Beiträge von Bienl-Chan

    Eunice und Dorothy an einem Tisch


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    Auf Dorothy's Aussage hin, konnte Eunice nur mit dem Kopf nicken und seufzen. Es war wirklich zu traurig, dass es noch immer böse Menschen gab. Die Welt war doch eigentlich so ein schöner Ort und es gab doch überhaupt keinen Grund anderen Leuten mutwillig Schaden zuzuführen. Aber Eunice war so eine friedliebende junge Frau. Ihr fiel es auch nicht so einfach, sich in den Verstand einer finsteren Gestalt hineinzuversetzen. Vor allem wollte sie das ja auch nicht unbedingt. Es wäre doch irgendwie furchtbar, wenn sie so etwas nur ansatzweise verstehen würde. Brr. Glücklicherweise blieben sie nicht lange bei diesem Thema. So wie das rundliche Mädchen Dorothy einschätzte, war es dieser wohl auch lieber, wenn sie sich über nicht so schwere Themen unterhielten. Das war für sie vollkommen in Ordnung. Eunice war ein positiv gestimmter Mensch und es fiel ihr viel leichter über Backen, Kochen oder sonst was zu reden als über das Böse auf dieser Welt. Ihr Lächeln wurde also fast noch breiter als Dorothy meinte, Fern würde sich gerne einen Kuchen von ihr essen. Selbstverständlich fiel ihr auf, dass die Kapuzenträgerin gleich ein wenig verlegener wurde. Den Grund konnte sie sich aber nicht erklären. Es war doch vollkommen in Ordnung, was sie gesagt hatte. Man konnte ja einen Wunsch äußern und Eunice war die Letzte, die dagegen etwas hatte. "Sehr gerne. Ich kann immer eine helfende Hand gebrauchen, sobald ich mit dem Backen loslege. Und Fern kann dann gerne so viel von dem Kuchen essen wie er will. Ich sollte da eh nicht so oft zugreifen.", scherzte sie und klopfte sich auf ihrem Bauch. Es war ja wohl kein Geheimnis, dass sie ein paar Kilo mehr auf den Rippen hatte.

    Sie wechselten gegenseitig noch ein paar nette Worte aus. Eunice aß dabei immer wieder ein kleines Stück Kuchen. Dorothy war zwar extrem schüchtern, aber Eunice hatte das Gefühl hier mit jemand sehr Klugen zusammenzusitzen. Zumindest fand sie alles furchtbar interessant was sie sagte. "Oh, das ist spannend. Meinst du, man hat ein besseres Gefühl, wenn man nett ist? Oder glaubst du auch, dass du dann von Anderen mehr erwarten kannst?", fragte sie noch einmal nach.

    Sky, Noita und Majo


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    ...dann sieht man sie irgendwie nicht weil sie selbstverständlich geworden sind. Ohne es beabsichtigt zu haben, hatte Noita hier in eine riesengroße Kerbe reingeschlagen. Immer wieder entfachte in Sky das Bedürfnis mehr zu haben. Noch mehr zu reisen, noch mehr Leute kennen zu lernen. Seit einiger Zeit reichte es ihm nicht mehr, sich mit dem zufrieden zu geben, was er bereits hatte. Und darin lag wahrscheinlich einer seiner größten Schwächen. Seine Gedanken wanderten zu den verschiedenen Leuten in seinem Leben: Seine Eltern, Alex, Juliet... Zerknirscht dachte er daran, dass sich seine Freundin gerade erst bei ihm gemeldet hatte, ihn offensichtlich sehen wollte. Und was hatte er gemacht? Er war hierher gefahren, wollte Noita sehen. War sie vielleicht auch nur etwas Neues, Aufregendes? Oder steckte da doch mehr hinter seinem Interesse für die Schwarzhaarige? "Keine Angst, ich habe nicht vor, so schnell zu verschwinden.", versicherte er ihr mit einem schiefen Grinsen.

    Der einzige Grund, wieso er eventuell schnell wieder das Weite suchen würde, war definitiv ihre Cousine. Majo und er hatten bis jetzt noch nicht viele Freundlichkeiten miteinander ausgetauscht, ganz im Gegenteil. Aber es schien fast so, als wäre sie heute ein wenig handzahmer. Vielleicht lag es an der fragilen Stimmung von Noita. Selbst so eine eiskalte Person wie Majo, schien Rücksicht auf sie zu nehmen. Es war fast ein wenig schade, dass Sky und Noita sich nun wieder räumlich ein wenig mehr voneinander entfernten. Aber sie schien ganz Feuer und Flamme für den Vorschlag zu sein und das machte Sky wiederum glücklich. Er sah Noita eine Weile nach, bevor Majo ihn aus seinen Gedanken riss. Da er tatsächlich in einer guten Laune war, lächelte er sie an, während er sich die Hände rieb. "Na, dann packen wir es an!" Er folgte ihr gehorsam in einen anderen Teil des Gartens, der scheinbar noch nicht so viel Liebe spüren durfte. Auf jeden Fall sah die Hütte ein wenig vernachlässigt aus. Oder sie war einfach schon ziemlich alt. Majo erklärte ausführlich, was alles zu tun war und ließ ihn dann zurück. Erneut musste er erstaunt feststellen, dass sie bis lang kein einziges gehässiges Kommentar von sich abgegeben hatte. Nicht einmal jetzt, wo Noita nicht bei ihnen war. Das rechnete er der Blonden ziemlich hoch an. Vorsichtig hob er die Feuerschale hoch und sah mit Ekel im Gesicht, dass sich dahinter ein paar Spinnen versteckten. Sie war ziemlich voll mit Ruß, aber ansonsten schien sie gar nicht in so einem schlechten Zustand zu sein. Für den heutigen Abend sollte es wohl passen. Es war gar nicht so leicht die Schale durch den ganzen Garten zu tragen, was Sky vor Augen führte, dass er unbedingt mal wieder mehr Sport betreiben musste. Gleich danach machte er sich noch einmal zur Hütte auf, um das Holz zu holen. Als er mit dem Holz zurück kam, standen bereits Campingstühle für sie bereit. "Wow, das hast du alles in der kurzen Zeit geholt?", fragte er anerkennend Majo, bevor er auf seine Hände schaute. Die waren ziemlich schwarz von der Schale. Besser er wusch sich noch einmal die Hände. Er ging schon Richtung Haus als Noita ihm entgegenkam. Sie war ziemlich lange da drinnen gewesen und irgendetwas irritierte ihn wieder an ihrem Gesicht. Er hob entschuldigend seine Hände hoch. "Ich bin gleich so weit, aber zunächst muss ich den Ruß runterwaschen.", sagte er.

    Sky, Noita und Majo


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    Bezüglich der Frage wegen seinem Fernweh, wurde Sky ein wenig nachdenklich. Er unterbrach kurz den Augenkontakt mit Noita um Richtung Himmel zu schauen. Tatsächlich plagte ihm noch immer die Reiselust. Ihm hatte immer etwas in Riverport gefehlt. Diese Etwas hatte er auf seinen Reisen gefunden und kaum hatte er eine Sekunde wieder in seine Heimatstadt gesetzt, war da diese Ziehen in seiner Brust, dieser Wunsch sich gleich die nächste Destination zu suchen. Aber im Moment wurde dieses Ziehen immer schwächer und er war sich noch nicht so ganz sicher, woran es lag. Wenn er aber einen Tipp abgeben musste…Er sah wieder zu Noita und lächelte sie an. „Ja, es wird langsam. Ich glaube es hilft, Zeit mit meinen Freunden zu verbringen.“ Dabei zählte er auch definitiv Noita dazu. Aber das musste er ihr ja nicht gleich auf der Nase binden.

