Der Campus des "St. Ulrich" - Bildungszentrums

  • [In einem der Hörsäle] Darren & Yumi


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    Lauf. Los. Lauf bevor es sich zu gut anfühlt. Lauf bevor es zu viel wird und du es nicht mehr schaffst - bevor er die Mauern einreißt, die du dir über Jahre hinweg aufgebaut hast. Los. Der Blick ihrer blauen Augen suchte sein Gesicht ab, welches so nah war und als sein Bart sachte über ihre Wange kratzte hielt Yumi den Atem an. Seine Lippen streiften ihre Mundwinkel. Sie spürte seinen Atem auf ihren. Er kitzelte ganz leicht bevor sich seine Lippen zögerlich aber mindestens genauso zärtlich darauf legten - sie küssten. Vorsichtig. Sie war verloren. Die Blonde erwiderte seinen Kuss und spürte das mit jeder Sekunde die dieser Kuss andauerte das Verlangen wegzulaufen wieder ein kleines bisschen verschwand. In Momenten wie diesen in denen sie sich so nahe waren, verschwanden die Bedenken. In diesen Momenten konnten sie einfach nur sein - einander spüren - einander genießen. Und wie sie genoss. Sie genoss den leichten Druck seiner Lippen auf den ihren umhüllt von seinem Duft. Ein vertrauter Duft. Beruhigend und berauschend zugleich. Automatisch waren ihre Hände auf Wanderschaft gegangen - hatten sich an seinem Oberkörper entlang getastet - Halt gesucht und gefunden und doch war sie es die den Kuss beendete - die die Augen noch einen Moment geschlossen hielt und den Moment auskostete - dieses Prickeln zwischen ihnen bevor auch sie ihre Augen öffnete und seinen Blick begegnete. Das enttäuschte Seufzen, welches ihm noch über die Lippen gekommen war, hatten zu einer Gänsehaut geführt - eine Sehnsucht geweckt, wie sie immer wieder in seiner Nähe hervorgelockt wurde. Auf seinen Wangen sah sie die Tränen für die sie die Verantwortung trug. Ihre Finger wischten sachte darüber. Er war ein Wrack. Sie hatte ihn dazu gemacht. Sie hatte ihn gebrochen und dennoch gab sie ihm nicht die Chance zu antworten. Vielleicht weil sie eine ehrliche Antwort fürchtete. Vielleicht weil sie wusste wie seine Antwort ausfallen würde. Es war nicht schwer zu erraten, dass sie diesbezüglich unterschiedlicher Meinung waren. Yumi aber wusste das sein Traum wichtiger war als sie. Sie war ersetzbar durch eine x-beliebige Komponente. Sein Talent hatte Priorität. Und trotzdem machte sie weiter. Sie küsste ihn weil sie diesem Prickeln hinterher jagte, welches durch seine Nähe ausgelöst wurde. Jedes Mal. Der Kuss war nicht so vorsichtig wie zuvor. Er war leidenschaftlich und sie stöhnte in den Kuss hinein als seine Hände sich an ihrem Körper nach unten schoben und ihren Cardigan mit sich nahmen und an jenem Stück freigelegte Haut unweigerlich eine Gänsehaut entstand weil er ihr unter die Haut ging. Die Blonde drängte sich an ihn und er umfasste ihre Taille um sie noch mehr an sich zu ziehen so das kein Platz mehr zwischen ihnen war. Schwer atmend lösten sie sich für einen Moment voneinander - zumindest ihre Lippen als er eine Antwort an diese flüsterte. Im schummrigen Licht standen sie nah beieinander - konnten kaum mehr als den jeweils Anderen in der Dunkelheit erkennen, da lediglich die kleinen Spots an den Stufen für ein wenig Licht sorgten. „Darren…“ kam es über ihre Lippen, die er im nächsten Moment jedoch schon wieder eroberte. Er brachte sie mit einem Kuss zum schweigen oder ging viel mehr ihrem stummen Wunsch nach er möge bitte weitermachen. Seine Finger gruben sich in ihre Haare und zogen sie noch näher an ihn und