Beiträge von Zyprim


    Die Schwarzhaarige war alles andere als begeistert von dem Vorschlag ihrer Cousine. Der untalentierten Möchtegernhexe war nicht nach Party zu Mute und das würde sich wohl auch nicht urplötzlich ändern sobald sie an dem erwähnten Festivitäten auftauchen würden. Zu gerne hätte sich Noita einfach unter einer Decke verkrochen und hätte ihren Gefühlen freien Lauf gelassen, hätte sich einmal nicht zusammengerissen und dein gewaltigen Kloß, welcher in letzter Zeit immer häufiger ihre Kehle zuschnürrte, nicht einfach hinuntergeschluckt und anderen Menschen zu Liebe gelächelt. Aber auf den Vorschlag des Lockenkopfes nickte Noita nur beklommen und setzte wie erwartet ein zögerliches Lächeln auf um ihre geliebte und wesentlich talentiertere Cosuine entsprechend zufrieden zu stellen. Selbstverständlich war die Tatsache, dass überhaupt eine Party stattfindet an dem Mädchen mit den roten Augen spurlos vorbeigezogen. Noita war ein Mensch der sich keineswegs gerne in Menschenmassen aufhielt. Immer wieder zog es sie trotzdem dahin weil sie über ihren eigenen Schatten springen wollte oder aber einfach von Majo mitgezerrt wurde aber von wohlfühlen kann dabei definitiv nicht die Rede sein. Es kostete das Mädchen Kraft von einer derartigen Vielzahl an Menschen umgeben zu sein. Es zerrte an ihrer Energie, die nach den jüngsten Ereignissen ohnehin kaum bis gar nicht mehr vorhanden war. Ihre Energiereserven mussten wieder aufgefüllt werden und das war für die Schwarzhaarige nur schaffbar wenn sie sich sich selbst widmete.
    Nach einem langen Fußmarsch kamen die beiden Hexen schließlich auch am Ort der Party an. Zuvor hatten sie noch einen kurzen Zwischenstop in ihrem nicht mehr ganz so neuem Zuhause gemacht um sich entsprechend für dieses Ereignis zu kultivieren. Ein Moment an dem die Schwarzhaarige zum wiederholten Male feststellen musste, dass sie einfach keine schicken Sachen zu Hause hatte und auch eigentlich nicht gerade der Typ für diese Sachen war. Schließlich aber gelang es Noita doch ein halbwegs passendes Outfit zu finden, in welches sie nach einer kurzen Dusche auch schon schlüpfte. Ihre begeisterung hielt sich nach wie vor in Grenzen aber jedes Mal wenn Majo ihr mit einem breiten Grinsen entgegenstrahlte, lächelte auch Noita ein kleines bisschen. Nicht nur um gute Miene zum bösen Spiel zu machen sondern weil sie sich auch freute, dass das Blondchen sich derartig dafür begeistern konnte. Vielleicht war nun schon der Zeitpunkt gekommen um sich für die Aufopferungsbereitschaft ihrer Cousine erkenntlich zu zeigen.
    Glücklicherweise war die Party nicht so überfüllt wie Noita es befürchtet hatte aber dennoch überkam sie ein Weggefühl als sie beieinanderstehende Grüppchen sichtete. Wie alle die Gesellschaft der Anderen genossen. Noita fühlte sich fehl am Platz und rückte instinktiv ein wenig näher an ihre Cousine, während sie durch den Eingangsbereich traten. Zu gerne wäre sie auch in der nötigen Stimmung gewesen und hätte dieses Ereigniss genossen wie es scheinbar jeder hier tat aber es war unmöglich und so folgte sie ihrer Cousine zu den Getränken und lies dabei ihren Blick durch die Räumlichkeiten schweifen.


