Das Messhina Valley [Monsterareal]

  • Collette war froh, dass Zavier ihr antwortete, als hätte er nichts bemerkt. Also kauft er mir das ab. Trotz allem nicht sehr beruhigend... Sie wollte gerade wieder einmal einen Seufzer loslassen, als sie plötzlich ein Rascheln hörte. Sie hielt den Atem an und drehte sich langsam zu Zavier um, in der Hoffnung, kein Monster zu sehen. Oh mein Gott... Ich will noch nicht sterben! Zavier schien das Rascheln auch gehört zu haben, und griff bereits an seinen Bogen. Collette wollte es ihm gleich tun, doch ihr Herz klopfte so sehr, dass sie sich nicht bewegen konnte. Dann hörte sie einen dumpfen Knall, fuhr herum - doch alles, was sie sah, war ein blondes Mädchen auf dem Boden. Während Collette erstmal versuchte, die Situation zu begreifen, stammelte Zavier vor sich hin. Langsam löste sich ihr krampfhafter Griff um ihren Dolch, und sie ließ ihn ins Gras fallen. Verdammt... Ich bin so ein Weichei. Aber warum beobachtet die und auch?! Sie gab sich alle Mühe, einen vernünftigen Satz aus ihrem Mund kommen zu lassen: "Warum...hast du...wieso...Was sollte das denn??"

  • Eigentlich wäre Daria jetzt am liebsten einfach ruhig liegen geblieben. Und in ein schwarzes Loch gefallen. Weit weg. Das war ja schon irgendwie peinlich.
    Aber die Stimmen der beiden schienen besorgt, deswegen konnte die Elfe sie schlecht ignorieren. Sie setzte sich langsam auf ihren Hintern, rieb sich die leicht aufgeschrammten Hände und guckte in die erschrockenen aber gleichzeitig erleichterten Gesichter. „Ähm..“
    Das Mädchen kratzte sich verlegen am Kopf. „Tut mir leid!“, murmelte sie. „Es ist alles okay.. danke..“ Mit einem unsicherem Lächeln im Gesicht erhob sich das Blondchen und erschrak schon fast selbst, als die Hand des Jungen an seinem Bogen war - bereit zum Angriff. Also ich sehe doch nicht aus wie ein Monster! ..oder?
    „Ich wollte euch nicht erschrecken!“, entschuldigte sie sich und reichte dem Mädchen, welches vor lauter Schreck oder der Erleichterung im Gras saß, die Hand um ihr aufzuhelfen. „Eigentlich..“ Wieso hab ich mich dann angeschlichen? „Also.. eigentlich wollte ich nur Hallo sagen. Ging wohl etwas daneben!“

  • So langsam beruhigte sich Zavier wieder. Sein Atem wurde wieder langsamer und er löste den Griff um seinen Bogen, doch erst nachdem sich das fremde Mädchen erhoben hatte. Ihrem Blick nach zu urteilen, war ihr das Ganze ziemlich peinlich. Doch auch Zavier schämte sich in Grund und Boden. Wegen solch’ einer Kleinigkeit hatte er sich schon so erschreckt, was wenn ein wahres Monster vor ihm steht? Was dann?- Wenn er jetzt schon unfähig ist sich zu bewegen. Ein echtes Monster würde in einen solchen Moment ... Er wagte gar nicht daran zu denken!
    Die Fremde entschuldigte sich und reichte Collette, die sich aufs Gras hatte fallen lassen, die Hand. Moment! Sie wollte nur ‚Hallo’ sagen? Auf dem kindlichen Gesicht, das sich grade noch vor Angst verzogen hatte, spiegelte sich ein breites Grinsen. „Dann ist da wohl wirklich etwas schief gelaufen.“, sagte er,“ Und du hast dir auch wirklich nicht weh getan?“ Er musterte sie etwas. Schlimm verletzt schien sie wirklich nicht zu sein, allerdings wollte er vorsichtshalber nochmals nach fragen. Abgesehen von leichten Schrammen ist sie wohl auf. Allerdings interessierte sich Zavier nicht nur für ihre Verletztungen, sondern auch für ihre spitzen Ohren, die aus ihren Kopf ragten. So etwas hatte er schon mal gesehen, damals bei Cecilia, jedoch waren ihre wesendlich kleiner. War sie vielleicht auch eine Elfe? Zavier überlegte sie danach zu fragen. Aber wirkt das nicht etwas taktlos? Ja, er konnte sie auch noch später darauf ansprechen. „Naja, ist schon in Ordnung. Jeden passiert schließlich mal ein Missgeschickt. Nicht wahr, Collette?“, sagte er grinsend. Er musste sich nämlich grade an das erinnern, was Collette in der Bibliothek verursacht hatte. Hoffentlich erfährt Russel nichts davon. Den ein Hausverbot ist schon eine üble Sache ...

