Die Padova Mts. [Monsterareal]

  • Dorothy folgte Zezes Blick und merkte, dass er verdächtig wenig anhatte. Wenn er jetzt denken würde, dass sie ihn die ganze Zeit beobachtet hatte… Schnell suchten ihre Augen einen anderen Punkt auf den sie ruhen konnten. Sie fixierte Fern, der ein bisschen verloren dalag. Seit Zeze sie verlassen hatte um den Schatten nachzugehen hatte sie ihn so gut wie kaum beachtet.
    Sein Streben nach einem Training quittierte die Grünhaarige mit einem verwirrten Stirnrunzeln. Für sie ging die Gesundheit vor dem Training und auch seine mehr oder weniger logische Schlussfolgerung, dass die Übung auch alle gesundheitlichen Probleme beseitigte, konnte sie nicht wirklich überzeugen. Außerdem hatte sie zu viel Gefallen an ihre gemeinsame Nacht im Zelt gefunden. Sie wollte lieber mit ihm reden und sich über ihre Gefühle klar werden als mit einer Waffe herumzufuchteln. Aber Zeze wirkte nicht gerade angeschlagen, er sprühte sogar vor Energie. Obwohl sie ihm dieses Alles-ist-bestens-Getue nicht ganz abkaufte. Vielleicht war es gar keine so schlechte Idee. „Wenn du meinst…“, stimmte sie also so halb zu und stand ebenfalls auf. „Beginnen?“ Schon wieder war Dorothys Gesicht ein großes Fragezeichen. Sie hatte sich genau genommen keine Gedanken über das Training gemacht. Das schüchterne Mädchen hatte gedacht, dass Zeze alles geplant hatte. Aber klar, zunächst musste er mal wissen, zu was sie überhaupt bereit war. Während sie so nachdachte, kam ihr ein beängstigender Gedanke. Sie musste doch nicht Zeze „angreifen“? Das würde sie niemals schaffen. Aber sie würden sicher am Anfang gehen die Luft kämpfen…oder? „Ich kann ein bisschen…mit einem Dolch umgehen, aber ansonsten…“ Sie senkte beschämt den Kopf. „Bin ich nicht wirklich gut im Umgang mit Waffen.“

  • Dorothy schien im selben Moment, als Zeze ihr die Frage stellte, nicht wirklich eine Ahnung davon zu haben, oder jemals gehabt zu haben, wie sie denn überhaupt vorgehen sollen, wie er an ihrem Gesichtsausdruck feststellen musste. Das war dem Blonden natürlich alles andere als recht, schließlich wollte gerade sie etwas an sich machen, die Enttäuschung in der Bibliothek nicht auf sich sitzen lassen. "Es wäre wohl auch ziemlich unnatürlich, wenn man als Heiler ein dickes Schwert mit sich rumschleppt, nicht?" scherzte er drauflos um sie bei dem Gedanken zu beruhigen, dass Dolche vielleicht die falsche Wahl waren. Heiler mussten seiner Vorstellung nach schnell und wendig sein, und Dorothy traute er dieses Potenzial auch zu. "Keine Sorge, die Waffen sind gut, dein Ausgleich in der Verteidigung liegt in den Zaubern, die du vielleicht nach dem Training bekommst." Zumindest, wenn Jeremy sie anerkennt... Was der alte Magier einem abverlangte, damit man würdig war, wusste Zeze leider nicht, sonst hätte er schon eher einen Plan bei der Vorgehensweise gehabt. "Du hast die Wahl, entweder wir kämpfen erstmal gegeneinander damit du ein Gefühl bekommst, oder wir stellen uns gleich den Orcs, bei denen ein Fehler schon tödlich sein kann." Ermutigend war das nicht, er hätte diese Worte auch gern zurück genommen, als ihm eine bessere Idee kam. "Wir können auch erstmal mit einem Baumstamm loslegen..." Den konnte sie wenigstens getrost angreifen ohne dabei selbst Schaden zu nehmen, also war er sich sicher, damit würde sie klarkommen.