als seine Zunge Einlass verlangte gewährte sie ihm diesen auch. Sie seufzte in den Kuss hinein und jener Laut schien ihn nur noch mehr anzuspornen, denn er drückte sie gegen die Wand hinter ihr. Yumi ließ ihre Hände unter sein T-Shirt schlüpfen, spürte seine warme Haut unter ihren Fingerkuppen. Die Wärme, die jedes Mal von ihm ausging. Sie dachte nicht darüber nach das sie erwischt werden könnten. Es war ihr auch irgendwie egal. Sie war in diesem Moment nicht einmal im Stande an Konsequenzen zu denken und drängte sich ihm stattdessen entgegen. Genau genommen küssten sie sich doch nur und nicht mehr. Ganz unschuldig. Sie waren bestimmt nicht die Ersten und gewiss auch nicht die Letzten. Der Kuss gewann an Intensität. Ihre Zungen erkundeten einander als wäre es das erste Mal für sie während ihre Hände unaufhörlich über seinen Oberkörper streichelten, es genossen das besagte Streicheleinheiten auch bei ihm eine Gänsehaut auslösten - sich seine Muskeln leicht anspannten. Irgendwann wanderten ihre Hände weiter nach unten - waren nicht mehr nur mit dem was sie dort zu spüren konnten zufrieden. Als Yumi drauf und dran waren einen Schritt weiter zu gehen spürte sie etwas….Hartes. Irritiert zog die Blonde die Augenbrauen zusammen und unterbrach den Kuss, denn es war definitiv nicht das was man in so einer Situation bestenfalls erwartete und doch kam Yumi nicht drumrum einen Scherz daraus zu machen. Durch halb geschlossene Lider sah sie zu dem Dunkelhaarigen hinauf und hauchte gegen die beanspruchten Lippen des Anderen die folgenden Worte: „Ist das ein Revolver in deiner Tasche oder freust du dich nur mich zu sehen?“ Ihre Mundwinkel zuckten nach oben als sie einen flüchtigen Blick nach unten zwischen sie Beide warf und sich auf die Unterlippe biss. Neckend schob sie ihre Hand in Richtung Ziel und zog schließlich das besagte Etwas aus seiner Hosentasche. Ein Schlüsselbund und ein Zettel. Sie hielt es zwischen ihnen hoch. Nicht unbedingt weil sie einen Revolver erwartet hatte sondern weil es schlichtweg ein wenig ungemütlich wurde wenn man während man auf… andere Dinge fokussiert war halb von dem Schlüssel aufgespießt wurde. Unweigerlich hatte sie einen Blick auf den Zettel erhascht obwohl sie es gar nicht wollte. Eine Adresse, ein Name und anscheinend der dazugehörige Schlüssel. Eine Wohnung? Kurz entglitten ihr ihre Gesichtszüge bevor sie dem Anderen seine Sachen wieder reichte und die Arme vor der Brust verschränkte. Eine Distanz war entstanden und das obwohl ihr Körper nach wie vor richtig elektrisiert war und nach dem seinen verlangte. Vielleicht wäre ein Revolver doch besser gewesen als der Schlüssel zu einer fremden Wohnung. Wow. War am Ende doch er derjenige, der sie abservierte? Sie hatte es verdient. Ein bissiges Kommentar lag auf ihrer Zunge aber sie biss sich darauf...

  • 3336-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | in einem der Hörsäle


    Es war die Art und Weise wie sein Name über ihre Lippen kam das ihn anspornte, das ihm einen Schauer über die eh schon elektrisierte Haut jagte. Die seinen Griff an ihrem Hinterkopf festigte, sich in die blonde Mähne krallte, ihr Gesicht näher an sich drüber und den Kuss intensivierte. Ihre Zungen erforschten einander als wäre es das erste Mal dass sie sich trafen und das war es keinesfalls. Und dennoch löste es einen Sturm in ihm aus. Jede Berührung, jeder Kuss, es war egal ob das erste oder das unzähligste Mal war. Ihre Finger auf seiner nackten Haut hinterließen ein