Pappelbrink 2: Die Wohnheime des "St. Ulrich" - Bildungszentrums

  • Nick | kommt von der Bushaltestelle an -> Vor Cylies Zimmer


    Den ganzen Nachhauseweg schwiegen sie. Nick war nervös, riskierte immer mal wieder einen Blick in Cylies Richtung, die die meiste Zeit aus dem Fenster sah und vielleicht war es besser so. Es war an ihm sich zu erklären. Er hatte sie einfach für Leila stehen lassen. Es war an ihm zu entscheiden was er wollte. Wieso war es nur so schwer? Ohne ein Wort gesprochen zu haben hielt der Bus schließlich vor dem Wohnheim und hätte Nick die Brünette nicht darauf aufmerksam gemacht, dass sie hier aussteigen mussten, hätte sie womöglich den Halt verpasst. Er schluckte das ungute Gefühl herunter, das sich immer weiter in ihm sammelte, während sie die Treppen in den ersten Stock nach oben stiegen. Sie blieben schließlich vor ihrer Tür stehen, sein Zimmer war direkt in der Nähe und doch wartete er aus irgendeinem Grund. Vielleicht hatte er insgeheim die Hoffnung, dass er doch noch die richtigen Worte fand und sie Cylie einfach sagen konnte. Doch er fand sie nicht. Stattdessen riet sie ihm sich umzuziehen, bevor er krank wurde. '... also solltest du mir da vertrauen.' - das tat er doch in jeder Hinsicht. Wieso also konnte er nicht die richtigen Worte finden, sondern brachte nur ein Nicken zustande? Auch auf ihre nächsten Worte entgegnete er nichts. Weder als sie ihn daran erinnerte, dass er in seinem Zimmer versackt war, noch als sie ihm erklärte, dass sie damit nicht umgehen konnte. Er wusste genau was sie meinte. Es fühlte sich komisch an. Er konnte nicht widersprechen, nur erneut nicken. Als sie von Freundschaft Plus sprach, schmerzte ihn das. Er wollte widersprechen, weil er das nie so gesehen hatte, oder etwa doch? War das alles? War es das was er sich von Cylie erhofft hatte? Nein. Das war es ganz bestimmt nicht. "So-", doch ehe er weitersprechen konnte bedankte sich Cylie bei ihm, drehte sich um und verschwand in ihrem Zimmer. Er blieb einen Moment einfach stehen. Direkt vor ihrer Tür. Ohrfeigte sich innerlich selbst dafür dass er so ein verdammter Arsch war, dann seufzte er schwer und schlenderte die wenigen Meter bis zu seinem Zimmer, das er aufschloss und als die Tür in seinem Rücken ins Schloss einrastete, ging er in die Hocke. Mit beiden Händen hielt er sich den schmerzenden Kopf. Das hatte er ordentlich verbockt. Vielleicht war es besser das direkt gerade zu biegen. Hier und jetzt. Doch noch immer hatte er keine Ahnung was er sagen sollte, was er sagen wollte und wie er das wieder gradebiegen konnte. Stattdessen bemitleidete er sich jetzt selbst. Dabei war es Cylie, der er weh tat. Er brauchte eine Weile sich zu sammeln, ließ Cylie die Zeit ins Bad zu verschwinden - er hörte es am Geräusch ihrer Tür, wie sie sich auf den Weg machte. Erst dann zog er selbst seine nassen Klamotten aus, warf sie achtlos zum Rest seiner Wäsche und sammelte sich ein paar frische Klamotten zusammen. Er würde auf die angehende Ärztin hören und sich warm abduschen und dann noch einen Versuch wagen. Nur mit einem Handtuch um die Hüfte und seinen Duschsachen machte er sich auf den Weg, doch er lief Cylie nirgends über den Weg und als er sich mithilfe des dampfenden Wassers aufgewärmt und abgeduscht hatte, fühlte er sich gewappnet es noch