Beiträge von Death XIII

    Stille. Es herrschte anfangs tatsächlich wenige Sekunden lang reine Stille, ja, fast schon eine ganze Minute lang. Rick konnte mit nichten behaupten, das Mädchen hier zu kennen, doch musste er nicht lange nachdenken, um sich sicher zu sein, dass sie ganz sicher der Typ Person war, bei dem es am gefährlichsten war, wenn man sie nicht hören konnte. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, seine Zigarette doch ein paar Züge vorher zu beenden, doch dann ertönte es - das Klirren. Es ertönte wirklich ein Klirren. Okay, dann gab es jetzt einen neuen Plan. Er konnte sich getrost etwas mehr Zeit lassen und noch eine weitere rauchen. Der Latino ließ sich seine Zeit, betrat dann schließlich wieder das Haus und hörte schon von Weitem ein leises Knuspern. Und als er dann die Küche betrat, ja, eine zerbrochene Schüssel und ein kleiner Panda, der genüsslich sein Müsli am viel zu hohen Tisch schaufelte. Noch genauer hätte die Schwarzhaarige seine Erwartungen nicht treffen können, hm? Rick schritt an den Scherben vorbei, ohne diesen irgendeine Beachtung zu schenken und schaltete die Kaffeemaschine ein. "Du hast es also doch noch geschafft, huh?", bemerkte er in die Runde und kramte dabei die unterschiedlichsten, leckeren Zutaten aus dem Kühlschrank und ein paar Schubladen hervor. Es folgte eine Pfanne und ein Topf, dann eine Tasse für den bald darauf folgenden Kaffee. Keine Minute später stieg auch schon der Geruch von Spiegeleiern und eine Mischung aus Gewürzen in die Luft. "Und bist du zufrieden mit deinem Müsli, oder möchtest du auch was hier von haben?", er wand seinen Blick kurz in Pandas Richtung und zuckte dann demonstrativ mit seinen Schultern, "Vielleicht einen Tee? Einen Kaffee?"

    Kyle & Ran


    Okay. Okay, okay - eiiigentlich hatte der junge Mann damit gerechnet, jeden Moment Zeuge eines Wutanfalls ersten Kalibers zu werden, eine Standpauke zu bekommen, die definitiv Material genug für einen 'Ok Boomer'-Tweet gewesen wäre und dass er den verlorenen Alkohol wahrscheinlich sogar drei Mal bezahlen müsste, doch stattdessen.. Was? Nichts? Nicht mal ein kleiner Kommentar? Kyle war ein wenig verwundert darüber, aber zugegebenermaßen konnte er ja auch nicht genau einschätzen, wie die gesamte Situation für eine Person ausgesehen hatte, deren Alkoholpegel nicht versprach heute noch in einem möglicherweise gefährlichen Bereich zu landen. Der Schwarzhaarige warf noch einen letzten Blick zur Dame an der Kasse, die nun wohl endgültig in Feierabendfantasien vertieft war und als er dann den Kommentar seiner Begleitung hörte, schlich sich wieder das breite Grinsen von vorhin auf seine Lippen. "Being lucky is kind of my thing, you know?", erwiderte er sichtlich belustigt von ihrer Aussage und widmete sich dann erneut - diesmal jedoch mit mehr geistiger Präsenz, Gott sei Dank - der Mission eine neue Flasche 43er herzuzaubern. Und hey, tatsächlich! Diesmal blieb sie ganz! Vielleicht wäre es trotz allem eine gute Idee gewesen zwei Mal zu gehen, aber.. Ach, who cares, right? Es hatte ja offensichtlich doch noch funktioniert! Und bei Ran schien es auch noch zu laufen, auch wenn das mit dem Laufen über Glasscherben passierte, aber hey, sie kam voran und das war es doch, was zählte? Und ihre Aussage, dass sie noch nicht betrunken genug war, das war doch auch eine gute Sache! "That's the spirit.", erklärte er noch, während er zur Kasse schritt und wahrscheinlich würde sein Gehirn in ein paar Minuten noch aufholen, und realisieren, dass das eventuell doch nicht der richtige Spirit war, wenn man bedachte, dass er schon guten Alkohol und Ran fast ihr gutes Gesicht zerstört hatte, aber ja. Nicht jetzt. Jetzt war fun time!! Also.. nach der nicht ganz so fun bezahl-time. Kyle ließ seine Einkäufe auf die Theke fallen und kramte seine Karte aus der Tasche, nur um dann einige Augenblicke lang auf den Kartenscanner zu starren, zu überlegen, ob sein PIN nun doch mit 23 anfing, oder endete und das Stück Plastik wieder zurück zu tun. Nope. Nope, nope, nope. Er würde jetzt sicher nicht riskieren einen falschen PIN einzugeben, dann in Panik zu geraten und es in seinem betrunkenen Zustand noch 2 weitere Male zu versauen. Also holte er stattdessen noch sein Portmoine raus und legte einen 100€ Schein hinaus, sah kurz zu Ran und ihre Beute rüber, teilte der übermüdeten Frau mit, dass er für beide bezahlte und das so schon passte und begann das Zeug in seinen Rucksack zu packen. Als er fertig war und ihn wieder auf seinen Rücken hievte, fing sein Handy an zu vibrieren. "Oh, nice! Unser Uber sollte in 7 Minuten da sein. Oh, achso, ja.. ich hab' uns einen Uber bestellt, da eben zwischen deinem Hinfallen und.. meinem hinfallen lassen. Das passt dir doch, oder?? Ist irgendso ein Typ namens Howard, seine Bewertungen sind teilweise fragwürdig.. aber es ist gleich 4 Uhr, so I kinda figured.. yolo?"

