Das Messhina Valley [Monsterareal]

  • Alicia konnte es nicht fassen, dass Barrett ihr auch noch Vorwürfe wegen den Blümchen machte, die anscheinend noch mehr als nur Blumen waren.
    Erst als der Braunhaarige selbst erkannte, dass mit diesem Grünzeug etwas nicht stimmte, zog er sein Schwert und ehe sich die Rosahaarige versah, war die Blume in der Mitte geteilt. Dabei hatte sie die Dritte und letzte Blume vollkommen aus den Augen verloren. Lieber wollte sie erstmal sicher gehen, ob bei ihm alles glatt lief.Das würde sie jedoch bereuen.
    Ihr Name wurde lautstark gerufen. Es ging zu schnell, ehe die Wahrsagerin ihren Blick nach vorne Richten konnte war die Blume praktisch schon vor ihrer Nase. Es wäre zu spät auf die Seite zu springen oder ihr Schwert zu ziehen. Hätte sie doch bloß schneller reagiert.
    Mit weit geöffnetem Augen, hielt sie anschließend schützend beide Arme vor ihr Gesicht und kniff dann die Augen zusammen.
    Ein Schmerz durchfuhr einen ihrer Arme, doch sie traute sich nicht die Augen zu öffnen. Es war scharf, wie eine Art Messer, jedoch gewellt wie ein Blatt.

  • Barrett beobachtete genau, wie das Pflanzenmonster sich Alicias linkem Unterarm einen Schnitt versetzte und dann zu Boden fiel nur um sich erneut auf das momentan wehrlose Mädchen auszurichten und zu springen. Doch diesmal war er selbst schneller als das Monster, konnte sich rechtzeitig aus seiner Schockstarre lösen und vor Alicia hechten. Mit einem einzigen Schnitt seines Kurzschwertes zerteilte er die Blume noch im Flug, so dass Blüte und Stängel vor Alicia liegen blieben. "Pass doch auf!", rief Barrett in Alicias Richtung, bevor er merkte, dass er selbst der Grund für diesen Angriff war. "Entschuldigung...", stammelte er dann, bevor seine Begleiterin ihm etwas Vorwurfsvolles an den Kopf knallen konnte. Dann richtete er sich langsam auf und lief zu dem Mädchen hin. "Lass mich mal sehen!", meinte er knapp und nahm ihren Arm zwischen seine Hände. Diesen zierte nun eine lange, aber nicht sehr tiefe Schnittwunde. "Noch mal Glück gehabt...", atmete er leise aus und sah dann Alicia in die Augen. "Ist alles okay bei dir?", fügte er dann hinzu. Die Frage war Standard, da Alicia ja in der Klinik wohnte hatte sie sicherlich schon oft solchen Verletzungen gesehen, sie würde also wahrscheinlich nicht beim Anblick von Blut ohnmächtig werden. Oder war es beim eigenen Blut anders? Und wirklich tief schien die Wunde ja nicht zu sein, aber Barrett wusste aus Erfahrung, dass die kleinen Wunden meist die Schlimmsten waren.

  • Vielleicht sollte Alicia einfach mehr aus sich selbst achten als auf andere, aber in der Klinik ging es ja auch nur um das Wohl der anderen und daran hatte sich Cia schon gewöhnt.
    Zu Guter letzt machte Barrett ihr auch noch den ersten Vorwurf - Zurecht. "Tut mir Leid.", murmelte die Rosahaarige schaute leicht zur Seite. Anscheinend machte sich der Braunhaarige doch etwas Sorgen, soweit man das beurteilen konnte. Sorgfältig begutachtete er ihre Wunde. "Alles in Ordnung!", sagte sie und riss ihren Arm aus seinen Händen. "Ist ja nur ein Kratzer. Allzu weh tut es auch nicht.", bestätigte sie ihm mit einem leichtem Unterton. Zu Hause schau ich mir das lieber nochmal genau an..., beschloss Alicia in Gedanken zwingte sich wohl oder übel ein lächeln aufs Gesicht. "In ein paar Tagen ist davon nichts mehr zu sehen, glaub mir. War immerhin auch meine Schuld, also keine Sorge."
    Nun setzte sie sich auch Noch in Bewegung, die eine Hand legte sie ihren Verwundeten Arm. Alicia pass nächstes Mal besser auf. Achte nicht auf andere, dass hätte viel schlimmer Ausgehen können. Gerade noch Glück gehabt., sagte eine Stimme in ihrem Kopf und wie recht diese Stimme hatte.