einmal zu versuchen. Er würde einfach aussprechen was ihm im Kopf herumspukte und dann konnten sie reden. Über irgendetwas. Selbst wenn es nur war, dass es keinen Sinn machte. Aber er würde reden. Er klopfte an ihrer Tür, die Haare tropften doch bei der Hitze war ihm das egal. Es kam keine Antwort. "Cylie mach auf.", bat er und klopfte erneut. Jemand ging im Flur an ihm vorbei und sah ihn verwundert an, wie er da nass, nur mit Handtuch vor der Tür stand und klopfte. Vielleicht war Cylie nicht da. Besser er zog sich etwas an und versuchte sein Glück erneut, doch auch eine halbe Stunde später hatte er keinen Erfolg. Er sah auf sein Handy - keine Nachricht. Vielleicht war es besser so. Vielleicht sollte er sich zuerst Worte zurechtlegen und es dann noch einmal versuchen. Er würde in seinem Zimmer warten, bis er ihre Tür wieder hörte und seine Chance dann nutzen. Doch er hörte die Tür nicht nochmal und so sehr er sich auch am nächsten Tag anstrengte die Tür seiner besten Freundin blieb verschlossen. Vielleicht war sie in der Uni oder im Krankenhaus. Doch er scheiterte ohnehin daran die richtigen Worte zu finden oder sich abzulenken - nichts half. Vielleicht war es gut, dass er kurzfristig zu seinem Nebenjob gerufen wurde und daher ein wenig Ablenkung hatte. Doch auf Dauer half auch das nicht und als er schließlich wieder zu Hause war und erneut bei Cylie klopfen wollte, blieb seine Hand in der Luft hängen. Die Zuversicht war verschwunden und er war schon wieder unsicher. Er raufte sich die Haare, ging in sein Zimmer, nur um wie ein Tiger im Käfig auf und ab zu gehen. Das hatte doch alles keinen Sinn. Er würde joggen gehen und danach sah die Welt anders aus. Doch auch der lange Lauf half ihm nicht dabei den Kopf frei zu bekommen. So sehr er sich auch bemühte und so sehr seine Lungen brannten, weil er sich und seinem Körper zu viel abverlangte: er bekam ihre Worte und ihre Miene nicht aus seinem Kopf. Da half auch keine laute Musik - er war der Grund, wieso Cylie so traurig ausgesehen hatte. Vielleicht war es diese Erkenntnis, die ihn wieder dazu trieben direkt nach seiner Runde, völlig verschwitzt und außer Atem noch einmal gegen ihre Tür zu klopfen. "Cylie? Mach auf. Wir müssen reden." War das ein Rascheln? War sie da? Sein Herz pochte schneller und er schluckte. Sein Kopf befahl ihm zu fliehen, solange die Tür noch geschlossen war, doch er hielt gegen das Gefühl an. "Bitte mach auf."

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    Cylie | bei Nick vor ihrem Zimmer


    Gemeinsam standen sie an der Klippe, hielten sich an den Händen, lächelten sich an während die Sonne langsam am Horizont verschwand. Wirklich romantisch. Es spielte sogar Klaviermusik irgendwo in der Ferne. Langsam beugte sich Nick zu ihr nach unten, schloss seine blauen Augen während ihr Herz sich überschlug und sie ebenfalls begann ihre Augen zu schließen, sah jedoch aus dem Augenwinkel etwas auf sie zu rennen. Und dann spürte sie wie sie den Halt verlor und über die Klippe stolperte. Jemand hatte sie geschubst. Ein geschockter Blick zurück, rosarote Zuckerwattehaare wehten im Wind, ein lautes Lachen erfüllte die Stille während Leila sich an Nick kuschelte und ihr beide lachend hinterher schauten. Niemand versuchte ihr zu helfen, niemand griff nach ihr. Und dann..

