Pappelbrink 2: Die Wohnheime des "St. Ulrich" - Bildungszentrums

  • Darren & Yumi - In Darrens Zimmer



    Sie hob eine Augenbraue als der Student mit diesem 0815 Spruch ankam. Oder war das am Ende die Philosophie dieser besagten Frau? So gut kannte die Blonde Marie Kondo dann doch nicht. Offensichtlich. Man musste dafür nur einen Blick in ihr Zimmer werfen. So oder so hatte sie kein Interesse daran etwas an diesem Part ihres Lebensstils zu verändern. "Achja? Auf diese Hälfte kann ich gut und gerne verzichten..." In ihren Augen war das Zeitverschwendung und irgendwie bekam sie es ja doch nicht hin also warum versuchen Jemand zu sein, der man nicht war. Der Lockenkopf sprach wohl nicht nur über die Unordnung in ihrem Zimmer aber das war ja auch nichts Neues. Nicht umsonst schlossen viele Menschen von einem unordentlichen Lebensraum auf einen chaotischen Kopf. Eine Schlussfolgerung, die gerade in Yumis Fall den Nagel auf den Kopf traf. Einen Moment trafen sich ihre Blicke. Beide wussten wovon er sprach. Was er andeutete. Das Chaos, in das sie ihn nicht hineinziehen wollte aber doch kläglich daran gescheitert war. Sie ließ es jedoch ihn erneut darauf hinzuweisen, was er nun davon hatte. es war unpassend im Angesicht der Tatsache, dass der Schauspielstudent nun hier in seinem Bett lag - im Selbstmitleid ertrank oder vielmehr in dem Alkohol mit dem er eben jenes Selbstmitleid runterspülen wollte. Man brauchte in solchen Situationen niemanden der neben einem lag und 'Ich habe dich ja gewarnt' sagt - es einem jede Sekunde lang spüren ließ. Yumi schüttelte den Kopf als der Dunkelhaarige ihr hinsichtlich ihrer Misere bezüglich ihres Studiums versicherte das sie nicht allein war - das es Menschen gab, die das mit ihr durchstanden. "Nein? Ist noch Jemand in dieser Lage? Das hab ich wohl verpasst..." Ein abschätziger Laut kam über ihre Lippen und gleichzeitig wusste sie dass sie selbst daran Schuld war - das sie nichts dafür getan hatte um das zu verhindern. Man hatte sie verwarnt. Mehrmals. Immer wieder. Aber sie blieb den Vorlesungen fern weil sie irgendwie wusste, dass das nicht das war was sie machen wollte. Sie seufzte. Wusste genau was für ein Miststück sie gerade war. Das es nicht fair war ihren Frust bei ihm abzuladen. Das er genug durchmachen musste. Das sie nicht minder Schuld daran war. Yumi strich sich über das Gesicht. Atmete einmal tief ein und wieder aus. "Das kann und werde ich nicht annehmen. Nichts davon." Ihre Stimme klang wieder ruhiger. Der abschätzige Tonfall war verschwunden und war einem freundlicheren Umgangston gewichen. Wieviel wollte er eigentlich noch verlieren? Sie hatte ihm so viel genommen und dennoch opferte er sich dermaßen für sie auf. Unter anderen Umständen hätte sie ihn als naiv beschimpft aber das war nicht der richtige Zeitpunkt. Yumi sah in das Gesicht des Anderen - ließ ihren Blick darüber gleiten. "Du bist mir nichts schuldig. Im Gegenteil..." Sie würde das schon irgendwie hinkriegen. Irgendwann. Wenn sie bereit war sich damit auseinanderzusetzen. Am letzten Drücker. Wenn es nicht mehr möglich war es von sich zu schieben. Wie immer. "Ich schaffe das irgendwie... alleine." Ich brauche niemanden. Seit jeher kämpfte sie sich alleine durch also warum etwas daran ändern? Auf sich selbst konnte man sich verlassen. Andere Menschen enttäuschten einen - verließen einen. Darum war es gut diese Mauern gebaut zu haben - sie aufrecht zu halten. Sie würde ihren Weg finden? Sicher? Irgendeinen Weg gab es immer. Aber ob sie damit glücklich war, war eine andere Sache. Dazu musste die junge Erwachsene erst einmal wissen was sie glücklich machen würde. Die Sanftheit mit der er sprach obwohl sie ihren Frust an ihm ausließ war wie eine Liebkosung - wie eine zärtliche Umarmung. Das Lächeln, welches er ihr im schummrigen Licht des Mondes schenkte brachte ihr Herz zum Stolpern, bevor sie ihren Blick abwandte, die Augen schloss und Stille zwischen ihnen einkehrte. Für einen Moment - bis er ihr antwortete. Kurz linste sie in seine Richtung. Ihre Lippen öffneten sich einen Spalt. Sie zögerte. "Was... wenn es dieses 'mehr' nie gibt?" Flüchtig wanderte der Blick ihrer blauen Augen über sein Gesicht, bevor sie ihren Kopf wieder wegdrehte, die Augen schloss. Was wenn sie nie dazu in der Lage war? Mehr zu empfinden? Mehr zu geben? Was wenn sie einfach zu wenig war? Kam ihm das gar nicht in den Sinn? War er so geblendet? Yumi presste ihre Lippen aufeinander. Atmete ruhig ein und wieder aus obwohl es in ihrem Kopf tobte.

    Der Moment verstrich als Darren einen gewissen Silberhaarigen ins Spiel brachte. Er klang gleichgültig. Jegliche Sanftheit war aus seiner Stimme verschwunden - fast so als wäre er ein anderer Mensch. Eine Medaille mit zwei Seiten. Yumi lachte auf. "Das was ich ihm antue..." wiederholte sie seinen Wortlaut. Wieder einmal war sie das Miststück nicht wahr? Wie damals. Aber wahrscheinlich hatten sie alle recht. Es musste doch so sein. Sie hatte es verdient. Vielleicht war es auch an der Zeit, dass Darren das begriff. "Und du glaubst, dass du mehr Ahnung davon hast...?" Von der Liebe, wie er so schön sagte. Yumi funkelte ihn durch ihre blauen Augen an. "Vielleicht kann ich einfach nicht anders? Vielleicht ist das alles was ich geben kann? Hast du schon einmal daran gedacht?" Er belächelte allein die Idee wieder mit ihrem Exfreund zusammen zu kommen und das provozierte Yumi nur noch mehr. Sie hatte sich wieder in eine halbsitzende Position gebracht, mit einer Hand krallte sie sich in seinem Bettlaken fest und dieses Mal ganz sicher nicht zum Vergnügen. "Vielleicht akzeptiert er das ja und versucht nicht zwanghaft etwas in mir zu sehen was ich nicht bin..." Beinahe musste sie selbst über ihre Aussage lachen. Aber Yumi war zu sehr in Rage als das sie das zugelassen hätte. Ihr Brustkorb hob und senkte sich und als der Lockenkopf sich vom Bett erhob konnte sie endlich wieder durchatmen. Sie beruhigte sich wieder, folgte den Bewegungen des Anderen mit ihren Blicken bis die Gitarre gegen die Wand donnerte und sie sich wieder Jahre zurückversetzt fühlte. Automatisch hatte sie ihre Hände schützend über ihren Kopf gelegt. Ein Reflex? Angesichts seiner Worte. Die gleichen Worte wie damals. Warum er? Mit der selben Frustration hervorgepresst. Wut. Verzweiflung. Alles was sie ihn damals hatte fühlen lassen weil sie wollte, dass er den selben Schmerz verspürte und das völlig unbegründet. Weil sie einfachen Worten geglaubt hatte. Ihre zusammengekniffenen Augen öffneten sich zaghaft als sie ihren Namen vernahm aber als sich eine Hand nach ihr ausstreckte zuckte sie erneut kaum merklich zusammen. Ein dumpfes Geräusch war zu hören. Kein Schmerz. Sie blinzelte - sah in dunkelbraune Augen, die sie besorgt musterten. Es dauerte eine Sekunde vielleicht zwei bis sie begriff, dass sie sich nicht in jener Situation damals wiederfand - das es Jahre später war. Ihr Puls raste, ihr Atem ging schnell. Fast schon orientierungslos sah sie sich im Zimmer um, welches nur durch das Mondlicht erhellt wurde. Ihre Lippen öffneten sich einen Spalt als die Anspannung in ihrem Körper ein wenig nachließ. Darren... Ihre Stimme versagte. Sie räusperte sich und begegnete seinem Blick, der sie besorgt musterte. Ihre Hände sanken langsam - fast in Zeitlupe wieder. Sachte berührte ihre Fingerkuppen dabei seine Hand, die er am Bett abgelegt hatte. Eine flüchtige Berührung - kaum merklich - fast schon zufällig. "Ich... hab mich nur erschreckt..." erklärte sie schließlich ihr Verhalten und hob die Mundwinkel als wäre gerade nichts vorgefallen und deutete daraufhin auf die demolierte Gitarre, die in der Ecke lag. "Bei der... solltest du dich entschuldigen..." Sie hatte ganz schön was abbekommen. Ein Versuch abzulenken? Von seinen Worten? Von seinem Verhalten? Von ihrer Reaktion? Ein ziemlich schlechter Versuch zugegebenermaßen...

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Man brauchte sich ja eigentlich nur im Zimmer des Mädchens umschauen, alleine ein Schritt ins Zimmer reichte da aktuell schon damit man ihren Worten Glauben schenkte, wenn man es zuerst nicht tat. Außer die ehemalige Studentin hatte sich in den letzten Stunden seit er ihr Zimmer verlassen hatte doch noch aufräumen, nachdem sie davor noch wild alles durcheinander gebracht und in ihren viel zu kleinen Rucksack gepackt hatte. Aber jeder hatte ja so seine eigene Ordnung, die nicht jeder verstand. Das war auch okay, solange man sich irgendwie zurecht fand und damit zurecht kam. Schwierig war dabei nur wenn das Gedächtnis nicht ausreichte und man viel zu schnell vergaß, wohin man bestimmte und wichtige Dinge gepackt hatte. Aber das konnte einem selbst in einem wirklich sauberen und ordentlichen Raum passieren. Daher, hauptsache man fühlte sich wohl und im Großen und Ganzen sprachen die beiden ja sowieso nicht unbedingt von der Ordnung in einem Zimmer und bei dieser Art von Chaos konnte selbst die gute Marie Kondo nicht mehr helfen. „Du bist weiß Gott nicht die erste die aus ihrem Studium geflogen ist.“, erwiderte der Musiker mit gehobenen Augenbrauen, schüttelte den Kopf. „Und damit auch den Platz im Wohnheim losgeworden ist. Aber wahrscheinlich gehörst du zu dem schwindend geringen Teil der sich nicht helfen lassen möchte. Der glaubt, alles alleine machen zu müssen.“ Darren wollte jetzt wirklich nicht davon anfangen wie viele Studentin es in ihrem Leben nicht geschafft hatten, das Studium freiwillig schmissen oder geschmissen wurden und daher mit Sicherheit auch mit einem Fuß auf der Straße standen. Aber in solchen Momenten konnte man sich doch eigentlich auf Hilfe von Familie oder Freunden verlassen. Und Yumi hatte doch ihren geliebten Freund, der doch sicher an ihrer Seite stand und sie unterstützte. Das beruhigte doch sicher und nahm ein paar der kreisenden Gedanken, die sie sich in diesem Augenblick machte. Oder gab es da gar niemanden, der ihr als Partner den Rücken stärkte? Den abwertenden Ton ihrer Stimme hatte sich wieder beruhigt, auch wenn er den zuvor gar nicht wirklich wahr genommen hatte. Natürlich war ihm ihre veränderte Tonlage bewusst gewesen, doch den Umständen entsprechend ja auch irgendwie verständlich. Es war eben eine doch recht große Veränderung, die mitnahm und einem irgendwie den Boden unter den Füßen wegziehen konnte. „Dann lass ich dir heimlich Schecks zukommen..“, erwiderte er auf ihre ablehnenden Worte, die ihm auch im Vornherein schon klar gewesen waren. Denn wie er bereits ausgesprochen hatte, Yumi dachte immer alles alleine lösen zu müssen. Alleine zu schaffen, irgendwie, wie sie folgend so schön sagte. „Nicht alle Menschen haben Böses im Sinn oder wollen dir in den Rücken fallen.“, entgegnete er während ihre Blicke sich trafen, wen auch nur kurz. Darren musste nicht erwähnen dass er sich dazu zählte, dass er sie niemals alleine lassen würde. Dass er ihr den Rücken stärken, ihre Hand nehmen und mit ihr gehen und sie gleichzeitig voran ziehen würde. Wenn sie das wollte. Und das war wohl der Punkt. Der Kerl hob seine Schultern. Was wenn es dieses Mehr nie gab? Es war eine gute Frage, die der Student doch nicht beantwortete. Weil sie die Antwort doch schon irgendwie selbst wusste oder? Er lächelte nur. Die Blonde kannte seine Gedanken dazu, wusste dass er beinahe nie die Hoffnung aufgab. Zumindest nicht wenn es um sie ging. Was seine Verletzung anging, sah es da manchmal schon ganz anders aus aber darüber sprachen sie gerade auch nicht. Zumindest nicht hauptsächlich. Ihm war sofort klar gewesen dass ihr das nicht gefallen würde, dass sie ihm so begegnen würde. Lachend, ihn nicht ernst nahm, seine Worte belächelte. Aber es hielt ihn nicht davon ab das zu sagen was ihm in diesem Moment in den Kopf kam. Was er sich fragte und das wollte er auch aussprechen. „Und das was.. du dir selbst damit antust.“, fügte er hinzu und presste seine Lippen kurz aufeinander während er die Augen schloss. „Warum.. tust du das wenn du weißt was für Folgen es haben könnte? Warum bist du mit ihm zusammen wenn er dir nicht das geben kannst, was du brauchst..?“ Weshalb sonst ging man fremd? Suchte man Nähe zu anderen Menschen? „Warum kannst du dich einer Beziehung nicht voll hingeben?“ Seine Stimme hatte er für diese Worte etwas gesenkt, wirkte für die Dauer ruhiger. Wenn auch nur kurz. Wahrscheinlich war es einfach etwas, das nicht in seinen Kopf hineingehen wollte. Den Partner betrügen, ihn hintergehen, das Risiko eingehen jemanden mit voller Absicht zu verletzen. Wenn es rauskam und das tat es doch irgendwie immer. Früher oder später. Darren entgegnete ihren Blick, erkannte das Funkeln darin. Keines das ihm das Herz höher schlagen ließ. Zumindest nicht weil es ihm ein gutes Gefühl gab. „Anscheinend habe ich keine Ahnung davon.“ Kaum merklich schüttelte er den Kopf. Natürlich war ihm bewusst dass jeder dieses Gefühl anders spürte, dass es für jeden etwas anderes bedeutete. Vielleicht sollte er zurück rudern, einsehen dass es kein Thema bei dem sie einer Meinung waren, auch wenn er sich das wünschte. Es war schließlich auch nicht das erste Mal. „Oh ja..“, begann er, machte weiter Schritte durch das Zimmer bevor er sich nicht gerade liebevoll seinem Instrument widmete. „Er scheint der perfekte Freund zu sein.“ Der Student hielt sich die Hand an den Kopf. Er brummte und war im nächsten Moment wie leer geblasen als er sich herum drehte, Yumi entdeckte, die sich mit den eigenen Händen schützend auf seinem Bett kauerte. Mehrmals kam ihm der Name der jungen Erwachsenen über die Lippen und er versuchte auch andere passende Worte zu finden. Jedoch scheiterte er daran und Yumi wirkte zudem abwesend, als ob es egal wäre was er sagte weil es eh nicht zu ihr durch kam. Mit einem Mal schien sich der Alkohol in seinem Blut verflüchtigt zu haben, das schwummrige Gefühl, das Herzrasen das dem Gift verschuldet war, war weg. Er spürte nur noch einen Druck auf seiner Brust, geschuldet seinem Verhalten, seinen Worten. Was ihn ihr wohl irgendwas ausgelöst haben musste. Oder war es wirklich so, hatte sie sich wirklich einfach nur.. erschrocken? Darren wartete, biss auf seine Unterlippe während er inne hielt und trotzdem weiter überlegte was er sagen konnte. Um es besser zu machen? Um sein Verhalten zu erklären? Um herauszufinden was mit ihr los war? Das flüchtige Lächeln der anderen bemerkte er zwar, konnte es jedoch nicht ernst nehmen weil ihre Augen dem nicht gleich taten. „Nur erschreckt?“, wiederholte er ihre Worte und schüttelte langsam und beinahe in Zeitlupe seinen Kopf. Seine Stimme war dünn. Ihre zarte und beinahe zufällige Berührung jagte einen Schauer durch seinen Körper und er ließ seinen Blick sinken, sah auf seine Hand, auf ihre Hand. Er schloss die Finger um ihre, jedoch nur ganz vorsichtig. Warum hatte sie noch einmal zusammen gezuckt als er seine Hand nach ihr ausgestreckt hatte? Viel zu viele Gedanken kreisten in seinem Kopf und einer hatte sich dort festgesetzt, doch daran wollte er gar nicht denken. Wollte ihn gar nicht aussprechen. Weil er bestimmt nur übertrieb, so etwas hatte man ihr doch bestimmt nicht angetan oder? Das konnte nicht sein. Auf ihren kläglichen Versuch ging er gar nicht ein, wen interessierte jetzt schon ernsthaft die zerstörte Gitarre des Musikers. Darum kümmerte er sich später, morgen, irgendwann. Es würde schon der Zeitpunkt kommen an dem er sich dafür selbst hasste. „Was ist los?“ Der Student hob seinen Blick wieder an, begegnete den ihren und zog die Augenbrauen zusammen. „Was.. war das? Hat dir.. jemand etwas angetan?“ Der Griff um ihre Hand wurde fester und doch nicht zu fest. Er setzte sich nachdem er zuvor auf seine Knie gefallen war, schaute von unten zu ihr hinauf während sie weiter auf seinem Bett saß. Aber entspannt sah anders aus. „Sag es mir.“ Auch den anderen Arm legte er auf seiner Matratze ab, schob sie so weit vor dass er sie mit seiner verletzten Hand berührte. Zu gerne hätte er sie mit seinen Fingern gestreichelt, ihr ein bisschen Ruhe damit gespendet aber das war ihm nicht erlaubt. „Yumi.. bitte.“, flüsterte er verzweifelt.

