Pappelbrink 2: Die Wohnheime des "St. Ulrich" - Bildungszentrums

  • [Darrens Zimmer] Alessa & Darren

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    Er wiederholte einen Bruchteil ihrer Worte mit einem Schmunzeln auf den Lippen, welches sich schließlich auf ihren eigenen widerspiegelte. Wahrscheinlich wären ihre viele andere Worte eingefallen - treffendere vielleicht - aber sie hatte sich ihm zu Liebe zurückgehalten. Was brachte es ihr das Mädchen, welches ihm am Herzen lag schlecht zu reden? Er wusste selbst wahrscheinlich am Besten um die Eigenheiten der Anderen - hatte offensichtlich darunter zu leiden also war es wohl nicht notwendig diese breitzutreten. Alessa zuckte daher nur mit den Schultern. "Ich muss dich leider enttäuschen aber Freundinnen werden wir wohl in diesem Leben keine mehr..." Dazu war viel zu viel geschehen. Mit großer Wahrscheinlichkeit sah seine Angebetete das nicht viel anders. Der Schülerin blieb sein aufmerksamer Blick nicht verborgen als sie über ihre Familie sprach obwohl sie sich ein kleines bisschen in ihrer Schwärmerei verlor, was der Schauspielstudent auch nicht unkommentiert ließ. Er erntete dafür einen Seitenhieb ihrerseits. Ein gezielter Ellenbogenstoß in seine Rippen. "Das liegt nicht daran!" kam es ihr zeitgleich empört über die Lippen. "Ich habe eben einen bestimmten Typ bei Männern, okay...?" Alessa rollte mit den Augen und seufzte schwer als fände sie seine Aussage höchst unangebracht. "Was kann ich dafür wenn ihr euch nicht unähnlich seid..." murmelte sie schließlich noch und zog eine Schnute, ließ ihren Blick folgend aber etwas zu auffällig über sein Antlitz wandern. Das Blondchen hob eine Augenbraue. "...zumindest wenn du dich nicht gerade gehen lässt." Einen Moment ließ die die kleine Stichelei auf den Anderen wirken bevor sie ihm frech die Zunge rausstreckte. Somit wären wohl die niederschmetternden Worte abgeharkt von denen vorhin noch die Rede war. Gedanklich setzte sie sich einen Harken daneben und schenkte Darren schließlich ein Lächeln. Wenn man bedachte was er gerade durchmachte war es wohl wenig verwunderlich wenn er sich nicht dazu aufraffen konnte zum Friseur zu gehen. Manchmal war allein existieren anstrengend genug. So wohl auch in seinem Fall. Wer konnte es ihm verdenken? Dennoch war sie nicht hier um ihn in Watte zu packen. Oft war man dem sowieso überdrüssig und wenn man seinen Worten Glauben schenken wollte - und das wollte sie - so war dies auch bei ihm der Fall. Es tat doch gut auch einmal normale Gespräche zu führen, oder nicht? Sie bemerkte, dass er zögerte - gerne mehr bezüglich Yumi und ihrer Familie gewusst hätte aber er sprach all die Fragen, die ihm auf der Zunge lagen nicht aus. "Sie... erzählt wahrscheinlich nicht viel davon, oder?" Forschend wanderte der Blick ihrer roten Augen über sein Gesicht. Es war nicht leicht zu Jemanden durchzudringen, der eine Art Schutzmauer um sich herum aufgezogen hatte. "Ich weiß auch nicht viel aber wenn du willst...?" Sie beendete ihren Satz nicht - ließ ihn offen zwischen ihnen stehen weil sie auch ein Stück weit nicht wusste ob es ihr Recht war darüber zu reden. Genau genommen war es ja kein Geheimnis. Damals in Destiny Valley wusste so ziemlich Jeder über Jeden Bescheid. So oder so überließ Alessa es Darren wieviel er wissen wollte oder ob er lieber darauf wartete, dass Yumi diesen Teil ihres Lebens mit ihm teilte. Wie lange auch immer das dauern würde.

    Eine Gänsehaut überkam das Mädchen als der Student den "Unfall" etwas genauer schilderte. Es klang so surreal. Man mochte meinen solche Dinge passierten nur in Büchern oder Filmen aber doch nicht an dem Ort an dem man lebte. Wahrscheinlich verschloss man einfach unbewusst die Augen davor. Aus Selbstschutz oder so. Alessa zog die Augenbrauen zusammen als Darren erwähnte, dass sie sich wohl die Schuld dafür gab was geschehen war und auch wenn er es in seiner Situation nicht nachvollziehen konnte - sie konnte es. Irgendwie. "Kannst du es ihr verdenken?" kam es schließlich über ihre Lippen und sie begegnete dem Blick seiner dunkelbraunen Augen. "Denk dir nur einmal wie du dich fühlen würdest wenn du in ihrer Situation gewesen wärst - wenn Jemand den du gern hast ins Krankenhaus kommt weil er dich beschützen wollte?" Sie führte es nicht näher aus. Ließ den Part mit den vielleicht bleibenden Schäden weg - den Part mit dem Traum der dadurch vielleicht gestorben war- Sie musste es nicht aussprechen, oder? Er würde auch so verstehen worauf sie hinaus wollte.

    Es dauerte nicht lange und sie fand sich mit der fettigen Pizza und einem Drink in der Hand in seinem Bett wieder. Bereitwillig hatte Darren sich auf ihren Vorschlag bezüglich eines flüssigen Filmabends eingelassen und während der Lockenkopf dem ganzen noch die Krönung aufsetzen wollte, stopfte Alessa sich bereits das zweite Pizzastück in den Mund. Sie zog die Augenbrauen irritiert zusammen. "Du willst mich also besoffen machen?" vermutete das Blondchen schließlich und tat so als hätte sie seinen üblen Plan durchschaut. "Wozu? Du hast mich doch schon in deinem Bett..." Auch sie nahm noch einen kräftigen Schluck von ihrem Drink und folgte ihm mit ihren Blicken, da der Dunkelhaarige bereits mit sehr starkem Alkohol und ein paar Shotgläsern bewaffnet war. Er nahm neben ihr auf dem Bett Platz während Alessa ihr Handy hervorholte um nach passenden Filmen zu googlen. Sie lachte kurz auf als sie eine passende Seite gefunden hatte und streckte ihr Handy dem Anderen hin, lehnte sich dafür ein wenig in seine Richtung. "Was meinst du? Ich hab sowieso schon ewig keinen Horrorfilm mehr gesehen..." Die Liste bei welchen Szenen man zu trinken hatte war lang und versprach einen ziemlichen flüssigen Abend, Bei genauerem Betrachten war das Mädchen sich nicht einmal sicher ob sie es bis zum Ende schaffen würden.


    [Kommt an - vor ihrem Zimmer] Cylie & Yumi 


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    Seufzend ließ Yumi sich auf einem der freien Sitzplätze im Bus nieder. Für einen Moment schloss sie die Augen und schüttelte den Kopf über sich selbst. War es wirklich notwendig ihre kleine Schwester so vor den Kopf zu stoßen? Wahrscheinlich nicht und doch war es der Weg den die Blonde gewählt hatte. Weil es sich leichter anfühlte vor der Verantwortung zu fliehen. Weil sie momentan nicht nur mehr Ballast auf ihrer Seele brauchte. Ein leises Fluchen entwich ihren Lippen als sie sich ein paar lose Haarsträhnen auf die Seite strich und noch tiefer in ihrem Sitz versank. Im Augenwinkel bemerkte sie das Kopfschütteln einer älteren Dame, die wohl nicht sehr erfreut von der Wortwahl der jungen Erwachsenen war. Yumi wandte den Blick ab, ließ ihn stattdessen aus dem Fenster gleiten. Nach und nach blieb er kurz an den vorbeiziehenden Gebäuden hängen, die sie schon x Mal gesehen hatte. Ihre Gedanken waren weit weg. Überall und nirgendwo. Bei allem und bei niemanden. Sie spürte einen Druck auf der Brust - zunehmend. Er schnürte ihr die Luft zum Atmen ab - raubte ihr den Sauerstoff. Die Lautsprecherdurchsage ließ die Blonde jedoch hellhörig werden. Das Wohnheim. Ihre Endstation. Schwungvoll erhob sie sich von ihrem Sitz und sobald die Flügeltüren sich öffneten trat sie nach draußen an die frische Luft. Es war warm geworden und doch war es angenehmer als in diesem beengenden Bus. Erneut ein Blick auf ihr Handy. Cylie hatte nicht geantwortet. Niemand hatte das. Ob sie wohl noch da war oder das warten Leid war? Ohne weitere Umschweife steuerte sie auf das vertraute Gebäude zu, welches sie schon bald hinter sich lassen musste. Wohin es sie danach verschlagen würde war noch ungewiss. War wohl auch von ihrem Gehalt abhängig, dass sie in dem Job, welchen sie vielleicht irgendwann finden würde, verdiente. Vielleicht eine WG? Ihre Gedanken waren so laut - wollten nach draußen aber ihre Lippen blieben stumm. Sie erklomm die Treppen ins Obergeschoss nach und nach und als sie die vertraute Gestalt vor ihrer Zimmertür hocken sah waren all diese Gedanken nicht mehr ganz so erdrückend - einnehmend. Sie näherte sich ihrem Zimmer und hielt kurz davor an. "Kommst du mit rein oder bleiben wir hier vor der Tür - scheint ja gemütlich zu sein?" fragte sie schließlich in die Richtung der Anderen und ihre Mundwinkel hoben sich als sich ihre Blicke trafen. Cylie erhob sich in dem Moment in dem Yumi den Schlüssel aus ihrer Tasche hervorkramte um ihr Einlass zu gewähren in ihr trautes (noch) Heim. Wo sie wohl schon beim Punkt Scheiße bauen angekommen waren, denn wahrscheinlich würde der Anderen nicht lange verborgen bleiben, dass schon ein zwei Kisten gepackt in der Ecke standen. "Was willst du trinken? Den Nachrichten nach zu urteilen etwas Starkes..." Sie blickte über ihre Schulter und sah in die grünen Augen der Anderen. Sie musste nichts sagen. Man sah ihr auch so an, dass es ihr beschissen ging. Dafür brauchte man noch nicht einmal eine abgebrochenes Psychologiestudium.

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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    Cylie wartete und wartete, war sich zu einem Zeitpunkt kurz nicht sicher ob sie ihre Nachrichten an die richtige Nummer geschickt hatte. Andererseits war es Yumi, der sie geschrieben hatte, was hieß dass es auch dauern konnte. Dass sie die Nachrichten vielleicht gar nicht gelesen hatte. Die junge Frau seufzte und wollte ihr Handy gerade wieder sperren und wegpacken als es vibrierte und die erwartete Antwort der Blonden endlich kam. Zehn Minuten also. Sie checkte die Uhrzeit und streckte ihre kurzen Beine aus während sie sich immer noch an die Tür gelehnt hatte, jetzt auch ihre Augen schloss um vielleicht ein kurzes Nickerchen zu machen. Doch dann hörte sie auch schon Schritte auf sie zukommen. Meine Güte, das waren die schnellsten zehn Minuten ihres Lebens gewesen. Lag vielleicht daran dass sie doch kurz weg genickt war. Aber umso besser. Je mehr Zeit sie allein hier in der ungewohnten Stille des Wohnheims verbrachte, desto mehr hatten ihre blöden Gedanken Zeit sich auszubreiten und ihren Kopf einzunehmen. „Ich habe schon an ungemütlicheren Orten geschlafen.“, kommentierte Cylie und hob ihre Schultern. Als müder Student oder gelegentlicher Partygänger fand man so ziemlich alle Orte geeignet für ein kurzes Schläfchen. Nach einem herzhaften Gähnen erhob sich die Studentin und folgte Yumi in ihr Zimmer, das vom Chaos wohl verschluckt wurde, jedoch war sie nicht hier um irgendwelche Vorwürfe zu machen oder blöde Kommentare zu bringen, denn ihr Zimmer glich auch nicht immer denen die man auf Social Media gezeigt bekam. „Du hast was da, das nicht stark ist?“ Die Brünette hob ihre Augenbrauen während sie den Blick der anderen erwiderte. Ein Grinsen bildete sich auf ihren Lippen und sie drehte sich herum, achtete dabei auf nichts zu treten was die Blonde auf dem Boden verteilt hatte. „Sortierst du aus..?“, fragte sie nach ein paar Sekunden der Stille, denn natürlich waren ihr die gepackten Kiste in der Ecke nicht entgangen. „Du.. sortierst doch nur aus oder?“ Die teilweise leer geräumten Regale und gähnende Leere die sie hinterließen irritierten die Medizinstudentin. „Oder hat der Minimalismus dich eingeholt? Jetzt, wo das irgendwie modern scheint..“ Cylie hob ihre Schultern. Es hatte sicher auch seine Vorteile nicht so viel Müll herum stehen zu haben, den man im Endeffekt gar nicht wirklich brauchte und nur als Staubfänger dienten. Aber genauso gut waren es oft Dinge denen Erinnerungen anhafteten, die einen beim Anblick glücklich machten. Selbst mit einer dicken Schicht Staub. Die angehende Ärztin schüttelte den Kopf und drehte sich mit erhobenem Zeigefinger, den sie sogleich auf Yumi richtete, herum und stemmte dann die Hände in die Hüfte. „Erstmal erzählst du mir jetzt mal was du angestellt hast.“ Dass sie damit auf ihre geschickten Nachrichten anspielte, musste sie ja nicht extra erwähnen und bevor Cylie selbst ihr Herz ausschüttete, musste jetzt die Andere dran glauben.

  • [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi 


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    Ihr Kommentar zauberte ein Schmunzeln auf die Lippen der Blonden weil ihr unweigerlich Situationen in den Sinn kamen in denen man sich in den unmöglichsten Situationen und Positionen Schlaf holte wenn man ein übermüdeter Student war. Sie konnte im Grunde ein Liedchen davon singen und das nicht wirklich weil sie die Nächte mit Lernen verbracht hatte. Das kam bei ihr sehr gerne zu kurz und war wohl nicht minder Schuld daran, dass sie sich jetzt in einer eher prekären Situation wiederfand. Die Untertreibung des Tages wenn man bedachte das sie bisher weder ein Dach über den Kopf gefunden hatte noch einen Job in Aussicht hatte. Das Schmunzeln verschwand wieder von ihren Lippen und sie betrat gefolgt von Cylie ihr Zimmer, die es anscheinend doch bevorzugte ihr Gesellschaft zu leisten statt am Boden weiter zu verharren. Unweigerlich entkam Yumi dann doch noch ein belustigter Laut als die Andere hinsichtlich der Getränkeauswahl genauer nachhakte. "Nein. Aber in der Küche gibt es bestimmt Leitungswasser für dich wenn es nichts Starkes sein soll..." Die junge Erwachsene steuerte auf den kleinen Minikühlschrank in ihrem Zimmer zu und griff in das beinahe freigeräumte Regal um zwei Gläser bereitzustellen. Irgendwann hatte es sich so eingebürgert, dass sie ihr Zimmer damit ausgerüstet hatte. Es war wesentlich angenehmer als ständig in die Küche laufen zu müssen. "Du hast die freie Wahl..." Sie trat einen Schritt zur Seite und gab die Sicht auf einen relativ gut gefüllten Kühlschrank frei - vor allem wenn man bedachte, dass der restliche Raum gefühlt entweder am Boden verteilt schien oder sich bereits in Kisten befand. Während sie auf die Antwort der Anderen wartete schenkte sie sich selbst einen Drink ein - mischte etwas Energydrink mit Vodka aber wartete noch bis auch Cylie sich entschieden hatte. Nicht weil sie nicht alleine trinken wollte - über den Punkt war sie längst hinaus - sondern weil auch ihrer Freundin eindeutig etwas auf der Seele brannte aber offensichtlich bevorzugte sie es von ihren Problemchen abzulenken und nagelte Yumi direkt auf ihre Nachricht fest, die sie ihr damals direkt nach dem was in der Uni passiert war, geschrieben hatte. Sie ignorierte die Anspielung der Studentin bezüglich des Zustands ihres Zimmers - vorerst. Yumi lehnte sich gegen den Schreibtisch und seufzte einmal. "Wo soll ich anfangen?" Sie zögerte einen kurzen Moment - nicht wirklich weil sie ihr diese Dinge vorenthalten wollte sondern eher weil sie wirklich nach einem Anfang suchte. Nun nahm sie doch einen Schluck von ihrem Drink - genoss es wie das kühle Nass ihre Kehle hinabfloss bevor sie zu einer Antwort ansetzte. "Ich... habe ihm erzählt ich würde Alex und mir wieder eine Chance geben damit er endlich die Hoffnung aufgibt." Die Erinnerung an seinen Gesichtsausdruck von damals versetzte ihr einen Stich in der Brust aber sie spülte den Schmerz mit dem nächsten Schluck hinunter. Yumi gab Cylie keine Chance zu antworten und fuhr fort. "Er wurde meinetwegen schwer verletzt und war lange Zeit im Krankenhaus und auf Reha aber trotzdem hat er kein Gefühl mehr in seiner Hand." Der Schmerz kam zurück. Ein weiterer Schluck. Sie wandte den Blick ab. "Und ich wurde von der Uni geworfen und muss bis Ende des Monats hier raus..." Ihre Worte wogen schwer in der Luft. Sie schienen sie förmlich zu erdrücken und doch schaffte sie es einen Scherz daraus zu machen. Weil es ihre Art der Bewältigung war. Schon immer. "Ich bin also leider nicht unter die Minimalisten gegangen. Tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen..." Sie war selbst überrascht, dass all diese Worte relativ nüchtern über ihre Lippen gekommen waren. Kein Zittern. Keine Tränen. Und doch umklammerte ihre rechte Hand das Glas in ihrer Hand als wäre es das letzte das ihr Halt gab. "Spätestens jetzt bist du mir auch eine kleine Story schuldig..." Ihre Blicke trafen sich und die Mundwinkel der Blonden zuckten nach oben als wäre alles nur ein Scherz.

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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    „Leitungswasser?“ Cylie hob erneut ihre Augenbrauen während sie den Bewegungen der Anderen mit ihrem Blick folgte. Sie verschränkte ihre Arme und schüttelte den Kopf. „Vielleicht morgen früh wenn mich der Brand ereilt..“, gab sie Yumi als Antwort und näherte sich dem Minikühlschrank, der eine beachtliche Auswahl inne hatte. Kurzerhand griff sie zu der halbvollen Flasche Rum und einer Dose Cola daneben. Hier drin war alles gut sortiert und vorbereitet für die nächsten Alkoholexzesse. Was man vom Zimmer der Blonden nicht gerade behaupten konnte.. wollte sie gar nicht wissen wie oft sie selbst auf dem Weg von dieser Zimmertür zum Bett gestolpert und aufs Maul geflogen wäre. In ihrem eigenen Zimmer sorgte sie wenigstens immer dafür dass ein schmaler Gang frei war, wenn es auch sonst nicht immer ordentlich war. Wer hatte schon die Zeit zwischen Lernstress, Prüfungen, Partys und Netflixabende sein Zimmer auf Vordermann zu halten? Sicher nur die merkwürdigsten Menschen. „Am besten am Anfang und wehe du lässt ein Detail aus..“ Für den Moment ignorierte die angehende Ärztin die gepackten Kisten und das mulmige Gefühl dass sie in ihr hinterließen, mehr wandt sie ihre Aufmerksamkeit vollkommen auf Yumi und lauschte ihren Worten während sie die Flasche in ihrer Hand öffnete und sich langsam etwas ins bereitgestellte Glas goss. Nach kurzer Zeit stellte sie die Flasche daneben, drehte sich dann zu Yumi und öffnete ihren Mund und doch kamen keine Worte hinaus. Weil sie kurz sprachlos war. „Wie bitte?“, war schließlich erstmal das Erste, was ihr über die Lippen kam weil sie nicht ganz wusste ob die junge Erwachsene sich einen Spaß erlaubte oder ihre Geschichte wirklich ernst meinte. Aber erstens war das wirklich nichts worüber man sich einen Scherz erlaubte und zweitens passte es zumindest auch zu den Nachrichten, die sie ihr geschickt hatte. „Yumi.. was zum..?!“ Kurzerhand nahm sie die Flasche Rum noch einmal in die Hand und schüttete das Glas weiter voll, mehr als bei einer normalen Mischung angedacht aber nach dem was sie gerade zu hören bekommen hatte, brauchte sie mehr als normal. Die Coladose öffnete sich zischend und ein gefühlter Schluck mischte sich zu dem Glas voll Rum. „Warum hast du ihm das mit Alex erzählt? Also ja klar wegen der Hoffnung und so aber Yumi wirklich, der Kerl hat dir doch eindeutig dieses Lied da gewidmet und wahrscheinlich noch so viel mehr, glaubst du wirklich ihn beeindruckt die Story mit Alex? Und wieso überhaupt Alex, es läuft doch nicht wirklich wieder was mit ihm oder?“ Die Medizinstudentin schüttelte den Kopf bevor sie das nächste Thema aufgriff. „Und warte kein Gefühl mehr in seiner Hand? Wie? Was ist passiert?“ Als angehende Ärztin konnte sie sich zwar etwas erklären was der Hintergrund war aber natürlich nicht genau was vorgefallen war. Und vorallem nicht wie Yumi daran beteiligt gewesen war. Hatte sie ihm die Hand halb abgehackt oder wo runter geschubst? Cylie drehte sich kurz herum und sah auf die gepackten Karton, das Chaos, die teilweise leeren Regale und schnappte nach Luft als hätte sie gerade eine Erleuchtung erlebt. „Du musst ausziehen?!“ Okay, jetzt brauchte sie definitiv einen wirklich großen Schluck, denn sie sich auch gönnte und das Gesicht ordentlich verzog, da ihre Mische eigentlich nur nach Rum schmeckte. Weshalb sie schnell noch etwas aus der Coladose hinunter kippte. „Hast du die Prüfungen versemmelt? Die kannst du doch sicher nachholen. Oder dich für ein anderes Studium einschreiben! Wo willst du überhaupt hin? Zurück zu deinen Eltern?“ Wenn Cylie es noch richtig im Kopf hatte waren die doch in die Nähe gezogen, in dieses kleine Dorf.. dort hatten sie doch sicher noch ein Zimmer frei für ihre verlorenen Töchter oder nicht? „Bevor du unter der Brücke landest nistest du dich bitte bei mir ein, das kann ich sonst nicht verantworten.“ Es lag schon fast ein Befehlston in ihrer Stimme, einer Stimmlage der man fast nicht widersprechen konnte und wenn Cylie das andere Mädchen in ein paar Wochen irgendwo draußen herum liegen sah, dann würde es wirklich Ärger geben. „Meine Story kann warten.“, entgegnete die Brünette und schüttelte abermals den Kopf. Weiter so und sie bekam noch ein Schleudertrauma aber etwas anderes blieb da ja fast nicht über. „Nick kann warten. Scheint ja eh sein Ding zu sein.“

