Beiträge von Death XIII


    Als sich Marinas Gesichtsausdruck veränderte, wurde das Grinsen in dem Gesicht des Jungen nur noch breiter. Hatte seine Antwort ihr also doch nicht so ganz gepasst - oh well, that was the plan in the first place anyway. Er wollte gerade zu einem weiteren Zug seines Zigarettenstümmels ansetzen, doch nach dem Bruchteil einer Sekunde fiel ihm mit, diesmal beiden, Augenbrauen in die Höhe gehoben auf, dass aus irgendeinem Grund nichts geschah - weshalb er seine Pupillen nach unten huschen ließ und feststellte, dass das kleine Feuer erloschen war, warum auch immer. Er hatte keinen Luftzug oder Sonstiges gespürt, also vielleicht hatte er sie einfach nur nicht richtig angezündet? Er kramte erneut sein Feuerzeug heraus und entfachte die Flamme von Neuem - zumindest hatte der Barkeeper das geplant gehabt, doch mitten in seiner Bewegung fielen ihm die drei Klopfer aus der in die Höhe gehobenen Hand und Kyles Augen weiteten sich, als er dabei zusah, wie Marina die Fläschen problemlos mit ihren unbeschreiblich guten Reflexen auffing. "Was zur..du..!", begann er leise und verdutzt dreinschauend zu murmeln, während er die noch immer brennende Flamme zu seinem Mund führte und den Tabak wieder zum brennen brachte. Irgendetwas stimmte hier nicht, mal von den noch immer im dämmrigen Licht schimmernden Mädchen abgesehen - oder halt, vielleicht gerade wegen dieser Weibsgestalt. Kyle war definitiv nicht der Geschickteste und es wäre nicht weiter auffällig gewesen, wäre ihm eines der Behältnisse herunter gefallen. Aber gleich alle drei? Selbst vollkommen dicht hätte er es nicht fertig gebracht, alle Gefäße mit so wenig Druck im Griff zu behalten, dass jedes von ihnen die Chance gehabt hätte, sich von seinen Fingern zu lösen. Und dann auch noch ein fragwürdig strahlendes Mädchen, welches seinen Verlust mit eben jener Schnelligkeit an sich gerissen hatte, wie der Lilahaarige es sonst nur von Luke kannte - wenn nicht sogar besser? Sollte das ein schlechter Scherz sein? Dachte sie, er würde nicht bemerken, dass irgendetwas nicht stimmte? Wer.. war dieser Teenager bloß?
    Kyles misstrauischer und für einen Moment so, als hätte er sie vollkommen durschaut aussehender Blick wandelte sich von einem Augenblick zum anderen in einen kurzen Ausdruck der Panik. Magie - das wäre die einfache Antwort gewesen, die Antwort, die Kyle im ersten Moment auf den Lippen gelegen hatte. Eine Antwort, auf die Wunder vor ihm, die er nur zu gerne laut ausgesprochen hätte. In welche er gerne seine Erwartungen gesteckt hätte - doch der Heranwachsende glaubte nicht mehr an solche Dinge, auch wenn er liebend gerne noch von ihnen sprach. Magie existierte nicht und Gott behüte - sie hatte es noch nie getan. Das Tarotdeck in seiner einen Hosentasche müsste eigentlich auf eine andere Wahrheit deuten und hey, vielleicht dachte der Grauäugige tatsächlich mit einem kleinen Fünkchen seiner selbst noch daran, dass irgendetwas an dem ganzen Bullshit dran sein könnte - doch gerade, da war es einfach nur dumm anzunehmen, die Hellhaarige hätte durch irgendeinen übernatürlichen Einfluss so agieren können. Da war es doch viel logischer, anzunehmen, dass das Problem bei ihm lag - mal wieder. Das würde doch auch die komischen Dinge um die beiden Mädchen herum erklären, nicht? Immerhin war es nicht das erste Mal, dass Kyle etwas sah, was nicht wirklich da war..! Vielleicht hatte er sich auch nur eingebildet, die Flaschen richtig zu halten. Sich nur eingebildet, dass seine Zigarette gebrannt hatte. Scheiße, wer konnte schon sagen, ob er sich nicht noch mehr eingebildet hatte? Schnell griff der Halbrusse nach den restlichen Klopfern, die noch immer auf dem Tisch verteilt lagen und trank einen nach dem anderen aus, bevor er sich, noch immer defus wirkend, umsah und fast aufgesprungen wäre, als die Bedienung ihm endlich seine Flasche Vodka hinstelle, die er bereits bestellt hatte, noch bevor die ganze Sache mit Dirko passiert war. "Fuck, fuck, fuck..", entkam es ihm, als er nach dem Getränk griff und erst einmal einen großen Schluck davon nahm, ehe er sich erlaubte, wieder ruhiger zu werden. Ein paar Stunden lang nicht zu trinken war also doch eine verfickte Idee gewesen. Und - oh verdammte Scheiße! Er hatte in seinem kurzzeitigen Angstzustand vollkommen verdrägt, wo er sich gerade befand. Und das es sich verflucht merkwürdig vor einer Fremden verhalten hatte. Was nicht schlimm war, weil - naja, eine Fremde eben und er musste keinen Fick darauf geben, was sie sich dachte, aber .. Wenn sie etwas falsches sagen würde, würde der Amerikaner wahrscheinlich die Flasche in seiner Hand zerschmettern und ihr eine verpassen oder so. Und dann dürfte er sich mit Blondie neben ihr rumschlagen - was für wundervolle Aussichten. Kyle schloss kurz die Augen, nahm einen letzten Zug von der Zigarette, die er eben zur Seite gelegt hatte und zerdrückte sie im Aschenbecher, bevor er sich wieder mit einem breiten, fast schon trügerischem Grinsen zur Erntegöttin wand. Just fucking pretend that nothing happened, Kyle. "Sure, Princess. Ich dachte mir, in deinem fucking Fall könnte ich mal eine Ausnahme machen, immerhin hab' ich grad den Bastard gesehen, denn du als verfickte Begleitung hast und, hey, Sis - ein Motherfucker weiß, wann jemand ein wenig vom wicked elixir braucht, um sowas wie den shit da halbwegs ertragen zu können." Kyle zuckte kurz mit den Schultern, als die Dame ihn um eine Entschuldigung bat und gab dann ein knappes: "Nah, dude.", von sich, bevor er sein Gesicht wieder zur Theke wand.
    Erwähnenswerter Weise nur kurz, denn auf seinen zu einem Viertel angetrunkenen Vodka zu starren, erwies sich dann doch nicht als besonders erfolgreich, wenn man versuchte, nicht mehr daran zu denken, dass man gerade womöglich Symptome gezeigt hatte, welche man gekonnt seit ein paar Jahren zu unterdrücken versuchte. Haha. "This day fucking sucks..", hauchte er, seiner Meinung nach nur für sich selbst hörbar der Vodkaflasche zu, bevor er seine linke Hand hob, zwei Finger ausstreckte und dem Kellner mit einer kurzen Kopfbewegung bewusst machte, was er bestellen wollte. "Ich ersetz dir deinen Scheißdreck, aber dann verpiss dich gefälligst, kapiert Cotton Candy? Jesus, du kotzt mich wirklich an, Bitch.."


    Kyle hatte auf eine Antwort vom Schwarzhaarigen gewartet - immerhin streckte er noch immer seine Hand aus und langsam kam er sich ziemlich blöde dabei vor, so dazusitzen, ohne, dass irgendetwas passierte - wobei, letzendlich, da passierte ja doch etwas, auch wenn es nicht das war, womit der Weinrote gerechnet hatte. Kaum hatte er es vergessen, war das violett schimmernde Funkeln wieder zurückgekehrt und die schleierhafte Atmosphäre war ihm mit einem Mal sogar so nahe, dass sie sich fast schon gewaltsam an seinen Körper zu drücken schien. Oh, super. Jetzt durfte er sich wieder mit der fröhlicheren der beiden Glitzerfeen da beschäftigen, grade, als er aufgehört hatte, an seinen Geistesverstand zu zweifeln. Und sich seine Laune nach ein paar beschissenen Stunden endlich gebessert hatte - für einen einzigen, verfickten Augenblick.
    Kyle hob eine Augenbraue in die Höhe und blickte dann hinauf, in das Gesicht seines neusten Gegenübers, die es tatsächlich mit einem niedlichen Lächeln versuchte. Die ausgestreckte Hand war in seine Hosentasche verschwunden, zog eine Zigarette aus dieser heraus und zündete sie an. Dan hatte wohl dank der für ihn sicherlich leicht makaberen Situation das Weite gesucht (too awkward if not ok) - zumindest war er zwischen all der, immer weniger werdenden, Menschenmasche verschwunden. Das war's also auch wieder mit seinem freundlichen Gesichtsausdruck, denn dieser verschwand genauso schnell, wie sein kleines Seufzen aufgekommen war. "Und du Fucker hast es wohl ausversehen für nötig gehalten mich deshalb mit deinem Shit zu nerven, wie? What the fuck, wieso bestellst du dir nicht einfach einen motherfucking neuen Drink - mein Bester hat sich sowieso schon verpisst, wie du wahrscheinlich schon längst bemerkt haben müsstest, Bitch." Er machte eine Pause und wand sich halbwegs von der - schätzungsweise ein bis zwei Jahre - Jüngeren ab, wobei sei Blick auf seinem Wichtelgeschenk hängen blieb und die vielen, einzelnen Klopfer, die nun auf dem Tisch verstreut lagen. Er verstummte, nahm drei davon zwischen die Finger, drehte sich wieder zurück und hielt die Finger zusammen mit ihrem Habgut vor das Gesicht der Lilahaarigen, bevor er kurz ein wenig provuzierend grinste. "Aaaaaaber, wenn du willst, dann kannst du meinen Dreck gern als Ersatz für deinen haben, solltest du mich nur gaaanz lieb fragen, Sis!"