  • Das Mädchen war Collette schon wieder sympathisch, weil sie so peinlich berührt war. "Nur um Hallo zu sagen? Ja, das ging anscheinend ziemlich daneben.", lachte sie erleichtert, da die Situation jetzt wesentlich entspannter war. Das Mädchen half ihr auf, und Collette klopfte sich den Dreck von ihren Sachen. Na toll, das ist mein Lieblingkleid. Naja, ich sollte froh sein, dass es nur schmutzig und nicht kaputt gegangen ist. 
    Während Zavier das Mädchen fragte, ob sie sich nicht verletzt hätte, beobachtete Collette sie. Die spitzen Ohren waren natürlich am auffälligsten, aber Collette fiel zuerst der Kleidergeschmack ins Auge. Mal nicht so langweilig... gefällt mir. Aber ihre Gedanken wurden mal wieder von Zavier unterbrochen.
    "Missgeschick? Eh..ja...", antwortete sie mit hochrotem Kopf und stieß Zavier kurz in die Rippen. Dass er aber auch immer darauf hinweisen muss! Dann lachte sie: "Mach dir keine Gedanken darüber, du bist defintiv nicht die einzige, der sowas passiert."

  • „Jaa.. vielleicht bin ich ein wenig tollpatschig..“, murmelte die Elfe und zog das verschreckte Mädchen mit einem Lächeln im Gesicht hoch. „Nein, ich glaub nicht.“ So gut und auffällig sie konnte untersuchte sie ihre Arme und Beine. „Nur die Hände, aber das ist nicht so schlimm!“ Vielleicht sollte ich sie mal abwaschen.. wo war der Fluss noch gleich?
    Den neugierigen Blick des Jungen erwiderte sie verständnislos, lächelte dann aber und sah fragend zu dem jungen Mädchen, welches neben ihr stand. Auf ihre Wangen legte sich ein rosa Schimmer. Anscheinend war ihr das Thema ziemlich unangenehm. Ich bin nicht die Einzige die so tollpatschig ist!! 
    „Aaah? Erzähl, was ist passiert?“ Grinsend und voller Neugier guckte sie zwischen den Beiden hin und her. Ob sie nicht ein wenig zu neugierig wirkte? Egal!

  • Der Dunkelhaarige musste lachen, als Collette ihm mit dem Ellenbogen gegen die Rippen stieß. „Ja, dein kleines Missgeschick.“, sagte er grinsend, in der Hoffnung, dass es die Aufmerksamkeit der Fremden wecken würde. Warum wusste er selbst nicht genau, vielleicht nur aus purer Schadenfreude? Eigentlich nicht seine Art. Wahrscheinlich eher um in ein lockers Gespräch zu kommen. Und wie es sich Zavier erhofft hatte, interessierte es der Fremden mit dem außergewöhnlichen spitzen Ohren. „Aber gerne!“, sagte er immer noch grinsend. „Also, das war so; Wir waren in der Bibliothek und ...“, er machte einen Pause, denn grade fiel ihm ein, dass ja auch Collette diese wunderbare Geschichte erzählen könnte. Er würde dann nur noch einige Dinge ergänzen. „Collie! Erzähl du weiter. Du kannst das doch viel besser als ich!“, sagte er. Zavier wollte sie nur etwas ärgern, als kleine Racheaktion für vorhin.

