Beiträge von MinnoTaurus

    Die junge Badehausbesitzerin traute sich noch immer nicht ihren Blick von ihren Füßen abzuwenden, wenn überhaupt wagte sie nur einen Blick hinauf zu Darren, um sicher zu gehen, dass bei ihm noch alles in Ordnung war. Nicht, dass sein Gesicht auf einmal verschwand oder dergleichen... bei dem Gedanken schauderte es die Blonde. Das knarren unter ihren Füßen war schon schaurig genug, mehr war wirklich nicht nötig. Und irgendwo im Dunkeln musste auch dieses...Ding lauern, das das arme Eichhörnchen höchstwahrscheinlich getötet hatte. Und sie wollte nicht zur Salzsäule erstarren, wenn sie ihm ausversehen in die Augen sah. Gerne hätte sie etwas erwidert, als er ihre Angst herunter zu spielen versuchte, aber so war es ihr lieber, als wenn er ebenfalls in Panik verfiel. Sonst hätte sie nichts mehr, an das sie sich klammern konnte, wenn sie den Verstand verlor. Was definitiv nicht mehr lange dauern würde, denn ihr Gefährte hatte unterdessen etwas ganz anderes entdeckt, als nur Spinnenweben. Ganz vorsichtig wagte die Blonde einen Blick um die Ecke und erblickte ein Schauspiel sondergleichen, das sie etwas aus der Bahn brachte. Es passte einfach alles nicht zusammen. Das Horror-Szenario im Wald, das verdammt gruselige alte Haus und jetzt... bot sich ihnen ein geschmückter Festsaal mit einem unheimlich großen Buffet dar? Nein, nein, das konnte nicht sein, das ergab keinen Sinn. Oder war...das alles wirklich geplant gewesen und diejenigen, die es bis zum Ende aushielten, wurden mit einem Festmahl belohnt? Evelyn runzelte die Augenbrauen, jetzt wusste sie gar nicht mehr, an was sie glauben sollte. Aber der Typ im Wald hatte so real gewirkt, nicht gespielt! Seine Furcht war regelrecht spürbar gewesen! Oder...was das nur ihre eigene gewesen? Dennoch...vertraute sie alldem nicht. Zurecht, wie sich herausstellte, denn ganz plötzlich, als wäre er zuvor nicht da gewesen, erschien ein fein gekleideter Herr bei den beiden jungen Leuten. Ohne, dass ihnen Zeit zum Zweifeln geblieben war, nahm er sich den beiden an und führte sie hinein, wobei seine Hand auf Eves Rücken einen eiskalten Abdruck hinterließ, ihr kam es zumindest so vor. Und nachdem sie für einen ganz kurzen Augenblick Hoffnung geschöpft hatte, dass hier eventuell doch alles mit rechten Dingen zuging, fiel die Tür, ohne dass jemand sie berührte, mit einem dumpfen Aufschlag wieder ins Schloss. Augenblicklich war das Gefühl wieder zurück. Auch solch ein Szenario war nicht selten in Filmen, aber Eve hatte ganz sicher keine Lust darauf, sich von einer Würstchenkette erwürgen zu lassen. Nein, sie würde nicht an diesem Tisch Platz nehmen. Auf gar keinen Fall. Wobei, eventuell war es für sie gefährlicher wenn sie seinen Worten nicht Folge leistete. Würden sie brav das tun, was von ihnen verlangt wurde, kämen sie vielleicht nur mit einem Schrecken davon. Der Herr erhob erneut seine Stimme und ließ das Blonden zusammenzucken, kaum, dass die beiden sich gesetzt hatten. „Darren, das...ist mir echt nicht geheuer hier...” Sie wusste selbst nicht, was sie jetzt von ihm erwartete, aber er sollte einfach irgendetwas tun um sie von hier wegzuschaffen. Mit freundlicher Stimme stellte sich der wohlhabend wirkende Mann vor, doch noch bevor sie antworten konnten, trat glücklicherweise jemand anderes ein, der damit die ‚Unterhaltung’ unterbrach. Die junge Frau, welche definitiv zu klassisch für diese Zeit gekleidet war, servierte weiteres Essen und schenkte den beiden Fremdlingen ungefragt Wein ein. Oder Blut, man konnte ja nie wissen. Vielleicht war es auch nur vergiftet. Ricardo, wie er sich vorgestellt hatte, prostete ihnen jedenfalls zu und mit zittriger Hand griff die Russin nach ihrem Glas, deren Inhalt auf keinen Fall ihre Lippen berühren würde. „lch muss noch fahren!"‚ platzte es aus ihr heraus ohne vorher darüber nachgedacht zu haben. Ohje. Nicht, dass sie damit noch das Böse erzürnte.

    Nick wirkte ganz verwirrt, als er endlich nach der Hand seiner Freundin griff und sich aus dem Wasser helfen ließ. „Mach dir um mich keine Sorgen, was....was war denn gerade überhaupt los?” Normalerweise wäre sie davon ausgegangen, dass sie irgendetwas falsch gemacht hatte, aber weder hatte sie etwas getan, was ihn verletzt haben könnte, noch ließen seine Bedenken um ihre Gesundheit die Annahme dazu. Dennoch hatte sie nicht die Ieiseste Ahnung, was ihn zu seinem Verhalten getrieben haben könnte. Ihre vorangegangene Freude über seine tolle Überraschung war genauso schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen war, und kaum, dass sie wieder festen Boden erreicht hatten, ging es erneut los. Das Alice anwesend war hatte die Rosahaarige bis dato komplett ausgeblendet gehabt. Mit einem Ruck entzog er Leila seine Hand und sackte regelrecht in sich zusammen, wobei er sich die Hände auf die Ohren drückte. Er wirkte beinahe psychotisch, wie er dasaß. Was zur Hölle war hier los? Die junge Frau verstand die Welt nicht mehr. Was war mit Nick passiert? So hatte sie ihn noch nie erlebt, nicht einmal ansatzweise. Der Schwarzhaarige strahlte pure Panik aus und kaum, dass sie zu ihrem Liebsten in die Knie ging, ließ er zwei Worte ertönen, die ihr Innerstes einfach vollkommen ins Chaos stürzten. Meinte er sie? Sie sollte aufhören? Aber...mit was denn? „Aber Nick, ich..." Doch bevor die dazu kommen konnte ihre inzwischen ebenfalls panischen Worte auszusprechen wurde sie auch noch von ihrer Schwester angefahren, die sich ebenfalls zu dem jungen Paar gesellt hatte. „l-lch habe garnichts gemacht!"‚ stammelte sie und Tränen begannen sich in ihren Augenwinkeln zu sammeln. Was passierte hier gerade nur? Warum wollte Nick auf einmal, dass sie wegging und warum hatte sich Alice plötzlich gegen sie gewendet, nach dem sie einfach dazwischen geplatzt war. Die Rosahaarige hatte ein paar Schritte zurück gemacht und sah nur wortlos zu, wie ihre Schwester die arme um ihren Freund legte. Erneut versuchte sie etwas zu erwidern, irgendetwas zu sagen, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt. Das Mädchen konnte keinen klaren Gedanken fassen, all das hier gerade wirkte einfach viel zu abstrus und irreal, als das irgendetwas davon auch nur minimal Sinn ergab. Sie beobachtete lediglich wie Alice versuchte auf Nick einzureden und sich schließlich an ihre Halbschwester wandte. Popuris Tochter nickte nur schwach, als sie dazu aufgefordert wurde Nick nach Hause zu bringen. Ganz zaghaft machte sie wieder einen Schritt auf den Menschen zu, der ihr von allen am meisten am Herzen lag und der sich ihr gegenüber gerade so unheimlich seltsam verhielt. ,,Nick...”, murmelte sie leise und wischte sich mit den Handrücken schnell die Tränen aus den Augen. Sie hatte Angst davor erneut zurück gewiesen zu werden, aber viel schlimmer und besonders viel eindeutiger war, dass bei dem Schwarzhaarigen gerade etwas ganz und gar nicht stimmte, und das machte ihr noch viel mehr Angst. Leila ging erneut vor ihm in die Knie und streckte ganz vorsichtig ihre Hand nach ihm aus, bevor sie diese auf seine Wange legte. „Hey, was ist denn los...?“ Sie schluckte. Würde er sich ihrer Nähe jetzt wieder entziehen? Ganz gleich, was er tun würde, Alice hatte Recht und sie musste ihn jetzt ins Warme bringen. „Komm, lass uns nach Hause gehen, ja?” Ihre Stimme war nicht mehr ganz so zittrig, aber dennoch war es nicht zu übersehen, dass sie mit alledem vollkommen überfordert war.