    "Oh..", entkam es ihr lediglich, als Matze nach einer Weile urplötzlich aufstand und sich von der Lachshaarigen verabschiedete, während sie selbst bloß den Kopf schief legte und ihm - auch wenn er sich schon längst umgedreht und in der Dunkelheit verschwunden war - noch zum Abschied winkte, bevor sie ihre Hand wieder auf ihre Knie legte und noch ein paar Minuten lang auf's Meer hinaus starrte.
    Wenn sie den Blonden irgendwann wiedersehen würde und er - oh bitte, bitte, sie wollte nicht, dass es Menschen, egal ob fremd oder lieb gewonnen eine längere Zeit über schlecht ging!! - hoffentlich besser gelaunt war, würde sie ihm wahrscheinlich in die Backe kneifen und ihm beleidigt und mit ebenfalls aufgeplusterten Wangen sagen, wie gemein es von ihm war, einfach anzunehmen, sie wäre seinetwegen ebenfalls nostalgisch geworden, auch wenn sie sich danach bloß entschuldigen und ihn wahrscheinlich grundlos umarmen würde!! Vielleicht sollte sie ihn aber auch mit Süßigkeiten bewerfen, oder .. oder.. ihn in ein merkwürdiges Cosplay stecken!!
    Okay, sie hatte ehrlich gesagt keine blasse Ahnung, was sie da eigentlich vor sich her dachte. Weshalb sie nach einer gewissen Zeitspanne wieder aufstand, sich zu ihren Tüten aufdrehte, diese einsammelte und sich noch einmal vergewisserte, auch ja nichts vergessen oder unterwegs verloren zu haben. Ihr würde noch etwas einfallen, was sie tun könnte, für den Fall der Fälle! Welcher wohl eher auftreten würde, als erwartet, schließlich teilten sich die Dummköpfe, ohne es zu ahnen, einen Arbeitsplatz. Ohje, das konnte vielleicht heiter werden! Möglicherweise sollte die Dame vorher ja noch ihre Shippingwall in eine dunkle, unbeachtete Ecke hängen, wo Niemand außer ihr je dessen Anblitz entdecken würde..?
    Mit dieser Überlegung im Kopf verschwand auch Yuri, schweren, mit Leckereien bepackten Schrittes im Schimmer der Nacht. ~


    Nachdem Kyle sich Neils Drink vorgeknöpft und eine Weile lang auf das edle, jedoch inzwischen vollkommen leere Glas vor sich gestarrt hatte, beschloss er, wieder einen Blick nach Oben zu wagen, auch wenn ihn die jüngsten Ereignisse noch immer vollkommen defus dreinblicken ließen. Immerhin bestand ja die Möglichkeit, dass sich in der Zwischenzeit, das, was auch immer in seinem Kopf kaputt gegangen war oder ihm gerade einen Streich spielen wollte, wieder so funktionierte, wie es sollte und er sich wieder getrost im Raum umsehen konnte, ohne seine persönliche Farbpalette um Leute herum schweben zu sehen. Zumindest hoffte er darauf, doch wurde er, genau in jenem Augenblick, in welchem er zur Sicherheit wieder auf Marina schielen wollte, von seinem besten Freund angestoßen, wodurch er einen leisen, aber überraschten Laut von sich gab und dem Blauhaarigen irritiert in die gelben Augen blickte. "Pass auf dich auf..", entkam es ihm noch kurz als Kommentar, wobei er sich nicht sicher war, dass der Punk ihn überhaupt gehört hatte, immerhin wurde dieser gerade von einem Kerl angesprochen, der ihm ein Päckchen entgegenstreckte. Achja. Luke hatte ja auch noch kein Geschenk bekommen. Der Lilahaarige wand den Kopf wieder in die andere Richtung, versuchte, die Langhaarige von vorhin auszumachen, immerhin würde der Fuchs ihn schon noch rufen oder so, sollte sein Wichtel verkackt haben. Doch auch diesmal wurde er gekonnt gecockblocked, als er in seinem Blickfeld eine braungebrannte Persönlichkeit - nunja, zumindest ihren Overkörper, immerhin stand dieser, während er sich noch an der Theke lehnend über einem Barhocker befand - einschlich, welche zunächst einmal nichts sagte, weshalb Kyle bloß ein angenervtes Stöhnen von sich gab. Gott, wie, zum Teufel nochmal, sollte er so verstehen, was gerade bei ihm abging?! Und wo zur Hölle hatte sich eigentlich sein eigener Wichtel verkrochen? Würde er überhaupt noch auftauchen? Immerhin war der einzige Grund, weshalb er sich so wahnsinnig auf dieses, inzwischen relativ beschissene Event gefreut hatte, der Umstand gewesen, dass ihm irgendein armer Idiot ein Überraschungsgeschenk machen musste. Sollte dieser Bastard es wagen, aus irgendeinem beschissenen Grund nicht aufzutauchen, dann würde der Teenager ihn ausfindig machen - immerhin kannte Kyle Wege und Mittel - und ihm mit dem leeren Behältnis vor sich das verfickte Gesicht einschlagen.
    Okay, eigentlich würde er das nicht machen. Aber der Gedanke daran lenkte ihn davon ab, dass diese, inzwischen gar nicht mal so unwahrscheinliche, Option - immerhin wurde es immer leerer in der Bar - ihn ehrlich gesagt ziemlich enttäuschen würde. Auf eine Weise, die er nicht beschreiben konnte. Noch bevor er sich zu diesem Event angemeldet hatte, waren ihm Zweifel über das Erscheinen seines Partners gekommen, die er allerdings bis eben relativ gut hatte abschütteln können. Doch jetzt, wo inzwischen auch sein Bester ein Geschenk bekommen hatte und verschwunden war..
    "Häh?", entkam es ihm dann, als die Gestalt vor ihm zu sprechen begann. Zunächst einmal realisierte er überhaupt nicht, was abging. Er fing bloß das Geschenk, welches ihm in die Hände gedrückt wurde, mehr notgedrungen, als gewollt auf, blickte kurz hinunter und noch bevor er irgendetwas davon erkennen konnte, kniff er hastig die Augen zusammen. Oh. Das.. das war sein Wichtel, nicht? Fuck. Wieso gerade jetzt, wenn man vom Teufel sprach? Das endete nie gut. Jetzt machte sich die zweite, unterschwelligere Befürchtung in ihm breit, die er für sich behalten hatte: Was, wenn es ein beschissenes Geschenk war? Und damit meinte er nicht einmal ein schlechtes. Luke hatte ihm einmal einen Fertigkuchen zum Geburtstag geholt, welchen er zusammen mit ihm - wobei der Blauhaarige wohl den part des Zuschauers übernahm - gegessen hatte und verdammte Scheiße, er hatte definitiv besser ausgesehen, als geschmeckt. Und er war durch Lukes wundervolle Transportationstechnik mehr als angeschlagen gewesen. Wahrscheinlich hatte er auch gerade mal 2 Euro gekostet, wenn es hoch kam. Dennoch war es kein scheiß Geschenk gewesen, nein, vorallem nicht, da Kyle an diesem Tag fast durch einen Lachanfall gestorben war. Es war etwas gewesen, was er nie erwartet hätte und genau das, was er von seinem besten Freund gebraucht hatte. Einen ekelhaften, halb aufgetauten billig Kuchen an den Jungen, dessen Kontozahl höher war, als die Tage, die er bisher gelebt hatte. Etwas, von dem er gedacht hatte, es würde ihm gefallen. Und wie es das hatte. Thanks, best friend.
    Fuck it. Er konnte nicht beschissene fünf Minuten mit geschlossenen Augen da sitzen. Mit einem lauten Ausatmen hob er wieder die Augenlieder und sah hinunter auf den Haufen in seinen Armen. Er war.. recht groß, dieses was auch immer. Zögerlich griff er mit der Hand nach der Tüte - wusste nicht, dass sie eigentlich für Wein gedacht war, schließlich hatte er seinen Alkohol immer aus dem Geschäft geklaut - und zog als aller erstes ein paar Klopfer raus. "..", ernst blickte er dem Dunklen kurz hoch ins Gesicht, dann wieder nach Unten, krammte weiter, zog die Flasche Jim Beam heraus und kippte dann den Rest des Inhaltes auf den Tresen, begutachtete in mit seinen Fingerspitzen und sah wieder zurück zu Dan, ausdruckslos. Dann, plötzlich, fing er lauthals an zu lachen, krümmte sich sogar einen Augenblick deshalb - er konnte einfach nicht aufhören, so laut und intensiv war das Lachen, auch wenn Keiner außer ihm befreifen musste, was eigentlich so verdammt komisch war. "Ahahaha, Dude, ist das dein Ernst?", begann er dann, sich langsam wieder einkriegend, allerdings mit einem breiten Grinsen, so ansteckend, dass er einen nicht einmal gewundert hätte, wenn ein Unbeteiligter ebenfalls miteingestimmt hätte, "Du.. bist der Größte, Motherfucker, ohne Scheiß. Das .. ist perfekt, ganz ehrlich." Inzwischen hatte er sich auch wieder vollkommen beruhigt, doch das Grinsen war nicht mehr von seinen Lippen zu denken. Konnte außer Luke also doch Jemand mal etwas richtig machen, ihn ausnahmsweise mal nicht dazu bringen, seinen Gegenüber umbringen zu wollen. Er prustete noch einmal kurz los und seine sonst so feindseeligen Augen schienen für den Augenblick fast schon gezähmt und irgendwie .. zufrieden. Jemand hatte versucht, ihm etwas zu schenken, was ihm gefallen könnte. Sich Gedanken gemacht - scheiß darauf, ob es gerusht worden war. "Thanks a lot, Bitch." Er überlegte eine knappe Sekunde, dann streckte er dem Jungen, der nicht viel älter als er sein konnte einladend die Hand entgegen. "Ich bin übrigends Kyle. Okay, warte, den Shit müssteste schon längst durch deinen scheiß Wichtelzettel wissen - das war dämlich. Und du Fucker bist?"