  • "Tut mir Leid?!" - das Verstand Barrett nicht so ganz. War nicht er es, der anfangs geplant hatte hierher zu kommen? War nicht er derjenige, der dir Blumen gepflückt hatte? Und hätte nicht er schnell genug sein müssen um das Monster schon vor seinem ersten Angriff zu eliminieren? Nun da Alicia das ganze wohl etwas anders sah, war er erleichtert, hoffte aber dass sie ihn später damit nicht aufziehen würde. Trotz allem atmete er erleichtert aus und merkte erst jetzt dass sein Herz begann wieder langsamer zu schlagen, erst seit er wusste, dass es Alicia gut ging.
    "Ich hab für Notfälle immer einen Verband dabei", sagte er dennoch schuldbewusst, "warte kurz..." Barrett machte sich ans Werk und verband den Unterarm seiner Freundin gründlich, nachdem er sicher gewesen war, dass kein Dreck in die Wunde gekommen war. Während er dies tat bemerkte er freilich den Duft der von ihr ausging und er war einige Zeit wie hypnotisiert. Sie trug immer noch denselben Duft wie damals, als er sie kennen lernte - und er musste zugeben, schlecht riechen tat der nicht. "So", machte er kurz, als er den Verband mit einer Schleife fixierte. "Möchtest du vielleicht doch lieber mit nach Hause, oder möchtest du lieber weiter gehen?", natürlich hoffte er letzteres, es wäre schließlich Schade, wenn ihr kleiner Ausflug schon hier auf diese tragische Weisen enden würde.

  • Mit einem kritischem Auge beobachtete sie Barrett, der gerade ihren Arm Verband. Dabei musste sie doch eigentlich immer Verband und so einen Kram dabei haben, immerhin war sie die Tochter einer Ärztin. Sie musste aber zugeben, dass er dies nicht schlecht machte und sogar drauf achtete, dass kein Schmutz in die Wunde kam, immerhin könnte sie sich entzünden. "Dankeschön." sagte Alicia lächelnt und hätte dem Jungen fast einen Kuss auf die Wange gedrückt, zögerte jedoch kurz davor. "Hast du das schonmal öfters gemacht?", fügte sie einige Sekunden später hinzu und begutachtete sein 'Werk'. Zum ersten mal gemacht hatte er das sicher nicht, dafür sah es viel du sorgfälltig aus. Oder hatte er sich extra viel Mühe gegeben, weil er Schuldgefühle hatte? Oder ihm lag das Wohl der Blauäugigen doch am Herzen.
    "Nein, schon gut. Wir können moch bleiben wenn du magst. Immerhin werd ich ja jetzt nicht verbluten, ist ja wie gesagt nur ein Kratzer." Sie wusste genau, dass er noch bleiben wollte. Man könnte meinen, dass Barrett wenn es um Monster und Kaputt schlagen ging, vollkommen in seinem Element war. Typisch Mann eben.
    Einige Schritte lief Alicia vorraus, wartete jedoch nach genau 3 Schritten auf Barrett. "Kommst du?"

  • "Bitteschön! Naja...", lachte Barrett und kratze sich verlegen am Hinterkopf. "Wenn man ein wenig trainiert dann lernt man sowas gezwungenermaßen!" Den jungen Mann freute es, dass Alicia trotz ihrer Verletzung noch bleiben wollte und es kam ihm auch nicht so vor, als würde sie nur seinetwegen bleiben. Das war ihm wichtig. Diesmal jedoch würde er aber dafür sorgen, dass so etwas nicht wieder passierte!
    "Halte einfach die Augen offen und sag mir Bescheid, sobald du etwas entdeckst das dir unnormal erscheint, ja?", riet er ihr noch, bevor er zu Alicia auf den Felsen lief. Die beiden setzen ihren Weg auf dem puren, grauen Felsen fort, der sich nun immer steiler in Richtung Himmel erstreckte. Noch war der Fels ziemlich glatt, zumindest fanden sich nur manchmal größere Gesteinsbrocken auf ihrem Weg. Als Barrett klein war hatte er in der Schule von solchen Tälern gehört. In der letzten Eiszeit hatten wohl riesige Gletscher den Stein so weit abgetragen, dass er fast wie von Menschenhand bearbeitet schien. Nun war allerdings nichts mehr von den Gletschern zu sehen, diese mussten schon seit Jahrhunderten geschmolzen oder nach Padova Valley zurückgewandert sein. Je weiter sie den Berg hinaufliefen, desto weniger wurde auch hier die kärgliche Natur und die Größe und Form der Felsen gewann wieder an Reichtum. Barrett hatte sich in der Zwischenzeit noch einige Male bei Alicia erkundigt wie es ihrem Arm ging, doch das Mädchen erfreute sich bester Gesundheit.
    So liefen die beiden tiefer und tiefer in den Dungeon hinein, kämpften sich steile Pfade hinauf und merkten zu spät, dass die Sonne langsam unterging...