  • Dorothy war sehr erleichtert als Zeze meinte, dass Dolche eine gute Wahl für sie waren. „Ja, wäre es wohl.“, stimmte sie zu und lächelte zaghaft. Sie hätte auch nicht wirklich gewusst, wie sie ein riesiges Schwert handhaben sollte. Dafür war sie viel zu zierlich. Schnell suchte sie in ihrem Rucksack nach dem Dolch, den ihr Leo einst gegeben hatte. Mit der Waffe in der Hand fühlte sie sich gleich viel besser für das Training gewappnet. „Ja, vielleicht…“ Dass sie damals keinen Zauber bekommen hatte, lag dem schüchternen Mädchen noch immer schwer im Magen. Sie hatte eigentlich auch gar nicht vor so schnell wieder um einen Zauber zu bitten, aber Zeze schien es sich schon in den Kopf gesetzt zu haben, ihr zu helfen einen Zauber zu bekommen. Bei seiner ersten Trainingsmethode schüttelte sie heftig den Kopf. „Nicht gegeneinander.“ Sie wollte auf keinen Fall gegen ihn kämpfen. Sie wusste natürlich, dass sie sich nicht wirklich bekämpfen würden, aber… Dorothy wollte nicht einmal so tun als ob! Gegen Orcs zu kämpfen war natürlich auch nicht viel besser, immerhin konnte da so viel passieren. Und wenn Zeze sich wieder verletzen würde nur weil sie es nicht schaffte einen Orc zu besiegen… „Ein Baumstamm?“ Sofort hellte ihre Miene auf. Dass war wirklich eine gute Idee. So konnte sie niemand verletzen. „Okay.“, erklärte sie sich einverstanden und krabbelte langsam aus dem Zelt hinaus. Jetzt wo das Ziel leblos war, konnte sie es kaum erwarten mit dem Training anzufangen.

  • Dass Dorothy von der neuen Idee schon eher angetan war, verwunderte den Blonden nicht im Geringsten... die einzige Frage, die Zeze sich stellte war, ob sie es bei jeder anderen Person auch abgelehnt hätte, zu kämpfen, oder ob es nur an ihm lag. Zu gerne hätte er das gewusst... Doch fähig war er nicht, sie zu fragen. Stattdessen sah er der Grünhaarigen dabei zu, wie sie das Zelt verließ. Hm, ob das auf Dauer Früchte tragen wird? Ich frage mich, wie lange das Training dauern wird... Mit einem Baumstamm für den Anfang konnte es jedenfalls lange dauern, soviel wusste er schonmal. Nach einer kurzen Überlegungspause schaffte auch Zeze es dann schließlich aus dem Zelt und blickte umher. "Dort drüben. Der sieht gut aus." Langsam näherte er sich dem Baum und betrachtete ihn eine Weile. Er war dick und groß, lange genug durchhalten würde er also bestimmt. "Das wird kein Kaffeekränzchen, also zieh dich am besten erstmal um." befahl der Blonde, als er sich Dorothys Kleidung ansah. Zu dick... natürlich war es kühl, aber wenn sie sich genügend anstrengte, würde es ihr auch hier warm werden.

  • Vor dem Zelt streckte sich Dorothy einmal ausgiebig. Durch die Nacht in dem kleinen Zelt, indem man nicht allzu viel Bewegungsfreiheit hatte, waren ihre Gelenke ganz steif. Sie musste jetzt sich also ein bisschen lockern bevor sie das eigentliche Training anging. So bemerkte sie Zeze erst hinter ihr als er plötzlich sprach. Sie wandte sich zu ihm um und ihr Blick folgte dem Blonden bis er bei einem großen Baum stand. Langsam ging Dorothy ebenfalls dorthin und sie fuhr mit einer Hand über die braune Rinde. Dieser Baum war sicher schon sehr alt, seine Größe bezeugte dies, und musste nun ihretwegen Schaden nehmen. Fast schon hätte die Grünhaarige wieder ein ungutes Gefühl bekommen, hätte sie nicht gewusst, dass die Alternative Zeze wäre. Und gegen den wollte sie auf keinen Fall kämpfen. „Umziehen?“ Dorothy sah an sich hinunter. Sie hatte einige Schichten Kleidung an, immerhin war es hier in den Bergen sehr kalt. Aber es würde ihr sicher damit zu heiß werden wenn sie jetzt zum trainieren anfing. Also zog sie ihren Mantel und auch den Pullover, den sie über ihrem Baumwollkleid trug, aus. Natürlich war jetzt die frostige Luft etwas unangenehm, aber das würde sich mit Trainingsbeginn sicher ändern. „Also…fangen wir jetzt sofort an?“ Gespannt sah sie Zeze an, ihre Wangen von der Kälte gerötet.

