Martin legte seine eigene Ausrüstung vor den Schrank und räumte Joes dann dazu, auch wenn das die Bewegungsfreiheit in dem ohnehin schon kleinen Zimmer noch mehr einschränkte. Aber Martin hatte wirklich keine Lust, sich versehentlich auf Metall zu setzen. Schlussendlich setzte sich der junge Schmied dann auf das Bett und atmete lange aus. Was für ein verrückter Tag. So hatte er sich seinen ersten Arbeitstag und den Neustart in Trampoli sicher nicht vorgestellt.

    Martin sah auf als die Tür sich wieder öffnete und seine neue Bekanntschaft zurück kam. Mit aufgerissenen Augen schaffte er es gerade so das ihm zugeworfene Essen zu fangen. "Sag mal... Was wird denn das?" Fragte der Schmied mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck. Er konnte diesen Kerl echt nicht einschätzen. Mit einem Seufzen stopfte er sich ein Stück Brot in den Mund und begann zu kauen als Joe ihm einen Krug mit Bier reichte. "Danke." Sprach er mit einem leichten Nicken. Martin war kein Trinker, überhaupt nicht. Aber er war auch nicht ganz so strikt als dass er überhaupt niemals etwas trank. Und nach dem heutigen Tag hatte er es echt bitter nötig. Auch, wenn er ein ziemlich schlechtes Gewissen hatte, jetzt nicht Zuhause bei seinem Bruder zu sein. Der Grünhaarige prostete Joe zu und nahm einen Schluck, ehe er weiter aß. Das Scherzen des Hünen konnte Martin zwar irgendwo verstehen, aber er selbst fand es gar nicht lustig. Meister Leo war bei Joe in Jahren noch nicht so sehr ausgerastet? Bei den echt seltsamen Angewohnheiten des Rothaarigen verhieß das nichts Gutes für Martin. "Das heißt also, ich stecke richtig in der Scheiße, oder?" Fragte er, sichtlich gestresst. Martin war im Normalfall ganz gut darin, seine Emotionen zu verbergen und auch jetzt wirkte er noch sehr gefasst. Aber man merkte ihm durchaus an, wie sehr ihm die Situation zusetzte. "Wenn es wenigstens nur um mich ginge..." Murmelte er bevor er sich ein Stück Käse in den Mund schob.

  • Joe & Martin
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    Joe sagte nichts auf seine Frage. Er lächelte bloß. Was wird denn das? Er hatte nicht vor sich zu betrinken, auch wenn es nach einer noch größeren Herausforderung klang mit einen Kater ins Monsterareal zu ziehen. Und Joe liebte Herausforderungen! Wenn er dann trotzdem mit den gesuchten Erz zurückkommen würde, wäre er doch ultra krass, oder? Aber er wollte sein Glück nicht nochmals überstrapazieren. Außerdem glaubte er, dass der Grünschnabel da nicht der allerbeste Saufkumpane war. Der Spaß würde wohlmöglich auf der Strecke bleiben, so betrübt, wie der da in sein Bier starrte.

    Der Rothaarige schichtete gerade sein Brot: ein Stück Käse auf ein dickes Stück harte Wurst und darauf wieder ein Stück Käse. Darauf noch eine Scheibe Brot, sodass es gerade so noch in seinen Mund reinpasste. Geil. Noch mit vollen Mund nahm er einen großen Bissen von den Apfel. Erst jetzt bemerkte er, was für einen großen Hunger er eigentlich hatte. Der Grünschnabel vor ihm sah immer noch sehr deprimiert aus. Weder das leckere Essen, noch das Bier konnte seine Laune aufbessern. Er glaubte, richtig in der Scheiße zu stecken. Er versuchte die Fassung zu wahren, aber selbst Joe, der Sympathiebolzen schlechthin, bemerkte, Martins Unsicherheit. Konnte man ihn auch nicht verdenken. Ein wenig Mitleid hatte der Rothaarige ja mit den anderen. Er wollte jetzt auch nicht unbedingt in seiner Haut stecken. "Nichts, was sich nicht regeln lässt", lächelte der Rothaarige. "Du weißt doch, was man sagt. Jeder ist seines Glückes Schmied." Hoffentlich konnten diese weisen Worte den anderen ein wenig aufmuntern. Immerhin war er sehr zuversichtlich seine Worte bald in die Tat umzusetzen. "Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus ..." Er nahm einen großen Schluck seines Bieres und drehte sich dann rülpsend auf den Rücken. Er öffnete die Schnalle seines Gürtels und ließ dann ganz ungeniert einen Teil seines vollen Bauches raushängen. Jetzt hätte er auch die Augen schließen und ein wenig schlummern können, aber Martins Gemurmel ließ ihn wieder aufhorchen. "Hm? Hast du Frau und Kinder zu versorgen?" Konnte ja nicht jeder so ein verwegenes Junggesellenen Leben führen wie er. Zu diesen Zeiten war es nicht ungewöhnlich sich schon in jungen Jahren zu binden und eine Familie zu gründen.