  • [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi 


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    Ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf die Lippen der Blonden als Cylie ihren Vorschlag mit dem Leitungswasser ausschlug. Gut. So musste sie wenigstens nicht alleine trinken auch wenn das, wie bereits erwähnt, nicht das erste Mal und gewiss auch nicht das letzte Mal gewesen war. Wortlos beobachtete sie wie die Studentin sich an ihrem Vorrat bediente und wohl ebenfalls zu einem Klassiker griff. Die blauen Augen der jungen Erwachsenen richteten sich auf das erst leere Glas, welches sich nach und nach mit Alkohol füllte. Begleitet von ihren Worten - der Antwort, auf die Cylie gewartet hatte - die Erklärung für ihre Nachricht von damals. Gefühlt war eine Ewigkeit seither vergangen. So viel geschehen und doch stand sie letztendlich mit weniger da als noch zu Beginn. Bitter. Yumi ignorierte die geschockten Worte ihrer Freundin und lehnte sich stattdessen gegen ihren Schreibtisch, setzte sich letztendlich auch darauf damit Cylie wenn sie wollte auf dem Stuhl davor Platz nehmen konnte, wenn sie es wollte. Es blieb der Blonden nicht verborgen, dass ihre Zuhörerin sich nachdem Yumi zu Ende erzählt hatte kurzerhand noch etwas mehr Rum in ihr Glas schüttete. Ein Bedürfnis, dass sie nur zu gut verstand. Auch sie sehnte sich nach Betäubung und je schneller sie eintreten würde desto besser. Einen Moment glaubte sie sogar, dass sie Cylie so sprachlos gemacht hatte, dass sie ihren Plan ihren Alkohol mit Cola zu verdünnen über Board geworfen hatte aber letztendlich war es das Klicken der geöffneten Dose, dass sie wieder ein wenig aus ihrer Gedankenwelt riss. Etwas, dass der Alkohol noch nicht geschafft hatte. Eher im Gegenteil. Schließlich schien Cylie doch nicht verstummt zu sein und harkte schließlich genauer nach - auch wenn sie doch ein wenig blass um die Nase geworden war nachdem Yumi alle Karten auf den Tisch gelegt hatte. Diese zuckte mit den Schultern. Ja, warum? Sie wusste genau warum also warum zögerte sie mit ihrer Antwort? "Ich weiß auch nicht..." Sie seufzte schwer und nahm wieder einen Schluck von ihrem Drink, drehte das Glas in ihren Händen als sie ihren Blick darauf richtete. "Er will mir nicht glauben, dass das zwischen uns nicht funktioniert weil er andere Dinge will als ich und da dachte ich wenn er glaubt das ich wieder mit Alex zusammen bin..." Sie beendete den Satz nicht aber es war auch nicht wirklich nötig, richtig? Cylie wusste auch so was sie meinte. "Nein da läuft nichts... also nicht wirklich... " Sie fuhr sich mit einer Hand durch die Haare - strich sie sich auf dem Gesicht und legte den Kopf in den Nacken. "Er hat letztens gemeint er liebt mich noch und vielleicht ist dann etwas zwischen uns passiert aber mehr war da nicht..." Seit dem war der Silberhaarige ja beinahe wie vom Erdboden verschluckt auch wenn er es bestritt ihr aus dem Weg zu gehen. Yumi kam gar nicht zum durchatmen als ihre Besucherin schon das nächste Thema aufgriff. "Ein Typ von dem ich etwas kaufen wollte wurde etwas zu aufdringlich und Darren hat das mitbekommen und ging dazwischen..." Bilder von damals tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Wie er da am Boden lag. All die Schmerzen für sie ertragen hatte. Weil sie zu leichtsinnig gewesen war. "Es waren mehrere und sie gingen alle auf ihn los. Er hatte keine Chance. Sie haben seine Hand regelrecht zertrümmert..." Ihr wurde schlecht bei dieser Erinnerung. Sie zitterte leicht und nahm folgend einen weiteren Schluck ihres Drinks, der sich ja fast schon in Windeseile leerte. "Ich stand einfach da und habe zugesehen..." Sie biss sich auf die bebende Unterlippe. Die Schuld lastete schwer auf ihren Schultern. Erdrückte sie zunehmend. Dagegen war das folgende Thema ja fast schon ein Kindergeburtstag. "Ich habe zu oft in den Vorlesungen gefehlt..." Meist unentschuldigt. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen. Das hatte sie immer schon gewusst. Ihr wurde im Grunde nur eine Entscheidung abgenommen, die sie selbst nicht treffen wollte. "Ich habe keine Ahnung aber auf keinen Fall gehe ich nach Hause. Das... geht einfach nicht..." Näher führte sie dieses Thema gar nicht aus. Das wäre wohl zu weit ausgeholt und dafür reichte auch der Alkohol in ihrem kleinen Kühlschrank nicht. Als Cylie darauf beharrte, dass die Blonde zur Not bei ihr unterkam schüttelte diese lächelnd den Kopf. "Die Alte killt uns Beide wenn sie das mitkriegt und ich will nicht das du meinetwegen auch noch hier rausfliegst..." Irgendwas würde sich schon ergeben. Oder? Ein bisschen Zeit war ja noch. Wen machte sie hier eigentlich etwas vor? Sie hatte keinen Plan und das Monatsende rückte immer näher. "Bist du sicher?" hakte Yumi schließlich nach und musterte ihre Freundin genauer als der Name des Kerls fiel, der sie definitiv nicht verdient hatte. Scheiß Liebe. Wer brauchte das schon...

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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    „Du willst ihn damit vertreiben dass du wieder eine Beziehung mit deinem Ex hast weil du keine Beziehung mit ihm willst?“ Die angehende Ärztin schien sichtlich verwirrt, auch wenn man das darauf schieben konnte dass sie jetzt erst wirklich realisierte wie viel von dem Alkohol sie eigentlich in ihr Glas geschüttet hatte. Aber der Körper holte sich ja was er brauchte oder nicht? Und wenn es gerade in diesem Moment ein viel zu volles Glas Rum war, tja, dann musste man natürlich darauf hören. „Bist du dir überhaupt sicher dass du andere Dinge willst?“, fragte sie schließlich, schaute das Mädchen allerdings nicht an und setzte sich auf den freien Stuhl vor ihrem Schreibtisch, auf dem sie Platz genommen hatte. „Ich meine, du hättest ihn doch sonst schon lang in die Wüste geschickt. Du erhoffst dir doch nur dass er endlich das Weite sucht damit dir nichts anderes übrig bleibt als mit euch abzuschließen. Weil du es nicht schaffst einen Schlussstrich zu ziehen.“ Die Studentin lehnte sich zurück, nickte mehrmals als hätte sie eine sehr wichtige Erkenntnis gemacht und sie wusste ja gar nicht wie wichtig und hob schließlich doch den Kopf um in die blauen Augen der Anderen zu sehen. Wenn auch nur kurz bis diese ihren Kopf in den Nacken legte und sich somit ihrem Blick entzog. Der im nächsten Moment mehr als überrascht aussah. „Alex liebt dich noch? Wow.. ist eure Beziehung nicht Jahre her..?“ Cylie wusste nicht ob dieses starke Gefühl des Mannes zu bewundern oder zu bemitleiden war. „Und? Wie sieht es bei dir aus?“, fragte sie geradeheraus weil ein Herumgedruckse in diesem Augenblick auch gar nichts brachte. „Liebst du ihn denn noch?“ Die Brünette ließ ihre Freundin nicht aus den Augen, wollte nicht die kleinste Regung in ihrem Gesicht verpassen und so viel ihr auch recht schnell auf dass sie zu zittern begann während sie die Geschehnisse weiter erläuterte. Ihr erzählte was passiert war, den Hintergrund zu seiner verletzten Hand. „Scheiße..“, war zunächst alles was ihr über die Lippen kam weil sie ihre Gedanken selbst erstmal ordnen musste und jetzt war die kleine Frau nicht einmal dabei gewesen. „Aber was hättest du tun sollen, Yumi, dazwischen gehen war sicher keine Lösung!“ Sie lehnte sich nach vorne, griff mit ihrer Hand nach der der Blonden und sah sie an, sah den Schmerz in ihrem Gesicht. „Du kannst froh sein dass er da gewesen war.. dass du nicht alleine warst. Dir hätte genauso viel passieren können! Du musst aufhören dich in solche Situationen zu bringen!“ Ihr Tonfall war streng, fast so als wäre sie die Mutter und versuchte ihrer ungehorsamen Tochter etwas Vernunft einzutrichtern. Und im Grunde war es ja auch so. Also dass sie Yumi zu einem sichereren Verhalten drängen wollte. Nicht dass sie ihre Mutter war. Obwohl eine entfernte oder nicht so entfernte Verwandtschaft sie auch nicht wundern würde, immerhin kamen sie beide aus Destiny Valley und dort war gefühlt jeder irgendwie miteinander verwandt.. aber das war ein Thema, das sie jetzt nicht aufgriff und auch völligst Fehl am Platz und auch nicht weiter interessant war, viel mehr interessierte sie die Tatsache dass ihre Freundin von der Uni geworfen wurde. Oder es schockierte sie eher. Ob es sie aber tatsächlich überraschte.. naja, wieder ein anderes Thema. „Verständlich..“ Die meisten Familien aus besagtem Dorf hatten nicht die beste Beziehung, kannten sich vielleicht auch gar nicht wirklich oder hatten sich Jahre nicht mehr gesehen. Dann auf einmal aufzutauchen weil man etwas brauchte, Cylie konnte die Andere verstehen, auch wenn ihre Eltern ihre doch sicher nicht die Haustür vor der Nase zuhauen würden oder? „Nicht bevor ich sie um die Ecke bringe. Ich arbeite nebenbei im Krankenhaus, ich weiß wie das geht..“ Die Studentin grinste fies als hätte sie sich für solch einen Moment schon lange vorbereitet und unzählige Mordpläne in ihrem Kopf zurecht gelegt ehe sie an ihrem Getränk schlürfte und sich beinahe daran verschluckte. „Du besuchst mich einfach nur regelmäßig, dagegen kann sie ja wohl nichts sagen. Und wenn sie dir Hausverbot gibt, lass ich dir wie Rapunzel meine Haare hinunter. Oder eine Decke. Oder ich baue eine Katzentreppe.. für Menschen, also, eine Leiter, meine ich.“ Verwirrt über ihre eigenen Worte schüttelte die junge Erwachsene ihren Kopf und trank nochmal aus ihrem Glas bevor sie das Gesicht verzog aber den herben Geschmack des Alkohols auch irgendwie genoss. Trotzdem füllte sie die bereits ausgetrunkenen Schlückchen mit Cola wieder auf. „Yumi wirklich, ich könnte das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.. du kannst doch nicht auf der Straße leben! Oder von einem Bett ins nächste hüpfen.. kennst du niemanden der eine Wohnung hat? Ein freies Zimmer? Hotels oder sowas sind auch viel zu teuer für so eine lange Zeit..“ Besorgt lehnte sie sich wieder zurück und seufzte. Ihre eigenen Sorgen stellte sie hinten an, mussten warten, weshalb sie auch eine abwinkende Handbewegung machte.




    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    Wahrscheinlich auch etwas was er gar nicht erwarten sollte, im Grunde auch gar nicht tat, denn es war immerhin eines jeden Menschen selbst überlassen welche Mitmenschen man an sich heran ließ, welche man besser kennen lernen wollte und wenn man sich dazu gezwungen fühlte, war es meist eh keine gute Bekanntschaft. Und erst recht keine Freundschaft. Weshalb der junge Musiker auch nur zaghaft den Kopf schüttelte, nicht mehr weiter darauf einging und auch noch die Schultern etwas anhob bis ihm ein kleiner und kurzer Schmerzenslaut über die Lippen kam, nachdem Alessa ihm ihren Ellenbogen in die Rippen gestoßen hatte. Seine rechte Hand wanderte dorthin und er verzog schmerzverzerrt sein Gesicht, wobei das lediglich gespielt war, denn solch eine Wucht dass es wirklich richtig weh getan hätte, da hatte sie sich dann doch zurück gehalten. „Nicht unähnlich..?“, wiederholte er schließlich zögernd und fast ein bisschen ungläubig. Jetzt wurde er erst recht neugierig. „Wie soll ich das denn verstehen?“ Ob das vielleicht ein anderes und ganz neues Licht auf die ehemalige Studentin warf? Vielleicht. Ob es eher amüsant war oder doch traurig und man das Mädchen wegen Dingen aus ihrer Vergangenheit und vielleicht auch Gegenwart bemitleiden konnte, auch wenn sie das natürlich überhaupt nicht wollte, das war eine andere Frage, die er gar nicht zu fragen, noch zu beantworten vermochte. Seine Hand wanderte von der durchaus wirklich sehr schmerzenden Stelle an seinen Rippen zu seinem Herzen bevor ein gespielt trauriges Seufzen seine Lippen verließ. „Wow.. deine Worte schmerzen doch mehr als ich erwartet hatte..“, murmelte der junge Musiker und ließ den Kopf sinken. „Dabei dachte ich dir gefällt der wilde Rockstarlook, ich hätte für dich gleich noch die E-Gitarre rausgeholt und los gelegt.“ Der Kerl schmunzelte. Es war ein Witz. Natürlich war es das. Immerhin konnte er nicht einmal mehr Gitarre spielen. Den Stich in seinem Herz, den diese Erkenntnis hinterließ, versuchte er zu ignorieren und strich sich die besagten zu lang gewordenen Haare von der Stirn, die ihm folgend ins Gesicht gerutscht waren als er den Kopf geschüttelt hatte. „Sie ist nicht gerade ein offenes Buch.“, antwortete er mit einem Schmunzeln. „Aber nein das.. das fühlt sich nicht richtig an.“ Dem Kerl entkam schließlich ein Seufzen. „Ich glaube niemand mag es wenn ein anderer Mensch in der eigenen Vergangenheit herum schnüffelt und Dinge von anderen erfährt.. und wer weiß, vielleicht erzählst du mir ja auch nur Lügen und Unwahrheiten um sie ins schlechte Licht zu rücken.“ Er hob seine Augenbrauen und fing das Mädchen mit seinem Blick ein. Nein, das dachte er nicht wirklich, solch ein Mensch war Alessa wirklich nicht, so eine Freundin war sie nicht. Sicher würde sie die schlechten Dinge auch erzählen aber nur wenn sie wirklich wahr waren. Denn immerhin wusste sie dass selbst die dunkelsten Geheimnisse von Yumi ihn nicht störten. Sie wahrscheinlich nur noch interessanter für ihn machten.. „Und ich will keinen Krieg auslösen wenn heraus kommt dass du mir Dinge erzählt hast, die sie lieber in der Vergangenheit gelassen hätte.“ Erneut schmunzelte der Musiker. „Also.. einen noch schlimmeren Krieg.“ Alessa hatte ja schon mehr als deutlich gemacht dass sie in der anderen Blonden keine Freundin finden würde. Vielleicht kam irgendwann der Augenblick in dem Yumi sich ihm öffnete und Geschichten aus ihrer Vergangenheit erzählte. Von ihrer Familie. Von dem was alles passiert war. Seine Gedanken schweiften kurz ab und er presste die Lippen aufeinander, denn wenn er daran dachte was ein gewisser anderer Mann ihr bereits angetan hatte, konnte er es ihr einfach nicht verübeln dass sie vieles oder eher alles für sich behielt. Weil es wahrscheinlich auch Dinge waren, mit denen man einfach nicht hausieren ging. Er spürte ein Kribbeln in seiner Magengegend, doch keines das etwas Gutes hieß. Es war eher Wut gegenüber Alex, die er aber gleich wieder versuchte zu unterdrücken. Denn das gehörte jetzt nicht hierher. „Aber..“, begann er zu widersprechen und ließ es doch gleich wieder. Darren wandt seinen Blick ab. Wieder und wieder hatte er diese Nacht in seinem Kopf durchgespielt. Hatte ihren Blick im Kopf mit dem sie ihn angestarrt hatte. „Schuld allein trägt dieses Arschloch und seine Freunde.“ Der Kerl wusste ganz genau dass er Yumi niemals davon überzeugen konnte dass sie keine Schuld trägt. Immer würde sie sich die Schuld geben. Niemanden sonst. „Es macht mich fertig sie so zu sehen.“ Die Muskeln seines Körpers spannten sich an, den Blick hielt er weiter gesenkt und hielt auch seine dunklen Augen geschlossen. In der Hoffnung dass die Tränen die sich anbahnten schnell wieder versiegten. „Aber ich werde ihr diese Schuld nie abnehmen können. Egal was ich ihr sage, sie will es nicht hören und ja, vielleicht hast du Recht, wer weiß wie ich an ihrer Stelle denken würde, vielleicht genauso aber.. es tut weh.“ Umso besser war die Tatsache dass sie sich schon bald mit fettiger Pizza und hochprozentigem Alkohol auf seinem Bett versammelten. Die schweren Gedanken hinter sich ließen und Platz machten für die Leichtigkeit, die der Alkohol so mit sich brachte. „Oh, ziehst du das Bett also dieses Mal vor?“, erwiderte der Schauspielstudent mit einem Seitenblick auf die Jüngere. Ein Grinsen lag auf seinen Lippen während er die Schnapsgläser auffüllte. Folgend warf er einen Blick auf das Handy, das Alessa ihm vor die Nase hielt, scrollte kurz durch die Seite und versuchte sich die Regeln einigermaßen zu merken obwohl das bald wahrscheinlich eh schon überflüssig war. Im wahrsten Sinne des Wortes. „Sehr gerne. Ich freue mich darauf mal wieder einen Horrorfilm zu sehen und nicht Teil von einem zu sein.“ Der angehende Schauspieler schmunzelte bevor er ihr die Fernbedienung aus der Hand nahm und nach einem Horrorfilm suchte, wurde auch ziemlich schnell fündig, denn die bekannten Klassiker waren für so etwas doch nie verkehrt oder? Somit drückte er auf Play, nahm sich ein weitere Stück der Pizza und es dauerte auch nur wenige Minuten bis sie bereits zum ersten Shot greifen mussten.

  • [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi 


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    Ein seichtes Lächeln huschte über die Lippen der Blonden als sie das doch etwas irritierte Hinterfragen der Anderen vernahm. Ein kurzes Schulterzucken ihrerseits folgte, während sie ihren Blick abwandte. "Was soll ich sagen? Ich weiß wie man Jemanden richtig verletzt. Das ist auch irgendwie ein Talent..." Es war besser diese Tür auf diese Weise zu verschließen als ihn noch weiter einzulassen - richtig? Zumindest hatte sie sich das damals vorgenommen. Damals als sie noch nicht geahnt hatte was noch folgen würde. Sie hatte ihn zu spät von sich gestoßen - ihn zu nah an sich herangelassen. So vieles wäre ihm erspart geblieben wenn sie ihre Bekanntschaft damals am See beendet hätte. Ein Seufzen entwich ihren Lippen bevor sie erneut einen kräftigen Schluck von ihrem Drink nahm. "Ich bin einfach kein Beziehungsmensch. Ich kann das nicht. Allein der Gedanke engt mich ein..." Unweigerlich dachte sie an früher. An die einzige Beziehung, die sie je geführt hatte. Es war Jahre her das sie einen Menschen an sich heran gelassen hatte. Einen Menschen, der noch heute irgendwie Teil ihres Lebens war. "Darren ist der Typ Mensch, der irgendwann in der Vorstadt leben will mit zwei Kindern und seinem Golden Retriever..." Kurz dachte sie an ihre Eltern, die vielleicht auch einmal diesen Traum gehabt hatten - oder zumindest geglaubt hatte darin ihre Erfüllung zu finden nur um schlussendlich doch das Weite zu suchen und die Kinder, die nun mal da waren sich selbst zu überlassen oder zu Oma und Opa abzuschieben um auf Weltreise zu gehen. Als Cylie schließlich fortfuhr sah sie doch in die Richtung ihrer Freundin - begegnete ihren Blick für einen Moment. Kurz ließ sie ihre Worte auf sich wirken - meinte sich daran zu erinnern, dass auch er ihr bereits etwas ähnliches an den Kopf geworfen hat. Sie lächelte amüsiert und leerte ihr Glas schließlich zügig bevor sie sich wieder nachschenkte. Vorrausschauender Weise hatte Yumi die Flaschen gleich heraußen stehen gelassen. Im Vergleich zu Cylie hatte sie schließlich schon gewusst in welche Richtung sich dieses Gespräch entwickeln würde. "Ja..." antwortete sie knapp während sie den Alkohol ein wenig verdünnte - wenn auch nur spärlich. "Was aber nicht bedeutet das ich mehr will als das was zwischen uns läuft." Es war nicht mehr so leicht wie zu Beginn. Es war anders. Irgendwie auch kompliziert und doch genoss sie seine Anwesenheit - die Nähe, die sie austauschten. Es dauerte nicht lange da war nicht länger der Schauspielstudent das Thema der Beiden sondern vielmehr ein gewisser Silberhaariger, der sich ewig nicht mehr blicken hatte lassen. "Ja. Wir waren noch Teenager..." Vielleicht schwang ein Hauch Wehmut ihren Worten mit. Nicht etwa weil damals alles super gelaufen war. Himmel. Ganz und gar nicht. Das wussten sie Beide und irgendwie nun auch Darren. Aber es gab auch eine Zeit in der es nicht so gelaufen war - eine Zeit in der sie einander gut getan hatten. Der intensive Blick der angehenden Ärztin durchbohrte sie regelrecht als sie Yumi unverblümt die Frage stellte ob sie die vermeintliche Liebe ihres Exfreundes denn auch erwiderte. "Was weiß ich. Ich brauch keine Gefühle, die alles komplizierter machen als es ohnehin ist..." Sie seufzte schwer als würde sie allein dieser Begriff in die Ecke treiben. "Es stimmt schon das wir irgendwie nie wirklich voneinander loskommen aber wir haben einander auch irgendwie kaputt gemacht..." Sie musste diese Story nicht auch noch vor Cylie auspacken. Es war schon zu viel des Guten, dass er es herausgefunden hatte. Das war Vergangenheit. Sie waren andere Menschen geworden. Es hatte nichts hier in der Gegenwart verloren und doch war es immer noch präsent. Irgendwo in ihrem Kopf.

    Cylie ließ nicht zu, dass sie sich länger darüber Gedanken machte. Glücklicherweise. In ihrem Kopf gab es genug andere Dinge, die ihr schlaflose Nächte bescherten - die sie immer wieder dazu trieben viel zu viel zu trinken. Sie spürte die Berührung der Brünetten als sie von der unglücklichen Begegnung mit diesen Kerlen erzählte. Keine Zufallsbegegnung. Eine Begegnung, die sie herbeigeführt hatte - mitunter der Grund für die Schuldgefühle, die sie plagten. "Ja aber ich sollte die Konsequenzen für meine Entscheidungen tragen und nicht er..." Sie zog sich zurück. Entzog sich dem Blick der Anderen und blickte einen Moment aus dem Fenster. Der Druck auf ihrer Brust nahm zu - nahm ihr die Luft zum Atmen. Niemals würde sie den Anblick vergessen. Niemals seinen Blick in diesem Moment. Einen Moment blieb sie still. Brauchte die verstrichene Zeit um sich wieder zu fangen bevor sie ein schwaches Lächeln zu Stande bekam. "Sprecht ihr euch ab? Ich meine mich zu erinnern, dass er das Gleiche gesagt hat..." Sie sollte aufhören sich in solch Situationen zu bringen - sich in Gefahr zu bringen. Nicht so leicht bei ihrem Lebensstil. Die Art und Weise wie Cylie über die Wohnheimleitung sprach entlockten ihr ein Schmunzeln. Ihr Leben wäre ja so viel leichter ohne diesen Drachen - soviel war sicher. Dennoch widerstrebte es ihr das die Studentin sich ihretwegen eines Mordes schuldig machte. Auch wenn sie natürlich nur scherzten. Es war süß wie die Brünette sich sorgte - welche Ideen sie sich einfallen ließ um ihr ein Dach über den Kopf zu bieten. Gespielt beleidigt verzog Yumi bei ihrer Wortwahl aber das Gesicht. "Glaubst du ich spring mit Jemanden ins Bett nur um einen Schlafplatz zu haben?" Ihre Augenbraue hob sich und sie musterte das Gesicht der Anderen skeptisch während sie sich wieder einen Schluck ihres Drinks genehmigte. Ein Lachen entglitt ihrer Kehle bevor die Stimmung wieder etwas ernster wurde. "Ich habe noch nichts gefunden aber ich bin dran..." Sie hatte noch nicht darüber nachgedacht ob sie vielleicht irgendwelche alten Freundschaften kontaktieren sollte aber irgendwie war ihr selbst der Gedanke daran zuwider. Sie wollte niemanden etwas schuldig sein. Sie würde es schon irgendwie alleine schaffen. Wie immer. "Ich glaube nur ich brauche zehn Jobs um mir eine Miete leisten zu können...