    Kaum hatte das schwarzhaarige Mädchen die Worte ausgesprochen, die sie eigentlich gar nicht aussprechen wollte aber unter den gegebenen Umständen definitiv aussprechen musste, stoß sie seitens Cedric auf Protest. Ein einziges Wort von ihm und Noita begann zu zögern. Lag es daran, dass sie es sich gewünscht hatte dies von ihm zu hören oder weil sie hoffte dass die Reaktion des Blonden nicht am Boden seiner Schuldgefühle entstanden war? Die junge Hexe war planlos und war nicht in der Lage die Ursache ihres Zögern zu benennen. Die Realität schlug aber erneut zu und traf Noita mit voller Wucht. Selbstverständlich war es unmöglich, dass Ced Schuldgefühle hatte. Es gab keinen Grund dazu. Er hatte nichts falsch gemacht. Vielleicht wollte er auch einfach nur jemanden bei sich haben, ein bekanntes Gesicht, dass ihn von den jüngsten Ereignissen ablenkte. Wahrscheinlich würden ohnehin jeden Augenblick die Eltern des Verletzten bei der Tür hereinschneien und mit einem besorgten Gesicht auf den im Bett Liegenden hinabblicken. SIE würde durch die selbe Tür das Zimmer betreten wie Majo und sie es vor wenigen Minuten getan hatten. Mit großer Wahrscheinlichkeit würde sie Tränen in den Augen haben und ihr Herz würde ihr bis zum Hals schlagen. Die Ungewissheit würde sie umbringen. Das Gefühl der Machtlosigkeit würde sie übermannen und sie würde ihm nie wieder von der Seite weichen aus Angst ihn vielleicht beim nächsten Mal für immer zu verlieren. In Situationen dieser Art, in Situationen in denen man dem Tod mit letzter Kraft von der Schippe sprang war die Angst am größten. Man wurde sich bewusst wie man für den Anderen empfand, wurde sich der vielen sinnlosen Streitigkeiten bewusst und würde wahrscheinlich alles tun um nie wieder diese Situation zu durchleben. Warum wusste die junge Hexe so genau wie sie sich fühlen würde? Sie Antwort lag auf der Hand aber dennoch verdrängte die Schwarzhaarige die Wahrheit. Niemand hatte Interesse daran sie zu hören. Es war schon immer so gewesen.
    Cedric brachte kaum ein weiteres Wort hervor und doch hob Noita regelrecht automatisiert ihren Kopf an als ein winziges, kleines Wörtchen über die schmalen Lippen ihres Gegenübers purzelte. Ihre Augen suchten die seinen und für einen kurzen Augenblick hatte sie sich in diesen einzigartigem Blau verloren und hätte ohne die Hilfe ihrer Cousine wahrscheinlich nicht mehr in die Realität zurückgefunden. Auch wenn es in ihrer Brust schmerzte als das Mädchen mit der blonden Lockenpracht die Hände der Beinden trennte, wusste die junge Hexe genau, dass Majo ihr lediglich helfen wollte. Majo spürte den Schmerz ihrer Cousine. Es war ihr unmöglich sie zu täuschen. Dennoch tadelte sie den Jungen, welcher Noita so viel bedeutete, nicht. Ihre Worte waren mit Bedacht gewählt. Sie schien so weise mit ihren jungen Jahren. die Schwarzhaarige wandte sich von Ced ab und sah zu der Blondine hoch. Noita war ihr so dankbar und sie wusste beim besten Willen nicht ob sie jemals die Gelegenheit bekommen würde sich bei ihr erkenntlich zu zeigen. Ein Hauch von einem Lächeln umspielte die Lippen Noitas und nachdem ihre Cousine gesagt hatte was sie zu sagen hatte, nickte die Schwarzhaarige bestimmt. Es war ihr allerdings nicht mehr möglich dem Blonden zu versichern, dass sie sich schon bald wiedersehen würden, da im nächsten Augenblick eine beleibtere Dame das Zimmer stürmte und augenblicklich die beiden Fakeangestellten entlarvte. Lautstark verkündete sie den beiden Hexen, dass jetzt keine Besuchszeit war und es außerdem gegen die Regeln verstieß sich auf diese Weise in diees Zimmer zu stehlen. Ihre Stira war in Falten gelegt und die Lautstärke ihrer Stimme schien mit jedem Wort, welches über ihre Lippen kam, zuzunehmen. Es war regelrecht ironisch, dass sie während ihres lautstarken Vortrages den beiden Mädchen verklickern versuchte, dass Cedric noch Ruhe brauchte um sich von der Verletzung zu erholen. Die junge Hexe biss sich auf die Lippen und zog ihre Schultern ein kleines Stückchen hoch während sie versuchte ein ahnungsloses und unschuldiges Lächeln aufzusetzen. Die Ausrede, dass sie sich ihrer Tat nicht bewusst waren zählte wohl kaum. Noita war aber heilfroh als die Dame sich dazu entschloss diesen Vorfall nicht weiterzumelden und es bei ihrer Strafpredigt belassen würde, wenn sie umgehend das Krankenhaus verließen. Auch wenn es Noita schwerfiel diese Situation auf diese Weise zu beenden, wusste sie doch das dies ein sehr plausibles Angebot war wenn man die Umstände genauer unter die Lupe nahm. Stumm nickte die junge Hexe also als die immer noch wütende Dame sie abwartend ansah. Ein letztes Mal wandte sich das Mädchen dem Verletzten zu, welcher die ganze Sitaution ebenfalls verfolgt hatte. Er würde nicht allein sein, oder? Sie hatte keine andere Wahl. Noita könnte es nicht ertragen die Wiedervereinigung der Liebenden mitanzusehen. Wahrscheinlich wäre es ihr Ende und man müsste augenblicklich das nächste Intensivbett für sie bereitstellen. Es war besser so. Die Hexe verringerte den Abstand zwischen sich und Ced. Ein aufmunterndes Lächeln zierte ihre Lippen und dennoch war sie den Tränen nahe. "Ich freue mich schon auf unser nächsten Treffen." Noita schniefte und lächelte den Blonden zärtlich an. "Ich hoffe es gibt nächstes Mal einen schöneren Anlass." Noita ergriff die Hand des Jungen und drückte sie fest. Ihr Gesicht näherte sich dem seinen. Der Abstand zwischen ihr und Ced wurde immer geringer. Ihre roten Augen fixierten die seinen. Schließlich schlug Noita ihre Augen zu und konzentrierte sich einzig und allein auf die Gegenwart des Anderen. Liebevoll lehtne sie ihre Stirn an die seine. Ihre Nasenspitzen berührten sich. Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über die Wange des Mädchens und trotzdem musste sie lächeln. Welch wundervoller Moment. Nahezu perfekt aber leider doch nur nahezu. "Ich bin wahnsinnig froh dich kennengelernt zu haben, Ced. Danke für dich." Ihre Worte waren geflüstert so das nur der Betroffene sie vernehmen konnte schließlich war es auch nur für seine Ohren bestimmt. Noita schlug die Augen wieder auf und vergrößerte den Abstand zwischen sich und dem Blonden wieder als sie sich bewusst wurde, dass sie Ced vielleicht zu nahe getreten war. Ein leichter Rotschimmer zierte ihre Wangen bei dieser Erkenntniss aber das Hexlein konnte nicht anders als sich die Tränenflüssigkeit aus dem Augenwinkel zu wischen und den Blonden anzustrahlen. "Gute Besserung." Zu sehr genoss sie die Nähe des Anderen als das ihre Schüchternheit und Unbeholfenheit mit dem anderen Geschlecht sie von dieser Tat abhalten hätte können. Schließlich kehrte sie dem Jungen, welchen sie einst im Freizeitpark kennenlernen durfte, den Rücken zu und war bereit mit ihrer Cousine das Krankenhaus zu verlassen. Zumindest gezwungenermaßen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht, dies wurde ihr erneut bei dem finstern Blick der Dame im Krankenhausgewand bewusst.


    Bianca hatte ihre Probleme damit die Mimik ihres Gegenübers zu beurteilen. Es war kein Leichtes seine Emotionen abzulesen aber es spielte ohnehin keine Rolle. Die Emotionen ihres Gegenübers interessierten das wohlhabende Mädchen nur wenig. Wobei eigentlich nicht nur seine Emotionen. Ihr Gegenüber interessierte sie im Ganzen nicht. Das Mädchen mit dem blauen Haar wusste nicht wieso sie dieses Gespräch überhaupt fortführte, da jedes einzelne Worte, welches über die Lippen des Rotschopfes kam, derartig unwichtig für sie war. Vielleicht führte sie dieses Gespräch nur aus Langeweile um die Zeit bis zum Abend irgendwie zu vertreiben. Sie hätte es definitiv besser treffen können. Tatsächlich hatte es einst Menschen gegeben, mit denen sie die wohlbetuchte Miss gerne unterhalten hatte. Beinahe wäre ein Seufzen über die zarten Lippen der Schönheit gekommen aber sie behielt es doch für sich, wollte dem Namenlosen gegenüber nicht ein Stück mehr von ihr preisgeben als nötig. Vor allem nicht die Seite an ihr, welche nur die Wenigsten kannten. Schließlich sog der ungehobelte Wicht, welcher sich nach wie vor in Biancas unmittelbarer Nähe aufhielt, scharf die Luft ein. Er schien wütend. Seine Stirn war in Falten gelegt und seine Augen zu Schlitzen geformt. Gleich würde es erneut aus ihm herausbrechen, er würde sich nicht mehr im Griff haben. Abwartend ruhte Biancas Blick auf dem jungen Mann, welcher bereits im nächsten Moment zum Wort ansetzte. Er hatte sich ihr zugewandt. Er sprach lauter als zuvor und lenkte somit die Aufmerksamkeit seines Umfeldes auf sich. Bianca verzog keine Miene. Der Ausbruch ihres Gegenübers beeindruckte sie nicht wirklich. Dem Rothaarigen schien die Aufmerksamkeit der umstehenden Personen allerdings unangenehm denn bereits im nächsten Augenblick hatte er in einem wesentlich ruhigeren Ton weitergesprochen. Der Inhalt seiner Worte war widersprüchlich. Eigentlich müsste dieser Junge doch soviel an Intelligenz besitzen um dies selbst zu bemerken oder nicht? Vielleicht erwartete das reiche Mädchen einfach zu viel von ihrem Umfeld. Vielleicht galubte sie, dass sie keine unerbitterliche Enttäuschung waren? Welch Irrglaube. Bianca wurde wieder mit der Wahrheit konfrontiert und sie schmeckte wahrhaft bitter. "Ihr wisst gar nichts über meine Gefühle also zügelt Eure Worte!" , zischte die blauhaarige Schönheit ihren Gegenüber an. Bianca verringerte den Abstand zwischen sich und dem jungen Mann, welcher tatsächlich so wenig Anstand besaß und sich seinen Gegenüber nach wie vor nicht vorgestellt hatte. Bianca hätte im zuvorkommen können aber das tat sie nicht aus vielerlei Gründen, welche eigentlich aufgrund ihrer mangelnden Interesse klar sein dürften. Ein knappes lachen verlies Biancas Lippen und während sie fortfuhr, warf sie ihre Haarsträhne nach hinten. "Ihr widersprecht Euch doch mit jedem einzelnen Wort. Alles was Ihr an Meinesgleichen zu beanstanden habt, lässt sich auch auf Euch auslegen." Mit ihrem Zeigefinger hatte sie während ihrer Aussage gegen die Brust des jungen Mannes getippt. Nachdem das versnobte Mädchen ihre Aussage allerdings getätigt hatte, vergrößerte sie den Abstand zwischen sich und dem Rothaarigen wieder. Schließlich wusste man ja nicht, welche Bazillen auf seinem schmutzigen Gewand herumwuselten. Der Unbekannte nahm ein Schluck seines Getränkes. Gut so. Vielleicht würde er seinen Hitzkopf damit etwas abkühlen. Bianca würde nur zu gerne diesen Part übernehmen aber vorerst hatte sie keine Lust dieses Streitgespräch auf die nächste Ebene zu heben. Dies könnte sich bei einer falschen Bemerkung seitens ihres Gegenübers aber jederzeit ändern. Der Blick der Blauhaarigen ruhte für einige Sekunden auf dem getränkebecher, glitt dann aber im rechten Augenblick zu Wolkanon, welcher gerade eine Ansprache zu halten schien. Ein hoffnungsvolles Lächeln zauberte sich auf das Gesicht der wohlhabenden jungen Frau als der Bärtige verkündete, dass sie nun zur Sternwarte aufbrechen würden. Bianca mochte dieses Plätzchen sehr, da die Aussicht wirklich unbezahlbar war. Gleichzeitig freute sie sich, dass nun der Zeitpunkt eingetroffen war auf den sie schon die ganze zeit über gewartet hatte. Dies war der einzige Grund warum sie überhaupt auf dieses Fest gegangen war. Die blauen Augen Biancas funkelten bei der Vorstellung der Sternschnuppen.
    Ehe sich Bianca versah bekam der Rotschopf eine Fackel in die Hand gedrückt um sich in Richtung Sternwarte auf den Weg zu machen. Scheinbar war man automatisch davon ausgegangen, dass sie den Weg zusammen antreten würde. Welch schreckliche Fehlinterpretation ihres Beisammenseins. Bianca hatte gerade noch den Mund geöffnet um sich über dieses Verhalten zu beschweren und sich ebenfalls eine Fackel zu besorgen aber im nächsten Moment schoss ihr durch den Kopf, dass diese Fackel bestimmt voll mit klebrigem Harz war, welches ihre unbezahlbaren Handschuhe ruinieren würden. Sie hatte wohl keine andere Wahl, oder? Zögerlich wandte sie sich dem Namenlosen erneut zu und schielte zu dessen Fackel, welche eine angenehme Wärme verstrahlte. Es war nicht in Worte zu fassen wie unangenehm diese Situation der Blauhaarigen war. Es ging ihr gewaltig gegen den Strich diesen Flegel ihren Begleiter zu nennen. Niemals würde sie ihn darum bitten und wenn sie am Ende im Schutze der Dunkelheit zur Sternwarte gehen musste!