    Enttäuscht blickte die Hellhaarige erst zu dem Blonden, dann ebenfalls zum Meer, während sie sich ebenfalls zurück auf die Bank niederließ. "Ich dachte, es könnte vielleicht helfen..", murmelte sie kleinlaut in die übersichtliche Runde, als Kommentar auf ihre etwas unklaren Worte, die angebotene Schokolade und Matzes Ablehnung eines kurzes Gespräches hin. Man hörte heraus, dass sie keine Antwort verlangte und auch verstand, dass der Mann nicht reden wollte, doch mochte sie dennoch nicht drum herum kommen, ihr Verhalten zu erklären. Schließlich sollte er nicht denken, sie war eine verrückte, noch nicht ganz so alte Dame! Wobei..
    Ein lautloses Seufzen und auch sie hatte die Beine in die Höhe, auf die Bank gezogen. Sie ruschte ein Stück weit nach Hinten, um Platz für eben jene zu schaffen, bevor auch sie sie umschlang, so wie Matze vorhin. Einen Moment lang entschied sie sich wieder dafür, sie nach Unten zu senken, als ihr auffiel, dass der Schneider, sollte er ihr Aufmerksamkeit schenken, vielleicht denken könnte, sie äffte ihn nach - hielt dann jedoch in der Bewegung inne und beschloß doch sitzen zu bleiben, wie zuvor. Ihr Blick wanderte zum Mond und auch wenn er wunderschön war, stimmte er sogar sie gerade melancholisch. Als Kind hatte sie immer gerne auf der Terasse ihrer Hauses gesessen und mit ihrem Bruder den Mond beobachtet. Es war nicht ganz dasselbe, das er ein Teleskop bessesen hatte - doch hatte sie oft genug warten müssen, bis er sie endlich ebenfalls hindurch sehen ließ - weshalb ihr der Anblick der Ferne wohl doch etwas bekannter war, als die Nähe. Wie viele Jahre war es jetzt schon her..?
    Sie sollte unbedingt Allen darum bitten, mit ihr die Sterne beobachten zu gehen. Es war eine Beschäftigung, ruhig genug, um ihn nicht sofort zu vergraulen, ja, vielleicht würde sie ihm sogar gefallen! Erwähnen, dass sie allerdings gerade deshalb darauf Lust bekommen hatte, weil es sie an ihren verstorbenen großen Bruder erinnerte, würde sie allerdings nicht. Es wäre komisch, fand sie. Vorallem, da sie in den Friseuren sowieso einen Bruder sah! Aber kein Ersatz, nein, nein! Das durfte er nicht einmal eine Sekunde lang denken, denn so war es sicher nicht! Trotzdem war der Anblick vor ihr gerade bittersüß angehaucht.
    "Wieso haben schöne Dinge es eigentlich an sich, einen so furchtbar traurig zu machen..?", sprach sie leise, nicht sicher, ob es nun an sie selbst oder den Fremden gerichtet war. Er konnte natürlich jederzeit einfach aufstehen und gehen, vorallem, da Yuri sich mit diesen Worten nicht an die kleine Abmachung, nichts zu sagen, gehalten hatte. Es würde ihr definitiv nichts ausmachen - man sah sich immer zwei Mal im Leben.