  • Darren & Yumi - In Darrens Zimmer


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    Das Wissen darum, dass sie nicht die Einzige war, der es so mit ihrem Studium erging half nicht. Das tat es doch eigentlich nie, oder? Natürlich ging es immer Jemanden schlechter als einem selbst und natürlich gab es Menschen, die in der gleich beschissenen Lage waren. Ja sie könnte Hilfe annehmen und ja es wäre wahrscheinlich einfacher aber darin war Yumi noch nie sonderlich gut und daran würde sich auch jetzt nichts ändern. Sie wollte niemanden etwas schuldig sein. Sie wollte es auf ihre Weise machen. Auf sich selbst konnte man sich verlassen was man von anderen Menschen nicht unbedingt behaupten konnte. Andere Menschen erwarteten für gewöhnlich eine Gegenleistung. Ihre Hilfe war an Bedingungen geknüpft - sie erwarteten sich etwas. Erwartungen, denen sie nicht gerecht werden konnte. Yumi atmete einmal tief ein und wieder aus. "Ich brauche keine Hilfe. Ich bin selbst daran Schuld, dass es so gekommen ist also krieg ich das auch selbst wieder hin..." ... oder vermassle es noch mehr... fügte die junge Erwachsene ihrer Aussage gedanklich noch hinzu aber selbst wenn es so kam dann war das ihre Sache. Das Gefühl versagt zu haben keimte in ihr auf - ergriff von ihr regelrecht Besitz und erdrückte sie förmlich aber sie bemühte sich Darren das nicht spüren zu lassen. Bewusst konzentrierte sie sich darauf diesen Gedanken - vielmehr dieses Gefühl - wegzuschieben. Und darin war die Blondine eine Meisterin. Sie wollte nicht das dieses Gefühl Überhand gewann. Gefühle konnten so viel zerstören. Nicht jetzt. Nicht hier. Nicht in seiner Gegenwart. Weil sie keine Schwäche zeigen wollte. Nicht schon wieder. Seinen Plan ihr heimlich Geld zuzustecken vereitelte sie mit einem leichten Kopfschütteln. Flüchtig hoben sich ihre Mundwinkel bei der Vorstellung, wie er das wohl anstellen würde. "Darum geht es nicht..." kam es leise über die Lippen der Blonden nachdem sie in die dunkelbraunen Augen des Anderen eingetaucht war. Es brauchte keine Worte. Er musste es nicht sagen. Sie konnte spüren was dieser Blick zu bedeuten hatte und als ihr das bewusst wurde - wieder einmal - senkte sie den Blick - wich ihm aus weil es sie ein Stück weit einschüchterte. Weil diese Nähe, diese Aufoperungsbereitschaft sie einengte und berührte - in gleichem Maße. Ihre Lippen öffneten sich einen Spalt aber sie hatte längst vergessen was sie auf seine Aussage erwidern wollte weil dieser intensive Blick des Schauspielstudenten sie auch wenn sie es nie zugeben würde ein wenig aus der Fassung gebracht hatte - eigentlich mehr als nur ein wenig. Wahrscheinlich hätte es sich dabei ohnehin nur um Worte gehandelt, die sie bereits gesagt hatte. Mehrmals. Ablehnende Worte. Worte, die ihn fernhalten sollten aber ihre Wirkung jedes Mal verfehlt hatten. Als Yumi ihren Kopf wieder hob, sah sie das Lächeln auf seinen Lippen. Selbstsicher. Hoffnungsvoll. Für einen Moment konnte die junge Erwachsene nicht glauben, wie ein Mensch auf einer Seite so viel Hoffnung in sich tragen konnte und zugleich so hoffnungslos schien wenn es um andere Dinge ging. Um sich selbst zum Beispiel. Dinge, die eigentlich wichtiger waren als einen hoffnungslosen Fall hinterherzujagen. War das alles nur Show? Wollte er einfach nur ihren Glauben an die Liebe zurückbringen? Daran, dass es sowas gab. Was es auch war bei dem folgendem Thema spielte es keine Rolle mehr. Die Ruhe – die Harmonie zwischen ihnen nahm ein Ende - wich belächelnden Worten. "Warum, warum, warum?" wiederholte sie seine Fragen zum Teil. So viel Fragen. Ihr Tonfall war fast schon schroff. "Was bezweckst du mit der Fragerei? Dadurch wird sich nichts ändern…“ Es gab nämlich gar nichts, dass sich ändern musste aber das wusste der Musiker nicht. Das sollte auch so bleiben. Auch wenn es ihr durch den Strich ging, so war es doch hilfreich, dass er die Bremse zog - verhinderte, dass zwischen ihnen mehr lief. Das wäre eigentlich ihre Aufgabe. Nicht weil sie einem vermeintlichen Freund etwas schuldete - Treue oder dergleichen. Nein. Weil sie es ihm schuldete. Sie schuldete es ihm, in freizugeben. Aber allein der Gedanke daran, raubte ihr die Luft zum Atmen. Allein der Gedanke, nie wieder solche Blicke von ihm zu bekommen - ihn nie wieder zu spüren - weckte in der Blonden das Bedürfnis es ein letztes Mal zu wagen - ein letztes Mal, den Abstand, der sie trennte zu überwinden. Aber sie wusste, dass es nicht dabei bleiben würde, weshalb sie sich nicht vom Fleck rührte - dem Bedürfnis nicht nachging und sich stattdessen lieber über seine Fragerei echauffierte weil es sich so besser ertragen ließ. "Was ich mir selbst antue..." Wiederholte sie seine Worte und ein belustigter Laut verließ die Lippen der jungen Erwachsenen. "Es geht mir gut mit dieser Entscheidung. Das ist genau das was ich will." Wow. Beinahe hätte sie es selbst geglaubt. Wer war diese Person, die sich ihrer Taten vermeintlich so sicher war. Ihre Lippen kräuselten sich und sie funkelte den Dunkelhaarigen an. "Ich bin ganz brav. Für dich hätte ich nur eine Ausnahme gemacht... der alten Zeiten wegen..." Der Blick ihrer blauen Augen war unnachgiebig auf den Schauspielstudenten gerichtet. Das war wohl wieder einer dieser Momente, wo sie ihm was schauspielerische Leistungen anging fast schon Konkurrenz machen konnte. Sie war es geübt eine Maske zu tragen auch wenn sie ihn seiner Gegenwart doch immer wieder zu bröckeln begonnen hatte. Ein weiterer Grund warum das hier sein Ende finden musste. "Glaubst du, du kannst es...?" Ihre Stimme war wieder etwas sanfter - weniger herausfordernd - weniger provokant. Für einen Moment konnte man meinen, sie meinte diese Frage ernst aber im nächsten Moment hob sie ihre Augenbrauen als zweifelte sie stark daran. Sie folgte seiner Bewegung - wie er sich vom Bett erhob und durch das Zimmer wankte - dabei fast schon verloren wirkte - den Silberhaarigen als 'Perfekt' betitelte. Belustigt lachte die Blonde auf. "Er ist nicht perfekt. Aber ich bin es auch nicht..." fügte sie hinzu, wirkte dabei fast ein wenig gedankenverloren - wehmütig wenn man es so nennen wollte. Es waren die Worte des Schauspielstudenten, die sie aus ihrer Gedankenwelt rissen. Wieder einmal. Doch dieses Mal relativ unsanft. So weckten seine Worte in Kombination mit seinen Taten - dem scheppernden Geräusch, welches die Gitarre von sich gab als sie gegen die Wand krachte, Erinnerungen, die nicht hierher gehörten sondern an eine andere Stelle. Aber Yumi schaffte es nicht das zu unterscheiden -jene Situation damals von dieser zu trennen. Sie bemerkte nicht wie er ihren Namen rief - immer wieder - mit sanfter Stimme - es fehlte jede Spur von Wut. Aber alles was sie hörte waren SEINE Worte von damals. Warum er? Sie sah die Wut in seinem Blick. Sie sah, dass sie ihn verletzt hatte mit dem was sie getan hatte. Aber sie konnte nicht aufhören. Sie schüttete weiter Öl ins Feuer bis er explodierte. Yumi zuckte zusammen als sich ihr die Hand näherte - der Schmerz aber ausblieb. Sie blinzelte irritiert als sie statt in grüne Augen in dunkelbraune blickte. Statt von einer eisigen Kälte in unendliche Wärme eintauchte. Ihre Lippen öffneten sich aber sie schaffte es im ersten Moment nicht etwas zu sagen, wusste aber, dass sie sich erklären musste weil er sie mit einem besorgtem Blick musterte. Er hinterfragte ihre Worte, schüttelte den Kopf. Er glaubte ihr nicht. Natürlich nicht. Sachte schlossen sich seine Finger um die ihren. So vorsichtig als hätte er Angst etwas kaputt zu machen. Dabei gab es da doch gar nichts. Sie war schon kaputt genug auch wenn sie da sicher unterschiedlicher Meinung waren. Ihre Blicke begegneten sich auch wenn es ihr nicht leicht fiel dem seinen standzuhalten unter diesen Umständen. Er traf ins Schwarze. Was sonst. Ihre Reaktion war eindeutig. Kurz entriss sie sich seinem intensiven Blick, spürte wie sein Griff um ihre Hand ein wenig fester wurde. Sie schluckte, suchte nach den richtigen Worten. Vielleicht nach einer Lüge aber wahrscheinlich würde er sie nicht glauben. Seine Worte waren nur ein Flüstern - klangen verzweifelt und besorgt. "Es ist nichts..." versicherte sie ihm und hob die Mundwinkel. Spürte sie Berührung seiner zweiten Hand - seiner verletzten Hand. Sie presste die Lippen aufeinander. Warum ging es hier eigentlich um sie? Ihn hatte es weit schlimmer getroffen. Es genügte ein Blick um zu wissen, dass er ihr nicht glaubte. "Wirklich." sagte die Blonde mit etwas Nachdruck und lehnte sich ein wenig in seine Richtung um über seinen arm zu streichen - den Part in dem er noch etwas spürte - oder? "Ich..." begann sie schließlich als sie sich wieder in die ursprüngliche Position begab und ihren Kopf ein wenig senkte. "Das ist Vergangenheit. Ich war... irgendwie selbst Schuld..." Es fröstelte sie ein wenig. Trotz der hohen Temperaturen war es in der Nacht doch ganz schön frisch. "Es geht mir gut..." versicherte sie dem Anderen und hob die Mundwinkel als sich ihre Blicke wieder trafen. Immerhin war das Ganze Jahre her.

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Darren ließ das Thema sein, er ging nicht mehr weiter auf die Worte ein, die Yumi ihm noch entgegnete. Weil er und eigentlich auch beide wussten dass es sowieso keinen Sinn hatte noch länger darüber zu reden. Weil der Musiker sich darüber im Klaren war dass sie keine Hilfe annehmen würde oder konnte oder wollte oder was es auch war, immerhin musste sie diese Dinge immer selbst mit sich klären und die ehemalige Studentin wusste genauso gut, dass er sich nicht davon abhalten ließ. Wenn Darren helfen wollte, dann tat er das so gut er konnte und wollte und ging dabei auch Gefahr ein vielleicht einen Schritt zu weit zu gehen. Aber schon öfter war er dafür belohnt worden. Schon öfter hatte sich der Schritt zu viel als gut erwiesen. Naja, wahrscheinlich genauso oft als schlecht aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wahrscheinlich war ihr auch gar nicht bewusst was es mit ihm machte hilflos zuzusehen, was es mit einem selbst machte wenn man diesem bestimmten Menschen nicht helfend zur Seite stehen konnte. Wenn dieser Jemand abblockte. Der Student war nicht der Meinung dass sie schwach war oder gar hilflos, ein Mensch der nichts alleine schaffen konnte, er wusste ganz genau wie stark Yumi sein konnte, jedoch war vieles doch einfacher mit einer Stütze und die wollte er sein. Egal wann, egal wie. Egal bei was. Außerdem war es sowieso eine andere Geschichte, ein Thema das in den Hintergrund rückte und beide im Augenblick zumindest nicht mehr weiter interessierte oder zumindest verloren sie wohl keine Gedanken mehr dazu. Denn er hatte sich erhoben, streunerte langsam durch sein nur schwach beleuchtetes Zimmer. „Ich will es einfach verstehen!“, antwortete er, schreite es eigentlich fast heraus. Natürlich nicht zu laut, er übertrieb nicht, doch war seine Stimme etwas erhoben. Was ihm jedoch selbst auch aufgefallen war. Er ballte die Hände zu Fäusten, also eine davon, und wandt den Blick von ihr ab. „Du wirkst auch wirklich glücklich.“ Nach einer kurzen Pause in der der Kerl ein paar Mal tief durch geatmet hatte, wirkte er ruhiger, ließ dieses Mal nicht einmal anmerken wie genau er seine Worte meinte. Ob er es ernst meinte oder ob da ein großer Hauch von Sarkasmus mitschwang. Vielleicht weil er sich sowieso schon auf dünnem Eis bewegte? Obwohl das auch lange nicht das erste Mal war, das war ihm bewusst, jedes Mal wenn er diese Themen ansprach oder sich ihr Gespräch in solch eine Richtung entwickelte. Darren ließ sich von ihrem unnachgiebigen Blick wieder einfangen, erwiderte ihn, schaute in die blauen Augen der jungen Frau. „Ein Akt aus reiner Nächstenliebe also.. du bist zu gütig.“ Der alten Zeiten wegen.. fast wäre ihm ein abfälliger Laut über die Lippen gekommen, doch er konnte sich zusammen reißen, schüttelte daher nur mit dem Kopf und ließ sie wieder aus den Augen, wandt seinen Blick auf den Boden und wanderte weiter durch das Zimmer bis ihre sanfte Stimme an sein Ohr drang. Es war ein Wechselbad der Gefühle. Für beide. So wirkte es. Beide wechselten ihre Gemütslage beinahe jede Sekunde. Wirkten aufgebracht, wurden ausfallend, nur um sich wieder zu fangen. Damit Sanftheit einkehren konnte, damit ihre Stimmen wieder leiser wurden. Gar so leise damit sie nichts damit kaputt machen konnten. „Natürlich.“, erwiderte der Kerl, hielt in seiner Bewegung inne und schaute die junge Erwachsene dennoch nicht an. War es denn wirklich so schwer sich einem besonderen Menschen hinzugeben? Sämtliche andere Beziehungen abzubrechen weil man diese eine Person gefunden hatte? War es so schrecklich das zu erwarten? Natürlich hatte jeder Mensch seine Vorlieben, jeder liebte anders und wahrscheinlich konnte er es auch gar nicht von ihr erwarten, so zu lieben wie er es eben tat aber war das doch mit der Grund für seine Fragen. Weil er es wissen wollte, vielleicht aber auch um ihr etwas zu zeigen. Was es auch war, im Grunde wartete er nur auf eine Erkenntnis ihrerseits, doch je länger er genau darüber nachdachte, desto lachhafter war das alles eigentlich. Wie sehr überzeugt war er eigentlich von sich, was versuchte er hier eigentlich und manch andere würden wahrscheinlich noch fragen, wie viel Sinn das alles hatte. „Gemäß dem Motto 'Gleich und Gleich gesellt sich gern'?“ Die Mundwinkel des Mannes hoben sich, jedoch nicht weil er den Gedanken unglaublich süß fand, eher weil er es belächelte und doch waren es die letzten Worte die er ihr gab bevor seine Gitarre dran glauben musste. Eins folgte dem anderen bis sein Herz für eine Sekunde aussetzte als er Yumi sah, bis es schließlich schnell pochend wieder einsetzte und er den Abstand überwandt, ihre Nähe suchte, sachte ihr Hand umschloss. „Ich.. glaube dir nicht.“ Das war auch lange nicht das erste Mal und doch war er sich dieses Mal um einiges mehr sicher. Das blasse Lächeln der ehemaligen Studentin erkannte er kaum, spürte jedoch ihr sanftes Streicheln als sie sich zu ihm lehnte. Ihm damit beweisen wollte dass alles in Ordnung war, ihn überzeugen und trotzdem scheiterte sie. Aber das war ihr längst bewusst oder? „Du warst selbst Schuld..?“ Darren wiederholte ihre Worte, klang irritiert, ungläubig, als konnte er nicht glauben was sie gerade gesagt hatte. Dass sie die Schuld bei sich suchte. Dafür was anscheinend passiert war. Mit jeder Sekunde schien die Blonde weiter in sich zusammen zu sacken. Der Musiker presste seine Lippen zusammen, versuchte sich zurück zu halten und wand seinen Blick für einige Sekunden ab. Er ließ seinen Kopf hängen, schloss die dunklen Augen. Versuchte eine andere Erklärung für ihre Reaktion in seinem Kopf zu finden. Doch welche andere Erklärung gab es? Weshalb sonst zitterte man, erschrak so leicht, zuckte zusammen und vorallem wich erschrocken zurück wenn ein anderer Mensch in solch einer Situation mit seiner Hand zu nahe kam..? Es gab ganz einfach keine andere Erklärung. Vorallem nicht wenn man das Mädchen kannte und Darren würde von sich behaupten, dass er das mittlerweile doch ganz gut tat. Der zukünftige Schauspieler hob seinen Kopf wieder an, ihre Blicke begegneten sich. Nochmals versicherte Yumi ihm dass es ihr gut ging. Nur erschrocken also. Deshalb hob man also schützend seine Arme über den Kopf als erwartete man mehr. Deshalb zuckte man also zusammen und wich zurück als erwartete man mehr. Weil man es so gewohnt war, so kannte? Weil man damit schon einmal in Berührungen gekommen war. Egal ob einmal, mehrmals, regelmäßig. Es reichte eine einmalige Erfahrung. „Er hat dich geschlagen..“, kam es schließlich über seine Lippen, ließ es weder wie eine Frage, noch wie eine Feststellung klingen. Vielleicht klang es aber auch nach beidem. Abermals hielt er für einen Augenblick die Luft an. Fast als könnte er durch seinen eigenen Atem ihre Antwort nicht hören. Als könnte er etwas verpassen, doch mehr raubte ihm der Gedanke den Atem und das auf keine gute Art und Weise. „Und du.. gibst dir dafür die Schuld?“ Als er seinen Atem wieder gefunden hatte, sprach er weiter. War fassungslos und fast schon überfordert.