    ...schlug die junge Frau unsanft auf ihrem Zimmerboden auf. Wahrscheinlich nicht ganz so schlimm als wäre sie wirklich von einer Klippe gestürzt aber es tat trotzdem verdammt weh. Cylie hielt sich den Kopf, noch halb in ihrer Decke eingewickelt die sie mit aus dem Bett gezogen hatte. Dieser Traum hing ihr noch nach, das Lachen der beiden hörte sie immer noch und so zog sie erst einmal die Decke über ihren schmerzenden Kopf. „Warum hasst mich das Leben..“, nuschelte sie, war genervt von ihrem Traum, dass sie aus dem Bett gefallen war und dass sie so schlimmen Atem hatte, dass sie sich selbst nicht unter der Decke riechen konnte und sie somit wieder vom Kopf zog. Durch die Vorhänge drang etwas Sonnenlicht in ihr Zimmer und Cylie starrte erst einmal ein paar Momente an die Decke bevor sie sich zur Seite drehte und auf ihrem Nachtkästchen nach ihrem Handy tastete. Und das damit sogleich zu Boden schubste. Da konnte es jetzt auch liegen bleiben, war ihr egal. Wahrscheinlich hatte der angehenden Ärztin sowieso niemand geschrieben. Und wenn waren es nur Kommilitonen, die irgendwas wissen wollten oder wegen einer Vorlesung schrieben. Damit schreckte sie dann auch auf. Vorlesung! Oh Gott, bestimmt hatte sie schon welche verpasst. Wie viel Uhr war es überhaupt?! Cylie sah um sich, wusste gar nicht genau nach was sie suchte, beschloss aber ziemlich schnell, dass sie sich jetzt auch keinen Stress mehr machen musste und griff stattdessen erstmal nach der Wasserflasche neben ihr und trank diese leer. Langsam erhob sie sich vom harten Boden, warf ihre Decke wieder auf ihr Bett und stellte die leere Flasche ab bis ein Klopfen an ihrer Zimmertüre sie aufhorchen ließ. Erwartete sie Besuch? Hatte sie etwas mit Freunden ausgemacht? Dass sie so etwas vergaß wäre auch nicht das erste Mal. Erstmal gähnte sie herzhaft, dann trottete sie zu ihrer Türe und öffnete sie. Sofort weiteten sich ihre verschlafenen grünen Augen und ihr Herz blieb stehen als sie sah, wer da vor ihrer Tür stand. Völligst außer Atem und mit Schweißperlen an der Stirn. „Wie siehst du denn aus?“, entgegnete sie ihrem besten Freund oder ehemaligen besten Freund oder Bekannten oder was auch immer er jetzt war mit gehobenen Augenbrauen. Dass sie selbst nicht wirklich besser aussah, der Dutt den sie sich nachts gemacht hatte völlig zerzaust war, sie mit ihrem langem weißen eventuell etwas durchsichtigem T-Shirt, darunter trug sie natürlich nichts, vor ihm stand, fiel ihr dabei gar nicht auf. Kurz herrschte Stille, dann durchflutete sie eine Welle gemischter Emotionen, die sie gar nicht alle benennen konnte. Aber gerade eben war sie noch viel zu müde und zermatscht als dass sie gleich auf Nick einprügeln konnte. Mit Worten natürlich. „Du stinkst..“ Ihr morgendlicher Atem war wie sie selbst gemerkt hatte auch nicht besser aber sein Schweißgestank war auch nicht etwas das man gerne roch. „Bist du vor einer Horde junger Mädels weggelaufen? Hast du ihnen wieder zu schöne Augen gemacht?“ Die kleine Medizinerin stemmte eine Hand in ihre Hüfte, hatte eine Augenbraue weiter angehoben und konnte nicht anderes als etwas zu grinsen.

  • Nick bei Cylie im Zimmer


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    'Wie siehst du denn aus?' waren ihre ersten Worte. Vermutlich sah er wirklich zerzaust aus. Die längeren Haare klebten ihm schweißnass am Kopf und er strich sie achtlos nach hinten. Es war doch gar nicht wichtig wie er aussah. Aber als sein Blick kurz an Cylie nach unten wanderte, zog er eine Augenbraue nach oben. Ihr Dutt hatte sich gelöst und die Haare fielen ihr in leichten Wellen über die Schultern und ins Gesicht. Es sah seiner Meinung nach trotzdem viel zu gut aus. Und dass ihr Oberteil etwas durchsichtig war versuchte er gekonnt zu ignorieren. Er schluckte, zwang sich den Blick von ihren Brüsten abzuwenden. Erneut. Sein Atem hatte sich mittlerweile beruhigt, aber sein Herz schlug noch immer schnell gegen seine Brust. "Das könnte ich dich auch fragen. Bist du gerade erst aufgestanden?", fragte er stattdessen, um die kurz aufgekommene Stille zu unterbrechen und heftete seine Augen auf ihr Gesicht. Um genau zu sein suchte er mit seinem Blick den ihren in dem sich ganz offensichtlich ein wenig Verwunderung spiegelte. Was hatte er auch anderes erwartet? Dann sprach Cylie das offensichtliche aus - er stank. "Ich war auch gerade joggen.", erklärte er sinnnloserweise, weil sie sich das wahrscheinlich schon gedacht hatte. Fast hätte er ihr angeboten kurz duschen zu gehen und dann wieder zurück zu kommen, aber es wäre nur eine Ausrede gewesen, um das Gespräch aufzuschieben und darauf hatte er nun wirklich keine Lust. Er wollte mit ihr reden solange er noch wusste was er sagen wollte. Auch wenn er eigentlich gar nicht