  • Als Dorothy wieder ankam - zugiger bekleidet wohl bemerkt - hatte Zeze inzwischen schon eine rote Nase. Vermutlich war dieses Bad im kalten Wasser absolut keine gute Idee... Und noch dazu hatte er ja seine durchnässten Klamotten anbehalten. ihre dumm klingende Frage beantwortete er dennoch halbwegs freundlich... man konnte ihr nicht böse sein. "Äh... ja. Oder willst du krank werden?" Welch Ironie... Im selben Augenblick musste der Blonde niesen und dieser Anblick widerte ihn förmlich an. "Beachte das erstmal nicht, los, wir warten schließlich nicht auf ein Wunder!" Jetzt bebte seine Stimme schon etwas mehr als zuvor. Sprang er vielleicht zu hart mit ihr um? Hatte sie womöglich gerade andere Sorgen als ihre Fähigkeiten? Mit nettem Umgang kam sie jedenfalls auch nicht weit... Ich wäre so vermutlich auch nicht weit gekommen. Etwas grübelnd und gleichzeitig wartend stand er neben dem Baum und der Gedanke, dass Dorothy gleich als Frostbeule enden würde, wenn sie nicht in die Gänge kommen würde, ließ den Magier keine Miene verziehen. Was konnte so ein Mädchen nur motivieren? Ihm kam da eine blendende Idee! "He... wenn wir uns heute gut anstellen, können wir ja das von letzter Nacht wiederholen. Das schienst du doch so genossen zu haben, nicht?" Entgangen war ihm das jedenfalls nicht, denn normalerweise wäre es nie dazu gekommen, dass Dorothy eingeschlafen wäre, wenn sie sich nicht so wohl gefühlt hätte wie in dieser Nacht.

  • Dorothys Wangen wurden noch röter, ob wegen der Kälte oder Zezes Antwort auf ihre Frage war unklar. „Nein, w-will ich natürlich nicht.“, antwortete sie hastig. Besorgt bemerkte sie, dass der Blonde selber nicht gerade in der besten Kondition war. Nach seinem abenteuerlichen Bad im Fluss war das aber kein Wunder. Am liebsten hätte sie ihn nun nach Hause geschleift und seine Erkältung kuriert. Doch er hatte sonstiges scheinbar nicht im Sinn, sondern war noch immer auf das Training fixiert, also verkniff sich die Heilerin irgendeine Bemerkung und richtete ihre Augen wieder auf den Baum, dem sie schon bald einige Kerben verpassen sollte. Noch zögerte sie, immerhin hatte sie keine Ahnung wie sie den Baum attackieren sollte. Einfach drauf los? Oder schon etwas gezielter? Ihre Füße kribbelten leicht und am liebsten wäre Dorothy einfach in ihr altes Muster gefallen und weggerannt. Konnte sie eben nicht kämpfen… Langsam wurde es wirklich kalt und sie hatte schon einen Schritt nach hinten getan als Zeze mal wieder ein Geistesblitz traf. „Le…letzte Nacht? Ich…also…“ Mehr als ein leises Murmeln brachte sie nicht zustande. Zeze hatte also mitbekommen, dass sie die letzte Nacht genossen hatte. Peinlich. Und das er jetzt erneut so eine Nacht als „Belohnung“ anbot… Der Gedanke schnell zu verschwinden bekam immer mehr Reiz. Aber wer weiß wann sie die nächste Gelegenheit hatte mit dem Blonden allein zu sein. Sie gab ihre unsichere Haltung auf und stellte sich aufrechter hin, den Baum anvisierend. Den Dolch in der Hand machte sie nun den ersten Angriff, der einen kleinen Schnitzer in der Kerbe hinterließ. Ganz so toll war dieser erste Versuch nicht gewesen, aber sie hoffte ja, dass Zeze ihr Tipps geben würde.