    Nur ein paar Minuten später kam es zu einem Moment, wo sich Sky gar nicht mehr so sicher war, ob „Freundin“ die richtige Bezeichnung für Noita war. Es lag irgendetwas in der Luft, aber der junge Student konnte noch nicht genau sagen, was es war. Ihre Augen hielten ihn im Bann und er konnte sich nicht abwenden. Im Moment gab es irgendwie nur sie zwei hier auf dieser Bank unter der Decke in diesem schönen Garten mit der Lichterkette. Er bemerkte nicht einmal, dass sein Handy in der Hosentasche vibrierte und seine Aufmerksamkeit einforderte.Sie kamen sich immer näher und Sky war sich nicht mehr sicher, was seine nächsten Schritte sein würden. Es hatte jetzt so vieles passieren können, etwas, dass wohl die Beziehung zwischen ihnen beiden verändern würde. In welche Richtung war noch nicht ganz klar. Doch es kam gar nicht so weit, denn ihre traute Zweisamkeit wurde von der Person gestört, die Sky wohl im Moment am wenigsten um sich haben wollte. Aber er musste wohl langsam akzeptieren, dass es Noita nur im Doppelpack mit ihrer Cousine gab. Vor allem, da sie gemeinsam wohnten. Er wusste gar nicht, wieso er sich so abrupt von Noita wegbewegt hatte. Er hatte ja nichts angestellt. Oder? Nachdem er sich verlegen durch die Haare gefahren ist, hatte er seinen Frust komplett auf Majo lenken können. Er war wirklich nicht scharf darauf, dass sich die Blonde nun zu ihnen gesellte. Aber er befürchtete fast, dass es darauf hinauslief. Noita zumindest schien nicht enttäuscht zu sein, dass Majo aus dem Reich der Träume erwacht war. War sie vielleicht sogar erleichtert? Sky war sich nicht sicher, wie er das Lächeln deuten sollte, was sie ihrer Cousine schenkte. Konnte es denn sein, dass er die Zeichen gerade eben falsch gedeutet hatte und ihr die Nähe im Grunde unangenehm war? Er war schon fast sicher, dass er die Situation falsch verstanden hatte, als die Schwarzhaarige nach ihrer Tasse griff und beim Zurücklehnen wie selbstverständlich ihre Hand fast auf seine legte. Da. Sie suchte ja doch irgendwie seine Nähe. Das bildete er sich garantiert nicht ein. Majo schien nicht viel von dieser Geste zu halten, aber das war ja wohl nicht wirklich ihre Sache. Auch wenn er sie nicht wirklich ausstehen konnte, wusste er auch, wie wichtig es war, hier ein angenehmes Klima herzustellen. Er musste einfach der Größere von Beiden sein. Auch wenn Majo sich bislang auch erstaunlich zivil verhielt. Vielleicht hatte ihr bislang einfach ein bisschen Schlaf gefehlt? „Ein Lagerfeuer klingt doch sehr gut. Ich kann gerne die Feuerschale aufbauen.“ Dabei drehte er sich fragend zu Noita um. Ihm war noch immer wichtig, was sie wollte. Er hatte ja gesagt, dass sie heute alles bestimmen konnte.

    Maerwen kommt und geht in die Küche


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    Maerwen war gerade erst von ihrem kleinen Ausflug zurückgekommen. Sie war unterwegs am Markt gewesen und hatte gehofft, dass sie vielleicht eine Kleinigkeit für Electra finden würde. Immerhin war ihre Lady in letzter Zeit nicht so gut drauf und da war es ihre Pflicht als Kammerzofe ihr ein wenig Freude zu bereiten. Doch das Angebot hatte sie nicht so großartig gereizt, noch dazu war sie ein wenig von ihrem Vorhaben durch einen unmöglichen Menschen abgelenkt worden. Vielleicht war es auch besser so. Maerwen liebte ihren Arbeit im Dienste der Saint-de-Coquilles. Aber sie bekam jetzt nicht so einen riesengroßen Lohn, dass sie für Electra etwas Teures kaufen konnte. Wenn die Dunkelelfe schlecht gelaunt war, putzte sie am liebsten. Sie war also gerade auf dem Weg sich einen Waschlappen und Besen zu holen, als sie etwas aus der Küche hörte. Sofort zogen sich ihre Augenbrauen zu einer strengen Miene zusammen. Seit sie hier in dieser Villa gelandet war, musste sie gefühlt zu jeder Zeit das andere Dienstpersonal maßregeln. Es war wirklich furchtbar anstrengend. Aber sie konnte nicht in einem Haushalt leben, der so miserabel geführt wurde. Das hatten die Hausherren und -damen wirklich nicht verdient. Sie öffnete also mit ernstem Blick die Küchentüre, als sie ganz erstaunt das Bild vor sich aufnahm. Es war Chlorica, die wie eine Wilde mit dem Kochlöffel herumschlang und ihr einen Befehl erteilte. Wie konnte sie es wagen. Trotzdem tat Maerwen wie geheißen und knallte hinter ihr die Tür zu. "Was geht hier vor sich?", fragte sie entrüstet.

    Maerwen und Kiel // geht zur Villa


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    Sie fürchtete sich ein wenig vor der Antwort ihrer Frage bezüglich den Monsterangriffen. Sie war ja jetzt doch schon eine Weile in der Stadt und hatte bisher noch nichts dergleichen mitbekommen. Aber wenn Kiel sagte, dass er sich bislang an zwei Angriffe erinnern konnte: Das waren schon zwei zu viel, vor allem wenn es tatsächlich auch Tote gegeben hatte. Vielleicht musste Maerwen noch einmal ein ernstes Wort mit Electra sprechen. Sie konnten doch unmöglich an einem Ort verweilen, in dem es so grauenhaft zuging. Der Junge schien nicht sehr beeindruckt von ihrer Antwort gewesen zu sein. Das wunderte sie aber nicht wirklich. Jemand, der kein Bediensteter war, konnte auch nicht verstehen, was für ein Engagement, was für eine Pflicht da dahinter steckte. Das war einer der vielen Gründe wieso Maerwen nicht so gerne mit anderen Leuten sprach. Sie hatten ja alle keine Ahnung. Kiel schien ein Ring ins Auge gefallen zu sein und nach einer Erklärung des Händlers legte er das Schmuckstück in die Hände der Dunkelelfe. Kaum war dies jedoch getan, schien er etwas bemerkt zu haben. Sein entspannter Gesichtsausdruck veränderte sich und er entschuldigte sich sofort bei ihr, dass er nun gehen musste. Maerwen zuckte nur mit den Schultern. Sie war ja weder auf das Treffen noch auf das Gespräch mit ihm scharf gewesen. Wieso sollte es sie also jetzt interessieren, dass er ging? Sie selber drehte noch ein wenig den Ring hin und her und betrachtete ihn dabei nachdenklich. Ein Stimmungsring also. Sie überlegte kurz, ob Electra damit etwas anfangen konnte. Wohl eher nicht. Eigentlich kannte sie ja auch nicht so viele Stimmungen ihrer Herrin. Sie war entweder fröhlich oder irgendetwas betrübte sie für einen kurzen Augenblick. Nichts, wofür sie einen Ring brauchen würde. Also legte Maerwen ihn wieder dankend ab und entschied sich dazu wieder zur Villa zurückzukehren.