wusste, was er sagen wollte. Aber er hatte den Mut aufgebracht an ihre Tür zu klopfen und sich dem ganzen zu stellen, also würden ihm schon irgendwelche Worte einfallen. Er musste doch nur ehrlich mit ihr sein und damit hatte er eigentlich bisher weniger Probleme gehabt. Dass sie ihm einen Spruch reindrückte und dabei grinste, ließ ihn den Gedanken vollends verwerfen. Es war gut, dass er da war und sie würden das schon irgendwie gebacken bekommen. "Schwer zu glauben, aber weder eine Horde Mädels, noch die Ex haben mich zum Rennen gezwungen. Ich dachte ich bekomm dadurch den Kopf frei. Hat nicht so gut geklappt, aber duschen kann ich auch noch später." Er wartete kurz ihre Reaktion ab, ehe er weiter fortfuhr: "Ich denke meinen Kopf bekomme ich nur frei, wenn ich mit dir rede." Ohne auf Cylies Einladung zu warten, ging er an ihr vorbei ins Zimmer und platzierte sich in ihrem Zimmer. Viel Platz war hier nicht - ebenso wenig wie in seinem eigenen Zimmer. Aber darauf kam es ja nicht an. Vielleicht war Cylie verwirrt, vielleicht auch genervt, aber sie ließ es geschehen und sah ihm erwartungsvoll nach. Erneut schluckte Nick, versuchte sich noch ein paar Sekunden Zeit zu erkaufen, in denen er überlegte wie er am besten anfangen sollte und was er eigentlich sagen wollte. "Es tut mir leid, dass ich mich nicht schon neulich erklärt habe. Ich bin ein echtes Arschloch und hab dich im Regen stehen lassen, ohne dir zu erklären was los war.", begann er und versuchte mit den Augen ihren Blick aufzufangen, ihn zu deuten. Hoffentlich verletzte er sie nicht mit dem was er sagen würde und von dem er immer noch nicht wusste wohin es ihn bringen würde. "Aber ich versteh mich selbst nicht mehr. Diese eine Nacht geht nicht mehr aus meinem Kopf und das nicht, weil ich unbedingt eine Freundschaft Plus mit dir haben will. Weil das war es nicht für mich und das hätte es auch niemals werden sollen. Du bist was besonderes für mich." Das wollte er unbedingt klarstellen. Schon seitdem sie diese Worte selbst benutzt hatte. "Aber wenn es das einzige war, das du von mir wolltest, dann werde ich irgendwie damit klarkommen müssen. Ich hab keine Ahnung wie, aber ich bekomm das schon irgendwie hin. Aber Tatsache ist, dass ich dich sehr mag Cylie und das schon seit einer ganzen Weile." Eine Pause, in der er den Boden fixierte, seine Wangen fühlten sich warm an und vermutlich wäre das ein guter Zeitpunkt gewesen um mit dem Sprechen aufzuhören, aber jetzt da er angefangen hatte, sprudelten die Gedanken nur so aus ihm heraus. "Aber ich hab das Gefühl ich hab das was wir hatten mit dieser einen Nacht kaputt gemacht, in der ich ausgenutzt habe, dass wir beide zu viel getrunken haben und dann war da plötzlich Leila und ich war mir sicher das abgeschlossen zu haben, aber das hab ich nicht. Sie war nur einfach nicht da, um wirklich abschließen zu können. Aus den Augen aus dem Sinn sozusagen, aber dieses eine Treffen mit ihr hat mich getroffen und ich hab mir wirklich gewünscht, dass es wie früher sein könnte, aber ich glaube das wird es nie wieder, weil sie sich verändert hat und ich hab das auch und ich will keiner Vorstellung nachhängen, die es schon lange nicht mehr gibt - falls das irgendwie Sinn macht." Der letzte Teil klang wie eine Frage auf die er von Cylie allerdings keine Antwort erwartete. "Aber anstatt mich dem ganzen zu stellen und alles zu verarbeiten hab ich mich verkrochen und als du geschrieben hast, dass du fast von einer Klippe gefallen bist, hatte ich wirklich Angst. Das mit dir und mir ist mir wichtig und ich will dich nicht verlieren, aber ich will dir auch nichts halbgares geben, sondern das mit Leila vernünftig klären und dich nicht irgendwie für etwas benutzen, um eine nicht verarbeitete Trennung zu verarbeiten, aber dazu müsste ich ja erstmal mit Leila reden und das habe ich noch nicht und ich will dir nicht wehtun, sondern dich in die Arme schließen und Gott verdammt - kannst du dir was anderes anziehen?", sie hatte ihren zierlichen Körper bewegt und dabei ist sein Blick unbewusst auf ihrem durchsichtigen Oberteil und den darunter zu erkennenden Brüsten hängen geblieben. Er schluckte. "Weil sonst will ich da weitermachen, wo wir in der Nacht von meiner Tollpatschigkeit unterbrochen wurden und das wäre wirklich nicht okay..." er fixierte erneut ihre Augen. "Du bist mir wirklich wichtig Cylie. Und ich will das mit dir nicht versauen, sondern ich will es richtig machen, aber ich weiß noch nicht so hundert prozentig wie, aber ich will dich auch nicht verlieren oder dir wehtun und vielleicht mach ich mir zu viele Gedanken, weil ich hier mit diesen Gefühlen sowieso allein bin, also sag mir einfach, wenn ich mich verpissen soll. Ich werd es schon irgendwie verpacken und du bist mir ja nichts schuldig."

