Der Kristallsee

  • ~Lynettes Schritte waren leise, als sie das Ufer des Kristallsees betrat. Ihre Augen fixierten die glänzende Wasseroberfläche und sogleich fragte sie sich, warum sie denn überhaupt hergekommen war. Hier war niemand, hier gab es ja nicht einmal Monster, gegen die sie kämpfen konnte! Und oh, wie sie Langeweile doch verabscheute.. Sie blickte zu Boden, wollte sich nicht setzen, denn wenn sie saß, würde sie höchstwahrscheinlich sowieso sofort wieder aufspringen. Lynette presste ihre Lippen zu einem dünnen Strich zusammen, verenge die Augen zu schlitzen, verschwänkte die Arme vor der Brust. Sie sollte wieder gehen, irgendwelche Monster töten oder etwas Trinken gehen, so wie sonst auch. Dieser Ort ist überfüllt mit Idylle und Harmonie. Wie nevig. ich wette, hier ist noch nie ein Streit vom Zaun gebrochen worden, wahrscheinlich gibt es hier nur das rosarote Wunderland und glückliche Familienzusammenkünfte. Nicht, dass sie immer auf Streit aus war, aber wenn es imemr nur Friede-Freude-Eierkufen gab, war das doch auch nicht unbedingt..angenehm.

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    It is an old and rarely used gesture of our district, occasionally seen at funerals.
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  • ~Felicity kommt an~
    Ihre Suche nach ihrer kleinen, schwarzhaarigen Tochter begann am Kristallsee. Warum sie gerade hier nach Raine suchte, wusste sie nicht. Eigentlich war die Chance, dass Raine ausgerechnet hier war, verschwindend gering, aber sie musste ja irgendwo einen Anfang starten. Ihr Kind konnte ja praktisch überall in Alverna sein. Die Brünette bekam Gänsehaut, wenn sie daran dachte, dass ihre Tochter von Monstern angegriffen und schwer verwundet im Wald alleine liegen könnte. Nein. Ihr geht es bestimmt gut, versuchte sie sich zu beruhigen und verscheuchte diese Bilder aus ihrem Kopf. Wenngleich sie dieses beklemmende Gefühl in ihrem Herzen nicht loswerden konnte. Die Dunkelhaarige sollte vielleicht diesen Ort sogar meiden, denn immer, wenn sie hier waren, geschahen Dinge, die einen Wendepunkt in ihrem Leben darstellten. Seufzend umrundete Felicity den See und entdeckte schließlich eine groß gewachsene Gestalt mit rosanen Haaren. Irgendwie kam sie ihr vage bekannt vor. Die Braunhaarige beschleunigte ihren Schritt und als sie nur noch einige Meter von ihr entfernt war, erkannte sie die Person. Es war jemand, den sie schon sehr lange Zeit nicht mehr gesehen hatte. "Lynette!", stieß die Jägerin hervor und musterte das Mädchen mit der Augenklappe von Oben bis Unten. "Schön dich zu sehen." Es schien, als wollte Feli noch etwas sagen, entschied sich im letzten Moment dennoch anders. Sie atmete aus und schloss ihren Mund. Wenn es jemand anderes gewesen wäre, dann hätte sie nachgefragt, ob sie Raine gesehen hätte und das Mädchen auch noch beschrieben, aber bei Lynette, die sie mindestens ein Jahrzent lang nicht gesehen hatte, konnte sie das nicht tun. Die junge Mutter war sich sogar sicher, dass Lyn noch nicht einmal wusste, dass Feli nun Kinder zu versorgen hatte. "Ich habe dich ewig nicht mehr gesehen. Wie geht es dir?" Und damit startete die junge Frau in eine nichts sagende Konversation. Es würden Worte ausgetauscht werden, die vollkommen bedeutungslos waren - wie immer, wenn man mehrere Jahre lang getrennte Wege gegangen war.