    Auch wenn Forte erst dazu getreten war, als die Diskussion der drei Männer schon beinahe am ausarten war, so fiel es ihr nicht sonderlich schwer 1 und 1 zusammen zu zählen und sich den Rest selbst dazu zu denken. Doch bevor sie voreilig das Wort ergriff und sich einmischte, lauschte sie den Worten der drei Herren stillschweigend. An Brodiks Einstellung gab es tatsächlich einiges zu bemängeln, aber es war nicht von der Hand zu weisen, dass er definitiv auf einem guten Weg war. Wenn sie daran zurückdachte wie es war, als er gerade frisch nach Trampoli gekommen war... damals waren sie wegen seiner Sturheit unzählige Male aneinandergeraten, teilweise sogar mehrfach am Tag. Aber inzwischen machte er sich aber ganz gut, auch wenn sich die Auseinandersetzungen zwischen den beiden hin und wieder nicht vermeiden lassen. Demzufolge, auch wenn Forte eindeutig ein Freund von Disziplin und hartem Training war, war sie hier ausnahmsweise Mal nicht ganz einer Meinung mit dem Krieger-Meister. War es klug sich hier einzumischen? Gewiss nicht, früher oder später würde sie auch bei Bade in die Lehre gehen müssen um anerkannt zu werden, selbst wenn dies aufgrund ihrer Fähigkeiten nicht nötig war. Aber immerhin ging es hier um ihren Kollegen, den sie sich gewiss nicht von Bade vergraulen lassen wollte. Und Brodik war schnell auf die Palme zu treiben, das wusste sie nur zu gut. „Nunja, jeder lernt auf eine andere Art und Weise. Und wenn alle auf genau dieselbe Art kämpfen würden, wäre es doch ein leichtes für den Feind, dich zu durchschauen, oder nicht?”

    Candys Schwester redete nur unverständliches Zeug, das in den Ohren des jungen Elfs keinen Zusammenhang ergab, sie war aber scheinbar mit sich selbst einig geworden und erklärte eine Tetra zum Übeltäter und Schuldigen bei der Sache. „Eine Spinne namens Tetra?“‚ wiederholte der Junge und legte die Stirn in Falten. Wie zur Hölle sollten sie denn eine Spinne finden? „Sie stirbt bestimmt nicht, du merkst doch, dass sie gerade nur komische Sachen redet. Die Frau kann ihr bestimmt helfen!” Ganeshas Sohn war ein bisschen überfordert mit der Situation. Er glaubte zwar wirklich nicht daran, dass Cinnamon etwas passieren würde, aber Candy so zu sehen zog ihn direkt mit runter. Es war ein ganz und gar unangenehmes Gefühl, seine beste Freundin weinen zu sehen. Etwas unbeholfen strich er seinem Lieblingsrotschopf über den Rücken. „Nicht weinen, Candy! Sie wird ganz sicher wieder gesund!” Er war weder gut in Taten noch in Worten, wenn es zu solch einer Situation kam, aber was sollte man von einem Kind auch erwarten. Tonlos, aber mit flehendem Blick sah er zu Melody auf, sie musste ihr einfach helfen!

    Kaum, dass der eine Störenfried gegangen war, trat auch schon der nächste durch dir Tür. Wobei, nein, um einen Störenfried handelte es sich diesmal nicht, es war lediglich eine junge, blonde Frau, die nicht zum ersten Mal hier war. Kurz überlegte er, weshalb sie zuletzt das Warenhaus aufgesucht hatte, aber dank seines guten Gedächtnisses musste er sich nicht besonders lange den Kopf darüber zerbrechen. „Einen wunderschönen guten Tag wünsche ichl”, antwortete er, als Tori ein leises ‚Hallo’ hervorgepresst hatte. „Wieder auf der Suche nach einem Kleid?”, fragte er forsch und verließ seinen Platz hinter dem Tresen, wo er sogleich eine Liste überreicht bekam, die ebenso zierlich wirkte wie die junge Frau selbst. „Welch schöne Handschrift!“, lobte er und ging die Aufzählung einmal durch. Soweit er wusste, sollten sie alles vorrätig haben. Die Liste wurde neben der Kasse abgelegt und der Rotschopf machte sich daran sich durch die Regale zu graben. Er wusste zwar, wo er zu suchen hatte, aber nicht selten standen die Regalbretter so voll, dass die Hälfte erst bei Seite gestellt werden musste um überhaupt an das gesuchte Objekt heran zu kommen. Besonders bei kleineren Dingen wie einem Tintenfass war es nicht so einfach, es aus dem Regal zu angeln ohne dabei etwas Anderes auf den Boden zu werfen. Die meisten Einkaufswünsche konnte erjedoch schnell zusammensuchen, nur den Kessel musste er zuerst von hinten holen, weshalb er für einen Augenblick aus der Sichtweite der jungen Frau verschwand. Kurz herrschte Stille, gefolgt von einem lauten Gepolter und schließlich kämpfte sich Doug samt dem Kessel zurück in den Verkaufsraum. „Darf es noch etwas sein?“