    Die Sternwarte war ein ideales Fleckchen um sich dem traumhaften Sternenhimmel zu widmen. Diese Tatsache machte man sich beim Sternnachtfest zu Nutze. Die Aussicht war atemberaubend und einige Fackelhalter warteten darauf, dass man sie mittels einer Fackel bestückte und somit etwas Licht ins Dunkle brachte. Selbstverständlich wurde bei der Anzahl an Fackelhaltern genau darauf geachtet, dass dieses Plätzchen nicht zu sehr im Licht erstrahlte. Diese Aufgabe wurde nämlich dem prächtigen Sternenhimmel zu Teil und den abertausend Sternschnuppen, welche in dieser Nacht zu sehen sein werden. Auf den Holzbänkchen, welche an diesem Ort ihr Dasein fristeten, waren zahlreiche Wolldecken gestapelt, in welche man sich bei aufkommender Kälte hüllen konnte. Es stand jedem frei, die Decke zu teilen oder sie lediglich für sich selbst zu beanspruchen.
    Etwa in der Mitte des Fleckchens war ein mittelgroßer Holzstapel, welcher nur darauf wartete in Brand gesteckt zu werden um der Stimmung des Festes einen weiteren Höhepunkt zu verleihen. Was gibt es schließlich schöneres als sich in der Kälte am Lagerfeuer aufzuwärmen und gemeinsam in den Sternenhimmel zu gucken und Sternschnuppen zu zählen. Ein Gitarrenspieler, welcher sich ebenfalls zur Sternwarte hochgekämpft hatte, würde das gesamte Szenarium mit seiner Musik untermalen und gewiss hat Wolkanon auch daran gedacht seinen Dorfbewohnern eine kleine Freude zu bereiten. Der gute Mann war nämlich heute besonders spendabel. Er hatte sich nämlich die Mühe gemacht essbare Sachen mit nach oben zu schleppen, welche man bei aufkeimenden Hunger in der Hitze des Lagerfeuers braten und brutzeln konnte.


    Die Zeit verstrich und die Sonne verschwand langsam aber sicher hinter den Bergen. Der Abend war hereigebrochen und schon bald würden sich die ersten Sterne am Himmelszelt blicken lassen. Der Name, Sternnachtfest, würde zunehmend an Bedeutung gewinnen. In dieser Nacht würden eine Vielzahl an Sternschnuppen zu sehen sein. Es war der ideale Zeitpunkt dem sonst so dunklen Nachthimmel die Aufmerksamkeit zu schenken, die er für die zahlreichen funkelnden Wunder verdient hatte und möglicherweise würde sich auf Boden dieser Aufmerksamkeit der ein oder andere Wunsch erfüllen.
    Ein vorfreudiges Lächeln zierte die Lippen Wolkanons als er um die Aufmerksamkeit der zahlreichen Besucher des Festes bat. Mit großer Begeisterung verkündete der Bartträger das weitere Procedere. In diesem Sinne wurde jedem einzelnen Dorfbewohner, eine Fackel überreicht. Diese Fackeln sollten ihnen als Lichtquelle dienen, während sie sich auf dem Weg zur Sternwarte machten. Der Weg war nicht weit aber da sie sich im Schutze der Dunkelheit bewegen würden, diente die Fackel zur Sicherheit jedes Einzelnen, schließlich war der Aufstieg zur Sternwarte mitten in der Nacht alles andere als ein Kinderspiel. Wolkanon würde besonders die Kinder während des Aufstieges gut im Auge behalten. Dies gehörte schließlich zu seinen Aufgaben. Er würde die Sicherheit jedes Einzelnen gewährleisten.