  • Dass Dorothy schon etwas selbstbewusster an die Sache ranging, als er ihr dieses Angebot machte, wunderte den Blonden nicht wirklich. Genauso wenig wie ihre schüchterne Reaktion darauf. Wurde ja auch Zeit, dass sie überhaupt etwas angreift... Zeze nahm den Baum ein bisschen unter die Lupe, nachdem sie einen Angriff gestartet hatte. Bei genauerer Betrachtung war es nur ein leichter Schnitt an der Rinde. Leicht senkte er den Kopf und drehte sich dennoch mit einem Lächeln zu ihr um. "Was will man anderes erwarten für das erste Mal? Mein erster Schlag war sicher schlechter!" Sein Schwert hatte er leider nicht dabei, sonst hätte man vergleichen können wie sehr Dorothy noch an sich arbeiten musste. "Wir müssen erstmal deinen Kopf frei kriegen von Ängsten und dem ganzen Mist." Ihren Charakter wollte er eher ungern verändern, aber zumindest der Wille, etwas zu tun und zu leisten, musste jetzt einfach da sein. "Erinner dich mal an das, was Jeremy gesagt hat. Warum nutzt du es nicht als Antrieb, anstatt als Rückschlag?" Man konnte sagen, dass das ihr größtes Problem war, zumindest vermerkte er es so. Wenn wir so in dem Rhythmus weitermachen, kratzen wir in der Kälte noch ab...

  • Dorothy war nervös als Zeze nach vorne ging und den Kratzer genauer anschaute. Sie hätte nicht so antriebslos sein dürfen. Sicher würde der Blonde gleich über diesen kleinen Schnitzer lachen. Sie würde es ihm nicht einmal verübeln, immerhin war dieser Versuch wirklich lächerlich gewesen. Doch als der junge Mann sich zu ihr umdrehte war nur ein aufmunterndes Lächeln auf seinem Gesicht zu erkennen. Trotzdem musterte die Grünhaarige ihn misstrauisch. Wie konnte er bei dem Ganzen nur so optimistisch sein? Nicht, dass sie das irgendwie großartig störte. Immerhin bewunderte sie ja sein fröhliches Wesen. „O-okay.“ Wie er das wohl nur anstellen wollte? Soweit sich Dorothy erinnern kann, hatte sie schon immer Angst gehabt. Zu gut konnte sie sich an Jeremys Worte erinnern. Dass sie sich körperlich sowie seelisch weiterbilden sollte. Zeze hatte da mit seinem Vorschlag wohl Recht. Sie hatte sich zwar diese Abfuhr zu Herzen genommen, aber sie hatte trotzdem noch nicht wirklich versucht sich zu verbessern. „Mach ich.“ Sogleich führte sie ihren nächsten Hieb aus und daraufhin gleich noch einen. Wer weiß, vielleicht machte es nun doch bei ihr Klick?

  • Offensichtlich hatte Dorothy nun verstanden, worum es beim Kampf ging. Seine Rückblende bezüglich Jeremy schien etwas Positives in ihrem Kopf bewirkt zu haben und schon setzte sie zu mehreren Schlägen Richtung Baum an. Man konnte meinen, sie wolle gar nicht mehr aufhören, den Baum zu verdreschen! Zu früh gefreut, denn kurze Zeit später legte sie ein kleines Päuschen ein. "Wow, ich bin beeindruckt!" Völlig hysterisch klatschte der Blonde in die Hände und betrachtete erneut den Baum, gleichzeitig aber auch Dorothy. "Sieht so aus als hätte ich einen wunden Punkt getroffen. Und? Ist dir schon warm?" So langsam bekam Zeze Spaß an dem 'Lehrerjob', auch wenn ihm ein bisschen kalt war. Innerlich flammte sein Herz dennoch, war es wegen der Leidenschaft zum Kampf oder wegen Dorothy... Völlig verblüfft musterte er den Baum aber genauer. Die ganze Rinde war weg und der innere Bereich teilweise beschädigt. Okay... hoffentlich wird sie am Ende nicht ZU stark, das wäre peinlich! Innerlich lachte Zeze über diesen Gedanken, absurd und lustig zugleich war er doch.