  • Darren & Yumi - In Darrens Zimmer


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    Er wollte es verstehen. Aber es gab doch gar nichts zu verstehen. Vielleicht verstand Yumi selbst nicht warum sie überhaupt geglaubt hatte, dass diese Lüge irgendetwas ändern würde - das er sich dadurch endlich zurückziehen würde weil sie es nicht konnte - weil sie zu schwach war. Weil ein Teil von ihr es nicht wollte. Der Teil, den sie unterdrückte weil sie das alles so nicht geplant hatte - weil alles ganz einfach hätte laufen sollen - eine unkomplizierte Geschichte - ein One-Night-Stand - nicht mehr und nicht weniger. Sie wollte doch einfach ihren Spaß haben. Warum mussten Männer mit ihren Gefühlen immer alles kaputt machen? Ein Seufzen kam über die Lippen der Blonden und sie fuhr sich durch die Haare - strich sie sich aus dem Gesicht bevor sie folgend ihren Blick auf den angehenden Schauspieler richtete. Eigentlich war es doch gar nicht er der alles kaputt machte, oder? Eigentlich war sie es mit ihrer Inkonsequenz. Wenn die von Anfang an alles was zwischen ihnen gelaufen war unterbunden hätte, würden sie jetzt nicht hier sein. Ihre Lippen öffneten sich einen Spalt aber es kam kein Ton über ihre Lippen. Er musste es nicht verstehen. All das ging ihm nichts an. Es gab nichts zu bereden zwischen ihnen. Sie war ihm keine Rechtfertigung schuldig mit wem sie es wie oft trieb. Er war nicht ihr Freund. Es konnte ihm also egal sein. Aber das war es offenbar nicht. Fast so als suchte er weiterhin nach einer Lücke in ihrer Geschichte - als würde er ihr nicht völlig glauben - als zweifelte er an ihrer Erzählung. Nicht verwunderlich wenn man bedachte, dass sie frei erfunden war. Das sie Alex seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte weil er ihr offenbar aus dem Weg ging seit er ihr quasi gesagt hatte, dass von seiner Seite immer noch Gefühle im Spiel waren. Von Liebe hatte er gesprochen. Aber vielleicht hatte der Silberhaarige recht. Unwillkürlich dachte die junge Erwachsene an seine Nachricht. Vielleicht war es wirklich sie, die eigentlich ihm aus dem Weg ging. Weil sie das Gespräch mit ihm fürchtete. Weil sie fürchtete er wolle eine Antwort. Eine Antwort, die sie ihm nicht geben konnte weil sie nicht bereit war ihre Lüge zur Wahrheit zu machen aber auch gleichzeitig nicht bereit war ihn loszulassen. Es hatte sich nichts geändert. Ihr Jahr im Ausland war völlig umsonst gewesen. Sie hatte nichts hinter sich gelassen sondern war einfach nur davon gelaufen. Natürlich hatten sich die Probleme in der Zeit nicht in Luft aufgelöst. Das taten sie nie und dennoch verspürte sie den innigen Wunsch jetzt und hier wieder auf die gleiche Art und Weise zu reagieren. "Du wirst es nie verstehen!" blaffte sie den anderen schließlich an als er ihr auch noch unterstellte nicht glücklich zu sein - als er ihr Glück anzweifelte. Sie schüttelte den Kopf. Er hatte Recht. Mit allem. Aber sie war nicht bereit das zuzugeben. Nicht jetzt. Wenn sie wirklich mit Alex zusammen wäre - dann wäre sie jetzt nicht hier - richtig? Ihr Blick wanderte über sein Gesicht. Dann könnte sie sich fernhalten - richtig? Sie würde sich gewisse Dinge nicht an einem anderen Ort holen. Aber es ging nicht darum sich hier mit ihm zu vergnügen. Es ging nicht nur um Sex. Sie senkte den Kopf als es ihr bewusst wurde. Als sie ihren Kopf wieder hob begegneten sich ihre Blicke und sein abfälliges Lachen drang an ihr Ohr. Nächstenliebe? Nein. Nun war es an ihr, dass ein amüsierter Laut aus ihrer Kehle kam. "Süß wie du denkst, dass es mir um Nächstenliebe gehen könnte. Tut mir Leid, dich enttäuschen zu müssen aber dafür bin ich zu egoistisch..." Er hatte sich wieder abgewandt. Ihr Blick bohrte sich in seinen Rücken und folgte ihm schließlich durch den Raum. Irritiert von seinem Tun. Was hatte er vor? Ertrug er ihre Nähe nicht? War es falsch hier herein zu kommen? Was für eine Frage. Natürlich war es das. Sie hatte hier nichts verloren. Ihre Lippen bewegten sich ganz von allein - formulierten diese Frage. In ihrer Stimme fehlte nun der schroffe Ton von zuvor - es fehlte auch der provokante Unterton. Ihre Stimme klang stattdessen ungewohnt sanft. Es dauerte nicht lange und er antwortete als wäre es selbstverständlich. Für einen Moment setzte ihr Herz aus bevor es nahezu mit doppelter Geschwindigkeit weiterschlug. Natürlich. War er so sehr davon überzeugt, dass er ihr das geben konnte was sie brauchte? Diese Selbstverständlichkeit mit der er dieses winzige Wörtchen aussprach beeindruckte Yumi fast schon ein bisschen. Sie konnte ihren Blick nicht von ihm lösen, wusste aber auch nicht was sie darauf hätte antworten sollen. Das einzige was sie wusste, war das es ihr gerade verdammt schwer fiel diese Lüge aufrecht zu halten - dem Bedürfnis zu widerstehen den Abstand zwischen ihnen zu überwinden und ihre Arme um ihn zu schlingen - ihn zu küssen - ihm nahe zu sein. Der Moment verstrich als er fortfuhr - ihre Aussage belächelte. Yumi schüttelte den Kopf - besann sich eines Besseren - vertrieb diesen unsinnigen Wunsch. "Bist du eher ein Befürworter des Mottos 'Gegensätze ziehen sich an'?" Sie hob ihre Augenbraue und im nächsten Moment donnerte das hilflose Saiteninstrument gegen die Wand. Automatisch schützte sie sich mit ihren Händen. Nicht weil sie sich fürchtete sondern weil seine Worte etwas auslösten von dem sie längst gedacht hatte, dass sie es vergessen hatte. Irgendwie.

    Sie spürte den Druck seiner Hand, welche die ihre hielt. Sanft aber doch bestimmt. Sie sah in seine Augen. Verwirrt von dem was er zu sehen bekommen hatte - von ihrer Reaktion auf das was passiert war. Der klägliche Versuch diese Reaktion als normal abzutun scheiterte. Natürlich. Sie hatte definitiv schon Mal besser gelogen. Sie beschwichtigte stattdessen das was er zu sehen bekam - die Vermutung, die er ganz sicher hatte aber nicht ausgesprochen hatte. Das musste er nicht. Sie konnte es von seinem Blick ablesen. Er gab sich nicht mit ihrer miserablen Erklärung zufrieden. Schien irritiert von ihrer Wortwahl. Er wandte seinen Blick ab, löste den Griff seiner Hand jedoch nicht - schien allerdings mit sich zu kämpfen - mit dem was er sich in seinem Kopf ausmalte. Während Yumi versuchte ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen. Forschend musterte die Blonde sein Gesicht - als würde es ihr mehr verraten als sein Mund, welcher seit einiger Zeit stumm geblieben war. Viel zu lange. Doch schließlich fand er seine Stimme wieder. Vier Worte. Sie standen längst unausgesprochen zwischen ihnen aber als er sie nun ausgesprochen hatte konnte sie es nicht mehr ignorieren - konnte sie nicht dazu schweigen und doch fehlten ihr im ersten Moment die Worte. "Ich... nein..." kam es holprig aus ihrem Mund. "So war das nicht..." Sie suchte nach einer Erklärung aber es gelang ihr nicht so recht. Yumi entzog sich seinem Griff. "Es war auch... meine Schuld. Ich habe nicht aufgehört ihn zu provozieren..." Sie schüttelte den Kopf, hielt den Blick gesenkt und vermied es ihn anzusehen. "Außerdem war es nicht..." Warum war es überhaupt dazu gekommen, dass sie hier und jetzt darüber redeten. Sie hatte noch nie mit Jemanden darüber geredet und Darren war auch ganz sicher nicht der Richtige dafür, daran etwas zu ändern. Yumi zog sich zurück - angelte nach ihren Pullover, der unweit von ihr am Boden lag und zog ihn an sich, um sich ein wenig damit zu bedecken. Denn plötzlich fühlte sie sich irgendwie... nackt und das hatte nicht wirklich was damit zu tun, dass sie nur in Unterwäsche vor ihm saß. "So einer ist er nicht..." hörte sich die junge Erwachsene sagen. Yumi wandte sich ab und ließ ihre Beine aus dem Bett baumeln bevor sie sich schließlich erhob, ihn jedoch nicht ansah. Sie krallte sich im Stoff ihres Pullovers fest, den sie immer noch in den Händen hielt. "...wirklich..." Wollte sie ihn überzeugen oder letztendlich sich selbst? Es war im Eifer des Gefechts passiert. Einmal und nie wieder. Sie sollte jetzt gehen. Vielleicht war es doch besser die Nacht allein zu verbringen. Das hier war ein Fehler. Aber das war ihr von Anfang an klar gewesen.

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Wahrscheinlich hatte Yumi Recht. Der Kerl würde es nie verstehen, egal wie sehr er es versuchte, egal wie viele Fragen er stellte. Egal was für Antworten er bekam. Vielleicht wollte er es ein Stück weit auch gar nicht verstehen oder konnte es nicht. Weil ihm seine Gefühle im Weg standen. Um klar zu sehen? Um sehen zu wollen? Konnte er selbst ihr Glück nicht sehen? War er vielleicht blind? Kaum merklich schüttelte Darren den Kopf. Redete er sich selbst etwas ein damit er ihr etwas vorhalten konnte oder versuchte er sogar ihr etwas einzureden? Dass sie nicht glücklich mit ihrem Ex war, dass das alles gar keine Liebe war. Der Musiker sollte damit aufhören, er tat es auch, hielt inne und entgegnete ihr nichts mehr. Zwar tat er sich damit schwer, war seine Zunge doch weitaus gelockerter als sonst, wenn man daran dachte wie viel Alkohol in seinem Blut floss, aber er merkte selbst dass es keinen Sinn hatte. Dass es nicht fair war von ihm ihr Dinge zu unterstellen, die ganz einfach nur sie wissen konnte. Aber Fragen waren ja auch nicht verboten oder? Vor allem war es doch immer interessant wie sehr Yumi sich verteidigte. Oder ihren Ex oder deren Beziehung. Sollte es nicht irgendwo egal sein was andere darüber dachte? Immerhin wusste man es doch selbst am besten wie man etwas fühlte und was man fühlte. Aber wenn man in ein Wespennest stach, musste man mit solchen Reaktionen auch rechnen. Welches Motto er befolgte, nach welchem er lebte oder welchem er mehr abgewinnen konnte, war mittlerweile auch vollkommen egal. Beides hatte Vor- und Nachteile, wahrscheinlich konnte man nicht einmal sagen was einem am besten tat. Jemanden an seiner Seite zu haben der so war wie man selbst, den man deshalb auch verstand aber barg es doch auch Gefahren. Wobei das auch der Fall war, wenn da jemand war, der viele Dinge vollkommen anders sah. Weil es nie verkehrt war wenn man andere Blickwinkel zu sehen bekam. Situationen anders beurteilen lernte. So wie die gerade eben? Doch was gab es hier anders zu beurteilen, anders zu verstehen. Es war eindeutig und doch hörte die Blonde nicht auf sich heraus zu reden. Versuchte sie zu beschwichtigen, es nicht so ernst zu sehen wie es doch war. Yumi war erschrocken, zusammen gezuckt, zitterte. Weil er seine Gitarre durch den Raum getreten hatte? Nein, da war einfach mehr, viel mehr, etwas dass Darren nicht wusste und es zerrte an ihm dass sie alles als normal abtat. „Nein..“ Das kleine Wort war so leise als es seine Lippen verließ. Was genau er gerade verneinte, das wusste der Student gar nicht so genau. Die Tatsache dass sie sich die Schuld für das gab, was passiert war? Dass es überhaupt passiert war? Dass sie wieder bei ihm war obwohl er es getan hatte? Obwohl er seine damalige Freundin geschlagen hatte. Das war es doch, was passiert war. Yumi versuchte es zu erklären, versuchte auch noch ihn zu verteidigen. Einen guten Grund zu finden aber egal was die ehemalige Studentin sagte, es konnte doch nicht erklärt werden. Man konnte es nicht gut reden. Der Kerl presste seine Lippen zusammen, hatte so viele Worte in seinem Kopf die raus wollten und doch wusste er nicht wie und ob es überhaupt nötig war. Ob es gut war, denn viele davon waren nicht gerade nett. Wohl auch verständlich oder? Oder nicht? Immerhin ging es ihn ja eigentlich nichts an, vor allem wenn es Vergangenheit war aber wie sollte er handeln, wenn das Mädchen für das er solch starke Gefühle hatte zu ihrem Ex rannte, der er handgreiflich gegenüber geworden war. Gab es dafür eine wirklich gute Erklärung? „Nein..“ Nochmal sprach er es aus, wohl mehr für seine Gedanken und verfolgte schließlich mit seinem Blick ihre Bewegungen. Darren schüttelte den Kopf. Konnte nicht verstehen warum sie ihn verteidigte. Aus Liebe? War es das? Spätestens als Yumi sich von seinem Bett erhob, ihren vorhin ausgezogenen Pullover in ihren Händen hielt, schaffte auch er es wieder auf seine Beine. Hatte sich zuvor beinahe angefühlt wie gelähmt. Und auch jetzt noch war es schwer gerade zu stehen, auch wenn der Alkohol keine Wirkung mehr auf ihn hatte, zumindest kam es ihm gedanklich so vor. Er fühlte nicht mehr nüchtern als jemals zuvor. Nach wie vor sagte der Schauspielstudent nichts, sollte man sich doch auch zurück halten wenn man nichts Nettes zu sagen hatte oder? Es war nicht die Zeit für Vorwürfe, für Beleidigungen, für verständnislose Worte. „Es.. es tut mir leid, Yumi, ich wollte das nicht.. dass du daran erinnert wirst, dass ich dir Angst gemacht habe, ich..“ Er kämpfte mit sich, mit dem was er getan hatte. Sein Blick glitt flüchtig in die Zimmerecke, wo seine kaputte Gitarre lag und es war nicht wirklich der Anblick des demolierten Instruments, das er auf jeden Fall ersetzen musste, es war eher dass er ihr damit solch einen Schrecken eingejagt hatte, dafür gesorgt hatte dass diese schreckliche Erinnerung für den Moment zurück gekehrt war. Ein schwerer Druck lag auf seiner Brust, als hätte man ihm einen Stein darauf gelegt der sich nicht abschütteln ließ. Langsam bewegte sich der junge Erwachsene wieder, trat an das Mädchen heran, kam ihr näher und legte seine Arme um ihren schlanken Körper während er hinter ihr stand. Seinen Kopf vergrub er neben dem ihren, atmete ihren süßlichen Duft ein. Für einen langen Moment hielt er Yumi einfach nur fest, umarmte sie und drückte sie an sich und doch hielt er ihr die Option offen zu gehen. Sowieso jederzeit. Weshalb er hinter ihr stand. „Du weißt dass.. daran nur eine Person die Schuld trägt.“, flüsterte er schließlich, hatte seine Augen weiter geschlossen und bewegte sich auch nicht. „Und das bist nicht du.“ Darren konnte weiterhin nicht glauben dass sie sich die Schuld gab. Dafür dass sie geschlagen wurde. Das machte absolut keinen Sinn. Egal wie sehr sie ihn provoziert hatte und er wusste selbst wie gut sie das konnte aber nichts erklärte warum er so gehandelt hatte. Es war unentschuldbar aber genauso wusste er, dass es Menschen gab die so etwas anders sahen. Die es als einmaligen Ausrutscher schön redeten, die davon überzeugt waren sie selbst hätten den anderen dazu getrieben. Den anderen, der ja gar nicht so einer war. Kein Schläger, ein lieber Partner, der halt eben einmal ausgeflippt war. Einmal war keinmal. So ein Mist. „Ich habe Angst um dich.“ Jetzt noch mehr als sowieso schon. Natürlich konnte er Alex nicht einschätzen, nicht so wie Yumi und viele anderen es konnten und auch wenn der Typ nicht wirklich den Eindruck eines Schlägers gemacht hatte, so konnte man es nie wissen und nach ihrem Geständnis war ja klar, wie sehr man sich doch täuschen konnte. „Geh nicht zu ihm.“ Seine Umarmung wurde fester, er klammerte sich schon fast an sie. Ihm ging es bei seinen Worten nicht alleine darum dass er Angst hatte dass es nochmal passierte. Natürlich war sie da, auch wenn Yumi darauf beharrte dass er nicht so einer war. Aber Darren musste seine Worte auch gar nicht weiter erklären oder? Es war doch schon längst klar, er musste es nicht aussprechen. „Bleib bei mir.“

  • Darren & Yumi - In Darrens Zimmer

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    Dieses winzige Wort verließ seine Lippen. Leise. Kaum hörbar und doch fand es seinen Weg an ihr Ohr. Was genau er damit verneinte vermochte die Blonde nicht zu sagen. War es eine Antwort auf ihre Frage oder brachte er vielmehr seine Gedanken damit zu verstummen - beantwortete sich unausgesprochene Fragen selbst? Was es auch war, er wirkte in sich gekehrt - nachdenklich - machte sich wahrscheinlich sein eigenes Bild zu dem was in der Vergangenheit passiert sein könnte. Wahrscheinlich war es nicht förderlich sich aus der Affäre zu ziehen - es abzustreiten und ihn im Ungewissen zu lassen. Meist war die Fantasie doch um einiges wilder als es die Realität war - richtig? Aber das was damals zwischen Alex und ihr vorgefallen war ging ihn im Grunde nichts an. Es hatte hier nichts zu suchen und wenn sie sich nicht in jener Situation von damals widergefunden hätte, dann wäre es weiterhin auch nur eine Sache zwischen dem Silberhaarigen und ihr. Yumi wollte ihn nicht in Schutz nehmen für das was passiert war - wirklich nicht - und doch tat sie es irgendwie - wusste selbst nicht warum. Sie suchte nach einer Erklärung. Einer Erklärung für ihr Verhalten aber es gab keine Erklärung, die nicht die Wahrheit beinhaltete. Der Blick der jungen Erwachsenen wanderte über sein Gesicht - über seine zusammengepressten Lippen, als verkneife er sich so viele ungesagte Worte. Die wenigen Worte, die über ihre Lippen kamen änderten nichts an seinem Verhalten - wahrscheinlich auch nichts an der Geschichte, die er sich in seinem Kopf zusammengesponnen hatte - die man sich automatisch zusammenreimte wenn man nur eine Seite der Geschichte kannte und die nicht einmal in einem Ausmaß, dass man dazu befugt war sich seinen Teil zu denken. Sie erhob sich, angelte nach ihrem Pullover nur um etwas Abstand zu bekommen - um das Gefühl der Nacktheit, welches sie überkam zu unterbinden. Das Gefühl ausgeliefert zu sein und das in einem Ausmaß und unter einem Umstand, der ihr nicht gefiel. Erneut kam dieses winzige Wörtchen über seine Lippen. Hatte er ihr überhaupt zugehört? Sie ernst genommen? Oder hielt er es nur für leere Worte. Tatsächlich glaubte sie nicht daran, dass Alex dieser Typ Mensch war. Er mochte vieles sein aber sie würde ihn ganz sicher nicht als Schläger bezeichnen. Es entschuldigte nicht das was damals zwischen ihnen vorgefallen war aber er war wirklich kein schlechter Mensch auch wenn sie so ihre Differenzen hatten - um es milde auszudrücken. Hinter sich hörte Yumi wie der Student sich vom Boden erhob, den Abstand zu ihr verringerte. Er entschuldigte sich aber sie schüttelte nur den Kopf, sah ihn dabei nicht an. Es gab nichts wofür er sich entschuldigen müsste und doch tat er es. Immer immer wieder. Dabei war sie es die ihm so viele Entschuldigungen schuldete, sie aber nicht über die Lippen bekam weil Worte allein nicht genügten um das wieder gut zu machen was sie angerichtet hatte. Sie blickte über ihre Schulter als er hinter ihr stand nur um im nächsten Moment ihren Blick wieder abzuwenden, ihre Finger in den Stoff des Pullovers zu krallen. Zitterte sie? War ihr kalt? Eigentlich nicht. Seine Arme schlangen sich von hinten um sie, vertrieben die Dämonen der Vergangenheit und erst als er sie sachte drückte bemerkte die Blonde, dass sie für einen Moment den Atem angehalten hatte - sie erst weiter atmete als er seinen Kopf auf ihre Schulter bettete. Augenblicklich umhüllte sie sein Geruch gemischt mit dem Geruch des Alkohols, den er in sich geschüttet hatte. Sachte und kaum merkbar lehnte sie ihren Kopf gegen den seinen. Ein leises Seufzen verließ ihre Kehle als die Anspannung in ihrem Körper leicht nachließ. Sein Flüstern kitzelte sanft an ihrem Hals als er sprach - als nach und nach Worte seine Lippen verließen. Worte, die er wahrscheinlich glaubte sagen zu müssen um ihr die Schuld zu nehmen. "Nein." entgegnete sie ihm knapp. Sie schüttelte ihren Kopf. "So ist es nicht..." Sie drehte ihren Kopf zur Seite - von ihm weg aber löste sich nicht aus seinen Armen - genoss den Halt, den er ihr in diesem Moment durch diese Umarmung gab. "Ich bin nicht so unschuldig wie du vielleicht glaubst..." Sie lachte leise auf. Es gehörten doch immer Zwei dazu wenn etwas in die Brüche ging, oder? Auch in diesem Fall war sie Schuld daran. Sie hätte ihm vertrauen sollen. Sie hätte ihm nicht mit Absicht weh tun sollen. Aber im Nachhinein hatte man leicht reden. "Ich hatte es verdient..." Sie war ein Miststück. Damals wie heute. Das wusste sie. Sie hatte nicht nur ihre Beziehung zerstört sondern auch die Freundschaft zwischen zwei besten Freunden. In Wirklichkeit hatte sie jeden feindseligen Blick , jedes gehässige Wort seinerseits verdient. Yumi presste die Lippen aufeinander. Von dem taffen Mädchen, welches dem Silberhaarigen in all diesen Situationen Kontra geboten hatte, fehlte nun jede Spur. Es waren die Worte des Schauspielstudenten, die sie wieder aus ihrer Gedankenwelt holten. Angst? Um sie? "Das musst du nicht. Ich bin nicht mehr das Mädchen von damals..." Ihre Mundwinkel zuckten nach oben als sie ihren Kopf wieder in die andere Richtung drehte- sein Gesicht mit ihrer Nasenspitze streifte bei dieser winzigen Bewegung. "...ich weiß mir zu helfen." Sie senkte die Augenlider, hielt für einen Moment die Luft an als ihre Lippen sich beinahe streiften bevor sie den Kopf wieder ein wenig abwandte. Sie spürte das Klopfen ihres Herzens in der Brust. Durch seine Nähe. Seine Wärme. Seine Umarmung wurde fester als er sie bat nicht zu ihm zu gehen. Als er sie bat stattdessen bei ihm zu bleiben. Diese Wärme tat gut und für diesen Moment wollte sie ihr auch nicht entkommen - empfand sie nicht als erdrückend sondern als... schön. Der Pullover fiel aus ihrer Hand - landete vor ihr auf dem Boden. "Für... diese Nacht...?" Eine Frage? Eine Feststellung? Sie wusste es nicht. Eigentlich schon. Sie hatte diese Entscheidung längst getroffen. Mit ihrer Lüge damals in der Uni. Damals hatte sie das zwischen dem angehenden Schauspieler und ihr beendet und doch war es nicht vorbei. Es fühlte sich nicht so an. Sie lehnte ihren Kopf gegen den seinen. Spürte seine Bartstoppel wie sie an ihrer Wange kratzten, spürte seinen Herzschlag, der aber auch genauso gut ihrer sein hätte können. Yumi schloss die Augen und sog seinen Duft ein um anschließend ihre Hand auf seinen Armen abzulegen, die er nach wie vor um sie geschlungen hatte als wäre sie das Wertvollste auf der Welt. Dieses Gefühl - es war ihr völlig fremd aber nicht minder... beängstigend.