    Sky, Noita und der Cockblock Majo


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    Es war schon irgendwie interessant zu beobachten, wie angenehm und vertraut die Stimmung zwischen ihnen war. Er konnte es selber fast nicht glauben, dass er Noita noch gar nicht so lange kannte. Irgendwie konnte er mit ihr so vieles machen: Waren es ernste Gespräche oder kleine Neckereien. Alles fühlte sich irgendwie richtig an. So etwas hatte er schon lange nicht mehr erlebt, nicht mehr seit... Auf ihre Rückfrage hin, ob er es wirklich so meinte, versuchte er eine ernste Miene aufzusetzen und nickte einmal knapp. Während sie scheinbar noch überlegte, was sie darauf erwidern sollte, formulierte er bereits im Kopf die nächste neckische Antwort. Doch dann kam ihre Antwort und sie erwischte ihn eiskalt. Sie war so undurchschaubar. In dem einem Moment scherzte sie noch mit ihm herum und dann kam auf einmal so etwas. Eine Antwort, wo er allein schon an ihrem Lächeln erkennen konnte, dass sie jedes Wort ernst meinte. Und er fühlte sich deswegen wirklich sehr geehrt. Und definitiv zu ihr hingezogen. Verdammte scheiße, er konnte ja zumindest zu ihm selbst ehrlich sein, oder nicht? "Das freut mich...ehrlich." Vergessen waren all die Bemerkungen, die er vorhin noch in seinen Gedanken jongliert hatte. Vielleicht lag es auch ein kleines bisschen an ihren weinroten Augen, die so verdammt nah waren und ihn ziemlichen in den Bann zogen. Noita unterbrach diesen Augenkontakt und Sky war sich für einen kurzen Moment nicht sicher, ob er enttäuscht oder erleichtert war. Er durfte nicht vergessen, wieso er eigentlich hier war. Ihr ging es bis vor kurzem noch schlecht und er war gerade dabei sie aufzumuntern. Nicht sie aufzureißen. Er war doch nicht Alex! Er hatte wesentlich mehr Anstand als sein silberhaariger Freund. Dennoch konnte er irgendwie nicht ganz seinen Blick von ihr abwenden, geschweige denn seine Gedanken davon abhalten ständig abzudriften. Und das fiel natürlich auch der Gastgeberin auf, was ihn ziemlich verlegen machte. "Entschuldige nein. Ich hab mir nur versucht es vorzustellen." Den Garten in voller Blüte? Wohl kaum. Noita noch näher bei ihm? Schon eher. Das Philosophieren lag ihm schon mehr im Blut und er wurde wieder aufmerksamer. Vielleicht hätte er das studieren sollen als Logistik. Aber er war ja doch irgendwie auch ein bodenständiger Kerl, der irgendwann mal einen anständigen und sicheren Job hatte. "Ja, das könnte man glaub ich schon über ihn sagen.", sagte er lächelnd. Tatsächlich schien Noita aber mit der Antwort nicht ganz zufrieden zu sein. Auf ihre Frage hin, schüttelte er gleich den Kopf. "Quatsch, man darf doch glauben an was man will. Dafür verurteile ich dich sicher nicht. Außerdem..." Er stockte ein wenig und rutschte noch weiter vor. Er bildete sich schon ein, dass er ihren Atem auf seinem Gesicht spüren konnte. "also wenn du es wissen willst..." Eine Stimme ertönte und just war der Moment gestorben. Den Störenfried kannte Sky auch noch nicht so gut, aber diese elendige Stimme hatte sich in seinen Kopf gebrannt. Ertappt rutschte er ein wenig von Noita weg und atmete tief ein, bevor er sich mit einem schiefen Grinsen zu Majo drehte. "Es ist auch schön dich zu sehen.", begrüßte er sie. Sein Blick sagte jedoch was ganz anderes.

    Sky und Noita


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    Sky stand mitten im Garten und schaute sich schwer beeindruckt um. Er hatte nicht damit gerechnet, dass die beiden Cousinen so einen schönen Ort hier versteckten. Wobei, er kannte beide jetzt nicht allzu lange. Woher sollte er also wissen, wie es um ihre Fähigkeiten bezüglich Gartenbau und Dekoration bestand? Die Lichterkette vor allem war echt eine nette Idee und sorgte vor allem dafür, dass man selbst am Abend ein gutes Licht draußen hatte. Sky streckte neugierig seine Hand aus und versuchte eine der Birnen zu berühren. So, als musste er überprüfen, dass sich die Lichterkette nicht bei Berührung in Luft auflöste. Noita schien unterdessen ziemlich überrascht, dass der junge Student so positiv beeindruckt war von der Location. Irgendwie konnte er ja ihre Verwunderung verstehen. Auch wenn er es selber nicht so gerne zugab: Er konnte schon hin und wieder ein kleiner Snob sein und hatte dementsprechend auch so manche Ansprüche. Aber dennoch...Der Braunhaarige wartete mit seiner Antwort noch bis er den Platz neben seiner Gastgeberin eingenommen hatte. "Ja, ich hab vielleicht schon mehr gesehen als die meisten Leute hier in diesem Dorf. Aber ich kann auch Gefallen finden an Sachen oder eben Orte, die auf den ersten Blick nicht so besonders aufregend wirken." Es musste nicht immer total extravagant sein. Manchmal reichte eben auch so etwas Simples wie ein wenig Licht und eine nette Laube, um aus einem Garten einen Ort der Entspannung und Freude zu machen. Sky war sehr wohl bewusst, wie nahe er und Noita sich gerade waren. Das war irgendwie unvermeidlich, nachdem sie sich gemeinsam eine Decke teilten. Trotzdem registrierte der Student jede noch so kleine Berührung wie einen Stromschlag. Er hoffte, dass es Noita nicht unangenehm war. Aber vielleicht brauchte sie nach dem negativen Tag auch etwas Nähe zu einer Person. Er kannte es ja selber von sich, dass eine Berührung manchmal Wunder wirken konnte. Auch wenn sie natürlich nicht alles Vergessen machen konnte. Erneut huschte durch seinen Kopf die Frage, was Noita zugestoßen war. Trotz ihrer zierlichen Statur hatte sie auf ihn bei den letzten Treffen trotzdem immer so stark gewirkt. Er konnte aber gar nicht so lange über diese Gedanken brüten, da wurde er von der Schwarzhaarigen angestupst. "Oh, das fühlt sich nach einem ziemlich ernsten Schritt an.", versuchte er Noita wieder ein wenig aufzuziehen. Eine Wohlfühlort war ja doch etwas sehr intimes, wo man vielleicht nicht unbedingt gleich jede Person dabei haben wollte. Nach diesem Scherz verlor sich Noita ganz in ihren Schilderungen, was den Garten anbetraf. Sky stützte sich mit einer Hand ab und blickte sie aufmerksam ab. Wobei er ihr nach ein paar Sätzen schon nicht mehr seine volle Aufmerksamkeit widmete. Viel mehr betrachtete er ihre wilden Gesten, bewunderte diese Energie mit der sie über diesen Ort sprach. Und da waren immer wieder diese verdammten Berührungen, mit der sie ihn schon ein wenig aus dem Konzept brachte. Erst als sie zu einem doch etwas philosophischen Thema kamen, wachte Sky wieder aus seiner Trance auf. "Das ist eine verdammt schwierige Frage und ich würde mir für die Antwort gerne die Worte eines berühmten Psychologen ausborgen: Es gibt im Leben manchmal Zufälle, die Schicksal spielen können.", erwiderte er mit einem schiefen Lächeln.