    [Darrens Zimmer] Alessa & Darren

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    Einen Moment plagte die Blonde das schlechte Gewissen als sich der Student unter ihrer Ellenbogenattacke vor Schmerzen wandte. Einen Moment bereute sie ihre Tat aber dann fiel ihr wieder ein mit wem sie es zu tun hatte. Ein Schauspielstudent. Geboren um einen Dinge glaubhaft zu machen, die ganz und gar nicht der Realität entsprachen weshalb sie ihm schließlich folgend einen wissenden Blick schenkte. „Fast hätte ich dir das Theater abgekauft…“ Alessa widerstand dem Verlangen ihm erneut einen Stoß in die Rippen zu verpassen und ging stattdessen auf seine Fragen ein. Er hatte also keine Ahnung von ihrer Familie - war wohl nie über ein Familienfoto gestolpert. Wenig verwunderlich. Alessa schätzte seine Angebetete nicht so ein als würde sie ihr Zimmer mit Erinnerungen an ihre Familie tapezieren. Wer konnte es ihr verübeln? Die Schülerin zuckte mit den Schultern und ließ den Lockenkopf mit purer Absicht ein kleines bisschen zappeln. Es war ja fast schon amüsant wie die Neugierde in seinen dunkelbraunen Augen aufblitzte. „Ihr habt einfach die gleiche Ausstrahlung und anscheinend den gleichen Friseur oder eben nicht…“ Alessa deutete erneut auf das Vogelnest auf seinem Kopf. Völlig übertrieben natürlich. Seine Haare waren bestenfalls ein klein wenig zu lang geworden aber es schadete schließlich nicht den Kerl ein wenig zu motivieren wieder mehr auf sich Acht zu geben. „Die dunkelbraunen Augen. Der dunkle Teint. Sehr viele Parallelen.“ Sie schmunzelte aber unterließ es weiter darauf einzugehen. „Wenn du jetzt auch noch ein Talent fürs Kochen hast…“ Sie ließ den Satz offen im Raum stehen. Unterließ weitere Vergleiche weil im Grunde wars das dann auch schon wieder mit den Ähnlichkeiten. Genau genommen ging es ihr anfangs ja auch nur darum klarzustellen, dass ihre Vorliebe sich keineswegs auf das Alter des Anderen bezog. Püh. Enttäuscht schüttelte sie den Kopf als Darren folgend auf Rockstar machen wollte. „Dieses Image passt nicht zu dir, sorry….“ Alessa verzog die Schnute und ließ den Blick ihrer roten Augen über den Anderen gleiten. „Überlass das mal lieber den Bad Boys.“ Davon war der Schauspielstudent nun doch mehrere Meilen weit entfernt. Glücklicherweise. Nicht das diese Sorte Kerle nicht auch ihren Reiz hatten aber Alessa wäre ganz sicher nicht hier wenn Darren in diese Kategorie fallen würde. Das Blondchen nickte als der Andere ihr Angebot bezüglich Yumis Vergangenheit ablehnte. Sie verstand es. Irgendwie war es doch etwas anderes wenn man diese Dinge von dem Menschen selbst zu hören bekam - wenn derjenige sich bereit fühlte. Als der Student jedoch die Vermutung anstellte, dass Alessa ihn Unwahrheiten über sein Mädchen erzählen könnte hob sie nur die Augenbrauen. „So denkst du also von mir?“ Ein verachtendes Schnauben folgte und sie warf ihre schulterlangen Haare zurück. „Das kann sie selbst bestimmt besser…“ fügte sie schließlich hinzu und die Blicke der beiden Anwesenden trafen sich einen Moment. Darren wollte also einen Krieg zwischen ihnen verhindern? Dafür war es wohl schon etwas zu spät - oder nicht? das hätte sich der Kerl vielleicht ein kleines bisschen vorher überlegen sollen. Ob er sich überhaupt verschlimmern ließ war fraglich aber diese Vermutung behielt Alessa schließlich für sich - hob stattdessen nur eine Augenbraue und schenkte dem Schauspielstudenten einen eindeutigen Blick. Wahrscheinlich konnte er sich schon selbst denken was sie ihm damit sagen wollte. Sie hatte keine Gelegenheit mehr ihn dafür zu tadeln. Nicht jetzt zumindest. Vielleicht würde sie es ihm unter anderen Umständen wieder vorhalten - etwa um einen Kaffee spendiert zu bekommen oder einen leckeren, fettigen Donut. Nicht lange blieben ihre Gedanken bei dem Leckerbissen hängen - stattdessen wurden sie von der Horrorstory des Anderen getrübt, was selbst das Blondchen nicht unberührt lies. Dafür musste sie keine Freundin seines Mädchens sein. Es genügte das er ihr am Herzen lag und sie sah wie sehr ihn das Ganze belastete - wie er darunter litt - allen voran darunter das sich die Blonde die Schuld für diese Sache gab. Alessa hob ihren Arm und legte ihn tröstend auf seine Schulter. Sie begegnete seinen Blick - entdeckte das Leid in den dunkelbraunen Augen des Studenten. "Ich weiß das. Du weißt das. Ja wahrscheinlich weiß sie es sogar selbst irgendwie aber ich glaube man neigt dazu die Schuld auch irgendwie bei sich zu suchen weil man sich so hilflos fühlt - man nichts ausrichten kann damit es dem Anderen besser geht... vor allem wenn er einem am Herzen liegt." Allein das seine Auserwählte die Schuld bei sich suchte musste doch ein Zeichen für ihn sein, dass er ihr nicht egal war. Ob er sich dessen bewusst war oder ob ihre Worte dazu führten das er sich dessen klar wurde? Vielleicht würde sie es ihm zu späterer Stunde noch einmal unter die Nase reiben, wenn es ihm jetzt noch nicht wie Schuppen von den Augen gefallen war. Alkohol entlockte immerhin gern die ein oder andere Wahrheit.

    Die Stimmung war wieder etwas gelassener als die Beiden es sich auf dem Bett gemütlich gemacht hatten - die fettige Pizza und den Alkohol ebenfalls darauf verteilt hatten. "Die Abwechslung machts..." fügte sie schließlich hinzu als er sich auf ihren kleinen Ausflug in die Vergangenheit ein Stück weit einließ. Darren erklärte sich einverstanden mit den Regeln, die Alessa ihm vor die Nase gehalten hatte und ihr Grinsen auf den Lippen wurde breiter, denn der Film lief erst wenige Minuten als die Beiden schon ihren ersten Shot exten. Das Mädchen verzog das Gesicht. Glücklicherweise schmeckte das Teufelszeug irgendwann besser oder man stumpfte schlichtweg ab. Sie mussten sogar so oft trinken, dass Alessa kaum die Gelegenheit hatte ihre Pizza zu vernichten. Aber glücklicherweise kam irgendwann der Zeitpunkt bei dem der Film so vor sich hinplätscherte. Der richtige Moment um eine fettige Unterlage für diesen flüssigen Abend zu schaffen. "Wenn das so weitergeht erlebe ich wahrscheinlich das Ende des Films gar nicht..." fügte Alessa beiläufig hinzu als sie gerade die Pizza mit ihrem Drink hinunterspülte. "Ich möchte dich hier und jetzt daran erinnern, dass es deine Idee war - nur falls du auf die Idee kommst es mir vorzuwerfen wenn ich in dein Bett kotze." Mahnend erhob das Blondchen den Zeigefinger und lächelte den Dunkelhaarigen folgend breit an bevor sie schließlich lachen musste. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm - jedoch zum falschen Zeitpunkt. Prompt wurde sie Opfer des Jumpscares und verschüttete ihren Drink auf ihr sorgfältig ausgewähltes Outfit, welches sich direkt mit der Flüssigkeit vollsog. "Ahh..." entfuhr es dem Mädchen und sie richtete sich etwas auf aber selbstverständlich änderte das nichts daran, dass ihr Outfit im Eimer war. Ein Fluchen verließ ihre Lippen und sie versuchte das Massaker mit ein paar Taschentüchern aus der Taschentücherbox vom Nachttisch zu retten aber vergebens. Ein enttäuschtes Murren drang aus ihrer Kehle als sie in die Richtung des Anderen sah. "Hast du zufällig ein T- shirt, dass du mir borgen kannst?" Bis sie den Heimweg antreten würde waren ihre Klamotten ja vielleicht schon wieder trocken. Oder?

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    Die dunklen Augenbrauen des Mannes hoben sich leicht an als Alessa begann die Gemeinsamkeiten aufzuzählen. Die Dinge, in denen sich Yumis Vater und er selbst sich wohl ziemlich ähnlich oder vielleicht sogar gleich waren. Darren schaute an sich hinab, bewegte seinen Kopf dabei hin und her, fast so als würde er gedanklich noch einmal wiederholen was die Blonde gerade gesagt hatte, als würde er nachschauen ob diese Ähnlichkeiten wirklich vorhanden waren. Ob er sich weiter Gedanken darüber machen sollte warum dem so war? Ob es einfach nur Zufall war? Oder ob mehr dahinter steckte? Das kurze Schmunzeln der Anderen ließ ihn wieder aufhorchen und er hob kurz seine Schultern bevor ihm ebenfalls ein Schmunzeln über die Lippen trat. „Na klar, meine Lasagne ist ein wahres Meisterwerk.“ Überzeugt von seinen eigentlich eher nicht sehr großen vorhandenen Kochkünste nickte er einige Male. „Das war es dann aber auch schon..“, fügte er hinzu. Nicht dass er absolut gar kein Talent darin hatte aber es gab mit Sicherheit sehr viel andere Menschen die eine Begabung dafür hatten. Aber Nudeln mit Tomatensoße waren doch auch ganz okay. Und einfach. Und günstig, was vorallem als Student immer von Vorteil war. „Ich weiß immer noch nicht ganz was ich mit dieser Information anfangen soll, dass ich mit ihrem Vater wohl eine gewisse Ähnlichkeit habe aber vielleicht.. sollte ich auch gar nicht weiter darüber nachdenken.“ Schmunzelnd machte er eine Handbewegung und hob seine Schultern bevor Alessa ihm das Rockstarimage absprach. „Wohl wahr. Sex, Drugs and Rock'n'Roll ist nicht ganz so meine Sache.. die Musikrichtung ist einfach nicht meins.“, erwiderte der Student mit einem Grinsen auf den Lippen, ließ die anderen beiden Dinge bewusst unkommentiert. Die Blicke der beiden trafen sich und sein Herz setzte kurz aus. Nicht unbedingt aufgrund der atemberaubend schönen Augen des Mädchens, auch wenn diese sicher auch dazu in der Lage waren, mehr aufgrund dessen was über ihre Lippen gekommen war. Wenn er einem am Herzen liegt wiederholte er in seinem Kopf. Natürlich hatte Darren auch schon daran gedacht. Oder hatte es sich mehr gewünscht. Dass sie sich diese Schuld selbst vorwarf weil er ihr etwas bedeutete. Vielleicht sogar weil Gefühle mit im Spiel waren. Doch meist hatte er diese Gedanken unterdrückt oder sogar darüber gelacht weil sie irgendwie auch absurd klangen. Aber gleichzeitig irgendwie auch nicht wenn man das große Ganze betrachtete oder? Darren nickte lediglich. Er wusste nicht mehr darüber zu sagen, ob es überhaupt noch etwas gab was er sagen konnte. Was er sagen sollte und wollte. Er presste die Lippen aufeinander. Der quälende Gedanke dass Yumi sich weiter die Schuld gab und weiter geben würde, egal was er sagte oder tat, er wurde nicht leiser und würde wohl auch nie verschwinden. Genauso wie der Schmerz, den er dabei fühlte, dass er der Grund war dass sie sich Vorwürfe machte. Es war nicht richtig, nichts war richtig was an diesem Abend passiert war. Einzig und allein dass er Yumi vor schlimmeren Dingen bewahrt und gerettet hatte. Das war richtig gewesen und er würde es immer wieder tun. Er würde Yumi jedes Mal, egal was für eine Gefahr ihm drohte schützen, auch wenn sie sich beschweren würde. Er wollte sie nur in Sicherheit wissen. Obwohl sie natürlich selbst auf sich aufpassen konnte, das hatte sie ja schon mehrmals klar und deutlich gemacht. Es tat gut dass sie das Thema mehr auf den flüssigen Teil des Abends richteten, sich mehr auf den Horrorstreifen auf seinem Fernseher konzentrierten als auf irgendwelche deprimierenden Dinge. Auch wenn es gut tat sich Dinge von der Seele zu reden und Alessa das noch bevor stand, so war es genauso schön auch einfach mal an nichts zu denken. An nichts außer an die Regeln, die sie ausgewählt hatte, die die folgenden Minuten des Filmes aufregender gestalteten. Darren schob sich den Rest seines Pizzastückes in den Mund. „Zumindest hast du dann das Bett ganz für dich alleine heute Nacht.“, antwortete der Musiker. „Ich werde mich dann doch lieber für den Boden entscheiden.. oder den Flur..“ Er stimmte leise in das Lachen des Mädchens ein und zuckte folgend selbst für einen Augenblick zusammen. Jedoch mehr aufgrund der Reaktion der Schülerin auf die Szene des Filmes als auf den Horror selbst. „Gibt es für Drink verschütten auch eine Regel?“, fragte er und wirkte dabei sehr ernst während er Alessa dabei beobachtete wie sie versuchte mit Taschentücher den Schaden zu begrenzen. Eher erfolglos. „Oh, sind wir schon am Punkt angekommen an dem wir uns ausziehen? Alessa ich.. ich dachte wir hätten das zwischen uns geklärt..“ Ein leises Seufzen entkam dem jungen Kerl bevor er schließlich grinsend Richtung Kleiderschrank nickte. „Klar, such dir einfach eins aus.“, bot der angehende Schauspieler der Jüngeren an und richtete sich etwas auf während er kurz checkte ob das Bett auch etwas abbekommen hatte. Nicht etwa weil er ein Drama veranstalten wollte weil sie sein Bett vollgesaut hatte, eher weil er nicht wollte dass sie sich dann wieder davor ekeln musste auf seinem Bett Platz zu nehmen. Darren schmunzelte. „Ich kann dir aber leider nicht die Auswahl bieten, die du von deinem Kleiderschrank wahrscheinlich gewohnt bist.. und rosa mit Spitze, da sieht es leider auch schlecht aus. Das ist gerade in der Wäsche.“

  • [Darrens Zimmer] Alessa & Darren

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    Er schien ihre Information erst verarbeiten zu müssen. An seinem Gesichtsausdruck merkte sie wie er sich ihre Worte noch einmal durch den Kopf gehen ließ - jedes klitzekleine Detail, welches die Schülerin als Gemeinsamkeit aufgezählt hatte auch wenn es vielleicht etwas überspitzt formuliert war. Ihre roten Augen leuchteten kurz auf als er von seinen Kochkünsten erzählte aber die Begeisterung seitens des Blondchens hielt nicht lange an als der Schauspielstudent wieder etwas zurückruderte. Ein gespielt enttäuschtes Seufzen kam Alessa über die Lippen, welches sie mit einem Augenrollen begleitete um es ein wenig glaubhafter zu machen auch wenn sie wohl daran scheiterte. "Enttäuschend..." kam es ihr knapp über die Lippen als hätte sie nun wirklich damit gerechnet einer zweiten Version ihrer Kindheitsliebe gegenüber zu stehen. Als er fortfuhr - wohl damit fertig war sich genauer unter die Lupe zu nehmen - zuckte Alessa nur mit den Schultern. "Ich habe lediglich in Erinnerungen geschwelgt - was du daraus machst ist deine Sache..." Sie streckte ihm die Zunge raus um der Aussage die Ernsthaftigkeit zu nehmen, denn tatsächlich war es nicht ihre Absicht gewesen ihn irgendwie zu verunsichern. So Jemand war sie nicht. Vor allem nicht wenn sie ihren Gegenüber als Freund bezeichnete. Das Schmunzeln auf seinen Lippen machte deutlich, dass der Lockenkopf es ihr nicht übel nahm, was definitiv für seine Person sprach. Es gab schließlich nichts mühsameres als wenn man sich vor Freunden die ganze Zeit für seine Art und Weise rechtfertigen oder gar verstellen musste. Die perfekt gezupften Augenbrauen des Blondchens schnellten nach oben als der Dunkelhaarige von Sex, Drugs und Rock'n'Roll sprach und nur eins der genannten Dinge nicht zu seinem Lebensstil zählte. Es kostete die Jüngere ein Lachen, denn auch der übrige Lebensstil passte nicht wirklich zu dem Bild, welches sie von ihm hatte. "Mach dir nichts vor. Du bist einer von den Guten." Kam es ehrlich über die Lippen des jungen Fräuleins auch wenn sie schon andere Erfahrungen gemacht hatte aber das war vergessen. Nicht zuletzt weil sie bemerkt hatte, dass Hina für sie nicht einfach nur eine Freundin war. Beinahe wäre ihr durch diesen flüchtigen Gedanken an das hübsche Mädchen seine Reaktion auf ihre Aussage entgangen. Sie gab ihm zum nachdenken - überdenken seiner Ansicht vielleicht sogar. Manchmal wenn man nur Ablehnung erfuhr übersah man was hinter dem Ganzen steckte - richtig? Er erwiderte jedoch nichts darauf - schien alleine mit sich zu hadern. Genau genommen konnte sie ihm in dieser Hinsicht auch nicht helfen. Sie hatte keinen guten Draht zu seiner Auserwählten und würde es wahrscheinlich auch nie haben. Jedes Wort von ihr wäre wahrscheinlich sogar Kontraproduktiv. Sie würden es auch selbst irgendwie hinkriegen - irgendwann - oder? Die Beiden ließen die schweren Themen hinter sich und machten es sich folgend auf dem Bett bequem. Einerseits tat es gut sich diesbezüglich auszutauschen (auch wenn Alessa seinen Fragen bisher erfolgreich ausgewichen war) aber anderseits tat es auch gut sich abzulenken - nicht immer diesen schweren Gedanken nachzuhängen. Es war schön sein ehrliches Lachen zu hören. Es war schön zu sehen, dass er sich nicht völlig von seinen trüben Gedanken einholen ließ oder zumindest sie kurz in den Hintergrund rückten. Entsetzt riss Alessa den Mund auf und funkelte den Schauspielstudenten durch ihre roten Augen an bevor sich ihre Augen zu Schlitzen formten und sie ihn musterte. "Ich bin unsicher ob du wirklich Angst hast ich kotze dir das Bett voll oder ob die Angst, dass ich in der Nacht über dich herfalle größer ist...?" Eine üble Nachrede. Also wirklich. So verzweifelt war sie dann doch wieder nicht, dass sie über einen betrunken Kerl herfiel, der sie bereits abgelehnt hatte. "Dein Ego ist echt gewaltig..." Ein herablassender Laut entfuhr ihr ehe sie sich wieder dem Film widmete und einem Jumpscare zum Opfer fiel - wie auch ihre Klamotten. Selbstverständlich konnte Darren auch jetzt nicht seinen vorlauten Mund halten, was ihr erneut einen Schlag gegen die Schulter einbrachte während sich das Mädchen vom Bett erhob um sich folgend bei seinem Kleiderschrank zu bedienen. Ihr Oberteil hatte es wirklich übel erwischt aber auch ihr Rock war nicht verschont geblieben. Hoffentlich würde es trocknen bis sie den Nachhauseweg antreten würde. Nicht vorstellbar wenn man sie in weiter Jungskleidung antreffen würde anstatt wie üblich top gestylt. Alessa schenkte ihm einen Todesblick als er dieses Missgeschick versuchte als Anmachversuch zu deuten. "Wie kann man nur so eingebildet sein?" kam es hinter der Schranktür hervor als sie nach dem erstbesten T-Shirt griff nur um sich folgend aus ihren Klamotten zu schälen nur um sich folgend das viel zu große T-Shirt überzuwerfen. Es reichte ihr bis Mitte Oberschenkel und so wurde sie sich erst wieder bewusst wieviel größer der Andere eigentlich war. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht sich irgendwie vor seinen Blicken abzuschirmen. Immerhin waren die Beiden weit darüber hinaus - kannten einander - für Freunde sogar ein wenig zu gut aber was geschehen war war nun einmal geschehen und nicht mehr rückgängig zu machen. Nicht das die Blonde es bereute. Als sie sich wieder zu ihm umdrehte bemerkte Alessa, dass Darren noch damit beschäftigt war abzuchecken ob auch das Bett etwas von ihrem Drink abbekommen hatte. "Selbst wenn ich etwas darauf verschüttet hätte, wäre das nur eine Verbesserung zum vorherigen Status..." maulte sie in seine Richtung bevor sie sich wieder neben ihm auf dem Bett niederließ und es sich gemütlich machte. "Ich bin sehr enttäuscht, dass du nur eins in rosa mit Spitze besitzt..." Alessa schüttelte theatralisch den Kopf. "Ich hätte dir mehr Geschmack zugetraut." Das Mädchen lehnte sich etwas in die Richtung des Anderen und schnappte sich die Fernbedienung um wieder auf 'Play' zu drücken und es dauerte nicht lange da waren auch Beide schon wieder mit Trinken dran. Und wieder. Und wieder. Der Film war noch nicht einmal zur Hälfte gelaufen und Alessa spürte tatsächlich schon dieses angenehm schummrige Gefühl, welches der Alkohol mit sich brachte. "Sag mal... hast du dich jemals in jemanden verliebt mit dem du eigentlich seit Jahren nur befreundet warst?" Sie sah ihn nicht an, leerte stattdessen nebenher ihren Drink und schob sich ein kaltes Stück Pizza in den Mund ohne den Blick vom Bildschirm anzuwenden.