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Dass die ehemalige Studentin nicht damit aufhörte ihn zu verteidigen und es beinahe schon schön redete was passiert war, jagte ihm die Wut in den Bauch. Für ihn hatte ihr Ex jetzt einen Stempel auf, auch wenn er wusste dass es unfair war, wenn man sich nur eine Seite einer solchen Geschichte anhörte aber bedarf es wirklich sich seine Seite anzuhören? Damit er es genauso schön redete, Sachen verdrehte damit es sich am Ende noch als blöder Unfall herausstellte? Natürlich konnte man sowieso sagen, dass es Darren nichts anging, dass er seine Nase da raushalten sollte. Weil es eine Vergangenheit, eine Erinnerung von Yumi und Alex war und er da nicht hin gehörte. Nicht sicher ob er überhaupt in die Zukunft der blonden Frau gehörte. Er kämpfte darum, gab alles, hatte immer öfter das Gefühl dass es so war, dass es so sein würde aber da er Yumi kannte, konnte er sich nie sicher sein. Es änderte sich, konnte sich täglich, stündlich, minütlich ändern und vielleicht nahm sie den Rauswurf an der Uni ja jetzt zum Grund um wieder zu flüchten? Oder zu reisen, neue Länder zu sehen. Ihr Aufenthalt in einem fernen Land war damals ja keine Flucht gewesen, das hatte sie ihm ja klar gemacht. Und doch klang es jetzt, nachdem er wusste was zwischen ihrem Ex und ihr vorgefallen war, noch viel mehr nach einer Flucht. Vor Alex selbst? Oder weiteren Konsequenzen? Vor einer weiteren Konfrontation? Was es auch war, so genau würde er es nie herausfinden weil er wusste dass er damit auch zu viel verlangte. Alleine dieser Augenblick war fast schon zu viel. Seine Umarmung wurde fester, inniger und er versuchte seine Atmung mehr zu kontrollieren, genauso wie seinen Herzschlag, der sich beinahe mehrmals überschlug. „Was hast du getan?“, fragte er schließlich weil ihm diese Frage auf der Zunge brannte. Wenn sie schon so viele Anspielungen machte, so oft erwähnte dass sie Schuld daran war geschlagen worden zu sein, war es doch nur selbstverständlich dass er nachfragte oder? „Ich.. kann es nicht verstehen. Erklär es mir.“ Nur ein ganz kleines bisschen schüttelte der angehende Schauspieler seinen Kopf, hatte seine dunklen Augen auch kurz geöffnet obwohl er nichts von ihrem Gesicht sah, nur gerade aus starrte auf die nackte Schulter der Studentin. „Nichts erklärt oder rechtfertigt das was er dir angetan hat.“ Warum glaubte sie das? Warum glaubte sie es verdient zu haben? In seinem Kopf sponnen sich die wildesten Geschichten zusammen, die verrücktesten Szenarien und Ursachen was Yumi angestellt hatte doch gab es ihn wirklich, diesen einen Grund, der es rechtfertigte wenn der eigene Partner gewalttätig einem gegenüber wurde? Wie konnte man überhaupt so sein. Seine Freundin schlagen, sie willentlich zu verletzen.. bei dem Gedanken wurde dem Studenten beinahe schlecht, vielleicht war es aber auch noch der Alkohol, der wohl langsam begann sich in seinem Körper abzubauen. So würde es ihn nicht wundern dass er am nächsten Tag einen wirklich großen Kater hatte, auch wenn er gerade nichts von der der berauschenden Wirkung des Giftes spürte. Gerade das war ja auch das Gefährliche an diesem Gesöff. Auch Darren schlug seine Augenlider schließlich wieder auf, er drehte seinen Kopf etwas, lockerte die innige Umarmung nachdem er diese sanfte Berührung an seiner Haut gespürt hatte. Ihre kleine Nasenspitze, die ihn berührt hatte. Ein kleines Lächeln umspielte seine rauen Lippen. Natürlich hätte er ihr etwas anderes entgegnen können. Hätte dafür nur seine verletzte Hand heben müssen um ihr zu beweisen dass sie nicht auf sich aufpassen konnte. Dass es Gründe gab warum er Angst hatte. Nicht nur weil sie zurück zu ihrem Ex-Freund gegangen war, sondern auch generell. Nicht dass er nicht glaubte dass Yumi Gefahren deuten konnte, sondern mehr dass sie ihnen nicht aus dem Weg ging. Dass sie sich oft genug wahrscheinlich aus Nervenkitzel darauf einließ. Aber das musste er auch nicht erwähnen oder? Schließlich hatte er sich vorgenommen ihr keine Vorwürfe diesbezüglich zu machen, weil es sowieso nichts änderte. „Aber was wenn..“, begann der Musiker und hielt dann doch wieder inne, verwarf den Ende seines Satzes, den er auch gar nicht aussprechen musste. Yumi wusste was er sagen wollte. Aber es lohnte sich auch gar nicht seine Gedanken mit Worten zu beenden. Hatte er sich doch sowieso schon viel zu sehr in alles eingemischt nicht wahr? Der Kerl schloss nochmals seine Augen, er ließ die Luft aus seinen Lungen und akzeptierte es. Seine Arme drückten sie fester an sich heran. Er spürte ihre zarte Haut und erschrak schon beinahe als ihr Pullover auf den Boden fiel weshalb er seine Augen wieder öffnete und nach unten schaute, dorthin wo der dunkle Stoff gelandet war. Für eine Nacht hm? Darren lächelte. Genoss den Moment, genoss wie sie sich an ihn lehnte, er ihren Körper bei sich spürte. Yumi bei sich spürte und die Tatsache dass sie sich ihm weiter geöffnet hatte. Auch wenn es unfreiwillig war, er die Schuld trug, wenn man es so sagen konnte und wollte. „Fürs erste..“, erwiderte der junge Kerl schmunzelnd darauf. Er brauchte immerhin nicht zu erwähnen wie er seine Worte gemeint hatte. Und trotzdem lernte er diese Momente wertzuschätzen. Sowieso alle, die er mit der Blonden teilen durfte. Mit seiner rechten Hand griff er nach ihrem linken Oberarm, um den er seinen Arm sowieso halb geschlungen hatte, und drehte die Studentin in seinen Armen herum. Fast als würden sie tanzen, weshalb sich ihm ein zartes Grinsen auf die Lippen malte. Seine Hände legten sich an ihr Gesicht, zumindest versuchte er es und während er sie mit der einen Hand bestimmt fest hielt, lagen die Finger seiner linken Hand nur ganz leicht auf ihren Wangen aber trotzdem taten sie es. Mit den intakten Fingern drückte er ihr Kinn und folglich ihr Gesicht nach oben, verringerte den Abstand und legte zart seine Lippen auf die ihren. Verwickelte die junge Frau in einen sanften Kuss. Yumi konnte bleiben so lange sie wollte, wie lange sie es.. aushalten konnte. Seine Tür stand jederzeit offen und sein Herz sowieso für sie.

  • Darren & Yumi - In Darrens Zimmer

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    Er harkte nach. Wollte von ihr wissen was sie so schlimmes getan hatte um die ganze Sache zu rechtfertigen. Ihre Lippen blieben stumm. Ganz bewusst spürte sie wie seine starken Arme sich fester um ihren Körper schlangen und sie an den seinen drückten. Sie zögerte. Weil sie nicht wollte, dass er diese Seite von ihr kannte? Unwahrscheinlich. Immerhin hatte die Blonde bisher keine Gelegenheit ausgelassen um ihn darauf aufmerksam zu machen was für ein schlechter Mensch sie doch war. Ahnte sie seine Antwort bereits? Vermutlich. Egal was sie ihm erzählen würde, er wäre anderer Meinung, richtig? Ein Teil von ihr wusste das. Ein Teil von ihr wusste, dass das was Alex getan hatte nicht in Ordnung war aber genauso wusste Yumi, dass sie einander nicht viel schuldig blieben. "Ich habe seinen besten Freund gevögelt..." kam es schließlich trocken über ihre Lippen. Sie sah ihn nicht an, ließ ihren Blick durch den dunklen Raum wandern, der nur vom schummrigen Mondlicht, welches durch das Zimmer schien, erhellt wurde. Unweigerlich dachte die junge Erwachsene an jenen Tag damals zurück. "...nicht weil irgendwelche Gefühle im Spiel waren... einfach um ihn zu verletzen..." fügte Yumi schließlich hinzu und klang dabei unerwartet nüchtern - nahezu emotionslos als machte diese Erinnerung nichts mit ihr. Vielleicht würde der Schauspielstudent so endlich kapieren was für ein Monster sie war - das sie nicht das Mädchen war für das er einen Song spielte - von dem er mehr wollte als nur bedeutungslosen Sex. Sie schüttelte den Kopf. "Ich... bin einfach kein guter Mensch..." Ich bin nicht das was du in mir siehst... Sie senkte den Blick - sah zu Boden und schwieg für einen Moment. Erwartete vielleicht das er sie aus der Umarmung entließ - sich von ihr abwendete. Das war etwas das konnte selbst Darren nicht schön reden, oder? "Es... ist nicht so als hätte er mich... verprügelt..." Ihm war nur die Hand ausgerutscht nachdem sie immer weiter Salz in die Wunde gerieben hatte. Nachdem sie ihn immer weiter provoziert hatte. Sie hatten nie darüber geredet. Hatten die Beziehung auch nie beendet sondern waren einfach getrennte Wege gegangen. Yumi nach Kanada und Alex wurde wahrscheinlich zu dem Weiberheld, wie man ihn heute kannte. Sie waren Beide kaputt. Waren es heute noch und immer noch stand dieses Thema unausgesprochen zwischen ihnen. Yumi presste die Lippen zusammen, spürte wie sich die Arme, die um ihre Taille geschlungen waren, lockerte, Nur ein bisschen. Er sprach seine Gedanken nicht völlig aus. Unterbrach den Satz in der Mitte. Führte ihn nicht zu Ende. Das musste er auch gar nicht. Es war Beiden klar, worauf er hinaus wollte. "Das wird nicht passieren..." kam es voller Überzeugung über die Lippen der Blonden auch wenn sie das in Wirklichkeit nicht wissen konnte. Auch wenn sie vielleicht nicht so überzeugt davon war, wie sie es klingen ließ. Alex hatte immer schon leicht die Fassung verloren wenn man einen wunden Punkt traf. Ihre Beziehung hatte die gelehrt wo diese wunden Punkte lagen und sie hatte sie schamlos ausgenutzt um ihm weh zu tun damit nicht sie die Einzige war, die litt. Darren drückte sie wieder etwas fester an sich - lächelte als er ihre Worte vernahm. Irrelevant ob es sich um eine Frage oder eine Feststellung handelte. Seine Stimme so nah an ihrem Ohr jagte einen angenehmen Schauer durch ihren Körper - verursachte eine Gänsehaut und unweigerlich musste auch die ehemalige Studentin schmunzeln. Schon im nächsten Moment griff er nach ihrem Oberarm, drehte Yumi in seinem Arm herum, so dass sie sich gegenüber standen. Er griff nach ihrem Kinn, zwang sie dazu ihren Kopf anzuheben - ihn anzusehen. Nur kurz hatte sie die Gelegenheit mit ihren blauen Augen sein markantes Gesicht abzutasten und schon im nächsten Moment überwandte er das letzte bisschen Abstand zwischen ihnen um seine Lippen auf die ihren zu legen. Unweigerlich hatte Yumi ihre Augen geschlossen, spürte den sanften Druck seiner Lippen auf den ihren, den Geschmack des angehenden Schauspielers. Sie erwiderte den Kuss sachte - fast so als wäre es ihr erster Kuss. Sie hatte den Atem angehalten, spürte den seinen auf ihren angefeuchteten Lippen als sie sich voneinander lösten - nur ein bisschen. Und doch atmeten sie noch die selbe Luft - waren einander noch so nah. Yumi legte eine Hand auf seine Brust, spürte den Herzschlag des Anderen unter ihrer Berührung. Spürte wie schnell sein Herz klopfte. Sie senkte den Blick auf ihre Hand nur um ihm im nächsten Augenblick wieder an ihm hinauf wandern zu lassen - seinen Hals streifend - sich an seine Lippen heftend nur um anschließend in seine dunkelbraunen Augen einzutauchen. "...wie war das noch mit: ich sollte das nicht tun?" Sie presste die Lippen aufeinander ehe ein fast freches Grinsen darauf erschien bevor sie sich auf die Unterlippe biss. Es gab so vieles das sie nicht tun sollte. Es gab so viele Fehler die begangen werden wollten. Jetzt auf der Stelle. Yumi ließ ihre Hand ein wenig nach oben wandern, legte sie in seinen Nacken, während ihr Blick über sein Gesicht tanzte. Sachte strichen ihre Finger über jene Stelle in seinem Nacken an der sein Haaransatz war. Sie ließ ihre Finger in seine dunkelbraunen Haare gleiten, nur um sie folgend wieder in seinem Nacken abzulegen und ihn ein wenig zu sich hinunter zu ziehen damit sie ihre Lippen erneut auf die seinen legen konnte. Ein wohliger Laut drang dabei aus ihrer Kehle - verschluckt von dem Kuss, den sie gerade austauschten. Seine Lippen waren so unglaublich weich. Sie schmeckten so gut. Sie konnte nicht genug davon bekommen. Fast so als wäre sie süchtig danach. Es war Yumi, die den Kuss schließlich beendete, ihre Hand wieder auf seiner Brust ablegte und den Blick senkte um sich nicht erneut im tiefen Braun seiner Augen zu verlieren. Sie räusperte sich - brauchte einen Moment um zu verarbeiten was dieser simple Kuss mit ihr machte. "Wir sollten vielleicht... schlafen gehen..." Das war das was sie sagte aber nicht das was sie eigentlich wollte, oder? Es spielte jedoch keine Rolle was sie wollte. Weil es heute vielleicht das war aber morgen wieder etwas völlig anderes. So war sie nun einmal und das war Darren gegenüber nicht fair. Sie hatte schon genug kaputt gemacht.