  • Auch wenn die Gegend mehr als seltsam war, war es hier doch recht schön und Neu für Alicia. Sie kannte diesen Ort nicht und wusste auch nicht, was hier noch für Kreaturen rumliefen und was für Dinge sie erwarteten. Eins war klar, Blumen von hier wollte sie bestimmt nicht. Nochmals fiel ihr Blick auf ihre Verletzung. Ein wenig tat es weh, wenn sie ihren Arm bewegte, aber diesen kleinen Schmerz konnte die Rosahasrige aushalten. Giftig waren die Blumen sicher nicht gewesen und wenn doch? Kurz schüttelte sie den Kopf. Anzeichen von Gift gab es nicht.
    Zusammen mit Barrett setzte sie den Weg fort. Wohin es ging wusste sie nicht - einfach der Nase nach. Als die Rosahaarige ein seltsames Geräusch wahr nahm drehte sie sich blitzartig zu Barrett um, aber bevor Alicia etwas sagen konnte war es weg.
    Hatte sie sich da nur etwas eingebildet oder war da wirklich etwas gewesen? "Hast du das gehört?", fragte sie ihren Begleiter vorsichtshalber, ließ ihren Blick jedoch nach vorn gerichtet.
    Die Rosahaarige ließ ihren Augen langsam und sorgfälltig durch das Gebiet wandern. "Nichts zu sehen." Auch als die Wahrsagerin nach oben schaute, war kein fliegendes Biest oder irgendetwas anderes zu sehen. Moment mal? - Es wurde langsam dunkel! "Barrett?" Nun drehte sie sich wirklich zu ihm um. "Es wird dunkel. Bist du sicher das wir noch weiter gehen sollten? Wir wissen doch gar nicht was uns in der Nacht erwartet. Und sehen können wir auch nichtmehr allzu viel wenn es ganz finster ist."

  • Barrett lauschte kurz. "Da ist nichts", sagte er dann voll Vertrauen und kehrte Alicia wieder seinen Rücken zu. In Wahrheit hatte er auch etwas gehört, aber da er nichts sah, wollte er das Mädchen mit unnötigen Spekulationen nicht noch weiter verunsichern. Doch kurz darauf wurde sie total hysterisch und redete davon, dass es langsam dunkler wurde. Barrett schluckte. Er hatte es ebenfalls gar nicht bemerkt - wie konnte er nur in so viele Fettnäpfchen treten, wobei er eigentlich bei Alicia Eindruck schinden wollte. "Verdammt!", dachte der Junge sich nur und drehte sich zu Alicia um. "Da hast du Recht...", murmelte er und schaute über das Tal. Sie hatten den Berg jetzt vielleicht zu drei Vierteln erklommen. Doch was noch schlimmer war als der Einbruch der Nacht, war die Tatsache, dass sie es nicht mehr bis zum Eingang zurück schaffen würden, denn zu dieser Jahreszeit ging die Sonne schneller unter als gewöhnlich. Wenn es dunkel würde, wären sie wahrscheinlich gerade mitten in dem kahlen Wald, durch den sie gekommen waren, wenn sie jetzt umkehren würden. Und dann müsten sie bei der Dunkelheit noch zum Ausgang der Dungeons finden und zurück nach Alvarna. Nein, das ging nicht. Barrett hätte wissen müssen, dass man nie innerhalb eines Tages von Alvarna bis zur Spitze dieses Berges kommen konnte.
    "Verdammt!", rief er noch einmal laut und teilte dann Alicia mit, was er gerade gedacht hatte. "... wir müssen uns irgendetwas suchen, wo wir sicher sind." "Irgend einen Ort, den die Monster nicht aufsuchen, oder einen, den wir gut verteidigen können", surrte es durch den Barretts Kopf. "Verlassene Häuser würde es hier wohl nicht geben. Eine Felsspalte? Oder eine Höhle?" Suchend blickte der Junge sich um.

  • Nun wusste selbst Barrett nicht mehr weiter, super! Was nun? Wenn sie umdrehen würden, wären ihnen zu 100 Protzent Monster und andere Kreaturen über den Weg gelaufen. Schlimmstenfalls waren die meisten auch noch Nachtaktive Raubtiere oder sonst was. Das konnte ja nur besser werden. Würde der Braunhaarige jetzt fragen ob sie Angst habe, müsste sie wohl oder übel gestehen.
    Mehr Sorgen machte sie sich jedoch darüber, ob sie die Nacht hier bleiben mussten. Hier draußen ohne Schutz. Barretts Fluchen überhörte Cia nicht. Kurz überlegte sie. Nach Hause schaffen wir es sicher nicht mehr, ohne das es schon Stockdunkel ist. Also müssen wir hier die Nacht verbringen. Nun gut. Den Berg haben wir jetzt auch schon zur Hälfte bestiegen. Vielleicht finden wir ganz oben Schutz. "Komm schon Barrett, gehen wir weiter.", drängte sie ihn und gab ihm einen leichten Schubs. "Wenn wir es ganz nach oben schaffen, finden wir vielleicht etwas, wo wir über Nacht bleiben können. Ich denke nicht, dass irgendwelche Monster sich die Mühe machen würden ganz nach oben zu gehen oder uns zu folgen.", schlug Alicia zuversichtlich vor und setzte wieder ein kleines lächeln auf. "Also los!"