    Da auch Luke kein Wort mehr von sich gebracht hatte, zumindest seitdem er aufgestanden, ihm selbst aufgeholfen und als erster voran, Richtung Bar geschritten war, beschloß auch der Weinrothaarige, ausnahmsweise mal zu verstummen - zumindest, bis er ebenfalls ins Gebäude getreten war. Dort angekommen, sah er sich aus den Augenwinkeln heraus einmal durch die Runde um, die inzwischen ein wenig kleiner geworden war, dann zurück zu seinem besten Freund, welcher nicht bemerkt hatte, dass sein Mitbewohner noch einmal stehen geblieben war und sich deshalb bereits mit dem Barkeeper an der Theke unterhielt - oder es zumindest versuchte, denn er wurde mehr als gekonnt ignoriert. "Hey, Pu-", setzte er zu einem Ruf an, doch wurde er jäh unterbrochen, als er schemenhaft ein blondgelocktes Mädchen erblickte, welches schnell an ihm vorbei, in die Freiheit gehuscht war. Was zum Fick..? Irritiert blickte er hinterher, auch nachdem sie schon längst aus seinem Sichtfeld verschwunden war. Er hatte keine Ahnung wie sie aussah, mit Ausnahme ihrer langen Haare, auch hätte er sie normalerweise niemals so dämlich angestarrt, wobei, was hieß sie, es war wohl eher ihr Rücken gewesen. Doch was ihn tatsächlich so verwirrt hatte, war nicht ihre Erscheinung gewesen, nein, es war das, was er erkannt hatte, als sie fast neben ihm gestanden hatte, für einen kurzen Augenblick. Und das, was ihn daran zweifeln ließ, ob er nicht aus irgendeinem Grund gerade doch noch wahnsinnig bekifft war. Nein, sie hatten die Tage nichts geraucht, oder? Nein, definitiv nicht. Okay, Luke vielleicht- heimlich eine, wer wusste das schon. Aber er sicher nicht, zumindest nicht bewusst. Also warum zur Hölle hatte er dann verschwommene, graue, fast schon nebelartige .. ja, was war es eigentlich gewesen? Rauch? Schleier? Eine Halluzination? Er schüttelte den Kopf. Es machte keinen Sinn, ein Mädchen mit einer Katze im Arm - warte, wieso hatte sie eine.. ach, was interessierte es ihn eigentlich - beim Vorbeilaufen in einem fast durchsichtigen Grau gehüllt zu sehen, nicht?
    Noch einmal ein mentales Kopfschütteln, dann folgte er seinem Kumpel zur Theke, wo der Blauhaarige sich schon einen Drink gegönnt hatte, wohlgemerkt geklaut - das war die richtige Einstellung, gut so Luke! Auch wenn es keine Absicht gewesen war, so würde Kyle dennoch jeden Diebstahl, egal wie dumm oder klein er eigentlich war, gut heißen. Allein deshalb, weil dieser entweder einen Provit oder eben eine ganze menge Ärger einbringen würde und mit beiden Optionen konnte er mehr als gut leben, denn sie beide versprachen eine Runde Spaß. Was geht'n mit euch?, kommentierte er dann noch, in Gedanken, allein für sich bestimmt das merkwürdige Genicke Seitens Luke und Dirk, welcher der letztere allen Ernstes erwieder hatte. Wusste Gott wieso. Kyle zumindest wusste es nicht, auch wenn ihm die Bezeichnung als Gott ziemlich gefallen hätte. Hatten die Idioten unterschwellig Waffenstillstand ausgehandelt, oder warum verhielt sich sein bester diesem Schisser gegenüber auf einer derartigen Weise? Er zum Teil, yep, er nickte nicht, wieso auch? Würde er Dirk wiedersehen, so würde er ihm mit Sicherheit das Leben zur Hölle machen oder ihn in irgendetwas hineinziehen, je nachdem, wie seine Laune in dem Moment sein würde. Allein deshalb, weil der Postbote so verdammt langweilig gewesen war und der Teenager solche Menschen nicht Leiden konnte. Wobei, wenn man es genau nahm, konnte er außer dem Punk doch sowieso keinen leiden. Zumindest war er sich dessen sicher. Gerade. Waren ihm seine Mitbewohner nicht ein wenig symphatisch gewesen, einen Augenblick lang..?
    Seufzend, da der Barkeeper auch ihn ebenso gekonnt ignorierte, wie seinen besten Freund, blickte er zu den Flirtenden rüber, wollte wissen, mit wem der Sidecut sich womöglich angelegt hatte. Blondie schien angriffslustig, doch war Kyle mit Sicherheit stärker als er, in einem fairen Spiel. Kein Grund zur Sorge also. Und seine Begleitung.. warte, was? Kyle wäre fast vom Stuhl gefallen, denn irgendein absurder Reflex hatte ihm gesagt, er sollte nach Hinten weichen - weshalb er kurz seinen Hocker zum Wackeln und damit aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, jedoch noch immer drauf saß. Violett. Diesmal war es Violett. Warum sah er merkwürdige, kaum sichtbare, violette Radiationen um dieses Mädchen herum? Und um das andere, das Flüchtige - graue? Schnell blickte er zu Luke, dann zu Neil. Nichts. Was. Für. Ein. Scheiß?!
    Fuck Barkeeper. Jetzt griff Kyle nach dem Drink des Blonden, welchen er schnell exte. Zum einen, weil er sich so seinem Besten anschließen konnte und zum anderen, weil die beste Lösung, die ihm einfiel, wenn er mal nicht weiter wusste, immer war, zum Alkohol zu greifen. Und oh Gott, wenn man komische Dinge um hübsche Weiber herum sah, - die auch noch seinem Typen entsprachen, war das etwa so 'ne Art mentale Beutemarkierung?! - dann sollte man sich am Besten zwei Whiskyflaschen besorgen.


    Dieses Mal schaffte Yuri es tatsächlich, bei der plötzlichen Umarmung nicht die Farbe einer Tomate anzunehmen - stattdessen strahlte sie nun voller Vorfreude und hätte sie dadurch ihren Wichtel nicht umgeworfen, so wäre sie wahrscheinlich eine Runde auf der Stelle gehüpft oder zumindest gewippt. Als sich Lyla von ihr löste und vorschlug, noch mehr Kekse für sie zu backen, wirkte sie jedoch einen Moment lang überrascht, dann nachdenklich, bevor sie zustimmend nickte. "Mhm-mhm! Das wäre wirklich wundervoll! Aber natürlich nur, wenn du Zeit hast, ich.. möchte natürlich nicht, dass du dich überarbeitest oder so! Vielleicht sollte ich im Gegenzug dann auch.. versuchen, ebenfalls etwas zu Backen? Oder zu kochen..? Wobei warte, ich habe schon wieder ganz vergessen, auf was ich dich eigentlich eingeladen habe.." Ihr Blick wanderte in die Ferne, erneut versank sie in Gedanken. Hatte sie nicht eben noch etwas von einer Tasse Tee gesagt? Sie lud Leute für gewöhnlich immer zum Tee ein, zumindest hatte sie sich das früher einmal ganz fest vorgenommen. Da Allen Engländer war und seinem Ruf entsprechend relativ gern die heißen Kräuter trank, war es dadurch einfacher für sie gewesen, sich zu merken, wohin sie eigentlich musste, sollte sie einmal ein Treffen ausgemacht haben. Aber hatte sie sich auch daran gehalten..? Sie wusste es wirklich nicht mehr, dabei war es doch kaum mehr als ein paar Minuten her! Hastig kramte das Bonbonmädchen in ihrer Handtasche herum, krammte einen Stift hervor und sah sich dann um sich herum um, nach einem Zettel. Oder einer Serviette. Irgendetwas, worauf sie ihre Telefonnummer hätte schreiben können. Natürlich wäre es vielleicht logischer gewesen, der Pinkhaarigen die Zahlen zu diktieren, währen diese sie auf ihrem Smartphoen notieren würde - aber hallo? Wir sprachen hier von einem Mädchen, dass manchmal eben etwas umständlich dachte! Mitten in ihrer Suchaktion hielt sie jedoch inne, als sie ein paar Meter weiter einen Blondschopf entdeckte, bekleidet in einem sehr sexy geschnittenen Kleid. "Uah..!", entkam es ihr, bevor sie sich neugierig zurück zur Bekanntschaft drehte und wie ein kleines, ungeduldiges Kind, vorsichtig am Ärmel derer Hand zog, solange, bis sie zur Antwort ansetzen würde, "Weißt du.. wer.. das ist?? Das Kleid steht ihr wirklich fabelhaft, aaaah!"


    Wieder einmal pustete die junge Dame ihre Bäckchen auf, bevor sie einige Schritte um die Bank herum machte und sich direkt vor dem Blonden nach Unten, zu seinem Gesicht hin beugte, - wobei sie auch so schon fast klein genug war, um in jenes zu blicken - welches sie einige Sekunden lang eindringlich begutachtete. Sie hob ihren Finger und wedelte ermahnend damit herum. "Du solltest dich nicht dazu zwingen, dich meinetwegen zusammenzureißen! Das ist nicht .. gut. Später wirst du dich dann nur umso schlechter fühlen..! Immerhin habe ich dich gestört .. nicht umgekehrt! Du darfst machen und sagen was du möchtest, da ich später hinzugekommen .. bin .. muss ich mich dir anpassen." Ihre merkwürdige Erklärung wurde unterbrochen, als die Lachshaarige sich wieder aufrichtete und es sich mit einer damenhaften Bewegung - wuhu, sie war ausnahmsweise nicht zu weit zur Seite gerutscht und auf den Boden gefallen!! - auf der rechten Seite der Bank bequem machte, nur einige Sekunden lang, denn dann stand sie wieder auf, murmelte ein leises: "Meine Süßigkeiten.." und wollte zurück zur Tüte laufen, doch ihre Pläne wurden erneut durchkreuzt - wer hätte das bloß kommen sehen. "Kya!", entkam es ihr, wie so oft, als sie mit ihrem Schnürsenkel hängen blieb und mit der Nase nach Vorne in den kalten Sand fiel. Viel zu lange blieb sie so dort liegen - vielleicht, weil es ihr zu peinlich war, nach der Aktion wieder aufzustehen, vielleicht aber auch, weil ihre Moral durch den Krankenhausaufenthalt und dem erneuten Unfall ein wenig im Boden versunken waren. Genauso wie sie im Sand. Sie hätte über das schlechte Wortspiel gelacht, hätte sie riskieren können, in jener Position den Mund aufzumachen. Nach einer Weile beschloß sie dann jedoch wieder aufzustehen, klopfte sich vorsichtig den Dreck vom dem Rock, dann vom Oberteil, machte ein paar große, langsame und vorsichtige Schritte zu ihren Tüten hin und krammte dann zwei Tafeln Schokolade heraus, wobei sie eine davon natürlich dem Bloden reichte. "Ah, die drei Uhr morgens Marry Poppins hört übrigens auf den Namen Yuri. Und sie ist froh, dass Sand weich ist, ansonsten wäre sie jetzt wahrscheinlich schon wieder im Krankenhaus gelandet. Oh! Und wenn du Schokolade nicht magst, sag es ruhig, ich habe noch ganz viele andere.. leckere Sachen dabei!"


