[Irgendwo in der Uni auf dem Weg zur Vorlesung] Cylie & Yumi
Cylie wirkte irritiert von der Aussage der blonden Studentin. Eine Aussage, die sie eher beiläufig erwähnt hatte. Nicht wirklich weil ihr danach war die ganze Geschichte mit ihr zu teilen oder mit ihr über ihn zu reden. Immerhin gab es dabei auch eigentlich gar nichts zu beredeten auch wenn die Brünette mit ihrer verblendeten Einstellung zu dem ganzen Thema offensichtlich anderer Meinung war. Umso mehr überraschte es Yumi als es die Andere war, die das Verhalten eines gewissen Schauspielstudenten fast schon missbilligte. Überrascht hob Yumi die Augenbrauen an und schielte in ihre Richtung. Cylie nahm gerade einen kräftigen Schluck Wasser. Hatte da etwa Jemand mit den Folgen des Vorabends zu kämpfen? Nachdem der überraschte Gesichtsausdruck der angehenden Psychologin verschwunden war erschien ein Grinsen auf ihren Lippen. Zum Teil weil sie diese Folgen nur zu gut kannte - sie waren immerhin beinahe ein Dauerzustand - zum Teil weil Yumi nicht Recht wusste ob Cylie nun für oder doch eher gegen den Lockenkopf war. Wobei es ohnehin keine Rolle spielte. Die Blondine hatte ihre Entscheidung doch längst getroffen. Schon zum Zeitpunkt als sie sich auf dieser Party am See begegnet waren. "Ich bin mir nicht sicher..." Yumi tippte sich nachdenklich an das Kinn und sah in die grünen Augen der anderen Studentin als sie folgend das Wohnheim verließen. "...bist du jetzt für oder gegen ihn?" Ein leises Lachen drang folgend aus der Kehle der Blonden als Cylie schließlich für den Helden in dieser Geschichte schwärmte auch wenn es ganz offensichtlich nur gespielt war. Nicht sonderlich gut aber das war wohl auch nicht Sinn der Sache. Während die Beiden über den Campus schlenderten lies Yumi ihren Blick ein kleines bisschen schweifen. Kurz blieb er an dem Brunnen hängen, der irgendwie das Zentrum des ganzen Areals darstellte bevor sie sich wieder ihrer Begleitung widmete, die offenbar darauf beharrte, dass sie sich bei Darren bedanken sollte. Unweigerlich drang ein Seufzen aus der Kehle der Psychologiestudentin. Am Ende würde er ihr doch nur wieder die Worte im Mund umdrehen, richtig? Wahrscheinlich denken, dass sie ihm nun etwas schuldig war - das ihre Worte des Dankes mehr zu bedeuten hatten. Noch bevor sie Cylie widersprechen konnte fügte diese ihrer Aussage noch etwas hinzu. Begleitet wurde das Ganze von einem ziemlich eindeutigen Grinsen. Fast schon geschockt blickte Yumi in das Gesicht der Anderen aber musste dann doch ebenfalls schmunzeln. "Also wirklich!" Die Blonde klang entrüstet aber war es doch in Wirklichkeit gar nicht. Wahrscheinlich kam das was ihre Begleitung gerade andeutete einem Dankeschön, welches Yumi gewählt hätte noch am Nähesten. "Zuerst sagst du mir ich soll nicht weiterhin mit ihm ins Bett hüpfen wenn ich nicht mehr will und jetzt willst du das ich mich auf diese Weise bei ihm bedanke???" Ein ehrliches Lachen entglitt Yumi als sie von den widersprüchlichen Aussagen der angehenden Ärztin sprach. "Gib es zu, du willst doch nur wieder einen Blick auf seinen Hintern werfen?" vermutete die blonde Studentin und schielte in Cylies Richtung. Wahrscheinlich hatten sie und ihr Bruder einen guten Ausblick darauf gehabt als sie die Beiden im Büro der Wohnheimleitung überrascht hatten. Selbstverständlich glaubte Yumi nicht wirklich, dass die Andere ein Interesse daran hatte die Situation zu wiederholen. So schien sie als sie heute in ihr Zimmer kam doch ein wenig unsicher wie sie mit der Sache umgehen sollte. Anscheinend war ein lebenslanges Meiden des Anderen keine Option und darüber war die Blonde auch ganz froh. Sie genoss die Anwesenheit der Kleineren ja irgendwie. Auch wenn ihre Einstellungen zu bestimmten Themen doch stark auseinander gingen. Natürlich kam Cylie wieder auf das Thema Studium zurück. Beinahe hätte Yumi wieder ein lautstarkes Seufzen von sich gegeben aber konnte es dann doch zurückhalten. Es war wirklich nicht ihr Lieblingsthema. Eigentlich sprach sie am liebsten gar nicht