    Gaius & Tori


    Es war so faszinierend und furchteinflößend zugleich. Tori zu beobachten, sie wirklich zu beobachten. Nicht auf eine merkwürdige, unheimliche Weise. Auf eine.. ja, was war es eigentlich, was er da tat? Warum beobachtete der Schmied die junge Frau vor sich? Nein, die Frau in seinen Händen. Lag es einfach daran, dass sie sich hier, gerade, so nahe waren? Nein, Unsinn, doch, vielleicht - ein wenig. War es Neugierde? Vielleicht, ein wenig, ja. Aber über Neugierde war dies schon lange hinaus gewachsen. Es war eine Art Staunen, Bewunderung, ein Hauch von.. Verlangen? Verlangen zu sehen, Verlangen zu verstehen, Verlangen nach mehr. Doch was genau bedeutete mehr? Es bedeutete.. einfach mehr. Mehr von Toris Essenz, von Toris Wesen, einfach mehr von der Blonden zu erleben. Ihre Augen, ihre Mimik, ihr Gesicht - jegliche Regung die sich darin abbildete zog ihn ein wenig mehr in den Bann, in einen Tanz, metaphorisch, buchstäblich, ah, war es denn überhaupt so wichtig wie genau? Der Zwerg lauschte Toris Antwort leise, wortlos, aber doch aufmerksam und ihm schlich sich ein kleines Lächeln über die Lippen. Seine Frage war so nichtssagend und gleichzeitig auch so tiefliegend gewesen. Und das, was sie darauf erwiderte? Auch darin konnte man so viel sehen, soviel daraus herausnehmen - oder aber es bei den kleinen Worten belassen, die die Maid gerade ausgesprochen hatte. Die Bezopfte merkte an, dass der langsam dunkel wurde und der Einäugige hob den Blick um wenige Zentimeter an, sah in den rot schimmernden Himmel hinauf, zur Sonne, die langsam am Horizont verschwand. "Du hast Recht..", gab er von sich, aus seinem genauen Grund, als einfache Entgegnung auf ihren Einwand. Sie tanzten noch immer, langsamer, trüber als zuvor, doch in der Gegenwart angekommen, das waren sie noch nicht. Gaius Blick gilt noch immer der verschwindenen Sonne und ihm entkam ein Schmunzeln. "Weißt du.. es ist schon irgendwie lustig. Bei mir ist es das Gegenteil. Meistens verschwende ich keinen zweiten Gedanken an irgendetwas, lebe von einem Tag zum anderen.. aber wenn ich mit dir zusammen bin, dann.. dann mache ich mir so viele Gedanken. Oft. Und gleichzeitig mache ich mir überhaupt keine. Macht das Sinn, Tori? Ist das gut, ist das schlecht? Ich weiß es nicht.." Sein Blick senkte sich wieder und er sah zurück zu den blonden Iriden vor sich. Ihm entkam ein kleines Lachen, als er realisierte, dass seine Worte einen unter Umständen sicher erschreckt haben könnten und zum Teil gab er dieses kleine Lachen von sich, um Tori zu versichern, dass sie sich keine Sorgen machen musste, dass er es nicht auf solche Weise gemeint hatte. "Es ist anders. Aber ich will nicht, dass es aufhört." Er gab ein kleines Seufzen von sich, sein Kopf senkte sich ein weiteres Stück und seine Stirn ließ sich sanft auf die der anderen nieder. Der Schmied erlaubte sich wirklich viel, was? Wie konnte er Tori einfach so, ohne Vorwarnung, bloß so nahe kommen? Hatte er überhaupt so etwas wie Manieren? Aber er war nur ein einfacher Schmied, nicht? Er schloss die Augen, spürte Toris warmen Atem auf seiner Haut. ".. Tori?", fragte er leise, seine Stimme war nicht mehr als ein fast stummes Hauchen, "Gerade.. kann ich nicht aufhören mir darüber den Kopf zu zerbrechen, warum es mich so deprimiert, dass es dunkel wird. Warum ich nicht.. nach Hause gehen will. Du bist der schlauste Mensch den ich kenne.. du musst sicher eine Idee haben, oder? Wieso immer wieder dieser Gedanke auftaucht.. dieser Gedanke, dich zu küssen, ich.." Er hielt inne, seine Lider hoben sich fast schlagartig wieder an und er setzte dazu an seinen Kopf wieder anzuheben, ein wenig mehr Abstand zwischen sich und seinem Gegenüber herzustellen. "..Was rede ich da eigentlich, ich kann doch nicht einfach.. Tori, es tut mir Leid, ich.. vergiss einfach.. ich meinte natürlich nicht, dass.. es wird dunkel, gehen. Ich sollte gehen.." Ja, was fiel dem Mann bloß nur ein? Was maßte er sich an, so etwas zu sagen? Laut auszusprechen? Zu denken? Wie sollte er das jetzt wieder hinbiegen? Gehen, ja gehen sollte er, bevor er sich und die Maid noch mehr bloßstellte, in Verlegenheit brachte.

    Hah. Er hatte selbstverständlich nicht erwartet, dass die Kleine seine Worte einfach so annehmen würde. Nicht gedacht, dass sie sich jetzt brav an den Tisch setzen und auf ihn warten, ihn vielleicht diesmal nach einem Frühstück, nach etwas zu Essen fragen würde. Ihre Gegenfrage dann brachte ihn jedoch zu einem kleinen Schmunzeln. Der Mann erwiderte nichts, nahm bloß einen weiteren Zug von seiner Zigarette, bevor er sie wieder ein Stück weit an hob, um sie halbwegs aus der Reichweite des Kindes fern zu halten und dann schien auch dem Dickkopf langsam aufzufallen, weshalb ein Aufenthalt im inneren des Hauses empfehlenswerter war. Ihrem Gesicht nach zu urteilen - sie stellte sich nicht schlecht an, doch war sie definitiv zu jung um irgendwelche Reaktionen erfolgreich zu unterdrücken - störte der Qual sie langsam doch ein wenig und schon war sie verschwunden. Wortlos kickte der Amerikaner vorsichtig, jedoch lieblos die Terassentür zu und dachte überhaupt nicht daran, sich irgendwie von Suirens Tochter irgendeinen Zeitdruck aufdrängen zu lassen. Was hatte das kleine Mädchen denn erwartet? Dass er ihr direkt hinterher rennen würde? Nein, Rick hatte noch eine halbe Kippe übrig und die würde erst einmal aufgeraucht werden, bevor er wieder rein ging. Wahrscheinlich würde in Zwischenzeit von einem bestimmten jemand etwas Dummes angestellt werden. Ja, da bestanden recht hohe Chancen. Aber in den drei Minuten, die er sich nun noch nehmen würde, konnte sie sich schon nicht aus Versehen umbringen. Vielleicht ein bisschen. Aber damit würde sie dann wohl leben müssen. Was aß sie überhaupt normalerweise? Sue war nun wirklich nicht das, was man eine fähige Köchin nennen konnte. Ah, vielleicht würde also gleich das Klirren einer Müslischüssel ertönen. Rick nahm seinen vorletzten Zug und gab ein leises Seufzen von sich. Zum einen interessierte er sich für das Mädchen, war neugierig, wollte wissen, ob sie ihn so sehr überraschen, so sehr aus dem Konzept bringen konnte, wie es manchmal auch Sue tat. Zum anderen.. war es langweilig, war es wirklich öde, wenn es irgendwie gezwungen war. Es nahm ein wenig den Reiz. War er in seinem Leben eigentlich jemals wirklich zu irgendetwas gezwungen gewesen? Nein, wahrscheinlich nicht. Konnte er dann nicht auch gehen, falls sich das Ganze hier als Enttäuschung herausstellen würde? Wahrscheinlich schon.

    Gaius & Tori


    Es war schon irgendwie witzig. Während Tori so sehr damit beschäftigt war ihre Füße zu begutachten, ihre eigenen Schritte zu verfolgen und darauf verficht es halbwegs richtig zu machen, sah Gaius soviel anderes. Auch er warf hin und wieder einen kurzen Blick, nach unten, dorthin, wo auch Toris Blick hin glitt, doch die meiste Zeit über sah er in Toris Gesicht, sah auf ihren Körper hinab, blickte auf die Hand, die die seine so sanft, so innig und auch so fern, berührte und sah dann in die Augen, die nach einer Weile von den eigenen Füßen aufblickten. Die Maid stellte sich hin und wieder ein wenig ungeschickt an und dem Zwerg entkam dabei ein lautloses Lachen. Kein Lachen, welches dazu diente sich über seinen Gegenüber lustig zu machen, keines, dass sich in irgendeiner Weise über die Fehler der Bezopften lustig machen wollte. Es war anders, auch wenn er lachte, weil sie Fehler machte, lachte, weil sie keine machte. Lachte, weil es Tori war, die dies tat und weil es Tori war, die er hier vor sich sah. Alles, was sie tat, was sie sagte, es löste immer eine Reaktion, eine Emotion in ihm aus. Und als sie dann aufsah, ihre zwei blauen Augen mit einem Mal zu leuchten begannen, sie breit und strahlend lächelte, da spiegelte sich auch auf seinen Lippen eine abgeschwächte, aber sanfte Version davon. "Du scheinst gerade wirklich glücklich zu sein.", merkte er an, aus keinem bestimmten Grund. Einfach nur, weil es das war, was er gerade vor sich sah. Einfach nur, weil er meistens ungefiltert das aussprach, was ihm durch den Kopf ging. Sie tanzten weiter, dieselbe Schrittfolge wie bisher. Mit jedem Mal wurden sie besser, ihre Bewegungen flüssiger. Hatte er Tori jemals so strahlen sehen wie bisher? Vielleicht einmal. Vielleicht zweimal. Es war schwierig zu sagen, so lange kannten sie sich doch noch gar nicht. Das Strahlen der Alchemistin machte ihn glücklich, irgendwie, wie sollten es auch nicht? Und doch konnte er es nicht ganz nachvollziehen. Der Schmied war ein Mann, der Freude an den einfachen Dingen des Lebens ziehen konnte. Doch Tori? Tori war da komplizierter, nicht? Lag ihr der Tanz, der entgangene Ball wirklich so sehr am Herzen, dass ein kleines Replikat solch einen puren Enthusiasmus in ihr auslösen konnte? "Wieso?", hängt er schließlich noch an, wieder einer dieser Momente, wo er das aussprach, was er gerade dachte. Möglicherweise war das eine unangebrachte Frage. Wer fragte schon: 'Wieso bist du gerade glücklich?' Doch er wollte es gern wissen. Nicht, um ihr ein Gefühl zu geben, es sei ihr verboten, es sei närrisch, es sei falsch. Sondern einfach nur, um das, was hinter Tori, hinter ihrer Essenz stand, zu verstehen. Es war Neugierde und wirkliches, tiefes Interesse. Ein Verlangen, den Gegenüber mit all seinen Fassetten zu verstehen. Die Frage war nur, ob auch Tori die seine Intention verstand? Es wäre tragisch, hätte sein vorlautes Mundwerk nun den Moment zerstört.