Kribbeln, eine Gänsehaut, ein unsagbar gutes Gefühl. Seine Atmung beschleunigte sich während er die Hand von ihrem Hinterkopf langsam an ihrem Hals vorbei entlang ihres Körpers wanderte und langsam über die Spitze, die er vorhin noch bewundert hatte, strich. Seine Finger tasteten sich dort entlang, auch wenn kaum Platz war, denn ihre Körper waren sich so nahe als hätten sie Angst zu weit entfernt voneinander zu sein. Seine Hand blieb dort liegen und ein lustvolles Seufzen drang aus seiner Kehle als er ihre Bewegung bemerkte, bemerkte wie ihre Hände auf Wanderschaft gingen, ihre Finger unter seinem Shirt nach unten glitten. Eine Wendung, die ihm doch sichtlich gefiel. Allerdings irritierte ihn ihre folgende Reaktion, dass sie ihren innigen Kuss unterbrach, sich seinen Lippen entzog und ihm Worte entgegen hauchte, die ihn doch kurz sprachlos zurück ließen. Darren hob seine Augenbrauen. Denn wenn jemand spüren sollte was an gewissen Stellen los war und darauf spielte sie mit ihren neckenden Satz ja auch an, dann war wohl er es. Sein Blick folgte dem ihren, für einen kurzen Moment nach unten, zwischen die beiden, oder eher auf seine Unterkörper und damit verstand der Student auch, worauf die Andere anspielte. Der Kerl machte einen kleinen Schritt zurück, schaffte mehr Platz als plötzlich der Schlüsselbund aus seiner Hosentasche vor seinem Gesicht baumelte. Der Schlüssel zu seiner neuen Wohnung. Sein Blick konzentrierte sich auf ihr hübsches Gesicht, blendete den Schlüssel aus und bemerkte sofort dass Yumi etwas nicht passte. Dass sie etwas entdeckt hatte, was sie störte, was ihn erneut irritiert zurück ließ. Wortlos nahm er den Schlüsselbund entgegen, ließ die Schlüssel auf seiner Handfläche ruhen während ein kühler Wind ihn erschaudern ließ. Dabei waren alle Fenster in diesem Saal geschlossen. „Bist du enttäuscht weil du doch keinen Revolver gefunden hast? Entschuldige..“, erwiderte der angehende Schauspieler, der seine Schultern anhob und dann seinen Blick wieder auf die Schlüssel in seiner Hand richtete. Er war noch nicht bei der Wohnung gewesen, wusste noch nicht wie sie aussah und war sich auch nicht sicher ob er dieses.. Geschenk überhaupt annehmen sollte. Sein Vater übertrieb, das hätte er nicht machen müssen. Aber Darren kannte seinen Vater zu gut, er wäre am Ende noch beleidigt sollte der Student die Wohnung nicht nutzen. Auf dem kleinen Zettel war in Vaters wunderschöner Handschrift die Adresse geschrieben. Und ein Name, der ihm jetzt erst wirklich aufgefallen war. Ein Lächeln malte sich auf seine pochenden Lippen und etwa im gleichen Augenblick wurde ihm klar weshalb Yumi so reagierte wie sie reagierte. Es war der Name einer Frau. Darren unterdrückte ein Grinsen. „Es ist nicht so wie du denkst.“ Mit Absicht verwendete er diese Worte und ließ den Schlüsselbund wieder in seiner Hosentasche verschwinden, den Zettel behielt er aber in der Hand. „Kein Grund eifersüchtig zu sein.“ Es war immerhin nicht der Schlüssel zum Glück mit einer anderen Frau, wenn die ehemalige Studentin das dachte und ihrer Reaktion nach, ihrer abweisenden Haltung nach, hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen aber natürlich würde sie das niemals zu geben. Darren dachte an ihre Worte, an den Moment im Wohnheim. Nur er, niemand Anderen. „Das ist der Name meiner Mutter.“, erklärte er und hob das Zettelchen hoch. „Mein Vater hat.. mir eine Wohnung gekauft.“ Und es hing wohl der philippinische Mädchenname seiner Mama am Klingelschild.