  • Collettes Gesicht war mittlerweile dunkelrot geworden. Merk er denn nicht wie unangenhem diese Situation für mich ist?? Sie sah auf ihre Schuhe, und versuchte möglichst nicht viel von dem zu verstehen was Zavier gerade dem Mädchen erzählen wollte. Zumal sie wirklich interessiert wirkte... Als Zavier ihr dann auch noch anbot, weiter zu erzählen, gab sie seufzend nach. "Also... Eigentlich gibt es doch garnicht viel zu erzählen.", versuchte sie auszuweichen, doch Zavier grinste sie so schadenfroh an, dass sie beschloss, die ganze Geschichte aus einer anderen Sichtweise zu erzählen. "Obwohl..." Ein kleines Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, während sie dem Mädchen erzählte, wie es zu dem 'Missgeschick' kam: "Wie du wahrscheinlich schon bemerkt hast, ist Zavier sehr schreckhaft. In der Bibiothek wollte ich ihn einfach mal ansprechen und Hallo sagen. So wie das unter Freunden eben üblich ist. Und da hat sich der arme Zav so sehr erschreckt, dass er das ganze Bücherregal mit den kostbaren Büchern umgekippt hat." Sie sah Zavier mit einem tadelndem Blick an. "Zum Glück musste er nichts bezahlen, und ich hab ihm dann auch noch beim Aufräumen geholfen, stimmts, Zav?!" Sie legte übertrieben kumpelhaft ihren Arm um Zavier und wuschelte ihm einmal durch die Haare, während sie anfing zu lachen. "Nein, im Ernst. Es war meine Schuld, ich hab ihn erschreckt und ER hat MIR beim Aufräumen geholfen, nicht umgekehrt. Es war einfach zu verlockend, weil er nie in solche peinlichen Situationen kommt... Oder? Hast du irgendwann mal was peinliches gemacht?" Sie sah ihn fragend von der Seite an. Ich kenn ihn zwar noch nicht so lange, aber das interssiert mich jetzt wirklich. Ich kann mir das garnicht bei ihm vorstellen...

  • Interessiert und mit einem Grinsen im Gesicht lauschte sie Colettes Geschichte und guckte ab und zu zu Zavier, der immer noch zu grinsen schien. „Das ganze Bücherregal?“ Da wird Russel wohl im Dreieck springen, wenn er das gesehen hat.. 
    Während sich Daria die Geschichte in ihrem Kopf ausmalte, wie das Regal umfiel und überall die Bücher rumflogen, began sie zu lachen.
    „Da könnt ihr wohl von Glück sprechen, dass das niemand mitbekommen hat!“, gluckste die Elfe, während das Mädchen Zavier den Arm umlegte. Die beiden sind wohl ziemlich gute Freunde!
    Das Blondchen unterstützte die Frage der Brünetten mit einem Nicken. Jetzt war eh schon Geschichtenzeit. Und zu hören wie sich andere blamieren.. das war doch irgendwie witzig.

