Maerwen und Kiel
Maerwen war keine gesellige Person. Sie hasste es, sich mit Leuten über Nichtigkeiten unterhalten zu müssen und fand vor allem die Menschen sehr langweilig und zuweilen auch dümmlich in ihren Aussagen. Mit ihrer schroffen Art versuchte sie sich stets irgendwelche "lustigen" Personen vom Leibe zu halten und meistens hatte sie damit auch Glück. Doch ihr Gegenüber schien zwar ein wenig eingeschüchtert von ihrem Temperament zu sein, aber nicht so sehr, dass er das Weite suchte. Im Gegenteil, er stellte ihr erneut eine Frage, wollte die Unterhaltung mit ihr am Laufen halten. Normalerweise wäre jetzt der Moment gewesen, wo die Dunkelelfe sich einfach kommentarlos umgedreht hätte und sich einen Weg durch die Menschenmenge suchte. Aber mit seiner Frage schnitt er ein Thema an, über das Maerwen interessanterweise gerne sprach: Elektra. Im Haus der Saint-de-Coquille war es mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass die Zofe eine ausgesprochene Schwäche für ihre Herrin hatte. Und auch wenn sie die Unwahrheit gesprochen hatte, als sie über den Grund ihres Marktbesuches und der Begutachtung der Kugel sprach, kam auf einmal die Wahrheit aus ihr heraus: "Zu meinem Leidwesen, ja. Ich versuche ihr immer wieder zu erklären, dass das totaler Humbug ist." Ein gedehnter Seufzer wich aus ihrem Mund. Sie wusste nicht genau, was an ihrer Haltung oder dem bisher gesprochenen den jungen Mann ermutigte, aber nur einen kurzen Moment später erklärte er sich bereit, ihr bei der Suche nach etwas Passendem zu helfen. Zunächst blieb Maerwen stumm, nur die Furchen auf ihrer Stirn zeigten, dass sie noch dabei war das Gesagte zu verarbeiten. "Und wie wollen Sie mir dann helfen, wenn Sie sich selber nicht wirklich auskennen? Intuition?" Sie verschränkte ihre Arme und war gespannt auf die Antwort, die sie nun hören würde.