    Bevor Yuri und ihre Bekanntschaft es geschafft hatten, allen Ernstes aus einem Krankenhaus geworfen zu werden, hatte die Lachshaarige es Gott sei Dank noch geschafft, die Krankenschwester dazu zu überreden, ihr ein paar Minuten zum umziehen zu geben, weshalb die Schneiderin sich schnell in ihr - natürlich selbstgenähtes! - Schokoladen-Outfit gezwängt hatte, wobei möglicherweise noch erwähnenswert gewesen wäre, dass sie die Schuhe und die Strumpfhose unterwegs hatte anziehen müssen, denn so gnädig war die alte Frau dann doch nicht gewesen. Hastig hatte sie sich auch die untere Hälfte ihrer Kleidung angeeignet, bevor sie Dirks Telefonnummer in ihre kleine Handtasche gelegt - und hoffentlich nicht verloren hatte. Falls doch, würde sie sich entweder durch eine Horde Fremder fragen oder rausfinden, ob Riverport eigentlich sowas wie ein Telefonbuch besaß - was sie ehrlich gesagt nicht wusste und sie überraschte, immerhin lebte sie nicht erst seit einer Woche hier!
    Nachdem sich die Wege der Abenteurer getrennt hatten, war Yuri kurz noch in einem kleinen Laden geschlichen, einer der wenigen, der zu dieser späten Stunde noch offen hatte. Wieso? Kran-ken-haus-essen! Und das arme, verloren gegangene Bonbon, welches sie als Ablenkungsmanöver aus dem Fenster hatte werfen müssen. Ohje, wie viele Opfer hatte sie bloß die letzten Wochen bringen müssen! So viele Süßigkeiten, die sie nie wieder sehen würde! Und ein knurrender Magen. Ja, das waren definitiv genug Gründe um, etwas schusselig, nach ihrem Portmoine zu greifen und die drei gigantischen Tüten zu bezahlen, voll mit Chips und Süßzeug, welche zusammengesetzt wahrscheinlich das doppelte an Volumen hatten, als das Mädchen selbst. Da war es ebenfalls nicht verwunderlich, dass dem Verkäufer die Augenbrauen in die Höhe des Haaransatzes geschossen waren, als die Dame ihren Hunderter loswurde.
    Summend war sie also den kompletten Weg zur Korallenbucht stolziert, - komischerweise machten ihr die vielen Tüten weniger aus, als erwartet - auch wenn es für die Herumstehenden mehr als unsinnig aussehen musste, die Auswahl ihrer Route. Eigentlich hatte sie vorgehabt nach Hause zu gehen, vielleicht einmal nach Sage und den anderen zu schauen! Aber nickend hatte sie sich zugeredet, dass ihre Mitbewohnerinnen sowieso gesagt hätten, sie solle öfters raus und nicht gleich wieder von ihrer Arbeit träumen, welche sie definitiv in der Nacht wieder aufgegriffen hätte - weshalb die Kleine ihre Bäckchen empört aufgebläht und sich zum Strand begeben hatte, wo sie einfach allein eine Packung Zuckerwatte verspeisen würde, bis ihr vielleicht durch die Atmosphäre dort eine neue Idee für eines ihrer Designe kommen würde. Ja, guter Plan, in der Tat.
    "Aaah..?", entkam es ihr deshalb verwirrt, als sie von Weitem auf einer Bank ein Häufchen von Blond entdeckte, welches verloren am Strand zu hängen schien. Wer..? Zu solch einer späten Stunde..? Fast hätte sie geglaubt, es wäre einer dieser unheimlicher, alten Männer, die sich Nachts in irgendwelche einsamen Eckchen verkrochen, um jungen Mädchen aufzulauern! - Doch halt, es war Yuri von der wir hier sprachen. So würde sie niemals von den Menschen denken, vorallem nicht von welchen, die ihr noch nichts getan hatten! Außerdem hatte sie ihre Nadeln dabei, für den Fall der Fälle, wusste sie sich zu wehren. Vorsichtig und leise näherte sie sich dem Haarschopf, bis sie nah genug war, um ihn ein paar Worte murmeln zu hören. Etwas harsch hob sie die Tüten und und schmiss sie links von dem Mann neben die Bank, was ihn womöglich ein wenig verschreckte. Was aber gut war, dachte sie zumindest - er wirkte nämlich nicht in Bestlaune und so würde sie ihn zumindest für einen Moment abgelenkt haben!
    "Ich bin hier. ~", teilte sie dann, ungefragt und mit einem breiten Lächeln mit, während sie sich ein Stück weit nach Vorne beugte, noch immer hinter der Bank stehend und dem Mann in die tiefblauen Augen schaute. Offensichtlich wusste sie, dass die Frage nicht an sie gerichtet war, doch das würde sie nicht davon abhalten, zu antworten. "Störe ich? Möchtest du.. gerne.. allein sein?", fügte sie dann, der Höflichkeit halber hinzu und da sie ihn nicht zu einer Unterhaltung zwingen wollte, sollte er gerade etwas Abstand von Menschen brauchen. Stumm zeigte sie auf ihr eigenes Gesicht, unte die Augen, womit sie hinterfragte, ob er geweint hatte. Vielleicht hätte sie das nicht machen sollen. Vorallem, da sie sich nicht sicher sein konnte, ob sie Recht hatte und selbst wenn - war das nicht mehr als aufdringlich gewesen? Was, wenn es ihm unangenehm war? Ohje, war sie zu direkt gewesen?

    (Sorry bin in Eile und musste rushen, falls es komisch ist/keinen Sinn ergibt.)


    Eine Weile lang herrschte vollkommene Stille zwischen den Beiden. Zumindest hatte Chlorica kein Wort gesagt, gewartet, bis ihr blauhaariger Kollege seine Aussagen beendet und selbst in Stillschweigen verfallen war. Sie warte noch länger, wartete - und wartete. Dann öffnete sie langsam die müden Augen und richtete ihren Kopf in ebenso lahmen Tempo wieder auf, blickte ihrem engen Bekannten - halt, konnte man ihn nicht schon fast als Freund bezeichnen? Familie gar? - entgegen, erst vollkommen ruhig und ernst, dann jedoch mit strahlender Zufriedenheit, was vollkommen überraschend kam.
    Zum einen, weil solch eine Ausdrucksweise, zumindest was ihre Mimik betraf, vielleicht einmal alle paar Monate zu erblicken war, wenn es hochkam - zum anderen, da selbst dann sicher gestellt werden würde, dass der andere Butler dieser Anblick nicht zuteil wurde. Meistens schenkte sie dieses seltene Strahlen bloß ihren vielen, zierlichen Blumen, die sie hütete, als seien es ihre Kinder. Ansonsten war das Mädchen nie auf solche eine Weise amüsiert, frohgesinnt.
    "Vishnal, du Nichtsnutz!", begann sie dann, noch immer erfreut wirkend, bevor sie ein kurzes Kichern von sich gab und den jungen Mann kurz musterte, "Es ist fürwahr eine Kunst all jenes, von mir soeben Ausgesprochenes, auf eine derartige Weise und mit solch einer Ernormität misszuverstehen! Man müsse mir bei lebendigem Leibe das Haupt vom Körper reißen, solle man auch nur auf den flüchtigen Gedanken kommen, meine Präsenz aus dieser Stadt oder auch nur dem Anwesen unserer Master vertreiben zu wollen! Meine Wenigkeit und weiterziehen? Bruno, du wirst dieser Namensgebung in der Tat immer gerechter, ich begrüße die Belustigung, die deine Worte mir gerade verschafft haben! 
    Die Maid machte eine Pause, stand auf und klopfte sich den Staub von der Kleidung - auch wenn er nicht wirklich Zeit gehabt hatte, sich anzusammeln. "Wie ich zu meinem Bedauern erkennen muss, scheint meine kurze Erläuterung unserer momentanen Situation keine Schalter in deiner Gedankenwelt bewegt zu haben - stattdessen dichtest du mir nun Worte der Anhänglichkeit! Die Vergangenheit loslassen? Es ist ein Unmögliches aus dem Griff einer Existenz zu entfleuchen, welche einen nie in Fesseln gelegt hatte. Wobei ein Tatbestand aus überschrittenen Tagen sich dennoch in die heutige Ebene zieht - ein grober Fehler, denn ich zu beheben vermag und der meine Selbst überhaupt erst in diese Ortschaft gezogen hat. Falls du dich fragen magst, von welch Begebenheiten ich Erwähnung erhebe, so sei dir gewiss, dass du sie nie in Erfahrung bringen wirst, außer dir vermag es an der Fähigkeit, solch Dinge in Eigenarbeit zu enträtseln, nicht mehr zu mangeln." Erneut streckte die Bezopfte sich, gähnte und verneigte sich dann ein kleines Stück weit, entschuldigend, nach Vorne - nicht ihrer Worte wegen, offensichtlich, sondern dem Umstand, dass sie noch immer schläfrich war.
    "Es ändert nichts daran, dass wir nur noch vereinzelt vorhanden sind. Über das Wissen zu schreiten, dass Opfer gefallen sind, wird sie ebenso wenig zurückbringen, wie die menschliche Angewohnheit, an ihrer verflüchtigten Realität festzuhalten. Die Melancholie hat in mir kein Opfer gefunden, Kollege. Zumal du wissen müsstest, dass ich eine Bezwingerin bin und keine Bezwungene. Die Freude in ihrem Gesicht wurde immer weniger, bis sie wieder relativ gleichgültig wirkte - ihre gewöhnliche Ausgangsposition. Ein kurzes, damenhaftes Kichern ließ jedoch böses erahnen - hatte sie also doch mit dem Manne gespielt! "Selbstverständlich achtest du mich. Es ist die Grundvoraussetzung dafür, deiner Erbärmlichkeit zu entfliehen. Den Höhergestellten zu missachten, würde dich gleichstellen mit Vieh. Wobei, hattest du nicht eben jenes im Spiel der Heranwachsenden verkörpert..?"
    Gemächlich schritt sie zur Theke, fuhr mit ihrer Hand über das alte Holz, bemerkte, dass sich bereits eine Staubsicht auf diesem gebildet hatte und gab kurz ein missbilligendes Geräusch von sich. Faulpelze - überall! "Bevor dir noch in den Sinn kommt, dich deiner Selbst auf der nächsten Klippe zu entledigen, sollte ich allerdings vielleicht noch erwähnen, dass es in der Tat einen spezifischen Grund gibt, weshalb ich für meinen Teil nicht einmal den Ansatz des Respekts gegenüber dir empfinde. Möchtest du ihn hören, bevor du dir den Geist darüber zerbrichst, welche meiner vorherigen Worte der Glaubhaftigkeit entsprungen sind?" Erneute Pause, wie theatralisch. Chlorica seufzte. Die nächsten Worte waren ihr ein wenig unangenehm, wenn man dass so sagen durfte. "Du stellst beispiellos die einzige Person da, welcher ich in meiner momentanen Position den Titel 'Nahestehend' überreichen würde - ein tragischer Umstand, fast schon beschämend. Und glaube mir, wenn ich zu sagen vermag, dass all solch' betitelte Personen die sagenumwobenste Respektlosigkeit verdienen, die die Welt zu bieten hat. Leider Gottes küre ich nämlich nur Schwachsinnige mit dieser Bezeichnung. Meine Güte, Bruno, du musst wirklich der König aller Nichtsnutze sein!"