  • Zavier guckte ganz verdattert, als Collette die Gesichte etwas veränderte. Ich und schreckhaft?!, dachte er beleidigt, musste sich aber eingestehen, dass sie nicht ganz unrecht hatte. Der Dunkelhaarige ist sehr schreckhaft, was der Vorfall von vorhin wohl auch beweist.
    Doch nicht nur das regte ihn auf. Collette stellte sich grade als ‚unschulds Lamm’ da! Was fällt der ein?!
    Jedoch erhellte sich seine Miene wieder, als Collette alles klar stellte und den Arm um seine Schultern legte. Er stupste ihr in die Rippe und konnte sogar wieder lachen. Nur ein Scherz. Dieses gemeine Stück! Aber er konnte ihr auch nicht böse sein. Wenn das überhaupt möglich ist dieser liebenswerten Person böse zu sein. „Naja, weißt du, leider hat es jemand mitbekommen. Allerdings war es nicht Russel, sondern irgendein Mitarbeiter, der uns ziemlich sauer war. Hoffen wir mal er verpetzt uns nicht an Russel ...“, erklärte Zavier der Fremden, gefolgt von einem Seufzer.
    Collettes nächste Frage überraschte Zavier ein bisschen. Wann ich mich mal so richtig blamiert habe? „Ähm ... mal überlegen.“, murmelte er und versank in Erinnerungen. Einige wenige Momente gab es schon, aber so richtig peinlich war keine davon. Die Sache mit Sakura, als sie Cecilia mit unreifen Krischen ab warf, nur weil Zavier mit dieser unterwegs war, war schon eine unangenehme Situation, aber nicht das, was man erzählen könnte. „Hmpf!“, knurrte er. „Also außer, dass ich mal in die Damenumkleide des Badehauses spaziert bin, ohne es zu bemerken, fällt mir grad’ nichts ein! Und was ist mit dir, Collie? Dir passiert sowas doch ständig, nicht?“

  • Colette musste wieder lachen, als sie Zaviers empörte Miene sah. Dass gerade er das so ernst nimmt... Als er wirklich nachdenken musste, sich an einen peinlichen Moment in seinem Leben zu erinnern, wurde Colette ein wenig ärgerlich. "Jetzt streng dich doch mal ein bisschen an! Es kann doch nicht sein, dass du niemals ein peinliches Erlebnis hattest!", maulte sie ihn an und schüttelte ihn leicht an den Schultern. Also wirklich... Der kann mir doch nicht weismachen, dass bis jetzt alles bei ihm glatt lief! 
    Als er dann mit einer kurzen Geschichte rausrückte, war Colette alles andere als zufrieden. "Das wars? Sowas nennst du peinlich? Was denkst du, wie oft mir sowas schon passiert ist! Und ich sag dir - zu oft um jetzt alles aufzuzählen...", seufzte sie und verschränkte die Arme, was sie so aussehen ließ als wäre sie ein schmollendes kleines Kind. "Erzähl uns wenigstens, wann du es mitbekommen hast, während oder nachdem du dich umgezogen hast? Oder... hast du es bereut?", fragte sie mit einem breiten Grinsen nach.

  • Als Zavier ihr gestand, dass das Missgeschick der beiden oder allein von Colette oder wem auch immer doch Aufmerksamkeit erregt hatte, verzog die Elfe den Mund. „Hmm.. dann lass mal hoffen, der Kerl behält es für sich! Obwohl ich eh glaube, Russel wäre es egal oder würde sich die Namen gar nicht merken.“, sagte das Mädchen und grinste zum Schluss.
    „Bist du etwa genau dann reinspaziert, als sich alle umgezogen haben?!“ Daria sah den Jungen überrascht an, lachte und guckte zu dem Mädchen, die Zavier drängte, mit mehr Geschichten rauszurücken.
    Währenddessen überlegte Daria, welch peinliche Geschichten ihr schon passiert waren. So richtig erinnern konnte sie sich an keine.. hin und wieder mal auf die Schnauze fliegen, unpassende Dinge rausplappern.. obwohl das doch eigentlich schon ausreichte.