    (Wenn ihr euch nun bitte zur Sternwarte aufmachen würdet :3 Dort wird das Fest fortgesetzt ;))

    Das Geschäft boomte. Jeder hatte Durst und war gewillt diesen zu stillen. Die Leute standen regelrecht Schlange an seinem Stand um dem Verlangen nach etwas Trinkbarem nachzugeben. Die nächste Kundin war ein kleines Mädchen, welches eine grüne Schleife im Haar trug. Der Verkäufer musterte das junge Ding argwöhnisch, als es versuchte ihn um den Finger zu wickeln. Er zog eine seiner buschigen Augenbrauen nach oben und wartete erst einmal ab mit welchem billigen Trick sie versuchte an ein kostenloses Getränk zu kommen. So so, es mangelte dem Kind an Geld. Eine tragische Sache und bei einer Vielzahl an Menschen hätten ihre mieserablen Schauspielkünste vielleicht auch gewirkt. Sie war zu ihrem Pech allerdings an den falschen geraten. Ein abfälliges Lachen verließ die Lippen des älteren Herren, ehe er auf die Kleinere herabsah. "Wenn du kein Geld hast verschwinde aus meinem Blickfeld und hör auf meine zahlende Kundschaft aufzuhalten!" Der Blick des Verkäufers verfinsterte sich. "Ich muss auch irgendwie mein Geld verdienen also wenn du durstig bist geh nach Hause und hol dir dort etwas zu trinken!" Mit einer Handbewegung verdeutlichte er dem langhaarigen Mädchen, dass es einen Schritt zur Seite machen sollte, um den Nächsten in der Schlange Platz zu machen. Eine Unverschämtheit sondergleichen. Ihm wurde auch nichts geschenkt. Er arbeitete hart für sein Geld. Es war ihm also nicht möglich einfach so Getränke aufs Haus auszuschenken. Der Verkäufer musste selbst jede Münze zweimal umdrehen bevor er sie ausgab. Er hatte schließlich eine Familie zu versorgen. Selbst wenn er gewillt war diesem Kind zu helfen so konnte er es nicht. Abgesehen davon empfand der Verkäufer ihr Verhalten als höchst unangemessen. So schenkte er der kleinen keine weitere Beachtung und wandte sich an seine zahlende Kundschaft, deren Geld für den Verkäufer so viel wert war...


    Zu sehr war die wohlhabende Miss von dem Störenfried abgelenkt um den irritierten Verkäufer, welcher ohne sein Wollen in das Streitgespräch der Beiden hineingezogen worden war, weiterhin ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Mit großer Wahrscheinlichkeit fühlte er sich gerade sehr unwohl in seiner eigenen Haut und es würde wohl auch ziemlich kontraproduktiv für seinen Umsatz sein, wenn sich in unmittelbarer Nähe seines Verkaufsstandes zwei Streithähne wüst beschimpften und sich womöglich auch an die Gurgel gehen würden. Für Bianca war der ältere mann aber schon längst zu Luft geworden. Ihr Fokus galt dem vorlauten, rothaarigen Flegel, welcher es doch tatsächlich versuchte mit ihr anzulegen. Selbstverständlich hätte das Nichtvorhandensein dieser Person auch nicht dazu geführt, dass die Blauhaarige auch nur eine Sekunde länger als nötig mit dem Verläufer verkehrt hätte. Sie hätte keinen Nutzen daraus gezogen und wenn dem so war, hatte die Tochter des berühmten Gourmets Jasper de Sainte-Coquille kein Interesse daran.
    Bevor ihr Gegenüber zum nächsten Wort ansetzte, atmete er einmal tief ein. Ein wissendes Grinsen schlich sich auf die Lippen Biancas. Kaum merklich für ihren Gegenüber aber dennoch vorhanden. Bald würde er sich nicht mehr zurückhalten können. Das wohlhabende Mädchen kannte die typischen Zeichen für einen bevorstehenden Wutausbruch. Sie war selbst ein Paradebeispiel dafür. Scheinbar schien der Rotschopf noch mit sich selbst zu ringen, versuchte sich zu beruhigen aber seinem Gesichtsausdruck zu Folge, hatte seine Technik nur wenig Erfolg. Bianca verschränkte ihre Arme vor der Brust und ihre tiefblauen Augen waren auf den Unbekannten gerichtet. Sie wartete darauf bis der Vulkan ausbrach. Lange würde es gewiss nicht mehr dauern. Schließlich war der Zeitpunkt eingetroffen. Die Lippen des jungen Mannes formten Worte. Seine Stimme ertönte. Der Ton, welchen der schlecht gekleidete Bauernjunge anschlug gefiel Miss Bianca ganz und gar nicht. Nur die Wenigsten wagten es auf diese Weise mit ihr zu sprechen. Entweder war der Rothaarige einfach nur dumm oder lebensmüde. Die Blauhaarige war gnädig und wartete darauf, dass ihr Gegenüber seinen Redeschwall beendete. Sie hielt sich zurück, wartete ab. Wartete darauf, dass ihre Wut anstieg, das höchste Ausmaß gewann um diese lächerliche Gestalt nicht im Geringsten zu verschonen. Schließlich verstummte der Fremde. Seine Lippen lagen aufeinander. Seine Augen waren noch eine Zeit lang auf sie gerichtet, ehe sie sich schließlich von ihr abwanden. Vielleicht bereute er seine Aussage, glaubte sie war ein zerbrechliches, kleines Prinzesschen, welches sich nicht wehren konnte. Vielleicht fürchtete der Junge mit dem flammenden Haar, dass sein Gegenüber mit seinen Worten nicht umgehen konnte, dass seine Worte sie verletzt hatten und sie in den nächsten Sekunden in Tränen ausbrechen würde. Innerlich lachte die wohlhabende Miss auf. Wie lächerlich. Erst spuckte er große Töne und dann machte er einen Rückzieher, weil er sich vor den Folgen seiner Worte fürchtete. Erbärmlich. Schwach. Biancas Lippen blieben nach wie vor verschlossen. In Gesicht blieb emotionslos. Ihre Augen waren wie zwei tiefblaue Meere: unergründlich. Noch bevor sich an der Mimik der Blauhaarigen etwas ändern konnte, fuhr der Rotschopf fort. Nahezu bereuend schielte er zu Bianca und entschuldigte sich für sein Verhalten. Ganz klar, ein gefundenes Fressen für das versnobte Mädchen. Ein knappes Lächeln zierte ihre Lippen ehe sie zum Wort ansetzte. "Glaubt Ihr wirklich, dass es besser ist seinen Gegenüber vorschnell zu beurteilen, wie Ihr es gerade getan habt?" Bianca machte eine kurze Sprechpause ehe sie vorfuhr. Selbstverständlich hegte sie nach wie vor Groll gegenüber dem Rotschopf aber gut möglich, dass sie ihn auf diese Art und Weise härter treffen konnte als mit jeder Beschimpfung - wo der Junge doch so leicht zu durchschauen war. Es war schließlich offensichtlich, dass er mit sich selbst keineswegs im Reinen war. "Es macht Euch also ebenfalls zu nichts Besseren, wenn ihr andere Menschen beleidigt nur um einen vermeintlich wehrlosen Mann zu verteidigen."

    schachtl : Viel Spaß :)) Hoffentlich genießt du deinen wundervollen Urlaub *___* Komm wohlbehalten wieder zurück <33


    Seaice : Kaddo ich wünsch dir ganz viel Spaß und freue mich wenn du wieder zurück bist :)) Hoffentlich überstehst du die internetlose Zeit :> oder hälst dich so gut es geht im W-LAN Bereich auf XP


    Nekogirl : Oh das tut mir Leid DD: Nimm dir die Zeit die du brauchst. Ich hoffe es regelt sich alles wieder bei dir...