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  • Lynette regte sich nicht, als sie eine Stimme hörte, sie ihr nur vage bekannt vorkam. Sie woltle versuchen, sie ohne hre Augen zuordnen zu können, wollte sich das Bild des Mädchens nur mithilfe der Stimme ins Gedächtnis rufen können. "Felicity.", sagte sie dann, wandte der Brünetten auch letztendlich das Gesicht zu. "Es ist schon einige Zeit her, hm?" Man hörte keinerlei Freundlichkeit aus ihrer Stimme heraus, denn diese junge Frau war nicht mehr ihre Freundin. Schon lange nicht mehr. Wie es ihr ging? "Ist das dein Ernst, Felicity? Du lässt dich schon auf Small Talk mit deiner Freundin herab? Tss. Mir geht es wahrscheinlich besser als dir." Natürlich wusste sie nicht, ob es ihr wirklich besser ging als Felicity, doch hoffte sie es zumindest. Denn momentan gönnte sie ihr ehemaligen Freundin gar nichts, sie waren schließlich auch im Streit auseinander gegangen. Ob sie jemals wieder Freundinnen werden könnten? Lynette wusste es nicht und augenscheinlich war es ihr auch egal. Was aber ihr Herz dazu sagte, verdrängte sie schlicht und ergreifend. "Aber wie du wünschst. Wir werden ein oberflächliches Gespräch führen, ehe wir auseinander gehen und so tun, als hätten wir uns nie getroffen. Ist es nicht das, was du willst?" Noch immer waren die Arme vor der Brust verschränkt, als sie sich nun komplett zu Felicity umwandte. Ihre Haltung zeigte deutlich ihr Widerstreben mit der Frau zu reden, machte Abneigung deutlich, sie man auch in ihren Auge - oder ihrem einen Auge - sah.

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  • "Wenn ich einäugig wäre, würde ich meine Zunge hüten, denn wer weiß - vielleicht verliere ich mein letztes?", zischte die Dunkelhaarige und versuchte hinter einer perfekten Maske zu verstecken, wie sehr die abweisende Haltung der Rosahaarigen an ihr nagte. Ein kleines Stück wich die junge Frau zurück und verschränkte genau wie ihr Gegenüber die Arme. In ihrem Kopf suchte sie nach einem Grund, warum Lynette sich ihr gegenüber so anders verhielt, als sie es von ihr gewohnt war. Felicity fand keinen. Dennoch ließ sie sich nichts anmerken. "Soso. Wie du willst." Da sieht man sich ein Jahrzent nicht und man wird angezickt, als hätte ich sie vor 10 Minuten angefaucht. Naja. Die Menschen erinnern sich immer an Dinge, die sie eher vergessen sollten., schoss es ihr durch den Kopf. Als habe es die Unterbrechung nie gegeben, lächelte Feli. "Das ist aber schön!", flötete sie. "Was hast du die ganze Zeit lang denn so gemacht? Stell dir vor, ich bin mittlerweile Mutter von Zwillingen!" Freudestrahlend ließ sie ihre Augen über den See schweifen. Wenn Lynette nicht mit ihr reden wollte - so würde Felicity sie erst recht zu einem Gespräch bewegen. Nicht, weil sie sonderlich sadistisch war, sondern weil sie sich nicht rumkommandieren ließ.