    Sky und Noita


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    Sky schalt sich innerlich für seine dumme Antwort auf ihre Frage. Er durfte nicht vergessen, dass das Mädchen vor ihm scheinbar gerade eine schwierige Zeit durchmachte und somit in einem sehr verletzlichen Zustand war. Es war also wirklich nicht der geeignete Zeitpunkt um jetzt irgendeinen blöden Spruch von sich zu lassen. Also nahm er sich gedanklich vor, dass er mit seinen scherzhaften Antworten ein bisschen sorgsamer umging. Auch wenn es ziemlich süß aussah, wenn Noita verlegen war. Der leichte rosa Schimmer auf ihrer hellen Haut war ein schöner Kontrast...Halt stopp! Konzentration. Kaum merklich schüttelte er seinen Kopf. Er war hier um die Schwarzhaarige zu trösten. Nichts weiter. Und er schien bis jetzt seine Sache gar nicht mal so schlecht zu meistern. Noita hatte zwar noch ein wenig gerötete Augen, aber das Lächeln auf ihrem Gesicht wirkte authentisch und es machte Sky zugegeben ein wenig stolz, dass wahrscheinlich er der Grund dafür war. Er hatte eine positive Wirkung auf sie. Genauso schien sie es auch zu sehen, zumindest traf sie eine Aussage, die nun wiederum ihn verlegen machte. "Ach, Quatsch...", murmelte er und schenkte Noita dabei ein breites Lächeln. Er fühlte noch die zarte Berührung von ihr, da stand sie schon längst ein paar Schritte weiter und fragte ihn, ob er was trinken möchte. "Ein Tee ist gar keine so schlechte Idee.", antwortete er ihr und deutete mit seinem Kopf auf den Teekocher. Als sie von einem Déjà-vu sprach, war er zunächst nicht ganz sicher, was sie damit meinte. Aber dann fiel es ihm wieder ein. Tatsächlich, er war gerade eben erst in die WG gekommen und da stand sie da. Wieso sie überhaupt dort war, war ihm schon wieder entfallen. Oder hatte er es überhaupt gewusst? Eigentlich war es ja egal. Hauptsache, sie war dort gewesen und sie hatten sich so kennen gelernt. Hätte er in dem Augenblick schon gewusst, dass sie ihn irgendwie nicht mehr losließ. Er nahm seine Tasse von Noita entgegen und blies sanft über die glatte Oberfläche des Getränks, während er Noita dabei beobachtete wie sie den ersten Schluck nahm. Es musste ein sehr guter Tee sein. Vielleicht aber war sie auch einfach nur froh, dass sie etwas zum Trinken hatte. Die Schwarzhaarige öffnete dann wieder ihre Augen und Sky fühlte sich ein wenig ertappt, dass er ihr so lange zugesehen hatte. Doch ihr schien es nicht wirklich aufzufallen beziehungsweise kam ihr ein anderer Gedanke, der so plötzlich kam, dass Sky sich ein Lachen - Majo zuliebe die Hexe soll auf keinen Fall aufwachen und alles zerstören - verkneifen musste. "Wow, ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, ob das ein Kompliment sein soll oder doch eher eine Beleidigung", erwiderte er und hoffte natürlich auf ersteres. Sky achtete sehr auf sein Äußeres und brauchte auch dementsprechend lange um einen Look zusammenzustellen. Es wäre nett, wenn das ein wenig Anerkennung bekommen würde. Noita kritzelte etwas auf eine Serviette und ging in das Zimmer, wo ihre Cousine schlief. Sky wollte nur zu gerne wissen, was sie geschrieben hatte, aber es wurde ihm leider nicht verraten. Stattdessen ging es für ihn gut ausgerüstet mit Kuscheldecke und dem Tee nach draußen. Der Garten war Sky bisher gar nicht aufgefallen, aber wie hätte er das auch. Bis jetzt kannte er ja nicht alle Räume des Hauses. "Wow.", kam es zunächst aus ihm heraus, während er sich genau umsah. "Also, wenn ich so einen Ort bei mir Zuhause hätte, würde ich dort wohl auch viel Zeit verbringen." Er setzte sich zu Noita und ließ sie die Decke über ihn legen. "Man kann oft seinem Schicksal nicht entrinnen. Also wenn man zumindest an Schicksal glaubt.", meinte er und rückte ein wenig näher zu der jungen Frau, damit die Decke nicht so spannte. War es Zufall, dass er damals Noita in der Küche traf? Oder doch etwas Größeres?

    Sky und Noita


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    Sky war es zwar gleich, aus welchem Grund auch immer, Noita scheinbar so unglaublich traurig war. Aber er konnte dennoch nicht umhin, dass er sich ein paar Szenarien in seinem Kopf überlegte. Diese waren wohl allesamt ziemlich unrealistisch, sah er doch oft ihre grauenhafte Cousine darin als die Übeltäterin. Aber wenn er eines an dieser blonden Furie zu schätzen wusste, dann, dass ihr Noita am Herzen lag und sie zu 99 Prozent nicht für ihre Trauer verantwortlich war. Er fragte sich auch, wo Majo überhaupt war. Sie hätte wohl niemals die Schwarzhaarige in diesem Zustand alleine gelassen. Wahrscheinlich war sie eh irgendwo in dem Haus. Für den Moment aber war Sky glücklich, dass gerade sein Moment gekommen war, sich um Noita zu kümmern. Dieser Aufgabe fühlte er sich definitiv gewachsen. Die Umarmung zwischen ihnen war sehr innig und auch wenn der Student wusste, dass sie noch immer weinte, fühlte er sich gerade sehr gut bei dieser sanften Berührung. Vielleicht tat es ihr auch gut, zumindest schien sich ihr Körper zu entspannen. Eine Umarmung konnte wirklich Wunder bewirken. Er entschuldigte sich dafür, dass er noch auf der Party geblieben war. Keine Ahnung, wieso er das tat. Noita jedenfalls schien seine Entschuldigung nicht zu verstehen. Auf jeden Fall glaubte er ihre leichte Bewegung als Kopfschütteln deuten zu können. Aber Sky war nun einmal ziemlich egoistisch gewesen. Auf jeden Fall empfand er das so. Er hatte sie gleich zu Beginn an getroffen, war schon da wegen ihres Auftretens ein wenig besorgt gewesen. Aber als er dann Alex wieder hatte und dann auch noch auf Antoinette traf...Er hatte den Gedanken an sie einfach beiseite geschoben. Sie waren vielleicht noch nicht wirklich richtige Freunde, aber das war in so einer Situation doch egal, oder? Er hatte gesehen, dass sie traurig war und hätte sofort handeln müssen. Vielleicht würde sie dann jetzt nicht mehr so verheult aussehen. Sie standen eine gefühlte halbe Ewigkeit vor der Tür in ihrer engen Umarmung. Für Sky war es überhaupt kein Problem, er hatte nur Angst, dass es Noita vielleicht zu kühl wurde. Er spürte auch einen kleinen Stich als sich die Schwarzhaarige schlussendlich doch wieder von ihm löste. Was wohl aber auch richtig war. Sie konnten nicht ewig so stehen bleiben. Sie weinte noch immer. Der Anblick löste bei Sky eine sorgenvolle Miene aus. "Ich bin gerne da.", bekräftigte er noch einmal sein Statement von vorhin und für einen Augenblick bildete er sich ein, dass er da wieder diesen wundervollen Ausdruck, das Strahlen, in ihren Augen entdeckt hatte. Aber bevor er sich deswegen sicher war, war es auch schon wieder weg. Noita ließ ihn herein und deutete ihn aber zugleich auch, dass er leise sein musste. Der Grund dafür lag im Wohnzimmer und Sky war unglaublich dankbar, dass Majo scheinbar einen sehr tiefen Schlaf besaß. Gemeinsam mit Noita ging er in die Küche, wo diese ihm eine Frage stellte, die ihn doch ein wenig überraschte. "Also, ich hatte nicht vor gleich wieder abzuhauen.", begann er zunächst etwas scherzhaft seine Antwort, bevor er wieder ernster wurde. "Ich bleibe hier, so lange du willst. Genau so, wie wir jetzt das tun werden, auf das du Lust hast." Es war sein Ernst gewesen, dass er nicht für die Geschichte hinter ihrer Traurigkeit da war. Wenn sie sie erzählten wollte, war es ihm zwar auch Recht. Aber viel lieber wollte er sie auf andere Gedanken bringen und vor allem eines: Wieder richtig Lachen sehen.