    Bianca zeigte sich gerade wieder von ihrer besten Seite, als ein Rotschopf glaubte sich einmischen zu müssen. Augenblicklich wandte sich die wohlhabende Schönheit von dem Mann hinter dem Verkaufsstand ab und dem ungehobelten Jüngling zu, welcher sich doch tatsächlich erlaubte sein Wort gegen sie zu erheben. BIanca stemmte eine Hand in ihre Hüfte und zog ihre rechte Augenbraue nach oben, während sie den ziemlich schlecht gekleideten jungen Mann herablassend musterte. Die Blauhaarige lachte kurz auf und noch ehe sie sich darüber wundern konnte, wie unpassend das Verhalten dieses lächerlichen Wichtes war, hatte sie auch schon zum Wort angesetzt. "Ich wüsste nicht, dass ich mit Ihnen gesprochen hätte..." Der Tonfall des Rothaarigen gefiel Bianca ganz und gar nicht. Niemandem war es gestattet auf diese Art und Weise mit ihr zu sprechen. Das niedrige Volk wurde auch immer ungehaltener und vorlauter. Einfach unglaublich. Zuerst dieser freche Elfenbengel am Monstertrainingslager und nun dieser Wicht. Der Junge konnte sich noch mit Unwissenheit bezüglich ihrer Herkunft rechtfertigen aber was hatte diesen jungen Mann dazu veranlasst, auf diese Weise mit einer de Sainte-Coquille zu sprechen? War er einfach nur töricht oder glich sein Wissen dem eines scheinbar ahnungslosen Jungen? So oder so gab es keine Entschuldigung für sein Verhalten, nicht für Bianca. "Man kann seine Arbeit auch verrichten ohne dabei aufdringlich zu werden..." Die blauhaarige Schönheit rollte genervt mit den Augen, ehe sie ihren Blick wieder auf den namenlosen Rotschopf richtete. Nach wie vor musterte er Bianca mit einem mürrischen Blick und schien keinerlei Anstalten zu machen etwas daran ändern zu wollen. Wie ärgerlich. Es blieb wohl kein Tag aus, wo sich die Blauäugige nicht über die Einwohner Trampolis ärgern musste. Tatsächlich wäre es für ihre Nerven deutlich besser gewesen, zu Hause zu bleiben, wie bereits vermutet. Bianca wurde sich zum wiederholten Male bewusst, dass sie auf ihr Bauchgefühl vertrauen sollte, wenn es ihr dadurch möglich war, Situationen, wie dieses es eine war, zu verhindern. Allerdings konnte es die verwöhnte Göre nicht leugnen, dass es sie ein kleines bisschen erheiterte und ihre Stimmung in gewisser Weise, zumindest was den Unterhaltungsgrad betraf, anhob. Bianca war der junge Mann nicht bekannt aber wenn es nach ihr ging, sah sowieso jeder Bauernjunge gleich aus. Gut möglich also, dass sie sich doch schon einmal über den Weg gelaufen waren, die Blauhaarige es aber nicht für nötig befunden hatte, sich dieses Gesicht in ihr Gedächtnis zu brennen. Gut möglich dass der Rothaarige auch nur einen verzweifelten Grund gesucht hatte um mit ihr ins Gespräch zu kommen. Wenn dem so war, dann war es wohl der schlechteste Versuch in der Geschichte der Menschheit, da die Aussage ihres Gegenübers sich ganz gewiss nicht positiv auf ihre nicht vorhandene Beziehung zueinander ausgewirkt hatte. Selbstverständlich gab es dann noch die Möglichkeit, dass der Unbekannte einfach nur ein vorlautes Mundwerk hatte und seine Gedanken einfach nicht für sich behalten konnte. So oder so spielte es für das reiche Prinzesschen keine Rolle, da sie herzlichst wenig Interesse an den Menschen in ihrer Umgebung hatte.


    Für Tranpolis Verhältnisse, war am Platz des Volkes wirklich sehr viel los. Davon abgesehen, dass dieser Ort das reinste Kaff war. Der Blick der blauhaarigen Schönheit wanderte über die zahlreichen Verkaufsstände und die Menschen auf der Tanzfläche. Der gesamte Platz war ganz nett dekoriert und die Menschen auf dem Fest schienen sich zu amüsieren. Es wurde gelacht, getanzt und Neuigkeiten ausgetauscht. Ein typisches Fest, wo jeder jeden kannte. Bianca bildete dabei für gewöhnlich die Ausnahme. Sie hatte kein großes Interesse an ihren Mitmenschen und dies gab sie ihnen auch mit jeder Sekunde zu spüren. Ohne den Menschen auf dem Fest weiterhin Beachtung zu schenken, stolzierte die Blauhaarige zu den Ständen. An den Essensstänchen lief die Tochter des Gourmets desinteressiert vorbei. Sie hatte gerade erst vorhin zu Hause gespeist und erfahrungsgemäß wusste die Lady, dass es Nirgendwo so gutes Essen wie bei ihnen zu Hause gab. Zumindest nicht im Umkreis von mehreren Meilen. An den Schmuckständen hielt sich Bianca schon etwas länger auf. Sie lebte immer noch in der Hoffnung, dass sie irgendwo ein wahres Einzelstück erblickte, welches ihr förmlich den Atem raubte. Bisher waren ihre Bemühungen vergebens. Ihre Erwartungen waren gegenüber diesen Händlern aber ohnehin herabgeschraubt. Erfahrungsgemäß brachte ihr Vater, wenn er auf Reisen war, die schönsten Schmuckstücke mit nach Hause.Schmuckstücke, mit welchen Bianca zwar gerne ihr Outfit aufhübschte und ihre Überlegenheit anderen gegenüber ausdrückte, sie aber keineswegs lange erfreuten und irgendwann bei all den anderen in ihrer Schmuckschatulle landeten. Mit ihren blauen Augen visierte sie jedes einzelne kleine Kunstwerk und lies anschließend wieder davon ab. Bei jedem Stand das selbe Spiel. Wahrscheinlich war es reinste Zeitverschwendung hierher zu kommen aber wenn Bianca ehrlich zu sich selbst war, hatte sie dies von Anfang an befürchtet. Bianca verschränkte die Arme und zwirbelte gelangweilt ihre Haarsträhne. Ein Seufzer entwich ihren Lippen. Ob sie gleich wieder gehen sollte? Was hielt sie noch hier? Vielleicht die Tatsache des vielversprechenden Festes. Die Sternschnuppen würden bestimmt wundervoll werden. Ein kleines aber zartes Lächeln hsuchte über die Lippen der blaublütigen Schönheit. Ihr Blick war gen Himmel gerichtet. Selbstverständlich konnte sie nichts erkennen. Es war schließlich noch nicht Abend. Wenn sie sich noch ein bisschen die Zeit vertrieb, würde sie dieses wundervolle Naturschauspiel zu Gesicht bekommen. Bianca hatte schon so viel davon gehört aber selbst wurde sie noch nie Zeuge eines derartigen Wunders. Schließlich richtete Bianca ihren Blick wieder auf das Geschehen am Fest. Noch hatte sie ich schließlich noch nciht alles angesehen. Vielleicht würde doch noch etwas (oder jemand) ihre Aufmerksamkeit erhaschen. So schlenderte die Blauhaarige weiterhin an den Ständen vorbei und hielt bei dem ein oder anderen etwas länger um sich genauer umzusehen, schnauzte die Verkäufer aber unfreundlich an, wenn sie ihr mit dem typischen Verkaufsgehabe kamen. Wenn Bianca an Etwas Interesse hatte, würde sie es so oder so bekommen und man musste sie nicht erst großartig dazu überreden...