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Der junge Student hielt sie weiter in seinen Armen, dachte gar nicht daran seine Umarmung zu lösen, auch dann nicht als Yumi sich zu erklären begann. Den anscheinend so schlimmen Grund nannte, der alles erklärte. Der sie für schuldig sprach und es akzeptieren ließ, dass ihr damaliger Freund sie geschlagen hatte. Doch alles was er zunächst tat war den Kopf schütteln. Ein kleines bisschen zumindest weil er sich nicht mehr von ihr entfernen wollte, ihre Nähe viel zu sehr genoss, ihren Duft und ihre nackte Haut. Bevor er weiter sprach vergrub er seinen Kopf nochmals an ihr, roch das süßliche Shampoo in ihrer langen Mähne und musste lächeln, selig und zufrieden, bis er dann wieder aufhorchte als die Blonde schließlich für ein paar Sekunden inne hielt. „Das.. ist hart.“, war es, was ihm zunächst über die Lippen kam. Seine Augenbrauen zog er zusammen, kam nicht daran vorbei darüber nachzudenken wie er darauf reagiert hätte. Wenn seine Freundin ihn willentlich, wissentlich und mit purer Absicht verletzt und betrogen hätte. Bestimmt wäre auch er wütend gewesen, enttäuscht und wer weiß welche Worte ihm über die Lippen gekommen wären. Doch die Hand erhoben? Niemals. Auch nicht dann. Auch nicht unter den Umständen. Das verdiente niemand den man angeblich liebte. „Und das.. war alles..?“ Darren wollte mit seinen Worten nicht aussagen dass es Nichts war. Das war es nicht. Es war sicher ein Schlag für Alex gewesen. Und schließlich ja auch für die Blonde selbst. „Das nahm er als Grund um dir gegenüber handgreiflich zu werden?“ Das konnte er nicht verstehen. Egal wie sehr er sich darüber den Kopf zerbrach, wie er versuchte sich in diese Lage und Situation hineinzuversetzen aber es wollte nicht in seinen Kopf und das war wahrscheinlich auch besser so. Der Student war einfach ein anderer Mensch, hatte andere Ansichten, andere Arten um mit naja, solch schlechten Nachrichten umzugehen. Er drehte den Kopf ein wenig, schaute zu ihr, erkannte ihr Profil im hellen Mondschein während sie ihren Blick gesenkt hatte, den Boden anstarrte und sich wahrscheinlich Gedanken machte. Noch einmal alles durchging und vielleicht erwartete dass er endlich einsah was für ein schlechter Mensch sie doch war. Jetzt, wo sie es noch einmal erwähnt hatte. Jetzt, wo sie zugegeben und erklärt hatte was der Grund gewesen war. Womit sie das verdient hatte? „Deshalb glaubst du dass du es verdient hast..?“ Eine Frage in die Dunkelheit hinein. Nicht nur weil es in seinem Zimmer aktuell einfach relativ dunkel war, nur der Schein des Mondes für etwas Licht sorgte, auch weil er seine Augen abermals geschlossen hatte. Weil er doch schon etwas müde war aber mehr noch weil er sich so auf alles besser konzentrieren konnte. Alles besser wahr nahm. Ihre Nähe, die Wärme die sie ausstrahlte, der Duft ihres Shampoos und ihr eigener Geruch. Das alles ließ sein Herz für einige Takte schneller schlagen. Natürlich auch worüber sie sprachen. Es ging nicht spurlos an ihm vorbei, ließ ihn nachdenken. Brachte sein Herz vielleicht aus keinem guten Grund schneller schlagen und doch tat es das. „Hast du nicht.. du bist nicht schuld daran dass er sich nicht beherrschen kann. Auch wenn das was du getan hast sich nicht als.. einen blöden Ausrutscher abtun lässt. Eine Ohrfeige oder was.. auch immer es war, das.. das lässt sich nicht mehr gut machen. Du merkst es selbst. Das bleibt im Kopf.. ob man will oder nicht.“ Der Musiker wollte nicht abstreiten dass der Vertrauensbruch den Yumi ihrem Ex gegenüber begangen hatte nicht auch im Gedächtnis blieb, ihn verletzt hatte und er dadurch vielleicht auch Probleme hatte, zu vertrauen, zu lieben oder was es wahr. Aber naja, wenigstens hatte Alex so gelernt dass er seinen besten Freund in die Wüste schicken konnte. „Wahrscheinlich bin ich einfach zu verschieden.“, murmelte er schließlich und schmunzelte auch ein kleines bisschen. Zu verschieden, zu anders als dass er das verstehen konnte. Weil er es niemals tun würde. Egal wer ihm gegenüber stehen würde. In seinem Kopf und Herzen war das natürlich nur Yumi. Auch wenn er sich dann wünschte dass es niemals so weit kommen würde. Aber war das vielleicht ein bisschen zu sehr Wunschdenken? Ein zu großer Traum? Beinahe wäre ihm ein Seufzen über die Lippen gekommen, doch er kümmerte sich dann lieber darum dass sie sich in seinen Armen drehte, dass er ihre Schönheit bewundern und sie ansehen konnte. Ihr Gesicht mit seinem Blick abtasten wovon er niemals genug bekommen konnte. Von ihrer blassen Haut, den hellen Haaren die ihr Gesicht umrahmten, die kleinen Grübchen die sie hatte wenn sie lachte, selbst wenn sie ihr ganz eigenes Lächeln lächelte. Die zarten Lippen, die in ein so sanftes Rosa getaucht waren. Das sich manchmal sogar auf ihren Wangen spiegelte. Aber nicht zuletzt ihre blauen Augen, deren Blau er nicht einmal wirklich erklären oder in Worte fassen konnte. Das ihn an so viele Momente und Augenblicke erinnerte. An das Funkeln, das er so oft darin gesehen hatte und ihren ganz eigenen Blick, der so viel aussagte, was Worte nicht hätten ausdrücken können. Unter seinen Fingerkuppen spürte er ihre warme Haut während er seine Hände an ihr Gesicht gelegt hatte. Zumindest mit einer Hand, denn mit den tauben Finger der anderen war da einfach nichts. Doch er versuchte dieses dumpfe Gefühl in seiner Brust, die Enttäuschung die daraus entstand, den Zweifel ob es überhaupt jemals wieder alles gut werden würde mit seiner Hand, die Wut darüber, all das versuchte er zu ignorieren, zu unterdrücken, wieder wegzuschließen und der Hoffnung, seinem Optimismus Platz zu machen. Und gerade jetzt als seine Lippen auf den ihren waren, sie einander so nah waren, er sie in ihren Armen hielt, da war das alles plötzlich so einfach. Da hatte er keine Zweifel an einer vollständigen Genesung. Da waren seine Wünsche und Träume wieder ganz real. „Ich halte mich auch nicht immer an meine eigenen Worte..“, erwiderte der Musiker schmunzelnd, sprach jedoch ganz leise als wolle er den Moment nicht ruinieren als Yumi ihm seine eigenen Worte vorhielt. Die er trotzdem immer noch ernst meinte. Immerhin beging sie doch gerade wieder einen Vertrauensbruch oder? Hinterging Alex erneut, wo sie es noch einmal miteinander versuchten. Ob auch Darren Jemand war, der den Typen derart aus der Haut fahren lassen konnte? Oder ob er mehr einfach ein Niemand war, einfach irgendein Kerl den sich Yumi an den Hals warf? Nein, daran wollte er gar nicht weiter denken, schob diese dummen Gedanken beiseite, obwohl es doch eher Sorgen waren und auch wenn er der Blonden Glauben schenken wollte, dass so etwas nicht mehr passieren würde, so blieben doch Zweifel und Ängste, die er nicht einfach ignorieren konnte. Eine Gänsehaut jagte über seinen Körper, er schloss für einen Moment die Augen während ihre Finger über seinen Nacken streiften, sich in seinen Haaren vergruben und ein Lächeln umspielte seine Lippen, die schon in der nächsten Sekunde von ihr versiegelt wurden. Die Hände des Mannes ließen von ihrem Gesicht ab, er ließ sie wandern und legte sie schließlich an ihre Taille, mehr oder weniger fest hielt er sie dort und genoss die Augenblicke, die der Kuss andauerte, bis Yumi ihn schließlich unterband, von ihm abließ. Doch dieses Mal blieb kein kaltes und bitteres Gefühl zurück. Das Kribbeln in seinem Bauch blieb und als sie sich räusperte, huschten seine Mundwinkel kurz nach oben. Fast als müsse sie sich selbst von unartigen Gedanken ablenken. „Damit nicht mehr passiert..?“, sagte er leise schmunzelnd, versuchte den Blick ihrer hellblauen Augen einzufangen doch es gelang ihm nicht. Was ihn fast noch mehr zum Lachen brachte. Doch er hielt sich zurück, nickte. „Ist wohl besser, den Schlaf können wir beide gut gebrauchen.“ Auch wenn er es gar nicht wirklich wollte, vielleicht aber sollte. Zwar fühlte er sich fertig, sein Kopf war schwer und auch sein Körper war müde, doch dachte er nur daran was in ein paar Stunden sein würde. Wenn er aufwachte.. würde sie wieder weg sein, richtig? Mit seiner gesunden Hand fasste er nochmal an ihr Gesicht, hauchte ihr einen Kuss an die Schläfe und hielt kurz inne während er sie zu sich drückte. „Aber glaub nicht dass du dem Kuscheln entgehen kannst..“, flüsterte er, grinste und im nächsten Augenblick zog er das blonde Mädchen auch schon mit zu seinem Bett, wo er sie mit hinein zog, sodass sie sich gar nicht weigern konnte. Der junge Kerl blieben neben ihr liegen, dieses Mal war er es der innen lag. Damit sie in ein paar Stunden leise flüchten konnte und nicht die Gefahr einging ihn zu wecken, wenn sie erstmal über ihn drüber klettern musste.. „Da musst du leider durch.“ Darren lachte leise, zog das Mädchen mit einem Arm an sich heran sodass sie ihren Kopf auf seine Brust ablegen konnte. Mit einem Arm hielt er sie fest an sich gedrückt, seine verletzte Hand lag auf ihrem Kopf. Auch wenn er das nicht spüren konnte. Und trotzdem war da dieses warme Gefühl. Warm und vertraut..

  • Darren & Yumi - In Darrens Zimmer



    Auch als die erklärenden Worte der Blonden ihre Lippen verlassen hatten, löste er die Umarmung nicht auf - lockerte seinen Griff nicht - wich nicht zurück oder gar von ihrer Seite. Andere hätten sie dafür verurteilt - sich ihre Meinung über ihre Person gebildet. Eine nicht gerade gute wohlgemerkt. Es war immerhin nicht gerade die feine Art wie sie ihren damaligen Freund behandelt hatte - welche Entscheidung sie getroffen hatte nur um ihn so sehr zu verletzen wie sie es war. Sie war jung. Sie wusste es nicht besser. Nichts als Ausreden. Wahrscheinlich würde sie selbst heute noch nach dem Motto Auge um Auge Zahn um Zahn handeln. Darüber zu reden - Dinge anzusprechen - seinem Gegenüber das Herz auszuschütten und damit sein Innerstes offenbaren - das war nicht ihr Ding. Noch nie gewesen. Das machte zu verletzlich und das wollte sie nicht mehr sein. Sie wollte nicht mehr das verletzliche Ding sein - sie wollte diesen Schmerz nie mehr fühlen müssen. Einer der Gründe wieso sie ihre Gefühle weggesperrt hatte - außen vor lassen wollte wenn sie sich auf einen anderen Menschen einließ vor allem wenn es um Liebesdinge ging. Unbewusst dachte sie daran wie oft sie schon als Eiskönigin bezeichnet wurde und das diese Bezeichnung nicht immer - sogar in den seltensten Fällen als Kompliment gemeint war. Besonders nicht wenn es von den weiblichen Studentinnen kam. Aber der Vergleich war wohl irgendwie treffend.

    Die Haare des Schauspielstudenten kitzelten an der Wange der Blonden als dieser seinen Kopf an ihr vergrub. Sie spürte seinen Atem an der zarten Haut ihres Hals. Ein angenehmer Schauer jagte von dieser Stelle aus durch ihren Körper. Schon bevor er seine Stimme erhob - er ihre Erklärung kommentierte. Hart. Ja. Das war wohl die Untertreibung des Tages. Ein amüsierter Laut drang aus ihrer Kehle und sie wandte den Kopf wieder leicht ab . Löste sich jedoch nicht aus seiner Umarmung. Zu sehr genoss sie es - die Wärme die von ihm ausging - den Halt den er ihr gab. Er war wirklich ein unverbesserlicher Gutmensch. Selbst jetzt verurteilte er sie nicht. Wie war das möglich? Sie runzelte die Stirn als er fortfuhr - drehte den Kopf wieder leicht in seine Richtung. „Hast… du nicht zugehört?“ Mit irritiertem Gesichtsausdruck musterte Yumi den Anderen. Verständnislos. Als würden sie zwei verschiedene Sprachen sprechen. Wie konnte er so etwas sagen? Wie konnte er das als Kleinigkeit herunterspielen? Selbst für ihre Verhältnisse war das was sie damals abgezogen hatte eine ziemlich miese Tour. Er harkte weiter nach - glaubte wohl, dass es noch mehr brauchte um die Tat des Silberhaarigen zu rechtfertigen nur um ihr im nächsten Moment zu versichern, dass es dafür keinen driftigen Grund gibt. Sie spürte wie er sie von der Seite musterte und senkte den Kopf während er ihr versicherte, dass sie das nicht verdient hatte. Nichts davon. Egal was sie ihrem Exfreund angetan hatte. Yumi schüttelte leicht den Kopf. „Auch das was ich getan hab lässt sich nicht wieder gut machen. Das bleibt auch im Kopf. Ob man will oder…nicht.“ Sie griff zum Teil auf seine Worte zurück. Nur weil sie nicht körperlich geworden war, bedeutete das noch lange nicht das es nicht auch in einer Art und Weise Schaden hinterlassen hatte. Ihre Stimme war nur ein Flüstern. „Ich bin nicht besser als er…“ fügte sie schließlich noch leise hinzu. Wahrscheinlich sogar noch mieser. Das Murmeln des Anderen ließ Yumi hellhörig werden - führte dazu, dass sie ihren Kopf wieder anhob und ihn ansah, seinen Blick kreuzte. Zu verschieden? Sie blinzelte als sie ihn einen Moment zu lang ansah. Ihre Mundwinkel hoben sich. Ja. Das stimmte wohl. Man konnte die Beiden wirklich nicht miteinander vergleichen. Sie konnten unterschiedlicher nicht sein. Sachte drehte er sie in seinen Armen, näherte sich ihrem Gesicht und legte seine Lippen auf die ihren um sie zu versiegeln. Der Kuss war sanft - fühlte sich so gut an und als sie sich langsam voneinander lösten öffnete Yumi ihre Augen einen Spalt - sah ihn durch halb geöffnete Lider an. Sie neckte ihn - spielte auf seine vorherigen Worte an, als er sie noch zurechtgewiesen hatte von wegen was sie tun sollte und was lieber nicht. Was man als gute Freundin wohl besser unterlassen sollte wenn man drauf und dran war einer ehemaligen Beziehung eine zweite Chance zu hinterlassen. Ihre Gesichter waren sich noch so nahe. Ihre Lippen streiften sein Kiefer als sie ihren Kopf in die Richtung seines Ohrs drehte um ihn etwas zuzuflüstern. „Keine Angst. Worte haben mir noch nie sonderlich viel bedeutet…“ Sie sah auf. Begegnete seinem Blick während ihre Lippen ein Schmunzeln formten. Sie sog seinen Geruch ein, spürte das sanfte Kratzen seiner Bartstoppel auf ihrem Gesicht als sie sich wieder ein wenig in seiner Umarmung bewegte, sich zurückzog. Das hatte sie schon mehrmals erwähnt, richtig? Worte waren einfach nur Worte. Bedeuteten gar nichts oder waren zumindest in ihren Augen nicht viel wert. Aber sprachen sie wirklich von den selben Worten oder deutete die ehemalige Studentin vielleicht etwas anderes an? Dachte sie vielleicht an vergangene Worte des angehenden Schauspielers? Sie legte ihre Lippen erneut auf die seinen, nicht ohne in den folgenden Kuss hineinzuschmunzeln. Sie hatten sich gerade erst voneinander gelöst und doch keimte in der Blonden schon wieder das Bedürfnis auf ihm nahe zu sein - noch näher. Die junge Erwachsene zog den Anderen an sich in dem sie ihre Hände in seinen Nacken legte - spürte seine harte Brust, wie sie gegen die ihre drückte. Ein wohliger Laut drang aus ihrer Kehle. Sie schmeckte ihn auf ihren Lippen. Sehnsüchtig vertiefte die Blonde den Kuss, spürte wie seine Hände auf Wanderschaft gingen, sich an ihre Taille legten. Unter seinen Fingerkuppen bildete sich eine Gänsehaut. Seine Berührung war so vertraut. Sie war es die sich schließlich mit einem Räuspern von ihm löste - die seinem Blick auswich um sich nicht in der Wärme seiner braunen Augen zu verlieren. Schlafen. Ja das sollten sie. Von wollen konnte nicht die Rede sein. Yumi presste ihre Lippen aufeinander, spürte nach wie vor den Druck der seinen darauf obwohl sie sich längst voneinander gelöst hatten. Ihr Herz pochte fest in ihrer Brust. Ein Kribbeln ging von jener Stelle aus an der er sie berührte - er seine Hände auf ihre nackte Haut gelegt hatte. Er harkte nach. Hinterfrage ihren Vorschlag aber stimmte ihm letztendlich doch zu. Wahrscheinlich weil der Lockenkopf genauso wusste, dass es besser so war. Das sie es hier beenden sollte. Normalerweise würde man sagen: bevor Jemand verletzt wurde aber dafür war es wohl schon zu spät. Sie musste ihn nicht ansehen um zu wissen, dass ein Schmunzeln auf den Lippen lag, die sie gerade eben noch geküsst hatte. Es begleitete seine Worte. Mehr. Ja darauf lief es doch meistens hinaus wenn man sich ihre Begegnungen vor Augen hielt. Ein verächtlicher Laut verließ die Lippen der Blonden, „Bist du so von dir überzeugt das du glaubst es würde mehr passieren…?“ Sie hob ihren Kopf wieder an. Der Blick ihrer blauen Augen begegnete den seinen. Eine Augenbraue hatte sie gehoben als sie ihn herausfordernd ansah. Nach wie vor lagen ihren Hände in seinem Nacken, wanderten seitlich an seinen Händen herab und stemmten sich schließlich gegen seine Brust aber ohne ihn wegzudrücken. „Wäre zur Abwechslung mal etwas Neues wenn wir etwas machen was besser wäre…“ Ihre Mundwinkel hoben sich etwas. Das es eigentlich nicht das was war sie wollte war aber eine andere Sache. War es das was sie brauchte? Schlaf? Der Tag war schon lang. Es war viel passiert. Bisher hatte sie nur nicht zugelassen, dass sie müde wurde. Sie spürte seine Hand an ihrer Wange und wenige Sekunden darauf wie seine Lippen ihre Schläfe küssten. Sanft. Liebevoll. Vorsichtig. Unbewusst hatte sie den Atem angehalten und ihre Augen geschlossen als er sie an sich drückte. Seine geflüsterten Worte führten dazu, dass sie lächeln musste doch schon im nächsten Moment zog der Schauspielstudent sie schon mit sich ins Bett, wo sie neben ihn landete und an seinen kräftigen Körper gedrückt wurde. Ein Laut der Überraschung war ihr dabei entkommen, an welchem sie sich fast schon verschluckte als er mit einer Bewegung seines Arms ihren Kopf auf seiner Brust bettete als gehöre er genau da hin. Sie hörte seinen Herzschlag - regelmäßig - schnell. Unbewusst hielt Yumi den Atem an. Vernahm das Brummen in seiner Brust als er die nächsten Worte an sie wendete und daraufhin lachte. „Muss das sein…?“ kommentierte Yumi demonstrativ sein Vorhaben und gab einen abfälligen Laut von sich, war letztendlich aber froh darum, dass es dementsprechend dunkel im Zimmer war und er nicht sehen konnte, wie ihr die Hitze in die Wangen schoss - wie sehr sie diesen Moment in Wirklichkeit auskostete. Es war schon schwer genug selbst damit klarzukommen. Auch weil es das letzte Mal sein konnte. Sein musste. Ein Seufzen drang aus der Kehle der Blonden und sie verweilte eine Weile in dieser Position - lauschte seinem gleichmäßigen Atem. Wie lange? Das vermochte sie nicht zu sagen. Zeit war relativ wenn sie bei ihm war. Sie spielte keine Rolle. Irgendwann legte sie ihren Arm zögerlich um ihn, schob ihre Hand unter sein T-Shirt und spürte die Hitze seiner nackten Haut unter ihren Fingerkuppen - genoss es wie sich ihre Körper an dieser Stelle ohne ein lästiges Stück Stoff dazwischen berührten doch als sie die Narbe spürte verkrampfte sie sich wieder. "Tut... es noch weh...?" härte sie sich fragen. Leise. Kaum hörbar. Nicht zuletzt auch weil er vielleicht schon eingeschlafen war...