    Es waren merkwürdige Geräusche, die Panda da von sich gab. Ein leises, sanftes Tapsen nackter Füße über teurem Boden, aber dennoch ein Geräusch, dass man so früh am Morgen nicht überhören konnte, trotz der geschlossenen Tür, die die beiden Menschen voneinander trennte. Naja, getrennt hatte. Denn das leichte Tapsen war nach kurzer Zeit immer näher, immer intensiver geworden - und schließlich neben ihm angekommen. Der kleine Mensch hatte doch tatsächlich die Tür aufgeschoben und sich dann auf dramatische Art und Weise neben ihm gestellt. In einem Pyjama, der aussah wie ein Panda. Die kleine schwarzhaarige Dame stellte sich doch tatsächlich neben ihn, in seine Rauchfahne, in einem Panda-Pyjama und sah ihm mit festem Blick und genauso festen Worten entgegen, verlangte von ihm, dass er auf der Stelle etwas machen sollte. Ricks Mundwinkel zuckten bei diesem Anblick ein kleines bisschen nach oben und genauso hob er stumm seine Zigarette ein Stück weit hoch, damit diese nicht mehr halb in das Gesicht des Kindes landete. "Frühstück, huh?", wiederholte er kurz die Worte seiner Tochter und zuckte dann mit den Schultern, "Bevor du nicht wieder reingehst und kurz auf mich wartest bekommst du von mir gar nichts." Und um dieser Tatsache noch einmal Ausdruck zu verleihen, zog er erneut an seiner Zigarette und machte dort weiter, wo er aufgehört hatte, als wäre nichts gewesen. Ob sie seine Aussage interessieren würde? Ob sie gar darauf hören würde? Das war noch nicht unbedingt einzuschätzen, aber der Asiatin blieben sowieso nicht viele Optionen. Rick würde trotzdem erstmal dort bleiben, wo er gerade war. Trotzdem war er interessiert darüber was Suirens Tochter nun als nächstes tun würde. Vor allem jetzt, wo ihre Mutter weg war - würde ihr Verhalten da anders als vorher sein? Kinder waren manchmal wirklich schwieriger zu lesen, als Erwachsene. Und dieses Kind hatte allein von seiner einen Hälfte schon genug Gene, die vielversprechende Überraschungen vermuten ließen.

    Gaius & Tori


    Aufmerksam und geduldig lauschte der Einäugige den Worten der Blonden und auch, wenn eine gewisse Traurigkeit in ihren Worten lag, ihre Worte irgendwo auch eine gewisse Traurigkeit in ihm auslösten, so ließ der Zwerg sich davon nicht beirren, nicht beeinflussen. Stattdessen setzte er ein kleines, schiefes Grinsen auf und schüttelte sanft, aber bestimmt in verneinender Weise den Kopf. "Wieso bist du dir da denn so sicher? Kannst du das denn wirklich mit solch einer Gewissheit ausschließen?", fragte er die Maid mit sanfter Stimme und machte dann einen kleinen Schritt nach hinten. "Und was das Improvisieren angeht.. mach dir da keine Sorgen drum. Es geht nicht darum gut oder schlecht zu sein. Du kannst im Improvisieren unmöglich etwas falsch machen. Improvisieren ist einfach nur.. der Stimme seines Herzens, seiner Gefühle zu folgen und das zu machen, was sie einem sagen. Und beim Tanz geht es im Grunde um dasselbe." Das Lächeln auf den Lippen des Mannes wurde breiter und er machte einen weiteren Schritt nach hinten, die eine Hand der Maid noch immer haltend, so weit, dass ihre zwei Arme inzwischen komplett ausgestreckt waren und ließ diese dann jedoch los, nur, um direkt darauf seine Handfläche vorsichtig auf die ihre zu legen, so, fass sich ihre Fingerspitzen gerade so berührten. "Das hier ist in etwa die Startposition. Versuch mir alles gleichzumachen, ja? Es muss auch nicht perfekt sein.. ich bin ebenfalls etwas aus der Übung." Der Schmied ging wieder einen Schritt näher auf die Frau zu, die Hände noch immer in der selben Position verhaarend, bloß die Ellbogen zeigten nun mit ihrem Knick nach unten. "Im Grunde.. machen wir jetzt einfach zwei verschiedene Dinge. Wir gehen hin und wieder näher aufeinander zu und wir gehen wieder auf Abstand und gehen langsam, genau so wie wir am Anfang standen im Kreis umeinander herum."

    Kyle & Ran


    Für Jemanden, der gerade eben noch eine nicht allzu elegante Bruchlandung vollbracht hatte, hatte die Braunhaarige es tatsächlich ganz schön eilig. Fast schon rechnete der junge Kerl damit, dass die Dame sich erneut mit dem Boden anfreunden würde (vor allem, da man nie sicher sein konnte, wie trustworthy die Nüchternheitsaussagen eines Trinkenden waren), doch zu seiner Überraschung schaffte Ran es in einem Stück bis zu den Türen der Tankstelle. Dem Halbrussen fiel schnell auf, dass seine Kollegin wohl der Typ Mensch war, der herzlich wenig auf andere hören oder achten würde, wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte - doch selbst wenn, dass machte ihm das herzlich wenig aus. Immerhin hatte sich das Mädchen gerade auf die Besorgung von Alkohol fixiert und hey, wenn er da nicht aufm selben Nenner war, wo denn dann? Der Punk folgte seiner neugewonnenen Bekanntschaft in der Laden und man musste zugeben, dass der Laden hier für eine so verlassene Gegend echt eine respektable Auswahl hatte. Noch bevor seine Begleitung genug Zeit zu haben schien, sich im neuen Terrain umzuschauen, hatte der Gepiercte bereits das Ziel gespotted. Mit einer für die Situation unangebrachten und unverhältnismäßigen Geschwindigkeit, in etwa so, wie ein Kind, dass das Süßigkeitenregal erblickt hatte, machte er sich auf den kurzen Weg zu den gekühlten Regalen und ging dort direkt in die Hocke. "Niiicee!", brachte er erfreut hervor, als er feststellte, dass es auch an ein paar guten Alkoholsorten nicht mangelte und warf dann einen Blick zu seiner Freundin, die inzwischen in etwa hinter ihm stand. "Hey, worauf hättest du denn Lust?? Ich denke ich pack' mir einen Bacardi Razz und 'nen 43'er ein..", überlegte er laut und hatte sich währenddessen schon ersteren aus seinem Gefängnis geholt, "Bist du dabei oder willst du was eigenes?? Ist ja eigentlich auch scheiß egal wenn wir am Ende viel zu viel haben.." Und dann stand er auf um nach dem 43'er zu greifen, der weiter oben stand. Und dann ja, passierte natürlich das, was sowieso passieren hätte müssen. Beim Versuch, dann auch noch eine Flasche Cola zu balancieren, rutschte ihm der 43'er aus den Armen: "Ouh shit!!", entkam es ihm reflexartig und eben jenen Reflexen war es wahrscheinlich auch zu verdanken, dass er es wie durch ein Wunder schaffte, diesen im letzten Augenblick noch mit den Fingerspitzen vor einem Fall zu bewahren. "...", kurz blieb er still, dann setzte er jedoch ein übermütiges Grinsen auf, "Hehe, ich dachte für'n Moment echt ich hätte gefail-" Und Klirr. Er hätte sich nicht ablenken lassen sollen. Denn schon war die Flasche ihm doch noch aus den Händen geglitten. "Fuck..", fluchte er kleinlaut und sah in Richtung Kasse, wo ein Herr Mitte 50 stand und dem die Geräusche natürlich nicht entgangen waren. "Shit. Im so, so so so sorry.", erklärte er quasi in die kleine Runde und diese auch wenn die Entschuldigung ernst gemeint war, so wäre sie mit großer Wahrscheinlichkeit besser rüber gekommen, wenn er im Anschluss darauf nicht hätte anfangen zu müssen zu kichern. Aber konnte man ihm das in dem Moment echt verübeln? Irgendwie war es nämlich schon witzig gewesen. Zumindest fand er es irgendwo witzig.