  • [In einem der Hörsäle] Darren & Yumi



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    hre Anspielung irritierte den Schauspielstudenten sichtlich. Sie hatte es sogar geschafft ihn sprachlos zurückzulassen wobei das wohl kaum verwunderlich war immerhin waren sie vor wenigen Sekunden noch anderweitig beschäftigt gewesen und es hatte eigentlich auch so ausgesehen das sich das in eine andere Richtung entwickelte. Ihre Küsse waren immer inniger geworden und ihre Hände waren auf Wanderschaft gegangen um einen Schritt weiter zu gehen. Wer konnte es ihnen verdenken in diesem menschenleeren Raum. Das schummrige Licht. Die knisternde Stimmung zwischen ihnen. Sie lud eigentlich dazu ein sich näher zu kommen vor allem wenn man bedachte das der klang seiner Stimme immer noch in ihrem Kopf widerhallte. Und deine Fehler sie stehn dir gut… Hatte sie wirklich die Macht dazu? Hatte sie sich so sehr in seinen Kopf gebrannt, dass er wenn er diese Worte sang an sie dachte oder war dieser Gedanke lächerlich? Unweigerlich stolperte ihr verräterisches Herz ein wenig und während sie ihre Hand in seine Hosentasche gleiten ließ um den vermeintlichen Revolver hervorzuholen folgte sein Blick ihr, bevor sie ihm den Schlüssel vor die Nase hielt und damit vielleicht auch den Beweis, dass diese Worte nicht ihr gegolten hatten sondern vielleicht jener Frau, deren Name auf diesem Zettelchen stand. Sie dachte den Gedanken nicht zu Ende keine Frage. Eine Kurzschlussreaktion. Sie hatte kein Recht darauf ihm einen Vorwurf zu machen. Er konnte sich vergnügen mit wem er wollte. Sie waren nicht zusammen. Sie waren zwei freie Menschen die machen konnten was sie wollten und mit wem sie es wollten. Fast schon ein Mantra, dass sie sich gedanklich immer wieder vorsagte um es auch ja nicht zu vergessen und trotzdem war es sie die hier an die Wand gelehnt stand und wie ein bockiges Kind die Arme vor der Brust verschränkt hatte als wäre er ihr eine Erklärung schuldig. Idiotisch. „Irgendwie schon. Hätte dir auf jeden Fall Bonuspunkte verschafft wegen dem Bad-Boy-Vibe…“ Ihre Mundwinkel zuckten nach oben aber das Schmunzeln erreichte nicht wirklich ihre Augen und erst als er sich selbst noch einmal ansah was er da in den Händen hielt schien dem Lockenkopf bewusst zu werden was daran für die schlechte Stimmung zwischen ihnen verantwortlich sein könnte. Klasse. Da war es das Lächeln. Es gefiel ihm, dass es sie zu stören schien. War es das was er hier machte? Versuchte er mit solchen Aktionen irgendetwas in ihr auszulösen - ein Gefühl, welches es gar nicht gab? Lächerlich. Sie rollte mit den Augen als genau die Worte über seine Lippen kamen, zu denen man in so einer Situation greifen würde. Erinnerungen kamen in ihr hoch. Wieder die gleichen Worte. Sie biss sich auf die Lippen und schloss einen Moment die Augen. Es ist nicht so wie du denkst. Fuck. Sie zwang sich ihn wieder anzusehen und die Erinnerungen beiseite zu schieben. Erinnerungen an damals. Eine ähnliche Situation - ein anderer Kerl. „An was denke ich denn?“ Eine Herausforderung lag in der Stimme der Blonden und sie klang auch tatsächlich gereizter als sie eigentlich war weshalb sie wieder durchatmete um sich zu beruhigen aber seine folgenden Worte gossen nur wieder Öl ins Feuer. Eifersucht. Ach verdammt. Er genoss es. Er genoss es das ihre Schlussfolgerung solche Emotionen hervorrief. Er würde es wieder falsch auffassen und Hoffnung haben das zwischen ihnen irgendwann mehr sein könnte als das was sie hier hatten. Sie musste aus dieser Situation raus denn mit einem Mal wirkte dieser große Raum um so vieles Kleiner. Ein herablassender Laut entfuhr ihr und gerade als sie dem etwas entgegnen wollte fuhr Darren fort. Ihre Haltung entspannte sich ein wenig und tatsächlich spiegelte sich im Ausdruck der ehemaligen Studentin so etwas wie Überraschung. Seine Mutter? Der Name. Er klang nicht als würde er von hier stammen? Waren das die asiatischen Wurzeln von