  • Dorothy konnte ihren Ohren kaum trauen. Hatte Zeze sie gerade wirklich gelobt? Waren diesmal ihre Schläge wirklich nicht schlecht gewesen? Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Nun war es ihr egal was heute Abend passieren würde, dieser Satz war für sie schon Belohnung genug. Sie nickte. „Ja, schon.“ Durch die paar Hiebe war ihr tatsächlich nicht mehr so kalt wie vorher. Ihr war sogar richtig heiß. Dorothy folgte dem Blick ihres Trainingpartners zum Baum. Dieser sah ziemlich mitgenommen aus, wahrscheinlich würde er sich nicht mehr erholen. Es ist fast schade um so einen schönen Baum , dachte sie wehmütig. Jetzt war natürlich die Frage offen ob sie weiter mit dem Baum üben sollte oder ob dieses kurze Training schon reichte. Sie selber hatte das Gefühl als könnte sie es nun mit jedem aufnehmen, aber sie versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren und realistisch zu bleiben. Sie hatte sicher noch einen langen Weg bis sie wirklich gut kämpfen konnte. „Ähm, soll ich…fortfahren?“, fragte sie vorsichtig.

  • Zezes Lob schien Dorothy sichtlich gefallen zu haben, sonst hätte sie wohl nicht gelächelt. Jetzt erst fiel ihm richtig auf, dass sie weder ihre Kapuze, noch ihr Teddy dabei hatte. Stattdessen zwei Dolche und eine fabelhafte Ausstrahlung... Der Blonde hatte für einen kurzen Moment die Kälte um ihn herum vergessen, als sein Blick sich in ihrer Richtung verlor. Auch ihre Antwort auf seine Frage ließ ihn nicht aus dieser Ekstase heraus und leicht fantasierend stand Zeze in der Gegend herum. Ist es nicht ein Jammer, dass Schönheiten kämpfen müssen? Wäre höchstens ein Grund mehr, um sich selbst ins Getümmel zu schmeißen... Ihre Stimme riss ihn aber gleich darauf aus der Traumwelt und er schrak leicht auf. "Äh, ja natürlich! Wir werden uns auch nicht allzu lange mit bewegungslosen Gegnern befassen, denn das sind Monster leider auch nicht." Grundsätzlich hatten die Beiden sowieso Glück, denn man durfte nicht vergessen... das hier war ein Monstergebiet. Wo die dazugehörigen Monster allerdings abgeblieben waren, wollte Zeze nicht wissen. "Das hier dient eher als Aufwärmen und Schläge üben." Mehr konnte man wirklich nicht von einem Baum erwarten... Und ich werde diesen Silberwolf irgendwann in die Knie zwingen... "Ich sollte vielleicht auch noch etwas Aufwärmübungen machen..." sagte der Magier gefolgt von einem Nieser inklusive Schniefer. Wo er seine Waffe verlegt hatte, wusste er dennoch nicht.

  • Dorothy war es natürlich nicht entgangen, dass Zeze ein bisschen mit seinen Gedanken abgedriftet war. Doch nie in ihrem Leben wäre sie auf die Idee gekommen, dass er an die Grünhaarige dachte auch wenn sie diese Erkenntnis sicher in den siebten Himmel befördert hätte. „Schon klar…“ Sie erinnerte sich wie der Blonde daran, dass hinter jedem Busch ein Monster sich verstecken könnte und nur auf die beste Gelegenheit wartete die Beiden anzugreifen. Es war sowieso seltsam, dass ihnen heute noch keines über den Weg gelaufen ist. Ihr war zwar schon richtig warm, aber ein paar Übungsschläge würden wohl nicht schaden. Sie umklammerte den Dolch wieder fester und sah nur kurz mit sorgender Miene zu Zeze, der schon wieder Anzeichen einer Erkältung zeigte. Es war auch sicher nicht gesund, dass er während ihrem Training nur neben ihr stand und sich nicht wirklich bewegte. So war sie also einverstanden als er selbst Aufwärmungsübungen machen wollte. Sie selbst würde weiter mit dem Baum trainieren bis Zeze ihr sagte, dass sie nun schon gegen Monster kämpfen könnte. Dies war ja der nächste Schritt und schon allein bei dem Gedanken den Dolch nicht mehr gegen etwas Hartes, Lebloses sondern gegen etwas Lebendes zu benutzten… Ja, da wurde ihr schon ein bisschen schummerig.