    Darrens halbherziges Geständnis kaufte die Blonde ihm nun auch nicht mehr ab, schließlich hatte er gerade noch mit seinen eigenen Worten belegt, dass er es nicht gewesen sein konnte. Auch sein -ganz sicher gespieltes Grinsen schaffte es nicht ihr Mut zu machen. Einen kurzen Fußmarsch später hielten beide inne und auf die Frage der Russin folgte ein unangenehmes Schweigen, bis der Brünette ein weiteres Mal versuchte, nach einer plausiblen Begründung zu greifen. Aber seine letzten Worte, wenn diese auch mehr nur ein Gemurmel waren, ließ ihr die Haare zu Berge stehen. Da würde sie ganz sicher nicht hineingehen, auf gar keinen Fall! Lieber würde sie hier vorne am Tor warten, ihre Begleitung würde sie dem gruseligen Gebäude keine zwei Schritte näherbringen! ...Hey, Moment mal! Er konnte sie doch hier nicht einfach so alleine stehen lassen! „Lass mich hier nicht alleine zurück!”, japste die Badehausbesitzerin ängstlich und tippelte ihm schnell hinterher, als er aber letztlich sogar seine Hand auf den Türgriff legte und die unverschlossene Türe ein Stück weit öffnete, verharrte Evelyn erneut an ihrer Position. „Du willst da doch nicht wirklich rein, oder? Hast du noch nie einen Horrorfilm gesehen?” Tatsächlich zweifelte sie gerade etwas am Verstand des Studenten. Wie verrückt musste man sein, um in solch ein Horrorhaus freiwillig einzutreten? Da verlief sie sich lieber weiterhin im Wald! Dort gab es immerhin keine Spiegel oder gruselige Puppen... „Lass uns bitte einfach weiter den Ausgang-” Doch in diesem Moment war er bereits eingetreten. Regungslos sah sie ihm nach, aber als sie ein paar Meter hinter sich etwas rascheln hörte, nahm sie die Beine in die Hand und folgte Darren auf der Stelle. Lieber starb sie mit einem gut aussehenden Typen an ihrer Seite als allein. Was wäre wohl besser, wenn Darren der erste war und sie sich allein weiter durchschlagen musste, oder wenn sie das erste Opfer war? Dann Iastete zumindest nicht auch noch die Angst vor der Einsamkeit auf ihr und es war schnell vorüber. Besser als eine halbe Ewigkeit vor etwas Unbekanntem zu fliehen und dann doch noch erwischt zu werden. Bei all dem Stress würde sie Monstern sowieso nicht mehr schmecken, das war wie bei Schweinen. Die schmeckten angeblich auch nur, wenn sie ihrem Tod zuvor nicht in die Augen sehen mussten. Wobei Eve sowieso Vegetarierin war, wäre schön, wenn es den Monstern dabei ähnlich ging, dann war ihre Überlebenschance eventuell doch noch etwas größer. „Du weißt, dass das die Schwelle zum Tod war, die wir da gerade übertreten haben, oder?” Eve war eigentlich überhaupt kein Mensch der viel jammerte, aber gerade überwog einfach die Angst. Sie lief direkt hinter Darren und hielt sich mit den Händen an dem Stoff seines Shirts fest. Sollte sie dabei irgendetwas ausleiern war dies sowieso ganz gleich, sie würden eh jeden Moment das zeitliche segnen.

    Doug hatte selbst bemerkt, dass er inzwischen die Grenze überschritten hatte, aber gerade machte es einfach so viel Spaß den Fremden aufzuziehen, dass ihm die Folgen relativ egal waren. Und wenn das von den anderen jemand mitbekommen würde wäre es auch nur halb so wild, rauswerfen würde ihn sowieso niemand. Dann müssten sie ja einen neuen Doofen für den Job finden. Dylas Kopf war ganz rot vor Wut und nur allzu gerne hätte der Zwerg noch einen weiteren Witz gerissen, aber so wie sein Gegenüber gerade wirkte, wollte er nicht riskieren, dass ihm selbst doch noch ein Leid zugefügt werden würde. Dougs Nachfrage nach dem Klee schien er dennoch als Beleidigung aufzufassen. Hey, er hatte es doch nur gut gemeint! Okay, er wusste selbst, dass er sich damit belog, aber niemand konnte ihm später die Schuld geben, wenn er es doch nur gut gemeint hatte, oder? Mit dem armen Kuchen meinte es jedoch niemand gut, nicht nur, dass er an solchen ldioten verkauft werden sollte, nein, er wurde auch noch vom Tisch gestoßen und landete wie ein Häufchen Elend auf dem Boden. Zufrieden blickte der Rotschopf ihm nach und verabschiedete ihn mit einem „lch setz ihn dir auf die Rechnung, ja? Bitte beehren sie uns bald wieder!“, trällerte er freundlich hinterher. Den würde er so schnell ganz sicher nicht Wiedersehen. Kaum, dass die Tür ins Schloss gefallen war, seufzte er und machte sich daran den Dreck, den der Fremde hinterlassen hatte, zu beseitigen. Dennoch, es hatte sich gelohnt und sein Morgen war definitiv interessanter geworden, als erwartet. So ließ sich auch der Rest seiner Schicht gut aushalten.

    Völlig in Panik verfallen wusste die blonde Russin nicht, wie genau sie sein ‚...was?’ deuten sollte. Entweder hatte er sich keine passende Ausrede überlegen können oder -was viel schlimmer wäre er stand gerade etwas auf dem Schlauch, weil er keine Ahnung hatte, wovon sie sprach. Und dann sprach er genau das aus, wovor sie Angst hatte. Ihre Augen weiteten sich und für einen Moment starrte sie ihn einfach nur gebannt an, wobei ihr auch so schon blasses Gesicht die restliche Farbe auch noch verlor. Darren versuchte ihr lVlut zuzusprechen, den Vorfall auf das Eichhörnchen DAS EBEN IN DEN BUSCH GEZOGEN WURDE abzuschieben, verfehlte dabei jedoch seine Absicht. „...das...das E-Eichhörnchen wurde aber eben von irgendetwas in den Busch zurück gezogen..." Dem Brünetten schien dies entgangen zu sein und es wäre schlauer gewesen, es nicht auszusprechen, aber wer konnte in so einer Situation schon beurteilen was schlau war und was nicht. Und es fand sowieso immer das gleiche Ende, dafür hatte sie genügend Horrorfilme gesehen. Die Guten überlebten nie. Egal ob sie dumm oder schlau waren. Egal, ob sie durchdrehten oder ob sie versuchten einen kühlen Kopf zu bewahren. Zudem kam, dass die beiden gerade beide genannten Arten von Klischee erfüllten. Vorsichtig löste Darren sich aus ihrem Klammergriff und aus Angst gleich alleine hier zu stehen war die Badehausbesitzerin kurz davor erneut zu schreien, aber er hatte lediglich vorgehabt seinen Arm um ihre Schulter zu legen und sie näher zu sich zu ziehen, nachdem er weiter auf sie einredete. Hin und hergerissen zwischen dem Eindruck, welchen die vorangegangenen Ereignisse hinterlassen hatte und den warmen Worten, die der Brünette ihr zusprach, versuchte sie sich voll und ganz auf letztere zu konzentrieren und die Hoffnung, die in seiner Stimme mitschwang, auch in sich selbst aufzunehmen. Dennoch vergrub sie ihre Finger erneut in seiner Kleidung, Evelyn hatte das Gefühl, dass er ihr sonst einfach entgleiten würde. Sie schluckte und wandte sich dann gemeinsam mit ihrer Begleitung um und setzte die ersten Schritte in die Richtung, aus der sie vermeintlich gekommen zu sein schienen. Dass sie stattdessen immer weiter ins Innere des Waldes vordrangen war ihnen nicht bewusst, aber Eve hätte schwören können, dass der Nebel, der hier stets vorherrschte, es sich nicht nehmen ließ, ihre Sinne in die Irre zu führen. Und genau so war es auch, denn auch wenn sie gerade glaubte hinter den Baumwipfeln das erste Haus des Dorfes schemenhaft erkennen zu können, so liefen die beiden jungen Erwachsenen schnurstracks auf die alte Villa, die hier im Wald verrottete zu. Bei jedem Stöckchen, auf das sie trat, zuckte sie zusammen. „...Darren...?"‚ murmelte sie mit unsicherer Stimme und wagte es kaum zu ihm auf zu sehen, nicht, dass er genau denselben Gedanken wie sie gefasst hatte. Dies war nicht das Dorf. Im Gegenteil. Es war genau das, was sie nicht gehofft hatte hier zu erreichen. Welch Glück für sie beide, dass keiner von ihnen von den Geschichten gehört hatte, die sich um diese verlassene Villa rankten. „...was ist das hier..?”