    Gaius & Tori


    Den ganzen Weg über, nein, sogar noch länger, noch viel, viel länger - so unendlich lang, gar ewig war es, wie Toris Hand in seiner lag. Es war nicht so, als hätte der Schmied etwas dagegen gehabt. Nein, ganz und gar nicht. Aber es war auch nicht so, als hätte der Mann mit den spitzen Ohren sich bewusst für diese Ewigkeit entschieden. Nein, halt. Das stimmte so nicht. Es war auch überhaupt nicht mehr Toris Hand, die in seiner lag, inzwischen hätte man viel eher behaupten können, dass es die seine war, die von der Maid umklammert wurde. Sie war es gewesen, die sich, bewusst oder unterbewusst, dafür entschieden hatte ihn festzuhalten, ihn nicht los zulassen, nie, kein einziges Mal, keinen einzigen Augenblick, auf diesem kurzen, aber gleichzeitig doch auch so unendlich langem Weg nach draußen. Eine Kleinigkeit. Ja, womöglich, ganz sicher. Es war wahrscheinlich nur eine Kleinigkeit, doch irgendwie, irgendwie war sie das doch auch überhaupt nicht. Nicht für ihn, nicht gerade, nicht bei ihr. Sie ging vor, kam seiner Bitte nach - einer unbedachten, merkwürdigen Bitte und führte ihn hinaus, in ein Meer aus Feuer, einem Meer aus Lichtern und Gaius? Gaius konnte nicht anders als ihrem Körper, ihren Schritten gebannt zu folgen, dabei ein aus den Tiefen seines Inneres kommendes Lächeln auf seinen Lippen tragend. Als sie Draußen ankamen und Tori ihren Vorschlag aussprach, da entkam dem Mann ein kleines Glucksen. Es war kein Geräusch, welches einen vermuten ließe, er würde die Blonde auslachen, es war ein heiteres, herzliches, aber auch mysteriös klingendes Kichern. Etwas, was zu diesem Mann passte, aber gleichzeitig auch nicht. Es war so, als sei der Gaius, der in den Wolken lebende, naive Zwerg da, hier, aber auch ein anderer Gaius, doch wie war dieser? War das schlecht? War dies gut? Es war womöglich ungewiss, doch war es wirklich ein Grund zur Sorge, wenn er Tori doch solch einen ehrlichen Ausdruck schenkte? "Das könnte vielleicht schwierig werden.", kommentierte er dann ihren Vorschlag, schlug diesen damit doch in keinster Weise aus. Dann holte er tief Luft, stieß sie wieder aus und sein Hauch von Nervosität, von Verwirrung und Abwesenheit schien dabei ein Stück weit mit aussortiert zu werden. "Es war eine gute Idee rauszugehen. Ich weiß nicht, warum ich dachte, in einem Gebäude zu tanzen sei nach dem letzen Mal ein guter Schachzug.. Wahrscheinlich hab' ich mich ein wenig von dir mitreißen lassen.", kommentierte er, den letzten Teil seines Satzes in einer schelmischen Art und Weise und griff dann nach der anderen Hand seiner Begleitung. "Lass mich kurz überlegen.., begann er und machte dabei zusammen mit der umschlungenen Hand Toris ein paar leichte, rhythmische Handbewegungen, "Es gibt einige Arten von Tänzen.. Die Üblichen, die man am Hofe tanzt, zwischen zwei sich fremden Partien? Etwas, was man tanzen würde, wenn man mit seiner Familie, seinen Freunden eine Feier gibt? Oder ein Tanz, welcher intimer ist, Vertrauen und Zusammenarbeit erfordert.." Beim letzten Teil hielt der Mann kurz inne, das.. hatte indirekt in eine bestimmte Richtung gedeutet. Oh, jetzt war es sowieso schon zu spät. Statt also in leicht beschämter Weise über seine Worte nachzudenken oder etwas in der Art, stieß er stattdessen mit einem enthusiastischen Unterton etwas anderes hervor: "Wie wär's wenn wir sie alle ausprobieren? Aus allen unseren eigenen kleinen Tanz konstruieren? Ich könnte dir die Schritte zeigen und wir improvisieren dann zusammen?"

    Es war noch nicht lange her, dass Sue in ihren Flieger gestiegen und für ein paar Wochen zurück nach Asien geflogen war. Um genau zu sein, so war es vielleicht einmal drei oder vier Stunden, die seitdem vergangen waren. Rick hatte seine Freundin noch zum Flughafen kutschiert - nun ja, genauer gesagt hatte ein privater Fahrer sie in einem schicken Wagen gefahren, aber es zählte trotzdem - und sich von ihr dort verabschiedet und jetzt? Jetzt war es noch früh am Morgen und die Erbin müsste immer noch im Flugzeug sitzen und unterwegs sein. Pandora hatte sich natürlich schon etwas früher von ihrer Mama verabschiedet, gestern Abend um genau zu sein. Es war halt auch nicht ganz so einfach für ein Kind nachts um vier Uhr zum aufzustehen und zum Flughafen zu fahren und um ehrlich zu sein.. war es so wahrscheinlich für alle Beteiligten angenehmer. Ah, was hatte sich Sue dabei nur gedacht? Selbstverständlich, irgendwo war es schon logisch, dass Rick und Panda allein in der Wohnung blieben. Irgendwo. Immerhin war Rick ja Sues Lebensgefährte und seit ihrem ersten richtigen Treffen vor vielen Wochen hatten die beiden Teufel auch genug Zeit gehabt sich ein wenig anzunähern, doch.. Ja, nein. Es war einfach zu früh. Hätte Sue nicht zumindest teilweise eine Haushaltshilfe oder einen Babysitter besorgen können? Nicht, dass Rick dies im Nachhinein nicht noch irgendwie organisieren könnte.. ja, vielleicht würde er das auch noch machen, aber das war ein Thema für einen anderen Tag. Der Braunhaarige war gerade erst vom Flughafen gekommen, schmiss das Licht in der Küche an und begann sich mit einer überteuerten Maschine einen Kaffee zu machen. Auch, wenn der Blauäugige schon ewig oft und ewig lang in diesem Gebäude Zeit und Nächte verbracht hatte.. es war einfach viel zu groß. Und jetzt, wo gerade nur noch er, sowie ein viel kleinerer Mensch diesen Wänden innewohnten.. Ja, er war ein Fan vom Luxus, doch das konnte noch kompliziert werden. Ah, aber andererseits - kompliziert versprach ein wenig Unterhaltung, kompliziert konnte tatsächlich.. interessant werden. Rick öffnete die Tür zur Terrasse, zündete sich eine einzelne Zigarette an und schloss sie hinter sich wieder. Es war noch früh und die Sonne fing gerade erst an sich mühsam blicken zu lassen. Das Mädchen schlief scheinbar immer noch. Früh aufstehen war also doch nur dann ihr Ding, wenn Sue und Rick gerade noch dabei waren ihren Spaß zu haben. Ja, da war das Mädchen definitiv hellwach und bereit ins Zimmer zu stürmen und den Film in etwas ohne Altersfreigabe zu ändern.