  • Collettes ägerliche Miene verwirrte Zavier etwas. Sie wollte ein peinliches Erlebniss von ihn hören und hat eins bekommen, warum ist sie dann aber so wütend? Zavier verstand die Welt nicht mehr. Jedenfalls bis Collette damit rausrückte, was ihr nicht passte. Willkürlich musste er lachen. „Das passiert dir ständig?!“, fragte er. Nun verstand er auch, wieso diese ‚Kleinigkeit’ für Collette nicht ausreichte. Collette verschränkte die Arme und forderte dem Dunkelhaarigen auf, wenigstens noch mehr zu erzählen. Und auch die Fremde zeigte Interesse. „Ähm ... also ...“, stammelte er. „Was soll heißen, ob ich es bereue!? Ich habe mich Wochen lang geschämt, weil ich Angst hatte die Weiber wiederzusehen, die mich entdeckt hatten.“, sagte er, während ihm ein Schauer über den Rücken lief. Denn diese Damen, waren alles andere als reizend gewesen. Uralte Schachteln, die ihm die Hölle heiß gemacht haben. „Ich war grade beim Umziehen- stand schon mit freiem Obenkörper da, und dann ... Dann kamen diese alten Kröten in die Umkleide, entdecken mich und meckerten mich voll, was ich doch für ein Perversling sei, mich einfach in der Damenumkleide umziehe ... blablabla.“, erzählte Zavier. „Das war das Erste und das Letzte Mal, dass mir sowas passiert ist. Seitdem achte ich immer auf die Schilder, ob Mann oder Frau.“
    Hoffentlich ist sie jetzt zufrieden, hoffte Zavier, denn eine weitere Geschichte, konnte er sich nicht aus dem Ärmel zaubern. Bisher sind ihm halt nur Kleinigkeiten passiert, nichts was der Rede wert wäre. Collette hätte da bestimmt mehr zu erzählen. „Du hast meine Frage übrigens immer noch nicht beantwortet!“, sagte Zavier grinsend, „Was war dein peinlichster Moment gewesen, Collie?“
    Während er auf eine Antwort von ihr wartete, fiel ihm ein, dass er den Namen der Fremden noch gar nicht kannte. „Wie heißt du eigentlich? Wie du sicher schon mitbekommen hast ich bin Zavier und das kleine Fräulein hier neben mir ist Collette.“, sagte er und wuschelte dabei durch ihre blonden Haare.