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    „Ich höre zu..“, versicherte der Schauspielstudent und musste sich ein kleines Schmunzeln verkneifen als er den irritierten Gesichtsausdruck der jungen Blonden entdeckte, die Verständnislosigkeit in ihren Augen. Was hatte sie erwartet? Wahrscheinlich eine ganz andere Reaktion oder? Empörung, Kopfschütteln, dass er ihr Vorwürfe dafür machte was sie ihrem Ex angetan hatte. Vielleicht noch Zustimmung, dass Alex richtig gehandelt hatte, dass sie es nicht anders verdient hatte? Aber Yumi kannte den Studenten, wusste wie er dachte und immer noch stand er viel zu weit außen vor um sich wirklich eine richtige Meinung zu bilden, sollte man sich auch immer beide Seiten der Geschichte anhören. Aber mit Sicherheit kam er dem Geschehen nie nah genug und wollte es auch gar nicht. Stand es ihm ja auch gar nicht zu und vor allem war es doch längst auch Vergangenheit. Darren wollte mit seinen Worten nicht ausdrücken dass er es gut hieß, was sie getan hatte, das musste er wahrscheinlich nicht extra erwähnen jedoch war es für ihn selbst einfach kein Grund für den Ausraster ihres Ex-Freundes und viel schlimmer war, dass sie es herunter spielen wollte weil sie es eben verdient hatte. Weil sie ja die Böse gewesen war, ihm weh getan hatte. „Ich hab zwar viel abbekommen aber meinen Ohren geht es glücklicherweise gut.“ Wenn auch schon soviel andere Dinge in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Kleine so wie große Wunden von denen aber mittlerweile kaum mehr welche wirklich zu sehen waren. Vielleicht noch kleine Narben, die bestimmt aber auch bald verblassen würden. Die, die seinen Bauch zierte wahrscheinlich eher weniger, war sie doch recht groß aber es gab ja auch schlimmere Dinge. Seine Finger zum Beispiel, die waren taub, mit denen spürte er nichts, konnte sie nicht bewegen und kein Arzt konnte ihm sagen ob sie je wieder in ihren Normalzustand zurück kehrten. Ob er jemals wieder Gitarre spielen konnte, ob er seinen Wünschen weiter nachjagen konnte.. ob er ihre zarte Haut darunter irgendwann wieder spüren konnte. „Nein, lässt sich nicht..“, stimmte er dem Mädchen zu während er seine Arme weiter um sie gelegt hatte. Ihre Wärme spürte. „Ihr habt beide Fehler gemacht. Nichts davon lässt sich klein reden oder vergessen, das ist wahr. Jedoch.. ist es ein Schritt zu weit handgreiflich zu werden aber am Ende bist es du die darüber entscheidet wie sehr es dich verletzt hat. Niemand sonst.“ Die Finger seiner rechten Hand streichelten sanft über ihre Haut. „Ich sehe das ein bisschen anders.“, erwiderte er auf das leise Flüstern des Mädchens, sein Kopf lehnte an ihrem und er schmunzelte, wollte dadurch vielleicht auch dem Gespräch die Schwere nehmen. Musste er ja auch nicht weiter ausführen weshalb er die ehemalige Studentin als besser bezeichnen würde oder? Ihre Blicke begegneten sich, ein Kribbeln durchfuhr seinen Körper, es blieb der sanfte Druck auf seinen Lippen. Das ehrliche Flüstern der jungen Frau weckte ein Grinsen in seinem Gesicht, wobei man es durchaus auch kritisch sehen konnte. Traurig, wenn man Worten nicht die Bedeutung geben wollte, die sie sooft hatten. Doch genauso gut verständlich in mancher Hinsicht, wenn man in Betracht zog, dass Darren selbst seinen vorhin verlorenen Worten keine wirkliche Bedeutung gab, sich nicht darauf beruf, sie einfach ignorierte. Und doch machte er sich nicht weiter Gedanken darum, war sowieso hin und weg von dem innigen Kuss, in den sie ihn verwickelte. „Ich kenne uns.“ war es, was er schließlich darauf antworte und ein breites Grinsen zierte seine Lippen während er den Blick ihrer blauen Augen erwiderte. Es war schon sehr viel oft mehr passiert, an sehr viel verschiedenen Orten, zu verschiedenen Zeiten, vielleicht nicht immer ganz zur Situation passend und hätten ihre Mitmenschen das mitbekommen hätten sie vielleicht schon eine Anzeige am Hals aber das machte es ja auch irgendwie spannend.. oder nicht? Als seine Gedanken kurz abschweiften, er für einen Augenblick darüber nachdachte biss er auf seine Unterlippe, wanderte sein Blick über ihr hübsches Gesicht. „Neue Dinge auszuprobieren gehört im Leben doch dazu. Warum also nicht?“ Was genau er damit ausdrücken wollte führte er nicht weiter aus, gab ihr lieber still einen Kuss, hielt kurz inne, nahm ihren Duft auf, lächelte und kaum eine Sekunden fanden sich die jungen Erwachsenen in seinem Bett wieder. Nicht so wie man es üblicherweise von ihnen kannte sondern kuschelnd, nah beieinander. Mehr oder weniger einvernehmlich, was wiederum merkwürdig klang aber solange Yumi sich nicht lauthals beschwerte und sie schien es doch auch zu genießen, auch wenn sie das natürlich nicht zu geben würde oder? Vielleicht ließ sie es auch einfach über sich ergehen damit er endlich einschlief und sie wegrutschen konnte, wer wusste das letztendlich schon außer die Blonde selbst. Doch lieber hing er sich an den Gedanken fest dass sie seine Nähe doch genauso genoss als sie er es fühlte. „Und ja.. das muss sein..“, murmelte der Student und seufzte zufrieden, war leise und wollte die Ruhe gar nicht stören. „In solchen Momenten wird alles andere einfach egal..“ Weil er in diesen Sekunden nichts mehr brauchte als Yumi, weil ihm in diesen Sekunden nichts anderes etwas anhaben konnte. Darren hielt seine Augen geschlossen, ließ diese Augenblicke ganz bewusst zu, döste nach kurzer Zeit schon etwas vor sich hin. Sein Körper war erschöpft, immerhin hatte er auch noch mit den Unmengen an Alkohol zu kämpfen, der ihn zwar nicht länger zu beeinflussen schien aber trotzdem noch lange nicht abgebaut war. Dennoch hörte er ihre Stimme, ganz leise und zunächst wirkte es auch so als konnte er gar nicht mehr darauf antworten, als wäre er tatsächlich schon eingeschlafen aber er hielt sich wach. Wollte alles auskosten. Yumi an seiner Seite zu haben, mit ihr zu kuscheln, ihre Nähe zu spüren, das war fast schon Balsam für seine Seele. Er spürte ihre Finger an seinem Bauch, die Gänsehaut die diese Berührungen auslösten. Der Musiker nickte langsam. „Manchmal..“, antwortete er, passte seine Stimme der ihren an, war leise und doch laut genug. „Aber das ist nicht schlimm.. eine tägliche Erinnerung dass sie da ist.“ Dass das alles passiert ist. Als bräuchte er eine Erinnerung daran. „Es wird besser.. es braucht Zeit bis alles wieder.. normal ist.“ Die Haut seines Bauches würde zwar nie wieder wirklich normal sein, eine derart große Narbe verschwand schließlich nicht einfach wieder, sie blieb sein Leben lang, aber der stechende Schmerz, das kurze Zwicken zwischendrin, es würde vergehen. Der Schauspielstudent drehte sich zur Seite, legte einen Arm um ihre Taille während seine andere Hand weiter an ihrem Kopf ruhte. Gerne hätte er seine Finger durch ihr blondes Haar gleiten lassen, gerne hätte er ihr über den Kopf gestreichelt, sie gekrault. Doch ihm war nichts davon vergönnt. Konnte er seine Hand nur da liegen lassen. „Das ist schon okay.“, kam es schließlich über seine Lippen nachdem er für einen kurzen Moment inne gehalten hatte. Seine Arme schloss er kräftiger um sie, drückte das Mädchen an sich sodass sie wahrscheinlich kurz gar keine Möglichkeit hatte sich zu bewegen. „Es lässt sich nichts mehr ändern.“ Also warum sich auch Gedanken darum machen, jetzt half eh nur mehr geradeaus zu schauen, so schwer es manchmal auch sein mochte. „Ich muss da ja nicht alleine durch.“ Als wäre es selbstverständlich dass Yumi an seiner Seite war um die nächste Zeit für ihn da zu sein. Zwar hatte er einen großen Teil seiner Therapie schon hinter sich, doch stand ein genauso großer Berg noch vor ihm. Weitere Termine bei Ärzten, Therapeuten und auch sein Studium, die fehlenden Vorlesungen die er nachholen musste und auch die Auftritte, bei denen er jetzt viel mehr hinter der Bühne helfen musste als auf der Bühne. So viel er eben machen konnte. Weil nicht einmal groß anpacken möglich war. Ganz zu schweigen von seiner Musik. Die ihm fehlte. Sehr. Darren ließ wieder locker, war ihm erst jetzt aufgefallen dass der die Blonde viel zu sehr an sich gedrückt hatte. „Entschuldige..“, flüsterte er, beugte sich dann etwas in ihre Richtung und drückte ihr sanft einen Kuss auf die Stirn bevor er ein leises „Danke“ dagegen flüsterte. Wofür genau das konnte er gar nicht mehr beantworten, war es auch überhaupt nötig? Der junge Kerl fand schließlich seinen Schlaf, ruhig und auch zufrieden mit Yumi an seiner Seite.

  • Darren & Yumi - In Darrens Zimmer


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    Ohne das auch nur ein Wort ihre Lippen verließ sah die Blonde den Schauspielstudenten an. Irritiert von den Worten, die über seine Lippen gekommen waren. Verwirrt von seiner Art und Weise die Dinge zu sehen. Ob er es ebenso sehen würde wenn er an seiner Stelle gewesen wäre? Forschend wanderte der Blick ihrer blauen Augen über das Gesicht des jungen Mannes - haftete sich einen Moment an seine Lippen, auf denen ein leichtes Schmunzeln zu erkennen war. Er fuhr fort. Unterstrich mit seinen folgenden Worten nur das zuvor gesagte und noch immer sah sie ihn mit diesem verständnislosen Blick an als würde sie Schwierigkeiten haben ihn tatsächlich zu verstehen und irgendwie war es auch so. "Aber..." kam es ihr über die Lippen aber sie stoppte noch bevor sie fortfahren konnte - schloss die Lippen wieder nur um ihren Blick folgend zu senken. Reue. Schuld. Er hatte viel abbekommen. Das war wahr. Das war auch ihre Schuld. Sie presste die Lippen aufeinander, schluckte die Worte hinunter, die sie an ihn richten wollte weil sie eigentlich hier zwischen ihnen nichts verloren hatten. Weil es eigentlich eine Sache zwischen Alex und ihr war. Eine Sache, die er nie hätte erfahren sollen. Eine Sache, die ihm nichts anging weil er genau genommen gar nicht mehr Teil ihres Lebens sein hätte sollen wenn sie endlich mal konsequent genug wäre das zu unterbinden. Yumi hielt den Atem an, als er sie in eine Umarmung zog, seine Arme um ihren schlanken Körper legte und sie sanft aber zugleich bestimmt an sich zog. Als er ihr folgend zustimmte bildete sich ein Kloß in ihrer Kehle. Was hatte sie erwartet? Einen Widerspruch? Nicht wirklich. Sie wusste das es unverzeihlich war aber es aus seinem Mund zu hören war noch einmal etwas ganz anderes. Er fuhr fort und als er an einem bestimmten Punkt angekommen war, wurden ihre Augen ein Stück weit größer. Verletzt. War es das? War es das was all die Jahre zwischen dem Silberhaarigen und ihr gestanden hatte? Unausgesprochene Gefühle wegen dem was passiert war? Ihr Körper versteifte sich unter der zärtlichen Berührung des Dunkelhaarigen. Es ging nicht darum das er sie geschlagen hatte - sie physisch so übel zugerichtet hatte denn dem war nicht so. Es ging einfach um die Tat an sich. Darum das ER es getan hatte. Ihr Freund. Ihr Vertrauter. Der Erste den sie geliebt hatte. Irgendetwas war in ihr an jenem Tag gestorben. Vielleicht der Teil von ihr der an so etwas banales wie Liebe glaubte. Ein Wort mit dem so unfassbar gern um sich geworfen wurde. Sie spürte sein sanftes Streicheln an ihrer Wange. Fast so als wolle er mit dieser liebevollen Geste die Vergangenheit auslöschen. Unbewusst lehnte sie ihren Kopf ein wenig dagegen bevor sie sich in seinen Armen drehte - sich ihre Blicke kreuzten. Ein Schmunzeln schlich sich auf die Lippen des Mädchens. Ein freches Grinsen blieb nachdem sie folgende Worte an ihn richtete. "Najaaaa.... deine Meinung ist nicht wirklich objektiv...oder?" Wenn man bedachte was für Dinge die Beiden miteinander schon angestellt hatten, war es nur klar, dass Darren die ganze Sache ein kleines bisschen anders sah. Spielerisch biss sich Yumi auf die Unterlippe um ihren Gegenüber zu verdeutlichen warum er wohl keine passende Jury war wenn es darum ging zu bewerten wer nun besser war - Alex oder Yumi. Sie war ihm dankbar dafür, dass er das Gespräch in eine leichtere Richtung lenkte. Dafür, dass er dem Ganzen die Schwere nahm. Erneut trafen sich ihre Blicke doch dieses Mal sah sie nicht weg - dieses Mal ging sie dem Verlangen nach den Abstand zwischen ihnen zu überwinden und von seinen Lippen zu kosten. Wieder und wieder nur um den Kuss folgend zu unterbrechen weil sie sich selbst nicht vertraute. Weil mehr passieren würde. Er hatte nicht unrecht und doch machte sie sich einen Scherz daraus als sie sich räuspernd zurückgezogen hatte. "Pfft... Schauspielstudenten und ihr großes Ego..." Yumi hob eine Augenbraue und musterte das Gesicht des Anderen als wäre das was gerade über seine Lippen gekommen war völlig abwegig und doch verflüchtigten sich die Gedanken der Blonden ganz automatisch. Erst recht als Darren sich auf die Unterlippe biss und in ihr der Wunsch aufkeimte das für ihn zu übernehmen. "Neue Dinge also...?" ging die Blonde schließlich auf seine Aussage ein bevor sich ihre Gedanken in eine Richtung verflüchtigten, die sie nicht wollte oder zumindest nicht wollen sollte. "...wie zum Beispiel lieber schlafen zu gehen als etwas zu tun was nicht richtig wäre?" harkte Yumi schließlich nach und wusste selbst, dass sie sich damit keinen Gefallen tat. Er hauchte ihr folgend einen stillen Kuss auf die Lippen bevor sie sich wenige Sekunden später im Bett wiederfanden. Sie lagen eng beieinander - er hatte sie in seine Arme gezogen - drückte sie an sich und nur für den Moment ließ sie ihn gewähren - ließ sie es zu den Augenblick zu genießen. Eingehüllt in seinen Duft - seiner Wärme. Seine Worte erreichten sie - sie verstand sie. Hier und Jetzt dachte sie nicht darüber nach, dass sie bald kein Dach über den Kopf hatte - keine Arbeit - kein Geld. Sie dachte nicht daran, dass sie zu wenig war - nicht gut genug. Hier und Jetzt konnte sie einfach sein. Einfach genießen und für diesen Moment wünschte sie sich, dass er nie vergehen sollte auch wenn sich Yumi selbst klar war wie töricht dieser Gedanke war. Spätestens als sie ihre Hand unter sein T-Shirt schob und die Narbe spürte, die er ihretwegen trug, wurde sie sich der Realität wieder bewusst. Leise kam die Frage über ihre Lippen. Sie rechnete nicht mit einer Antwort und doch drang seine Stimme wenig später an ihr Ohr - flüsternd - gedeckt. "Normal..." wiederholte die Blonde als er zu Ende gesprochen hatte. "...wird es das je wieder sein?" Sprach sie von der bleibenden Narbe, die nun seinen Körper zierte - die ihn immer an jenen Abend erinnern würden? Sprach sie von dem fehlendem Gefühl in seiner Hand, welches ihm seine Zukunft ruinierte? Sie hatte ihm all das genommen und er würde Tag für Tag daran erinnert werden. Selbst wenn er glaubte Gefühle für sie zu haben - würde er sie irgendwann dafür verantwortlich machen, dass sie ihm seine Träume genommen hatte? Irgendwann würde er die Wahrheit erkennen. Er drehte sich in ihre Richtung, legte den Arm um ihre Taille und drückte sie an sich. Er fuhr fort. Sprach davon das es schon okay ist aber sie wussten Beide, dass dem nicht so war. Es war nicht okay, dass er der Leid tragende war für ihre Fehlentscheidungen. Es war nicht okay, dass er vielleicht bleibende Schäden davon trug. Nichts davon war okay. Ja man konnte es nicht rückgängig machen aber man konnte Schadensbegrenzung machen und in ihrem Fall sah das so aus in dem sie sich fern hielt. Gleich wenn sie morgen wach war, würde sie gehen und nicht zurücksehen. Unbewusst krallte sie sich ein bisschen in seinem T-Shirt fest als er sie fester an sich drückte. Sie presste die Augen zusammen und vergrub ihren Kopf an seiner Brust. Still bat sie ihn um Entschuldigung. Immer und immer wieder aber es verließ kein Wort ihre Lippen weil sie nicht hören wollte, dass sie nicht Schuld war. Sie wollte diese Lüge nicht immer und immer wieder hören. Sie sagte kein Wort. Antwortete ihm nicht. Vielleicht würde er einfach glauben, dass sie eingeschlafen war. Er würde nicht allein sein. Nein. Menschen wie Darren waren nie alleine. er hatte Menschen um sich die ihm gut taten. Menschen, die nicht nur Leid mit sich brachten. Der Druck in ihrer Brust nahm zu als er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte. Sie hatte das nicht verdient. Sie hatte all das einfach nicht verdient. Irgendwann war auch Yumi eingeschlafen. War von seinem gleichmäßigen Atmen und seinem Herzschlag in den Schlaf geschaukelt worden bis sie einige Stunden später schließlich als Erste erwachte. Immer noch lag die junge Erwachsene in seinen Armen. Es schien fast so als hätten sie sich keinen Millimeter voneinander weg bewegt. Vorsichtig blinzelte das Mädchen und hob ihren Kopf ein Stück weit an um in das schlafende Gesicht des Studenten zu sehen. Ihr Blick wanderte darüber - studierte die markanten Züge des Anderen bevor sie sich etwas widerwillig aber behutsam aus seinen Armen schälte. Sie durfte nicht bleiben. Je länger sie blieb desto schwerer würde es werden zu gehen. Wie spät es wohl mittlerweile war. Sie fühlte sich noch immer hundemüde aber es war besser jetzt zu gehen. Das Bett knarrte leicht unter ihrer Bewegung und gerade als Yumi sich aufgerichtet hatte, schielte sie noch einmal über ihre Schulter in die Richtung des Anderen, der nach wie vor zu schlafen schien - sein Brustkorb hob und senkte sich im gleichmäßigen Zügen und das Chaos auf seinem Kopf lud regelrecht dazu ein die Finger durch seine Locken gleiten zu lassen. Die Blonde lächelte leicht bei diesem Anblick bevor sie sich davon losriss und sich einmal mit der Hand durch das Haar fuhr, es aus ihrem Gesicht strich um sich folgend langsam vom Bett zu erheben - wohlbedacht so wenig Lärm wie nur irgendwie möglich zu machen - Darren im besten Fall nicht zu wecken. Das Mädchen streckte sich etwas bevor sie durch das Zimmer tapste auf der Suche nach ihrem Pullover. Es dauerte nicht lange bis sie fündig geworden war. Erneut blinzelte sie etwas verschlafen als sie von einem Sonnenstrahl geblendet wurde, der sich seinen Weg durch die schlampig zugezogenen Vorhänge gebahnt hatte. Ihr Blick fiel auf die Gitarre, welche in der Ecke lag und sie machte ein paar Schritte darauf zu um sich das Teil näher anzusehen. Shit. Es sah ziemlich übel aus. Da war wohl nichts mehr zu machen. Ein Seufzen kam über die Lippen der Blonden bei dem Anblick. war es das wirklich wert gewesen? Sie kannte die Antwort auf diese Frage und schüttelte nur den Kopf bevor sie sich wieder abwandte und auf die Tür zusteuerte. Yumi widerstand dem Verlangen noch einmal über ihre Schulter zu sehen - presste die Lippen stattdessen aufeinander und wollte gerade mit der freien Hand, in der sie nicht ihre Schuhe trug, nach der Türklinke greifen als sie mit dem Fuß gegen Etwas am Boden stieß, was schließlich ins Rollen geriet und mit einem Klirren gegen die Tür donnerte. "Fuck..." kam es nahezu lautlos über ihre Lippen bevor sie nun doch vorsichtig über ihre Schulter in Richtung Bett schielte von dem aus sie ein verschlafener Schauspielstudent ansah. Warum musste diese beschissene Flasche auch einfach hier am Boden herumliegen und ihren Abgang ruinieren...?