    Kyle & Ran


    'Das sind nur'n paar Meter' - Hah. Das klang eigentlich logisch. Irgendwo hatte Ran ja Recht, die Tankstelle war wirklich nicht allzu weit. Wenn sie sich beeilen würden, so würde das mit dem hingehen, aussuchen, bezahlen und zurückkommen sicher keine fünf Minuten dauern. Trotzdem.. so ganz sinnig schien der Plan dem Punk im Endeffekt trotzdem nicht. Waren fünf fucking Minuten nicht trotzdem zuviel wenn der Bus jeden Augenblick da sein sollte? Kyle spielte kurz mit dem Gedanken Rans Argumenten zu widersprechen, entschied sich dann jedoch dagegen. "Alright then." Hey, vielleicht gab es auch einfach irgendetwas was er gerade schlicht und ergreifend übersah?? Vielleicht machte es ja doch Sinn noch eben zur Tanke zu rennen und ganz ehrlich? Er war durstig. Wirklich, wirklich durstig. Da wäre es ihm auch egal gewesen, wenn er noch fünf weitere Stunden in der Gegend rumwandern müsste, solange er das mit einer Dose Cola machen konnte. Oder vielleicht zwei. Oder mehr. Ja, definitiv mehr. Wozu hatte er sonst einen fetten Rucksack dabei? Der Schwarzhaarige war der Brünetten gerade mal wenige Schritte gefolgt, als diese plötzlich ein paar wirklich ulkige Bewegungen machte, die Kyle zum einen aus seiner kleinen Gedankenwelt rissen, ihn kurz aufschrecken ließen und ihn gleichzeitig dazu brachten seine Arme reflexartig in Richtung des Mädchens zu strecken. Naja, zu spät natürlich. Er hätte irgendein verdammter Superheld sein müssen um schnell genug reagieren zu können, bevor die Engländerin Bekanntschaft mit der Bordsteinkante machen konnte. Einen flüchtigen Augenblick lang sah der Russe seiner Begleitung besorgt entgegen - doch als diese ok genug schien um weiter zu fluchen, da konnte der Kerl sich ein Lachen auch nicht mehr verkneifen. "S-Shit, man. Alles okay bei dir??", fragte er dann, zwischendurch noch immer ein kleines Glucksen zwischen seinen Lippen entfleuchend und warf dabei einen Blick über das Knie der Frau. Ah, es blutete ja nicht mal wirklich. Oder gar nicht? Das würde ihre Pläne sicher nicht durchkreuzen können. Der Barkeeper wollte seine Kollegin gerade ein wenig über diese Aktion aufziehen, hatte seinen Mund sogar bereits zum ersten Wort geöffnet, als Ran irgendetwas von einem Bus faselte. Oh, stimmt, da war ja was gewesen. Der Grauäugige sah nach hinten, stellte fest, dass Ran tatsächlich wusste, wie ein Bus aussah, und gab ebenfalls noch ein kleines Fuck von sich, ehe er nach Rans Händen griff und sie vorsichtig, aber mit einem Ruck wieder auf die Beine beförderte. Hätte er es nicht so eilig gehabt, wäre er für die Leistung, dabei nicht ebenfalls zu Boden zu fallen, sogar stolz auf sich selbst gewesen. Doch jetzt hieß es rennen. Um Zeit zu sparen hatte der Junge die Hand seiner Kollegin gar nicht erst losgelassen - so konnte er sie im Falle eines neuen Unfalls wenigstens ja zum Bus ziehen, nicht? - doch nach nur wenigen Schritten fiel ihm etwas auf. "Hey!!! Stop!", rief der Betrunkene aus, als ihm klar wurde, dass der Busfahrer das machen wollte, was viele Bus und Bahnfahrer Nachts gerne taten. An einer Station, die leer aussah, einfach nicht anzuhalten. Und zwei junge Leute, die laut rufend einem Bus in Richtung Haltestelle hinterherrannten schienen wohl 'leer' genug für den Mann am Lenker auszusehen. "Dude?!", entkam es ihm dann, langsam außer Puste und als der Bus langsam in der Ferne verschwand, da blieb Kyle auch einfach stehen und die Hand seiner Kollegin hatte er inzwischen unterwegs auch schon losgelassen, in der Hoffnung vielleicht als erster anzukommen und die Tür aufhalten zu können. Vielleicht.. vielleicht hatte der Busfahrer auch einfach keine Lust aus zwei Betrunkene Fahrgäste gehabt? "Ist das dem sein fucking Ernst..?", fragte er dann, teils noch verwirrt über diese Wendung, teils echt ein wenig angepisst, "Was für'n scheiß Arschloch, ey."

    Gaius & Tori


    Kennt ihr das, wenn ein Mensch, welchen ihr doch eigentlich so gut kennt, auf einmal etwas Ungewöhnliches tut? Nicht besonders und nicht unbedingt wirklich außergewöhnlich, einfach nur.. wenn ihr einen Menschen immer mit denselben Anzügen, derselben Haarfarbe, immer nur mit oder ohne Make-up seht und auf einmal, da ändert sich etwas... und dieses etwas, dieses klitzekleine etwas - es reißt euch völlig von den Beinen? Gaius konnte nicht in Worte fassen warum und wie genau, doch Toris lange, offenen Haare gehörten zu einer dieser minimalen Veränderungen, aus dessen Bann es für einige Augenblicke lang schier unmöglich schien zu entkommen. Als die belesene Frau ihren Zopf löste, da verstand der Schmied noch nicht die Gedanken, die Idee, welche dahinter steckte. Er beobachtete bloß, fasziniert, überrascht und fragte sich wie das Mädchen vor seinem Auge auch nur jemals einen einzigen negativen Gedanken ihrer Selbst wegen fassen konnte. Ah, sie war wunderschön. Nicht nur Äußerlich, nicht nur Innerlich - sie war einfach.. ein wirklich, wirklich schönes Wesen. Und der Einäugige wusste nicht, wie er diese Erkenntnis noch besser in Worte hätte fassen können. Aber das brauchte er auch nicht. Tori sprach für sich. Ein einziger Blick, ein einziges Wort - man musste sie nur ansehen, ihr nur kurz lauschen und schon wusste man es. Wusste um diese Essenz, die einem dem Atem rauben konnte, wenn man es ihr nur erlaubte. Als Toris zarte Hand sich dann auf ihren Weg machte, sich teils um seinen Hals legte und ihm eine Schleife aus eben jenem verlorenen Haarband band, da entkam der Dunkelhaarigen ein belustigtes Glucksen. Was für eine nette Idee. Ah, klang das ironisch? Nein, sie war wirklich nett. Es konnte natürlich herzlich wenig mit dem Original mithalten, doch.. wem ging es schon darum? Auf den Mundwinkeln des Mannes bildete sich erneut ein sanftes Lächeln und als Tori ihre Worte aussprach, da drückte er sie automatisch ein Stückchen näher an sich heran. Und automatisch traf es gut, denn waren sie sich durch Toris spontane Aktion nicht schon relativ und unglaublich nahe? "Die erste Lektion, huh..?", überlegte der Zwerg also laut, ließ seine Gedanken sichtbar eine Weile lang schweifen. Während er so nachdachte griffen seine beiden Hände nach denen der Maid und langsam hoben diese sich gemeinsam ein Stück weit in die Höhe. "Ah, es ist echt lange her..", überlegte er laut weiter, ließ dann eine, die rechte Hand der Dame los, "Nein, falsch.." , blinzelte einige Male und sah aus der inneren Welt hinaus, hinauf auf die Hand, die er gerade losgelassen hatte. Dann wieder hinauf zu Tori. "Können wir nach draußen gehen?", fragte er dann, vielleicht etwas aus heiterem Himmel heraus. Allerdings musste man auch zugeben, dass hier nicht allzu viel Platz war.. Und vielleicht würde etwas frische Luft seinem Erinnerungsvermögen ja gut tun?