  • Bei der Vorstellung, dass Zavier sich von den alten Frauen auf der Umkleide scheuchen ließ, fing Colette an hysterisch zu lachen. Aber das verging ihr schnell wieder, als Zavier beharrte ihre Geschichte auch zu hören. "Naja... so richtig erinnere ich mich nicht. Mir passiert sowas einfach zu oft. Sachen verkehrt herum an, gegen eine Laterne gelaufen, Leute verwechselt... Trotzdem, es ist mir immer wieder peinlich." Sie dachte noch einmal nach, kramte in ihren Erinnerungen nach einem würdigen Erlebnis. "Oh Gott...", stöhnte sie, ihr fiel gerade etwas ein. Natürlich blieb das nicht unbeachtet. Na toll... Ich erzähls ihnen lieber jetzt, sonst diskutieren wir noch bis in die Nacht. Mit einem erneuten Seufzer fing sie an.
    "Na gut... Es gab einen Tag in meinem Leben, an den will ich nie mehr zurückdenken. Zavier weiß ja, dass ich auf eine Mädchenschule ging. Aber meine beste Freundin hatte einen großen Bruder, und in den Ferien plante er oft ziemlich angesagte Parties. Meine Freundin und ich nahmen uns damals vor, dorthin zu gehen, einfach weil wir noch nie auf einer Party waren. Es fing damit an, dass wir zusammen einkaufen gegangen sind um uns das passende Outfit zusammenzustellen. Wer mich kennt, weiß, dass ich natürlich in die Männerumkleide gegangen bin. Es ist mir erst aufgefallen, als ich gerade ein neues Kleid anziehen wollte und ein fetter, bärtiger Mann reinkam. Mit hochrotem Kopf raus, sowas war ich ja schon gewohnt. Dann musste ich aufs Klo. Ich hab diesmal das Schild gesehen und bin aufs Frauenklo. Soll ich weiterreden? Natürlich hing mir ein Stück Klopapier am Rockzipfel. Es war zum Sterben peinlich, vor allem, weil mir niemand etwas sagte, bis ich es selber bemerkt hab. Als wir fertig waren mit einkaufen gingen wir zu meiner Freundin nach Hause. Sie wollte etwas kleines zu essen holen, ich zog mich derweile schonmal um. Naja, ihr Bruder kam rein... Er hat mich von oben nach unten gemustert und grinsend die Tür zugemacht. Als meine Freundin wiederkam, war ich am heulen, aber sie hat mir eingeredet dass wir uns von solchen Kleinigkeiten den Abend nicht vermiesen lassen sollten. Wir gingen also dahin, ohne zu wissen, dass es nur Hochprozentiges zu trinken gab... Das bemerkten wir leider zu spät. Wir haben vorher nie einen Tropfen Alkohol getrunken, dafür kam die Wirkung auch umso heftiger. Was soll ich sagen... ich war der Star des Abends. Man hat sich köstlich über mich amüsiert, besonders als ich mich an den Bruder meiner Freundin rangeschmissen habe, der Kerl, der mich halb nackt gesehen hat. Danach weiß ich nichts mehr, nur, dass ich am nächsten Tag unsanft von meiner Freundin geweckt wurde, die mich von ihrem schlafenden Bruder zerrte. Sie konnte mir auch nicht erzählen, was da abging, aber seitdem sah mich ihr Bruder immer mit so einem wissenden Grinsen an..."
    Colette schämte sich in Grund und Boden, aber jetzt war es wenigstens raus, und wenn man Geschichten erzählt soll es ja auch einfacher sein, darüber hinwegzukommen.
    "Jaa, und was war dein peinlichster Moment??", fragte sie in Richtung des Mädchens, denn vielleicht hatte sie eine noch peinlichere Geschichte parat, damit Colette sich endlich nicht mehr so schämen musste.

  • Daria stellte sich das Gemeckere der alten Schachtel richtig lustig vor.. wenn man es jetzt so hörte, im Augenblick selbst wäre sie wohl eher im Erdboden versunken. „Die hätten sich mal nicht so haben sollen. Mit dem Alter sehen die ja wohl nicht täglich so nen jungen halbnackten Typen..“, meinte das Mädchen grinsend darauf. Nur so alte, faltige, dickbäuchige Männer.. eew.
    „Oh!“ Ihr war das mit dem Namen noch gar nicht aufgefallen. Na bin ich höflich.. „Ich bin Daria!“, stellte sich die Elfe dann lächelnd vor und hoffte jetzt schon, sich die Namen der beiden merken zu können.
    Als Colette dann zu erzählen begann, verschloss das Blondchen ihren Mund und hörte aufmerksam zu. Schon während der Geschichte musste sie kichern – wobei man ihr ja wohl nicht böse sein konnte – doch am Ende konnte sie nicht anders und lachte laut. „Tut mir leid, aber..“, versuchte sie sich zu entschuldigen, „..naja, du kannst wohl jetzt froh sein, wenn du ihm nicht mehr über den Weg laufen musst.. oder begegnest du ihm noch?!“
    Es war ja klar, dass das Mädchen wissen wollte, was ihr eigentlich so passiert war. „Also.. leider kann ich dich nicht beruhigen..“, fing sie leicht grinsend an, während sie mit nachdenklichem Blick über ihre peinlichen Situationen grübelte, „..aber ich glaube, so etwas ist mir dann doch noch nicht passiert. Ich kann dich nicht übertrumpfen. Der einzige Vorfall, der mir spontan so einfällt, wäre ein etwas peinliches erstes Treffen mit einem Jungen. Wenn man es so nennen kann. Er hatte mich halt angesprochen.. und ich stammelte nur blödes Zeug, konnte nicht mal meinen Namen richtig aussprechen! Anscheinend habe ich ihn nur genervt, weswegen er dann auch schnell das Weite suchte. Aber naja, ich wollte ihn aufhalten, mich entschuldigen.. doch - wie sollte es anders sein - ich stolperte, wollte mich bei ihm einhalten und.. naja, ihr könnt euch ja wohl vorstellen, wo ich mich festgehalten hatte und wie das am Ende dann aussah.“