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  • Lynette hob eine Augenbraue, blickte sie von oben herab an. "Mutter von Zwillingen? Wer ist der Vater, oder weißt du das nicht? Ich kann nur hoffen, dass es ein gutaussehender Mann war." Felicity hatte sich rein gar nicht verändert, das bemerkte Lynette sofort. "Ich war mal hier, mal da, keine Kinder, keinen Kerl. Ich kann auch ohne ganz gut leben, wie du siehst." Sie lächelte nicht, ihr war nicht danach zumute. Ihr Blick glitt in den Himmel, dann wieder zu Felicity zurück. Sie musterte ihren gegenüber einige Zeit lang abschätzig. "Wie läuft es sonst so? Mit den Kindern, deinem Kerl.." Natürlich ging Lynette davon aus, dass ihre ehemalige Freundin glücklich war, denn es kam imemr so rüber, als wäre sie eine Happy-End-Fanatikerin, wobei es bei ihr alles andere als leicht zuging im Leben. In diesem Moment bekam irgendetwas in ihrem Innersten Risse, denn die Frage, ob Felicity tatsächlich irgendwelche Probleme hatte, traf sie. Nein, sie würde schon ihr Glück gefunden haben, natürlich hatte sie das. Sie hatte zwei Kinder, Zwillinge, einen Freund.. "Vielleicht bist du ja sogar schon verlobt? Verheiratet? Würde sich eigentlich gehören, es ist Sitte zu heiraten, wenn man Kinder hat, oder nicht?" Ein sarkastisches Lächeln legte sich auf Lynettes Lippen, aber eigentlich nur, um eine kurze Unsicherheit in ihrem Blick zu überspielen und schließlich verschwinden zu lassen.

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  • "Natürlich weiß ich, wer der Vater ist!", antwortete die Brünette biestig. Das Problem ist nur, dass er mir nicht glaubt, dachte sie im Stillen, sagte es aber nicht. "Wofür hälst du mich? Dass ich mit dem erstbesten Kerl etwas habe!?" Ihre grün-blauen Augen durchbohrten die Rosahaarige. Wie rotzfrech sie war! "Es hätte mich auch überrascht, wenn du einen Kerl gehabt hättest. Bei deinem Charakter nimmt doch jeder Mann Reißaus!" Sie hob ihr Kinn. Beinahe königlich schien diese Geste. Lyn kitzelte tatsächlich ihre schlechtesten Seiten aus ihr heraus - wie machte sie das nur? Als Lynette frage, wie es mit ihren Kindern und ihrem Kerl laufen würde, trocknete die Mundhöhle Felicity's aus. Ausreden und Lügen schossen ihr durch den Kopf - eine unglaubwürdiger als die andere. Sie senkte ihren Kopf und ließ ihr dunkles Haar wie ein Vorhang noch vorne fallen. "Mit meinen Kindern läuft es gut", murmelte sie und die Jägerin erkannte ihre eigene Stimme nicht. Es war, als spräche eine Fremde. Sie dachte an Lilyen und an Raine. Eine einsame Träne wanderte ihre Wange hinab, denn ihr wurde klar, dass sie schon viel zu viel zerstört hatte in der Beziehung zwischen ihr und Lily. Manchmal frage ich mich, ob Lily überhaupt wer und was sie ist. Oder ob sie sich fragt, ob ich ihre Mutter bin.. Unauffällig wischte Feli sie weg und sah der Rosahaarigen fest in die Augen. "Mein Kerl? Es ist wie immer - ein ständiges Auf und Ab zwischen ihm und mir", log Feli. Sie war mit Ray nicht zusammen und auch mit Camus nicht. Sie hatte niemanden. Obwohl es eine Lüge war, gelang der jungen Mutter sogar ein Lächeln, dass kurz auf ihren Lippen lag. "Verheiratet? Verlobt? Ich? Nein. Die Ketten einer Ehe rauben einem jegliche Freiheit und nichts kann eiserner sein, als diese Ketten." Bei diesem Satz sah sie die Einäugige gar nicht an, sondern betrachte das sich kräuselnde Wasser.