    Sky und Noita


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    Es war passiert. Sky hatte auf die Klingel gedrückt und jeden Moment würde wohl die Tür aufgehen. Bis dahin musste er sich irgendetwas vernünftiges überlegt haben. Einen Grund, wieso er einfach so hier aufkreuzte. Er hatte sich zwar mit der Schwarzhaarigen bis jetzt sehr gut verstanden, aber er war jetzt nicht wirklich ein Freund. Jemand, der einfach jederzeit in das Haus hineinspazieren konnte, wann er wollte. Die Frage war: Wollte er so jemand für Noita werden? Er haderte sichtlich mit seiner Entscheidung hierher gekommen zu sein und wäre wohl am gehen gewesen, wenn sich dann nicht auf einmal die Tür geöffnet hätte. Zunächst fiel Sky ein großer Stein von Herzen. Es war nicht Majo, die ihm die Tür aufmachte. Er hatte keine Lust auf diese furchtbare Person gehabt, auch wenn er damit rechnen musste, dass sie wahrscheinlich ebenso Zuhause war. Was ihn dann als Nächstes auffiel war, dass Noitas ohnehin schon großen Augen noch riesiger wirkten als sie ihn erkannte. Es war eindeutig, dass sie ihn nicht erwartet hatte. Wie auch? "Jap, das ist mein Name.", versuchte er zu scherzen, doch das Grinsen schlief ihm ein als er Noita, die vor ihm stand, nun so richtig betrachtete. Sie sah nicht gut aus. Die Augen ganz glasig und ihre Wangen gerötet und dass sicher nicht vor Verlegenheit. Er hatte sich auf dem Fest also nicht getäuscht. Sie war unglaublich traurig. Wieso auch immer. Sky wusste es nicht. Es war ihm aber auch egal. Er war nicht hierher gekommen mit dem Ziel jedes kleinste Detail von Noita's Leid zu hören. Auch wenn er selbstverständlich für sie da war. Aber was er wirklich wollte, war, dass es hier wieder besser ging. Sie hatte so ein wunderschönes Lächeln und ihre Augen funkelten dabei richtig. Er blinzelte verwirrt als Noita zu einer Entschuldigung ansetzte. Er wusste nicht so genau, wofür sie sich denn entschuldigen wollte. Da gab es doch nichts. Sie konnte ihre Frage nicht vervollständigen und setzte daher zur nächsten an. Eine Frage, wo Sky zwar die Antwort wusste, aber sich nicht sicher war, ob er sie mit Noita teilen wollte. Vielleicht fand sie es überhaupt nicht toll, dass er extra für sie nach Sternbach gekommen war. Vielleicht hielt sie ihn für einen Spinner. Verlegen räusperte er sich. "Also ich..." Doch er kam gar nicht weiter, da machte die Schwarzhaarige ein paar Schritte auf ihn zu und er spürte ihren Körper ganz nah an seinem. Da hatte jemand eine Umarmung bitter nötig. Sky senkte seinen Kopf, sodass sein Gesicht gefährlich nahe an Noita's Haaren waren. Er glaubte schon fast ihr en Duft wahrnehmen zu können. Seine Hände legte er auf ihren Rücken und drückte sie noch enger zu sich. "Als ich dich auf der Feier sah...Ich wusste, dass ich kommen muss. Tut mir Leid, dass ich so lange gebraucht habe.", murmelte er.

    Sky kommt an


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    Es war irgendwie faszinierend. Sky war erst einmal in diesem Haus gewesen, was nun schon einige Wochen zurücklag und er musste zugeben, dass er damals ein klein wenig angetrunken war. Und doch, hatte er heute sofort wieder hergefunden. Nun, zumindest mit der kleinen Hilfe des Taxifahrers. Er konnte nach wie vor nicht genau benennen, wieso er jetzt vor diese Haustür stand und an sich herumzupfte. Er war auf einer Party gewesen und hatte dort mit Antoinette im Grunde eine tolle Gesellschaft gehabt. Und was auf das Ganze noch oben drauf kam: Er hatte wieder von Juliet gehört. Sie war auch dort gewesen, war noch am Leben und schien nicht abgeneigt zu sein ihn wiederzusehen (wäre auch schlimm, wenn doch). Trotz alldem war Sky von Riverport abgehauen und hatte den doch ein wenig längeren Weg nach Sternbach auf sich genommen, um...ja, um was jetzt genau? Noch stand er vor der Haustüre und hatte sich nicht getraut auf die Klingel zu drücken. Er wollte jetzt auch nicht wie irgendein Stalker wirken. Außerdem hatte er ein klein wenig Angst, dass nicht Noita, sondern Majo die Tür aufmachte und ihn womöglich gleich an Ort und Stelle zerlegte. Noita hatte auf dem Fest so traurig gewirkt und Sky war wie ein Verrückter hierhergefahren, um seine starke Schulter zum Anlehnen zu bieten. Was, aber, wenn er sich getäuscht hatte? Als er sie das letzte Mal gesehen hatte, wirkte sie gar nicht mehr so traurig? Und, fand sie es vielleicht seltsam, dass er jetzt hier war? Mon Dieu, er machte sich eindeutig zu viele Gedanken! Bevor er es sich noch anders überlegen konnte, drückte er auf den Knopf. Schnell fuhr er sich ein wenig durch seine langen Haare. Er sollte zumindest gut aussehen, wenn sie die Tür aufmachte.