denen er ihr erzählt hatte? Eigentlich… wusste sie gar nichts über ihn, oder? Der Blick ihrer blauen Augen wanderte über seine Gesichtszüge. Eigentlich waren sie sich fremd und das war auch gut so. Es war nicht richtig sich seine Geschichte anzuhören wenn sie nicht gewillt war zu bleiben. Die nächste Information riss sie erneut aus dem Konzept und unweigerlich runzelte die junge Erwachsene die Stirn. „Eine Wohnung…“ Die Information ging ihr nicht recht in den Kopf und erneut musterte sie den Anderen und wurde sich bewusst das sie nichts voneinander wussten. Erneut kam es ihr heuchlerisch vor das er so tat als wäre das hier mehr als nur Sex wenn sie doch im Grunde zwei Fremde waren sie einfach nur ein bisschen Spaß hatten wenn es sich ergab. Fremde, die zwar beinahe jede Gelegenheit nutzten, die sich ihnen bot aber wer konnte es ihnen verdenken, wenn sie in dem was sie taten so gut waren. „Wieso kauft er dir eine Wohnung?“ kam es über die Lippen der Blonden und sie sah ihn an als würde er in einer gänzlich anderen Welt leben als sie selbst. Während sie wahrscheinlich bald unter der Brücke schlief bekam er eine Wohnung geschenkt? Das sie lieber unter der Brücke schlafen würde als im entzückenden Fakefamilienhaus ihrer Eltern unterzukommen war eine andere Sache aber Fakt war einfach das man nicht einfach so eine Wohnung geschenkt bekommt, oder? Zumindest nicht in den Kreisen in denen sie so verkehrte weil die finanziellen Mittel einfach nicht da waren aber bei anderen war das offensichtlich nicht so. Bei Manchen mangelte es offensichtlich nicht an Geld und man schenkte seinen Kindern einfach mal so eine Wohnung. Die Verwirrung war ihr ins Gesicht geschrieben. „Entschuldigen sie bitte - ich wusste nicht das wir und nicht einmal in der selben Gesellschaftsklasse befinden, Sir…“ Sie erhob die Hände und musste ein kleines bisschen Schmunzeln. „Das sie sich überhaupt mit mir abgeben…“ zog sie ihn weiter auf und ein amüsierter Laut drang aus ihrer Kehle während sie ihn ihm neckte und dabei dieses gewisse Funkeln in den Augen hatte.

  • 3336-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | in einem der Hörsäle


    Natürlich bemerkte der junge Student die Herausforderung in ihrer gereizten Stimme. Auch wenn Yumi es vielleicht nicht wollte und auch, wenn sie dazu wahrscheinlich anderer Meinung war, aber mittlerweile kannte er sie. Darren kannte nicht alles, es gab mit Sicherheit noch viele Dinge, die er über die Blonde lernen konnte, die er von ihr lernen konnte und doch gab es genauso gut Dinge, die er bereits kennen gelernt hatte. Und dazu gehörte auch ihre Stimme deuten, ihre Gesichtsausdrücke und genauso gut herauszufinden, wenn sie etwas störte. Und es war wahrlich immer wieder faszinierend was für kleine Dinge die Eifersucht aus ihr heraus kitzelten. Es war ein einfacher Schlüsselbund, es hingen ein paar gleiche Schlüssel daran und ein kleiner Anhänger, der die amerikanische und philippinische Flagge vereinte. „Eine Wohnung.“, wiederholte der Schauspielstudent und nickte. Er wusste selbst wie merkwürdig und zudem auch unglaubwürdig sich das anhörte. Bewusst hatte er auf ihre vorherigen Worte nichts geantwortet, er wollte es nicht zu weit treiben, wollte sie nicht zu sehr kitzeln. Immerhin stand sie neben einer Tür. Durch die sie schnellstens verschwinden konnte, wenn sie wollte, und sie wussten es beide, dass dem sehr oft der Fall war. Der Lockenkopf hob seine Schultern und verschränkte dann die Arme vor der Brust. „Ich weiß es nicht. Ich wusste davon nichts. Auf einmal kam dieses Paket mit dem Schlüssel bei mir an. Vielleicht will er mich damit unterstützen wegen..