darüber. Wenn sie zu lange darüber nachdachte bekam sie einfach Kopfschmerzen. "Weil ich nicht weiß was ich sonst machen will..." antwortete sie auf die Frage des anderen Mädchens, sah sie dabei aber nicht an. "Es ist einfacher sich einfach so treiben lassen. Wenn ich es nicht schaffe und sie mich rauswerfen habe ich eh keine Wahl..." Allein der Gedanke daran bereitete ihr irgendwie Magenschmerzen weshalb sie ihn einfach wieder ganz weit weg schob. So wie alles was ihr gegen den Strich ging. Die Blonde senkte ihr Haupt ein kleines bisschen - hob es erst wieder als Cylie ihr versicherte, dass an diesen Punkt jeder Student einmal ankam. Im selben Atemzug berichtete sie von ihren eigenen Bedenken hinsichtlich ihres Studiums. Wortlos lauschte Yumi ihr, verharrt kurz in der Stille die zwischen ihnen herrschte. "Ich glaube wenn man etwas wirklich gerne macht wird man irgendwann auch gut darin..." Natürlich war man wenn man frisch aus der Uni kam noch nicht so gut wie man es vielleicht gerne hätte aber mit der Zeit würde das doch schon werden wenn man sich seiner Sache auch sicher war, oder? Gemeinsam schlenderten die Mädchen durch die Flure der Universität. Es war fast schon ungewohnt mit Jemanden an seiner Seite zu einer Vorlesung zu gehen, Ansonsten hielt Yumi ihre Studienkollegen eher auf Abstand, konnte mit dem Geschnatter dieser Hühner oft nichts anfangen. Früher hatte sie zumindest so getan als würde es sie interessieren. Inzwischen machte sie sich nicht einmal mehr die Mühe.
[Irgendwo in der Uni] Darren & Alessa
Er wiederholte ihre Worte - teilweise. Wirkte fast schon verwirrt durch ihre Wortwahl. Seine Stimme wurde leiser. Irgendwie bedächtig. Als hätte irgendjemand diese Leichtigkeit, die ironischer Weise zwischen ihnen herrschte, weggeblasen. Vielleicht lag es daran wie sie ihre Worte gewählt hatte - vielleicht war es unvermeidbar, dass Irgendjemand das ansprach was eigentlich zwischen ihnen stehen sollte und irgendwie ja auch stand. Sie sah in die dunkelbraunen Augen ihres Gegenübers. War da Bedauern in seinem Blick zu erkennen? Nicht nur darin. Auch die sonst so lockere Haltung des Lockenkopfs wich. Es fehlte jede Spur von dem Schauspieler, der gerade eben noch so selbstbewusst gewirkt - mit ihr gescherzt hatte. Der Mann, der ihr jetzt gegenüber stand, seinen Kopf gesenkt - den Blick auf ihr ruhend, wirkte mit einem Mal so echt. Nicht mehr so unantastbar wie man es von einem zukünftigen Schauspieler oder Musiker erwartete. Kurz überlegte sie mit einem taffen Spruch zu kontern - die Stimmung wieder ein wenig anzuheben weil es ihr so lieber war aber für einen Moment schwieg das Blondchen, senkte ihren Kopf ebenfalls und wich kurz den Blick seiner warmen Augen aus. "Naja für Gefühle kann man doch nichts..." kam es ungewohnt leise über die hübsch geschminkten Lippen der Schülerin. Vereinzelte Haarsträhnen fielen ihr ins Gesicht welche sie folgend gleich wieder hinter ihr Ohr strich als sie ihren Kopf wieder ein Stück weit hob. "Entweder sie sind da oder eben nicht. Man kann nichts erzwingen." Der Blick ihrer roten Augen huschte über sein kantiges Gesicht. Über den Bart, den er mittlerweile irgendwie länger als sonst trug. Natürlich war sie verletzt. Sie hatte sich auch mehr erhofft - irgendwie. Weil sie die Zeit mit ihm mochte. Weil so vieles einfach gepasst hatte - von ihrer Seite. Aber er hatte ihr nie falsche Hoffnungen gemacht. Sie waren ganz automatisch gekommen. Im Grunde konnte Darren da nichts dafür. Die Stimmung zwischen ihnen wurde wieder etwas lockerer als Darren wegen ihrer beleidigenden Worte hinsichtlich seiner Frisur ein wenig schmollte. Es kostete Alessa ein Grinsen. "So wie du es verdient hast." verteidigte sich das blonde Mädchen schließlich mit erhobenem Haupt und funkelte den Älteren durch ihre roten Augen überlegen an. Fast so als würde sie sich im Ausgleich für das was zwischen ihnen passiert oder eben nicht passiert war alles erlauben dürfen. "Überstürz hier bloß nichts." warnte Alessa ihren Gegenüber vor und ein