  • Zavier staunte nicht schlecht, als Collette von ihren Jugendsünden erzählte. Sowas hätte er nie von ihr erwartete. Von irgendwenn anders vielleicht, aber doch nicht von ihr! Er klopfte ihr auf die Schulter und sagte: „Mensch Collie, Glückwunsch! Dich wird wohl keiner mehr übertreffen!“ Was dann auch der Fall war. Denn Daria, wie sich die Fremde nannte, musste sie auch enttäuschen.
    Nach kurzen Überlegen fiel ihr dann aber doch etwas ein. Zavier lauschte gespannt und lachte leicht nervös zum Ende hin. „Jaja ...“, murmelte er in sich hinein, bei dem Gedanken, wie das ausgesehen haben muss. Dann wurde es etwas ruhiger, keiner sagte etwas, worauf Zavier gleich wieder seinen Mund aufreißen musste. „Sag mal Daria, was suchst du eigentlich hier allein im Wald?“ Man hätte diesem Satz als misstrauisch empfinden können, doch Zavier sprach ihn ruhig und mit einem kindlichem Lächeln auf dem Lippen, sodass es wie eine Frage nebenbei klang. Er war auch nicht misstrauisch. Zavier wollte nur, dass keine peinliche Stille zwischen den Dreien ausbrach.

  • "Nein, ich seh ihn zum Glück nicht mehr. Das wäre ja noch peinlicher..." Colette bekam bei der Vorstellung eine Gänsehaut. Obwohl... vielleicht sieht er ja mittlerweile noch besser aus?? Ach, ich seh ihn doch eh nie wieder. Schade eigentlich, wäre doch witzig gewesen... 
    Dann hoffte sie, wenigstens von Daria übertrumpft zu werden, was dann aber nicht der Fall war. "Im Ernst?! Ungeschlagen beim Peinlichkeitswettbewerb? Ach...", seufzte sie. Wäre auch zu schön gewesen... Tja, kann man nichts machen. "Das ist mir aber auch schonmal passiert. Hab auch ähnlich reagiert. Und ihn danach nie wieder gesehen... Zum Glück." Sie lachte noch einmal peinlich berührt. Es gibt so viele Leute mit denen ich mal ganz gut klarkam, aber dann haben wir uns aus den Augen verloren... Wie es ihnen wohl geht? Sie verlor sich eine Weile in ihren Gedanken, dass ihr garnicht auffiel wie es auf einmal still geworden war. Als Zavier Daria eine Frage stellte, erschrak Colette ein wenig. Och nee, schon wieder versinke ich in meinen Gedanken, ich sollte mich echt mal auf ein Gespräch konzentrieren! Sie lauschte diesmal, denn die Frage interessierte sie auch.

  • „Ach ja?“ Na dann musste sich Daria darüber ja wohl keine Gedanken mehr machen, wenn es mehr Leute gab, denen es schon so ergangen war. „Ist bei mir genauso.. Hab ihn nie wieder gesehen. Aber auch, zum Glück! Der würde mich wahrscheinlich nur noch auslachen..“
    Während sich kurz Stille über die Gruppe gelegt hatte, überlegte die Elfe auch angestrengt, wie sie ein neues Thema anreißen könnte.. verlor sich aber dann in der Umgebung, die sie betrachtete.
    Als sie Zaviers Frage hörte, sah sie wieder zu dem Jungen. „Warum ich hier bin?“ Ja, warum eigentlich?! „Eigentlich.. naja, ich war einfach so draußen unterwegs, bisschen rumgeschaut und anscheinend bin ich dann irgendwo falsch abgebogen?“ Daria lachte über ihr eigenes Verhalten. Vielleicht würde sie es nicht ganz so lustig finden wenn sie wüsste, wo sie eigentlich war.. oder was sich in dieser Gegend eigentlich so aufhielt.