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    Cylie & Nick | in ihrem Zimmer


    Die junge Studentin hob ihre Schultern. „Na und? Ich hab heute keine Vorlesungen.. glaube ich, da darf ich doch ausschlafen. Oder hab ich doch Vorlesungen..? Welchen Tag haben wir überhaupt?“ Als hätte sie in diesem Moment ernsthaft Interesse daran herauszufinden welchen Tag sie eigentlich hatten, drehte sie sich etwas zu ihrem Schreibtisch herum auf dem ein Kalender stand. Doch ihre müden Augen konnten weder etwas entziffern, noch bemühte sie sich gut genug um Zahlen zu erkennen weil eigentlich war es ihr in diesen Sekunden vollkommen egal. Und wenn sie gerade eine Vorlesung hätte, wäre sie nicht wichtig genug. Nicht so wichtig wie das Treffen mit Nick gerade. Sie schluckte. Irgendwie zog sich ihr Herz immer wieder zusammen, hinterließ einen Druck auf ihrer Brust wenn er das Wort Ex aussprach. Nach dem was die letzten Wochen passiert war.. bis jetzt hatte sie eigentlich nie wirklich ein Problem mit Leila gehabt und eigentlich hatte sie ja auch nie etwas getan aber naja, seit ihr Herz ein bisschen zu schnell in der Gegenwart ihres besten Freundes schlug, war sie vielleicht nicht mehr gar so gut auf das Mädchen zu sprechen. Auch wenn sie ihr nie feindselig oder so etwas gegenüber treten würde! Nur eben.. vorsichtiger. Kurz senkte Cylie ihren Kopf und diese Gelegenheit nutzte der Andere um an ihrer kleinen Statur vorbei in ihr Zimmer zu rauschen. Nicht was sie störte, immerhin verbrachte Nick viele Stunden in ihrem Zimmer. Wenn sie gemeinsam Zeit verbrachten.. Filme schauten, lernten, einfach redeten. Wie jetzt. Jedoch war es ganz anders. Es war nicht diese lockere Stimmung in der Luft wie üblich. Viel mehr war es angespannt. Oder vielleicht spürte das auch nur sie. Die Brünette ließ die Tür ins Schloss fallen und lehnte sich mit dem Rücken dagegen, warf einen erwartungsvollen Blick auf den Größeren während sie sich zwang regelmäßig und normal zu atmen. Seine Worte prasselten auf sie herab, sie hörte ihm aufmerksam zu und unterbrach ihn nicht. Niemals. Schließlich hatte er es jetzt endlich mal geschafft seinen Arsch hierher zu schwingen und sich zu erklären. Etwas, was längst überfällig war, ihrer Meinung nach. Zwischendrin wandt sie ihren Blick ab, biss sich auf die Unterlippe und dachte ebenso an diese eine Nacht zurück. Wären sie wirklich so weit gegangen? War es ein Zeichen gewesen, dass Nick auf ihren Boden gekotzt hatte? Ein Wink des Schicksals oder so?! Cylie öffnete kurz ihren Mund, verschloss ihn aber gleich wieder weil es weiter aus ihm sprudelte. Fast als würde er einen ellenlangen Text ablesen. Jedoch mit Gefühl und Ehrlichkeit in seiner Stimme. Und sie fühlte es selbst. Die Geschichte.. die Beziehung mit Leila, sie stand einfach im Weg. Nicht im Weg ihrer Freundschaft sondern im Weg dessen, was sich irgendwie, still und heimlich, zwischen ihnen entwickelt hatte. Etwas, das viel mehr war als nur Freundschaft. Irgendwie wollte sie sich freuen, herum hüpfen, sich im Kreise drehen als ihr bester Freund im Grunde zu gab dass Gefühle mit im Spiel waren, wie es bei ihr ja auch der Fall war, doch sie konnte nicht. Und das nicht weil es wahrscheinlich komisch und merkwürdig rüber kam wenn sie wie ein kleines Kind durch ihr Zimmer hüpfte. Ihre grünen Augen weiteten sich als er seine Erklärung kurz stoppte und ein eher anderes Thema ansprach, was dazu führte dass Cylie an sich herab sah und erst jetzt feststellte, dass ihr Schlafshirt dezent durchsichtig und man gut erkennen konnte, dass ihr doch etwas kalt war. Oder war es die Aufregung? Was auch immer, ein leises „Oh..