    "Waisenhaus..", wiederholte auch er die Worte, die schon viel zu oft wiederholt worden waren, allerdings aus einem anderen Grund, als die anderen beiden Anwesenden - zumindest, seiner Vermutung nach. Hätte er das Wort nicht als Volles laut ausgesprochen, so hätte er wahrscheinlich nie wirklich begriffen, was er da gerade vor sich hin gelesen hatte.
    Zögerlich hober den Kopf, blickte zwischen dem Elfenjungen und der Rothaarigen hin und her, nur ein einziges Mal, wobei er bei der Frage der ersteren inne hielt und ihn verunsichert anblickte. Was es heißen sollte? Woher sollte er das wissen? Er hieß, dass er nicht mehr beim Priester leben würde, soviel wusste er. Doch wirklich gelebt hatte er bei diesem doch sowieso nie, oder? Zumindest war der Mann vielbeschäftigt gewesen und auch wenn er sich die größte Mühe gegeben hatte, für ihn und seine unechte Schwester da zu sein, so hatte Kelsey definitiv nie mehr Wörter mit ihm gewechselt, als mit Candy oder Marco bisher. Wahrscheinlich hatte er mit den Fremden sogar mehr gesprochen, als mit dem alten Herren.
    Fast schon hätte man meinen können, Kelsey wär dabei gedanklich vollkommen abzuschweifen, als die Frage Cinnamons Schwester ihn ein lautes, aufgeschrecktes Geräusch von sich geben ließ und dafür sorgte, dass er ein, zwei wackelige Schritte nach hinten wich und nervös mit den Augen von einer Stelle zur nächsten huschte, nicht sicher, wo er hinblicken sollte. "W-w...was..?", stotterte er, nur um irgendetwas über die Lippen zu bekommen, immerhin war ihm doch irgendwo ein wenig aufgefallen, dass seine knappen Antworten oder das gewohnte Schweigen den Meisten nicht sonderlich gefielen. Hastig schüttelte er den Kopf, was mehr als offensichtlich gelogen war, so schlecht, dass es selbst der unerfahrendsten Person aufgefallen wäre, doch der Blonde wollte keine ehrliche Antwort geben. Selbst wenn, hätte er nicht gewusst, wie.
    Die nächsten Worte überraschten ihn jedoch noch mehr und Augenblicklich war all jenes Ängstliche, was er vorher nie hatte missen lassen, mit einem Mal verschwunden - stattdessen wirkte er nun ernst und seine hellen Seelenpforten hatten sich ein wenig verengt, die Lider sich gesunken und seine gesamte Optik peitschte einem etwas Melancholisches entgegen. "Bist du.. traurig..?", fragte er dann, fast schon aus dem Nichts heraus, allerdings gab er dem Mädchen keine Zeit zu antworten - zumindest legte er den Abstand, denn er eben zwischen sich und seine Bekanntschaften gelegt hatte, wieder zurück, kam noch näher und blieb direkt vor der Älteren stehen, hob vorsichtig die Hand und zeigte hoch, auf ihre Mütze, mit leicht schiefgelegten Kopf und einem fragenden Ausdruck, welcher jedoch nie eine Auflösung verlangte. Er wusste inzwischen, dass der Hut ihrer großen Schwester gehört hatte. Und jetzt hatte er herausgefunden, dass das Mädchen ebenfalls keine Eltern hatte. Er mochte den Hut nicht, keine Frage - er war gruselig! Aber nun verstand er, wieso Candy so wütend auf ihn gewesen war. Er war wichtig. Und wie!
    Noch immer hatte er seine Position nicht verändert, setzte dafür jedoch ein breites Lächeln auf, welches nicht lange hielt, denn je mehr er versuchte, es aufrecht zu erhalten, desto schiefer und zittriger wurde es. "..Tut mir Leid..", sagte er dann, flüssig und lauter als sonst, wobei er die Hand inzwischen wieder sinken ließ und mit den Tränen kämpfte, die sich die gesamte Zeit über in seine Augen verirrt hatten und versuchten, das ehrliche, entschuldigende Lächeln, welches er hervorgebracht hatte, in ein Schluchzen zu verwandeln. "Sorry.. C-candy..!"