  • Gerade wollte Barrett fragen wieso zum Teufel sie weitergehen sollten, wenn doch die Dunkelheit hereinbricht, aber die Antwort auf seine ungestellte Frage bekam er prompt. "Nagut...", murrte er und lief dem hübschen Mädchen hinterher. Immerhin hatte er von hier aus eine gute Aussicht auf... naja, ihr wisst schon! Barrett fragte sich insgeheim, ob es nicht doch klüger gewesen wäre zwischen den Felsen nach einem Unterschlupf zu suchen anstatt sich darauf zu verlassen, etwas auf dem Gipfel zu finden. Doch er vertraute Alicia und so lies er sich von ihr führen.
    Die beiden liefen weiter den Berg hinauf, an manchen Stellen mussten sie über gefährliche Schluchten springen oder steile Abschnitte erklimmen. Mit einem sollte Alicia allerdings Recht behalten: Die Geräusche, die sie vorhin noch hörten waren nun verstummt, die Monster hatten wahrscheinlich keinerlei Interesse daran diesen unfruchtbaren Berg umsonst zu erklimmen. Kurz bevor die Sonne gänzlich untergegangen war, kamen die beiden oben auf dem Berg an. Nun bot sich eine nahezu romantische Aussicht auf das Tal und am Horizont war auch das Meer von Alvarna zu sehen. Lächelnd stellte sich Barrett neben Alicia und genoss die Aussicht bei den letzten Sonnenstrahlen. Vielleicht würden das seine letzten sein? Schließlich hatte er noch nie eine Nacht in einem Monsterareal verbracht. So wollte er den Augenblick einfach nur genießen. Nach einiger Zeit des Schweigens sah er dann zu ihr hinüber und fragte ruhig: "So, wir sind jetzt ganz oben. Was jetzt?!"

  • Endlich oben angekommen. Als erstes schweifte Alicias Blick durch die Umgebung. Eigentlich hatte sie gehofft hier oben einen sicheren Ort zu finden. Fehlgeschlagen. Hier war nichts - rein gar nichts, zum Glück auch keine Monster. Wahrscheinlich war keines dieser Kreaturen auf einem solchen Berg zu Hause und wenn dann, nicht an der Spitze.
    Während Barrett die Aussicht und den Sonnenuntergang genoss, ließ sich das Mädchen auf dem Boden nieder.
    Anschließend zuckte Alicia mit den Schzultern. Sie hatte keine Ahnung was sie jetzt tun sollten. Eventuell umdrehen? Oder doch hier oben bleiben? - Immerhin war es hier Totenstill. "Sollen wir umdrehen?", fragte sie ihren Begleiter und schaute zu ihm herauf. Sie hatte schon den Verdacht, dass selbst Barrett keinen Plan hatte, wie es jetzt weiter gehen sollte oder was zu tun war. Vielleicht hätte sie doch ihm die Führung überlassen sollen, aber sie war so überzeugt davon, dass sie oben auf dem Berg etwas fanden.
    Dunkel war es nun auch schon, also ebenfalls zu Gefährlich um umzudrehen, oder? Erwartungsvoll schaute sie immer noch nach oben zu dem Braunhaarigen. Vielleicht sollten wir wirklich bleiben. Zumindest sind wir hier oben vorerst sicher.