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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    „Ich weiß nicht wirklich ob man das als eine Art Talent bezeichnen kann..“, erwiderte die junge Frau mit einer eher gedeckten Stimme, ihre Augenbrauen hatte sie zusammen gezogen und generell wirkte ihr Gesichtsausdruck nicht sonderlich überzeugt. „Oder ob man darauf stolz sein kann.“ Nicht dass sie davon ausging Yumi tat dies tagtäglich, ging damit von Tür zu Tür weil sie Gefallen daran fand andere Menschen zu verletzen aber dennoch stießen die Worte der Anderen ihr sauer auf. „Eine Beziehung hat nichts mit einem Gefängnis zu tun ja, auch nichts mit Wänden die Tag für Tag enger werden.“ Die Studentin legte ihren Kopf schief während sie mit ihrem Zeigefinger auf das Glas in ihrer Hand tippte. „Hat Alex dich damals eingesperrt?“, fragte sie direkt und schmunzelte dabei, wollte es damit eher wie einen Scherz klingen lassen und doch steckte vielleicht ein Fünkchen Ernst in ihrer Frage. Wer wusste schon wie der Kerl wirklich drauf war.. „Hat er einen Glaskasten im Keller?“ Eine Anspielung auf eine durchaus erfolgreiche und wirklich gute Netflixserie? Vielleicht! „Meinst du wirklich?“ Cylie legte den Kopf schief, drehte den Drink in ihrer Hand hin und her und nahm schließlich erneut einen Schluck nachdem sie ihr Bild ihres Liebhabers verdeutlicht hatte. „Ich dachte er will vielleicht auf große Reise gehen, mit seinem Talent fürs Singen und Klavierspielen.. ich meine, das war wirklich nicht schlecht was er damals zum Besten gegeben hat und studiert er nicht auch etwas in die Richtung?“ Natürlich konnte sie sich kein Bild von dem Typen machen, war er ja eigentlich ein Fremder und kannte ihn nur durch die spärlichen Erzählungen der Anderen. „Aber hey, Hunde sind süß. Vorallem Golden Retriever! Die haben so große süße Augen!“ Mit der freien Hand zog sie eines ihrer Augen auseinander damit es kurz größer aussah und lachte im Nachhinein. Und wer heutzutage ein Haus in der Vorstadt hatte, der war doch auch zu beneiden.. Zweifelnd hob sie eine Augenbraue und ließ Yumi nicht aus den Augen, die sich einen neuen Drink mischte. Wenn man es überhaupt Mischung nennen konnte, denn der Anteil von Alkohol war deutlich mehr als üblich aber wer war Cylie schon dass sie darüber urteilen konnte. Und außerdem waren sie im Grunde ja auch zusammen gekommen um sich die Scheiße von der Seele zu reden und das tat sich doch besser mit ein bisschen Gift im Blut. „Was wenn sich plötzlich jemand zwischen euch schiebt? Dieses junge Häschen da.. die schien doch auch ziemlich an ihm interessiert. Sag mir nicht dass dich das nicht stört, ihn mit anderen zu sehen.“ Und alleine das war doch schon Aussage genug oder nicht? Yumi brauchte wahrscheinlich einfach jemanden der ihr die Scheuklappen abnahm, der ihr vor Augen führte was wirklich los war in ihr. Was hier überhaupt Sache war. Vielleicht interpretierte die Medizinstudentin aber auch viel zu viel in diese Situation hinein weil sie es so süß fand. Und Recht haben wollte mit dem, was sie sich dachte. „Bist nicht eher du diejenige die alles kompliziert macht? Du tust ja so als wären Gefühle ein Todesurteil.“ Cylie schmunzelte bevor sie einen weiteren Schluck ihres Drinks nahm, der sich allmählich dem Ende zu neigte. „Die erste Liebe kann man doch nie wirklich los lassen.. sie ist verbunden mit ganz viel Glück und meist auch ganz viel Schmerz.“ Ihr Blick glitt auf die Flüssigkeit in ihrem Glas, die hin und her schwappte als sie es bewegte. Und das Thema Schmerz fand auch kein Ende. Bis Cylie erstmal nichts mehr erwiderte. Denn sie merkte Yumi auch an dass es nicht leicht war darüber zu sprechen. Verständlich. Kurz kehrte Ruhe ein bis die Studentin sich dazu entschloss noch einmal etwas dazu zu sagen. „Er würde es immer wieder tun.. hauptsache du bist in Sicherheit. Egal ob du ihn von dir wegstößt. Bestimmt findet er dich auch so. Okay das klingt nach nem krassen Stalker.. wie hat er dich da überhaupt gefunden?! Zufall? Oder Schicksal?!“ Ihre Stimme wurde zum Ende hin etwas lauter und kam der Anderen auch etwas näher, rutschte zu ihr und hob die Augenbrauen. Wollte ein bisschen Leichtigkeit in die Situation hinein bringen indem sie auch noch schmunzelte und folgend war der Ernst sowieso für einen Augenblick vergessen als sie davon sprach die Wohnheimleitung um die Ecke zu bringen. Still und heimlich. „Hey, ist der Gedanke so abwegig?“, erwiderte die junge Frau ebenso mit einer angehobenen Augenbraue. „Hat doch so einige Vorteile.“ Ein Dach über dem Kopf, ein bequemes Bett, etwas Spaß, vielleicht sogar noch eine Kleinigkeit zu essen.. „In deinem Fall überwiegt vielleicht eher auch der Vorteil des Vergessens und Verdrängens man anderer Dinge.“, fügte sie hinzu und leerte ihren Drink mit dem nächsten Zug. „Natürlich der Tatsache dass du bald obdachlos bist.“ Dass Cylie etwas ganz anderes meinte, das musste sie ja sicher nicht erwähnen. Als die Blonde von ihrer erfolglosen Suche nach einem Job berichtete, seufzte die kleine Dame und mischte sich einen neuen Drink. „Bestimmt nicht alles, sicher finden wir irgendwas kleines aber perfektes für dich! Was am besten vielleicht auch keine Absteige ist.. aber manchmal hat man doch Glück und findet eine kleine Wohnung zu einem guten Preis. Oder ein WG-Zimmer..“ Einfach positiv denken oder? „Ich kann mich auch mal im Krankenhaus erkundigen, manchmal haben die kleinere Jobs.. für Botengänge oder Sitzwache! Da sammelst du mit deinem Studium sicher auch ein paar Extrapunkte. Und wenn du da arbeitest helfen sie dir bestimmt auch bei der Wohnungssuche!“ Krankenhäuser können manchmal wirklich hilfreich sein.




    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    „Enttäuschend?“, wiederholte der junge Student mit einem Kopfschütteln, hatte dazu noch empört die Luft ausgestoßen. „Nur weil du noch nie in den Genuss meiner einzigartigen Lasagne gekommen bist. Beim nächsten gemeinsamen Besäufnis sparen wir uns die Pizza und du lässt dich von mir bekochen. Notiert.“ Darren schmunzelte und warf kurz einen Blick auf den fast leeren Pizzakarton vor ihnen, der fast genauso vor Fett triefte wie die Pizza selbst. Ob das nun gut oder schlecht war, das blieb dahingestellt und er hob folgend seine Schultern. „Ich werde wohl nie erfahren was es damit auf sich hat. Immerhin kann ich Yumi schlecht darauf ansprechen..“ Wie würde man so ein Gespräch überhaupt anfangen? Nicht dass der angehende Schauspieler ein Mensch war den es an Worten fehlte, wusste er eigentlich immer was er zu sagen hatte, was er sagen sollte aber in solch einer Situation, mit dem Hintergrundwissen, da war selbst er sprachlos und vielleicht hatte es auch rein gar nichts zu bedeuten. Vielleicht aber auch schon? Jedoch war nicht er hier der Part, der sich mit der menschlichen Psyche auseinander setzte. Das war Yumi selbst. Im wahrsten Sinne 'war' sie es, denn ihr Studium war Geschichte. Der Kerl presste die Lippen aufeinander und versuchte das Gedankenkarussell sofort zu beenden als sie zu ihr schweiften, den Sorgen die er sich machte, wohin sie gehen würde, zu wem, wo würde sie schlafen, was würde ihre Zukunft bringen? Er wusste dass es nichts brachte, er hatte ihr jegliche Hilfe angeboten und würde es bei jedem Treffen wieder tun. Irgendwie würde er für ihre Sicherheit sorgen. Ob sie das wollte oder nicht. „Manchmal bin ich mir nicht sicher ob das wirklich gut ist oder nicht.“, antwortete er. Ein Schmunzeln zierte seine Lippen. Kamen die Guten in der Geschichte meist auch nicht wirklich gut weg. „Immerhin steht die Mehrheit doch eher auf die Badboys.. oder nicht?“ Fast schon an sich zweifelnd schaute er erneut an sich herab und dann hilfesuchend zu Alessa als brauchte er Zustimmung dass dem nicht so war, dass er ein begehrenswerter Mann war und es auch bleiben würde, selbst mit seinem Schwiegerelternliebling-Image. Doch sein folgendes Lachen löste das kleine Schauspiel seinerseits. Denn im Grunde war es ihm so oder so egal was die anderen von ihm hielten, für was sie ihn hielten. Die empörten Worte der Schülerin ließen ihn grinsen. „Vielleicht ist es auch einfach beides.. was ziemlich ekelhaft wäre.“ Der Student machte kurz die Anstalt als würde er etwas von dem jungen Hüpfer wegrutschen wollen, ließ es aber bleiben. Immerhin war er dann viel zu beschäftigt damit sich mit aufrechter Haltung durch die zerzausten Locken zu fahren. „Schauspieler..“, kommentierte Darren als wäre es eine Antwort auf alles und in aller erster Linie in diesem Augenblick auf sein angeblich so großes Ego. Was er nicht einmal wirklich hatte aber er wusste auch wie Alessa es meinte. Die sowieso nicht mehr länger darüber sprach, da sie eher damit beschäftigt war das Chaos auf ihrem Shirt zu beseitigen. Sein Blick folgte ihren Bewegungen, auch dann noch als sie sich an seinem Kleiderschrank bediente und sich aus ihrem nassen Shirt schälte. Es war für ihn kein fremder Anblick und vorallem auch kein schlechter aber dennoch drehte er sich im nächsten Moment etwas zur Seite und kümmerte sich lieber um mögliche Flecken auf seinem Bett. Also andere Flecken als zuvor. Auch wenn ihm das eigentlich egal war aber vielleicht wollte er sich auch einfach nur kurz von dem halbnackten Fräulein in seinem Zimmer ablenken. „Es waren einmal mehr aber weißt du, die anderen Frauen die hier ein- und ausgehen und diegleiche Masche anwenden wie du, die haben dir wohl nicht mehr die schönste Auswahl überlassen.“, erwiderte er mit einem Seufzen. Wenn sie ihn schon auf sein angeblich so großes Ego ansprach, dann musste er da doch einfach mitspielen oder nicht? Darren leerte seinen Drink bevor er sich wieder daran machte die kleinen Gläser aufzufüllen und den Film zu starten damit sie ihrem Vorhaben weiter folgen konnten. Und bei der Menge an Shots war es nicht weiter verwunderlich dass die Wirkung des Alkohols nicht länger auf sich warten ließ. Sodass auch ihre Zunge sich endlich etwas lockerte. Für einen Moment drehte er den Kopf zu ihr, sah sie durch seine braunen Augen hindurch an und beobachtete ihr Profil. Bevor er nach dem nächsten Shot griff, denn die Regeln mussten ja eingehalten werden. „Nein aber.. ich kann mir sehr gut vorstellen dass diese Grenze einmal verschwimmen kann..“ Mittlerweile hatte er auch seine Aufmerksamkeit wieder auf den Fernseher gerichtet oder tat zumindest so. „Was ist passiert, Alessa?“ Außer das Offensichtliche. Denn das klang nicht nach einer 'Ich frage für einen Freund'-Frage. Aus diesem Grund war sie sicher nicht mit einer Tasche vollgepackt mit Alkohol bei ihm aufgeschlagen.

  • [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi 


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    Natürlich war es kein Talent. Natürlich war es nichts worauf man stolz sein konnte oder gar sollte aber das änderte dennoch nichts an der Tatsache, dass es fast schon zwangsläufig passierte wenn man so unterschiedlich war wie sie es waren, oder nicht? War es da nicht besser es so früh wie möglich zu beenden auch wenn man wohl nun schon länger nicht mehr von früh reden konnte. Zu viele falsche Entscheidungen hatten es unnötig in die Länge gezogen. Hatten ihn mehr leiden lassen als unbedingt notwendig gewesen war und nur weil sie es genoss sich mit ihm zu amüsieren? Sie knabberte gedankenverloren an ihrer Unterlippe. Es war mehr als nur ein Spaß. Das wusste sie selbst aber das änderte nichts an den Fakten. Vielleicht würde dieser unfreiwillige Umzug wenigstens etwas Abstand zwischen sie bringen. Abstand, den sie nicht einhalten konnte und er genauso wenig. Er würde ihnen Beiden gut tun da war sich die Blonde sicher. Weniger sicher war sie sich bezüglich der Aussage ihrer Freundin. Sie klang ja fast schon wie aus einem Beziehungsratgeber auswendig gelernt weswegen Yumi zeitgleich mit den Augen rollte. "Ich kann das einfach nicht. Ich will tun und lassen können was ich will und keine Verpflichtungen haben oder mich vor Jemanden rechtfertigen müssen..." fügte die junge Erwachsene schließlich noch hinzu um ihre Abneigung gegen Beziehungen nicht an der Anderen auszulassen. Sie konnte immerhin nichts dafür, dass Yumis Einstellung zu diesem Thema offensichtlich sich ganz und gar von der ihren abhob. Auf die Vermutung der Studentin bezüglich ihrer vergangenen Beziehung musste das Blondchen nur schmunzeln und wirkte folgend auch ein wenig so als würde sie darüber nachdenken. Der Vergleich mit einer Netflixserie blieb ihr nicht verborgen weshalb sie etwas auflachte. "In diese Rolle passt glaube ich Darren besser..." Die dunkelbraunen Hundeaugen. Die dunklen Locken. Fehlte nur noch die unverkennbare Stalkermütze. Als besagter Kerl zum Thema wurde zuckte Yumi mit den Schultern. Wirkte gar auffällig abweisend wenn man sie etwas genauer kannte. Vielleicht war er nicht der Typ, der Kinder wollte und in der Vorstadt mit Haus und Hund wohnte. Vielleicht hatte Cylie Recht mit ihrer Annahme, dass er mehr der Typ war, der durch die Welt reiste. Ein Thema, welches sie mit dem Schauspielstudenten nie hatte und wenn es nach ihr ging auch nie haben wollte weil sie alleine beim Gedanken daran Schnappatmung bekam. Eine Panikattacke um genauer zu sein. "Selbst wenn das sein Plan ist - glaubst du ich hocke zu Hause und warte bis er wieder heim kommt? Oder glaubst du ich reise wie ein braves Hundchen mit ihm?" Ein Schnauben entglitt der Blonden so lächerlich kam ihr diese Vorstellung vor auch wenn sie diesen Gedankengang noch nie so weit gesponnen hatte. Sie war eigentlich viel mehr der Typ Mensch der von Situation zur nächsten dachte und nicht einen abartigen fünf Jahres Plan oder so hatte. "Ich bin mehr der Katzentyp..." entgegnete Yumi mit einem aufgesetzten, breiten Lächeln in die Richtung der Anderen während sie sich daran machte ihren nächsten Drink zu mischen. Das der Alkoholanteil etwas größer ausfiel störte die Blonde nicht. im Gegenteil. Sie spürte den Blick der grünen Augen auf sich als sie Cylie den Rücken zugedreht hatte. Spürte wie er sie durchbohrte als sie etwas genauer nachharkte. Seine Prinzessin erwähnte. Yumi zögerte nicht und nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Drink. Er brannte erst in der Kehle und folgend im Magen. Kein sonderlich gutes Zeichen wahrscheinlich. Sie verzog etwas das Gesicht aber unterließ es den Drink etwas mehr zu verdünnen. Er sollte schließlich auch wirken. Das war doch der Sinn des Gifts. Vielleicht lag es aber auch mehr an der Thematik, die die Beiden näher beleuchteten. "Er vögelt sie." kam es knapp über ihre Lippen und ihr Blick wanderte kurz aus dem Fenster. "Er hat es mir selbst erzählt." Ein amüsierter Laut drang folgend aus ihrer Kehle aber in Wirklichkeit empfand sie das Thema nicht sonderlich amüsant und doch konnte sie nicht anders als darüber zu lachen. "Seine Prinzessin." Das Wort kam ihr wie ein Schimpfwort über die Lippen bevor sie sich wieder an den Schreibtisch lehnte und Cylie ansah. "Er meinte zwar es war ein Fehler aber da sie gerade jetzt bei ihm ist..." Ein Blick auf ihre Handyuhr als würde sie die Uhrzeit checken auch wenn es völlig irrelevant war. Der Gedanke daran machte sie verrückt seit sie ihr über den Weg gelaufen war - seit sie sich im Flur begegnet waren. Ein Grund mehr diesen und ähnliche Gedanken mit ausreichend Alkohol abzutöten. Mit einem Ruck nahm Yumi wieder auf dem Tisch Platz - überschlug die Beine und ließ sie ein kleines bisschen in der Luft baumeln. "Sind sie. Gefühle machen einen schwach und verletzlich." kommentierte sie zeitgleich die Aussage der Anderen. Gefühle hatten Darren überhaupt erst in diese Situation gebracht. Eine Situation in der er sich wahrscheinlich niemals wiederfinden wollte. Gefühle machten einen blind und naiv. Das was sie über die erste Liebe sagte war wahr, weshalb Yumi schwach nickte. Besser hätte sie es selbst nicht formulieren können. Es beschrieb haargenau das was Alex und sie miteinander hatten.

    Kurz kehrte Ruhe ein. Niemand sagte etwas und doch war es Cylie, die letztendlich das Schweigen zwischen ihnen brach. "Die Befürchtung habe ich auch. Vielleicht ist es deshalb besser zu gehen. Ohne wieder zurückzukommen." Ein klarer Schnitt. Wenn sie genug Geld beisammen hatte. Wenn man ihrer Zufallsbegegnung in der Innenstadt Glauben schenken wollte dann brauchte man gar nicht so viel. Hatte wahrscheinlich auch viel mit dem eigenen Lebensstil zu tun aber seine Worte hatten sie zum Nachdenken gebracht. Dennoch entlockte Cylie ihr mit ihrem Geschwafel über Schicksal ein Lachen. "Schicksal. Du spinnst ja..." Yumi schüttelte den Kopf. Was für ein lächerlicher Gedanke. Als Student trieb man sich eben in den ähnlichen Gegenden herum. Das hatte nichts mit Schicksal zu tun. Immer wieder nahm die Blonde nebenher einen Schluck von ihrem Drink während sie mit der Anderen ein wenig herumalberte - die Stimmung zumindest zwischenzeitlich ausgelassener wurde. Einen Moment tat Yumi sogar so als würde sie tatsächlich in Erwägung ziehen einfach von Bett zu Bett zu hüpfen bevor sie sich schließlich etwas nach vorne beugte und Cylie einen Klaps gegen den Oberarm verpasste. "Ich muss überhaupt nichts verdrängen..." Sie beobachtete wie die Kleinere sich einen weiteren Drink mischte während sie über Yumis Wohnungssuche redeten. Ein leidiges Thema weshalb ihr auch ein Seufzen entwich. "Wenn es dir keine Umstände macht. Ich nehme alles..." Sie hatte zwar noch ein wenig Zeit und es gab auch noch einige Stellen, die sie abklappern musste aber es konnte sicher nicht schaden wenn sich auch Cylie umhörte. Sie war immerhin direkt an der Quelle. Bevor sich die Studentin wieder hinsetzte musterte Yumi sie genaustens - traf ihren Blick und ließ ihn nicht los. "Und? Wie viele Drinks bist du davon entfernt dir auch deinen Scheiß von der Seele zu reden...?"

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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    Die junge Studentin hob eine Augenbraue als sie das übertriebene Augenrollen der Anderen bemerkte. Es war ja kaum zu übersehen. „Oh man Yumi.“ Seufzend schüttelte sie den Kopf. Wahrscheinlich sollte Cylie einsehen dass nicht jeder Mensch nach einer Beziehung suchte, dass manche einfach gerne alleine waren und diese Freiheit genossen und sich niemals binden wollten. Vielleicht sollte sie aufhören jemanden überreden zu wollen. Vielleicht aber auch nicht und Yumi brauchte einfach nur jemanden der ihr die Augen öffnete. Immerhin waren Beziehungen etwas schönes. Wirklich. Wenn man da diesen einen Menschen an seiner Seite hatte, den Menschen der einen glücklich machte. Bedingungslos liebte. Der immer da war, wenn niemand anders es war. Der einen nie alleine ließ. Kurz schweifte sie mit ihren Gedanken ab, wusste aber auch selbst ganz genau dass nicht jede Beziehung märchenreif war und dass es immer auch schlechte Dinge und Erfahrungen gab aber hey, die guten Seiten überwogen doch ganz klar! Deshalb schüttelte sie gleich nochmal den Kopf und sah überzeugt von ihren folgenden Worten das Blondchen noch einmal genau an. „Wie es scheint hattest du bis jetzt einfach keine schöne Beziehung.“ Auch wenn sie damit Alex ein bisschen durch den Dreck zog, irgendwie, aber bei der Meinung die Yumi hatte, da hatte sie ja gar keine andere Wahl. „Zeit dass wir dir jemanden suchen der dir zeigt dass eine Beziehung nicht voll mit Verpflichtungen ist.“ Cylie nippte an ihrem Drink während sie sie nicht aus den Augen ließ. „Oder vielleicht müssen wir gar nicht länger suchen..“, murmelte sie ganz leise mit dem Glas an ihrer Lippe. Und wahrscheinlich doch laut genug dass sie es mitbekam. Mit voller Absicht natürlich. Ein Nein von Yumi gelten lassen, die Einstellung von ihr akzeptieren? Da sagte auch Cylie Nein. „Und glaubst du ich glaube dir all deine ablehnenden Worte mit denen du mich so unbedingt davon überzeugen willst dass dein Herz nicht im Dreieck springt wenn er in deiner Nähe ist?!“ Es war ja schon mehr als auffällig wie sie den armen Kerl runter butterte. Wie sie ihn darstellte. Wie auffällig oft sie ihre verschiedenen Lebensstile verdeutliche, ihre unterschiedlichen Ansichten. „Das ist er auch.“, erwiderte die Brünette und hätte sich folgend beinahe an ihrem Drink verschluckt als Yumi ihre Worte so trocken aussprach. Mehr ausspuckte. „Wie bitte?“ Das war nicht ihr Ernst oder? Oder eher sein Ernst? Es wunderte sie tatsächlich nicht wirklich dass sich dieses blonde Häschen an ihn heran geschmissen hatte weil der Klavierspieler war ja auch wirklich gutaussehend und man hatte dem jungen Ding angesehen wie sehr sie auf ihn drauf hüpfen wollte aber dass er sich darauf einließ? „Bist du dir da sicher? Ist das nicht strafbar..“ Ihre letzten Worte waren eigentlich mehr Gedanken gewesen, die sie nicht aussprechen wollte, dir ihr aber trotzdem über die Lippen gekommen waren. Immerhin tat das an sich jetzt nicht wirklich was zur Sache, war es ja auch nicht ihre Sache. Sie überschlug ihre Beine und richtete ihren Blick wieder auf ihre Freundin nachdem sie kurz abgeschweift war. „Oh, hast du sie gesehen?“, fragte die angehende Ärztin und sie drehte ihren Kopf kurz Richtung Tür, als könnte sie irgendwie hindurch sehen bevor sie sich wieder seufzend an Yumi richtete. „Seine Prinzessin..“ Sie schüttelte sich. Hat sie sich selbst diesen zuckersüßen Kosenamen gegeben oder war es tatsächlich der Kerl selbst? „Naja das.. das hat doch nicht gleich zu bedeuten dass sie es jetzt auch miteinander treiben. Vielleicht reden sie nur oder machen andere Dinge. Man kann zu zweit auch noch etwas anderes machen als vögeln.“ Cylie hob ihre Schultern und erwiderte anschließend den Blick der Anderen als ein kleines Grinsen sich auf ihre Lippen schlich. „Kein Grund gleich so eifersüchtig zu werden..“, sagte sie mit einem Nicken. „Er hat nur Augen für dich, keine Sorge. Und nein, nein, nein. Komm mir jetzt nicht damit dass es dir egal ist und du kein Fünkchen Eifersucht spürst. Ich höre es bis hierher in dir brodeln.“ Ob dem wirklich so war oder nicht, das konnte Cylie natürlich nicht wissen aber es einfach mal felsenfest zu behaupten und darauf beharren, damit kam sie doch sicherlich überzeugend rüber und dem Blondchen wurde klar, was sie bei diesen Gedanken, bei seiner Prinzessin, in ihrem Herzen spürte. Wenn sie überhaupt irgendetwas darin spürte, denn so wie sie über Gefühle sprach, war sich der Zwilling gar nicht so sicher. „Glaub mir, wenn du gehst und das spurlos, ich werde höchstpersönlich dafür sorgen dass du wieder zurück kommst.“ Das klang wahrscheinlich fast schon wie eine Drohung und irgendwie war sie das ja auch. Jetzt hatte sie in Yumi doch eine Freundin gefunden, zumindest war es für sie selbst so, und dann wollte die einfach so verschwinden? „Davon laufen war noch nie eine besonders gute Lösung.“ Gut, vielleicht wäre das bei dem Aufeinandertreffen mit diesen Mistkerlen die den Jungen seiner Hand beraubt hatten eine gute Idee gewesen aber das war auch einfach immer situationsabhängig. Als Yumi ihr schließlich gegen den Oberarm patschte, murmelte sie ein kleines „Aua“, auch wenn es nicht wirklich weh getan hatte. Nachdem sie mit ihrem Getränk fertig war, hob sie ihren Zeigefinger und zeigte damit auf ihre Freundin. „Weglaufen, verdrängen.. ich sehe ein Muster, meine Liebe.“ Kurz schaute sie ernst, dann grinste das kleine Fräulein breit als hätte sie sie schon längst durchschaut und ließe keine Widerworte mehr zu. War ja auch irgendwie so. Und vielleicht verdrängte sie selbst gerade auch etwas, was ihr erst richtig bewusst wurde als Yumi sie direkt darauf ansprach. Wobei es nichts wirklich mit Verdrängen zu tun hatte, mehr wollte sie sich auf die Probleme ihrer Freundin konzentrieren, die ihr im Gegensatz zu ihrem eigenen viel größer und schwerer vorkamen. „Das ist unfair.“, entgegnete Cylie mit einem Augenrollen und machte es sich wieder auf dem Stuhl bequem. „Damit beweise ich nur dass du Recht hast und alles was ich in den letzten Minuten gesagt habe ist hinfällig..“ Immerhin ging es auch bei ihr um Gefühle, die bösen Gefühle, die nur für Probleme sorgten. Sie seufzte und hob dann ihre Schultern bevor sie sich dem Blick der Anderen entzog und ihren Drink begutachtete. „Nachdem Nick und ich vor einiger Zeit ja fast.. also.. du weißt schon, ich wollte mit ihm reden, schließlich endete die Nacht mit einer Platzwunde und nicht mit anderen Dingen, also ich wollte einfach darüber sprechen und generell über uns als Freunde schließlich sind wir beste Freunde.. oder waren es? Ich habe keine Ahnung. Nach allem hat er sich ewig nicht gemeldet, zwischendrin ist seine Ex wieder aufgetaucht mit der er geredet hat und dann wurde ich ja mehr oder weniger komplett ignoriert. Dann taucht er auf und schafft es nicht einen normalen Satz zu sagen und mit mir darüber zu sprechen?“ Wie bei einem Wasserfall purzelten die Worte aus ihrem Mund. Sie atmete tief ein und stieß schließlich genervt die Luft wieder aus ihren Lungen. „Ich höre noch einmal dass wir Frauen anstrengend sind und ich werde wirklich zum Kampfzwerg.“