  • Zeze überlegte eine Weile. Wo konnte sich seine Waffe nur aufhalten? Er konnte sich noch insofern daran erinnern, sie in der Klinik gesehen zu haben, bevor er das Haus der Weisheiten besuchte. Dann muss sie wohl in der Klinik sein... Das passte dem Blonden natürlich überhaupt nicht in den Kram, denn seinem Orientierungssinn zufolge würde es ewig dauern, bis er wieder zu den Padova Mountains fand, oder schlimmer noch... bis er ankommt, ist die Umgebung von Leichenstücken und Gedärmen übersät... es sei denn sie würden ihre Beute mitnehmen. Nein! Das wollte er sich nun wirklich nicht vorstellen. Daher konstantierte Zeze, dass er es irgendwie ohne Waffe versuchen musste. "Ich denke, ich werd die Kampfkunst ohne Waffe etwas ausarbeiten müssen." An dem Baum, der für die Grünhaarige bereits reserviert war, wollte er sich nicht vergreifen, zumal es äußerst schmerzhaft geworden wäre, daher musste ein etwas dünnerer gepolsterter Baum her, den man schlagen und treten konnte. "Okay, du machst es so lange bis der Baum fällt. Ich versuchs mal weiter dort drüben." Vermutlich konnte es nicht allzu lange dauern, bis Dorothy auch das schaffte, daher beeilte er sich umso mehr. An seinem Platz - nicht weit von ihr entfernt - vertiefte Zeze nun in seine eigene Trainingsmethode. Und los, 100 Liegestützen, wenn ich das nicht schaffe, muss ich 500 Kniebeugen machen!! Konsequenz und Disziplin war eine wichtige Grundlage für ein Training, daher wollte er Dorothy ein Vorbild sein und fing auch gleich mit dem 'Aufwärmtraining' an.

  • „Ohne Waffe?“ Dorothy, die gerade zu einem neuen Schlag ausgeholt hatte, hielt in ihrem Training inne und sah verwirrt zu Zeze. „Hast du sie verloren?“, fragte die Schüchterne vorsichtig. Konnte ja sein, dass er einmal ohne Waffe trainieren möchte. Trotzdem fand die Grünhaarige die Tatsache, dass er möglicherweise keine Waffe bei sich trug, höchst beunruhigend. Denn ob er gegen die Monster viel ausrichten konnte wenn er nur mit seinen Fäusten kämpfte? Wenigstens konnte er einen Zauber, also war er wohl nicht so hilflos, wie es sich Dorothy gerade in ihrer Angst ausmalte. Also drehte sie sich wieder zu dem Baum um und versuchte ihre neue Aufgabe so schnell und so gut wie möglich auszuführen. Schliesslich wollte sie Zeze beweisen, dass sie mehr ist als das unbeholfene, schüchterne Mädchen. Mit vollem Eifer ging sie also die Sache an und schlug auf den Baum ein. Es dauerte nicht lange, da entstand schon eine dicke Kerbe. Ein paar Hiebe mehr und der Baum würde sicher umfallen. Dorothy fühlte sich schon ein wenig erschöpft, immerhin hatte sie für ihre Verhältnisse schon sehr fiel trainiert. Bevor sie also weiter den Baum bearbeitete, schaute sie kurz zu Zeze. Sein Training sah viel härter aus als ihres, stellte sie mit einiger Bewunderung fest. Sie hätte zwar noch minutenlang ihm zuschauen können, aber sie besann sich und wandte nach einem kurzen Moment gleich wieder den Baum zu. Nicht lange nachdem sie die Übung wieder aufgenommen, schlug sie ganz heftig auf die große Spalte, die sich bereits gebildet hatte. Daraufhin gab der Baum ein Ächzen von sich und fiel um. Das Mädchen ließ sich auf den Boden fallen und starrte auf das Ergebnis ihrer Arbeit. „Ich habs geschafft.“, flüsterte sie atemlos.