  • [Martin] & Joe in dessen Zimmer


    Der junge Mann war sich nicht ganz sicher, ob sein neuer Kumpane ihn mit diesem klischeehaften Spruch aufheitern oder sich über ihn lustig machen wollte. Jeder ist seines Glückes Schmied. Wie einfallsreich. Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus. Martin seufzte und stopfte sich noch ein Stück Brot zwischen die Zähne. Diese Typ schien so... unfassbar sorglos. Nichts schien ihn wirklich zu betreffen. Das wird schon, Morgen ist auch noch ein Tag, et cetera... Innerlich schüttelte sich der Grünhaarige. eine solche Einstellung konnte er gar nicht ausstehen. Glück konnte man sich nicht kaufen, konnte man nicht anfassen. Glück war lediglich ein Konzept der Privilegierten und der Faulen, um zu rechtfertigen, nichts selbst tun zu müssen. Glück und Pech. So war Martin nicht. Er war ein Mann der Taten, durch und durch. Selbst Hand anlegen, arbeiten, sein Bestes geben und tatsächlich etwas erreichen, etwas handfestes. "Hoffen wir mal, dass du Recht hast." Antwortete Martin mit einem Brummen. So sehr es ihm widerstrebte, mehr konnte er gerade wirklich nicht tun. Und das fühlte sich schrecklich an. Er hasste jede Sekunde davon. Das Rülpsen des Rothaarigen ließ Martin beim Essen innehalten. Seine goldenen Augen wanderten zu dem Hünen, welches sich völlig ungeniert breit machte und seinen Bauch heraushängen ließ. Der junge Schmied verzog angewidert das Gesicht. Wenn er nicht auf seine Hilfe engweisen wäre, wäre Martin vermutlich schon längst getürmt und nachhause zurück gekehrt. Manieren schien der Kerl auch nicht zu kennen und das Bild, welches sich vor dem Grünhaarigen ausbreitete, verdarb ihm den ohnehin nur mäßigen Appetit. Aber er war schlau genug, den Hünen nicht zu antagonisieren. Er brauchte seine Hilfe, um an dieses Erz für Meister Leo zu kommen. Davon hing alles ab. Und deswegen durfte er es sich nicht mit diesem komischen Kauz verscherzen, auch wenn er sich alles andere als wohl hier fühlte. Die Frage des Rothaarigen ließ Martin aus seinen besorgten Gedanken aufsehen. "Nein, nicht ganz." Antwortete er schließlich, den Blick abgewendet. "Ich rede von meinem kleinen Bruder." Erklärte er dann leise. "Wir haben nur noch uns. Und ich habe versprochen, mich immer um ihn zu kümmern." Gestand der junge Schmied. Er wollte nicht zu viel erzählen, aber eine gewisse Erklärung für sein Verhalten war durchaus angebracht.

  • Joe & Martin

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    Ein kleiner Bruder, also. Sie haben nur einander. Zu diesen Zeiten gab es leider viele Waisen. Und Martin hatte versprochen, sich immer um ihn zu kümmern. Wie rührend! "Verspreche nicht, was du nicht halten kannst, haha!", polterte er los. Er hielt sich den dicken Bauch, der auf und ab wippte. Dann winkte er ab und sagte: "Hehe, war bloß ein Spaß, Kleiner. Wir regeln das morgen schon, da bin ich sehr zuversichtlich." Da vertraute er voll und ganz auf seine Fähigkeiten. "Aber wir sollten es auch nicht auf die allzu leichte Schulter nehmen. Willst du noch was essen? Sonst würde ich vorschlagen, dass wir gleich schlafen gehen. Wir müssen morgen fit sein und wir sollten noch vor Sonnenaufgang los. Du kannst deinen Bruder ja noch eine Nachricht hinterlassen, damit er sich nicht sorgt, keine Ahnung ... wie lange wir weg sein werden." Und ob sie jemals wieder kamen? Joe stand auf und schob die Waffen und das andere Metall vor dem Schrank beiseite. Er holte einen Schlafsack hervor und warf ihn Martin vor die Füße. "Als meinen allerersten Übernachtungsgast, hatte ich eigentlich immer jemand anderen im Sinn ..." Jemand weiblicheren. ""Hmm ...", scherzte Joe. "Man nimmt, was man kriegen kann." Dann streifte er sich die Schuhe von den Füßen und legte sich ins Bett.

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