  • [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi 


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    Offensichtlich war ihre Reaktion nicht unauffällig genug auch wenn das nie der Plan gewesen war. Dennoch wollte sie die Brünette nicht unbedingt vor den Kopf stoßen nur weil ihre Ansichten so weit wie nur irgendwie möglich auseinander zu gehen schienen. Wenig verwunderlich. Es war nicht das erste Mal, dass der Blonden auffiel, dass Cylie wohl eine sehr nun ja sie selbst würde es naiv nennen aber die meisten Menschen nahmen dieses Wort nicht so gut auf deshalb nennen wir es mal 'blumige' Ansicht zum Thema Liebe hatte. Eine Ansicht, die sie vor mehreren Jahren vielleicht irgendwie auch geteilt hatte aber sie wurde einfach eines Besseren belehrt und das lag nicht zwangsläufig an nur an einem gewissen Silberhaarigen. Vielmehr hatte die Realität ihr die Augen geöffnet weshalb sie ihre Erwartungen bei diesem Thema etwas zurückgeschraubt hatte. So weit wie nur irgendwie möglich. Böse Zungen würden sogar behaupten sie hätte ihre Gefühle abgeschaltet. Auch wenn es für Yumi nie eine Form der Beleidigung war, wenn derartige Worte an ihr Ohr gedrungen waren. Genau genommen war es doch das was sie erreichen wollte. Unantastbar zu sein in diesem Thema. Zumindest schien Cylie einen Moment so als würde sie es aufgeben die Andere eines Besseren zu belehren - wirkte gar verzweifelt wenn man sich ihr Seufzen so zur Gemüte führte. Das was sie da über ihre erste und einzige Beziehung sagte gab Yumi einen Moment zu denken. War die Beziehung mit Alex wirklich nur furchtbar? Nein. Sie hatten auch schöne Zeiten. Wirklich schöne Momente aber umso hässlicher hatte das zwischen ihnen geendet und damit eigentlich alles was sie jemals hatten in den Dreck gezogen und genau darauf blickten sie im Grunde zurück, oder? All die glücklichen Momente waren automatisch weniger wertvoll - weniger denkwürdig. Cylie fuhr fort noch bevor Yumi etwas erwidern konnte was zur Folge hatte das sie nur ihre Augenbraue hob. "Ich bin gar nicht auf der Suche..." kam es über die Lippen der jungen Erwachsenen während sie den Blick der grünen Augen ihres Gegenübers erwiderte. Die Studentin nippte an ihrem Drink und murmelte etwas gegen ihr Glas, was allerdings auch nicht den Ohren der Blonden verborgen blieb. Sollte es vermutlich auch nicht, weshalb Cylie ein strafender Blick erwartete, der ihr wohl verdeutlichen sollte, dass ihre Aussage nicht ungehört blieb aber auch nicht wirklich wohlwollend aufgenommen wurde, was eigentlich überflüssig war - oder?

    "Ein im Dreieck springendes Herz... ich glaube du liest zu viele Schnulzen..." kam es von Yumi, die einen Teil ihrer Worte wiedergab - sich auch ein Stück weit darüber lustig machte und sich doch einen Moment ertappt fühlte. Sie hatte ja nicht Unrecht. Der Schauspielstudent brachte sie aus dem Konzept. Mehr als es geplant war. Er war in ihren Gedanken auch wenn er da absolut nichts verloren hatte und sie setzte alles daran ihn daraus zu verbannen auch wenn es ihr nicht wirklich gelang. Selbst wenn si es mit aller Macht versuchte. Ein Seufzen entwich ihrer Kehle bevor sie einen Schluck von ihrem Drink nahm. "Na schön er ist mir nicht so egal wie ich es gerne hätte aber das ändert trotzdem nichts an meiner Meinung..." Der Meinung, dass sie nicht gut für ihn war. Der Meinung, dass sie nicht zusammenpassten. Der Meinung, dass er etwas Besseres verdient hatte - Jemanden der sich sicher war. Den Vergleich ihrer Person mit einer Katze im Zusammenhang mit seinem Faible für den Vierbeiner kommentierte Yumi nur mit einem Schmunzeln. Nicht zuletzt weil es nicht das erste Mal war, dass man ihr Verhalten mit dem distanzierten Verhalten dieser Tiere verglich. Die viel zu romantische Vorstellung ihrer Freundin von der Liebe kippte jedoch bereits im nächsten Moment oder zumindest hatte es den Anschein, denn sie war nicht minder entrüstet darüber, dass Darren wohl eine Vorliebe für ein gewisses anderes Blondchen hegte. Yumi verschluckte sich in dem Moment als die zukünftige Ärztin auf das Alter des Mädchens anspielte. Einen ausgesprochenen Gedanken, den sie wohl lieber für sich behalten hätte aber den Yumi selbst nur zu gerne in Gegenwart des Lockenkopfs aussprach wenn besagtes Fräulein irgendwie zwischen ihnen zum Thema wurde. "Ach bitte man muss sie nur ansehen und man weiß das sie zusammen im Bett waren..." kam es trocken über die Lippen der jungen Erwachsenen und musste zeitgleich an ihr Gespräch damals in diesem Labyrinth denken. Ein Zeitraum an den er sich nicht erinnerte aber sie umso besser. Das war auch gut so. "Sie war auf dem Weg zu ihm als ich vorher in die Stadt bin um mich nach einem Job umzusehen." erklärte die Blonde bevor sie einen Schluck von ihrem Drink nahm und vielleicht mit Absicht den Part der Geschichte verschwieg bei dem sie aus Darrens Zimmer kam. Nicht weil sie ein Geheimnis daraus machen wollte sondern wahrscheinlich weil sie dieser liebenswürdigen Liebesfanatikerin nicht noch mehr Stoff für wirre Gedanken schenken wollte. Als sie jedoch trotzdem Alternativen aufzählte die man zu Zweit gemeinsam in einem Zimmer mit Jemanden machen konnte mit dem man bereits im Bett war schenkte Yumi ihr nur einen ungläubigen Blick. So naiv konnte doch nicht einmal Cylie sein, oder vielleicht doch? War das dieses 'ans Gute im Menschen glauben'? Schrecklich. "Da brodelt gar nichts. Ich bin einfach nur realistisch. Das hat nichts mit Eifersucht zu tun..." stritt sie ganz bewusst die Vermutung ihrer Freundin ab auch wenn sie wusste, dass sie Recht hatte. "Wie kann ich eifersüchtig auf Jemanden sein, wenn ich gar nicht bereit bin mehr mit ihm anzufangen als hin und wieder meinen Spaß zu haben? Dazu habe ich nicht das Recht." Sie drehte das Glas in ihrer Hand. Einmal. Zweimal. Spürte wie der Gedanke an ihr nagte. Sie biss sich auf die Unterlippe. Spürte den Blick der Anderen, die sie nicht aus den Augen ließ wie bei einem Verhör. Erneut ein kräftiger Schluck von ihrem Drink, der sich auch wieder nach und nach leerte. Relativ zügig sogar was auch irgendwie dem Gesprächsstoff zu Schulde kam. "Gibst du Ruhe wenn ich dir sage, dass es mich stört..." Sie verdrehte die Augen und es hatte für einen Moment den Anschein als sagte sie diese Worte nur um ihrer Fragestunde zu entkommen aber wenn man genauer hinsah, sah man wahrscheinlich war wirklich dahinter steckte. Sie floh vor ihrem Blick - richtete den ihren in die Leere um sich nicht etwas erklären zu müssen womit sie sich nicht bereit war auseinanderzusetzen weil der Gedanke sie zerfraß. Dennoch schaffte sie es, dass ein Lachen über ihre Lippen kam als Cylie etwas auf ihren Fluchtplan erwiderte. "Drohst du mir etwa?" hinterfragte Yumi die Aussage der Anderen belustigt und konnte sich nur zu gut vorstellen, dass man es sich mit dem kleinen Kampfzwerg lieber nicht verscherzte. "Ich glaube danach zurückzukommen ist der eigentliche Fehler..." fügte Yumi hinzu und lächelte schwach, fragte sich insgeheim wie ihr Leben wohl verlaufen wäre wenn sie einfach weggeblieben wäre. Sie hatte nicht unrecht was die Vermutung eines Musters hinter Yumis Verhalten anging. "Ich bin eben feige..." Bevor etwas zu gut wurde, dass es sie verletzen könnte rannte sie lieber weg. Bevor Jemand sah, dass ihr etwas zu nahe ging nahm sie reißaus damit man dachte ihr war alles scheißegal. Lieber war sie ein Miststück als verletzt und schwach in den Augen eines Anderen. Das gab ihm Macht über sie - etwas das sie um jeden Preis verhindern wollte. Offensichtlich war nun der Moment gekommen in dem es nicht länger nur um sie ging und Yumi musste zugeben es war ein Stück weit angenehm. Lenkte sie von ihrem eigenen Leben ab. "Oh ich habe also Recht. Erzähl mir mehr davon." Ein breites Grinsen legte sich auf die Lippen der Blonden und sie schien unter den Worten der Kleineren förmlich zu wachsen aber überließ es der Brünetten die Geschichte weiter auszuführen. Yumi hob die Augenbrauen als Cylie von ihrem Drama berichtete und schüttelte seufzend den Kopf. Sie unterließ es zu ihren üblichen Sätzen was das Thema Liebe anging zu greifen. Nicht zuletzt weil sie die Andere nicht mehr niedermachen wollte als es Nick offensichtlich schon geschafft hatte. Das Leila wieder da war hatte Yumi auf der Halloweenfeier bereits gemerkt aber auch wenn sie früher gut befreundet waren schienen jetzt Welten zwischen ihnen zu liegen. So viele, dass sie einander noch nicht einmal begrüßen konnten anscheinend. "Diese Beinahe-Sex-Geschichten sind einfach schrecklich..." setzte Yumi schließlich an und schüttelte den Kopf. "Am Ende ist es Beiden unangenehm weil keiner sich eingestehen will, dass es fast dazu gekommen wäre weil was ist wenn es alles zerstört mimimi..." Sie nahm einen Schluck von ihrem Drink und musterte das Mädchen vor sich am Stuhl. "Ihr solltet euch einfach gemeinsam betrinken und die Beinahe-Sex-Geschichte zu einer Sex-Geschichte machen und danach dann darüber reden weil so niemand mehr die Sorge haben muss ob man die Zeichen des Anderen vielleicht falsch gedeutet hat..." Yumi nickte bekräftigend als hätte sie die ultimative Idee mit ihrer Freundin geteilt. Eine Idee, die wahrscheinlich für sie funktionierte aber für die Brünette vielleicht eher nicht. "Glaubst du es ist etwas zwischen den Beiden passiert...?" harkte Yumi schließlich nach und zog die Augenbrauen fragend zusammen.


    [Darrens Zimmer] Alessa & Darren

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    Sie entgegnete seinen empörten Worten mit einem Augenrollen. "Ist das meine Schuld?" Er hatte schließlich nicht angeboten, dass er sich um das Essen kümmern würde. Stattdessen hatten sie sich Beide für den Weg des geringsten Aufwands entschieden: Pizza bestellen. Und sie bereute es auf keinen Fall. Fettige Pizza war einfach Essen für die Seele. Danach ging es einem doch gleich viel besser, oder? Zumindest bis das schlechte Gewissen einsetzte weil man so viele Kalorien in sich gestopft hat. Aber zumindest heute würde sich dieses schlechte Gewissen noch nicht ankündigen. Dafür würde der Alkohol schon sorgen. "Du warst doch so schweeer beschäftigt in letzter Zeit..." Sie betonte ihre Worte ganz deutlich damit er auch ja verstand, dass sie es ihm immer noch übel nahm, dass er sich nicht bei ihr gemeldet - gar ihre Nachrichten und Anrufe ignorierte hatte. Und das sie die schweren Flaschen alleine bis ganz nach oben schleppen hatte müssen nur weil er sich mit seinem Mädchen amüsiert hatte - pardon - dem Mädchen eines Anderen. Diesen Part des Vorwurfs behielt die Schülerin für sich. Sie hatte nicht vor weiter Salz in die Wunde zu streuen. Nicht in diese zumindest. Das war die Aufgabe einer anderen Blondine, die das wohl auch sehr gut beherrschte wenn man sich den Gemütszustand des Lockenkopfs so ansah. Seine folgende Aussage kostete die selbsternannte Prinzessin ein Lachen. "Wenn du es dir mit ihr nicht verscherzen willst, würde ich das Thema eher nicht anschneiden..." Spätestens dann würde sie ihn wohl zum Teufel schicken, oder? Zumindest konnte Alessa sich das gut vorstellen aber da sie seine Auserwählte auch gar nicht so gut kannte, gab es auch die Möglichkeit, dass sie sich täuschte. Gewiss konnte Darren ihre Reaktion da besser einschätzen auch wenn sich das Blondchen beim besten Willen nicht vorstellen könnte, wie dieses Gespräch ablaufen würde. Ein Teil von ihr wäre dabei aber auch gern ein kleines Mäuschen nur um die Reaktion hautnah mitzuerleben. Wahrscheinlich besser als jede Soap. Popcorn durfte da ganz sicher nicht fehlen. Der angehende Schauspieler wirkte fast schon enttäuscht als sie ihn als einen von den Guten entlarvte, da die Badboy-Masche wirklich nicht zu ihm passte. Fragend hob das Mädchen eine Augenbraue bevor er seine Enttäuschung näher ausführte. "Die Mehrheit meinst du? Hmmmm ist diese sogenannte Mehrheit etwa blond, hat einen ziemlich eisigen Blick und ist auch sehr abweisend?" Sie tippte sich fragend ans Kinn als würde sie wirklich darüber nachdenken. Ob er wirklich Sorge um die Mehrheit hatte wusste Alessa nicht aber sie konnte sich gut vorstellen, dass zumindest Yumi diesen Typ Mann nicht unanziehend fand. Passte irgendwie zu ihr. "Badboys sind nur reizvoll wenn man nichts ernsthaftes sucht. Kaum Jemand kann sich wahrscheinlich vorstellen mit ihnen wirklich eine Beziehung zu führe. Ganz sicher auch nicht die... Mehrheit." Das letzte Wörtchen betonte sie ganz besonders und untermalte ihre Aussage mit einem wissenden Grinsen. Vielleicht zweifelte er aber auch gar nicht an seinem Image und sie war nur Opfer seines schauspielerischen Talents geworden. Das vermochte sie gerade nicht zu sagen auch wenn sie das Gefühl hatte immer besser darin zu werden auch hinter die Maske zu sehen.

    Die Beiden alberten ein wenig herum. Nicht zuletzt wegen des gewaltigen Egos, dass der Kerl hier anscheinend hatte. "Ich lasse das nicht länger als Ausrede gelten!" Noch bevor sich Alessa an seinem Kleiderschrank bediente, drehte sie sich zu ihm um und richtete bedrohlich ihren Zeigefinger aus ihn. Jedoch ließ Darren nicht locker weshalb schließlich auch das Blondchen auf seine Albernheit einstieg. "Du musst echt anfangen deine Sachen wieder zurück zu verlangen sonst hast du bald nichts mehr zum Anziehen..." Sie verzog den Mund und ließ ihren Blick noch einmal über die Auswahl an Klamotten gleiten als würde es schon ziemlich mager im Inneren des Schrankes aussehen doch sie löste im nächsten Moment ihr Schauspiel und gesellte sich wieder ins Bett zu ihm damit sie mit ihrem Spielchen und natürlich auch dem Film weitermachen konnten. Es wurde immer flüssiger und irgendwann aus dem nichts rückte Alessa auch mit der Sprache heraus warum sie mit nicht gerade wenig Alkohol vor seiner Tür stand. Zumindest zum Teil. Irgendwie. Sie knibbelte an ihren Fingern herum während ihr Blick weiterhin auf den Bildschirm gerichtet war. Beinahe hätte sie sogar das kleine Spiel nebenher vergessen, wenn Darren nicht gerade zum nächsten Shot gegriffen hätte. Sie tat es ihm gleich und mittlerweile musste sie das Gesicht auch gar nicht mehr verziehen, wenn der starke Alkohol ihre Lippen benetzte. "Es... sind Dinge passiert die weit über Freundschaft hinaus gehen aber was wenn sie nur passiert sind weil wir betrunken waren - Spaß wollten oder was weiß ich..." Sie seufzte schwer und ließ sich tiefer ins Kissen sinken. "Wir haben natürlich nicht darüber geredet und einfach so getan als wäre nichts gewesen und jetzt ist es nicht mehr so wie früher sondern irgendwie... krampfig..." Alessa knabberte Gedankenverloren an ihrer Unterlippe während sie wieder nachschenkte. Die nächsten Shots mussten immerhin bereit sein - der Film war schließlich noch nicht zu Ende. Es lebten immerhin noch einige Darsteller.

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    Über die Schuldfrage wegen seiner wirklich guten aber fehlenden Lasagne an diesem Tag wollte der Student dann noch nicht weiter sprechen, immerhin kam man da wahrscheinlich nicht wirklich gegen das junge Ding an, weswegen er nur kurz die Hände hob. „Ganz schweeer beschäftigt?“, wiederholte der Kerl einen Teil ihrer Aussage und hob kurz seine Augenbrauen, bevor er seine Unterlippe nach vorne schob, an sich hinab schaute und mit seinem Zeigefinger in seinen Bauch pikste. „So dick bin ich auch wieder nicht geworden okay?“ Dazu noch verschränkte er seine Arme vor der Brust, damit das kleine Schauspiel der beleidigten Leberwurst auch perfekt war. Wenn dann musste man schon alle Register ziehen. Obwohl dazu wohl auch noch Tränen gehört hätten aber man musste ja nicht auch gleich übertreiben. Dass er sich ein bisschen hatte gehen lassen, darüber waren sie sich schon eins geworden. „Meine Lippen bleiben am besten versiegelt. In dieser Hinsicht.“ Die Zweideutigkeit in seiner Aussage war natürlich gewollt aber er unterdrückte ein Grinsen und machte stattdessen eine Handbewegung als würde er seinen Mund abschließen. Doch das hielt auch nicht lang, denn schon im nächsten Augenblick neigte er seinen Kopf zur Seite und warf ihr einen bestimmten Blick zu, denn Alessa kam nicht davon weg seine Angebetete in jedes Thema mit einzubeziehen. „Ich rede von der Mehrheit, meine Liebe. Die Mehrheit ist vielfältig.“ Er tippte dem Mädchen sanft an die Stirn und schmunzelte dann, hob vielleicht auch kurz seine Schultern nach oben. „Worunter sie wahrscheinlich auch fällt..“ Denn auch wenn er ihren Ex-Freund nicht in und auswendig kannte, lange nicht so gut dass er ein Urteil fällen konnte, doch alleine die Geschichte aus ihrer Vergangenheit ließen ihn daran glauben, dass Alex ganz sicher in diese Kategorie fiel. Aber er sprach es nicht aus, hatte er ja auch einfach kein Recht dazu, zumindest nicht vor Alessa. „Außer Menschen die davon überzeugt sind dass sie sie ändern können. Dass sie die einzigen sind, die das Gute in ihnen heraus kitzeln kann.“ Zumindest hörte man das immer wieder. Nicht nur in Filmen oder Serien. Leider auch viel zu häufig im realen Leben, denn nur selten änderten sich diese Badboys. Aber wie gut dass er anscheinend nicht dazu gehörte, zumindest wenn es nach der Meinung der Schülerin ging und die hatte ja sicherlich Recht. „Ach was, irgendwann laufe ich dann einfach nackt durch die Gegend.“ Er sagte das als wäre es das normalste der Welt und hob dazu auch noch ganz belanglos seine Schultern bevor er grinsend zu Alessa guckte. „Vielleicht locke ich so auch ein paar neue Fangirls an.. oder die Polizei.“ Nicht mehr ganz so überzeugt von seinem Plan, der eh nur zu einem weiteren Schauspiel gehörte, legte er seinen Finger an sein Kinn bevor er schließlich breit grinste bevor seine Freundin sich in eins seiner Shirts gehüllt wieder zu ihm setzte und schließlich mit der Sprache rausrückte. Den Grund nannte warum sie eigentlich gekommen war. Mit dem Alkohol. Denn sicher war das Blondchen auch bei ihm aufgeschlagen weil sie ihn sehen wollte. Ganz bestimmt. Darren gab dem mittlerweile leeren Pizzakarton einen Schubs sodass dieser vom Bett auf den Boden segelte, die Krümel die sich dabei auf dem Boden verteilten ignorierte er dabei gekonnt. Kurz noch galt seine Aufmerksamkeit dem Fernseher, mehr oder weniger, doch als das Mädchen ihre Lippen wieder verschloss, drehte er sich etwas zu ihr, schaute zu ihr hinab weil sie sich in seinen Kissen anscheinend verstecken wollte. „Und warum nicht? Warum sprecht ihr nicht darüber?“ Sie schütteten den nächsten Shot hinunter und Darren stellte ihre Gläschen anschließend auf seinen Nachttisch, dabei hätte er beinahe auch das Gleichgewicht verloren doch er konnte sich noch fangen, abstützen und ließ sich anschließend auch auf seine Kissen fallen. Der Schnaps, den sie für ihre Trinkrunden nutzten, lag zwischen den Freunden. So ging es doch viel einfacher oder? Bei der Menge, die da noch auf sie zu warten schien. Darren legte seine verletzte Hand auf seine Brust, den anderen Arm nahm er hinter seinen Kopf, welchen er zur Seite neigte. „Du bist doch sonst nicht der schweigsame Typ..“, sagte der Kerl schmunzelnd und ließ seinen Blick über ihr nachdenkliches Gesicht wandern. „Wovor hast du Angst?“ Dass ihre Gefühle nicht erwidert wurden, dass ihre Freundschaft zerstört war, beides zusammen oder war es etwas ganz anderes?