    Wortlos, ausdruckslos, ja fast schon lustlos - zumindest hätte man eben jene Ausdrücke dem Dunkelhaarigen zuordnen können, wenn man ihn sich so ansah. Ebenso unbeeindruckt wie seine Widersacherin folgte er ihren Aussagen, ihren Gesten, ihrer Mimik und jeder Faser ihres Körpers - und sie alle brachten ihn dazu mit einem Schmunzeln rauszurücken. War es überzogen gewesen - seine Handlung? Möglich. Es war einfach sich zu verschätzen, wenn man mit einer Macht spielte, die keine geordneten Gesetzte kannte. Keine Regeln, keine Logik - bloß ihren eigenen Willen und ihren unbändigen Stolz. Damit zu spielen war törricht, etwas, was Rick mit Nichten war - doch war es genauso amüsant und der Amerikaner ebenso gelangweilt, was den Drang, mit der wilden, ungezähmten Bestie zu spielen - sie zu necken, indem man ihr durch das Fell strich, während sie mit ihren Pranken ausholte und einen anzuknurren begann - nur noch appetitlicher machte. Appetitlich. Das Schmunzeln weitete sich, als er die Reaktion auf seinen Kommentar zur Tochter vernahm. Nicht nur seinen eigenen Appetit hatte er also angeregt, auch die Löwin sah nun einen Grund darin, ihrer Beute das pochende Herz aus der Brust zu reißen, um die lauten, qualvollen, voll Reue geplagten Todesschreie zu vernehmen, bevor sie es in ihrer Pfote zerquetschen und ihn auslachen würde. Theoretisch. Doch diese Theorie würde nie im Glanze des Praktischen erstrahlen. Der Tierarzt legte den Kopf schief, noch immer war kein besondere Gefühlregung bei ihm abzulesen. Eine Bestie war es also der er Gegenüber stand. Wie ironisch dieser Vergleich doch war. Eine animalische Kreatur, vor einem Mann, für den es alles andere als eine Kunst war, wilde Gestalten zu zähmen, zu beruhigen - in Sanftmut verfallen zu lassen.
    Als sie ihm drohte, die Dame - ihm befahl, dieses eine Wort, welches sie so furchtbar in Rage versetzte, nicht mehr zu erwähnen, hob auch der Mann eine Augenbraue in die Höhe, vorallem, als sie in Gelächter ausbrach - tatsächlich, wahrhaftig? Er hätte laut aufgelacht, wäre es gerade nicht ein wenig unpassend gewesen. Noch nicht. Noch würde er keinen Laut von sich geben, es war nicht der richtige Moment - jetzt zu Lachen würde ihm nichs bringen. Keine Genungtuung. Ein Mucks würde erst dann aus seiner Kehle fliehen, wenn sich die Szenarie in ihrer eigenen Lächerlichkeit auf die Spitze treiben würde. Sie verstand nicht. Die Hexenprinzessin, so mächtig sie auch war, sie verstand es nicht. Was Rick gerade tat. Was gerade vor sich ging. Sie schien es leibhaftig nicht zu begreifen und genau das war es, was den Mann so wahnsinnig belustigte. Vielleicht. Ja, vielleicht hätte sie es merken können - an dem kurzen Aufblitzen in seinen Augen, bevor sie ihre Flammen losschickte und ihm den Rücken zukehrte. Vielleicht aber auch an der drückenden Stille, die während all ihrer Agierungen von Ricks Seite aus gespielt worden war. Stufte sie ihn fürwahr als so wagemutig ein, dass ihr dies verdächtige Verhalten verborgen blieb? War sie unvorsichtig, oder bloß vollends desinteressiert an jenem Spiel, welches vor ihren blutroten Augen vorging? Ein leises Seufzen. Möglicherweise hatte sie es ja auch bemerkt, nachdem sie sich gedreht hatte. Es war sowieso absolut nichtig, die Frage nach dem wann und ob - würde Rick sie nicht dazu bewegen können, sich wieder seinen Anlitz zuzudrehen, so wäre diese Frau es sowieso nicht wert, in den Bereich seiner Aufmerksamkeit zu fallen. Nicht wichtig, nicht erhaben genug. Eine Eigenschaft, um welche man sie nicht beneiden konnte - sollte sie wirklich nicht begreifen, so würde er tatsächlich eine Rasse entdeckt haben, deren Stellenwert wahrlich unter dem der Menschen lag. Noch einfälltiger, absurder und von noch mehr verschwendete Beachtung und Wertschätzung, welcher ihr die Humanen entgegenbrachten. Sie war so fade, dass es ihn schon fast ermüdete.
    Die erste Flamme, welche dem einstigen Arzt entgegen kam konnte bloß als Witz gedeutet werden. Selbst der tollpatschigste aller Menschen hätte der einsamen Feuermagie ausweichen können, die von Lahmatmigkeit fast schon geprägt schien. Da war es kein Wunder, dass der Geschickte keine Probleme damit hatte, der ersten Gefahr zu entkommen. "Es war keine Bitte. Kein Flehen, kein närrischer Plan, entsprungen aus einem noch makaberem Verstand. Es war ein Angebot, ein Tauschgeschäft.", erklärte er wie nebenbei, während er grinsend die eine Hand der beiden, welche sich bis eben noch in seinen Manteltaschen versteckt hatten, hob, gepaart mit seinem Klappmesser, dessen zwei Hälften in der Luft pragten und spielerisch dem Fluch entgegenblickten, der auf sie zugerast kam. Eine gekonnte Bewegung, im letzten Moment, gezielt dramatisch - eine perfekte Beschreibung für den schnellen Messerhieb, welchen er getätigt hatte, um sein Gesicht vor weiterem Schaden zu bewahren. Die Klinge in seiner Hand glühte, rot, - wie das Blut, welches durch seine Adern floß - dann orange, bis es langsam wieder abkühlte - das Metall, welches die ätzende Wärme der Naturkatastrophe in sich hinein gezogen und sie neutralisiert hatte. Nicht heiß genug, Sherry. Metall hielt etwas mehr aus. "Mein Interesse gegen deines. Ich benötige deine Hilfe nicht, ein verlorenes Lämmchen, wie du es nennst, hat hier nie ein Wort erhoben." Er gähnte, doch die dritte Flamme kam überraschend. Größer. Nicht groß genug, doch schaffte sie es ihn aus der Konzentration zu werfen. Er biss sich auf die Lippen - keine Chance. Er konnte sie nicht abwehren, ihr nicht ausweichen - gut gespielt, Prinzessin. Hastig hob er seine linke Hand, auf Augenhöhe, den Punkt, auf welchen die Übernatürliche gezielt hatte - was die Magie natürlich nicht neutralisierte, jedoch bloß seinen Ärmel anzündete. Nicht groß genug, ermahnte er sich kurz selbst, bevor er seine Hand wieder sinken ließ, der Stoff noch immer am brennen, qualmen, die Flamme begann sich langsam auszubreiten. Nur gut, dass sie keinen Brandbeschleuniger benutzt hatte. Er hatte Zeit. Es war sein Mantel, der brannte - nicht er.
    "Meine Werteste - Ihr habt gerade Euren Informanten angezündet.", erklärte er und die Monotonie die aus seiner Tonlage nur so trotzte, glich einem Messerstich für sich. Es vermittelte einem den Eindruck, als spräche er mit einem Kind, welches vor wenigen Sekunden ein Spielzeug auf den Boden geworfen hatte, nicht wissend, dass solch eine Aktion es demolieren und das Balg schon bald in schiere Unzufriedenheit versinken würde. Ein unschöner Biss, denn man, auch wenn man ihn zu ignorieren versuchte, irgendwo doch gespürt hätte.
    Das zugeklappte Messer fand seinen Weg, zusammen mit seiner Hand, zurück in die Manteltasche und Rick hob seufzend die Schulterblätter, nur um sie dann theatralisch sinken zu lassen. Was hatten die Leute heute bloß gegen seinen Mantel? Es war sein liebster. Sollte Sherry ihre Meinung nicht ändern, so würde er ihn wohl oder übel von sich reißen und zu Boden werfen müssen. Nicht, dass es wichtig war - Dinge zu ersetzen war einfach, wirklich einfach. Nicht der Rede wert. Rick begann zu lachen, ein lautes, aufziehendes, herzliches Lachen - vollends unpassend für eine Person, über dessen linken Ärmel sich gerade eine aus dem Nichts heraus kreiertte Flamme bildete, doch konnte er nicht anders. Er ließ sich definitiv mehr Zeit, als er sollte, bevor er verstummte. Wen kümmerte es schon. Nicht groß genug. Er würde sie loswerden, bevor sie groß genug war. Die Show war vorbei. Genug falsches Theater - blindes, fabelhaft entzückendes Herumgestoche in den Kammern der magisch Begabten. Es war keine Heuchlerei. Nicht mehr. Vorhin hatte er sie getestet, sie analysiert, absichtlich an ihren Nerven gezerrt. Jetzt war es wohl angebracht zur tatsächlichen Realität zurückzukehren, auch wenn nicht alle seine Worte zur Show gehört hatten.
    "Das unechte Würmchen schlug vor, den Müll, der dein Haupt seit Jahren in den Dreck zieht zu beseitigen - zusammen mit all jenem, die diesem eine Bedeutung geschenkt haben. Die Stadt - der Mittelpunkt, verglühen und verroten sollte er, zusammen mit dem Abschaum und deiner Nichte, welche sich auf deren Seite geschlagen hat. Du bist mächtig, doch als einfälltig hätte ich dich nicht bezeichnet. Selbst du kannst es nicht mit dieser Masse an magischen Widersachen aufnehmen und wissen, wo und wie du sie finden und am genussvollsten zerstören kannst - dieser Fähigkeit bist du nicht bemächtigt - sie würden dir auf Ewig verborgen bleiben. Der Dreck befindet sich direkt vor deiner Nase und du müsstest dich verkriechen, hilflos, wie ein Insekt, wie - ein Würmchen..? Was wäre das für ein ödes, armseeliges Ende.."

    Rick: Hängt vom Gegenüber ab.. eigentlich ja keiner, aber: "Ziemlich öde hier, nicht?" Das beginnt Konversation ok?