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  • ~Lilyen kommt an~
    Noch immer machte sie sich Gedanken darüber, wie sie gerade einfach verschwunden war. Ohne ein Lächeln, ohne eine Umarmung. Irgendwie hatte sie jetzt ein schlechtes Gewissen. Aber was konnte sie schon dafür? Sie war verwirrt und wusste nicht, was sie noch glauben sollte. War Ray nun überhaupt ihr Vater? Und mochte Felicity Ray nun oder nicht? Und wo um Gottes Willen war Raine? Lily war ihrer Mutter gefolgt, und obgleich sie diese schon lange aus den Augen verloren hatte, war sie einfach weiter gelaufen in der Hoffnung, sie doch noch zu finden. Und letzten Endes wurde ihr diese Hoffnung sogar erfüllt. Aber...warum war es ihr eigentlich so wichtig gewesen, Felicity zu finden? Diese hatte bisher immerhin nicht wirklich viel getan, um Lilyens Vertrauen zu gewinnen. Und...wollte Feli nicht eigentlich nach Raine gesucht haben? Stattdessen stand sie dort, mit einer anderen Frau und unterhielt sich. Langsam ging Lily näher heran und betrachtete erstmal von Weitem das Ganze und vorallem die Person, die sie bisher noch nie gesehen hatte. Zuerst fiel ihr die Augenklappe auf, die das Mädchen trug. Anschließend richtete sie ihren Blick auf die kurzen, rosanen Haare. Gleich zwei Ungewohntheiten, die Lilyen bisher noch nie gesehen hatte. Warum die Fremde wohl eine Augenklappe trug? Was war geschehen, dass sie das musste? Aber vielleicht musste sie das auch gar nicht und sie trug sie nur, weil sie ihr gefiel. Wer trägt schon eine Augenklappe zum Spaß? dachte sich das grünhaarige Mädchen kopfschüttelnd und ging schließlich noch näher zu den beiden, bis sie schließlich nur noch 5 Schritte von ihrer Mutter entfernt war. "Wolltest du nicht Raine suchen gehen?" fragte sie sofort, die Fremde dabei erstmal vollkommen ignorierend.

  • "Tja, Felicity, wofür halte ich dich? Das ist eine gute Frage." Sie wusste es nicht. Lynette wusste überhaupt nicht, wass sie von dieser Frau halten sollte, es war einfach zu kompliziert momentan. "Man muss keinen Kerl an seiner Seite haben, um glücklich zu sein. und schon gar keine Kinder. Denkst du, sie können füllen, was andere bei dir für Lücken hinterlassen? Zum Beispiel dein ständiges Auf und Ab, das verletzt doch bestimmt. Sollen sie dir darüber hinweghelfen?" Natürlich vergriff die Frau mit Augenklappe sich gerade gewaltig im Ton - doch das tat Felicity auch. Im nächsten Moment zog sie beide Augenbrauen ein Stück in die Höhe. "Ich hätte dich nicht so eingeschätzt. Ich dachte immer, du magst diese Ketten, denn in gewisser Weise geben sie doch Sicherheit, oder? Wenn du verheiratet bist, ist die Trennung nicht so leicht, das Risiko nicht so hoch, oder?" Noch immer kein Lächeln, doch ihr Gesicht fuhr ruckartig in die Richtung, aus der sie vorhin schon gekommen war. Ein kleines Mädchen hatte diesen Ort betreten, Lynette spürte förmlich, dass sie alles an ihr betrachtete. Auch die Augenklappe. Wieder kniff sie die Lippen eine Weile zusammen, ehe die ihren Gesichtsmuskeln wieder erlaubte, sich zu entspannen und sich Felicity zuwandte. Ihr kam allerdings erst der Geistesblitz, als das Mädchen sich ihren gegenüber wandte. "Ah, das oist also eines deiner Kinder? Und die andere ist Raine, nehme ich an? Na, imemrhin ist sie hübsch geraten, nicht wahr?"