    Kyle & Ran


    Es war wahrscheinlich dem Alkohol zu verdanken, - ach wem machten wir was vor, bei dem Pegel der Beiden hatte dieser definitiv seine Finger im Spiel - dass Kyle sich bei dem spontanen Ausruf der Braunhaarigen nicht immens erschrak und auch nur mit einem ein wenig überrascht und verwirrt wirkendem Gesichtsausdruck reagierte, als deren Hände sich plötzlich auf seinem Oberkörper befanden, anstatt gleich einen überforderten Satz nach hinten zu machen. Die kurzzeitige Verwirrung wandelte sich schnell zu dem Anflug eines Grinsens, als er die Intensität in den Augen Rans bemerkte und als sie dann den Grund dafür bekannt gab, da leuchteten auch seine Augen auf. "Oh my god, ja!", entkam es ihm zustimmend und er wirkte fast schon begeisterter von dieser Idee, als die Blauäugige selbst, "Fuck man, that sounds fucking amazing!!" Und ja, bei der freudigen Mimik, die der Punk gerade in die Runde warf, da konnte man sich sicher sein, dass er das auch genau so meinte. Es gab kaum etwas Schöneres, als die vielen kleinen Dinge, die Tag für Tag ihr Unwesen am Horizont trieben und jetzt wo das Thema auf dem Tisch lag, da fiel dem Halbrussen auch überhaupt erst auf, wie lange er schon keinen mehr gesehen hatte. Als die kurzzeitige Engländerin dann auf einmal etwas von einer Tanke sagte, da konnte Kyle allerdings nicht mehr folgen. "Waaaas, jetzt? Hää? Wo denn?" Er hatte das mit dem Getränke besorgen zwar erst angesprochen, aber als er von einem Kiosk geredet hatte, da meinte er natürlich nach der Busfahrt. Irgendwo in der Stadt halt. Welches Kiosk würde in so einem Kaff um die Zeit denn auch noch offen haben? Also wie kam das Mädel jetzt auf einmal auf Tanke? Und dann kam er, der Moment der Erleuchtung. Wortwörtlich. Der Blick des Amerikaners folgte dem seiner Begleitung und Bääm. Da war sie, gar nicht so weit von den beiden entfernt. Vielleicht 2-3 Minuten zu Fuß. Da leuchtete eine offene Tankstelle fröhlich vor sich hin. Man, da war er aber echt hart outgespaced wenn er den Alk vor.. naja, lauter Alk nicht mehr sehen konnte. Aber egal! Jetzt hatte er sie ja bemerkt und deshalb waren sie ja auch zu Zweit unterwegs! Da konnten sie sich was das Denken und die Aufmerksamkeit anging ja abwechseln. "Ooooh, nice job spotting that one!!", sprach der Dunkelhaarige noch eben ein Wort der Anerkennung an seine Kollegin, dann fiel ihm aber auch wieder etwas ein. "Wait. Schaffen wir das denn noch?? Wenn der Bus gleich kommt und wir den verpassen warten wir sicher..", einen Moment Geduld bitte, es wurde Zeit für Mathe, ".. keine Ahnung, scheiße lange oder so!!"

    Nachdem Pandora zu sprechen begonnen hatte, warf Rick einen Blick auf seine Freundin, welche eigentlich schon vor ein paar Tagen auf die Worte ihrer einzigen Tochter hätte reagieren müssen, allerdings mit dem sich das Lachen verkneifen so beschäftigt schien, dass die gerade wohl noch nicht sprechen oder sich bewegen konnte. Rick entschloss sich also ein nice dude zu sein und Sue noch ein paar Stunden, vielleicht aber auch noch was länger Zeit zu lassen sich zu fassen und wieder in das Rollenspiel (badummtss) einzusteigen.

    1222-gaius-pngGaius & Tori


    Manchmal, da gab es solche kleine, solche von Außen hin doch nichtig wirkenden, flatterhafte Momente, die einen kurz inne halten und realisieren ließen, wie massiv doch der Einfluss war, den andere Lebewesen hin und wieder auf einen haben konnten. Gaius selbst fiel dies auf, als Tori eines seiner gesprochenen Worte wiederholte und ihre Mundwinkel kurz zu zucken begannen. War es ansteckend? Lag es an Sympathie? Oder gab es hinter all dem eine noch viel komplizierte Erklärung? Keine Antwort darauf, doch die Gesichtszüge des Schmieds spiegelten in jenem Moment die der Brillenträgerin, etwas stärker, etwas kräftiger - und durch die Unschuld des naiven Narrens auch forscher. Und dann war es so weit - der Augenblick, in dem sie nach seiner Hand griff, sie sich berührten, er ihr aufhalf. Nichts besonderes, eine alltägliche Berührung, nicht ihre erste, nicht ihre intimste - oh je, nicht ihre intimste - und trotzdem war sie neu. Neu, da sie geschehen war, nach diesem Tag heute. Nach all den Ereignissen. Nichts Besonderes, nein. Aber irgendwie doch. Irgendwie etwas anderes, als sonst. Die Blauäugige stimmte seinem Vorhaben, seinem Vorschlag zu und wieder sorgten fünft einfache Worte dafür, dass seine Lippen ein Stück weiter nach oben huschten. Vor wenigen Sekunden war der Grauhaarige sich womöglich nicht ganz sicher gewesen, ob er sein Angebot überhaupt anbieten sollte, ob es nicht möglicherweise eine dumme Idee gewesen war. Aber wie hatte er kurz zuvor nochmal gesagt? Wirklich durchdenken, dass tat er in seinem Leben so gut wie nichts. Und er schien damit Recht zu behalten - oh und der Ausdruck in Toris Augen, er sprach Bände. Er sprach solche Bände, dass selbst ein Zwerg, welcher der Lesekunst weniger mächtig war, als ein Kind aus der ersten Klasse, keine Probleme damit zu haben schien, sie zu verstehen. Nein, allein deshalb war die Idee schon nicht schlecht gewesen. Zwar war Gaius ehrlich gesagt ein wenig überrascht davon, dass die Alchemistin so einfach akzeptierte, also, dass ihre Antwort keine Fragen, keine Verwirrung beinhaltete - doch beschweren würde er sich darüber nicht. "Warte kurz." Der Schmied ließ die Hand der jungen Dame los, wanderte zum nicht allzu weit entfernten Tisch, auf welchem sich, genauso wie seine Erinnerung es ihm gemunkelt hatte, eine Vase mit frischen Blumen befand, entfernte eine dunkelblaue geschickt von ihrem Stiel und dann versuchte er daraufhin hingegen etwas ungeschickt sie seitlich in Toris lange Mähne zu platzieren. Es dauerte länger als gedacht und dem Mann entkam beim herumhantieren das ein oder andere belustigte Glucksen, doch schließlich - da saß sie! "Wir können doch nicht einfach anfangen, ohne uns ein wenig rauszuputzen. Wer wären wir denn, wenn wir das Ganz jetzt halbherzig angehen würden?" Der Langohrige grinste sein freches, doch gleichzeitig auch warmes Grinsen und oh - war das ein Hauch von kindischem, herausforderndem Funkeln in seinem Blick? Immerhin hatte er der Dame ja ein Outfit für den Tag besorgt, vielleicht würde ihr ja auch noch etwas einfallen..?