  • Zavier schmunzelte leicht auf die Antwort von Daria. Aus dem Grund, weil Zavier so etwas auch öfters passiert. Irgendwohin laufen - ohne zu wissen - wo genau eigentlich. „Achso! Das kenne ich übrigens auch. Man läuft Gedankenverloren durch die Gegend und Schwupps!- ist man irgendwo im nirgendwo und man weiß gar nicht, wie man wieder zurück kommt. Jedenfalls geht es mir häufig so. Obwohl ich schon seit Jahren in Alvarna lebe, verlaufe ich mich ständig.“ Diese Aussage wird Collette sicher alles andere als erfreuen, da sich der junge Mann kaum im Messhina-Tal auskannte, war es schon vorher zu sehen, dass sie sich verlaufen werden. Zavier schaukelte hin und her, bis ihm etwas an seiner Umgebung auf fiel. Oh nein! Wir haben uns verquatscht! Himmeldonnerwetter! Wie schnell doch die Zeit vergeht. „Verdammt Collie! Sieh doch, die Sonne geht unter! Bald wird es dunkel werden. Wir müssen uns beeilen! Los, los los!“ Hektisch schüttelte er an Collettes Schultern und war schon kurz davor los zu rennen, als ihm wieder einfiel, dass sie nicht alleine waren. „Wir müssen ein Black Bird fangen.“, erklärte er Daria, „Wir benötigen eine von seinen Feder, aber wenn es dunkel wird, wird es schwieriger eins zu fangen. Außerdem ist es dann ziemlich gefährlich hier draußen ...“, murmelte er und war schon dabei los zu gehen.

  • Colette sah Zavier entgeistert an. Er verläuft sich ständig?? Das kann nichts gutes bedeuten! Was wenn wir hier nicht mehr lebend rauskommen?? Nein... Ich verbreite mal wieder zu viel Panik. Auf Zavier konnte ich mich bis jetzt doch immer verlassen, der kriegt das schon hin. Sie atmete einmal tief durch, dann wollte sie gerade ansetzen, etwas zu sagen, wurde aber von Zavier unterbrochen.
    "E-es wird bald dunkel?!" Sie sah sich um, die Sonne war wirklich kurz vorm Untergehen. "Oh. Sorry, Daria, wir müssen jetzt echt los! Vielleicht sieht man sich mal wieder..." Dann beeilte sie sich, Zavier zu folgen, welcher schon auf dem Sprung war. Etwas gutes ist aber dran - ich weiß jetzt endlich, warum er hierher musste. Naja, mehr oder weniger. Am besten frag ich garnicht erst weiter nach.

  • „Da kann man dann nur hoffen, dass man den Weg irgendwie wieder zurück findet..“, murmelte Daria und drehte ihren Kopf, um sich orientieren zu können, woher sie gekommen war.
    Als Zavier plötzlich ganz hibbelig wurde und irgendwas zu Colette brabbelte, schaute sie die beiden verwirrt an. Jedoch wurde sie gleich aufgeklärt und fing an zu lächeln. „Ist schon okay! Aber beeilt euch und passt auf euch auf. Nicht, dass euch noch was passiert..“
    Daria war froh, die beiden getroffen zu haben. Sie schienen ja doch ganz nett! Da die beiden sich schon mehr oder weniger auf den Weg gemacht hatten, winkte sie den Zweien noch nach, um sich binnen Sekunden selbst auf den Staub zu machen. Allerdings in die andere Richtung. Weg von hier.
    ~Daria geht~