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  • Felicity biss sich auf die Unterlippe, als Lilyen sie fragte, ob sie nicht nach Raine suchen gehen wollte. Gerade hatte sie vor Lynette noch großspurig behauptet, es sei alles in Ordnung mit ihren Kindern und da kam ihre grünhaarige Tochter und widerlegte alles. Das war ein denkbar schlechter Augenblick. Mist!, schoss es der jungen Frau durch den Kopf. "Ich.. ja. Ich wollte Lynette gerade fragen, ob sie Raine nicht vielleicht gesehen hat." Als die Rosahaarige ihre Tochter musterte, zog die Brünette Lilyen fast automatisch zu sich hin und legte ihren Arm sanft um das Mädchen. "Ich habe keine Lücken in meinem Leben", erwiderte die Brünette. Warum sie log? Sie wusste nicht, aber sie wusste, dass sie Schwäche hatte und Lynette zustimmen - das war für Feli eine Niederlage; ein Eingeständnis für ihre Schwäche. Ihre Miene war steinern. "Du redest sicherlich nur von dir selbst, ohne dass du es merkst." Beim nächsten Satz lachte die Braunhaarige, Laut, schallend und falsch. "Ich soll Ketten mögen!? Na sicher! Sie rauben mir meine Freiheit und das lasse ich nicht zu." Dafür bin ich einfach zu freiheitsliebend. Und auch wenn sie Ray heiraten würde - es würde sich doch nichts ändern, denn die beiden waren allein durch ihre Gefühle aneinander gekettet. "Ja. Meine Zwillinge. Lilyen und Raine", hauchte die junge Frau und man meinte, einen Hauch Stolz herauszuhören. "Meine Töchter sind beide hübsch. Ich weiß nicht, wie du dir herausnimmst, darüber zu urteilen." Ihr Griff um die Schultern ihrer Tochter wurde ein klein wenig fester. Ihre Augen verengten sich und in ihnen war eindeutig der glühende Abscheu zu sehen. Niemand sprach so über ihre Familie, ohne die Folgen zu tragen!

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  • Lilyen konnte spüren, dass sie zu einem scheinbar sehr ungünstigem Zeitpunkt aufgetaucht war. Auch glaubte sie den Worten ihrer Mutter nicht wirklich, doch scheinbar wollte diese sich in irgendeiner Art und Weise vor der Fremden behaupten, weshalb Lily nichts gegen die Worte ihrer Mutter sagte. Auch wehrte sie sich nicht, als Feli sie näher an sich heran zog. Stattdessen machte sich das Mädchen darüber Gedanken, wieso ihre Mutter so handelte. Als würde sie Lily beschützen wollen. Ganz plötzlich, obwohl sie es noch nie wirklich gemacht hatte. Ebenso hatte sie noch nie etwas darüber verloren, dass sie Lilyen hübsch fand. Diese richtete nun den Blick auf die Hand ihrer Mutter, die ihren Griff hatte feste werden lassen - was dem Mädchen nicht wirklich gefiel, und dennoch sagte sie nichts - und schließlich schaute die Grünhaarige in das Gesicht der Braunhaarigen. Was ging im Augenblick in ihr vor? Du hast mir doch noch nie gezeigt, dass du mich...so lieb wie Raine hast. dachte Lily, wobei sie keinesfalls sagen konnte, dass ihre Mutter ihr nie gezeigt hatte, dass sie sie lieb haben würde. Denn das stimmte so nicht. Sie hatte ihr schlicht und ergreifend bloß immer das Gefühl gegeben, nicht so gut zu sein wie Raine und dies auch nie sein zu können. Was Lily falsch gemacht hatte, wusste das Mädchen nicht. Statt nun den Blick zu der Rosahaarigen zu richten, sah Lily lieber auf den Boden. Denn sie war sich nicht sicher, ob man anhand ihres Gesichtes ihre Gedanken erahnen konnte - und das wäre in dieser Situation nicht so gut. Abgesehen davon mochte es das Mädchen nicht, wenn man ihr zu sehr ansehen konnte, was sie dachte oder fühlte.