    Einfach so hatte Nick es also gemacht. Es steckte zum Glück kein besonderer Grund dahinter, denn nachdem sie ihren eigenen Geburtstag und den Jahrestag der beiden ausgeschlossen hatte, konnte es sich dabei nur noch um eine Tat der Sühne handeln und wenn sie hierbei die Wahl hatte, dann war es ihr doch tausend Mal Iieber, dass ihr Freund sie einfach nur so überraschen wollte. Die Rosahaarige fühlte sich geschmeichelt, als er erwähnte, dass er einfach nur dankbar dafür war, dass sie so ist wie sie nun mal ist. Natürlich gab es immer eine Stelle, an der man an sich selbst arbeiten konnte, aber dergleichen zu hören tat derjungen Frau immens gut, insbesondere da sie sich in letzter Zeit viele Gedanken dazu gemacht hatte, ob sie ihm auch genügen würde. „Es gibt kein zu kitschigl"‚ entgegnete sie ihrem Liebsten voller Freude und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Nicht einmal, wenn er sie mit verbundenen Augen direkt in ein Flugzeug gelotst und ins Disney Land geflogen hätte, wäre ihr das zu kitschig gewesen, im Gegenteil. „Du bist der Beste! Ich liebe dich! Aber das wäre doch wirklich nicht nötig gewesen!” Bei diesen Worten schlang Popuris Tochter ganz fest ihre Arme um den Schwarzhaarigen und schmiegte sich an ihn. Noch immer war sie ganz hibbelig und fühlte sich dabei gerade wie ein junger Teenager (zumindest erweckte sie diesen Eindruck gerade bei sich selbst) bei seinem ersten richtigen Date. Nur, dass dies viel besser war, denn Nick gab sich auch lange nach dem ersten Date noch riesige Mühe sie glücklich zu machen. Aber wasganz plötzlich und ohne ersichtlichen Grund ließ er plötzlich ganz hektisch von ihr ab. Panisch sah er sich in alle Richtungen um und seine Freundin konnte wusste gerade gar nicht, was sie denken sollte. Sie sah ihn lediglich fragend und erschrocken an, viel zu perplex um irgendwie zu reagieren. Und dann ging alles viel zu schnell. Nick machte ein paar Schritte rückwärts, stolperte, riss dabei eine Kerze mit sich und plötzlich stand er in Flammen. Er fluchte lauthals und kaum, dass Leila ihren Körper wieder unter Kontrolle hatte und ein paar schnelle Schritte auf ihn zu machte um das Feuer zu bekämpfen, schlug er so wild um sich, dass er es schaffte irgendwie von der Brücke zu fallen. „Nick! Nick, was ist passiert? Alles in Ordnung?" Dumme Frage, Mädchen. Diejunge Studentin war ans Brückengeländer gelaufen und hatte sich darüber gebeugt, um einen Blick auf ihn zu erhaschen, aber auf den ersten Blick schien alles halbwegs in Ordnung, zumindest trieb er nicht leblos auf der Wasseroberfläche besser gar nicht daran denken. Ihr Blick wanderte die Seiten der Brücke entlang, nach einer geeigneten Stelle suchend um zu ihm zu gelangen und gerade als sie ihre Beine wieder schnell in Bewegung setzen wollte, spürte sie plötzlich einen unheimlich festen Griff an ihrem Arm mit dem sie von ihrer Schwester niemals gerechnet hatte. „...Was? Das war ich nicht! Er ist gefallen!" Mehr Zeit für Worte war aber nicht, sie griff Alice’ Hand um sie von ihrem Arm zu lösen und in Richtung Böschung zu stolpern. So schnell, wie es die Wassermassen nun mal nur zuließen, bewegte sie sich im immer tiefer werdenden Wasser vor ran bis hin zu ihrem Freund wie gut, dass Charlie und Ivy bereits heraus gefunden hatten, dass das Wasser hier wirklich nicht tief war. „Hast du dich verletzt?", fragte sie behutsam und hob ihre Hand, um sie ihm zu reichen, verharrte aber kurz bevor sie ihn erreichte für eine Sekunde in dieser Pose. Was war da eben los gewesen? Warum hatte er sie von sich gestoßen? Nichts ergab gerade Sinn für sie. Aber ganz gleich was es war, er brauchte jetzt ihre Hilfe, weshalb sie ihm endgültig die helfende Hand reichte. „Komm schon, du musst raus aus dem Wasser!”