  • "Von wegen 'Komm Barrett, gehen wir weiter'...", dachte sich der Junge erbost. Eigentlich hätte er schlau genug sein müssen um zu wissen, dass sie auf dem Gipfel keinen Unterschlupf finden würden. Denn wer sollte eine Hütte oder ähnliches auf dem Gipfel eines kahlen Berges errichten?
    Barrett seufzte und setzte sich ebenfalls nieder, seine Augen waren noch immer auf den Horizont gerichtet, an dem die Sonne nun rot flackernd der Nacht Platz machte. "Zum Umdrehen ist es zu spät", sagte er in Gedanken. Was sollten sie jetzt nur tun? "Wenn wir hier bleiben, wird die Nacht sehr kühl werden", sagte er, als er sich zu Alicia umdrehte. "Lass uns weiter gehen, besser als hier bleiben ist das allemal", schlug er dann vor und ging voraus. Alicia folgte ihm scheinbar nur, weil ihr sonst keine andere Option in den Sinn kam.
    So liefen die beiden einige Zeit über das Plateau des Berges, bis ihnen eine seltsame Gesteinsformation auffiel. Es war zu dunkel um deren gesamte Ausmaße zu erkennen, doch es war zu offensichtlich, dass es sich hierbei um die Ruinen eines antiken Gebäudes handeln musste, das von einer jahrhundertealten Zivilisation in den blanken Fels geschlagen worden sein musste und dann verlassen irgendwann wurde. Ein Blick gen Himmel verriet Barrett, dass der Mond schon aufgegangen war, die beiden hatten Glück dass dieser heute so voll war und wenigstens ein bisschen Licht spendete. Alicia hatte nun bestimmt höllische Angst, aber das interessierte ihn jetzt nicht weiter, wichtiger war es hier eine Bleibe zu finden. Der Junge sah sich um und entdeckte schließlich den Eingang in eine Art kleines Gebäude, das früher wohl mal als Gefängniszelle, Speisekammer oder Abstellraum genutzt worden sein musste. Bei genauerer Untersuchung stellte Barrett fest, dass dort ein abgebranntes Lagerfeuer war. An den Wänden waren Zeichnungen, die nicht mit denen auf den anderen Ruinen übereinstimmten, es schien als wären diese erst nachträglich auf den Stein gemalt worden. Auch der Haufen Brennholz und vor allem das Heu an der Seite, welches als eine Art Schlafplatz gedient hatte machten den Eindruck als diente dieses kleine Gebäude einmal als Wohnraum für irgendwelche Wesen. "Schau mal Alicia!", rief er und deutete auf den Eingang, der vom Mondlicht spärlich beschienen wurde. "Was meinst du?"

  • Natürlich drehten sie um. Es ging im Moment sowieso nur nach Barretts Nase und das Nervte Alicia mehr oder weniger, aber eine andere Wahl hatte sie ja nicht. Seufztend verdrehte sie ihre Augen und folgte dem Kerl. Und es ging runter - wieder, nur diesmal war es schwieriger weil es schon dunkel war. Nur der Mond spendete etwas Licht und ließ die Dunkelheit heute nicht allzu finster erscheinen.
    Auch wenn Barrett es nicht zeigte wusste die Rosahaarige, dass er ein bisschen angepisst von ihrer Aktion war. Aber woher hätte Cia wissen können das auf dem Berg nichts iwar? - Immerhin hätte Barrett auch gleich sagen können, dass das keine gute Idee wäre, anstatt das er ihr nachlief. Also war nicht nur sie Schuld. Eine gute Sache hatte es ja, der Ausblick von dort oben war mehr als schön und der Braunhaarige fande das auch. Eben doch nicht so ein großer Griff ins Klo.
    Nach einiger Laufzeit, entdeckte Barrett wirklich etwas. Ungläubig folgte sie ihm. Tatsächlich, eine Unterkunft für die Nacht. Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen, damit hatten wohl beide nicht gerechnet. Jedoch ließ Alicia lieber Barrett die Ruine untersuchen. Nacher spingt ihr noch irgend ein Vieh entgegen, wie diese Blume und wenn er schaute wäre es ja sein Problem. "Und?", fragte sie neugierig und näherte sich ihm. Nach purem Luxus sah es nicht aus, aber für eine Nacht würde es reichen. Anscheinend hatten es schon mehrere Menschen genutzt. Oder...waren es keine Menschen? Sondern Kobolde, Zwerge oder sonstige Wesen, die in der kleinen Ruine lebten? Vielleicht war es ja noch bewohnt und die Kreaturen waren nur auf Nahrungssuche?
    "Bist du sicher das man da rein kann? Wir wissen doch gar nicht, wer oder was darin gehaust hat." Ein zweifelnder Ton umschlung Ihre Stimme, aber eine andere Wahl hatten die Zwei nicht.