    1222-gaius-pngGaius & Tori


    Es war nichts Neues, dass Gaius hin und wieder eine Tendenz dazu hatte, in überdimensionale, vielleicht auch unproportionale, ungerechtfertigte Euphorie zu geraten, sich in eine Sache, die ihn auf irgendeine Weise begeisterte immens hineinzusteigen - und doch. Doch traf es ihn unerwartet. Er dachte in solchen Situationen nicht sonderlich viel nach, überlegte sich nicht vorher, wie sein Gegenüber nun gleich reagieren würde - doch das? Ah, Tori schien nun wirklich das Gegenteil von begeistert. War das eine offensichtliche Reaktion gewesen? Hätte jeder normale Mensch, jedes normale Wesen an seiner Stelle mit sowas rechnen können? Der Schmied wusste es nicht, aber auch hier kreisten nicht viele Gedanken drum. Toris bedrückter Blick, ihre zaghaften, zögerlichen Antworten ließen ihn kurz hinterfragen, ob er denn nicht vielleicht etwas falsches, etwas närrisches gesagt hatte. Doch er kannte sich was dies anging gut genug, um zu wissen, dass er es in jenem Fall selbst bei einem erneuten Durchgehen seiner Worte nicht erkennen würde. Man sah ihm an, dass er ein wenig irritiert von Toris Worten war, sein Gesichtsausdruck sprach da eindeutig Bände. Sein Kopf neigte sich in leichtester Weise ein wenig zur Seite während er mit aufrichtiger Geduld und Sorgfalt der Bebrillten lauschte. "Ein Traum..?", wiederholte er murmelnd ihre Worte, nicht sicher, ob er ihr folgen konnte, ganz verstand. Je mehr so sprach, desto mehr legte sich ein kaum merklicher, aber dennoch vorhandener Schleier der Sorge über seine Mimik, doch als sie ihre Zeit des Sprechens beendete, da hielt dieser nicht mehr lange stand. Stattdessen entkam der Einäugigen ein.. sanftes, melodisches Kichern? "Ich denke in meinem Leben so gut wie nichts durch und es endet trotzdem meistens gut. Mach dir also keine Sorgen über irgendwelche möglicherweise dummen Ideen. Das sind die Besten, glaube mir." Er schiefes und ehrliches Grinsen, gepaart mit einer Unwissenheit ob seine Worte eigentlich hilfreich waren. Aber sie waren nun einmal seine Gedanken gewesen, nicht durchdacht, so blieb er wirklich dem Gesagten treu. Doch kurz nachdem er dies ausgesprochen hatte verstummte er kurz, sein Blick wand sich einige Momente zur Seite, nachdenklich, ungewöhnlich in ernsten Gedankenwelten vertieft, etwas, was man nur selten von dem Grauhaarigen zu sehen bekam. Gaius stand vorsichtig auf, noch immer etwas in einer anderen Spähre der Existenz vertieft, schien dann jedoch zu einem Entschluss gekommen zu sein, denn sein Gesicht wanderte zurück zur Blonden. Einladend streckte er ihr seine linke Handfläche entgegen. Dumme Ideen, huh..? "Ich.. ich kann es dir beibringen. Wenn du möchtest."

    Kyle & Ran


    Kyle blickte etwas überrascht auf, als Ran das Wort ergriff, sein Blick wand sich in die Richtung, in die auch der Blick der Blauäugigen ging und sah dann ohne besonderem Ausdruck dem Bus hinterher, der 1-2 Sekunden lang noch blöd in der Gegend rumstand und dann in weiter Ferne verschwand. Vielleicht wäre es ja eine gute Idee gewesen noch zu rennen, vielleicht hätte der Busfahrer sie ja noch gesehen und im letzten Moment angehalten aber.. naah. jetzt war es zu spät und ganz ehrlich, der Weinrote hatte sowieso keine Lust darauf gehabt. Als die drunk bitches dann am Tatort ankamen und Ran einen Blick auf die Tafel warf, nur um dann freudig mitzuteilen, dass sie nicht lange warten mussten, war der Amerikaner noch kurz damit beschäftigt gewesen die Umgebung zu beobachten und das angenehme Wetter der Nacht zu genießen, blickte dann jedoch schnell wieder zu seiner Begleitung. "Wooooaah, was? Echt??", entkam es ihm genauso vorfreudig wie auch der Frau, dann drehten sich jedoch noch ein paar Rädchen in seinem Kopf und baten ihn um etwas Aufmerksamkeit. Irritiert rückten seine Augenbrauen ein Stück weit zusammen während er selbst ebenfalls näher zum Schild ging. "Warte, red' keinen Scheiß. Warum sollten hier zwei Busse direkt nacheinander kommen?? It's fucking 3 am??" Guter Einwand Hirn, guter Einwand. Kyles hellgraue Augen widmeten sich dem Fahrplan, seinem Handy und nochmal dem Fahrplan. Kurze Stille. "Shiiiit, ur right! What the fuck, ey? Aber sweet, dann können wir uns gleich noch an irgendnem Kiosk neuen Alk kaufen!! Hast du eigentlich überhaupt Cash dabei?" Ah, ja. Sie würden hier wohl verrotten.