    [IMG:https://orig00.deviantart.net/73e2/f/2017/281/b/5/doug_by_minnotaurus-dbpz0da.png]Der Rotschopf hatte nach Dylas bisherigem Auftreten beinahe schon damit gerechnet, dass er seinen Spruch nicht so einfach auf sich sitzen lassen würde. Irgendwie war es schon unterhaltsam, dass er so leicht auf die Palme zu bringen war (nicht, dass er selbst anders wäre, aber gerade hatte er die Oberhand). „Bist du schwerhörig? Ich sagte Kaninchen!“ Doug sprach extra langsam, damit der Fremde seinen Worten folgen konnte und hielt dabei sein Grinsen nicht zurück. Eventuell schien der Morgen ja doch gar nicht so schlecht zu werden wie erwartet. Kaum hatte er seine Worte ausgesprochen, da hing er auch schon halb über dem Tresen. Dylas hatte ihn am Schlafittchen gepackt und halb über die Arbeitsfläche gezogen bevor er damit begann ihm zu drohen. „Wer wird denn hier gleich zur Gewalt greifen?“, japste er ein wenig, ließ sich seines Grinsens jedoch nicht berauben. Es war verdammt unangenehm, so wie er hier gerade hing, aber das war den Spaß wert. So oder so würde sich der Hellhaarige nie trauen, ihm in aller Öffentlichkeit Gewalt an zu tun, auch wenn Doug wohl anzusehen war, dass er nicht unbedingt der Stärkste war. Mit Worten wusste er sich ausreichend zu verteidigen und ganz zu unterschätzen war er auch nicht. „Wieso solltest du deinen Kuchen auch nicht bekommen? Aber so kann ich ihn dir leider schlecht verkaufen, dafür müsstest du mich schon loslassen!“ Dylas ernster Blick brachte Doug erneut dazu kurz aufzulachen. Er fand die Situation gerade einfach zu komisch. „Soll mir dein ach so böser Blick jetzt etwa Angst machen? Wenn du weiter so mit mir umspringst, dann wird das Kaninchen wohl auf seinen Kuchen verzichten müssen, wenn ich verletzt werde muss ich den Laden leider vorübergehend schließen. Nicht, dass du dann noch verhungern musst, das wollen wir doch nicht.“ Entweder hatte Dylas selbst erkannt, dass seine aggressive Art ihn hier nicht weiterbrachte, oder Dougs Worte hatten Wirkung gezeigt. Jedenfalls lockerte sich der Griff des Halbwesens wieder und der Zwerg konnte endlich wieder eine bequemere Position einnehmen. „Du solltest wirklich aufpassen, dass du niemanden verletzt. Das könnte dir teuer zu stehen bekommen.“, warnte er sein Gegenüber und rieb sich über den schmerzenden Hals, während sein blödes Grinsen noch immer nicht verschwunden war. „Solls zu dem Kuchen noch etwas sein? Vielleicht noch ein Bündel Klee an dem du knabbern kannst?“, hakte er nach, während er aus dem Kühlfach auf der rechten Seite des Verkaufstisches den bestellten Kuchen hervorholte.

    [IMG:http://orig13.deviantart.net/b1e4/f/2016/201/f/2/harvest_moon_girl___eve___outfit__1_by_princesslettuce-daag8hs.png]Dass Darren ihr mit seiner Aussage indirekt ein Kompliment machte, ging komplett an ihr vorbei, viel zu viele andere, wichtigere, Dinge schwirrten ihr gerade im Kopf umher. Wo genau waren sie? Wie hatten sie die anderen verloren? Woher kamen all diese Geräusche? Und das wichtigste: Würden sie überleben? Im Nachhinein würde die Blonde sicherlich über sich selbst lachen, was für ein Angsthase sie doch war, aber gerade hätte sie alles gegeben um nicht hier zu sein. Darren lauschte der Umgebung, nachdem Eve ihn regelrecht panisch darauf aufmerksam gemacht hatte, dass sie etwas vernommen habe. Aber zumindest er versuchte all dies realistisch zu sehen und mit plausiblen Ideen zu begründen. Teilweise sollte er damit auch Recht behalten, letzten Endes handelte es sich bei dem mysteriösen Rascheln um einen verkleideten Herrn, welcher aus dem Gebüsch gesprungen kam und Eve den (vorerst) größten Schock ihres Lebens bescherte. Und anstatt, dass er ihr minimal Mut machte, wurde ihre Angst nur noch größer als er von irgendetwas sprach ohne dabei genauer zu werden. Und wenn schon die Schausteller in Panik gerieten, dann war es für die junge Russin allerhöchste Zeit das Weite zu suchen. Ihr Blick huschte zu Darren hinauf, ging das alles einfach so an ihm vorbei? Er wirkte nach all dem immer noch so locker. Hätte sie gewusst, dass er nicht nur Student sondern Schauspiel-Student war, hätte sie das wohl ganz anders gesehen, aber vermutlich war es besser so. Gerade war der junge Mann ihr Fels in der Brandung, alleine hier im Wald wäre sie wohl schon durchgedreht und genauso geendet, wie die panischen Frauen in Horrorfilmen. Tot. „Lieber ein billiger als ein echter...“, murmelte sie leise, wobei in ihrer Stimme ein Hauch Verzweiflung mitschwang. Bevor die beiden jedoch dazu kamen den Fremden etwas näher zu dem zu befragen, was er gesehen hatte, stolperte er schon wieder weiter und verschwand erneut im Dunkeln. Ob er je lebend wieder nach Hause kam? „Wir sollten auch lieber gehen, bitte!“ Auch wenn Evelyn ihre Angst wirklich peinlich war und sie ganz sicher übertrieb, die Sorge um ihr Leben war gerade einfach größer. Ihr Griff um Darrens Arm hatte sich inzwischen noch weiter gefestigt. Er sollte jetzt einfach gemeinsam mit ihr umdrehen und den Wald wieder verlassen, alleine würde sie nämlich keinen Schritt wagen und noch tiefer ins Dunkel vorzudringen kam gar nicht in Frage. Sie traute sich nicht einmal mehr ihre Lampe von sich zu halten aus Angst, jemand könnte nach ihrem Arm greifen. Ihre Finger gruben sich noch tiefer in den Stoff von seiner Kleidung, als erneut ein Rascheln ertönte. Und so sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte es nicht orten. Es war einfach überall. „Darren…bitte!“, flehte sie mit zittriger Stimme. War dies nun das, wovor der andere Kerl geflohen war? Hatte jetzt ihr letztes Stündlein geschlagen? Für den Bruchteil einer Sekunde war sie erleichtert, als es sich lediglich um ein Eichhörnchen handelte, das ihren Weg kreuzte. Bevor ihr Herz aber dazu kam einen Schlag langsamer zu werden erhöhte er gefühlt um das Dreifache, als eben jenes Eichhörnchen von etwas Unbekanntem zurück in den Busch gezogen war. „…!“ Ihre Stimme war verstummt, ihr Atem hatte ausgesetzt und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Im Anschluss an einen Augenblick purer Stille ertönte ein schriller Schrei aus dem Mund der Blonden. „HAST DU DEN VERSTAND VERLOREN MIR IN SO EINER SITUATION AN DEN ARSCH ZU FASSEN!?!“ Hatte er denn keine anderen Sorgen, verdammt nochmal? Dennoch traute sich die junge Frau nicht von seiner Seite zu weichen und hoffte, dass es sich dabei bitte bitte nur um ein Versehen gehandelt hatte und er ihre Schwäche gerade nicht für so etwas ausnutzen würde! Dabei hatte sie Darren für einen anständigen jungen Mann gehalten! Gerade jetzt!