fast schon teuflisches Schmunzeln schlich sich auf ihre Lippen. "Ich räche mich dann wenn du es am Wenigsten erwartest und du dich in Sicherheit gewogen fühlst..." Ein leises Lachen drang aus ihrer Kehle. Vielleicht war es nicht fair sich einen Spaß daraus zu machen während er über ein eigentliches ernstes Thema sprach aber irgendwie war das ihre Art damit umzugehen. Wahrscheinlich nicht der richtige Weg aber nur weil es auf diese eine bestimmte Art und Weise nicht zwischen ihnen klappte musste man einander doch nicht völlig aus den Augen verlieren, oder? Es war ja nicht so das sie Hals über Kopf in ihn verliebt gewesen war. Es war mehr eine Schwärmerei. Vielleicht ein kleines bisschen mehr. "Die Bemalung wird noch das kleinste Übel sein..." drohte Alessa dem Größeren folgend und meinte die Drohung doch nicht ganz so ernst zumal der Lockenkopf wahrscheinlich nicht zu einem Powernap im Stehen ansetzen würde. Gemeinsam machten sie sich also auf dem Weg in die Uni, wo Darren seine Strafarbeit abarbeiten musste. Auf dem Weg sprachen sie über dieses Mädchen oder vielmehr darüber das die Sache wohl nicht ganz so einfach war. Auch wenn Alessa das Ausmaß dessen gar nicht bewusst war. Auch nicht nachdem er es ihr ein Stück weit erklärt hatte. "Du hast dir ihre Nummer also einfach erschlichen?" kam es gespielt entsetzt über die Lippen der Schülerin. Wohlwissend, dass sie es doch war die ihre eigene Nummer einfach so in sein Handy geschmuggelt hatte. "Hast du dich nicht getraut zu fragen?" Das Blondchen schielte in die Richtung des Studenten und stieß ihn mit dem Ellenbogen an. Die Vorstellung war irgendwie süß. Der sonst so selbstbewusste Kerl, der im Angesicht mit diesem Mädchen einknickte und es nicht einmal schaffte sich auf normalem Wege ihre Nummer zu besorgen. Ein amüsierter Laut verließ die Kehle der Jüngeren. "Wie pessimistisch du bist. Du hast ihr heute das erste Mal geschrieben und heulst rum weil sie dir nicht gleich antwortet?" Alessa zog ihre Augenbrauen zusammen und schüttelte folgend den Kopf. Faszinierend das es scheinbar niemals anders wurde wenn es um die Liebe ging. Egal ob man 14 war oder eben schon wesentlich älter. Man war anscheinend immer gleich eingeschüchtert im Angesicht der Person, der man sein Herz geschenkt hatte.
Es dauerte nicht lange und die Beiden kamen an ihrem Zielort an. Während Alessa noch misstrauisch den doch recht verwahrlosten Raum musterte machte sich der Dunkelhaarige schon daran einen Eimer mit Wasser zu füllen um sich nicht länger vor der Arbeit zu drücken. Als der Andere ihr schließlich einen Putzlappen in die Hand drückte und ihr folgend die ehrenvolle Aufgabe erteilte die Tische abzuwischen war die Schülerin für einen Moment wirklich paff. Mit offenen Mund starrte sie ihn geschockt an, konnte den Blick des Schauspielstudenten aber nicht mehr einfangen, da er sich schon aufmachte um sich einen weiteren Lappen zu besorgen. "Bist du verrückt?" kam es schließlich über die Lippen des Blondchens. Sie hob eine Hand an um ihre folgende Aussage zu unterstreichen. "Ich ruiniere mir doch nicht die Fingernägel in diesem Putzwasser..." Gerade noch so erhaschte Alessa einen Blick auf das Grinsen, welches sich über das ganze Gesicht des Anderen erstreckte. Er war wohl mit Absicht ein wenig in Deckung gegangen weil er schon wusste was ihm erwartete aber das bewahrte ihn auch nicht davor, dass das Blondchen folgend den Lappen in das Wasser tauchte und damit drohte ihn das tropfnasse Ding um die Ohren zu hauen. "Nur weil ich dir Gesellschaft leiste heißt das nicht gleich das ich dir deine Strafarbeit abnehme..." stellte das Mädchen schließlich klar als sie sich dem Lockenkopf wieder ein Stück näherte und folgend seinem Blick folgte, der offenbar auf dem Klavier lag, welches hinter den Tischen beinahe unterging. "Oh lass es uns mal testen ob es noch funktioniert!" Tatsächlich flammte kurz so etwas wie Interesse in den Augen des Mädchens auf als sie das Musikinstrument entdeckte. So schnell war die Arbeit wieder vergessen....