  • Zeze war sich sicher, dass er die Waffe im Krankenhaus liegen gelassen hatte, deswegen erwiderte er Dorothys Frage bloß mit einem Kopfschütteln und gleich darauf machte er sich auf ans Training. Wieviele Minuten oder sogar Stunden mögen wohl währenddessen vergangen sein? Jedenfalls war die Morgendämmerung schon lange verschwunden und der Blonde schwitzte vor sich hin. Jetzt bloß nicht still stehen, sonst wirds arschkalt! Motivation war angesagt, denn ohne Waffe musste das Training gleich doppelt so hart geführt werden wie sonst. Nach zahlreichen Übungen hörte er allerdings einen lauten Knall auf dem Boden, der etliche Vögel aufschrecken ließ. Erstaunt sah Zeze Richtung Dorothy, die neben einem gefällten Baum stand. Dieser Stillstand war nicht gerade die beste Lösung, denn Sekunden später fing er an mit den Zähnen zu klappern. "G-gut gemacht...!" Leider hatte dieser umgefallene Baum auch negative Seiten, denn er lockte Monster an... wenn auch nicht sonderlich viele. Zeze kannte diese noch nicht, blickte fragend Richtung Dorothy. "Ach verdammt, ich hab gar nicht daran gedacht, dass der Baum jemanden anlocken würde..." Kommt davon wenn man halbtot ist! Aber das müssen wir ausnutzen. Es handelte sich bei den Monstern um eine Art Schleim, der nicht gerade so aussah, als könnte man diesen verwunden.

  • Auch Dorothy wurde bald wieder bewusst wie kalt es hier in den Bergen eigentlich war, vor allem wenn man nicht gerade trainierte. Und dass sie sich ohne Nachzudenken einfach in den Schnee gesetzt hatte, machte die Sache nicht viel besser. Bevor sie sich eine Erkältung zuziehen konnte, rappelte die Grünhaarige sich auf und klopfte sich den Schnee von ihrem Hinterteil. Helfen tat es nicht wirklich, denn schon bald war ihr ziemlich kalt und sie fing an vor Kälte zu zittern. Und wieder lobte Zeze sie, was unweigerlich dazu führte, dass Dorothy verlegen auf den Boden blickte. „Danke… ich hab aber ziemlich lange gebraucht…“, murmelte sie. Sie wollte gerade fragen, was als nächstes auf den Plan stand als eine Gruppe von Monstern erschien. Dorothy verspürte einen Anflug von Panik in sich aufsteigen, versuchte diesen aber zu unterdrücken. Sie fixierte einen von den Schleimen, die nicht gerade verwundbar aussahen. Den fragenden Blick von dem Blonden registrierte sie aus den Augenwinkeln. Das schüchterne Mädchen kannte die schleimartigen Monster natürlich auch nicht. Zeze konnte sie nicht wirklich vorwerfen, dass er nicht an die Möglichkeit von angelockten Monstern dachte, sie hatte es ja auch nicht getan. Bevor sie auch nur eine Bewegung machen konnte, warf eines dieser Monster Schleim von sich, der neben Dorothy landete und dort den Schnee wegätzte. Sah ganz so aus, als müssten sie da ein bisschen aufpassen. „Dann müssen wir wohl mal mit Lebewesen trainieren.“, sagte sie und richtete ihren Dolch auf einen der Schleime.

  • Dass Dorothy diesen unerwarteten Besuch ebenfalls positiv aufgenommen hatte, verwunderte Zeze wohl zurecht. Sein fragender Blick hatte eher den Sinn, dass er herausfinden wollte, wie sie darauf reagiert, und eigentlich ging er eher davon aus, dass sie schreiend davonlaufen, oder zumindest Angst haben würde. Was für ein Sinneswandel! Als neben ihr der Schleim auf dem Boden aufschlug und den Schnee wegätzte, riss der Blonde die Augen weit auf und blickte - leicht panisch - in die Richtungen, aus denen die Monster kamen. Dorothys Kampfgebrüll ließ ihn seine Augen nur noch mehr aufreißen und er rannte zu ihr. "Hast du ein Rad ab? Was hast du mit dem Dolch vor, ihn kitzeln?!" Erneut gingen die Monster zum Angriff über, diesmal in Zezes Richtung, er allerdings behielt die Übersicht im Geschehen und errichtete eine Lehmwand vor ihnen, hoch genug um den Monstern, aber auch ihnen selbst, die Sicht abzuschneiden. "Ich bezweifle mal, dass die Angst vor deinem Zahnstocher haben, ich hatte mir eher für den Anfang einen handfesten Gegner gewünscht..." Eine kleine Probe sollte Zezes Vermutung bestätigen, denn ein Schleimmonster schlüpfte durch die Wand hindurch. Dieses nutzte er sozusagen als Versuchsobjekt und ließ einen Steinspeer auf es herunterhageln. "Ein Loch..." Verblüfft sah er schon aus... noch verblüffter, als sich dieses Loch regenerierte. "Siehst du?!" Und wieder einmal waren sie mehr oder weniger dank Zeze in ein Schlamassel geraten...