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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    Die junge Frau hob eine ihrer Augenbrauen als Yumi schlussendlich nach einer kurzen Schweigepause auf ihre Worte einging. Oder eher auf ihr Gemurmel, dass sie nicht extra so leise gesagt hatte weil sie es vor ihr verheimlichen wollte, sondern eher einfach so. Weil es so einfach ein bisschen anders herüber kam. „Jetzt nicht mehr, nein.“, erwiderte sie mit einem Schmunzeln und schubste sich mit dem Fuß vom Schreibtisch weg, rollte auf dem Stuhl ein bisschen nach hinten damit sie außer Reichweite war wenn ihre Freundin ihr nochmal eine verpassen wollte. Aber recht weit kam sie auch gar nicht weil der Boden voll war mit Tretmienen bestehend aus Klamottenbergen. Während sie auf ihren strafenden Blick mit einer herausgestreckten Zunge antwortete, rutschte sie wieder etwas näher und lehnte sich zurück, nahm dann noch einen Schluck und stieß die Luft aus ihren Lungen. „Das einzige was ich lese sind dicke Wälzer fürs Studium, glaubst du ich hätte noch Zeit für diese Kuschel-Kuschel-Bücher?“ In ihren Büchern ging es eher darum wie man den Tod an einem Menschen feststellte oder den Schädelknochen abnahm um am Gehirn operieren zu können, nicht um springende Herzen. Das war in Medizinbüchern eher ein Grund zur Sorge und ein Grund zu handeln. Da ging es nicht um Gefühle. Hierbei schon. „Okay wow..“ Cylie klatschte mit ihrer freien Hand gegen die andere, die das Glas fest hielt, so gut sie konnte. „Das ist ja mal ein Eingeständnis. Wir sind wohl auf einem guten Weg.“ Sie schlug ihre Beine übereinander und neigte den Kopf ein bisschen bevor sie Yumi anschaute, mit einem Funken Sorge in den grünen Augen. „Und du glaubst du kannst das einfach vergessen und dieses Gefühl ignorieren? Sag jetzt nicht, das sind keine Gefühle, das will ich nicht hören.“ Es war doch auch nicht gesund so etwas zu unterdrücken, dem keinen Raum zu geben und irgendwie kompensierte man es dann mit anderen Dingen oder? „Vielleicht solltest du die einfach mal ändern, das ist normal, das ist menschlich.“ Die Studentin rollte mit ihren Augen, übertrieben, damit Yumi wusste dass sie das nicht unbedingt ernst meinte. Dass sie ihre Meinung auch respektierte. Auch wenn sie falsch war. Aber das musste sie ja nicht unbedingt aussprechen. Eigentlich wusste die Blonde das doch auch selbst, irgendwie. Immerhin hatte sie einen Teil schon mal zugegeben, da würde das mit dem anderen Teil auch noch passieren. Als die Andere sich an ihrem Drink verschluckte, hob das Mädchen nur schmunzelnd ihre Schultern. So genau kannte sie sich eben nicht mit dem Recht aus aber der gutaussehende Kerl würde schon wissen was er tat oder? Schlimm genug dass er es überhaupt tat aber das war dann auch noch eine andere Geschichte. Die auch noch behandelt wurde. „Vielleicht war er auch nur besoffen, anders kann ich mir das gar nicht erklären.“, sprach sie ihre Gedanken laut aus. „Dann war dem auch so. Sicher war er auch keine Jungfrau als ihr zusammen ins Bett gesprungen seid. Oder wo auch immer es war..“ Im Grunde konnte es Yumi doch auch egal sein oder? Er war ein freier Mann. „Na dann.“ Cylie erhob sich von dem Stuhl, stellte ihr Glas auf dem Schreibtisch ab den sie als Sitzplatz ausgewählt hatte und machte ein paar Schritte auf die Tür zu bevor sie stehen blieb und sich herum drehte. „Dann lass uns nachsehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass wir irgendwo reinplatzen.“ Ob gewollt oder nicht. „Auch wenn dir selbst das nicht bei deiner Eifersucht helfen wird.“ Die angehende Ärztin verschränkte ihre Arme als sie gerade das verleugnete und rollte erneut ihre Augen. „Ob du ein Recht hast oder nicht, das tut hier gar nichts zur Sache. Aber da er dir nicht egal ist, du eindeutig was empfindest, was es auch ist, ist es ganz klar dass du eifersüchtig bist. Und das ist auch okay! Du musst einfach mal dazu stehen, meine Liebe. Deine Wangen sind schon ganz rot also gibs einfach zu.“ Dass der Alkohol im Blut der Blonden wohl eher der Grund war, das war jetzt unwichtig. „Nein, ich werde niemals Ruhe geben, da hast du dir die falsche Freundin gesucht.“ Mit einem breiten Grinsen kam sie wieder zurück zum Stuhl auf dem sie Platz nahm, das Angebot dass sie ins Zimmer des Studenten platzen sollten, das stand natürlich trotzdem noch. Oder auch einfach nur lauschen. Das gab manchmal ja auch schon Antworten. „Und ja, sieh das ruhig als Drohung.“ Cylie griff wieder nach ihrem Drink, den sie auch gleich leerte und den herben Geschmack genoss. Als Yumi zugab feige zu sein, zog sie ihre Augenbrauen zusammen und schaute das Blondchen an. „Du bist nicht feige, Yumi, das ist wahrscheinlich einfach nur deine Art mit den Dingen umzugehen. Vielleicht ein Schutzmechanismus.. aber manchmal gibt es eben Dinge denen man sich stellen muss weil es auch gar nicht möglich ist ihnen auszuweichen. Irgendwann holen sie dich ein.“ Nicht unbedingt etwas aus der Vergangenheit, manchmal auch etwas in der Gegenwart. Aber was es genau mit diesem Verhalten zu tun hatte, das war ja eigentlich auch eher ihr Fachgebiet oder? Genauso das Zuhören, was die ehemalige Studentin jetzt auch musste als Cylie ihr Problemchen offen darlegte. Und ihre Meinung dazu abgab. Nicht bevor sie einen bösen Blick abbekam und ein genervtes Seufzen. Kurz bereute sie es ihr die Geschichte erzählt zu haben. Aber nicht unbedingt wegen ihrer Meinung dazu. „Ach halt die Klappe, du hebst gleich ab. Da kann man auch ganz schnell wieder fallen.“ Sie strich sich eine losgelöste Strähne aus dem Gesicht, das sie jetzt auch ein bisschen entspannte und ihre Freundin nicht mehr weiter mit einem bösen Blick strafte. „Meinst du sich zu betrinken löst alle Probleme?“ Es war ein Fakt dass man im betrunkenen Zustand oft mehr und vorallem die Wahrheit sagte aber es war nicht immer das Beste. Vorallem doch dann nicht wenn es um ernste Gefühle ging oder? „Vielleicht sagt er mir dann erst recht dass es ein Fehler war und will eigentlich gar keine Sex-Geschichte daraus machen. Vielleicht war seine Platzwunde und das Auftauchen seiner Ex auch schon Zeichen genug. Wo wir wieder beim Schicksal wären!“ Wahrscheinlich sollte sie es auch einfach lassen. Cylie sank etwas in ihrem Stuhl zusammen, zog einen Schmollmund. „Du bist Meisterin im Gefühle verdrängen, wie funktioniert das?“ Der nicht zu überhörende Seitenhieb war natürlich gewollt und so konnte sie auch kein Grinsen unterdrücken bis ihre Noch-Mitbewohnerin weiter nachfragte. „Keine Ahnung.. so genau will ich mir das eigentlich gar nicht vorstellen.“, gab die kleine Dame zu und das war wahrscheinlich mehr als verständlich. „Mich würde es aber nicht wundern. Ich meine, es war ne lange Zeit in der sie sich nicht gesehen haben und sicher war da so ein Schwung an Gefühlen und Wiedersehensfreude und dann führt eins zum anderen und..“ Sie schüttelte sich, mixte sich schnellstmöglich wieder einen Drink und kippte den dann fast in einem Zug hinunter. Vielleicht sollte sie einfach gleich aus der Flasche trinken. „Aber sollen sie doch. Ich war ihm ja anscheinend auch gar nicht wichtig genug.“

  • [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi 


    Cylie war bereits außer Reichweite als sie etwas auf ihre Worte erwiderte. Gut für sie, denn wahrscheinlich hätte sie ihr erneut einen Seitenhieb verpassen müssen. Allein die Vorstellung auf der Suche oder gar fündig geworden zu sein passte so gar nicht in das Weltbild der Blonden. Sie wüsste nicht wann sie jemals auf der Suche gewesen war. Vielmehr waren es in ihrem Leben doch eher mehr Zufallsbegegnungen gewesen, oder nicht? Selbst das Kennenlernen des einzigen Kerls, den sie je näher an sich herangelassen hatte war nichts als Zufall gewesen. Alles was darauf folgte erst Recht. Flüchtige Geschichten. Meist nicht mehr als eine Nacht. Was also hatte sich geändert? Wieso hatte sie ihre gut funktionierende Taktik achtlos beiseite geworfen um einen Fehler nach dem Anderen zu begehen und das viel zu oft mit dem selben Kerl? Ein kaum hörbares Seufzen entwich ihren Lippen und der Blick ihrer blauen Augen folgte Cylie, die es nun wieder in ihre Nähe wagte weil sie wohl glaubte außer Gefahr zu sein. Yumi unterließ einen Überraschungsangriff und nahm stattdessen lieber einen kräftigen Schluck ihres Drinks. Half für gewöhnlich auch wesentlich besser. Bei was genau? Das vermochte wahrscheinlich nicht einmal die junge Erwachsene zu sagen aber wenn ihre Gedanken stumm blieben ließ sich das alles wesentlich leichter ertragen. "Was für eine brave Studentin. Ich hätte mir mal eine Scheibe abschneiden sollen..." Ein bittersüßes Lächeln umspielte die Lippen der Blondine bevor sie ihren nächsten Drink leerte nur um sich erneut einzuschenken. Alles ohne sich vom Fleck zu bewegen. Wie gut das sie den Alkohol gleich neben sich stehen hatte lassen. So machte es deutlich weniger Mühe wenn mal wieder ein Glas leer war. Nach einem Wechsel stand ihr sowieso nicht der Sinn. Genau genommen war es Yumi sogar relativ egal welche Art von Gift sie ihrem Körper zuführte - es musste nur helfen. Dabei Dinge zu verdrängen, die ihr zu viel waren. Der Rauswurf aus dem Wohnheim. Der Verlust ihres Studienplatzes. Seine Nähe. Seine Verletzungen. Ihre Schuld. Kurz zögerte Yumi als es darum ging den Alkohol mit etwas Saft zu verdünnen aber dann entschied sie sich doch dafür. Nicht zuletzt weil sie nicht alleine war. Weil sie Cylie keine Sorgen bereiten wollte. Dieses Mädchen schaffte es zwar ihr Worte zu entlocken, die sie so vielleicht nicht ausgesprochen hätte aber es gab immer noch genug was sie unter Verschluss hielt und das sollte auch so bleiben. Das Applaudieren der Brünetten kommentierte Yumi nur mit einem Augenrollen aber irgendwie fand sie es auch ganz süß wie sich die Andere freute - gönnte ihr diesen vermeintlichen Erfolg. "Können wir es nicht dabei belassen, dass der Weg das Ziel ist...?" versuchte Yumi den Enthusiasmus der Studentin zu bremsen, denn offensichtlich hatte Cylie es sich zum Ziel gemacht Yumi zu einer süßen kleinen Hausfrau mit zehn Kindern und einem Hund zu machen. Die Blonde zuckte beiläufig mit den Schultern als würden sie über das Wetter reden und nicht über die Tatsache, dass sie gerade das erste Mal in Worte gefasst hatte, dass Darren sie nicht kalt ließ - das er ihr nicht völlig egal war wie ein flüchtiger One-Night-Stand. "Bald bin ich hier ohnehin weg und dann wars das auch mit den Zufallsbegegnungen. Ich glaube an das Sprichwort: Aus den Augen aus dem Sinn..." Bisher waren sie sich schließlich immer nur per Zufall über den Weg gelaufen. Auf seine Nachrichten hatte sie schließlich nie reagiert. Nachrichten, die er damals im Krankenhaus und in der Reha verfasst hatte. Nachrichten auf die sie irgendwann sogar gewartet hatte und doch nie den Mumm hatte zu antworten. Yumi schmunzelte ein kleines bisschen als Cylie fortfuhr - unbeirrt von Gefühlen redete und auch keine Widerrede zulassen wollte. "Gibs zu du wurdest in Wahrheit geschickt um mich umzustimmen? Was zahlt er dir?" Die richtete ihren Zeigefinger auf ihre Freundin und tat so als hätte sie sie auf frischer Tat ertappt. War ja schon auffällig wie sehr sie sich für den Schauspielstudenten einsetzte obwohl sie einander gar nicht kannten. "Ich bin dafür das wenigstens die Hälfte für mich rausspringt weil ich eure gemeinsame Sache entlarvt habe..." Nun reichte sie ihrer Freundin die flache Hand als wartete sie auf ihre Bezahlung, welche offensichtlich leider aus blieb. Das hieß sie musste sich wohl oder übel doch um einen Job kümmern. Wie anstrengend. "Ich bin mit meinem Lebensstil nicht unglücklich. Na gut momentan läuft es ein wenig scheiße aber das hat nichts mit meiner Einstellung zu Beziehungen zu tun also warum etwas daran ändern?" Immer wieder genehmigte sich die Blonde einen Schluck ihres Drinks, spürte wie das Gift sich langsam aber sicher in ihrem Körper ausbreitete - sich alles weniger schwer anfühlte. Sie lachte als Cylie den Lockenkopf verteidigte. Glaubhaft machen wollte, dass es nur möglich war das er im betrunkenen Zustand mit seiner Prinzessin ins Bett gesprungen war. "Ach bitte. Sie ist hübsch. Er würde es jederzeit wieder tun und das ist in Ordnung, denn es gibt keinen Grund es nicht zu tun aber dann braucht er nicht mit heuchlerischen Worten um sich werfen von wegen: Ich will nur dich." kam es ein wenig zu trotzig über ihre Lippen bevor sie sich dem Blick ihrer Freundin entzog. Als sie sich im nächsten Moment etwas zu ruckartig von ihrem Schreibtischstuhl erhob setzte Yumis Herz kurz aus und ihre Aufmerksamkeit richtete sich wieder 100% auf die Brünette, die definitiv keine guten Ideen hatte. Ob es an dem Alkohol lag blieb dahingestellt aber nein. Sie musste Cylie aufhalten. Doch noch bevor sie ihren Arm nach ihr ausstecken konnte hielt die Andere in ihrer Bewegung inne und fuhr fort. Sie hatte nicht unrecht. Es würde nichts daran ändern. Allein bei dem Gedanken sie in seiner Nähe zu wissen wurde ihr schlecht. Und diese Tatsache war zum Kotzen. "Ich bin keine vierzehn, dass ich wegen sowas rot werde..." maulte Yumi schließlich und schüttete sich noch mehr von dem Alkohol in sich, der viel wahrscheinlicher Auslöser für die Farbe in ihrem Gesicht war zudem sie heute nicht zu Rouge gegriffen hatte. Die Blonde war erleichtert als Cylie wieder Platz nahm - ihren Plan die beiden Turteltäubchen zu stören wieder verwarf. Wahrscheinlich zu erleichtert - weshalb Yumi schon ahnte, dass sie sich gleich wieder rechtfertigen durfte. "Ich habe nicht vor die Beiden beim Vögeln zu unterbrechen..." spuckte sie schon fast aus und leerte ihr Glas folgend auch wenn ihr im nächsten Moment bewusst war, dass sie ihren Frust nicht an der Anderen auslassen sollte weshalb sie ihr einen entschuldigenden Blick zuwarf. Die angehende Ärztin hatte nicht Unrecht. Yumi wusste das. Nur zu gut. Verdrängte Dinge holten einen gerne ein wenn man es am wenigsten gebrauchen konnte aber das war nur... ja was? Eine kleine Schwärmerei? Nein. Allein das Wort klang lächerlich. Sie war einfach ein wenig verwirrt weil sie ihn zu oft in ihr Leben gelassen hatte - zu weit. Er hatte Dinge erfahren, die er nie erfahren hätte sollen. Diese Verwirrung würde vergehen. "Es ist kein vertuschter Mord, okay? Sondern nur... meinetwegen nenn es Gefühle wenn du glücklich damit bist aber sowas vergeht..." Yumi entspannte sich ein klein wenig als es nicht mehr um ihre Person ging oder vielmehr um Darren. Sie lauschte den Worten der Anderen und gab ihr einen Tipp, der sie wohl nicht zufrieden stellte. "Nein." kam es knapp über die Lippen der Blonden. "Aber wenn ihm so der Mumm fehlt über diese Dinge zu sprechen wäre das vielleicht ein möglicher Weg. Alkohol entlockt vielen Menschen die Wahrheit." Zeitgleich hüpfte die junge Erwachsene von ihrem Tisch und holte eine Flasche Schnaps hervor um auch folgend ein paar Shotgläser zu füllen, die noch im Regal standen. Dinge, die man noch brauchte sollte man schließlich zuletzt einpacken. "Ist die Wahrheit schwerer zu ertragen als der jetzige Zustand...?" fragte Yumi und reichte ihrer Freundin ein Shotglas bevor sie sich wieder an den Schreibtisch lehnte und das ihre in die Richtung der Medizinstudenten hielt um mit ihr anzustoßen. "Darauf das es so etwas bescheuertes wie Schicksal nicht gibt." Ihre Mundwinkel zuckten nach oben als sie den Blick der Anderen einfing bevor jeder für sich das kleine Gläschen in einem Zug leerte. "Alsoooo da wäre ganz viel Alkohol und Sex mit anderen Männern..." zählte Yumi schließlich auf als Cylie sie um einen nicht ganz ernst gemeinten Tipp bezüglich Gefühle verdrängen fragte. "Sie sind nicht gerade im Guten auseinandergegangen was man so hört also kann ich mir nicht vorstellen, dass da wirklich etwas läuft und außerdem kann ich bestätigen das es megaätzend war mit dir und diesem Kerl auf diese Feier zu gehen und das ist für gewöhnlich immer ein Zeichen, dass da was läuft. Diese verliebten Blicke waren einfach ekelhaft." Yumi schüttelte sich als hätte sie etwas ganz grausiges im Sinn und wenn sie daran zurückdachte erinnerte sie sich wirklich daran, dass sie gleich gewusst hatte das zwischen den Beiden etwas lief. So ekelhaft wie sie nun tat war es zwar nicht gewesen aber doch nicht gerade unauffällig...



    [Darrens Zimmer] Alessa & Darren

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    Sie beobachtete sein theatralisches Schauspiel durch ihre roten Augen und hob eine ihrer perfekt gezupften Augenbrauen. "Najaaa..." setzte Alessa folgend an und ließ ihren Blick an dem Lockenkopf herabgleiten bis sie bei seinem Bauch angekommen war, der natürlich nicht so massig vorhanden war wie es dieses Gespräch einen glauben lassen konnte aber man merkte doch, dass der Andere nicht mehr ganz so fit war wie zu Zeiten wo sie sich auf andere Weise näher gekommen waren. Eine Weise, die über ihr freundschaftliches Verhältnis hinaus ging aber das war ja bekanntlich Geschichte. Er war nicht dick geworden aber vielmehr merkte man das er doch etwas abgebaut hatte, was vermutlich an der Geschichte lag, die er ihr vorhin erzählt hatte - dem langen Krankenhausaufenthalt und schließlich auch die Reha. Sie war zwar dazu da um die Leute wieder fit zu machen aber von richtigem Training konnte da natürlich nicht die Rede sein auch wenn Alessa nicht wusste ob Darren überhaupt der Typ war, der ins Fitnessstudio ging. Irgendwie passte es nicht zu ihm. Oder vielleicht doch? Irgendwie kannten sie einander gar nicht so gut wie es manchmal den Anschein hatte. "Ich glaube es wird Zeit, dass du dich wieder ein wenig um dich selbst bemühst..." stänkerte Alessa schließlich weiter während sie ihre Fingernägel studierte. Apropos. Sie musste auch mal wieder zur Maniküre. Folgend schenkte das Mädchen dem Studenten ein breites Grinsen damit er ihr ihre Worte auch ja nicht übel nahm. Sie Zweideutigkeit in seiner folgenden Aussage blieb ihr allerdings nicht verborgen auch wenn er sich darum bemühte ein Schmunzeln zu verkneifen. Das Blondchen verzog die Lippen und hielt sich schließlich die Ohren zu als könne sie das Gehörte ungeschehen machen. Zusätzlich summte sie eine kleine Melodie um etwaige nachfolgende Worte zu überhören. Worte bei denen er vielleicht vor hatte noch mehr ins Detail zu gehen. "Too much information..." fügte das Mädchen noch hinzu und warf ihm einen strafenden Blick zu. Erst als sie sich sicher war, dass seine Lippen stumm blieben nahm sie ihre Hände wieder hinunter und konnte sich letztendlich ein Grinsen doch nicht verkneifen. Auch nicht als er versuchte sich auf die Allgemeinheit - oder wie er es nannte: die Mehrheit zu beziehen auch wenn ihnen wohl Beiden bewusst war von wem hier die Rede war - wer offensichtlich einen Faible für Badboys hatte. Das sanfte Tippen auf ihre Stirn ignorierte sie - kommentierte es nur mit einer herausgestreckten Zunge bevor er fortfuhr - seine Angebetete wohl doch in diese sogenannte Mehrheit mit einbezog. Alessa genehmigte sich einen Schluck ihres Drinks bevor sie fortfuhr. "Oha du musst überzeugend sein wenn sie von ihrem Beuteschema ablässt..." Sie studierte die Gesichtszüge des Anderen und ein leises Kichern entfuhr ihr als er weiter sprach. "Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass sie zu diesen Menschen gehört..." Erneut ein leises Lachen weil vielleicht auch der Alkohol seine Wirkung nicht verfehlte. "Oder doch?" Da hätte sich die Schülerin aber sehr täuschen müssen. Die beiden alberten ein wenig weiter herum - was sich irgendwie schön anfühlte. Als wären sie wirklich schon länger befreundet und nicht erst durch besondere Umstände. Es fiel ihr auch zunehmend leichter nicht ständig trübsinnige Gedanken zu haben was ihre beste Freundin anging. Es war eine angenehme Ablenkung auch wenn sie nicht von Dauer sein würde, denn allein die Frage ob auch Hina sich gerade ablenkte bereitete dem Mädchen Bauchschmerzen. "Vielleicht auch Paparazzi. Ob es gut für dein Image ist bleibt aber dann fraglich. Wahrscheinlich nur wenn du dich vorher wieder etwas aufgehübscht hast..." Die deutete auf das Vogelnest auf seinem Kopf - das Tier in seinem Gesicht und folgend auch seinen Körper, der auch schon einmal besser ausgesehen hatte. Spaßeshalber kniff Alessa den Anderen noch in die Seite als wollte sie seine Fettpölsterchen erwischen.

