Maerwen und Max
Maerwen hatte die stille Hoffnung, dass sie sich das Spektakel alleine und damit auch in voller Ruhe anschauen konnte. Leider konnte sie bereits aus den Augenwinkel erkennen, wie jemand auf sie zusteuerte, wobei sie sich gerade noch so ein genervtes Augenrollen unterdrücken konnte. Wie konnte es nur sein, dass Menschen so furchtbar sozial waren und sich ständig unterhalten wollten?! Doch dieses Mal war es zumindest keine fremde Person, die scheinbar Interesse an der Gesellschaft der Dunkelelfe hatte. Auch wenn Maerwen sich noch nicht ganz sicher war, ob sie darüber glücklich sein sollte, dass sie die Person kannte. Sie selber versuchte Max so gut es ging in der Villa aus dem Weg zu gehen und glücklicherweise tat es ihr Electra auch gleich. Sie hatten schon mitbekommen, dass der Adelige einen gewissen Ruf unter dem Dienstpersonal hatte und der war nicht unbedingt positiv. Er schien kein Respekt und keine Achtung vor dem bürgerlichen Volk zu haben. Eine Haltung, die in Maerwen's Augen einfach nur bemitleidenswert war. Denn ganz ehrlich: Leute wie Max konnten sich doch kaum selber die Schuhe anziehen, geschweige denn sich ernähren. Wie konnte man sich da also für jemand besseren halten? "Guten Tag, werter Herr!", versuchte Maerwen ihn so höflich es ging zu begrüßen, auch wenn ihr Gesicht eindeutig zeigte, dass sie über diese Begegnung nicht sehr erfreut war. Ihr ist schon gar nicht der anklagende Ton entgangen, den Max ihr gegenüber an den Tag legte. Sie selber hatte diese unterschwelligen Botschaften perfektioniert, es war aber hart mal selber der Empfänger einer solcher zu sein. "Tatsächlich, hat mich Lady Electra hierher geschickt. Sie selber fühlt sich nicht so gut und wollte deswegen, dass ich ihr von der Veranstaltung berichte.", antwortete sie wahrheitsgemäß. "Hätte ich gewusst, dass Sie auch solch Unterhaltung zugeneigt sind, hätten sie ja diese Aufgabe übernehmen können." Sie wusste, dass diese Aussage ein klein wenig provokant war, aber sie konnte sie trotzdem nicht verkneifen.