    Scheinbar schien sie mit ihrer Idee die Augen zu verdecken gar nicht so weit entfernt von Nicks idee gelegen zu haben, denn kaum, dass ihre Hände über ihren Augen lagen, spürte sie auch schon wie ihr Freund die Sicherheitsvorkehrungen noch etwas verstärkte und ihr mit einem Tuch die Augen verband. Es erweckte tatsächlich den Eindruck, als wenn ihr Freund etwas Großes mit ihr vorhatte, was ihr Herz einen Schritt schneller schlagen ließ. Alles, was sie noch wahrnahm, waren die Geräusche um sie herum, weshalb sie versuchte genau zuzuhören, was Nick anstellte. Zu ihrem Pech jedoch bewegte er sich außerhalb ihrer Hörweite, weshalb ihr nichts Anderes übrigblieb als zu warten. Hauptsache der schmierige Typ von eben tauchte nicht wieder auf, jetzt gerade würde er nämlich zu einem echten Problem werden. Die Rosahaarige verlagerte ihr Gewicht von einem Bein aufs andere, während sie darauf wartete, dass Nick endlich zu ihr zurückkehrte. Was zur Hölle machte er da gerade, dass das so viel Zeit in Anspruch nahm? Es kam ihr vor wie 10 Minuten, die sie stillschweigend hier verharrte und es nichtwagte sich groß zu rühren. Nicht, dass sie noch über etwas stolperte oder in jemanden hineinlief. Schließlich aber hörte sie, wie sich ihr Schritte aus der Richtung näherten, in die Nick verschwunden war. Vorsichtig griff er nach ihrer Hand und warnte sie vor, sich nicht zu erschrecken, bevor der Schwarzhaarige sie behutsam den Weg entlangführte. Und plötzlich stoppten sie. „Sind wir da?”‚ fragte sie noch bevor ihr die Augenbinde wieder abgenommen wurde. Einen kleinen Moment länger hielt sie die Augen noch geschlossen, grübelnd, was jetzt auf sie warten würde, bis sie sie schließlich wieder aufschlug und erst einmal direkt von der abrupt blendenden Sonne übermannt wurde. Die Rosahaarige lauschte den Worten ihres Liebsten, blinzelte ein paar Mal um sich erneut an das Licht zu gewöhnen und schließlich seinen ‚Anfang der Überraschung' erblicken zu können. Die Brücke, vor der sie sich befanden, war mit Kerzen geschmückt, die dem wunderbar herbstlichen Tag eine noch schönere Atmosphäre verliehen. Am Ende dieser hatte er eine Decke ausgebreitet und darauf etwas zu trinken bereitgestellt. Und noch dazu war auch dieser Platz von ihm liebevoll dekoriert worden, sodass derjungen Frau für einen kurzen Moment die Sprache wegblieb. Womit hatte sie nur so jemand wunderbares in ihrem Leben verdient? Ihre Mundwinkel schnellten nach oben und ihre Augen begannen zu strahlen, bevor sie sich dem besten Freund der Welt zuwandte und ihn regelrecht ansprang. „Nick‚ das...womit hab ich das denn verdient?" Natürlich freute sich die junge Frau über alle Maßen, auch wenn es nichts gigantisches oder von großem Wert war, aber Nick hatte sich so viel Mühe gegeben sie damit zu erfreuen, dass ihr Herz fast aus ihrer Brust sprang. Kurzerhand legte sie ihre Hände an sein Gesicht und ließ ihre Lippen für einen kurzen Moment auf die seinen Treffen bevor sie ihren Blick wieder seinem Werk zuwandte. „Du bist der Beste! Gibt es irgendetwas zu feiern?“ Das konnte er doch nicht einfach so gemacht haben, oder? Wobei ihr der Gedanke eventuell sogar noch besser gefiel. in den letzter Monaten hatten die beiden ein paar schwere Zeiten hinter sich bringen und dennoch standen sie nun gemeinsam hier. Eventuell wollte er dies feiern? Ganz gleich was es war, ihren Geschmack hatte er damit absolut getroffen!

    Erneut versuchte die Hexe sie von ihrer Unschuld zu überzeugen und bei Candy schien sie damit auch einen Nerv getroffen haben. Und ihre Geschichte klang tatsächlich recht plausibel, auch wenn eine Hexe gewiss nicht davor scheute, zwei Kindern eine Lüge aufzubinden. Aber ihre Mission auf die Walinsel hatte die beiden etwas weltoffener gemacht, bei ihren beiden neuen Freunden handelte es sich ja auch keinesfalls um wilde Bestien, so wie die Geschichten immer erzählten, sondern lediglich um ein nettes YetiPaar, welches nur zu gerne Gäste beherbergte. Vielleicht war eine Hexe also auch gar nicht so schlimm, wie es in den Märchen immer hieß. Die Fremde erklärte ihnen, dass Cinnamon auf der Suche nach Hilfe gewesen war und sie ihr deswegen bis hier hinauf gefolgt war. Nunja, wenn Candy ihrer Geschichte Glauben schenkte, dann konnte er das wohl auch, oder? Etwas zwiegespalten gab Marco seine Kampfposition auf, Cinnamon brauchte schließlich wirklich Hilfe. Seine beste Freundin und er hatten leider nicht sonderlich viel Ahnung von dergleichen, um genau zu sein garkeine. Und ihre ältere Schwester erweckte wirklich den Eindruck, als bräuchte sie dringend Hilfe, sie begann schon damit sich seltsame Dinge zurecht zu spinnen. Candy schien dies auch klar geworden zu sein, ihre Worte wurden lauter und derjunge Elf hätte schwören können, dass sie Melody gerade am liebsten angesprungen hätte, damit diese sich endlich um Cinnamon kümmerte. „Candy‚ bleib ruhig! Es ist bestimmt nicht gut für deine Schwester, wenn du jetzt so in Panik verfällst!“ Welch weise Worte, für einen so kleinen Mann. „Kannst du ihr wirklich helfen? Wir haben eine ganze Menge an Kräutern, vielleicht hilft dir was davonl” Mit einem Nicken gab er seiner besten Freundin zu erkennen, dass sie ihr das Bündel Gestrüpp aushändigen sollte.

    [IMG:https://orig00.deviantart.net/73e2/f/2017/281/b/5/doug_by_minnotaurus-dbpz0da.png]Als das Halbwesen auch nur seinen Mund geöffnet und die ersten Worte an ihn gerichtet hatte, hätte Doug am liebsten sofort wieder kehrtgemacht. Was für ein unsympathischer Kerl. „Meine Kollegin war bis eben noch hier, wir haben gerade Schichtwechsel gemacht.“, begann er zu erklären ohne dabei seine Miene zu verziehen. Der Fremde legte es ja nur so drauf an ihn zu erzürnen. Dylas lag mit seiner Aussage zwar absolut richtig – er hätte wirklich einfach etwas mitgehen lassen können, ohne dass er es bemerkt hätte – dennoch lagen dem Rotschopf so einige Worte auf der Zunge, die er nur mit Mühe und Not zurückhalten konnte. Einfach lächeln und winken. sprach er zu sich, während er unter dem Tresen die Hände zu Fäusten ballte. Sollte er ihm einmal außerhalb des Geschäfts über den Weg laufen, so würde er mit dem Müll den er von sich gab nicht so tonlos davonkommen, aber hier konnte sich Doug dergleichen nicht erlauben. Die Folgen würden schließlich auch die anderen treffen, nicht nur ihn. Wobei es um einen solchen Kunden nicht schade wäre. Karottenkuchen? Ihm war bewusst, dass sie dergleichen im Sortiment hatten, aber bisher hatte er noch nie mitbekommen, dass jemand danach gefragt hatte. Und jetzt, wo er seinen aktuellen Lieblingskunden so fragend musterte, fiel ihm erst auf, dass er ein merkwürdiges paar Ohren besaß. Behaarte Ohren. Und er wollte einen Karottenkuchen. „…bist du ein Kaninchen?“ Gerade noch klang seine Stimme etwas unsicher seiner Erkenntnis gegenüber, aber je länger sein Blick auf besagten Ohren haftete, umso lächerlicher ließen sie den Fremden erscheinen. Und umso breiter wurde sein eben noch falsches Grinsen, welches sich zu einem lauten lachen verwandelte. „Das ist doch nicht dein scheiß ernst, oder?“ Eigentlich hatte er keinen Kunden vergraulen wollen, aber das? Das war gerade einfach Zuviel für ihn.