  • Es war fast als würde Barrett ihre Gedanken laut vorlesen. "Wir haben keine andere Wahl, oder?" Mit einem gewissen Ekel kroch er ganz unter dem Stück Stoff hindurch, das die Eingangstür des Raumes bildete und dank den Zutaten, die die Eigentümer der Wohnung hier gelassen hatten, war binnen Sekunden Feuer gemacht. "Komm doch rein!", rief der Junge seiner Bekannten zu, die noch draußen vor dem Unterschlupf wartete. Das Feuer hüllte das alte Gemäuer in einen rötlichen Schimmer und Barrett musste zugeben, dass es hier gar nicht so schlimm aussah oder roch, wie zuerst vermutet. Wer auch immer hier wohnte oder gewohnt hatte, war zumindest auf Ordentlichkeit bedacht. Wieder schaute er sich um. Das Brennholz, welches hier lagerte sollte auf jeden Fall noch bis zum nächsten Morgen reichen. Das Feuer hingegen, falls doch irgendwelche Monster ihnen gefolgt waren, würde den beiden erschöpften Wanderern einen gewissen Schutz bieten, von der Helligkeit und Wärme mal abgesehen. "Nun komm schon!", rief Barrett erneut mit einem Lachen. "Du brauchst keine Angst haben! Hier befinden sich nur...warte kurz...eins...zwei... drei... ja, drei menschliche Kadaver und etwas Klebriges das ich nicht ganz identifizieren kann!" Wieder lachte der Junge, als er sich Alicias Gesicht vorstellte.
    Durch sein unbeschwertes Lachen wurde ihm auch klar, dass die beiden jetzt keine Angst mehr haben brauchten. Hier waren sie - zumindest für den Moment - sicher und ihm fiel ein großer Stein vom Herzen. Nur die Nacht würde etwas unbequem werden. Sie müssten wahrscheinlich Schichten einteilen, wobei einer schlief, während der andere Wache schob; da war es gar nicht so schlimm, dass das provisorische Schlaflager aus Heu nur für einen Menschen Platz bot.

  • Barrett war drin, in diesem 'Drecksloch' und die Entscheidung ihm zu folgen, machte er ihr nicht gerade leicht. "Wie bitte? Drei menschliche Kadaver und etwas Klebriges, dass du nicht identifizieren kannst?", wiederholte Alicia angewiedert und beschloss lieber noch draußen zu bleiben. Klar, ich kuschel mich auch ans warme Feuer neben Kadavern und...nein, niemals! Natürlich machte der Braunhaarige sich genüsslich lustig über Cia. Vielleicht hatte er das mit den menschlichen Überresten auch nur als Spaß gemeint, aber unbedingt nach sehen wollte sie nun auch wieder nicht. Zwar hatte die Wahrsagerin in der Klinik oft mit Menschen zu tun, aber die lebten noch und waren nicht tot und am verwesen...
    Eines war für Alicia jetzt in dem Moment klar, so schnell würde sie nichts mehr mit Barrett unternehmen wollen und wenn doch, eher im Park oder am Kristallsee, wo es keine furchteinflößenden Kreaturen gab, höchstens Schmetterlinge oder solche Viehcher.
    Und klebriges Zeug? - Gedärme oder was? Gift, Schleim, Schmutz? - Was war das? "Barrett wenn du beginnst dich lustig zu machen, dann..." Mitten in ihrem Satz brach Alicia ab. Wieder ein Geräusch ertönte, dass selbe wie letztens als sie den Berg hinauf stiegen. Etwas beängstigt schaute Cia sich um. Es war weg, wieder? - oder nur für diesen Moment? "Da war es wieder.", hauchte sie mit einem leicht verunsicherten Ton. Was war es? - Etwas gefährliches? Das Wesen was dort drin hauste und durch das Feuer, dass Barrett gemacht hatte, auf die Beiden aufmerksam geworden war? Die Blauäugige befürchtete schon das schlimmste.
    Wieder vernahm sie ein Geräusch, jedoch nur das rascheln hinter einem Busch - oder zumindest was von diesem übrig geblieben war. Erkennen konnte sie durch die Dunkelheit jedoch nichts. Es war nur der Wind. Immernoch stand Alicia vor der Ruine, während es sich Barrett fast schon ein wenig gemütlich gemacht hatte, falls sowas ging. Alicia du hast die Wahl. Gefressen werden, von dem etwas, was hier draußen rumrennt und erfrieren - oder da rein ins Warme. Sie entschloss sich für das Zweite und huschte hinein. Arg schlimm war es nicht, aber auch nicht schön. Ist ja nur für diese eine Nacht..., wiederholte ihre Stimme im Kopf und ließ sich gegenüber von ihrem Begleiter nieder. Nun richtete sie ihren Blick auf den Jungen und sagte mit ernster, sowie auch beängstigter Stimme:"Ich glaube da draußen ist etwas."