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Irgendetwas war anders. Irgendwas stimme nicht. In seinem Kopf hallten noch ihre Worte. Ihre Frage ob es je wieder normal werden würde. Normal dass er irgendwann seine Finger wieder spüren und bewegen konnte, weiter Musik machen und ohne Einschränkungen sein Studium verfolgen konnte? Normal dass seinen Bauch keine große Narbe mehr zierte, sie vielleicht mit der Zeit einfach verschwand, sie nicht länger sichtbar war? Normal, dass sie einfach wieder ihr Leben leben konnte, so unbeschwert und frei wie sie es wollte ohne sich Vorwürfe zu machen, die sie sich im Grunde gar nicht zu machen brauchte? Was war schon normal, war normal das was man als Mensch anstreben sollte? Damit das Leben so verlief wie es am besten für einen war, ohne irgendwelche Abwege oder Gefahren die lauerten. Ja, ein normales Leben klang für die meisten wahrscheinlich ansprechend. Darren hatte nichts mehr darauf geantwortet. Weil er eh schon mit der Müdigkeit zu kämpfen gehabt hatte, ihm seine Worte nur langsam und leise über die Lippen gekommen waren und er vielleicht auch gar keine Antwort darauf wusste. Weil er sie vielleicht auch gar nicht hören wollte. Immerhin sollte man sich doch eh auf die guten Sachen konzentrieren, positiv bleiben, nie die Hoffnung verlieren und dazu gehörte wohl nicht daran zu glauben dass es nie wieder normal werden würde. Aber wenn man es oft genug sagte, wenn man sich selbst immer wieder hörte dass alles gut und normal werden würde, vielleicht glaubte man es am Ende ja selbst. Aber mit diesen Methoden kannte sich Yumi wahrscheinlich besser aus nachdem sie ja ein paar Semester Psychologie hinter sich hatte oder? Schlaf übermannte ihn, holte ihn ein, wickelte ihn in Dunkelheit und schenkte ihm doch keinen Traum. Irgendetwas war anders. Ihm war kalt. Im Halbschlaf suchte er mit schwerfälligen Bewegungen nach seiner Decke. Irgendetwas stimmte nicht. Der Musiker war wach und trotzdem hatte er das Gefühl noch zu schlafen, eine Art Dämmerzustand in dem er merkte dass das Bett leer war. Dass der Platz neben ihm leer war. Wunderte es ihn? Plötzlich riss ihn schließlich ein lautes Klirren vollends aus dem Schlaf. Er hatte kurz den Atem angehalten, war jedoch nicht hochgeschreckt, hatte nur seine Augen geöffnet um nach der Quelle des Geräusches zu suchen und es dauerte auch eigentlich nicht lange. Auf dem Weg zum Badezimmer, wie er es sich vor wenigen Sekunden noch einreden wollte, war sie auf jeden Fall nicht mit ihren Schuhen in der Hand und diesem Gesichtsausdruck. „Du bist wohl ein bisschen aus der Übung hm.. mit dem Davonschleichen..“, murmelte der junge Kerl und schmunzelte. Sein Blick wanderte von der Flasche am Fußboden hinauf zu Yumi. Sein Kopf dröhnte etwas, jedoch bei weitem nicht so schlimm wie schon einige Male zuvor. Man wurde wohl belohnt wenn man sich auf eine Sorte Alkohol begrenzte und nicht alles wild durcheinander in sich schüttete. „Oder bist du auf dem Weg uns Frühstück zu machen?“ Eine eher rhetorische Frage, was beide wussten, immerhin war es kein Geheimnis. Er rutschte etwas nach oben, richtete sich langsam auf und wandte schließlich seinen Blick von ihr ab, schenkte seine Aufmerksamkeit nur kurz seiner verletzten Hand um festzustellen dass sich nichts getan hatte. Als käme die Wunderheilung über Nacht und trotzdem machte er es jeden Tag wieder. Es herrschte eine kurze Stille in seinem Zimmer, zwischen ihnen, während er seine Augen geschlossen hatte als wäre er immer noch nicht ganz wach bevor er schließlich tief Luft holte. Darren versuchte erst gar nicht die Blonde irgendwie aufzuhalten, ihr nach zu springen, sie am Arm zu packen, sie bitten zu bleiben. Vielleicht weil er sich nicht aufdrängen wollte, vielleicht weil er wusste dass es sowieso keinen Sinn hatte. „Das.. Angebot bleibt.“, sagte er, schaute aber nicht zu ihr hinüber, massierte seine tauben Finger. Seine Tür stand immer offen für sie. Genauso wie sein Herz.

  • Darren & Yumi - In Darrens Zimmer


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    Seine Stimme war heiser - schlaftrunken und deutlich in Mitleidenschaft gezogen von dem vorabendlichen Alkoholausrutscher. Sie spürte wie sein Blick an ihr nach oben glitt und erwiderte das Schmunzeln auf seinen Lippen als sich ihre Blicke trafen. "Ja... das letzte Mal ist schließlich ein Weilchen her..." Ein Funkeln war im Blau ihrer Augen zu erkennen. Verheißungsvoll irgendwie. Wollte sie ihre kleine Lüge bezüglich eines gewissen Silberhaarigen und ihre Beziehung zu ihm unterstützen oder dem Schauspielstudenten lediglich an ihr letztes Aufeinandertreffen erinnern, welches auf diese Weise geendet hatte. Sie wie sie sich aus seinem Zimmer stahl nachdem sie einander nahe gewesen waren. Nicht wie dieses Mal - auf andere Weise. "Ich habe nicht mit einem Hindernislauf gerechnet..." Die Blonde deutete auf die leere Flasche zu ihren Füßen und hob eine Augenbraue als sie wieder zu Darren sah als deute sie an, dass er ihr mit purer Absicht Hindernisse in den Weg gelegt hatte um sie am Gehen zu hindern. Ihre Mundwinkelzuckten amüsiert nach oben. "Frühstück... natürlich. Irgendwelche speziellen Wünsche?" Sie begegnete kurz seinem Blick als er sich im Bett ein Stück aufrichtete bevor er sich ihr entzog - ihr auswich weil sie wohl Beide wussten, das Yumi keineswegs auf dem Weg in die Küche war um ihnen etwas zu Essen und eine Tasse Kaffee zu organisieren. Wortlos verweilte sie zwischen Tür und Angel - beobachtete wortlos seine Bewegungen - oder vielmehr den fehlenden Bewegungen seiner Hand, die er gerade genauer unter die Lupe nahm. Das Gefühl war nicht zurück. Natürlich nicht. Yumi senkte den Blick, schloss ihre Augen für einen Moment und nahm das Seufzen so nur noch bewusster war, welches seiner Kehle entglitt. Verzweiflung? Wegen seiner Hand? Ihrer Sturheit? Sie vermochte es nicht einzuschätzen und irgendwie war es auch nicht von Belangen, richtig? Er wiederholte sein Angebot vom Vorabend. Es schwebte zwischen ihnen - eingehüllt in ungesagte Worte. "Ich... kann nicht..." Sie blickte zu Boden - visierte die leere Flasche für einen Moment nur um folgend in Richtung der zerstörten Gitarre zu wandern und folgend zu dem Kerl im Bett. Egal wohin sie hier blickte - überall waren Beweise dafür, wie zerstörerisch sie war - wieviel Schaden sie hier schon angerichtet hat - in seinem Leben. "Hör zu... ich muss..." Sie deutete in Richtung Tür und verzog die Lippen zu einer geraden Linie. Sie musste gar nichts und das wussten sie Beide. Ein kurzer Blick in die dunkelbraunen Augen, die nun wieder für einen Moment auf sie gerichtet waren bevor sie nach der Türklinke griff und das Zimmer des angehenden Schauspielers verließ. Als die Blonde die Tür schließlich ins Schloss fallen ließ verweilte sie noch einen Moment auf der anderen Seite - merkte, dass sie den Atem angehalten hatte - unbewusst. Sie entließ die Luft aus ihrer Lunge und lehnte sich gegen die Tür. Sie verharrte. Eine Sekunde. Zwei. Bevor sie sich schließlich von der Tür abstieß und in Richtung Küche ging um sich einen Kaffee hinunterzulassen. Teilnahmslos beobachtete die junge Erwachsene wie sich die Tasse mit der schwarzen Flüssigkeit füllte bevor sie in ihre Tasche griff um auf ihr Handy zu sehen. Cylie. Ihre Mundwinkel zuckten kurz nach oben als sie die Nachrichten der Brünetten las. Yumi tippte schnell eine Nachricht bevor sie das Handy wieder in ihre Tasche gleiten ließ. Sie griff nach der Tasse - ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen als sie die Kühlschranktür öffnete und einen Schluck Milch hinzufügte nur um wieder zu dem Zimmer zurückzukehren aus dem sie vor wenigen Minuten erst gekommen war. Sie zögerte einen Moment bevor sie ihre freie Hand hob um anzuklopfen. Es dauerte etwas bevor die Tür sich öffnete und ein irritierter Lockenkopf ihr entgegenblickte. Yumi streckte ihm die Tasse Kaffee entgegen und funkelte Darren durch ihre blauen Augen an. "Ich will nicht auch noch Schuld daran sein wenn du deine Vorlesung verpasst..." Kaffee mit einem Schluck Milch. So trank er das koffeinhaltige Getränk. Sie erinnerte sich. Den Kaffeegeschmack des Anderen zu kennen ist doch etwas Besonderes."Sind wir jetzt,,, quitt?" Sie erwiderte den Blick seiner dunkelbraunen Augen und schmunzelte.

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    „Hm stimmt, ich vergaß..“ Der Schauspielstudent hob seine Hand und legte seine Finger an seine Stirn, schüttelte den Kopf ein klein wenig als würde er enttäuscht über sich selbst sein dass er diesen besonders wichtigen und ehrlichen Fakt vergessen hatte. Dass Yumi ja in einer Beziehung war. In einer sehr tollen und ernsten Beziehung in der sie sich nach keinem anderen Mann sehnte als nach ihrem festen Freund. Dem Studenten eine Tür weiter. „Das ist ja jetzt nicht mehr dein Ding.“, fügte er hinzu, entspannte seine Haltung wieder, fand das Schmunzeln wieder und erwiderte das Funkeln ihrer blauen Augen. Was sein Blick genau aussagen wollte? Vielleicht wollte er vorwurfsvoll wirken, enttäuscht, verletzt, herausfordernd, vielleicht alles zusammen, vielleicht auch gar nichts davon. Vielleicht wollte er ihr auch einfach durch seine braunen Augen hindurch mitteilen, dass er ihr nicht glaubte. Oder aber es nicht gut hieß, was sie hier machte, wenn alles doch wirklich ernst war, aber das hatte er bereits gesagt, sie deshalb sogar zurück gewiesen wofür er sich wirklich selbst eine Ohrfeige verpassen wollte aber so war es ja immerhin besser oder nicht? Es war auch besser wenn sie durch diese Tür ging und ihn hinter sich ließ. So konnte sie ihr Leben weiter leben. Ihr neues Liebesglück genießen. Vielleicht war auch er es, der endlich einen Schlussstrich ziehen sollte. Es beenden. Aber er musste ja fast schon darüber lachen was für Gedanken er sich machte. Als ob er das wollte. Das machte. Yumi aufgeben? Es war keine Option, keine Möglichkeit, so einfach war das nicht, wie die ehemalige Studentin das vielleicht dachte. „Ein bisschen Herausforderung muss sein. Wäre doch sonst langweilig oder nicht? Und wie es aussieht hast du leider verloren.“ Auch er sah erneut zu der leeren Flasche am Boden, die er vor einigen Stunden noch sinnlos in sich gekippt hatte. Weil er gedacht hatte danach wäre alles besser, als hätte der Alkohol irgendwie geholfen. Warum war der Gedanke, dass dieses Gift die Antwort auf Alles war, eigentlich so fest in den Köpfen der Menschen verankert? Als Yumi seine Worte aufgriff, das Angebot mit dem Frühstück spaßeshalber annahm, legte er nachdenklich seine Finger ans Kinn. Als stellte er sich in seinem Kopf ein kleines Buffett an den leckersten Speisen zusammen. Ob sein Magen damit klar kommen würde, da war er sich gar nicht so sicher. Aber so ein bisschen Rührei mit Speck oder süße Waffeln.. konnte man da nein sagen, vor allem, wenn sie einem ans Bett gebracht wurden? Ihm war klar, dass das nur ein Wunschdenken war, dass er sich darüber keine Gedanken machen brauchte und er tat es schließlich auch nicht mehr, lenkte seine Aufmerksamkeit auf seine tauben Finger, die er nach wie vor nicht spüren konnte. Der wie vielte Tag war das mittlerweile? Hätte er Buch führen sollen? Tägliche Gedanken und Veränderungen diesbezüglich aufschreiben, auch wenn es sie nicht gab? Ob so etwas helfen würde besser mit der Situation klar zu kommen? Vielleicht hätte es seiner Gitarre geholfen, die zertrümmert in der Ecke lag und nicht mehr zu gebrauchen war. Vielleicht hätte er so seine Wut besser lenken können aber die Antwort darauf konnte er sich auch selbst geben. Der Musiker schaute wieder auf, schaute zu ihr. Ihre Blicke kreuzten sich während sein Mund sich öffnete als wollten noch so viele Worte über seine Lippen kommen, doch er blieb still. Hatte es sowieso keinen Sinn mehr da Yumi sein Zimmer längst verlassen hatte. Somit starrte er eine Weile auf die geschlossene Tür. Fühlte eine Leere in sich. Darren presste seine Lippen aufeinander, drehte seinen Kopf herum und wischte mit seiner Hand über sein verschlafenes Gesicht. Strich sich anschließend durch die zerzausten Locken als könnte er sie dadurch in Ordnung bringen. Noch ein paar Sekunden sah er durch sein Zimmer, sein Blick haftete sich an seine zerstörte Gitarre, die leere Glasflasche und schließlich sein Handy, das herum gedreht auf seinem Nachttisch lag. Er überlegte, hatte eigentlich keine Lust auf niemanden. Weil niemand außer ihr diese Leere füllen konnte. Aber es war albern so zu denken oder? Sich in seinem Zimmer zu verkriechen. Wie ein Teenager dem gerade frisch das Herz gebrochen wurde. Deshalb griff er nach seinem Handy und hatte dort auch ein paar Nachrichten, die auf ihn warteten, die er zumindest zumindest zum Teil beantwortete. Gut, eigentlich nur die einer bestimmten Person, die er wohl nicht mehr länger warten lassen sollte. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, was auch gleich wieder verschwand als er das Handy sperrte und zurück legte und nach einem Seufzen zur Seite rutschte. Aufstehen und duschen klang doch erstmal nach einem guten Plan, bei dem hoffentlich sein Kopf mitmachte und nicht gleich vom Schwindel eingenommen werden würde sobald er aufstand. Doch das Klopfen an seiner Tür ließ ihn inne halten. Ob kurz die Hoffnung in ihm aufkeimte? Mit Sicherheit. Ob er sich fragte, wer um diese Uhrzeit an seiner Tür klopfte. Das auch. Wie viel Uhr war es überhaupt? Er hatte an seinem Handy nicht einmal darauf geachtet. Als sich seine Tür schließlich öffnete, Yumi herein traf und eine dampfende Tasse in der Hand hielt, wirkte er wahrscheinlich mehr als irritiert und überrascht während sein Blick ihren Bewegungen folgte. Wortlos nahm der junge Student den warmen Kaffee entgegen, dessen vertrauter Duft ihm sogleich in die Nase stieg. „Hast du dich verlaufen?“ An der Tür geirrt? War die Tür, die sie doch eigentlich suchte, neben der seinen oder? Er führte die Tasse an seine Lippen, sah noch einmal zu ihr hinauf und entdeckte das Schmunzeln auf ihren Lippen, was sich kurz auf seinen spiegelte bevor er sich schließlich vorsichtig einen kleinen Schluck des frisch gebrühten Kaffees gönnte. Sie hatte sich gemerkt wie er seinen Kaffee trank. Er schmeckte so wie er ihn immer trank. Ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Inneren aus. Ob vom servierten Kaffee, weil sie zurück gekommen war, weil sie sich so etwas gemerkt hatte oder alles zusammen. Darren lehnte sich etwas zur Seite, stellte die Tasse auf seinen Nachttisch neben das Handy und griff folgend an den Stoff ihres Oberteils. Zog sie somit zu sich hinunter und küsste die junge Frau. Kurz aber nicht weniger intensiv. „Was, wenn ich nein sage..?“, wisperte er gegen ihre Lippen und grinste.

  • Darren & Yumi - In Darrens Zimmer


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    Die Botschaft kam an und natürlich zog er ihre kleine Lüge ins Lächerliche. Weil es so abwegig war, dass Alex und sie es noch einmal versuchten? Noch abwegiger vielleicht seit er von dem wusste was in der Vergangenheit passiert war zwischen den Beiden. Unweigerlich dachte die Blonde an die Situation, die überhaupt erst dazu geführt hatte, dass der Schauspielstudent in dieses eigentlich gut gehütete Geheimnis eingeweiht worden war. Sie sah die Wut in seinen Augen. Die Verzweiflung. Fast so als würde sie die Situation erneut durchleben. Sie hörte seine Worte. Warum er? Warum er und nicht ich? Zwischen den Lippen hervorgepresste Worte. Sie hatten sie an damals erinnert und doch war die Situation eine ganz andere gewesen. Keineswegs zu vergleichen. Ihr Blick wanderte über das Gesicht des Anderen. Entdeckten das fast schon spöttische Grinsen, welches auf seinen Lippen zurückgeblieben war. Auch wenn es eine Lüge war - auch wenn es wahrscheinlich nie passieren würde weil ein gewisser Silberhaariger ihr anscheinend aus dem Weg ging auch wenn er es verneinte - er war die für sie offensichtlichere Wahl. Weil sie wusste das Darren jemanden Besseren verdient hatte. Bullshit. Der wahre Grund war, dass er gefährlich war. Weil sie Angst davor hatte Jemanden einzulassen. Verletzt zu werden. Wenn man nicht mit vollem Herzen dabei war konnte man immerhin auch nicht verletzt werden. Aber sie redete sich ein, dass sie sich seinetwegen von ihm fernhielt. IN Wirklichkeit war auch dieser Schachzug egoistisch. Sie sagte nichts darauf - belächelte den Versuch sie aufzustacheln seitens des Lockenkopfs. "Schade... ich hätte zu gerne erfahren was ich bekommen hätte wenn ich gewonnen hätte..." antwortete sie schließlich auf das Geplänkel des Anderen hinsichtlich seines kleinen Hindernisparcours, den er gestern aufgebaut hatte und wahrscheinlich nicht als solcher gedacht gewesen war. Yumi schmunzelte und strich sich eine lose Haarsträhne zurück als sie den Blick seiner dunkelbraunen Augen einfing - ihn einen Moment zu lange erwiderte bevor sie das Zimmer hinter sich ließ. Sie war in ihren eigenen Gedanken verloren als sie sich in der Küche wiederfand - seinen Kaffee zubereitete wie er ihn mochte und Cylie antwortete. Niemand sonst war hier. Wie spät war es? War es überhaupt wichtig. Sie hatte keine Kurse und Vorlesungen mehr vor denen sie sich drücken musste und trotzdem fühlte sich die Blonde mehr denn je unter Druck gesetzt. Der Griff um die Tasse mit dem Heißgetränk wurde stärker als sie zu seinem Zimmer zurückkehrte obwohl sie es nicht tun sollte. Kurz wanderte ihr Blick zu dem Zimmer nebenan. Verschlossen. War er überhaupt nach Hause gekommen oder war er im Krankenhaus bei Alice? Bei einer Anderen? Yumi senkte den Blick. Warum interessierte es ihn überhaupt ob sie bei Darren war? Weil er sie immer noch liebte? Das waren seine Worte aber sie war sich ziemlich sicher, dass es keine Liebe war. Nicht mehr. Er liebte das Mädchen von damals. Das Mädchen vor Kanada. Das Mädchen vor ihrem Streit. Richtig? Yumi schüttelte den Kopf und klopfte an der Tür des Schauspielstudenten. Sein Blick war unbezahlbar als er sie in der Tür entdeckte. Irritiert. Überrascht. Als könnte er seinen eigenen Augen nicht trauen. Langsam bewegte sich die ehemalige Studentin auf ihn zu und reichte ihm das Heißgetränk - gefolgt von seinem Blick. Wortlos nahm er ihr den Kaffee ab. Sie lachte kurz auf als er vermutete, dass sie sich verlaufen hatte. Dachte er wirklich, dass ihr erster Weg ins Bett des Anderen war oder war es nur ein weiterer Versuch sie als Lügnerin zu überführen - ihr zu entlocken, dass Alex und sie gar kein Pärchen waren? Unweigerlich folgte sie seiner Bewegung - wie er die Tasse an seine Lippen legte und einen Schluck davon nahm nur um die Tasse folgend auf seinem Nachttisch abzustellen. Die Blonde öffnete ihre Lippen einen Spalt um zu einem Kommentar bezüglich des Heißgetränks anzusetzen als der angehende Schauspieler sie an ihrem Pullover nach unten zog - seine Lippen auf die ihren drückte und sie in einen innigen Kuss verwickelte. Ganz automatisch schloss sie die Augen, lehnte sich in den kurzen aber nicht weniger intensiven Kuss, legte ihre Hand dabei in seinen Nacken. Er hatte sich bereits von ihren Lippen gelöst während sie die Augen noch für eine weitere Sekunde geschlossen hielt. Den Geschmack den sein Kuss zurückließ genoss. Das Flüstern seiner Worte kitzelte auf ihren Lippen. Verheißungsvoll. "Der... Kaffee schmeckt ja richtig gut - vielleicht ist das mein verborgenes Talent, dem ich in Zukunft nachgehen sollte..." Sie senkte ihren Blick auf das Grinsen des Anderen. Seine Worte hinterließen nicht nur ein Kribbeln auf ihren Lippen - es jagte durch ihren gesamten Körper. Sein Name kam ihr als Flüstern über die Lippen während sie ihre zweite Hand an sein Gesicht legte, ihren Daumen über seine Unterlippe gleiten ließ. Sie biss sich auf die Lippe und grinste den Dunkelhaarigen verspielt an. "Kann ich das irgendwie ändern...?" Sie tauchte in die dunkelbraunen Augen des Anderen ein. "Du weißt... ich bleibe Anderen nicht gerne etwas schuldig..." Ihre Mundwinkel zuckten kurz nach oben.