    [IMG:http://i48.tinypic.com/2zgadyq.png]Doug hatte nicht einmal die letzte Stufe der Treppe erreicht, da ertönte auch schon eine laute Stimme aus Richtung des Tresens, die ganz eindeutig nach ihm verlangte. Der Rotschopf murmelte leise etwas vor sich hin, was vermutlich einer Beleidigung nahekam, und nahm anschließend seinen Posten hinter der Kasse ein. „Wie kann ich helfen?“ entgegnete er augenblicklich und setze sein lange trainiertes und total motiviertes Lächeln auf, auch wenn dem Zwerg eigentlich viel mehr nach schlafen war. Job war nun mal Job. Und wenn er seinen behalten wollte, dann gehörte auch etwas schauspielerische Leistung dazu, ganz gleich ob er dem Kunden am liebsten gesagt hätte, dass er sich verziehen und ihm seine Ruhe lassen sollte. Irgendwo her musste das Geld ja kommen.

    [IMG:http://orig13.deviantart.net/b1e4/f/2016/201/f/2/harvest_moon_girl___eve___outfit__1_by_princesslettuce-daag8hs.png]Darren stimmte in ihre Worte mit ein, ob er damit ebenfalls versuchte ein klein wenig Angst zu überspielen konnte Evelyn jedoch nicht mit Sicherheit sagen. Besser dem war nicht so, sie fühlte sich dann doch eindeutig sicherer wenn Darren den starken Mann markierte. Als der Ruf einer Eule ertönte, kurz nachdem der Brünette noch darüber gescherzt hatte, und im selben Moment auch noch der Wind um sie herum pfiff, lief es ihr doch tatsächlich eiskalt den Rücken hinab. Ein Glück, dass zumindest einer von ihnen die Ruhe bewahrte. Vor lauter Nervosität bemerkte sie zuerst gar nicht, dass der junge Student stehen geblieben war, ihren Blick hatte sie starr geradeaus gerichtet. Bloß nicht in den dunklen Wald hineinsehen. „Was ist los?“, flüsterte sie regelrecht und tippelte ein paar Schritte zurück zu ihrer Begleitung. Eve schluckte. Die anderen waren tatsächlich nicht mehr zu sehen. Nicht einmal das Leuchten ihrer Lampen war noch zu erkennen, wohin waren sie gegangen? Es war, als hätten sie sich plötzlich in Luft aufgelöst. „Die…die Anderen waren doch gerade noch bei uns!“ Von Sekunde zu Sekunde fiel es der Russin schwerer, die Fassung zu bewahren. Sie wollte in Darrens Gedächtnis keinesfalls als ängstliches Häschen zurückbleiben, aber das war gerade wirklich Zuviel des Guten. Gruselige Geräusche und Lichter waren das eine, das ließ sich problemlos nachstellen, aber die anderen einfach verschwinden lassen? Dafür hätten sie eingeweiht sein müssen und es war unmöglich, dass jeder einzelne auf dem Fest davon informiert gewesen wäre und gezielt Darren und sie in die Irre geführt werden sollten. Wie zur Salzsäule erstarrt wanderten ihre Augen weiter umher, aber je länger sie sich umsah, umso mehr verdichtete sich die Dunkelheit um sie herum. Es war definitiv keine gute Idee gewesen hier mit zu machen, aber nun war sie mitten drin. Und sie hatte keine Ahnung, aus welcher Richtung sie gerade gekommen waren. Eve zog ihre Arme enger an ihren Körper, ein ganz unangenehmes Gefühl machte sich gerade in ihr breit und genau in diesem Augenblick ertönten erneut laute Geräusche in ihrer unmittelbaren Umgebung, die diesmal aber ganz sicher nicht zu einem Tier gehörten. Jetzt war es vorbei für sie. Keine Chance mehr, die Fassade aufrecht zu erhalten. Die Badehausbesitzerin zuckte zusammen und klammerte sich ganz aus Reflex an den Arm ihres Gefährten. „D-das war ein Tier, oder?“ Ihre Stimme zitterte hörbar, aber dies war ihr momentan verdammt egal, genau wie die Tatsache, dass sie Darren gerade eventuell ein wenig näher gekommen war als geplant. Sie betete einfach dafür, dass sie lebend wieder in ihr trautes Heim zurückkommen würde. Und dann würde sie niemals wieder einen Fuß in diesen Wald setzen, soviel stand fest.

    [IMG:http://1.1.1.1/bmi/orig03.deviantart.net/4be1/f/2013/356/8/3/james_by_princesslettuce-d6yxlzz.png]Schwer bepackt und voll beladen mit Leinwänden erreichte der junge Händler sein trautes Heim. Leo nahm es ihm vermutlich immer noch übel, dass er vorhin einfach so von dannen gezogen war, aber er brauchte einfach etwas Zeit um sich Gedanken darüber zu machen, was passiert war. Dass es gerade Daria war, die ihm dabei half mit der Situation umzugehen, war nur ein glücklicher Zufall gewesen. Vorsichtig lief er am Fenster des Verkaufsraums vorbei und spähte hinein, ob die Luft rein war, oder ob Leo gerade am Tresen stand. inzwischen war es schon etwas später, sodass die Chance, dass keine Kunden mehr im Laden waren, recht groß war und Leo seine Zeit somit hinten in der Schmiede verbringen würde und nur hervorkommen würde, wenn er die Türe hörte. Und tatsächlich war von dem alten Griesgram nichts zu sehen, weshalb er (sogut es unter dem Gewicht der Gemälde möglich war) ganz leise und vorsichtig die Tür zum Laden öffnete und bis hinauf in das Reich von ihm und seiner Schwester schlimm, unbemerkt. Mit einem lauten Rumms landeten die Kunstwerke auf seinem Schreibtisch und für einen kleinen Moment ließ der Blonde sich auf seinen Schreibtischstuhl sinken, damit die Anstrengung von ihm abfiel. Er war es zwar gewohnt schwere Dinge zu heben, aber diese auch bis nach Hause zu schleppen war etwas vollkommen anderes. Nachdem er sich ein paar Minuten ausgeruht hatte, warf er einen Blick ins Zimmer seiner Schwester natürlich nicht, ohne dass er vorher sein Ohr an die Tür gepresst hatte. Leon hatte das Haus vorhin zwar verlassen, aber... man wollte ja nichts riskieren. Schließlich war es aber still gewesen und James wollte nur sichergehen, dass es seiner liebsten Schwester an nichts fehlte, aber das Schnarchen und die Tatsache, dass sie durch die Leinwände nicht wach geworden war verrieten, dass sie schlief wie ein Stein. Auch sein Weg würde ihn heute nur noch bis in sein Bett führen, aber ganz sicher würde er am nächsten Tag das Gespräch mit Elena suchen. Ganz so einfach war dies jedoch nicht, denn kaum hatte der neue Tag begonnen und er seine Arbeit in der Schmiede verrichtet, war von seiner Lieblingsschwester nichts mehr zu sehen. Ohne groß darüber nachzudenken verließ er die Schmiede und machte sich auf die Suche nach Elena. Vermutlich war sie auf der Suche nach etwas zu essen. Oder bei Leon, aber daran wollte er gar nicht denken.