  • Dorothy zuckte zusammen als neben ihr plötzlich Zeze stand und ihr klarmachte, dass sie mit ihrer Waffe sicher nicht viel anrichten konnte. „Ich…ich dachte…“, murmelte sie und wich einen Schritt zurück. Ja, was hatte sie sich eigentlich gedacht? Dass sie, nur weil sie einen alten Baum zum Fall brachte, die ganzen Monster vernichten konnte mit ihrer kleinen Waffe? Mit ein bisschen Hausverstand wüsste sie, dass der Dolch diesen schleimigen Dinger sicher nicht viel anrichten konnte. Gerade bezweifelte sie ganz stark, dass überhaupt etwas den Schleimen wehtun könnte. Eine Wand errichtete sich zwischen den beiden und ihren zahlreichen Gegnern. Dorothy nutzte diese Tatsache und atmete erleichtert aus. Natürlich wusste sie, dass diese Dinger noch immer hinter der Lehmwand waren, aber sie fühlte sich schon einmal wohler sie nicht anzublicken. „Da hast du wohl Recht.“ In ihrem Gesicht war wieder Furcht zu erkennen, die Angst nicht helfen zu können. „Was kann ich dann gegen sie tun?“, flüsterte sie, doch kaum hatte sie ausgesprochen, war schon ein Monster durch die Barriere geschlüpft. Auch die Grünhaarige hätte nicht überraschter von dem sich regenerierten Loch sein können, denn damit war wohl so gut wie bewiesen, dass die Schleime verdammt viel einstecken können. Hilflos ging sie immer mehr Schritte zurück bis sie schlussendlich direkt hinter Zeze stand. Sie würde ihn so gerne helfen, aber was tun wenn sie nicht wusste wie?

  • Dass Dorothy überhaupt nicht begeistert von Zezes Worten war, entging ihm nicht, aber ändern konnte er es auch nicht. Hätten die nicht kommen können, wenn wir stärker sind? Als sich das Schleimmonster wieder regenerierte, überlegte er schwer, was sie denn nun überhaupt tun konnten. Leicht irritiert blickte er Richtung Zelt. "Sieht so aus als müssten wir das erstmal zurücklassen." sagte Zeze lediglich, ohne ihr einen Hinweis darauf zu geben, was überhaupt gemeint war. Stattdessen griff er mit der einen Hand nach ihren Beinen und mit der anderen nach ihrem Rücken und rannte mit ihr in seinen Armen davon. "Die sind noch eine Nummer zu groß!" sagte der Blonde jauchzend beim Rennen. Sein Gefühl reichte ihm aus, um bestimmen zu können ob sie noch tiefer im Gebirge waren oder ob sie nun wieder Richtung Stadt kamen, daher fanden sie nicht allzu viele Minuten später den 'Ausgang' aus dieser bitteren Kälte, wo sich keine Monster befanden. Langsam setzte Zeze die Grünhaarige ab und ließ sich auf den Boden fallen. "Ich habe mir überlegt... es wäre vielleicht doch nicht so gut, mit Dolchen rumzulaufen. Ich hab zuviel Angst, dass dir was passiert..." gestand er letztendlich, ohne groß darüber im Klaren zu sein, was er gerade gesagt hatte. Jetzt sind wir um Einiges schlauer... vielleicht kann man mit Feuer die Monster ausräuchern...? Eine Überlegung war es wert, fragte sich nur, ob Jeremy ihn dafür nicht abschlachten würde.


    (die Schleimmonster zwingen mich zu dieser Maßnahme XD)