    Eunice und Dorothy


    2869-eunice-jpgDorothy schien genauso von Sophia zu denken wie Eunice. Gleichzeitig fügte sie noch etwas hinzu, dass das dickliche Mädchen ein wenig zum Nachdenken brachte. Tatsächlich wurden immer wieder schlechte Worte über den Adel verloren. Dieser war hier in der Stadt vor allem durch die De-Saint-Coquille-Familie vertreten. Eunice konnte aber gar nichts Genaues dazu sagen. Sie traf sehr selten auf ein Mitglied dieser Familie. Sophia war sicher die Erste seit Monaten. Es kam ja auch nicht so oft vor, dass sie die Villa verließen. Wieso auch? Sie hatten dort doch nahezu alles und die Bediensteten kümmerten sich garantiert gut um sie. Sie waren ab und zu auch nett zu den Bürgern, zum Beispiel als sie den Maskenball für alle veranstalteten. Gut, da war dieser blonde Adelige gewesen, der nicht sehr nett zu Eunice war. Aber es gab schon immer Menschen, die sie wegen ihrem Äußeren oder ihrer naiven Art aufgezogen hatten. "Ich glaube, dass es beim Adel wahrscheinlich genauso viele nette und nicht ganz so nette Menschen gibt wie bei uns Bürgern.", erwiderte sie also nur. Eunice war immer sehr diplomatisch und verlor nie ein schlechtes Wort über jemanden. Das passte einfach nicht zu ihrem Gemüt. Was dafür umso mehr auf sie zutraf war ihre Liebe für die Kulinarik, allem voran Süßspeisen. Als sie von Dorothy gefragt wurde, ob sie denn gerne backte, konnte sie nur mit einem großen Lächeln mit dem Kopf nicken. "Oh ja! Ich liebe es, wie du mit so simplen Zutaten wie Mehl, Butter und Zucker, etwas absolut Köstliches erschaffen kannst. Vor allem, das Kneten vom Teig ist einer meiner Lieblingsbeschäftigungen! Leider bieten wir bei uns in der Bar keinen Kuchen an und ich komme daher nicht so oft dazu einen zu backen.", antwortete sie ausführlich.

    Dorothy schien jedoch nicht zu sehr auf das Thema Backen eingehen zu wollen. Was wohl vor allem daran lag, dass ihr noch die Szenen von Vorhin schwer auf dem Magen lagen. Eunice konnte es ihr gar nicht verübeln. Es war wirklich eine sehr unangenehme Situation gewesen und sie war selber recht aufgewühlt gewesen. Erst der Kuchen konnte sie so richtig wieder beruhigen. Aber alles was sie der Grünhaarigen mit der Kapuze sagte, meinte sie auch so. Aus tiefstem Herzen. "Ja, das meine ich. Du bist so bedacht auf dein Umfeld. Und dabei ist es dir nicht so wichtig, ob es Fern ist oder jemand, den du nicht so gut kennst. Du sorgst dich um andere und dafür musst du ja viel Platz da drinnen haben.", fügte sie mit Nachdruck hinzu und deutete mit ihrem Zeigefinger auf den Brustkorb ihres Gegenübers. "Ach, wir laufen Eric sicher mal wieder über den Weg. Die Stadt ist ja nicht so groß.", sagte sie lachend, bevor sie sich ein weiteres Stück Kuchen in den Mund schob. "Das habe ich gern gemacht. Ich genieße eure Gesellschaft sehr."

    Maerwen und Kiel


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    Es war für die Dunkelelfe unbegreiflich, dass sie noch immer hier vor diesem Stand blieb und weiter mit dem schmächtigen Jungen sprach. Es war wirklich so gar nicht ihre Art mit irgendeinem Fremden Smalltalk zu betreiben. Wobei die Fragen, die Kiel ihr stellte, zum Teil ja schon wirklich über ein lockeres Gespräch hinausgingen. Genauso die Frage zu Electra's Liebesleben. Es erschien schon wieder die kleine Furche auf ihrem Nasenbein, die stets sehr deutlich signalisierte, dass ihr etwas überhaupt nicht gefiel. Wie kam er denn jetzt auf diese Frage? Und noch dazu war das ja doch etwas sehr intimes. Sie wollte den jungen Mann eigentlich schon zurechtweisen, da wurde ihr bewusst, dass sie sich vielleicht ein wenig missverständlich ausgedrückt hatte. Also schüttelte sie den Kopf. "Ich meinte mit Beziehungen, nicht nur diejenigen, die einen romantischen Charakter haben. Sondern auch freundschaftliche." Ihr Ton war zwar noch immer sehr weit weg von Freundlichkeit, aber zumindest hatte die Schärfe ein wenig abgenommen. Ein gutes Zeichen, wenn man es denn so werten wollte. Sie wollte seine Frage auch noch unbedingt beantworten, aber sie wusste noch nicht genau, wie. "Ich...ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob sie im Moment verliebt ist. Aber ich glaube nicht. Meine Herrin geht nicht so oft nach draußen.", fügte sie schlussendlich hinzu. Es war eine sehr schwierige Situation. Einerseits wünschte Maerwen sich oft, dass Electra ein paar Freunde hier in Trampoli fand. Sie wirkte oft so unglaublich einsam. Gleichzeitig war es aber für eine Adelige wie sie äußerst gefährlich sich auf den Straßen ohne Schutz herumzutreiben. Was man also machte, es war nicht so einfach.

    Kiel war während den Gespräch damit beschäftigt sich die verschiedenen Objekte auf dem Händlertisch anzusehen. Maerwen beobachtete ihn ruhig. Sie selber berührte nicht gerne Sachen, die zum Verkauf standen und sie sich nicht sicher war, ob sie zuschlagen wollte. Aber das musste ja jeder selber wissen. Fast schon konnte man den Anflug eines Lächelns bei ihr erkennen, als der Junge erschrocken feststellen musste, dass er gerade Knochenstücke in der Hand hielt. Menschen. Sie konnten ab und zu wirklich zimperlich sein. Vielleicht war es auch dieser kurze Augenblick der Belustigung, der das Herz der Dunkelelfe für Kiel erwärmte und wieso sie ihm eine direkte Frage stellte. Eine, die bei ihm scheinbar einen oder mehrere Gedanken hervorrief, die ihm unangenehm waren. "Ach, gar nichts?", fragte sie gleich nach. Sie hatte schon immer ein gutes Gespür dafür, wenn jemand nicht die ganze Wahrheit sprach. Seine Antwort, die dann kam, überraschte sie jedoch ein wenig. Sorge spiegelte sich auf ihrem Gesicht. "Gab es denn hier in der Stadt schon so viele Angriffe? Ich wohne hier noch nicht so lange, deswegen ist mir nichts bekannt.", erklärte sie sich. Wenn es hier öfters zu Angriffen kam, dann musste sie unbedingt dafür sorgen, dass Electra in Sicherheit war! Es war irgendwie zu erwarten, dass ihre Frage nun an sie zurückgestellt wurde. Aber trotz der Vorhersehbarkeit hatte Maerwen nicht wirklich eine Antwort darauf. "Es gibt nichts, was ich mir wünsche. Ich arbeite und lebe für meine Herrin und alles, was ich tue, dient dazu, sie glücklich zu machen."