“ kam über ihre Lippen und sie machte das erstbeste was ihr einfiel: die Arme vor der Brust verschränken und den Kopf sinken lassen damit sie den roten Schimmer auf ihren Wangen verstecken konnte. Doch als Nick folgend ihre gemeinsame Nacht ansprach, huschte sie kurzerhand an ihm vorbei und schnappte sich einen übergroßen Pullover, der über der Stuhllehne lag, und schlüpfte hinein. Bevor er auch noch auf ihre nackten Schenkel zur Sprache kam, zog sie sich auch noch schnell eine Jogginghose an, die sie ebenso auf ihrem Stuhl zwischen gelagert hatte. Der Zwilling atmete tief ein und aus, stand mit dem Rücken zu Nick und strich sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Nick, ich..“ Jetzt fehlten ihr erstmal die Worte. Als hätte Nick ihr alle geraubt bei seinem Vortrag. Sie seufzte schwer. „Ich weiß nicht, wo ich bei deiner Erklärung ansetzen soll, worauf ich eingehen soll oder so.. das war echt viel.“ Und vorallem verstand sie sich selbst ja auch nicht komplett. „Die letzten Wochen waren echt scheiße, okay, ich hab mich wirklich mies gefühlt weil ich teilweise das Gefühl hatte, dass du mich meidest weil du nie wirklich auf meine Nachrichten reagiert hast und ich dachte schon unsere Freundschaft hat sich erledigt und ich bin jetzt echt froh dass du hier bist und mich so zugetextet hast weil das tat wirklich gut und ich hab dich sehr vermisst.. unsere dumme gemeinsame Zeit und all das mit dir..“ Zuletzt spielte sie sogar auf ihren Kuss an. An diese innigen Momente. Die am Ende gar nicht unbedingt so innig geworden sind aber dennoch waren sie etwas Besonderes für sie. „Aber ich.. ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll! Ich kann.. ich will.. ich, also keine Ahnung, aber solange du Leila in deinem blöden Kopf hast, wie soll da.. mehr werden?“ Cylie fand kaum die richtigen Worte, sie kam mehrmals ins Stottern und musste durchatmen, vielleicht kämpfte sie auch ein bisschen mit den Tränen weil sich soviele Gefühle in ihr tummelten und sie gar nicht so recht wusste ob sie sich freuen sollte, ob sie glücklich sein sollte oder ihm ins Gesicht treten. „Ich kann dir nicht glauben dass du mich.. so magst, solange sie mit im Spiel ist. Vielleicht ist es auch besser so, dass sie wieder da ist, vielleicht war es ja so ein.. dummer Wink des Schicksals oder sowas, dass wir einfach Freunde bleiben sollten..“ Die Studentin wusste selbst dass sich das wirklich bescheuert anhörte. Sie drehte sich zu ihm herum, schaute ihn durch ihre glasigen grünen Augen an und näherte sich ihm langsam bevor sie vor ihm stehen blieb, ihre Finger in sein verschwitztes Shirt grub. „Du bist so ein Arsch.“ Natürlich meinte sie es nicht so, das wusste Nick genauso gut, das war eben manchmal die Art der kleinen Frau. „Wahrscheinlich.. hättest du erstmal zu ihr gehen sollen.“

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