  • "Ach, wolltest du also.", sagte Lynette zu der Brünetten, "Tut mir leid, Felicity, ich habe gerade eben das erste deiner Kinder kennengelernt." Nicht einmal ein sarkastisches Grinsen wollte ihr über die Lippen kommen.Einen Augenblick herrschte Stille. "Du hast also dein Leben auf die Reihe bekommen? Es läuft alles? Das freut mich." Und ihre Worte waren ehrlich gemeint, ganz knapp ging sie einem Lächeln - tatsächlich, ein Lächeln! -, das sich auf ihre Lippen schlechen wollte. Ihr Blick wanderte letztendlich zu dem kleinen Mädchen, auf die Kettenaussage ging nicht mehr ein. "Lilyen also? Freut mich, dich kennenzulernen, Kleine." Natürlich, Lynette hatte nicht den besten Charakter, doch war sie nicht unbedingt unfreundlich zu Kindern. Bei ihnen hatte sie sich unter Kontrolle. "Ich bin Lynette." Dann fiel ihr Blick auf Felicity zurück. "Ich urteile nicht über deine Familie, Felicity. Es war lediglich eine Feststellung, vielleicht ein Kompliment. Ich sage nicht, dass deine andere Tochter nicht auch hübsch wäre, immerhin kenne ich sie nicht einmal, nicht wahr?" Wieder war eine Augenbraue in die Luft gehoben. "Ich dneke, du verunsicherst deine Tochter." Mit einem Nicken deutete sie zu Lilyen.

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  • Lilyen sagte nichts. Das Schweigen der Grünhaarigen jagte Felicity Angst ein und sie lockerte ihren Griff. Die Braunhaarige wandte ihr Gesicht ihrem Kind zu und schenkte ihm ein liebevolles, warmes Lächeln. Vielleicht das erste Mal in ihrem Leben - Feli konnte sich auf jeden Fall nicht erinnern, so mit Lily umgegangen zu sein. Die nächsten Worte der Rosahaarigen verwirrte die junge Mutter. Eben noch so feindselig verhielt sie sich auf einmal ganz anders. "Wie immer", flüsterte sie steif. Eigentlich hatte sie keine Ahnung, wie sie reagieren sollte. Es ärgerte die Jägerin, dass Lynette scheinbar besser wusste, was in Lilyen vorging, als sie selbst. "Vielen Dank, aber ich habe nicht nach deiner Meinung gefragt", kam es ihr bissig über die Lippen.

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  • Natürlich wandte das Mädchen ihren Blick zu der (noch) Fremden, als diese anfing, mit ihr zu sprechen. Denn für Lilyen war es mehr als nur unhöflich, die Person, die mit einem sprach, nicht anzuschauen. So schenkte sie Lynette nun auch ein ganz leichtes Lächeln. Ihren Namen, da war sie sich sicher, würde sie bestimmt behalten und nicht so schnell wieder vergessen. Er war nicht sehr schwer zu merken und erinnerte das Mädchen an ihren eigenen Namen, auch wenn er nicht unmittelbar gleich klingen mochte. Verunsichern? War es das, was Lilyen war? Verunsichert? Bei näherem Betrachten konnte das sogar durchaus stimmen. Aber welche Mutter würde das schon zugeben wollen? Wenigstens hatte diese ihren Griff gelockert und sie sogar angelächelt. Und das mit einem Lächeln, welches Lilyen noch nie von ihr bekommen hatte. Unwillkürlich lächelte sie zurück, auch wenn ihr eigentlich gar nicht danach war. Als sie nun aber wieder zu Lynette schaute, verflog das Lächeln (fast) vollständig, was in keinster Weise böse gegenüber Lynette rüber kommen sollte - und falls es doch so war, so tat es Lily Leid. "Ist..schon in Ordnung. Mir geht es gut." sagte sie, obgleich sie sich dabei gar nicht so sicher war. Und das war vielleicht auch der Grund dafür, dass es nicht ganz so rüber kam, wie Lilyen es gewollt hatte.