“ Er sprach nicht weiter, senkte nur seinen Blick auf seine verschränkten Arme und musste auch gar nicht weiter darauf eingehen. Musste nicht weiter sprechen. Wahrscheinlich meinte sein Vater es gut, wollte ihn mit dieser sehr wahrscheinlich nicht wieder gut werdenden Verletzung nicht weiter in einem naja, teilweise herunter gekommenen Studentenzimmer wohnen lassen. Darren hielt es für unnötig, natürlich, immerhin hätte man dieses Geld und er wollte gar nicht so genau wissen wie viel Geld in diese Vier Wände geflossen waren, sehr viel sinnvoller nutzen können. Aber genauso gut wusste er, dass er es seinem alten Herren niemals ausreden hätten können. „Er ist ein guter Mensch, er will nur das Beste für seine Kinder und er tut alles, auch wenn wir ihn gar nicht danach fragen.“, erzählte er mit einem Schmunzeln. „Früher war er die Art von Vater, die am nächsten Tag mit zehn Kilo Äpfeln Heim kam, weil mein Bruder oder ich erwähnt hatten, dass wir so gerne Äpfel essen.“ Und das war nicht einmal eine ausgedachte Geschichte. Es waren zwar keine zehn Kilo gewesen aber sie hatten sehr lange sehr viele Äpfel in der Küche liegen. Mit einem Lächeln auf den Lippen schüttelte er seinen Kopf. Diese Erinnerungen hinterließen immer ein wärmendes Gefühl. Genauso wie die mit seiner Mutter. An die er genauso dachte, jetzt, wo ihr Geburtsname auf dem Klingelschild seiner Wohnung verewigt war. Der kurze Ausflug in die Vergangenheit fand sein Ende als er die Stimme der Anderen vernahm, ihr leises und so süßes Schmunzeln. Der angehende Schauspieler warf seine imaginären langen Haare über die Schultern und seufzte übertrieben. „Manchmal muss man sich mit dem Pöbel abgeben.“, erwiderte er und schaute mit leicht angehobenem Kinn auf Yumi, ließ seinen Blick über ihren Körper wandern als würd er sie beurteilen, ihre Kleidung einordnen, ihr Verhalten analysieren. „Für den guten Ruf und so. Aber hey..“ Darren drehte seinen Kopf nach links und rechts, als würde er prüfen dass ihn niemand belauschte, und hielt seine flache Hand neben sein Gesicht während er ihr mit gedeckter Stimme etwas zuflüsterte. „Manchmal nehmen wir die einfachen Leute aber auch mit auf unser Zimmer.“ Oder in seinem Fall in seine neue Wohnung. Der Student warf ihr einen vielsagenden Blick zu bevor er zu lachen begann.

  • [In einem der Hörsäle] Darren & Yumi



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    Er ignorierte ihre Herausforderung. Er antwortete nicht auf ihre Frage. Es hätte wohl ohnehin keine Antwort gegeben, die nicht dazu geführt hätte das sie das Weite gesucht hätte aber das bedeutete nicht das sie das Schweigen nicht noch mehr reizte. Wahrscheinlich dachte er für sich das er ihre Spielchen kannte - das er sich nicht darauf einließ wenn es lediglich dazu diente eine Ausrede zu haben um Abstand zwischen sich und den Schauspielstudenten zu schaffen. Die Tatsache, dass er mit dieser Vermutung sogar Recht hatte ärgerte die Blondine fast noch mehr weswegen sie etwas an ihrer Unterlippe knabberte. Ihre Lippen blieben stumm während sie ihn anhörte was er zu sagen hatte. Nach wie vor lehnte sie sich an die Wand, an welche Darren sie vor wenigen Sekunden noch gedrückt hatte. Diese Lippen, die gerade von einer Wohnung erzählten, die ihm in den Schoß gefallen war, waren gerade noch drauf und dran die ihren zu erobern. Diese Hände, die nun fast distanziert vor seinem Oberkörper verschränkt waren, waren gerade noch um sie geschlungen gewesen. Heiß - kalt. Pausenlos. Sie zogen sich an und stießen sich ab oder zumindest war sie es die dieses Spiel mit ihm spielte. Ihre Augen wurden ein wenig größer als er die Vermutung anstellte wieso ihm dieses Geschenk zu Teil wurde. Sie wandte den Blick zu Boden. Natürlich. Was sonst. Welche Geschichte er seinen Eltern wohl diesbezüglich erzählt hatte? Die Wahrheit? Das er ein Mädchen verteidigt hatte mit dem er ab und zu im Bett landete, welches ihm dann nicht einmal besucht hatte obwohl sie dafür verantwortlich war, dass sein Traum geplatzt war? Die Wahrheit war erdrückend. Zum Glück kam es ohnehin nicht in Frage seine Eltern kennenzulernen. Wäre dann wahrscheinlich keine sonderlich günstige Basis um eine nette Beziehung aufzubauen. Beinahe wäre ihr ein Lachen entglitten wenn man bedachte wie absurd diese Situation wäre. Gut, dass sie nicht der Typ Mädchen war, den man seinen Eltern vorstellte. Sie sah wieder auf als Darren von seinem Papa erzählte. Der Blick ihrer blauen Augen musterte sein kantiges Gesicht. Ein Gesicht, dass ihr mittlerweile so vertraut geworden war. Jeder Millimeter. Jedes klitzekleine Detail. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen als er über seinen Vater sprach und für einen Moment war sie gedanklich so weit weg. Sie war in der Vergangenheit. Eine Zeit in der sie auch so von ihrem Papa gedacht hatte. Eine Zeit in der er vielleicht das gleiche getan hätte für sie und Sakura. Eine Zeit, in der sie so unfassbar glücklich gewesen war wenn sie Zeit mit ihm verbringen konnte - ihm erzählen konnte was in der Schule so passiert war und sie sich jedes Mal gefreut hatte den Tag mit ihm zu verbringen, wenn er einmal frei gehabt hatte. Es gab eine Zeit in der er alles für sie gewesen war. Eine Zeit bevor alles in die Brüche gegangen war. Die Beziehung ihrer Eltern. Die Beziehung zu ihren Eltern. Er war immer seltener zu ihren Tanzaufführungen gekommen und irgendwann war er einfach weg gewesen. Ohne ein Wort des Abschieds. Für wie lange? Zu lange. Sie hatte es ihm nie verziehen. Ihre Mutter hatte es vielleicht getan. Offensichtlich denn sonst würde es Charlie und Ben nicht geben aber sie hatte ihm niemals vergeben. Das wusste er. Das war auch der Grund warum sie nicht in ihr Elternhaus zurückging. Sie würde lieber tausend Jobs annehmen um sich eine Wohnung leisten zu können als das sie auch nur einen Fuß in das Haus ihrer Eltern setzen würde. Erst als sie etwas Nasses an ihrem Kinn spürte merkte Yumi, dass ihr still Tränen über das Gesicht kullerten. Kein Schluchzen. Kein Ton. Garnichts. Still und heimlich hatten sie sich gebildet und hatten sich ihren Weg über ihre Wangen gebahnt und als die Blonde sie bemerkte, wischte sie sie rasch in den Ärmel ihres Cardigans, welchen sie im nächsten Moment auch wieder in Ordnung brachte, über ihre Schultern streifte und sich in seine Wärme einkuschelte wie in eine Umarmung, Sie schlang ihre Arme um sich und wich seinen Blick aus, bevor sie sich erneut mit dem Ärmel über ihr Gesicht wischte. Yumi stieß sich von der Wand ab und entzog sich seiner Nähe. Sie konnte sie gerade einfach nicht ertragen und im Grunde konnte er gar nichts dafür, dass die Tatsache das sein Papa ein Superpapa war diese Reaktion in ihr hervorgerufen hatte. Sie bemühte sich um einen Themenwechsel - schaffte sogar ein leichtes Schmunzeln und zog ihn damit auf, dass er wohl einer dieser Snobs war mit reichen Eltern, die es nicht nötig hatten im abgefuckten Wohnheim zu schlafen sondern stattdessen in ihrer Schickimickiwohnung lebten und es sich gut gehen ließen. "Pöbel also..." wiederholte die Blondine, die Worte des Anderen und hob eine Augenbraue als sie sich der Tür näherte, sich dagegen lehnte. Sie lächelte leicht als er zu Ende gesprochen hatte. "War das eine Einladung?" Amüsiert funkelten ihre hellblauen Augen auf als die Stille von dem Vibrieren ihres Handys unterbrochen wurde. Normalerweise hatte Yumi ihr Handy auf stumm - war der Typ Mensch, der eigentlich nie erreichbar war obwohl sie das Handy eigentlich immer bei sich trug aber da sie sich gerade um Jobs und eine Wohnung kümmern musste, war es wohl hilfreich zumindest immer mal wieder einen Blick darauf zu haben. Ihre Mundwinkel zuckten nach oben bei der Nachricht und sie tippte rasch eine Antwort. Die Familiengruppe, in der immer noch zahlreiche neue Nachrichten aufleuchteten ignorierte sie wie immer. Sie steckte das Handy wieder weg. "Der Pöbel muss nachher noch ein WG-Zimmer besichtigen..." Yumi öffnete die Tür schließlich und das Licht drang von draußen in den dunklen Raum. "Zeigst du mit deins - zeig ich dir meins?" Ein zweideutiges Schmunzeln umspielte ihre Lippen, bevor sich die junge Erwachsene auf die Lippen biss und Darren einen eindeutigen Blick zuwarf.