  • Endlich kam Alicia auch mal herein, es schien als hätte sie trotz seines Lachen nicht bemerkt, dass er sie nur necken wollte. Gerade als er mit einem dickeren Stock im Lagerfeuer herumstocherte wandte das Mädchen sich an ihn und er sah ihr in die Augen, während sie ihren Verdacht äußerte. Zitterten etwa ihre Knie? Darauf hätte Barrett schwören können! "Da draußen ist etwas...?", wiederholte er ruhig und schwieg dann eine Weile. Außer dem Knistern des Feuers war nichts zu hören. "Du machst dich verrückt Alicia...", entschied er und stocherte weiter im Feuer herum. Hatte sie nicht selbst noch gesagt, dass auf dem Berg keine Monster wären? Außerdem waren sie weit gelaufen, seit sie das letzte mal diese Geräusche gehört haben. Doch dann holte ihn sein schlechtes Gewissen ein. Alicia hatte schließlich auch bei den Blumen Recht gehabt und weil er zu blind war, wurde sie verletzt. Dasselbe würde er nicht noch einmal passieren lassen. So sah er seiner Begeiterin in die Augen und begann langsam zu sprechen. "Nein, lass uns rausgehen und nachsehen!", schlug er vor, erhob sich vom Lagerfeuer und nahm den dicken Stock mit, der ihm nun als eine Art Fackel diente. Gemeinsam mit Alicia ging er nach draußen und schaute sich in der Gegend um. "Siehst du etwas?", fragte er sie und leuchtete mit seiner Fackel vor ihr.

  • War klar, dass Barrett Alicia zunächst nicht glaubte. Wieso auch? - Immerhin war sie auch nur ein Mädchen, dass in bestimmten Situationen Angst hatte, warum sollte man ihr dann Glauben schenken? Klar, jetzt bilde ich mir es wieder ein...wart nur ab bis irgendetwas vor dir steht., fauchte sie in Gedanken und verdrehte etwas die Augen, so dass der Braunhaarige es nicht sehen konnte.
    Plötzlich wollte er doch nachsehen. Weil er Angst hatte oder um zu beweisen das Alicia nur wieder rumspinnt? Tief im Inneren hoffte Cia, dass der 'Ach so große Held - Barrett' auch mal schiss bekommen würde. Egal von was, irgendwas. Das würde Alicia zu gerne mal sehen, natürlich Hautnah und nicht aus irgendwelchen Erzählungen, die sowieso fast nie stimmten. In einem Dorf ging ja alles rum, wie eine Krankheit. Da brauchte man nur ein Gerücht in die Welt setzen und das ganze Dorf wüsste innerhalb von kürzester Zeit bescheid.~
    Mit kleineren Schritten ging sie mit Barrett nach draußen und lief natürlich hinter ihm - unzwar nicht, weil er es andersrum nicht mochte. Als Barrett sie fragte ob sie etwas sieht, schüttelte sie den Kopf. "Nichts." Jetzt hielt Barrett sie bestimmt für vollkommen blöd. "Da war aber wirklich etwas!", rechtfertigte sie sich und verschränkte dann ihre Arme vor der Brust. Wahrscheinlich würde er jetzt wieder los lachen, dass konnte er momentan wirklich mehr als gut - fast schon perfekt.
    Als die Beiden umdrehen wollten um zurück ans Feuer zu gehen, raschelte es erneut. "Da!", sagte die Rosahaarige lauf stark und bewegte Barretts Hand in Richtung eines Gebüsches. Während das Licht des Feuers das Grüne Gestrüb erhellte, huschte etwas - sehr schnell - in eine andere Richtung. Nun grinste sie wirklich ein wenig. Ein:Tjaa~ ertönte triumphierend in ihren Gedanken, aber nicht lange. Ein seltsames Lachen unterbrach die stille der Nacht, jedoch weder von Barrett noch von Alicia.

  • Barrett merkte, dass mit Alicia etwas nicht stimmte. Das Mädchen war eigentlich immer ziemlich taff gewesen, hatte sogar den Blumenangriff überstanden ohne eine Träne zu vergießen. Doch, dass sie nun erneut wirkliche Angst zu haben schien machte den Jungen stutzig. Klar könnte es immer noch der Wind sein oder etwas anderes, ungefährliches, doch das Risiko konnte er nicht eingehen. Zumindest nicht wenn er Alicia dabei hatte, sie schien keine große Kämpferin zu sein und da das alles seine Idee gewesen war, war Barrett auch irgendwie verantwortlich für sie. Doch da war noch etwas anderes außer Fürsorge und Verantwortung was ihn dazu brachte Alicia mit seinem Leben beschützen zu wollen... wenn Barrett genau nach dachte war es vielleicht...
    "Da drüben!", rief sie plötzlich und riss ihn aus seiner Gedankenwelt. "Wo?", wollte Barrett gerade fragen als er etwas zwischen den Büschen sah. Seine Begleiterin musste es auch gesehen haben und war nun wahrscheinlich stolz auf ihren hoch sensiblen Hörsinn. Doch statt sich mit ihr zu befassen griff der Junge nach seinem Schwert und hielt die Fackel in seiner anderen Hand. "Rauskommen da, sofort!", schrie er den einen Busch an und wedelte mit der Fackel. "Vielleicht sollte ich einfach mit dem Schwert reinschlagen?", schoss es ihm durch den Kopf, doch gleich danach war ihm der Gedanke schon zuwider.
    Gerade als er sich eine neue Strategie ausdenken wollte sprang ein kleiner Kobold heraus und schaute die beiden ziemlich mies an. "Ihr...", murmelte er, "gebt mir... euer ganzes.... Geld!", fügte er dann, noch energischer hinzu und wedelte mit seinem breiten, Rostigen Säbel, während er eine Hand zu den beiden hinhielt.