    Begeistert klatschte die Kleine in die Hände als Choco ihre Liebe zum Basteln Preis gab. Für Alessa war es bereits eine abgemachte Sache, dass die Beiden sich bald einmal treffen und gemeinsam ihrer Kreativität freien Lauf lassen würden. Das Mädchen war regelrecht berauscht von dieser Idee und malte sich bereits aus, was für brilliante Dinge sie machen konnten. Vielleicht stellte sich auch heraus, dass das Mädchen ebenfalls eine Vorliebe für Prinzessinen, Einhörner und Püppchen hatte. Wobei man es bei Alessa nicht mehr Vorliebe nennen konnte sondern vielmehr Wahn. Ihre kleinen Äuglein funkelten und sie schmachtete ihre fiktiven Bastelideen an ehe sie sich wieder bewusst auf die Realität konzentrierte um auch ja nichts von der Idee der 'Hexenjagd' zu verpassen.
    Nicht nur die kleine Rosafanatikerin schien von der Idee die Hexe zu suchen regelrecht besessen zu sein. Jeder wollte mitmachen und war von der Idee gleich begeistert. Alles wartete lediglich auf Mistels Informationen bezüglich dieses zauberhaften Wesens. Für wenige Sekunden wartete Alessa auf Mistels Antwort, welche erst einmal ausblieb. Aus diesem Grund fuhr die Tochter von Matzes fort und teilte ihren total tollen und gut durchdachten Plan mit den anderen Kindern. "Am Besten wir bilden zwei Teams. Dadurch ist die Chance, dass wir die Hexe finden viel, viel größer!" Allein beim Gedanken der Hexe gegenüberzustehen wurde das Blondchen ganz nervös und wäre am allerliebsten gleich losgerannt und hätte keine Sekunde länger gezögert. Allerdings wusste Alessa wie wichtig es war sich vorher gut abzusprechen wenn ihr Plan aufgehen sollte. "Das Team, dass die Hexe gefunden hat bittet sie dem anderen Team ein zauberhaftes, magisches Zeichen zu schicken, damit das andere Team auch weiß wohin es muss. Alles klar?" Der Blick des Mädchens huschte über die Beteidigten, während sie auf das Einverständnis der Anderen wartete um in dieses Abenteuer aufzubrechen. Der Gedanke Chocos gefiel der Blonden. Ein leckeres Eis von einer Hexe. Bestimmt wäre es ein Eis in einer magischen Becherchen, welches sich immer wieder auffüllte. Das würde einen lebenslangen Eisvorrat bedeuten! Alessa lief förmlich das Wasser im Mund zusammen. Ein weiterer Grund so schnell wie möglich die Suche anzutreten. Als die Schwarzhaarige Mistel mit einem falschen Namen ansprach musste Alessa grinsen. Menthol klang noch viel lustiger als Mistel. Vielleicht würde dies sein neuer Spitzname werden. Ganz bestimmt sogar. Nun war aber nicht der richtige Zeitpunkt sich darauf zu konzentrieren, denn Alessa wollte keine Zeit verlieren. Sie war schon ganz hibbelig und war bereit aufzubrechen. Nun stand lediglich noch die Frage im Raum, wo sie mit der Suche beginnen sollten und wie die Teams zusammengestellt wurde. Bezüglich des Aufenthaltsortes der Hexe hatte Alessa schließlich auch noch eine grandiose Idee, welche sie selbstverständlich nicht für sich behalten konnte und gleich damit herausplatzte:"Hexen halten sich doch meistens im Wald auf! Zumindest war es in Hänsel und Gretel so." Bewusst ignorierte das kleine Blondchen die Tatsache, dass die Kinder in dem Märchen beinahe verspeist wurden. Es war doch nur ein Märchen. Wahrscheinlich sind Hexen gar nicht so böse wie sie beschrieben wurden. Und wenn doch? T__T Alessa war zu aufgeregt um sich Gedanken über die Konsequenzen zu machen. Außerdem war sie ein Kind, welches vollgepackt mit Naivität war. Die ganze Welt stand ihnen offen und die Möglichkeit in dieser Welt ein kleines Fünkchen Magie zu entdecken war einfach zu verlockend. "Also wer kommt mit mir in den Wald um dort die Hexe zu suuuuuchen?", flötete die Kleine und machte sich bereit zum Aufbrechen. Es fiel dem Blondchen schwer noch länger still zu halten und so schaukelte Alessa auf ihren kleinen Füßchen vor und zurück, während sie auf die Antwort der Anderen wartete, was ihr zunehmend schwerer fiel.

    (ich hoffe das ist okay so :O Aber ich dachte wir sind sooo viele und da wärs vllt ganz sinnvoll sich aufzuteilen, wenn es iwann vorangehen soll ^^")