    Yuri: "Wieso gehen wir nicht in mein Atelier, damit ich.. deine Maße nehmen kann?" Cause you know. Schneiderin. Körperkontakt. Hehe.


    Kyle: "Ich bin reich." // "Hey, motherfucker, how about some sloppy make-outs?"


    Ben: "Huagraueeooo ;)" Im a fucking baby.


    Gaius: "Selbstverständlich bin ich nicht grundlos Schmiedemeister, ich weiß mit meinen Waffen jeglicher Art umzugehen." Waffe im Bett. U get it? No? Ok, then the really bad one: "Ich bin zwar ein Zwerg, aber nicht nur meine Körpergröße widerspricht dem."


    Chlorica: "Verehrte Persönlichkeit, welcher meine Wenigkeit Wohlgewonnen gegenüber bringt, ich sah es als meine existenzielle Pflicht an, euch über den gar lächerlich real klingenden Tatbestand zu informieren, welcher besagt, dass meine Person, trotz sicherer Orientierung im Ace-Bereich, einen Grad der Attraktivität, von euch zentriert, empfindet und Euch diesbezüglich darum bitten will, dies anzuerkennen und dementsprechend zu agieren. So beginnt bitte mit dem Vorgang der Verführung und spendiert mir ein mir mundendes Getränk."


    Kelsey: "Uuuhh.." *malt ein detailliertes Bild der Angebeteten und läuft in Panik davon*


    Next: Wie sieht das Weltbild deines Charakters aus?

    Verwirrt hatte Kelsey die Taube beobachtet, welche, kaum war sie angekommen, schon wieder verschwunden war, allerdings erst nachdem sie die vier eine weile lang erwartungsvoll angestarrt hatte. kelsey griff nach dem brief und wollte den fremden vogel streichen, doch blieb ihm keine gelegenheit dazu. "huh?", kam er perplex vor ihm und er wusste nicht recht was er machen sollte, vorallem weil quinn nicht mehr reagierte und auch nicht mehr aufstand, weshalb es kein wunder war, dass ein bisschen unkraut auf ihr zu spriessen begonnen hatte, doch candys worte brachten ihn doch dazu, das ding zu öffnen. "waisen..haus..", berichtete er, wobei man aus seinem gemurmel heraus erkennen konnte, dass er mit seinen eigenen worten nicht wirklich was anzufangen wusste.


    "Jesus, Fucker, so wie wir grad hier sitzen hoffe ich bloß, dass hier nirgendwo ein fucking Mistelzweig ist, denn holy shit, ich mach ja viel mit Punk, aber der Bullshit wär' mir dann doch 'n Tick zu romantisch im Moment, vorallem da ich auf so 'n Scheiß ja gar nicht stehe, wie du weißt.", witzelte er mit einem breiten Grinsen, als Luke näher an ihn ranrutschte und in dem Moment, in welchem er letzendlich seinen Kopf auf ihn legte, verstummte er. Ein ehrliches Lächeln huschte kurz über seine Lippen, während sein Griff um den Blauhaarigen ein wenig stärker wurde, er seinen Kopf ebenfalls ein Stück weit senkte und bloß hoffen konnte, dass sein bester Freund ihn nicht später aus irgendeinem Grund auf das Ganze ansprechen würde, denn offen über Gesten der Zuneigung und ähnliches zu reden, war ebenfalls nicht wirklich sein Ding. Zumindest nicht, wenn man der Weinroten nicht dazu bringen wollte, einen aus dem Moment heraus, seiner damit aufkommenden Verlegenheit wegen, wegzuschubsen, was unweigerlich dazu führen würde, ein paar Meter mit dem Kyle-Express zurückzulegen. In dem Augenblick, in welchem sein Partner wieder begann sich zu bewegen, gab auch er ein kurzes Geräusch der Neugier von sich, folgte dann jedoch, statt weiter zu fragen ebenfalls seinem Blick, der letzendlich auf Dirk, einem irgendwie nicht ins Bild passenden Jungen und einer Flasche Alkohol, die gerade wohl rumgereicht wurde oder so, hängen blieb. Zuerst sagte er nichts, dann stieß er ein absurdes, kurzlebiges Lachen von sich. "Keine Ahnung Mann, vielleicht hat der Schisser grad' eine Midlife-Crisis oder so, ich hatte ihn eben irgendetwas wegen Shitlord gefragt, erschieß mich, kein Plan mehr, was genau es war, aber es hatte ihn aus irgendeinem Grund so aufgeregt, dass er mir fast 'nen falschen Namen verpasst hätte. Jas-iwas. Fucker dachte vielleicht, wär' mir nicht aufgefallen. Aber meine Fresse, hat er plötzlich dämlich geguckt, als er gecheckt hat, was für'n Scheiß er fast gesagt hätte. Scheint ihn wohl ein wenig mitgenommen zu haben. Suckt, wenn man Niemanden hat, der einem fucking hinterher läuft, wenn's einem beschissen geht, heh?" War das Schadenfreude die da bei seinen Worten mitschwang? Definitiv. Fast hätte Dirko einem ja schon ein wenig Leid tun können. Aber im Fall der Baraushilfe lag die Betonung wohl auf fast. Denn zu behaupten, er fände die Ironie die darin lag, dass nicht nur sein bester Freund durch das Geschehen eben 'ne scheiß Zeit hinter sich bringen musste, nicht köstlich und gerechtfertigt, wäre wohl gelogen. Trotzdem wanderten seine grauen Irise zu denen des Sidecuts. "Sag nicht, du willst zu dem Bastard gehen? Wenn ja, dann sag mir worauf ich mich fucking einstellen muss - Blut vergießen, Sucks-to-be-you oder random Gnade deinerseits?"


    Everyone is gone? Welp. Hi Lyla.


    Ein wenig verwundert blinzelte die Lachshaarige ein paar mal mit ihren Augenliedern, denn kaum war sie in der kleinen Gruppe angekommen, verschwanden alle schon wieder. Genauso wie Klaus vorhin. Wieso beschenkten eigentlich alle ihre Wichtel gerade dann, wenn sie vorbeikam?! Wobei, Sue hatte sie ja auch allein gelassen! Whoops. Scheinbar war das doch nichts spezielles heute. "Hmm..", murmelte sie nachdenklich für sich, während sie in ihre neugewonnene Tüte griff und einen der vielen Kekse herauskramte, an welchem sie sogleich zu knabbern begann, bevor sie sich zu Leila drehte und sie zwischen ihrer Heißhungerattacke mit einem ansteckenden Grinsen ehrte. "So schnell kann man allein sein. ~ Und auch wenn du sagst.. das Ganze wäre nicht viel Arbeit gewesen, so könnte ich mir.. trotzdem kein besseres Geschenk vorstellen, also nochmal ein großes Dankesch- .. Himmel, hast du für diese Kekse eigentlich deine Seele verkaufen müssen?!" Fast schon entsetzt hielt sie den halb verzehrten Teig vor sich, drehte ihn von allen Seiten, blickte dann zu Lyla und wieder zum Keks und ihr Gesicht spiegelte gewaltige Ungläubigkeit aus, wobei diese nicht lange anhielt, denn das Werk der Rosahaarigen war einfach zu gut um es noch länger unverdaut zu lassen. Ein albernes Kichern entwich Yuris Kehle, während sie die Tüte in beide Hände nahm, ihrem Gegenüber wortlos eine Weile lang entgegen blickte und plötzlich, aus dem Nichts heraus begann in einem relativ harmlosen Ausmaße rot zu werden und schnell mit ihren Augne nach unten, zum Boden huschte. Wo sie die Dame so angesehen hatte, war ihr aufgefallen, dass sie wirklich süß war. Sollte sie vielleicht..? Yuri atmete tief ein und sah dann wieder hoch. "Uhm, Lyla..? I-ich wollte fragen.. also weißt du.. ich weiß so wenig .. über Blumen!! Und da du Floristin bist.. uhm.. ahh... dachte ich mir, du könntest mir vielleicht irgendwann mal.. etwas mehr über solche Dinge erzählen? Wenn du magst? Bei .. einer Tasse Tee oder so! Oder Kuchen, wenn du genauso süchtig nach Süßigkeiten bist wie ich!! W-wie.. klingt das?" Ohje. Das mit dem Blickkontakt halten klappte zwar, aber in ihrer Form nicht einer Tomate zu ähneln, das musste sie definitiv noch üben. Aber gut, die Chancen brutal abgewiesen zu werden waren bei solchen Aktionen um ehrlich zu sein gefährlich hoch, da dürfte man ja wohl noch ein wenig nervös werden!


    - Nummer nicht im Archiv gespeichert