  • Lynette nickte leicht, sagte nichts mehr, jedenfalls für den Moment. Stattdessen gab sie ihre abwehrende Haltung auf, löste ihre Arme aus dem Klammergriff vor ihrer Brust. "Ich habe vor kämpfen zu gehen. Willst...wollt ihr mit?" Lynette hatte den Blick abgewandt, so wollte sie ihr Gesicht nicht vor den beiden Personen zeigen. Erst nach einiger Zeit der Stille, blickte sie wieder zu ihnen, gekommt hatte sie Felicitys Kommentare ignoriert. Sie nickte Lilyen leicht zu, kaum merklich brachte sie ein Grinsen hervor, es wirkte ein wenig angespannt, schon allein, weil sie lang nicht mehr gegrinst hatte. Es fühlte sich merkwürdig an. Kurz überlegte die Rosahaarige, sollte sie noch mehr sagen? -Nein, es reichte. Mehr hatte sie nciht zu sagen, mehr würde sie vorerst also auch nicht sagen.

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  • Als Lilyen sagte, es sei alles in Ordnung, klang es nicht gerade überzeugend. "Bist du dir da wirklich sicher?", fragte Felicity noch einmal besorgt nach. Sie machte sich wirklich Sorgen um ihre Tochter, denn diese klang und gar nicht wie sie selbst. Die Brünette ließ die Grünhaarige los. "Kämpfen...", wiederholte Feli nachdenklich. "Hm. Ja, ich denke, das wäre eine gute Idee", lächelte die Brünette schließlich. Sie beschloss, Lynette zu vertrauen. Zumindest für das Erste. "Hast du überhaupt schon eine Waffe? Wenn nicht, muss du dir beim Schmied eine holen." Die Dunkelhaarige ließ ihre Hand auf den verzierten Knauf ihres Schwertes ruhen - sie war somit stets bereit, es zu ziehen.


    (So, ihr Beiden. :3 Ich bin mal off. o_o Ich bin müde. Bis morgen! :))

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  • Nein, Lilyen war sich alles andere als sicher, aber das konnte, nein das wollte sie einfach nicht zugeben. Schon gar nicht jetzt, wo jemand dabei stand, den das Mädchen kaum kannte. "Ja." gab sie deshalb nur als Antwort, ob das so stimmte war ja eine andere Sache. Wenigstens konnte sie sich mit dem anstehenden Kämpfen ablenken. Sie durfte doch wohl auch mitkommen, nicht? Den alten Bogen ihrer Mutter hatte sie ja bisher nicht abgelegt und so war dieser noch mit dem Köcher an ihrem Rücken festgeschnallt. "Ich will auch mit kämpfen." verkündete Lilyen mit ruhiger Stimme, ohne irgendwie überdreht zu klingen, wie es wohl bei ihrer Schwester der Fall gewesen wäre, wenn diese hier wäre. aber das war sie nicht. Und keiner wusste, wo sie sich überhaupt gerade befand.

  • Einige Zeit lang hörte sie den beiden anderen zu, schließlich nickte Lynette. "In Ordnung, sucht ihr euch aus, wo wir hingehen." Sie hatte nichts gegen Lilyen, ganz im Gegenteil sogar. Sie war nicht lästig, hatte eher das Wesen einer Erwachsenen, statt eines Kindes. Ob ihre Schwester wohl auch so war? Da hat Felicity ja ausnahmsweise mal keinen Mist gebaut. Das Kinder kriegen hat sie ganz gut hinbekommen. Ihr Blick wurde automatisch um ein paar Grat kälter, ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihr breit. "Nein, ich habe noch keine Waffe. Es wäre nett, wenn ihr mitkommen würdet, meine letzte Waffe.." ...war kaputt gegangen. Schon vor einiger Zeit, ein weiterer Grund für ihre miese Laune: Sie hatte schon lange kein Monster mehr erlegt. Für Lynette war das wirklich furchtbar, fast schon genauso schlimm, wie ein Jahr lang ohne Alkohol. Nicht, dass sie süchtig war, doch ab und an genehmigte sie sich schon ein, zwei Gläser. Vielleicht auch drei.