    Irgendwann entschieden sie sich weiter im Programm zu machen. Es wartete schließlich noch ein Film auf sie und was noch viel wichtiger war: jede Menge Shots auch wenn diese schon dazu geführt hatten, dass Alessa mit der Sprache herausrückte. Teilweise zumindest. Offenbar genügte das Dem Studenten jedoch nicht denn er hakte immer weiter nach - stellte Fragen, die sie sich selbst unzählige Male gestellt hatte aber auf die sie bisher keine Antwort gefunden hatte oder vielleicht schon? "Weil ich das Gefühl habe als gäbe es nichts zu besprechen weil wir einfach so wie davor weitergemacht haben..." Es gab sehr viel zu besprechen. Für sie zumindest. Aber ob das auch für Hina galt? Sie war schließlich ganz happy als sie von diesem Kerl da erzählt hatte dessen Name Alessa längst schon wieder aus ihrem Kopf gestrichen hatte. "Vielleicht fühlt es sich nur für mich seltsam an und das war so eine schräge Freundschaft plus Sache..." Gegen Ende des Satzes ließ sie sich nur noch tiefer in das Kissen sinken - murmelte die Worte nur noch vor sich hin als führte sie Selbstgespräche und doch spürte sie seinen forschenden Blick von der Seite. "Davor alles zu verlieren. Die Freundschaft und das was es sein könnte..." Sie spürte wie ihre Augen sich mit Tränen füllten aber sie schaffte es sie wegzublinzeln bevor sie ihre Wege gehen konnten. "Dann behalte ich die Gefühle lieber für mich und verliere sie nicht..." Den Blick auf den Bildschirm gerichtet griff Alessa nach der Flasche, öffnete sie und genehmigte sich einen vielleicht viel zu kräftigen Schluck an dem sie sich auch beinahe verschluckte sich aber nach einer kleinen Hustenattacke wieder fangen konnte.

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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    Die Medizinstudentin rollte mit ihren Augen, verzog dann aber den Mund als Yumi sie für ihr braves Verhalten lobte. Zumindest was ihr Studium anging. Obwohl Cylie im Gegensatz zu der Blonden wahrscheinlich ein wahrer Engel war aber das war ja jetzt nicht das Thema. Auch wenn es sie doch irgendwie interessierte was ihre Freundin schon alles erlebt hatte, alles durchgemacht hatte aber sie wollte auch nicht neugierig wirken und jetzt einfach so mit irgendwelchen Fragen ankommen, da würde sich die ehemalige Studentin auch wundern oder? „Hey, du hättest mich einfach mal fragen können ob ich mir dir lerne! Auch wenn wir nur diesen einen Kurs teilen.. ich hätte mich mit dir hingesetzt! Und dich festgenagelt bis du mir die Dinge im Schlaf nennen kannst.“ Und dass die junge Frau hartnäckig sein konnte, egal um welches Thema es ging, das bewies sie gerade ja ganz gut oder? Auch wenn sie der Anderen damit vielleicht etwas auf die Nerven ging, das kümmerte sie auch nicht weiter. Hauptsache sie bekam alle kleinsten Details aus ihr heraus. Solange kitzeln bis Yumi etwas Preis gab, was sie eigentlich nie zugeben würde. „Ach ja, wirklich?“ Mit ihrem Glas in der Hand sah sie ihre Freundin mit hoch gehobenen Augenbrauen an. Ungläubig. Weil sie ihr ihre Worte gar nicht abnahm. „Stimmt, sonst seid ihr euch auch bestimmt nur hier über dem Weg gelaufen. Als du zufällig in sein Zimmer gestolpert bist oder er sich in deinem verlaufen hast.. ich glaube, dein Plan hat ein paar Lücken, die sich nicht zu schließen scheinen.“ Kopfschüttelnd lehnte sie sich wieder nach hinten. „Und wehe du bringst jetzt den Vorschlag die Stadt komplett zu verlassen. Ich kette dich fest.“, warnte sie ihre Freundin schon im Vornherein, obwohl das Thema auch noch vor ihnen lag. Egal wann, Cylie würde niemals zu lassen dass sie die Stadt verließ. Nicht nachdem sie eine Freundin in ihr gefunden hatte. Einen Menschen bei dem sie ihren Scheiß abladen konnte, auch wenn Yumi selbst genug davon in ihrem Leben hatte. Vielleicht kannten sie einander nicht bereits mehrere Jahre, wie es bei einer tiefen Freundschaft oft der Fall war, doch sie hatte das Gefühl dass die beiden jungen Frauen sich da etwas Tolles aufbauten. Nachdem sie einen weiteren Schluck von ihrem Drink genommen hatte neigte sie ihren Kopf zur Seite, schaute die Blonde unbeeindruckt an, hob abermals ihre Augenbrauen bevor sie ihre grünen Augen rollte. „Oh bitte, glaubst du wirklich ich bin käuflich?“ Sie ließ einen kurzen Augenblick Stille einkehren bevor sie sich wieder aufrichtete. „Dafür braucht er mir gar nichts bezahlen, das mache ich freiwillig. Es macht Spaß dir all diese Dinge zu entlocken und glaub mir, du wirst mir noch dankbar sein, meine Liebe.“ Fest davon überzeugt nickte der Zwilling und erwiderte ihren Handschlag auch gar nicht. „Wer weiß, vielleicht würde deine Situation jetzt ganz anders aussehen wenn du deine Meinung ihm gegenüber geändert hättest.. oder generell mehr Liebe in dein Leben lassen würdest. Oder Alex Lebewohl sagen könntest.. oder seine Liebe akzeptieren. Je nachdem.“ Cylie hob ihre Schultern während sie sich weiter etwas vom Alkohol gönnte, dessen Wirkung hoffentlich bald um einiges stärker einsetzte. „Und du bist dir da so sicher? Warum? Weil du immer davon ausgehst dass niemand sein Wort hält?“ Wenn dieser verliebte Student sagte dass es eine einmalige Sache gewesen war oder vielleicht überhaupt nichts passiert war, wie auch immer genau seine Worte gewesen waren, dann konnte das doch stimmen oder nicht? „Ich will hier ja für niemanden Partei ergreifen aber du scheinst ihn schon etwas unfair zu behandeln. Ich meine, glaub ihm doch einfach mal. Warum sollte er dich anlügen?“ Die Studentin schwenkte den Inhalt ihres Glases bevor sie es abstellte und Yumi schließlich einen kleinen Herzinfarkt verschaffte. Und sie selbst ein bisschen amüsierte. Natürlich hatte sie nicht wirklich vor das Zimmer jetzt zu verlassen und ein paar Türen weiter hinein zu stürzen. Oder? Klang ja schon aufregend und irgendwie witzig aber wahrscheinlich war das auch nur der Alkohol, der sie so fühlen ließ. „Stimmt ja, wir sollten sie nicht stören wie beim letzten Mal. Wow, die waren wirklich kurz davor gewesen dem Klavier ganz andere Töne zu entlocken..“ Nachdem sie wieder Platz genommen hatte, formte sie mit ihrer Hand eine Kralle. Als wäre sie ein wildes Tier. Ein Hinweis auf das wilde Treiben der von Yumi ernannten Turteltäubchen. Natürlich machte sie sich ein bisschen darüber lustig dass das Blondchen davon überzeugt war dass es ein paar Zimmer weiter gerade heiß her ging. Weil sie gar nicht aufhörte davon zu sprechen, ihm unbedingt diesen Stempel aufdrücken wollte. Dass er ein Lügner war? Was auch immer, es war schon sehr auffällig, wenn man alles andere drumherum bedachte. Oder vielleicht war es auch nur für sie selbst auffällig. „Du kannst ja auch ein Zettelchen unter der Tür durchschieben. Mit Ankreuzfragen, ja oder nein. Dich scheint es ja brennend zu interessieren ob er gerade in einer anderen steckt oder nicht.“ Hätte sie jetzt eine Brille auf, würde sie mit gehobenen Augenbrauen über den Brillenrand hinaus zu ihrer Freundin sehen, grinsend und mit einem ganz bestimmten Blick. Aber so tat sie es einfach ohne Brille. Sie musste ja gar nichts mehr dazu sagen, ihren Blick erklären oder? Dass sie fest davon ausging dass Yumi kochte vor Eifersucht, das war ja schon klar. „Das vergeht? Klingt als wäre es eine Krankheit..“ In den Augen der anderen war das vielleicht auch so.. Ihr Blick folgte den Bewegungen ihrer Freundin als diese eine Flasche Schnaps hervor holte. „Ich weiß es nicht..“, antwortete die kleine Dame seufzend und zupfte an ihrem zu großen T-Shirt. „Jetzt ist es ein bisschen wie bei dieser Katze in der Box. Es kann alles sein aber auch nichts.“ Der Vergleich mit Schrödingers Katze ließ sie etwas schmunzeln. Schnell kippte sie den Inhalt des kleinen Gläschens in ihren Mund, verzog das Gesicht weil dieser Geschmack noch einmal heftiger war im Vergleich zu ihrem Drink und hörte dann den Erfahrungen der ehemaligen Studenten zu. „Bei dir klingt das so einfach.. ich müsste erstmal Männer finden.“, erwiderte sie mit einem Kopfschütteln. So beliebt wie die hübsche Frau ihr gegenüber war Cylie selbst nämlich nicht. Yumi brauchte wahrscheinlich nur einmal freundlich lächeln und schon hatte sie eine breite Auswahl während sie selbst oft einfach übersehen wurde. Und das lag nicht allein an ihrer Körpergröße. Wahrscheinlich war sie einfach nicht aufregend genug. Aber ob sie überhaupt Interesse an dieser Art der Ablenkung war? Das war dann wieder eine andere Sache. „Vielleicht gab es ja auch Versöhnungssex..“, murmelte sie und füllte die Gläschen auch gleich wieder auf, weil bei dem Gedanken brauchte sie gleich nochmal einen Shot. Den sie sich dann auch genehmigte. Als Yumi dann von ekelhaft verliebten Blicken sprach, bekam sie das genaue Gegenteil von Cylie zugeworfen. „Die Blicke waren aber vielleicht auch nur von einer Seite aus verliebt.. egal, ich sollte nicht an ihn denken. Ich habs versucht, ich hab den ersten Schritt gemacht und er war nicht fähig auf mich zu zu kommen.“ Kurzerhand kippte sie sich auch den nächsten Shot in den Mund. „Dann verdient er mich auch nicht oder?“




    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    Dass Darren sich jetzt schleunigst einmal wieder um sich selbst kümmern musste, einen Frisör aufsuchen, am besten einen Barbier und das Fitnessstudio sollte er auch mal wieder von innen sehen, davon war er schließlich auch überzeugt und wenn das noch öfter zum Thema wurde und Alessa ihn noch mehrmals darauf aufmerksam machte, vielleicht würde er es dann wirklich bald als Beleidigung sehen und schmollen. Aber nur vielleicht. Also wahrscheinlich eher weniger aber er wusste, dass andere Dinge in den letzten Wochen und Monaten einfach wichtiger gewesen waren aber sicher würde er sich auch wieder wohler in seiner Haut fühlen, wenn er wieder mehr aus sich machte. Nicht, dass er einem Obdachlosen, der keinen regelmäßigen Zugang zu diesen Dingen hatte, glich aber er selbst war er auch nicht. „Am besten begleitest du mich und gibst dem Frisör genaue Hinweise damit sie mich auch wieder ordentlich hinbekommen.“ Nicht dass er am Ende noch schlimmer aussah als gerade eben aber das war ihrer Meinung bestimmt auch nicht möglich oder? Schließlich schmunzelte der Student doch als Alessa sich die Ohren zu hielt, versuchte sein Gesagtes zu ignorieren weil die gewollte Zweideutigkeit anscheinend angekommen war. Auf ihren strafenden Blick hin hob er kurz seine Hände, bekannte sich dadurch für schuldig aber das Grinsen auf seinen Lippen verwand dadurch nicht. Jedoch sprach er auch nicht weiter oder gab noch mehr Informationen Preis. Immerhin hatte ihr ja schon dieser kleine Hinweis gereicht. Auch wenn er es nur spaßeshalber gesagt hatte. Vielleicht. „Ich bin überzeugend.“, erwiderte der Schauspieler und hob dabei seinen Kopf etwas an, die Nase, überzeugt von sich selbst und seinen Taten, als gäbe es da draußen niemanden der ihm widerstehen kann. Doch seine geschwollene Haltung hielt nicht lange ehe er in ihr Lachen mit einstimmte. Zu was für einer Sorte Mensch Yumi in Endeffekt gehörte, das wusste wahrscheinlich nur die ehemalige Studentin selbst. Zumindest war sie fest davon überzeugt. Dass es da draußen niemanden gab, der sie verstand, je verstehen würde. Darren ertränkte den stärker werdenden Druck auf seiner Brust je länger sie sich über dieses Thema unterhielten. Er ertränkte es mit dem Alkohol in seiner Hand und das tat wirklich gut. Es dämpfte auch die leichten Schmerzen in seinem Bauch, dort wo sich die Narbe befand. Manchmal spürte er sie, wenn er sich falsch bewegte, zu sehr belastete oder vielleicht auch zu viel lachte? „Okay okay, genug davon wie hässlich ich aktuell aussehe!“ Der Musiker lehnte sich kurz etwas zur Seite und stieß damit mit seiner Schulter gegen ihre, warf ihr sogar einen bösen Blick zu, den er aber gar nicht ernst meinte. Aber vielleicht tat es seinem Selbstbewusstsein schließlich auch ganz gut, dass sie sich mehr auf die Sorgen des Blondchens konzentrieren. Die endlich mit der Sprache heraus rückte, ein bisschen zumindest, aber natürlich versuchte er noch mehr aus Alessa heraus zu kitzeln. Mit so ein wenig Information konnte er immerhin nichts anfangen. „Wenn du sagst es ist nicht mehr wie früher, dann gibt es sicher etwas zu besprechen. Es zu ignorieren macht es sicher nicht besser.“ Dinge anzusprechen die einen störten, sich Dinge von der Seele reden, das war doch wichtig oder nicht? Gut, manch andere Menschen waren da sicher anderer Meinung.. ein ganz bestimmter Mensch auf jeden Fall. Mittlerweile verfolgte er den Film eigentlich gar nicht mehr, hatte zwar kurz seinen Blick darauf gerichtet, doch konnte nicht einmal mehr sagen wer von den Charakteren noch am Leben war, welcher bereits gestorben war und was überhaupt gerade passierte. Aber war das noch wichtig? „Es macht doch eher alles kaputt. Wenn du nicht länger mehr du selbst sein kannst in eurer Freundschaft. Wenn du dich jedes mal verstellen musst weil deine Gedanken und Gefühle zu laut sind.“ Für einen kurzen Moment besorgt schaute er neben sich während Alessa den Alkohol aus ihren Lungen hustete. „Kein Grund sich gleich zu ertränken..“, kommentierte er ihre Gier nach Alkohol und nahm ihr die Flasche aus der Hand um sich ebenfalls einen Schluck zu gönnen. „Gefühle zu unterdrücken und sie nicht rauslassen zu können aus Angst davor was passieren könnte.. es tut nicht gut.“ Schließlich konnte er davon irgendwie ein Lied singen. Nochmal trank er aus der mittlerweile nicht mehr ganz so vollen Flasche und ließ sie verschlossen wieder neben sich fallen während sich der herbe Geschmack in seinem Mund ausbreitete. Und auch in seinem Körper.

  • [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi 


    Yumis Mundwinkel hoben sich als das Angebot der Anderen an ihr Ohr drang. Ein Angebot, dass sie ihr nicht zum ersten Mal gemacht hatte. Ein Angebot, dass ihr bekannt vorkam aber welches sie trotzdem nie auch nur annähernd in Erwägung gezogen hatte weil ihr dieses ganze Studium nie wichtig genug gewesen war. Sie hatte es nebenher laufen lassen - ab und an mit ihrer Anwesenheit geglänzt nur um sich beim nächsten Mal wieder davor zu drücken. Es war nicht daran gescheitert, dass das Studium sich als zu schwer erwiesen hatte. Vielmehr als nicht die richtige Wahl aber es war leichter gewesen es auf ihre Art und Weise zu manipulieren als einen klaren Entschluss zu treffen. Den Entschluss das Studium abzubrechen - sich nach etwas Anderem umzusehen. So eine Entscheidung war endgültig und man erwartete einen Plan B aber in Yumis Leben gab es niemals einen Plan B. Noch nicht einmal einen Plan A um genauer zu sein. Sie lebte vor sich hin. Von einem Tag in den nächsten und manchmal war das anstrengend genug aber immer noch weniger anstrengend als sich wirklich mit der Zukunft auseinander zu setzen. Vielleicht pumpte sie deshalb Tag für Tag Gift in ihren Körper. Vielleicht würde ihr auch so eine Entscheidung abgenommen. Sie ließ die Worte ihrer Freundin unkommentiert. War ihr dankbar für das Angebot aber vielleicht war der Kleineren auch irgendwo bewusst, dass es nicht ausschließlich an dem mangelnden Lernen gescheitert war. Sie war keine Psychologin. Würde es nie sein. Wenn dann passte sie doch in Wirklichkeit viel besser auf die andere Seite dieses Szenarios und das war ihr wahrscheinlich die längste Zeit klar gewesen. Auch Cylie schien das Thema fallen zu lassen - kommentierte es nicht weiter. Offensichtlich interessierte sich die zukünftige Ärztin dann doch mehr für etwas Anderes, dass Yumis Leben ein wenig auf den Kopf stellte. Für einen gewissen Schauspielstudenten um genauer zu sein, der präsenter war als es die Blonde wahrhaben wollte. In ihrem Leben. In ihren Gedanken. Die Blicke der stechend grünen Augen der Anderen durchbohrten Yumi förmlich, die daraufhin nur mit den Augen rollte. "Es waren immer nur Zufälle, okay? Ist ja nicht so als hätte ich ihm jemals auf eine Nachricht geantwortet oder als hätten wir Dates..." Das letzte Wörtchen spuckte sie förmlich aus als wäre die bloße Vorstellung ein Date zu haben ganz und gar undenkbar in ihrem Universum. Es waren nicht immer nur Begegnungen im Wohnheim gewesen aber wenn es sie ans andere Ende der Stadt verschlagen würde, würden sich ihre Wege vielleicht auch nicht mehr ganz so oft kreuzen und wenn man sich nicht mehr so oft sah, konnten auch nicht Dinge passieren, die so oft gar nicht gewollt gewesen waren. Irgendwann verlor man sich aus den Augen und machte weiter. So wie es schon nach der ersten Nacht hätte sein sollen. Wenn sie konsequent genug gewesen wäre. Die Stadt zu verlassen um Darren aus dem Kopf zu bekommen war laut Cylie offensichtlich keine Option. Zumindest nicht wenn Yumi ihr Dasein nicht irgendwo im Keller des Krankenhauses in Ketten gelegt verbringen wollte. Zwar hätte sie so vermutlich ein Dach über den Kopf aber das Ganze erschien ihr dann doch irgendwo ein wenig spaßbefreit. Sie verzog die Lippen als wäre es tatsächlich eine Option für sie gewesen. War es auch irgendwie aber dennoch wäre ein nettes Polster an Geld ganz nett für ein Vorhaben dieser Art. Zumindest wenn sie nicht an der frischen Luft schlafen wollte. Yumi tat es ihrem Besuch gleich und genehmigte sich einen kräftigen Schluck ihres Drinks, bevor sie wieder in die Richtung der Brünetten stichelte - einen Komplott hinter dieser ganzen Aktion vermutete - natürlich nur scherzhalber - oder? Die Blonde lachte auf - verschluckte sich beinahe an ihrem viel zu starkem Getränk. "Ich bitte dich. Du bist Studentin. Wenn du nicht irgendwo eine superreiche Familie hast tust du wahrscheinlich alles für Geld..." Eine Augenbraue der jungen Erwachsenen huschte nach oben während sie mit einem Schmunzeln auf den Lippen den Blick der Anderen einfing. Als Cylie fortfuhr wurde aus dem Schmunzeln ein amüsiertes Lachen. Dinge entlocken. Dankbar sein. Wofür? Für die Erkenntnis das ihr ein Typ der ihr eigentlich scheißegal sein sollte doch nicht so scheißegal war? Was änderte es? Gar nichts. Aber Yumi unterließ es diese Worte in die Richtung ihrer Freundin zu pulvern. Noch war sie Frau über das was sie sagte - was ihr über die Lippen kam. Noch konnte sie unterscheiden wie weit sie gehen konnte und was zu viel des Guten war. "Was hätte es geändert?" Yumi runzelte verständnislos die Stirn. "Ich wär trotzdem von der Uni geflogen und müsste mir eine Bleibe suchen?" Sie lachte bitter auf bevor sie ihren Drink in einem Zug leerte - ihre blauen Augen folgend auf das Mädchen richtete, welches auf ihrem Schreibtischstuhl saß. "Glaubst du die magische Kraft der Liebe hätte eine gute Studentin aus mir gemacht?" Ein amüsierter Laut drang aus ihrer Kehle. Niemals hatte sie den Gedanken zugelassen, dass eine Beziehung oder was auch immer sich positiv auf ihr gesamtes Leben auswirken würde. Vielmehr war sich die Blonde sicher, dass sie das Leben eines anderen ebenfalls ins Verderben stürzen würde. Berechtigter Weise wenn man sich die jüngsten Ereignisse vor Augen führte. Die folgenden Worte prasselten auf Yumi ein, die ihr Glas immer noch mit ihrer Hand umklammert hielt. Es war leer und bereits im nächsten Moment wünschte sie sich, sie hätte früher für Nachschub gesorgt. Ihm glauben. Sie behandelte ihm unfair. Ja. Ja. Jede Annäherung war unfair weil sie ihm folgend wieder von sich stieß. Es war unfair ihn anzulügen damit er fernblieb aber noch unfairer war es trotzdem wieder seine Nähe zu suchen. Es war unfair ihn anzulügen weil sie es nicht schaffte die Wahrheit auszusprechen. "Ich weiß...." kam es leise seitens der jungen Erwachsenen. Sie biss sich gedankenverloren auf die Unterlippe. "Meinst du ich weiß nicht, dass ich unfair zu ihm bin...?" Ihre Mundwinkel zuckten kurz und sie drehte das leere Glas in ihren Händen, sah darauf hinab. "Er ist einfach zu... gut. Was glaubst du macht es mit ihm wenn ich mich darauf einlasse? Irgendwann sieht er, dass er sich das alles nur schön geredet hat. Das er mit all meinen Schattenseiten nicht umgehen kann." Yumi stellte das Glas beiseite. Zögerte einen Moment bevor sie sich erneut einschenkte, nicht zuletzt weil die Aktion der Anderen sie ein wenig aus der Bahn warf - einen Moment ihre Gesichtszüge entgleisen ließ. Aber offensichtlich gehörte das zum Plan der Brünetten. Ein teuflisches Weib. Cylie stichelte weiter. Wartete offensichtlich darauf, dass Yumi zugab, dass sie so etwas wie Eifersucht verspürte wenn seine Prinzessin bei ihm war und nicht... Yumis Augenbrauen huschten nach oben als ihre Freundin mit der nächsten tollen Idee kam. "Es interessiert mich n..." setzte die Blonde an aber brach doch mitten im Satz ab weil sie der Anderen nicht noch mehr Stoff bieten wollte aber das war offensichtlich auch nicht nötig wenn man sich das triumphale Grinsen der Studentin so ansah. Yumi seufzte und strich sich die verirrten Haarsträhnen mit einer flüchtigen Handbewegung zur Seite. Was sollte sie sonst glauben? Das sie jetzt auf einmal auf beste Freunde machten obwohl er mit ihr im Bett gewesen war? Bitte. Das war doch lächerlich. Vor allem konnte doch ein Blinder sehn, dass dieses Mädchen noch mehr von ihm wollte. Yumi verfluchte ihre eigenen Gedanken. Versuchte sie mit einem Kopfschütteln zu vertreiben aber griff dann doch lieber zum Alkohol. Funktionierte für gewöhnlich auch besser. "Es ist doch auch irgendwie wie eine Krankheit...." Die Blonde zuckte mit den Schultern als wäre sie völlig überzeugt von ihrem Worten. War sie auch irgendwie. Gefühle waren flüchtig. Wie eine Idee. Sie kamen und gingen. Und genauso würde es auch bei ihr wieder vergehen. Sie hatte einfach viel zu viel Zeit mit ihm verbracht. Ihn zu weit in ihr Leben gelassen. Das würde sich nun ändern. Gemeinsam leerten die jungen Frauen ihre Shotgläser bevor Yumi auf die Aussage der Anderen einging. "Das ist es. Du verschließt dich nur davor Andere kennenzulernen weil du viel zu sehr auf diesen Kerl versteift bist..." Cylie war hübsch und das blieb auch Anderen nicht verborgen aber der Kopf der Kleineren war so voll mit Gedanken und Bedenken wegen Nick, dass sie das nicht einmal bemerkte. Zumindest war es bisher so gewesen. Vielleicht hatte das dämliche Verhalten des Kerls auch endlich dafür gesorgt, dass sich das änderte. "Natürlich hast du was Besseres verdient als Jemand der es nicht auf die Reihe bekommt zu Dingen zu stehen, die offensichtlicher nicht sein könnten..." Yumi tat es ihrer Freundin gleich und leerte ebenfalls das nächste Shotglas. "Aber du hast dich dafür entschieden, dass du diesen Trottel willst also hör auf ihn mit Samthandschuhen anzufassen und sag ihm was Sache ist vielleicht kapiert er es dann endlich und hör auf dich auf Zeichen oder sonst was rauszureden...