    Sky und Antoinette // geht


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    Sky hörte interessiert zu, wie Antoinette ihm auf seine Frage antwortete. Dabei hatte sie es sehr treffend beschrieben: Ihre Erklärung, wieso sie nach Riverport gekommen war, war tatsächlich nicht allzu romantisch. Er glaubte in ihre Stimme Wehmut zu hören, als sie von ihrer Entscheidung sprach, Belgien zu verlassen. Hatte sie vielleicht sogar Heimweh? In gewisser Weise litt Sky an etwas Ähnlichem, wobei es ja doch das genaue Gegenteil von dem war, was die Blauhaarige verspürte: Er sehnte sich nach der Ferne. Wollte wieder Reisen, neue Länder entdecken, andere Kulturen kennenlernen. Hier in Riverport hielt ihm nur wenig. Er mochte die Stadt nicht besonders, war auch kein Fan von dem Drama, dass irgendwie an jeder Straßenecke zu warten schien. Zu mal es Riverport doch irgendwie an kulturellen Wert fehlte. Wäre er nicht erst seit wenigen Monaten wieder hier, hätte er wahrscheinlich sofort wieder ein Ticket gebucht. Aber er saß jetzt nicht unbedingt auf einem riesigen Geldhaufen und vielleicht gab es ja mittlerweile etwas, dass ihn Riverport - oder vielmehr Sternbach - doch ein wenig reizvoller machte...Antoinette schien wohl verlegen zu sein, dass sie so viel erzählte. Sky wollte eigentlich schon ansetzen und sie beruhigen, dass er das alles wirklich spannend fand und keines Falls langweilig. Aber die Belgierin hatte noch nicht einmal zu Ende erzählt, da wurde sie von seinem unmöglichen besten Freund unterbrochen. Was für ein Arsch. Wenn er nachher mal seine Hände frei hatte, musste er den Silberhaarigen unbedingt eine Nachricht schreiben, die sich gewaschen hatte. Als Antoinette meinte, dass Sky ruhig Alex nachgehen konnte, schüttelte der Student vehement seinen Kopf. "Ich laufe niemanden hinterher, der offensichtlich nicht an meiner Gesellschaft interessiert ist. Oder an deiner. Im Gegensatz zu Alex habe ich noch décence." Anstand. Hatte er den wirklich? Vor seinem inneren Auge tauchte ein verheultes Augenpaar auf. Wunderschöne rote Augen, die so ein Leuchten hatten, wenn sie nicht gerade die Tränen zurückhielten. Sky hatte diesen Anblick den ganzen Abend nicht wirklich vergessen können. Er räusperte sich und versuchte sich wieder auf sein Gegenüber zu konzentrieren. Aber es wollte einfach nicht funktionieren. Mittlerweile hatte sich die Feier auch schon fast aufgelöst. Es waren kaum noch Leute da, so weit Sky das beurteilen konnte. Er blickte auf den Becher in seiner Hand, der schon leer war. Als ob er dort die Antwort auf den inneren Konflikt finden konnte, den er da gerade in sich austrug. Als er dann wieder zu Antoinette blickte, erschien auf seinem Gesicht ein reumütiges Lächeln. "Jetzt fühle ich mich tatsächlich ein wenig schlecht, aber...es gibt da noch eine Sache...also eigentlich jemand...es lässt mir keine Ruhe und ich muss gehen." Er wusste, dass man aus dem Kauderwelsch wohl nicht wirklich schlau werden konnte. "Es tut mir furchtbar Leid, aber hier!" Er drückte ihr rasch sein Ersatzhandy in die Hand. "Tipp deine Nummer ein und wir verabreden uns mal. Dann können wir beide wieder unsere Lieblingssprache sprechen.", erklärte er mit einem Grinsen. Nachdem Antoinette dies gemacht hatte, verabschiedete er sich bei ihr und machte sich auf den Weg.

    Eunice, Dorothy (und Sophia)


    2869-eunice-jpgEs freute Eunice, dass sie scheinbar so vertraut mit Dorothy wirkte. Sie hatte nicht wirklich viele dicke Freundschaften. Irgendwie war sie dafür immer viel zu sehr in ihrem eigenen kleinen Universum gefangen. Vielleicht lag es aber auch an ihrer sanften, ruhigen Art, dass sie nicht gleich auffiel. Jedenfalls war sie ganz froh darüber Dorothy kennen gelernt zu haben und sie war sich auch eigentlich sehr sicher, dass es für die Kapuzenträgerin auch ein Vorteil war neue Bekanntschaften zu schließen. Sie wollte jetzt keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber das Verhalten von Dorothy und ihre enge Bindung zu ihrem Plüschtier ließen darauf schließen, dass sie wohl ebenfalls ihre Schwierigkeiten damit hatte tiefere Freundschaften zu schließen. Eunice wollte eigentlich noch etwas zu dem Thema sagen, doch da kam die Kellnerin mit ihren Kuchen zu ihnen und ihre Aufmerksamkeit lag dann auf der Nachspeise, die so verlockend aussah. Das zufriedene Lächeln, dass bereits während des Gesprächs auf ihrem Gesicht erschienen war, wurde nur noch breiter. Wenn das Kuchenstück auch noch so schmeckte wie es aussah, dann war der heutige Tag einfach perfekt! Also, natürlich war die Situation mit der Elfe nicht gerade toll gewesen. Aber ein guter Kuchen mit Liebe in der Zubereitung konnte diese Ereignisse schnell vergessen machen. Sie wollte schon mit der Gabel in den flufüigen Teig stechen, da fiel auch ihr das unglückliche Gesicht von Dorothy auf. Wie konnte jemand nur so eine Miene ziehen, wenn er einen so tollen Erdbeerkuchen vor sich stehen hatte? Es mit der Zeit dämmerte es ihr, dass es an der fehlenden zweiten Gabel lag. Sie hatte es gerade erst kapiert, da stand Sophia schon auf und versprach sich um die fehlende Gabel zu kümmern. Eunice war ihr sehr dankbar dafür. Auch wenn sie natürlich dasselbe für Dorothy gemacht hätte. „Sophia scheint richtig liebenswürdig zu sein.“, platzte es aus ihr heraus und sie lächelte ihr Gegenüber freundlich an. Hoffentlich machte Dorothy sich nicht zu viele Gedanken über dieses Missgeschick. Doch irgendetwas schien sie weiterhin zu belasten. Auf ihrem Gesicht spiegelten sich unzählige Emotionen, die Eunice nicht zu deuten wusste und sie verhielt sich auf einmal noch seltsamer als noch vorhin. Eigentlich wollte ja die Wirtstochter nichts lieber als den Kuchen vor ihr zu essen, doch das Verhalten von Dorothy hielt sie davon ab. Also sie hatte schon ein, zwei Bissen ganz verstohlen gegessen, aber sie konnte sich auf dieses Erlebnis nicht voll und ganz einlassen. „Habe ich was?“, fragte sie verwirrt nach, doch die Frage wurde scheinbar schon wieder verworfen. „Oh, der Kuchen schmeckt sehr gut. Ich glaube, es ist ein besonderes Gewürz drinnen, ich konnte es aber bis jetzt noch nicht herausschmecken.“, antwortete sie freudig auf die Nachfrage. Aber Dorothy interessierte es eigentlich gar nicht, wie der Kuchen schmeckte. Ihre Gedanken waren ganz woanders und endlich stellte sie eine Frage, die auch Eunice begreifen ließ, was sie genau beschäftigte. „Ach Süße…“, kam es aus ihrem Mund und sie wollte instinktiv nach Dorothys Hand greifen, hielt aber in der Bewegung inne. Sie war sich nicht sicher, wie diese zu Berührungen stand. Sie vermutete mal, dass sie es nicht so mochte. „Glaub mir, es war die richtige Entscheidung zu gehen. Wir waren dort nur im Weg und waren so…naja…Ballast? Also, Eric konnte sich so sicher besser auf die Situation konzentrieren.“ Sie nahm noch einen Bissen von ihrem Kuchen und ließ den Teig langsam in ihrem Mund auflösen. „Es ist schön, dass du dir Sorgen um Eric machst. Das zeigt, dass du ein Mädchen mit einem großen Herz bist.“, fügte sie noch mit einem kleinen Zwinkern hinzu.