    Beinahe hätte sie Schwarzhaarige die Hoffnung aufgegeben, dass der Blonde auch nur den Hauch eines Lebenszeichen von sich geben würde. Beinahe wäre sie zum gefühlten tausendsten Male in Tränen ausgebrochen obwohl ihr Körper auf Grund der großen Mengen des vergossenen Augenwassers wohl kaum mehr in der Lage sein dürfte überhaupt noch welches zu produzieren. Das klitzekleine Fünkchen Hoffnung im Inneren der Schwarzhaarigen hatte aber zur Folge, dass sie den regungslosen Jungen nicht den Rücken zukehrte. Dieses Fünkchen veranlasste die junge Hexe dazu einen Augenblick länger in ihrer Position zu verharren und auf eine etwaige Antwort, eine Reaktion, zu warten. Die roten Augen des Mädchens waren auf die geschlossenen Augenlider Ceds gerichtet. Dies war auch der Grund warum ihr sofort auffiel als Ced sich versuchte seinen Weg aus der Dunkelheit zu bahnen. Seine Augenlider flatterten leicht, kaum merklich. Doch dieses winzigkleine Zeichen zauberte dem Mädchen ein hoffnungsvolles Lächeln ins Gesicht. Noita wischte sich mit ihrer freien Hand eine letzte Träne aus dem Augenwinkel und fühlte sich wie hin und hergerissen. Einerseits war da diese Traurigkeit und dieses schreckliche Gefühl der Hilflosigkeit und andererseits verspürte Noita diese Erleichterung, dieser gigantische Stein, der ihr vorm Herzen fiel als Ced mit seinen Lippen ein Wort zu formen versuchte.
    Mit einem Schlag verspürte die Schwarzhaarige Erleichterung und Schmerz. Sie war überrollt von so zahlreichen Gefühlen, dass es ihr nicht möglich gewesen wäre, diese aufzuzählen oder gedanklich zu manifestieren. Es fühlte sich an als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggezogen, als würde sie meilenweit in die Tiefe stürzen. Ein Schmerz war in ihrem Brustkorb spürbar. Ein Schmerz, welcher ihr eigentlich gar nicht erlaubt war zu fühlen. Die Kehle der jungen Hexe fühlte sich trocken an. Ihre Augen hatte sie für eine Millisekunde weiter aufgerissen als sie es im Normalfall tat. Sie war kurz davor ihre Hand zurückzuziehen und doch verharrte sie in ihrer Position. Der Gefühlsberg, welcher drohte sie unter sich zu verschütten, war gigantisch und machte es unmöglich auf dieses Wort, diesen Namen, zu reagieren. Die Augenlider Noitas senkten sich und sie wandte ihren Blick von dem Blonden ab, richtete ihn zu Boden. Sie war einfach unmöglich. Wie konnte sie in dieser Hektik vergessen, dass nicht sie der Mittelpunkt seiner Welt war? Wie konnte sie die Existenz dieses Mädchens so bewusst verdrängen? Sie sollte lediglich Glück verspüren, Freude darüber das es Ced gut ging und er diesen grausamen Angriff überstanden hatte aber dennoch musste sie sich zu einem Lächeln zwingen als er seine Augen aufschlug und sie ins Visier nahm. Es war nicht der richtige Zeitpunkt egoistisch zu sein. Zu viel hatte der Junge zu verarbeiten, warum ihn noch mehr Ärger aufbrummen? Diese Sache ging nur Noita etwas an. Sie musste mit diesem Schmerz klarkommen und niemand anders. Ced hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sein Herz jemand anderem gehörte. Er war von Anfang an ehrlich gewesen, hatte ihr niemals etwas vorgemacht. Dennoch war die Schwarzhaarige dumm genug gewesen mehr in die Gespräche, die Situationen, die Momente, welche sie miteinander erlebt hatten, zu interpretieren. Nicht Cedric war Schuld an dem Schmerz, den sie nun verspürte. Sie hatte sich selbst diese Schmerzen zugefügt und so konnte sie auch nicht erwarten, dass er diese Wunden, welche in ihrem Herzen zwangsläufig entstanden waren, versorgte. Das wäre naiv. Das wäre wirklich dumm. So hob das Mädchen ihren Kopf wieder an und bemühte sich ihren Schmerz zu unterdrücken. Es war schwer, wahrscheinlich das Schwerste, was das junge Ding jemals getan hatte aber sie wollte nicht noch mehr Kummer und Leid verbreiten. Irgendwann musste damit doch Schluss sein und man musste wieder nach vorne blicken können oder? Gewiss. Erst als Cedric seine Hand von der ihren löste, wurde dem Mädchen bewusst, dass ihre beiden Hände noch ineinander verschlungen waren. Es hatte sich so normal, so selbstverständlich, angefühlt, dass Noita es beinahe vergessen hätte. Schließlich spürte Noita seine Hand in ihrem Haar, die Wärme die von ihm ausging tat gut und doch brachte sie noch mehr Schmerz mit sich, den das Mädchen doch bewusst versuchte zu verdrängen. Die Schwarzhaarige konnte aber nicht anders als sich leicht gegen seine Hand zu lehnen und den Augenblick zu genießen, wenn er auch noch so kurz war. Es waren Cedrics Worte, die sie schließlich wieder in die Realität zurückholten. Es fiel ihm schwer zu sprechen, was durch seine krächzende Stimme verdeutlicht wurde. Dennoch waren seine Worte klar verständlich für die Schwarzhaarige. Ihre zuvor noch geschlossenen Augen, öffneten sich und sie sah in das Gesicht des Jungen, welcher nach wie vor ziemlich blass war. Er hatte keinen Grund sich zu entschuldigen, hatte nichts falsch gemacht. Normalerweise war Noita diejenige, die diese Worte in den Mund nehmen sollte. Entschuldige, dass ich mich... entschuldige, dass ich dich vielleicht mehr mag als ich normalerweise dürfte... Noitas Lippen blieben verschlossen. Sie befürchtete dadurch alles schlimmer zu machen und so schwieg sie diesbezüglich einfach und versuchte sich allein an der Tatsache zu erfreuen, dass es dem Blonden besser ging. Mit ihren Problemen würde sie schon selbst fertig werden. Das hatte bisher schließlich immer geklappt.
    "Ich...Wir sind wo froh, dass es dir wieder besser geht." Noitas Augen strahlten bei dieser Aussage und auf ihren Lippen lag ein glückliches Lächeln. Es mochte sein, dass es in diesem Moment grotesk schien aber es war ehrlich. Sie hatte sich solche Sorgen gemacht, ihn für immer verlieren zu können, dass das Gefühlschaos in ihr im Moment unwichtig zu sein schien. Cedric lebte und er würde sich wieder erholen. Nur dies zählte. Ganz egal wem sein Herz gehörte. Sie Hauptsache war, dass er leben würde. Während Noita das kleine Wörtchen 'wir' ausgesprochen hatte, deutete sie auf ihre Cousine, welche nach wie vor an ihrer Seite stand. Sie hatte Abstand gehalten aber ihre alleinige Präsenz war Gold wert für die Schwarzhaarige. Vielleicht war es Majos Anwesenheit, welche der jungen Hexe dabei half über diese Sache drüberzustehen. "Überanstreng dich nicht. Wahrscheinlich brauchst du noch viel Schlaf um dich zu erholen." Das Mädchen hatte viele Fragen aber es wäre sinnlos den Blonden mit Fragen zu bombardieren. Wahrscheinlich würde ohnehin bei nächster Gelegenheit die Polizei hereinschneien um Informationen aus Cedric herauszusaugen. Dies würde kräftezerrend genug werden. Aus diesem Grund schwieg Noita bezüglich der auslösenden Situation, welche überhaupt erst hierzu geführt hatte. Möglicherweise würde Ced es ihr eines Tages, wenn der Trubel darum sich gelegt hatte, selbst erzählen und das war wesentlich mehr wert als dieses Frage-Antwort-Spiel. "Wir bleiben vermutlich nicht lange..." Noita sah über ihre Schulter. Wahrscheinlich würden sie ohnehin schon bald erwischt werden und man würde sie aus dem Krankenhaus werfen. Bis jetzt war noch niemand auf die beiden Möchtegernangestellten aufmerksam geworden aber vermutlich war es lediglich eine Frage der Zeit. Es hatte allerdings gut getan sich selbst von Cedrics Gesundheitszustand zu überzeugen, da niemand gewillt war ihnen Auskunft zu geben.