    Mhmm..~

    Der Braunhaarige musste zugeben, dass sich die Erbin gar nicht mal so schlecht schlug. Gut, für die Leistung, die sie gerade vollbrachte, würde sie mit Sicherheit keinen Oscar bekommen, aber ganz ehrlich? Wer brauchte hier auch einen? Suiren hatte sich nach einem kurzen Moment der Verwirrung schnell gefangen und das kurze, schadenfreudige Grinsen, welches die beiden gleichzeitig miteinander austauschten, war dafür ehrlich gesagt so ziemlich der Inbegriff von Couple Goals, also scheiß auf diesen Oscar. Rick beobachte Suiren bei ihrem Theater, nickte bei ihren Worten - selbstverständlich, so wie es sich nun einmal gehörte -, ganz verständnisvoll und zustimmend mit dem Kopf und ihm fiel, so, wie wahrscheinlich jedem zweiten Erwachsenem Beobachter, auf, dass seine Freundin, je mehr sie sprach, gleichzeitig auch in umso mehr Schwierigkeiten geriet. Es waren keine wirklichen Schwierigkeiten, wenn man einmal bedachte, dass sie bloß darin lagen, dass schon vor ihrer ersten großen Pause, dem tragischen, 'Panda, ich.." - ein Klassiker, musste man sagen -, einige Mundwinkel unfreiwillig nach oben huschten - aber es war dennoch ernst zunehmen. Immerhin musste die junge Mutter ihre Show ja auch zu Ende bringen, ansonsten wäre die ganze dramatische Stimmung umsonst gewesen! Und so wartete der Latino gespannt - und ja wie selten passierte es, dass er gespannt, nicht irgendwie gelangweilt war? - ab, ob die Chinesin es schaffen würde, nach der langen, wirklich langen Sprechpause noch weiter zu machen.. und hey, sie bekam es wirklich hin. Nicht, ohne ein merkwürdiges Geräusch von sich zu geben, welches sie gerade noch so kaschieren konnte. Und Rick? Rick, der Mann, der wahrscheinlich selbst im Angesicht des Todes höchstpersönlich noch eine Fassade aufrecht erhalten konnte? Welchen aus der Fassung zu bringen wirklich als Leistung galt? Eine Sekunde lang entglitten auch ihm die Mundwinkel ein wenig. Sues erbrachte Darstellung und ihr angestrengter Versuch, nicht alles auffliegen zu lassen brachten selbst ihn gerade etwas an seine Grenzen. Wahrscheinlich hätte es ihn bei jeder anderen Person absolut kalt gelassen, aber vollkommen ernst zu bleiben, während Sue selbst fast platzte.. ja, das Lachen dieser einen Frau war für den Amerikaner ansteckend. Doch es musste weitergehen, nicht? Also ging Rick noch einen letzten Schritt auf die arme, arme Mutter zu und legte der schluchzenden Frau mitfühlend eine Hand auf die Schulter um ihr Trost in dieser verzweifelten Lage zu spenden. "Kein Problem, Frau Choi. Sie sind nicht die erste Mutter, der plötzlich Zweifel kommen, wenn es ernst wird. Aber Sie dürfen nicht vergessen, dass es für sie beide das Beste ist. Sie und Ihre Tochter verdienen das. Aber ich werde Ihrem Wunsch selbstverständlich folgen." Ah, da meldete sich auch endlich mal das kleine Teufelchen zu Wort. Und die Tatsache, wie betont sie versichern musste, sie habe nichts angezündet, also mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass man sicher sein konnte, dass es nichts Ungewöhnliches oder Unerwartetes für sie sei.. ja, auch das amüsierte den Blauäugigen. Pandas Reaktionen waren im Raum die einzig ehrlichen, doch passten sie perfekt, fast so wie von jemanden für sie geschrieben ins falsche Script. Oh und war noch jemandem der rasante Wechsel in ihrem Blick, ihrer Ausstrahlung aufgefallen? Eine interessante 180 Grad Wendung. Rick musste überlegen, er wollte es natürlich auch nicht zu sehr übertreiben. Also zumindest nichts sagen, was ein Kind auf Lebzeiten traumatisieren könnte, versteht sich. Der Mann holte tief Luft, machte eine kleine Pause, so, als würde ihm das, was jetzt folgen würde, nicht leicht fallen: "Pandora, hör mir gut zu.. deine Mutter hat mich angerufen, weil es ihr nicht gut ging. Sie meinte, du machst einfach viel zu viel Unsinn. Immer nur Ärger, nie hörst du auf sie. Du hast ja gehört was sie gesagt hat.. sie möchte nicht, dass du so endest. Deshalb bin ich hier um dich abzuholen und in ein Heim für schwierige Kinder zu bringen." Okay, zugegeben, beim letzten Teil hatte er aufgehört es halbwegs realistisch klingen zu lassen. Es machte ja auch keinen Spaß, wenn man nicht zumindest ein wenig Bullshit einfügte. Da es bis jetzt auch realistisch genug gewesen war.. ja, einem Kind würde das nicht auffallen. "Das Heim befindet sich in Russland, also kannst du deine auch Mama leider nicht mehr wiedersehen. Du darfst auch nichts von hier mitnehmen. Und wir müssen dir einen neuen Namen geben, damit du komplett neu anfangen kannst, aber das ist okay! Du wirst dich schnell daran gewöhnen. Ich werde deiner Mama auch jedes Jahr einen Brief in deinem Namen schreiben, wo sie dann erfährt, was für ein toller Mensch du geworden bist." Okay. Das reichte wohl. Er musste eh aufhören, weil es langsam auch für ihn zu lächerlich wurde.

    1222-gaius-pngGaius & Tori


    Ah, was hatte der junge Mann erwartet? Erneut eine dieser heutigen, sich ständig wiederholenden Fragen. Und auch die Heraushebung davon, das erneute Erneut, wie oft hatte es in letzter Zeit das Haupt erhoben? Tori schwieg einen Augenblick lang und Gaius wartete brav auf eine Reaktion der Blonden. Ihr schien ein leichter Rotschimmer über die Wangen zu huschen, doch der Zwerg schlussfolgerte nicht weshalb er es tat. Ob es nun daran lag, dass er es sich schlichtweg nicht fragte oder es aber einfach nicht begriff, das sei nun dahingestellt. Und so wartete er brav, der Grauäuggige, wartete, sah dann eine kleine Bewegung, ein einfaches Schulternzucken - doch nicht eine einzige Bewegung der Lippen. Huh? Was sollte ihm das denn jetzt sagen? War sie sich nicht sicher, wusste sie es nicht, war es ihr egal? Der Schwarzhaarige sah seinen Gegenüber kurz genauso wortlos an, wie er es zuvor auch geworden war, dann bildete sich auf seinen Lippen ein kleines Grinsen. "Das war kein 'Nein', oder?", begann er dann, sichtlich von dieser Tatsache, dieser Idee erheitert, "Kein nein heißt.. zumindest ein vielleicht. Vielleicht.. Ah, Tori! Du hattest es dir wirklich überlegt dort hin zu gehen?" Moment, machte es Sinn, dass er so wahnsinnig strahlte? War ihm das Thema gestern nicht irgendwie noch unangenehm, irgendwie verwirrend gewesen? "Wow! Nachdem es dir beim letzten Fest zuviel wurde hatte ich gedacht, dass du nicht mehr in so eine große Menschenmenge gehen würdest, aber.. Ah, das ist toll! Ich bin so unglaublich stolz auf dich, also, dass du es nochmal versuchen wolltest, auch.. wenn.. ich diesen Versuch jetzt ungewollt blockiert habe, aber.. ja, darum geht's jetzt nicht. Aber wie kommt's? Ist irgendetwas passiert oder dachtest du dir einfach es wäre jetzt an der Zeit? Magst du Bälle einfach so sehr?" Ah, ja.. der Schmied hatte sich wohl weniger auf den 'mit mir hingehen' Teil verstreift, als auf 'hingehen' Toris selbst. War es ihm denn zu verübeln? Nicht wirklich, denn so genau war seine Frage auch nun wieder nicht gewesen - und Toris Antwort? Nun sie war so vage gewesen, wie sie nur hätte sein können. Außerdem hatte ihn diese Idee, diese Überlegung, ja die bloße Vorstellung, dass Tori sich auf so ein Event wagen, dort dann alle von sich in den Bann ziehen würde.. wie sollte sie ihn denn auch nicht begeistern? Genauso wie Toris Beginn der Alchemielehre. Genauso wie.. so viele Dinge die sie tat. Aber was wären sie denn auch für Freunde, wenn er sich nicht für sie freuen würde? (Guten Freunden gibt man halt ein Küsschen?? So this is where it came from..)

    Kyle & Ran


    Hah. Es war schon irgendwie verwunderlich wie Ran auf all das Gesagte reagierte. Interessant gar, wie all seine Worte am Nichts abprallten und die junge Frau mit völlig abstrusen Sätzen konterte. Was sie erwiderte war unerwartet intensiv, unerwartet bitter, Kyle wusste keine Antwort. Auf ihre Aufforderung hin nickte er bloß und trank den rest Flasche aus. Dann machten sich die beiden auf den Weg ~