    Maerwen und Kiel


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    Maerwen hatte scheinbar ein ganz schüchternes Exemplar von Mann erwischt. Zumindest glaubte sie es daran zu erkennen, dass er den Blickkontakt mit ihr nicht aufrecht erhalten konnte. Es war erfrischend. Die meisten Männer hatten sowieso ein wenig zu viel Selbstvertrauen. Die Dunkelelfe konnte es gar nicht ausstehen, wenn sie mit ihrem übersteigerten Selbstbewusstsein und einem selbstverliebten Grinsen vor ihr standen. Nur zu gerne wischte sie ihnen diesen Ausdruck aus ihrem Gesicht. Da ihr gegenüber überhaupt nicht so war, hatte er schon einen klitzekleinen Pluspunkt bei ihr. Auch wenn sie es ihn im Moment nicht wirklich spüren ließ. Aber tatsächlich konnte Maerwen noch grimmiger sein, wenn sie wollte. "Hmm..." War zunächst das Einzige, was Maerwen zu Kiel's Erläuterungen herausbrachte. Ihre Miene blieb unbewegt und verriet zunächst gar nichts über ihre Meinung zu dem Ganzen. Ihr Blick glitt über den Stand und das ganze Sortiment, was dort ausgebreitet vor ihnen lag. Es gab hier tatsächlich so einiges mehr als nur die Kugeln. Und Maerwen hätte sich den Rest sicher auch noch näher angesehen, wenn sie da nicht von ihrer neuen Bekanntschaft gestört worden wäre. "Nun gut." Es kam ganz leise aus ihr heraus. Sie konnte selber nicht glauben, dass sie noch immer hier stand und weiter über dieses Thema sprach. Aber sie hatte gerade nichts besseres zu tun. Und irgendwie interessierte sie der Kram ja doch ein kleines bisschen. "Meine Herrin will mehr über ihre Beziehungen wissen. Was die Zeit so bringt...also glaube ich zumindest.", antwortete sie und blickte Kiel gespannt an. "Was würde Sie interessieren?" Dass sie plötzlich Interesse zeigte an Kiel, überraschte sie selber ein wenig.

    Sky, Antoinette und ein treuloser Schuft


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    Es war wirklich eigenartig wie schnell sich eine Stimmung doch drehen konnte. Bis gerade eben war Sky noch auf einem Hoch gewesen. Er war auf einer Party, er hatte endlich mal wieder seinen besten Freund an seiner Seite und dann war da noch dazu diese bezaubernde Dame, die ihn durch ihre Sprache an das geliebte Land erinnerte, an das er nur zu gerne dachte. Doch Alex war unaufmerksam nicht ganz bei der Sache. Und dabei war es auch ziemlich egal, dass er immer wieder für flüssigen Nachschub sorgte. Sky wusste ganz genau, wieso sein bester Freund sich nicht wirklich an der Unterhaltung der restlichen Zwei beteiligte. Er hatte schon wieder sein Hirn ausgeschaltet und ließ sich von dem bekloppten Ding in seiner Hose lenken. Und das wegen dieser Frau, die das auf keinen Fall wert war... Leider konnte der Braunhaarige seinen Freund nicht so gut ablenken. Das lag zum Teil auch daran, dass er sich dazu verpflichtet fühlte das Gespräch mit Antoinette am Laufen zu halten. Sie war ihm sehr sympathisch und konnte beim besten Willen nichts dafür, dass sie gerade ein Ticket für die "Will they, won't they?"-Show gelöst hatte. "Ah, eine Party klingt tatsächlich nach einem Ort, wo man Alex auf jeden Fall auffindet.", meinte er grinsend und schlug den Silberhaarigen spielerisch auf die Schulter. Aber der schien das nicht einmal zu bemerken. "Oh, wow. Das hört sich aber auch nach einem beeindruckenden Lebenslauf an. Aber was hat dich dazu bewegt ausgerechnet hier in Riverport eine Confiserie zu eröffnen?" Sein Interesse war von wahrer Natur. Es war kein Geheimnis, dass Sky nicht wirklich viel von seiner Heimat hielt. Sie war ja doch sehr unkultiviert und trist im Gegensatz zu solchen Metropolen wie Paris. Nur an Drama schien es hier nie zu mangeln. Wenn man davon spricht... Alex verabschiedete sich kurz angebunden von ihnen und Sky starrte ihn ungläubig nach. So sah er auch, dass Yumi ihm wie eine läufige Hündin folgte. Natürlich. "Mann, ich muss mich für Alex entschuldigen.", wendete er sich dann wieder Antoinette zu. "Manchmal hat er echt keine Manieren. Lässt uns einfach so hängen."

    Eunice, Dorothy und Sophia


    2869-eunice-jpgEunice war noch damit beschäftigt innerlich zu debattieren, ob sie ein Stück oder gar zwei Stück Kuchen bestellen sollte (immerhin war es so schwierig sich für bloß einen zu entscheiden!), da überraschte Dorothy sie damit, dass sie sich die Süßspeise mit ihrem Plüschtier teilen würde. Was vielleicht gar nicht so blöd war, immerhin konnte Fern ja nicht wirklich essen. Vielleicht wusste das Mädchen mit der Kapuze das unterbewusst auch und würde die zweite Gabel gar nicht wirklich brauchen. Eunice war noch immer sehr fasziniert von der sonderbaren Beziehung, die ihre neue Freundin mit dem Plüschtier hegte. Glücklicherweise schien Sophia sich auch sehr schnell mit dieser doch sehr eigenen Situation abgefunden zu haben und spielte wunderbar mit. Sie schien wirklich eine sehr liebenswerte, junge Frau zu sein. Eunice mochte sie auf der Stelle. Sie selber entschied sich dann für einen Karottenkuchen, der eine weiße Glasur oben hatte.

    Dorothy stellte dann der Lilahaarigen eine Frage, die sie irgendwie traurig stimmte. Sofort erschien auf Eunice's Gesicht eine mitleidige Miene. Sie selber war zwar oft und gerne alleine, wenn sie aß. Aber sie kannte dennoch das Gefühl nur zu gut, wenn man irgendwie keine Gesellschaft hatte. Am Anfang findet man so etwas vielleicht noch angenehm, aber irgendwann... Tatsächlich sprach Sophia dann das aus, was sich Eunice insgeheim dachte und so musste sie ebenfalls ein wenig lachen. "Ich kenne das nur zu gut. Ab und zu vergesse ich zuhause die Zeit und es gibt immer so viel zu tun. Aber man muss dennoch immer wieder raus und unter die Leute gehen.", pflichtete sie ihr bei. Als nun ihre neue Bekanntschaft eine Frage stellte, war es an Eunice ein wenig verlegen drein zu schauen. Sie mochte Dorothy und sie hatte innerhalb dieser kurzen Zeit definitiv schon "mütterliche" Gefühle für die Grünhaarige entwickelt, wirkt sie doch stets so ängstlich und verloren. Aber eine enge Freundschaft. "Ich war in der Kapelle, hab dort Dorothy getroffen und wir hatten dann Hunger. Deswegen sind wir gemeinsam hier.", erklärte sie. Ihr war schon bewusst, dass sie damit nicht wirklich auf die zweite Frage einging. Aber im Moment wollte sie die aufkeimende Freundschaft nicht wirklich definieren.