  • 3336-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | verlassen den Campus


    Plötzlich tat es ihm leid. Das gute, warme Gefühl das sich in seiner Brust ausgebreitet hatte bei den Gedanken an früher, an die schöne Zeit mit seiner Familie und vorallem seinem Vater, es verschwand und löste sich auf. Ein Blick auf die junge Frau hatte ausgereicht. Er fühlte sich schlecht. Er sah ihre stummen Tränen. Die sich langsam über ihre Wangen nach unten bahnten, von ihrem Kinn tropften und Yumi selbst machte den Eindruck als wäre sie gar nicht mehr hier. Sie war irgendwo anders. Sie hing Gedanken nach und scheinbar keinen guten Gedanken. Vielleicht Erinnerungen, die sie lieber vergessen würde und doch wieder aufgetaucht waren weil er von seiner schönsten Kindheit erzählt hatte. Darren presste seine Lippen aufeinander. Er hatte es nicht gewusst. Eigentlich hatten sie noch nie über ihre Familien geredet. Vielleicht hatten sie das Thema kurz angeschnitten aber natürlich hatte sie nicht aus dem Nähkästchen geplaudert. Der Student hatte andere, auch nicht gerade sonderlich tolle Dinge aus ihrer Vergangenheit erfahren, Dinge die ihm bei den Gedanken daran fast schon wieder die Wut in den Bauch trieb, doch er lockerte seine Lippen wieder und atmete tief durch. Man vergaß so etwas oder? Dass nicht jeder Mensch eine schöne und friedliche Kindheit haben konnte, das gehörte wohl irgendwie zum Leben dazu, doch wenn man zu den glücklichen Menschen gehörte, die eine intakte Familie hatten, vergaß man oft dass es auch eine andere Seite gab. Es war nicht zwangsläufig böse gemeint, wahrscheinlich wollten die wenigsten mit diesen traumhaften Zeiten angeben, sondern erzählten einfach gerne Geschichten aus ihren Leben und dabei fiel ihnen erst im Nachhinein ein, dass es vielleicht nicht das Beste war. Auch, wenn man sich dafür nicht entschuldigen sollte oder? Trotzdem wäre ihm fast eine Entschuldigung über die Lippen gekommen, doch zuvor hatte er seine Hand noch etwas angehoben, wollte ihr die stillen Tränen aus dem Gesicht wischen aber Yumi tat es selbst. Diese emotionale Reaktion, sie schien ihr zunächst gar nicht aufgefallen zu sein. Er beobachtete wie sie sich in ihren Cardigan einwickelte, sich darin gefühlt verstecken wollte und auch wenn tief in ihm die Neugier ihn kitzelte, so war er doch froh dass sie das Thema ändern konnten und sich wieder darauf konzentrierten, dass er sich hier mit dem niederen Volk abgab. „Eine Einladung? Pah, also ihr nehmt euch auch aus jedem Satz das, was ihr hören wollt..“, erwiderte er mit einem Augenrollen und seufzte zudem laut. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen wollte er noch etwas sagen, doch die Tatsache dass sie nach ihrem Handy griff ließ ihn zunächst verstummen. Das Licht des Displays erhellte ihr wunderschönes Gesicht und sein Blick tastete sich über jedes Fleckchen Haut, somit erkannte er auch ihr flüchtiges Lächeln und natürlich wollte er damit sofort wissen wer der Grund für diese Gefühlsregung war. Hätte ihr vielleicht am liebsten das Handy aus der Hand gerissen, musste aus irgendeinem Grund an jemand ganz bestimmten denken und war froh dass seine Gedanken sich nicht weiter spinnen konnten, denn sie wendete sich wieder an den Schauspielstudenten, erklärte dann auch in knappen Worten was sie gerade als Nachricht in Erfahrung gebracht hatte. Ein WG-Zimmer also? Wo? Und vorallem mit wem? Irgendwas missfiel ihm an diesem Gedanken aber ihre zweideutige Aussage ließ ihn grinsen. „Ist es dafür nicht schon ein bisschen zu spät?“, griff er die andere Seite ihrer Worte auf und neigte den Kopf zur Seite bevor er die Tür öffnete. „Nun denn, werte Dame, lassen sie sich von mir in das Reich des Adels entführen..“ Abermals und wie selbstverständlich griff er nach ihrer Hand und führte sie durch die großen Flure aus der Universität hinaus, wo sie genau in diesem Augenblick von einem hellen Blitz begrüßt wurden und der Wind einzelne Regentropfen in ihre Richtung peitschte. War zuvor nicht noch hellster Sonnenschein gewesen? Das Wetter war einfach zu wechselhaft.. Wenn ihn seine Ortskunde nicht täuschte und er sich richtig an die Wegbeschreibung, die er vorhin nachgeschaut hatte erinnerte, war die Wohnung nicht weit vom Campus entfernt, sie mussten nicht lange durch dieses Gewitter laufen. Aber selbst wenn, was war schon ein bisschen Regen?

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