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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    „Zufälle also..“, wiederholte die junge Studentin während sie mit dem Zeigefinger an ihrem Kinn tippte, ihren Finger schließlich dort ruhen ließ und ihre Freundin durchdringend anschaute. Dabei ein breites Grinsen unterdrückte. „Vielleicht aber auch doch das Schicksal! Schicksalshafte Begegnungen weil ihr füreinander bestimmt seid!“ Cylie übertrieb mit Absicht ein bisschen weil sie es auch irgendwie mochte Yumi damit zu ärgern und sie aus der Reserve zu locken. Weil sie aber auch immer so schön darauf einging. Dass ihre Worte nicht gerade nett klangen oder auch nur ansatzweise normal, das ignorierte sie natürlich weil es beinahe schon normal war. „Oh was, ihr hattet noch keine Dates? Keine einsamen Treffen zu zweit in der Natur? Kein Entführen an Lieblingsorte? Keine gemeinsamen Partynächte? Oh, wobei dabei wäre wahrscheinlich er derjenige der vor Eifersucht platzte.. so oft wie du in Bars und Clubs angesprochen wirst..“ Nicht wirklich überraschend, immerhin war Yumi eine verdammt hübsche junge Frau und vielleicht hasste Cylie sie deshalb ein bisschen, natürlich nicht wirklich, aber trotzdem würde sie schon viel geben für eine Figur wie sie es hatte und diese volle Mähne. Ihre blauen Augen und die vollen Lippen, die selbst sie gerne küssen würde. Rein theoretisch. „Hey, wer sagt dass ich das nicht habe, vielleicht habe ich mir im Krankenhaus längst einen alten Opa angelacht, der mir all sein Vermögen erbt..“ Nach einem Schluck ihres Drinks hob sie ihre Schultern und zudem noch ihre Augenbraue, wippte mit ihrem übereinander geschlagenen Bein als hatte sie schon längst ausgesorgt und wartete nur noch darauf bis ihr Auserwählter das Zeitliche segnete. Aber dem war leider nicht so. Oder wahrscheinlich auch besser so, immerhin zog so etwas nur einen ewig langen Rattenschwanz nach. An Papierkram und Traureden und am Ende war da noch ein verhasster Teil der Familie, mit der sie sich anlegen musste. Nicht wirklich ihr Ding und außerdem sollte sie als Ärztin ja auch eher dafür sorgen dass ihre Patienten überlebten. Meistens zumindest. Aber das war ein Thema, dem sie sich jetzt nicht weiter widmen wollte, jetzt ging es um das Leben, um die Liebe. In beider Fälle. „Und selbst wenn du trotzdem von der Uni geflogen wärst, immerhin könntest du dann vielleicht Hilfe annehmen und würdest bei deinem Freund schlafen.“ Egal wer es letztendlich dann war. „Aber nein, du glaubst wieder alles alleine lösen zu müssen obwohl es Menschen gibt die dich mit offenen Armen empfangen!“ Auch wenn es nur eine kleine Hand voll war. Besser als gar niemand oder? Cylie verdrehte ihre Augen und schüttelte den Kopf. „Nein das nicht aber vielleicht hättest du dich in eins dieser Magical Girls verwandelt!“ Der Zwilling machte eine ausladende Handbewegung. Wenn Yumi die Worte ins Lächerliche ziehen wollte, machte sie selbst das eben auch. „Ich stell mir dich in einem wunderschönen blauen Glitzerkleidchen vor, passend zu deinen strahlenden Augen.“ Cylie tat so als würde sie ernsthaft darüber nachdenken und in ihrem Kopf schon Skizzen anfertigen, auch wenn sie nicht malen konnte aber mit etwas Fantasie ging das schon. „Und vergiss nicht die magischen Fähigkeiten.“ Schmunzelnd wackelte sie mit ihren Fingern als könnte sie damit etwas Glitzerstaub heraufbeschwören, doch konnte schließlich nicht mehr ernst bleiben und lachte laut bei der Vorstellung. Die magische Kraft der Liebe. Wer von den beiden Frauen war jetzt hier ein Fan von Schnulzen? Schließlich beruhigte sie sich wieder ein bisschen, der Alkohol stieg ihr wohl langsam doch schon zu Kopf aber auch kein Wunder, denn schon hatte sie den nächsten Drink in der Hand während sie über den Studenten sprach. Über ihr Verhalten ihm gegenüber, das die angehende Medizinerin bereits als unfair betitelt hatte und Yumi stritt es auch nicht ab. Weil es sowieso keinen Sinn hatte. „Mein Gott Yumi, du tust ja so als hättest du Leichen im Keller..“, entgegnete sie kopfschüttelnd. „Jeder Mensch hat doch irgendwelche Schattenseiten die er nicht gerne zeigt und ich weiß nicht, glaubst du er ist jemand der dich sofort wieder von sich stößt, wenn irgendwas ans Tageslicht kommt, was du eigentlich verstecken wolltest? Die Liebe verzeiht viel.“ Schon fast ein bisschen besorgt schaute sie zu ihrer Freundin, jedoch nicht lange, bis sie mit ihrem Zeigefinger auf sie deutete und die Augenbrauen zusammen zog. „Und wehe jetzt kommt ein 'aber sie verzeiht nicht alles'!“ Als wüsste sie schon dass so eine Antwort kommen würde. Einen Augenblick noch ließ sie das Blondchen nicht aus den Augen, dann entspannte sie ihre Körperhaltung wieder etwas und nippte an ihrem Getränk bevor sie schließlich zu Shots übergingen. Für das folgende Gesprächsthema, bei dem es um sie selbst ging, war das auch besser so. „Du hast leicht reden!“ Die Studentin griff zum nächsten Shot bevor sie ein bisschen schmollend in die Augen der Anderen schaute. „Du bist geübt darin Gefühle zu unterdrücken und dich auf andere Kerle einzulassen..“ Sie drehte sich auf dem Stuhl hin und her, hatte ihr leeres Gläschen in der Hand und guckte betrübt bis die Blonde ihr zustimmte. „Soll ich ihm einfach eine runter hauen damit ihm vielleicht mal die Scheuklappen von den Augen fallen?“ Die zukünftige Ärztin schmunzelte, wusste natürlich dass ihre Aussage bezüglich der Samthandschuhe nicht wirklich so gemeint war aber die Vorstellung fand sie trotzdem lustig. „Ich weiß gar nicht ob ich das kann.. einfach so mit anderen Typen ins Bett hüpfen um mich abzulenken..“ Kurz hielt sie inne und schien etwas abwesend bevor sie ihre Schulter hob und ihre leeren Gläser auffüllte. „Und wenn, dann darf ich leider nicht mehr mit dir weggehen. Neben dir seh ich eh aus wie ein Mauerblümchen.“ Ziemlich auffällig wanderte der Blick ihrer grünen Augen über Yumi und blieb absichtlich an manchen Körperregionen länger hängen.

  • [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi


    Füreinander bestimmt. Hilfe. Das war nicht wirklich der Ernst, der zukünftigen Ärztin oder? So geblendet von diesen ach so tollen Liebesfilmen und Romanen konnte doch niemand sein. Zumindest Niemand, der auch nur den Hauch einer Ahnung von der Realität hatte. Gewiss übertrieb ihre Freundin - versuchte Yumi aus der Reserve zu locken, da selbst Cylie wohl mittlerweile wusste welche Einstellung die Blonde zu diesem Thema hatte. Sie machte schließlich kein Geheimnis daraus. Im Gegenteil. Tatsächlich ging Yumi mit ihrer Abneigung gegen zu viel Nähe sogar hausieren. Der Schauspielstudent, der nun doch schon länger Thema bei den beiden jungen Frauen war, konnte wohl ein Liedchen davon singen. Als die Andere schließlich die Sache mit den nicht vorhandenen Dates hinterfragte stockte Yumi einen Moment. Nicht zuletzt weil die Brünette nahezu die Dinge aufzählte, die sie bereits mit dem Lockenkopf geteilt hatte im Rahmen ihrer Zufallsbegegnungen, wie sie sie liebevoll betitelte. "Das waren keine Dates." kam es bestimmt über die Lippen der ehemaligen Studentin um die Worte ihrer Freundin zu widerlegen, die wohl genau diese Art von Begegnungen als Date betitelte. Mochte ja sein das manche Pärchen auch diese Dinge machten aber das was Darren und sie unternommen hatten waren ganz sicher keine Dates gewesen. "Außerdem käme ich nicht auf die Idee mit ihm feiern zu gehen..." Allein die Vorstellung war irgendwie absurd und wollte gar keinen Raum im Kopf der Blonden finden. In Wirklichkeit hatte der Andere doch gar keinen Platz in ihrem Leben und umgekehrt genauso wenig. Nicht mehr als sie ihm ab und an für etwas Spaß und vielleicht auch mehr eingeräumt hatte. Auf die Aussage ihrer Freundin hin musste Yumi lachen. "Erzähl mir mehr von diesem Trick - das klingt sehr vielversprechend..." Yumi genehmigte sich wieder einen kräftigen Schluck ihres Drinks und ließ ihre Beine in der Luft baumeln. Mittlerweile schien ihr schon fast jedes Mittel Recht um an Geld zu kommen und so wie Cylie das beschrieb klang es auch sehr lukrativ. Bei ihr wäre das Geld auch sicher besser aufgehoben als bei Jemanden, der bald das Zeitliche segnete. Zumindest sah Yumi das so. "Das hat er mir auch so angeboten aber... das will ich einfach nicht." Er war ihr nichts schuldig und sie konnte nicht bei Jemanden ein und ausgehen, der sich mehr erhoffte. Mehr als sie bereit war zu geben. Mehr als sie geben konnte. "Wie stellt ihr euch das vor? Das ich mich bei euch einniste wie ein Parasit?" Ein amüsierter Laut drang aus ihrer Kehle. Sie hatte ja noch etwas Zeit. Sie würde das schon schaffen. Irgendwie. Andere Menschen schafften es ja auch also...

    Yumi verdrehte die Augen als Cylie die Idee mit der 'Kraft der Liebe' weiter spinnte. "Du bist doch bescheuert..." Ein Magical Girl also. Da zeigte der liebe Alkohol wohl langsam aber sicher seine Wirkung. Vielleicht. Möglicherweise war dieses Mädchen aber immer ein wenig verrückt und das war mitunter wahrscheinlich eine der positiven Eigenschaften der Studentin. Anders würde sie es mit Yumi wohl gar nicht aushalten. Dafür gehörte wohl eine große Portion Wahnsinn. Der Abend wurde zunehmend flüssiger. Die Beiden schenkten einander was die Menge an Drinks anging nicht viel aber je mehr sie heute vernichteten desto weniger musste Yumi bei ihrem Umzug mitschleppen und das war nur einer von vielen Vorteilen. Yumi zuckte mit den Schultern als ihre Freundin von ihren Schattenseiten sprach und das Darren sie wohl kaum wieder von sich stoßen würde wenn diese an die Oberfläche drangen. "Wie kann er glauben damit zurecht zu kommen wenn er nichts darüber weiß? Er kennt mich doch gar nicht. Er kennt nur das was ich ihm zeige..." Yumi wollte der Anderen gerade widersprechen als sie ihr zuvor kam, was die Blonde schmunzeln ließ. Touché. Das war in etwa der Wortlaut, der Yumi als Erstes in den Sinn gekommen war. Wie konnte man auch glauben, dass man Jemanden liebte, wenn man nicht um deine dunkelsten Seiten wusste. Sie passte nicht in seine perfekte Welt - brachte nur Chaos hinein.

    Yumi entspannte sich etwas als es stattdessen um Cylie ging und schenkte sich bereits als die ersten Shotgläser geleert waren wieder nach. "Mit ein bisschen Übung schaffst du das auch..." machte die Blonde der Anderen Mut als wäre nicht von flüchtigen One-Night-Stands die Rede. Sie beugte sich ein wenig in die Richtung der Brünetten um auch ihr leeres Gläschen wieder mit dem Hochprozentigem zu füllen - um ihre Zunge zu lockern. Vielleicht brachte sie Cylie heute sogar so weit diesem Volltrottel endlich mal die Meinung zu sagen. Danken konnte sie ihr dann im Nachhinein. "Ich biete mich freiwillig an die Sache mit dem runterhauen zu übernehmen..." Die Lippen der Blonden kräuselten sich als könnte sie es kaum erwarten dem Kerl die Augen zu öffnen. Cylie war ohnehin viel zu nett und würde dann ja doch kneifen. "Es geht ja nicht nur um die Ablenkung..." Yumi setzte das kleine Gläschen an ihre Lippen und leerte es bevor sie es neben sich auf dem Schreibtisch abstellte. Uff. Das Zeug war wirklich widerlich. Aber solange es seine Wirkung nicht verfehlte... "Die Ablenkung ist nur ein großer Bonus." Manchmal zwar der Einzige aber diese bittere Erfahrung musste dann wohl jeder für sich machen. "Es gibt auch genug Kerle, die auf den Mauerblümchenlook stehen!" Bekräftigend nickte Yumi auch wenn sie ganz und gar nicht der Meinung war, dass Cylie wie ein Mauerblümchen aussah. Ihr Stil war zwar ein ganz anderer als der ihre aber das war doch auch gut so. Er passte zu ihr. "Beim nächsten Mal suchen wir dir etwas... Spaß und du wirst sehn bald verschwendest du keinen Gedanken mehr an Nick..."

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    Cylie (& Yumi) | im Gemeinschaftsbad


    „Jaja, keine Dates, schon verstanden.“ Cylie hob für einen Atemzug ihre Arme an, als gäbe sie sich geschlagen, als hätte ihre Freundin gewonnen. Doch sie wussten beide dass sie eigentlich noch viel mehr hätte sagen können, dass ihr noch viel mehr eingefallen wäre um Yumi die Augen zu öffnen. Um mehr aus ihr herauszukitzeln, um Dinge Preis zu geben die sie doch eigentlich schon selbst wusste. „Drinks bekommst du auch so genug ausgegeben, das ist wohl wahr.“ Dazu brauchte sie nicht den verliebten Studenten. „Der packt dich am Ende noch und sperrt dich irgendwo ein weil er es nicht erträgt wie dich alle angaffen. Ist er sehr eifersüchtig?“ Dazu konnte sie den ja eigentlich Unbekannten gar nicht einschätzen aber so wie die Blonde lebte, konnte man davon ausgehen, dass man nicht der einzige Kerl war. Nicht weil sie unbedingt gleich jeden ansprang aber umworben wurde sie bestimmt bei jeder Gelegenheit. Und das konnte bestimmt nicht jeder so einfach mitansehen, vorallem wenn da Gefühle mit im Spiel waren. Für andere, natürlich niemals für sie selbst. Niemals! Nie! „Hey, komm mir da nur nicht in die Quere, das ist allein meine Idee! Die Opas gehören mir“, warnte sie die Andere mit erhobenem Zeigefinger. Als gäbe es Konsequenzen wenn sie sich einmischte und ihr die alten Männer abnahm. Wie gut dass sie sich gerade in einem geschützten Raum befanden, denn ein Außenstehender der das Gespräch mitbekam, der wäre jetzt sicherlich etwas verwundert, wie die jungen Erwachsenen hier über Ältere sprachen. Aber so hatte ja auch jeder seine Vorlieben! Cylie neigte den Kopf zur Seite und hob ihre Augenbrauen etwas an, das amüsierte Lachen der anderen verstand sie nicht recht. „Genau das.“ Nur hätte sie selbst es eher nicht mit einem Parasiten verglichen. Das war eklig. „Was ist denn daran so schlimm? Freunden hilft man doch. Du kannst mein Zimmer ja bisschen putzen..“ Sie hob kurz ihre Schultern und schmunzelte dann. „Jetzt mal ehrlich, weder ich noch dein Kerl erwarten irgendwas als Gegenleistung. Und helfen dir solange du es brauchst. Meinst du womit geht es uns besser? Damit wenn wir einer Freundin helfen die in Not ist oder mit dem Gedanken zu leben dass du gerade irgendwo draußen herum streunerst und vielleicht einen leeren Karton als dein Heim bezeichnest? Wie ne Katze oder so.“ Ein tiefes Seufzen entkam ihr, gefolgt von einem Kopfschütteln. Warum nur stellte sich die ehemalige Studentin so quer? Weil sie es gar nicht gewohnt war dass es da draußen Menschen gab die sich ernsthaft um sie sorgten und sich kümmern wollten? Weil sie dachte es wurde was von ihr erwartet? Es war zum Haare raufen. „Vielleicht kennt er aber auch schon viel mehr als du glaubst weil du gar nicht so gut darin bist alles zu verstecken! Oder er ist ein Stalker und beschäftigt sich ausschließlich damit alles über dich herauszufinden. Beeindruckend und beunruhigend.“ Die angehende Ärztin wirkte für einen Moment abwesend, als überlegte sie tatsächlich was davon eher auf sie zu traf. Doch wahrscheinlich war es eher die Wirkung des Alkohols, denn sie hatten doch schon eine beachtliche Menge aus den Flaschen geleert. Das hinderte sie aber beide nicht daran weiter zu machen. Die junge Frau öffnete ihre grünen Augen wieder, die sie zuvor für ein paar ruhige Sekunden geschlossen hatte. „Kaum geht es um körperliche Gewalt, schon ist sie dabei..“ Cylie schmunzelte während sie den beiden noch einmal nachschenkte. „Vielleicht stelle ich auch ganz andere Dinge mit ihm an, ich kenne Mittel und Wege.. aber darauf sollte ich wohl nicht näher eingehen.“ Im Medizinstudium lernte man schließlich so einiges. „Und ich rede jetzt nicht davon ihn aus dem Weg zu schaffen! Noch nicht jedenfalls.“ Lachend setzte sie das Gläschen an ihre Lippen, verstummte kurz während sie den Inhalt leerte und kicherte dann weiter. „Nicht? Um was geht es denn sonst noch? Die Schlafmöglichkeiten? Die Geldersparnis? Dass da jemand ist der dir die Welt zu Füßen legt und dich mit Komplimenten überhäuft? Und das alles eh nur weil sie dich ins Bett bringen und drüber rutschen wollen. Als meint es irgendwer von diesen Kerlen auch nur ansatzweise ernst..“ Diese Oberflächlichkeit war einfach nichts für die Studentin. Sie konnte sich das nicht vorstellen. Und das obwohl sie schon genug Alkohol in ihrem Blut hatte. „Dafür brauch ich wahrscheinlich eine ganze Bar voll Alkohol.“ Sie schüttelte den Kopf und bemerkte, dass das vielleicht keine so gute Idee war, denn ihr wurde schummrig und vielleicht sollte sie aufhören weiter nach dem Gift zu greifen. Doch warum immer so artig sein? „Wie groß muss der Schwanz sein dass man sich auf solche Lügen einlässt..“ Erneut griff sie nach dem aufgefüllten Shotglas und kippte sich den herben Inhalt in den Mund bevor sie sich vom Stuhl erhob, etwas zu schnell, denn sie schwankte ein bisschen, aber nicht schlimm, und ihre Arme verschränkte. „Aha? Du glaubst also wirklich dass ich ein Mauerblümchen bin?“ Gespielt böse schaute sie ihre Freundin an, zog die Augenbrauen näher zusammen. Naja gut, mit dem was sie in den letzten Minuten gesagt hatte, was ihre Meinung dazu war, konnte man das vielleicht auch glauben.. aber war es ja auch gar nicht so schlimm, sowas eher abstoßend zu finden. „Ich suche jetzt erstmal das Klo.“ Auch wenn sie natürlich wusste wo das war aber so konnte sie wenigstens ihre Worte wiederholen. „Und selbst da bekomme ich sicher mehr Unterhaltung und.. Spaß als mit Nick.“ Burn! Oder so. Immerhin war es nur ein Gang auf die Toilette. Cylie torkelte schließlich aus dem Zimmer der Anderen, ein bisschen übertrieben, wirklich torkeln tat sie nicht aber das Gehen fiel ihr doch schwerer als sonst, und begab sich ins Gemeinschaftsbad auf dieser Ebene.

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