  • Als Barrett sein Schwert zog, hätte Alicia ihm am liebsten dazu motiviert, einfach in den Busch zu hauen. Jedoch wäre das total unüberlegt gewesen und sie wusste ja auch nicht was sich hinter dem Strauch verbirgte. Vielleicht war es auch total harmlos - vielleicht. Oder es war doch gefährlich, gefährlicher als diese Blumen von letztens. Gruselig.
    Endlich kam es hervor und der Braunhaarige hielt das Licht gut, sodass man die Kreatur erkennen konnte. "Ein Kobold?", schoss aus ihrem Mund, bevor sie sich auf die Lippen biss. Ein Kobold also...und hinterhältig wie die sind, heißt es gleich:»Raus mit dem ganzen Geld!« Alicia zum Teil würde dem kleinem Ding jedenfalls keine einzige Münze geben. Er war ja nichtmal annähernd so groß wie sie. Nichtmal ein Meter - vielleicht ein halber. Und von so einem kleinen Zwerg ließ die Rosahaarige sich nichts sagen. Auch wenn sie genau wusste, dass ein Kobold nicht unterschätzt werden sollte.
    Immernoch stand sie hinter Barrett, nahm dann aber wieder eine ziemlich gelassene 'Alicia-Pose' ein. Sah den kleinen Kobold an, schüttelte den Kopf und sagte kurz und knapp:"Nein." Sollte das kleine Vieh doch andere Leute beklauen, bedrohen oder sonst was. Kann schon sein, dass die Antwort falsch war und Cia die Situation nur noch schlimmer gemacht hat, aber Barrett würde dem unfreundlichem Kobold sicher auch nichts geben und wenn doch, wäre er ein ziemliches Weichei.~

  • Natürlich war Barrett kein Weichei! "Du hast die Lady gehört!", sagte er mit einem Lachen auf den Lippen. Die Augen des kleinen Monsters wurden groß wie Tellertassen, als er nicht bekam, was er wollte. Man müsste meinen, er hätte schwer damit gerechnet seinen Willen zu bekommen - jetzt sah er vielleicht sogar ein bisschen knuffig aus. Der winzige Geselle war wirklich nicht sehr furchteinflößend. "Mit dem werde ich schon fertig...!", dachte sich der Junge und grinste ihn weiter an. Dann verengten sich die Augen des kleinen Wesens wieder zu Schlitzen, als er zu Barrett hoch sah. "...Geld her...!", wiederholte er noch einmal energisch und machte mit seinen Fingern eine eindeutige Geste. "Du kriegst nichts!", antwortete ihm der Junge nochmal, woraufhin die kleine Gestalt scheinbar ziemlich wütend wurde. Knurrend packte sie ihren Säbel mit zwei Händen und stürmte ohne Vorwarnung auf Barrett los. Noch total verblüfft von seiner Schnelligkeit reagierte er zu spät, der Kobold war zwischen seinen Beinen hindurchgehuscht und hatte ihn mit seiner Waffe an der Wade verletzt. "Aaaah!", schrie er auf und knickte zusammen, konnte aber durch eine kluge 180°-Drehung den Kopf des Kobolds von seinem Rumpf trennen, bevor er Alicia erreichte. Wahrscheinlich hatte er gespürt, dass das Mädchen die Schwächere von beiden war und wollte Barrett durch den Schnitt nur kampfunfähig machen, Alicia hingegen wollte er wirklich angreifen. "Puh...", dachte sich Barrett, doch im selben Moment überkam ihn eine seltsame Schwere. Er hatte noch nie etwas getötet, dass ihm einen vollständigen Satz entgegenbringen konnte - und das war irgendwie etwas anderes als Ameisen und Blumen... doch ihm blieb keine Zeit darüber nachzudenken. Seine Wunde blutete und er konnte nicht sagen wie tief sie war. Zu allem Unglück hörten die beiden noch eine andere Stimme, die weder Barrett noch Alicia gehörte. "Kobomar!", rief diese schmerzverzerrt und kurz darauf sah Barrett einen weiteren Kobold hinter Alicia auftauchen. "Hinter dir!", rief er geistesgegenwärtig und versuchte selbst auf die Beine zu kommen.