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  • Felicity glaubte Lilyen, als sie sagte, es sei alles in Ordnung. Als die Grünhaarige verkündete, sie wolle auch mitkämpfen, warf die Brünette ihr kurz einen besorgten Blick zu. Die junge Mutter fand, dass dieses mutige Wesen nicht ganz zu Lily passte - aber sie hatte sich ja schon früher geirrt. Immer noch fühlte die Jägerin dieses beklemmende Gefühl, wenn sie an Raine dachte und nicht wusste, wo sie war. Sie wird schon noch auftauchen, dachte sie, war aber selbst davon nicht wirklich überzeugt. Trotzdem: So war es doch immer. Die Schwarzhaarige tauchte immer an den unmöglichsten Situationen und Orten auf. Zitternd atmete die Braunhaarige aus. "Ich wäre für den Trieste Forest. Es ist geeignet, dort zu trainieren, wenn man noch ein Anfänger ist", schlug Felicity vor und ihre grün-blauen Augen streiften Lilyen. Bei den nächsten Worten jedoch sah sie Lynette fest in die Augen. "Du hast noch keine Waffe? Dann sollten wir zuerst in die Schmiede gehen und dir eine besorgen - ansonsten wirst du die Erste sein, die wir in die Klinik bringen dürfen." Einen Augenblick lang pausierte sie. "Ich bin keine Heilerin und ich verstehe auch nichts von der Heilkunst."

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  • Wo sie trainieren würden, war dem Mädchen total egal. Hauptsache, sie würde ihren alten, für sie aber neuen Bogen benutzen können. Und vor allem wollte sie ihre Ängste überwinden, auch wenn sie befürchtete, dass sie das nicht so einfach schaffen würde. Doch wenn sie es nicht versuchte, würde sie auch nie einen Erfolg in der Hinsicht erleben dürfen. Dass sie vorher aber noch zur Schmiede gehen mussten, gefiel dem Mädchen nicht wirklich. Sie mochte diesen Ort nicht sonderlich, einen Grund dafür konnte sie aber nicht nennen. Naja…vielleicht ist Raine ja da. Noch vor ein paar Minuten hätte sie dieser Gedanke fröhlich gestimmt, doch jetzt dachte sie daran, dass Raine dann nicht womöglich mitkommen würde – und das wollte die Grünhaarige eigentlich nicht. Denn ihre Schwester war im Kampf eindeutig besser als Lily selbst. Dennoch dachte Lilyen daran jetzt erst mal nicht weiter. Stattdessen wanderten ihre Gedanken zum Thema Heilen. Lily würde das gerne können, wusste aber nicht, wie man so etwas lernen konnte. „Mama?“ Damit wandte sich die Kleine an Felicity, auch ihr Blick wanderte nun erstmals wieder zu dieser. „Wie kann man das Heilen lernen?“ wollte sie nun von der Braunhaarigen wissen.

  • Lynette blickte Felicity mit scharfen Blick an. "Selbst wenn ich keine Waffe besitze, so werde ich mich dennoch gegen ein paar Monster verteidigen können. Unterschätze mich nicht, Felicity." In ihren Augen blitzte etwas auf, ein gefährlicher Glanz lang außerdem in ihnen. Erst nach einiger Zeit bezog sie sich auf die erste Aussage Felis. "Trieste Forest, in Ordnung." Ein bestätigendes Nicken folgte auf ihre Aussage, dann blickte sie das kleine Mädchen an. Ach ja, die Berufe.. Lynette hatte selbst einen, doch war sie momentan nur eine Aushilfskraft auf der Farm. Nein, sie würde lieber einen wirklichen Beruf erlernen, es musste ja nicht etwas wie Heilerin oder Alchemistin sein. Sie wollte lieber kämpfen, brutal und unbarmherzig, wie sie es sonst immer tat. Erhobenen Hauptes entfernte sie sich einige Schritte, um zu zeigen, dass sie bereit war und nun wirklich aufbrechen wollte, dieses lange Warten war ja nicht auszuhalten! Immer kam etwas dazwischen. Lynette drehte sich noch einmal um, verschwänkte wieder die Arme vor der Brust und blickte die beiden anderen mit hochgezogener Augenbraue an.

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