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Die Antwort auf ihre Frage, was denn der Gewinn seines unabsichtlich ausgelegten Hindernisparcours gewesen wäre, lag ja eigentlich auf der Hand, weshalb der junge Student nichts weiter dazu sagte. Er musste es ja nicht ausführen. Das leise und unauffällige Verschwinden, sodass niemand etwas mitbekommen hätte. Darren wäre irgendwann aufgewacht, hätte die Augen aufgemacht und wäre alleine gewesen. Der Platz neben ihm leer, genauso wie das Zimmer. Yumi hätte das Weite gesucht, hätte sich nicht diesem Moment stellen müssen. Sie hätte weiterziehen können, irgendwohin, wo es vielleicht besser war. Aber die leere Flasche am Boden hatte das alles geändert. Zumindest fürs Erste, denn trotzallem ließ sich die ehemalige Studentin nicht aufhalten, verschwand schon bald durch die Tür und als diese ins Schloss fiel, war er es schließlich doch. Alleine. Natürlich war er niemals ganz alleine oder gar einsam, es gab ja außer Yumi noch andere Menschen auf die er bauen und denen er vertrauen konnte, Freunde und auch seine Familie aber das spielte momentan auch gar keine Rolle. Selbst wenn eine dieser Personen jetzt bei ihm wäre, würde es nichts ändern. Trotzdem warf er einen Blick auf sein Handy weil vielleicht ja etwas Wichtiges passiert war. Wobei er dann eher einen Anruf bekommen hatte. Wahrscheinlich waren es nur ein paar Minuten gewesen, keine große Zeit war vergangen und doch hatte es sich im Nachhinein wie eine Ewigkeit angefühlt, diese Minuten bis Yumi doch wieder zurück in sein Zimmer gekehrt war. Mit einer frisch aufgebrühten Tasse Kaffee, deren Geruch sich gleich im Zimmer verteilte. Mit etwas Milch, so wie er ihn immer trank und er überlegte, was es für eine Bedeutung hatte, dass sie sich das gemerkt hatte. Vielleicht einfach Zufall? Weil eben so viele Menschen ihren Kaffee mit Milch tranken? Oder steckte mehr hinter dieser simplen Geste? Der herbe Geschmack des Getränks breitete sich in seinem Mund aus, auch wenn er nur einen kleinen Schluck gekostet hatte. Immerhin war er ja noch heiß. Doch so sehr er sich vor allem innerlich über diese kleine und doch eigentlich so große Geste freute, war die warme Tasse nicht mehr länger von Bedeutung als er sie beiseite stellte und sich Yumi widmete, die vor ihm stand und deren Lippen er im nächsten Moment küsste. Nachdem er sie an ihrem Pullover zu sich hinunter gezogen hatte. Ihre Hand in seinem Nacken hinterließ ein Kribbeln. „Bringst du mir meinen Kaffee dann jeden Morgen?“, erwiderte der Musiker auf ihre Zukunftsidee. „Darüber würde ich mich wirklich freuen.“ Worüber genau? Galten seine Worte noch dem allmorgendlichen Kaffee der Blonden oder schon weitaus mehr, jetzt wo sich ihre andere Hand an sein Gesicht gelegt hatte, er ihren Finger an seinen Lippen spürte, sich das Kribbeln in seinem Körper ausbreitete. Darren erwiderte den Blick ihrer blauen Augen nachdem er kurz über ihre Lippen gehuscht war, das verspielte Grinsen entdeckt hatte, dass sich sogleich in seinem Gesicht spiegelte. Trotz ihrer Worte blieb er stumm, zog stattdessen weiter an ihrem Oberteil, legte zudem seinen anderen Arm um ihre Taille und drückte sie so bestimmt näher zu sich damit ihre Beine letztendlich an der Kante seines Bettes anstießen und sie somit gezwungen war sich zu setzen. Auf ihn, denn schon gleich hatte er auch seinen anderen Arm um sie geschlungen. Das Grinsen auf seinen Lippen verschwand, seine dunklen Augen funkelten sie erwartungsvoll an und doch legte er zuerst seinen Kopf an ihre Schulter. Verblieb so ein paar kurze Sekunden, atmete tief durch, spürte ihre Nähe, nahm ihren süßlichen Duft auf, der sich zugleich mit seinem vermischt hatte. Passierte eben, wenn man in fremden Betten schlief. Schließlich wanderte seine Hand langsam an ihrem Rücken hinauf, seine Finger kletterten über ihre Schulter, nahmen ihre blonde Mähne zurück und entblößten somit ihren nackten Hals, den der Student folgend küsste. Stückchen für Stückchen hauchte er zarte Küsse auf ihre Haut. Auf ihren Hals, hinauf zu ihrem Ohr, bis zu ihrer Wange und schließlich trafen seine Lippen auf die ihren. Ganz sanft und zaghaft, ganz im Widerspruch dazu was seine in ihrem Oberteil festgekrallten Finger aussagten. Oder das aufregende Kribbeln in seiner Körpermitte, sein beschleunigter Herzschlag. „Ich.. bin mir sicher, dir fällt etwas ein..“, sagte er und sein warmer Atem prallte gegen ihre Lippen, die er für diesen Moment frei gegeben hatte. Seine andere, teilweise etwas nutzlose Hand schob er langsam unter ihren dunklen Pullover, der sowieso ein Stück nach oben gerutscht war. Er streifte die Haut ihres unteren Rückens, spürte sie, jedoch nur ganz schwach am Handballen.

  • Darren & Yumi - In Darrens Zimmer


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    Sie schmunzelte belustigt als er ihren Zukunftsplan, der eigentlich gar keiner war ein kleines bisschen ausschmückte - vielleicht ein bisschen zu viel Fantasie dabei hineinfließen ließ wenn man sie fragte. Jeden Morgen für ihn Kaffee machen? Es klang fast schon absurd wenn man daran dachte was der Blonden eigentlich vorschwebte - Abstand zu schaffen. Ein Plan der ihr bis dato nicht sonderlich gut gelungen war. Stattdessen floh sie wieder vor der Realität - floh in seine Arme obwohl sie mehr als deutlich gemacht hatte, dass es keine Option war. Yumi ließ sich auf sein Spielchen ein - konnte es immerhin mindestens genauso gut wie der Schauspielstudent. Es tat gut die Ernsthaftigkeit beiseite zu schieben. Zumindest für diesen Moment wieder einfach zwei junge Erwachsene zu sein mit keinerlei Verpflichtungen. Sie erwischte ihn dabei wie er erneut ihre Lippen fokussierte - wie sein Blick kurz darüber glitt bevor auf den seinen dieses ganz bestimmte Grinsen erschien. Ein Grinsen, welches ihr schon damals als sie sich auf dieser Feier am See kennengelernt hatten aufgefallen war. Wie hätte es auch anders sein können. Es war irgendwie einnehmend. Er zog sie mit einem Ruck näher an sich heran. Ihre Beine stießen gegen die Bettkante und schon im nächsten Moment fand sich Yumi auf seinen Schoß wieder. Fast automatisch schlangen sich seine Arme um den Körper der Blonden. Das Grinsen auf seinen Lippen war verschwunden und stattdessen funkelte er sie durch seine dunklen Augen an. Verheißungsvoll - herausfordernd. Wortlos sahen sie einander an. Dieses ganz bestimmte Knistern zwischen ihnen war mehr als deutlich zu spüren. Eigentlich bei jedem Aufeinandertreffen der Beiden. Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Für einen Moment - einen zweiten. Seine Locken kitzelten an ihrem Hals und unweigerlich hielt sie den Atem an als er ihr so nahe war. Ihre Hand glitt von seinem Nacken hinauf in seine Haare. Sie schloss die Augen - hatte das Gefühl ihr eigenes Herz schlagen zu hören so still war es. Erst als seine Hand langsam ihren Rücken nach oben glitt, erinnerte Yumi sich daran weiter zu atmen. Sachte spürte er wie er mit einer Bewegung ihr Haar zur Seite strich und er seinen Kopf anhob - nur ein kleines bisschen um sich folgend an ihrem Hals entlang nach oben zu küssen. Er benetzte gefühlt jeden Millimeter dieser sensiblen Stelle mit seinen Küssen. Unweigerlich legte sie ihren Kopf ein wenig zur Seite um ihn gewähren zu lassen während sie sich vielleicht unbewusst ein kleines bisschen in seinem Haar festkrallte. Ein wohliges Geräusch drang aus ihrer Kehle. Sehnsüchtig. Fast schon verräterisch. Ihre Lider hatten sich gesenkt und so genoss sie die Liebkosung des Anderen, drehte ihren Kopf schließlich ein wenig um den Kuss, den er ihr folgend auf die Lippen hauchte zu erwidern. Ihr Körper fühlte sich wie elektrisiert durch seine Taten. Eine Hitze stieg in ihr auf - ein Verlangen nach mehr. Dabei war der Kuss den sie austauschten fast schon sanft - richtig zaghaft als könnte man dieses Konstrukt, welches sie sich hier aufgebaut hatten - oder auch nicht - so einfach zerstören. Als er sich schließlich einen Millimeter von ihr löste - verlockende Worte über seine Lippen purzelten, musste Yumi schmunzeln. Sein Atem kitzelte auf ihren angefeuchteten Lippen. "Du scheinst den Kaffee echt bitter nötig gehabt zu haben wenn das dein... Dankeschön war..." neckte sie den Lockenkopf und ließ ihre Hand an ihm nach unten gleiten, kam schließlich auf seiner Schulter zum Liegen. Yumi genoss die Leichtigkeit zwischen ihnen - das Geplänkel, welches sie irgendwie ausgemacht hatte bevor... alles ein wenig anders gelaufen war. Sie spürte wie sich seine andere Hand unter ihren Pullover schob, sachte aber bestimmt über ihren unter Teil des Rückens strich, was ihr eine Gänsehaut verschaffte. Yumi lehnte sich ein wenig in die Richtung des anderen, vergrub ihr Gesicht in seiner Halskuhle, bevor sie einmal tief einatmete und seinen Duft einsog - gemischt mit dem Alkohol vom Vorabend. Sie legte ihre Lippen sachte an seinen Hals. "Irgendwie habe ich ein Déjà-vu..." In Wirklichkeit hatten sie sich doch vor wenigen Stunden erst wiedergesehen nach seinem Krankenhausaufenthalt - seiner darauffolgenden Therapie. Sie waren in ihrem Zimmer gewesen und letztendlich hatte sie einen Rückzieher gemacht. Nicht weil sie es nicht genauso sehr gewollt hatte wie jetzt. Die Narbe. Die Erinnerung an jene Nacht, die ihn so viel gekostet hatte. Die Erinnerung, dass sie einfach nicht gut für ihn war. Erneut legte sie ihre Lippen an seinen Hals - küsste die dünne Haut an jener Stelle, während ihre Hände unter sein T-Shirt wanderten - den Saum packten und es nach oben zogen - nur ein kleines bisschen bevor ihre Blicke sich erneut trafen - sie ihre Lippen auf die seinen legte - fast schon vorsichtig. Sie grinste und knabberte kurz spielerisch an seiner Unterlippe, bevor sie ihn in einen innigeren Kuss verwickelte, den sie folgend auch wieder beendete - nur kurz. "Hmmm.. ich weiß nicht..." Yumis Finger gingen unter dem T-Shirt des Anderen auf Wanderschaft - ertasteten die leichten Muskeln unter ihren Fingerkuppen. "...willst du mich wieder daran erinnern was ich lieber nicht tun sollte?" Yumi hob herausfordernd eine Augenbraue als sie in die dunkelbraunen Augen des Schauspielstudenten sah. Sachte biss sie sich auf die Unterlippe und ließ ihre Hände wieder unter seinem Shirt hervorgleiten und an seinem breiten Rücken nach oben wandern. Ihr heißer Atem prallte gegen seine Lippen, die nur wenige Millimeter entfernt waren. Sie grinste verheißungsvoll. Erneut verwickelte sie Darren in einen Kuss - ließ ihn erst einmal gar nicht zu Wort kommen. Zu sehr genoss sie den Druck seiner Lippen auf den ihren - das Necken seiner Zunge als Antwort auf das ihre. Wie schön wäre es den Kopf einfach immer auszuschalten - einfach nur zu genießen - die Flucht vor der Realität. Ein leises Stöhnen entwich der ehemaligen Studentin als sie sich ein wenig seiner Körpermitte entgegendrückte. Sie sehnte sich nach ihm. Dieser Art von Nähe. Die andere Art von Nähe. Aber sie konnte es nicht aussprechen. Nicht einmal denken und doch verriet jede Tat sie aber sie verschloss die Augen davor. Sie lösten sich schweratmend voneinander. Ihr Blick tanzte über sein Gesicht. "Dein Kaffee... wird noch kalt." kam es über ihre Lippen. Belanglose Worte wo so viele andere Worte besser gepasst hätten - angebrachter gewesen wären. Würden sie es hier beenden? Konnten sie es überhaupt? Besser wäre es. Für beide Seiten wohl - oder?

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Darren musste sich schon etwas zurück halten als er bemerkte wie sie sich in seinen Haaren festkrallte. Wie sie sich zur Seite lehnte, ihn gewähren ließ. Es zu ließ dass er ganz sanft ihre Haut mit Küssen benetzte. Dabei wurde der Griff um ihre Taille enger, er drückte den Körper der jungen Frau näher zu sich. Geleitet von ihrem wohligen Seufzen, das ihn fast schon verleitete weiter zu gehen, mehr zu geben, doch es blieb ein zarter Kuss, beinahe als wollte er sich langsam heran tasten. Als wären sie sich nicht schon einige Male zuvor derart nah gewesen. Als hätten sie nicht schon oft genug diese besondere Nähe zueinander gesucht. Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen. „Vor allem einen derart guten Kaffee.“, erwiderte er in Anspielung darauf dass sie vorhin noch scherzhaft überlegt hatte ihre Zukunft darauf aufzubauen. Seine Hand legte sich an ihren Hinterkopf als sie diesen bei ihm ablegte, sich in seine Richtung lehnte. Mit den Fingern strich er durch das weiche Haar das sanft über ihre Schultern nach unten floss. „Meinst du es.. endet dieses Mal anders?“ Ihm war klar dass diese Arten von Erfahrungen sich immer glichen, sich nicht änderten. Dass der Kopf dabei nur mit einem spielte doch Darren wollte nicht dass es sich wiederholte. Er wusste wovon sie sprach, wusste was vor einigen Stunden in dieser so ähnlichen Situation passiert war. Der Kerl presste seine Lippen zusammen. War es.. vielleicht auch ein dezenter Hinweis ihrerseits? Bis hier und nicht weiter bevor sie sich wieder stellen musste. Dem, woran sie ihrer Meinung nach die alleinige Schuld trug. Doch es kam nicht so wie er für ein paar kurze Augenblicke vermutet hatte, zumindest sprachen ihre Taten von anderen Dingen. Sein Atem ging schneller als er ihre Lippen an seinem Hals spürte, ihre Finger sich an seinem Shirt zu schaffen machten, den Stoff etwas nach oben schoben. Darren hatte seine dunklen Augen geschlossen, genoss diesen Moment und öffnete sie nur kurz, erkannte das Grinsen auf ihren Lippen die ihn im nächsten Augenblick schon küssten. Zuerst genauso zaghaft als wäre es ein Test, ein Hervortasten, eine Art Frage. Ihr Atem kitzelte auf seiner Haut. Seine Mundwinkel zuckten nach oben. „Oh..“ Der Musiker wirkte kurz als überlegte er. Als nahm er sich ihre Worte wirklich zu Herzen, als überdachte er seine Handlungen und auch die der Blonden. Er zog seine Augenbrauen zusammen. Doch zu mehr, zu einer wirklichen Antwort ließ sie ihn gar nicht kommen. Küsste ihn erneut doch dieses Mal war nichts mehr da von der Vorsicht, die sie vorhin an den Tag gelegt hatte. Der Kuss war innig, ihre Zungen spielten miteinander, sie raubten sich einander beinahe den Atem. Ihr genüssliches Stöhnen sorgte dafür dass er sie näher zu sich drückte, jetzt wo sie ebenfalls das gleiche tat. Eine Gänsehaut überzog seinen Körper, ein Kribbeln breitete sich aus. Vor allem in seiner Körpermitte. Als sich ihre Lippen lösten brauchte er einen Moment, atmete tief durch bevor er ihren Blick erwiderte und festhielt. „Ach.. mit ein paar Eiswürfeln dazu passt das dann schon.“ Wurde es eben ein Eiskaffee für unterwegs. Vielleicht brauchte er den bald auch.. zum Abkühlen. Wer weiß. Darren ließ ein paar Sekunden vergehen in denen er die ehemalige Studentin betrachtete, der Blick seiner braunen Augen über ihr Gesicht wandern ließ. Es war Freude in seinen Augen zu erkennen und auch Glück, weil er es manchmal gar nicht wirklich fassen konnte dass Yumi bei ihm war. Zwar nicht so wie sein Herz es sich wünschte aber dennoch schätzte er jede einzelne Sekunde. „Willst du das etwa?“, sagte er schließlich in einem leisen Ton während er seine Hand von ihrem Kopf nahm, sie auf ihren Oberschenkel legte. Seine Finger streiften langsam nach unten, wieder nach oben und das auch immer weiter, kamen ihrer Körpermitte gefährlich nahe bis er stoppte, seine andere Hand ruhte weiter unter ihrem Pullover. Der Musiker griff ihre vorherigen Worte wieder auf, wobei es ja eigentlich seine Worte gewesen waren, die er vor ein paar Stunden noch selbst gesagt hatte. Und eigentlich war er ja immer noch der Meinung. Immerhin wollte er keinen Ärger machen, Yumi in keine unangenehme Situation bringen aber wahrscheinlich reichte dafür schon seine bloße Anwesenheit, wenn er einem gewissen Mann über den Weg laufen würde. Warum nicht auch einfach mal einen Fehler machen, einen Schritt zu weit gehen, sich das nehmen was er wollte? „Dass ich dich erinnere?“ Seine Lippen streiften ihre Wange, ihre Lippen, küssten sie jedoch nicht, übte keinen Druck aus. „Und dich somit davon abhalte?“ Er brachte ein klein wenig Abstand zwischen ihre Gesichter, hob seine dunklen Augenbrauen etwas an. Herausfordernd funkelte er das Mädchen an, vielleicht mischte er sogar noch etwas gespielte Enttäuschung in seinen Blick, der kurz durchblitzte als ginge er tatsächlich davon aus Yumi wollte es hören damit sie sich wieder entfernen, das Weite suchen konnte. „Immerhin hast du ja ein Déjà-vu.“

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