    [IMG:http://1.1.1.1/bmi/orig03.deviantart.net/4be1/f/2013/356/8/3/james_by_princesslettuce-d6yxlzz.png]Die junge Elfendame schien von der spontanen Idee wirklich sehr angetan zu sein und war nach wie vor Feuer und Flamme. Und das Beste war, dass sie so wie sie sich gab einfach alles auf sich zukommen lassen würde. Gut, dass sie nicht davon ausging, dass solch ein Streifzug auf der Suche nach allerlei interessanten Dingen und nach Leuten, die diese kauften, ein Spaziergang werden würde. Spaß würden sie sicherlich haben, aber nicht jeder Tag würde so unbeschwert und leicht werden wie die meisten Tag hier im Dorf. Es kam auch der ein oder andere Moment auf sie zu, der an ihren Kräften zerren würde. Auch die Überlegung, dass Daria sich einfach bei ihm melden sollte, wenn sie soweit war, stieß auf Anklang und so waren die wichtigsten Dinge für ihren Ausflug alle soweit abgeklärt. „Alles klar, bis dann, ich freue mich drauf!“ Mit diesen Worten verabschiedete sich der Blonde von seiner neuen Weggefährtin und blickte ihr noch so lange nach, bis sie hinter den Treppen verschwunden war. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, während er für eine kurze Zeit einfach ins Nichts starrte. Es freute ihn wirklich sehr, dass er endlich jemanden gefunden hatte, der ihm auf seinem Weg Gesellschaft leisten wollte und umso mehr, dass es sich dabei um so eine tolle Person wie die junge Elfe handelte. Nie hatte er damit gerechnet, allerhöchstens, dass seine Schwester ihn eines Tages einmal begleiten und etwas von der Welt sehen wollte. Nachdem sich derjunge Mann aus seiner Starre hatte lösen können, griff er nach den Leinwänden und trug sie unter seinem Arm Heim bis zur Schmiede.

    [IMG:http://1.1.1.5/bmi/orig13.deviantart.net/b1e4/f/2016/201/f/2/harvest_moon_girl___eve___outfit__1_by_princesslettuce-daag8hs.png]Damit, dass Darren sich selbst einlud, hätte die blonde Dame nicht gerechnet, aber dieser Charakterzug gefiel ihr zugegebenermaßen. Sie war zwar eine Frau von Welt und definitiv kein Fan davon, dass Männer das starke Geschlecht waren, dennoch mochte sie es, wenn es die Männer waren, die die Initiative ergriffen. Nicht, dass sie dies selbst nicht tun würde, aber so herum war es für sie interessanter. Aus diesem Grunde konnte sie seine Selbsteinladung keineswegs ablehnen, vielmehr freute sie sich darüber. „Gerne, ich würde mich freuen! Aber ich kann dir nicht versprechen, dass sie genauso gut schmecken wie hier. In meinen Adern fließt zwar russisches Blut, aber diese Kochkunst meistern bedarf doch noch einiges mehr als nur die richtige Abstammung.” Natürlich machte sich die Blonde keine Sorgen um ihre Kochkünste, aber sie blieb gerne ihrem Motto treu und wollte nicht direkt alles von sich preisgeben. Sonst war es doch viel zu langweilig. Und so wie es bisher lief, konnte sie sich sehr gut vorstellen den Brünetten noch öfter wieder zu sehen. Ihre Sorge versuchte Darren gekonnt herab zu spielen, aber er hatte schon recht. Natürlich mussten sie entsprechende Vorkehrungen getroffen haben, ansonsten hätten sie für solch eine Aktion wohl gar nicht erst die Erlaubnis bekommen. Die junge Russin unterdrückte ein Schmunzeln, als derjunge Student ihr zugestand, dass sie seine Hand nehmen durfte. „lch hoffe zwar, dass es dazu nicht kommen muss, aber falls doch bin ich dir sehr dankbar für dein Angebot!” Es ehrte Evelyn zwar, dass er sofort versprach nach ihr zu suchen, wenn etwas passieren sollte, aber verlassen konnte man sich auf solche Aussagen nie. Sie war zwar fest der Ansicht, dass es keine Geister gab, aber falls aus einem unerfindlichen Grund doch einer vor ihren Augen erscheinen sollte, würde sie augenblicklich alles stehen und liegen lassen und um ihr Leben rennen, auch wenn sie dies nicht gerne zugab. Alle sprachen immer in großen Tönen davon, wie sie sich in solchen Fällen für einander einsetzen würden, aber ganz ehrlich, im Falle des Falles würden dies nur die wenigsten tun. Und die mit der größten Klappe wären die ersten, die um Hilfe schreiend davonlaufen würden. Nichts für ungut, Darren. Aber da es ja bekannterweise keine Geister gab, würde es zu solch einem Vorfall auch nicht kommen. Unterdessen hatten die beiden gemeinsam mit einigen anderen Menschen und ihren Lampen den Wald erreicht. Die Lichter des Festes waren hinter ihnen im Dunkel der Nacht verschwunden und der Wald strahlte tatsächlich ein merkwürdig düsteres Leuchten aus, welches in Kombination mit den Nebelschwaden doch reichlich gruselig wirkte. Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf den Armen der Badehausbesitzerin, weshalb sie diese kreuzte und versuchte die Arme mit ihren Händen wieder etwas zu beruhigen. Oder zu erwärmen, die Gänsehaut war lediglich Folge der gesunkenen Temperaturen und standen keineswegs in Verbindung mit der unheimlichen Atmosphäre. Dennoch erhöhte sie ihre Schrittgeschwindigkeit ein wenig und lief etwas näher neben Darren. Nur für den Fall. „Bisher haben sie das aufjeden Fall gut gemacht, was?” Zu gerne würde sie von dem Brünetten die Bestätigung hören, dass all dies vom Bürgermeister und seinem Gefolge so hergerichtet war. Am besten lieferte er ihr noch ein paar Fakten, wie sie dies schafften. Das würde ihr Gemüt zumindest etwas beruhigen.

    Zumindest so lange, bis die momentan noch größere Gruppe auf die Idee kam sich aufzuteilen. Hoffentlich nicht.