    Die Augen seines Patienten flackerten. Immer wieder versuchte der Blonde die Augen zu öffnen, schloss sie schlussendlich aber doch wieder, weil es sich bei diesem Unterfangen um etwas undenkbar Schwieriges handeln musste. Zu leicht war es, nicht gegen die aufkeimende Müdigkeit anzukämpfen und sich ihr hinzugeben. Schlussendlich waren es mit großer Wahrscheinlichkeit die Schmerzen, wellche bei der Reinigung der Wunde entstanden sein mussten, die den jungen Blondschopf daran hinderten die Augen geschlossen zu halten. Der Patient fühlte, wie der Schmerz seinen Körper durchfuhr, er rang nach Luft und seine Mimik war angespannt. Die Augenlider hatte er aufeinandergepresst so wie auch seine Zähne. Der gesamte Körper des Blonden war angespannt und verkrampft. Ray biss sich bei diesem Anblick auf die Unterlippe und fuhr mit der Reinigung der Wunde fort. Es war wichtig die Kontamination so gering wie möglich zu halten, da ein Eindringen von Bakterien die Situation seines Patienten erheblich verschlimmern konnte. Der Pfeil oder zumindest die pfahlartige Waffe, welche für den angerichteten Schaden verantwortlich war, hatte schon genug Keime in das Wundgebiet gebracht und diese besagten Keime versuchte Ray nun sorgfälltig daraus zu entfernen. Eine Schreckliche Qual für den Betroffenen aber zugleich eine unvermeidbare Handlung im Bereich der medizinischen Versorgung. Entschuldigend lächelte der langhaarige seinen Patienten an. "Die Wunde muss gereinigt werden. Ich weiß es es ist sehr unangenehm..." Der Sohn Natalies hielt es nicht für nötig den Verletzten bezüglich der Notwendigkeit einer Wundreinigung aufzuklären. Es lag eigentlich auf der Hand. So fuhr der junge mann mit seiner Arbeit fort und reinigte die Wunde behutsam. Ray sah sich die Wunde penibelst genau an um schließlich festzustellen, dass sich keine weiteren Fremdkörper darin befanden. Jeder Fremdkörper hätte schließlich wieder eine Infektion zur Folge und eine Infektion im großen Ausmaß, machte einem Patienten, der so viel Blut verloren hatte, wie sein Gegenüber, zusätzlich zu schaffen und könnte im schlimmsten Falle seinen Tod zur Folge haben. Ray behielt dies stehts im Hinterkopf, während er die Verunglückten versorgte.
    Nachdem die Wunde gereinigt war, hatte Ray sich die von Natalie eigens angerührte Paste auf ein Leinentuch gegeben und mit diesem die Wunde abgedeckt. Die Paste war sozusagen ein Allheilmittel. Sie war aus den besten Kräutern der Umgebung zusammengemischt worden. Kräuter, welchen eine desinfizierende Wirkung innewohnte. Die Wunde war groß aber Ray wusste, dass es nicht richtig war sie mit einer Naht zu versehen. Etwaige eingedrungene und sich möglicherweise immer noch in der Wunde befindende Balterien, hätten sich im verschlossenen Wundgebiet vermehren können und genau dies war es, was der Arzt verhindern wollte. Der Körper war selbst in der Lage Wunden zu reinigen und das konnte er nicht, wenn die Wunde mittels einer Naht verschlossen war. Allen Anschein nach hatte der Junge außerdem noch einmal Glück im Unglück gehabt. Der Angreifer hatte keine ausschlaggebenden Nerven durchtrennt, wodurch lebenslange Folgen zurückbleiben konnten. Der Langhaarige konnte dies feststellen, indem er den Blonden bat, die betroffene Hand zu bewegen. Die sensorische Wahrnehmung war ebenfalls gegeben. Ein gutes Zeichen. Überzeugt nickte Ray. "Sehr gut. Du hattest Glück im Unglück..." Nichtsdestotrotz hatte diese Verletzung an dem jungen Mann gezerrt und es war von äußerster Wichtigkeit, dass er noch einige Tage zur Beobachtung in der Klinik blieb. Der Blutverlust war nicht einfach so an ihm vorbeigezogen. Die Haut des Jungen war fahl und er sah entkräftet aus. Er brauchte jetzt viel Flüssigkeit um eine Dehydratation zu verhindern. Ray reichte dem Blondschopf ein Glas Wasser, nachdem er ihm geholfen hatte sich in eine halbwegs aufrechte Position zu bringen. " Wir müssen dich leider noch einige tage hierbehalten um deine Kreislaufsituation sowie deine Wunde zu beobachten." Niemand hörte diese Worte gerne. Jeder war lieber zu Hause in seinen eigenen vier Wänden aber es war nur zu seinem Besten und wenn der Junge auch nur ein kleines bisschen Einsicht zeigte, würde er wissen, dass Ray im Recht war.


    Alessa richtete ihre großen Kulleraugen auf das Mädchen, welches den Namen Chocola trug. Im Gegensatz zu Matzes Tochter schien sie nicht vergessen zu haben, dass dieses sensationelle und vor allem geschenkereiche Event über die Bühne gegangen war. Das Blondchen konnte absolut nicht nachvollziehen wie man sich freiwillig etwas derartiges entgehen lassen konnte. Genau aus diesem Grund huschte ein verständnissloser Blick über das zarte Gesicht des Mädchens. Möglicherweise war dieses unbekannte Mädchen nicht derartig talentiert im Malen, Zeichnen und Basteln wie sie es war. Solche Fälle sollte es ja schließlich auch geben. An den Reaktionen Anderer bezüglich ihrer Kunstwerke hatte Alessa nämlich schnell festgestellt, dass ihr ein wahres Talent innewohnen musste. Ihr Papa und auch Pierre sowie Sue und Jean waren immer höchst begeistert von ihren Zeichnungen und Basteleien. Schließlich platzte es doch noch aus der Kleinen heraus, weil sie ihren Stolz nicht länger zügeln konnte. "Ich kann dir nächstes Mal beim Basteln helfen wenn du magst. Man hat mir gesagt, dass ich das wirklich, wirklich, wiiiiiirklich gut kann." Mit rausgestreckter Brust und erhobenem Hauptes berichtete sie dem Mädchen mit den blonden Locken von ihrem Talent. Alessa achtete besonders darauf, dass sie das Wörtchen 'wirklich' besonders überzeugend betonte um ihrem Talent zusätzlich Ausdruck zu verleihen.
    Die Rosafanatikerin blinzelte interessiert als Chocola von dem Mädchen zu Hause berichtete. Alessa war zunehmend irritiert da die Andere zuerst von diesem Mädchen berichtete, welches wohl am Wichteln teilgenommen hatte und im nächsten Moment alle anderen um ihre Geschwister beneidete. Die blonde Prinzessin zog ihre Augenbrauen zusammen und rätselte insgeheim darauf los. Warum wohnte ein Mädchen, welches nicht ihre Schwester war bei ihnen zu Hause? Dann fiel es Alessa wie Schuppen von den Augen. Wahrscheinlich lebte Chocola in einem großen, gigantischen Wohnblock und dieses Mädchen war ihre Nachbarin. Ein fettes Grinsen schlich sich auf die Lippen der Kleinen, da sie wohl schlau genug gewesen war, selbst auf die Lösung des Rätsels zu kommen. Da sich die Kleine nun derartig sicher war, dass Chocola in einem Wohnblock hauste, beschäftigte sie sich nicht mehr länger mit dieser Tatsache.
    "Darf ich dich Choco nennen?" platzte es schließlich aus Alessa heraus, welche alleine bei dem Klang dieses Namens Lust auf Schokolade bekam. Ihr Körper verlangte ganz klar nach Süßkram. Das der Name des Mädchens mit dem Zuckerwatteähnlichem Haar seinen Beitrag dazu geleistet hat war nicht abzustreiten. Fürs Erste unterdrückte das Mädchen allerdings sein Verlangen nach Süßkram und nahm sich fest vor, zu Hause die Süßigkeitenschublade zu plündern.
    Schließlich wandte sich Alessa wieder ihrem ehemaligen Gegner zu, welcher nun doch noch dazu bereit war seine Niederlage einzugestehen. Selbstverständlich hatte er keine Chance gegen Alessa gehabt. Genau aus diesem Grund war sie auch gegen ihn angetreten. Schließlich machten solche Dinge nur Spaß, wenn man schon im Vorhinein weiß, dass man als Sieger hervorgehen würde. Schließlich schafften die Worte Mistels doch noch, dss sich ein Lächeln auf das Gesicht der Blonden stahl. Jedoch musste Alessa die bittere erfahrung machen, dass es einem einiges an Freude nahm, wenn der Gegner vorher schon aufgab oder sich auch nicht über sein Verliererdasein ärgerte. Dennoch war das Mädchen mit den roten Augen zumindest ein Stück weit besänftigt und war bereit dem Anderen weiter zuzuhören. Schließlich stellte sich heraus, dass sich dies doch tatsächlich auszahlte. Mistel berichtete von dem Wichtelfest. Alessa hatte schon befürchtete, dass sie was verpasst hatte und nun war ihre Vermutung bestätigt worden. Die Augen der Kleinen wurden immer größer und größer während sie der Geschichte des Jungen lauschte. Schließlich klappte ihre Kinnlade nach unten und ihre Augen strahlten. "In eine Kröte?!!" wiederholte das Mädchen die Worte des Jungen aufgeregt. "Das heißt...sie ist eine Hexe!" Anstatt in Panik zu verfallen, brach das kleine Blondchen förmlich in Begeisterung aus. "Das ist ja sooooooo aufregend." Das Mädchen hatte sich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle und war auch nicht mehr konzentriert genug um sich Mistels Geschichte weiter anzuhören. Im kleinen Köpfchen des Mädchens spielten sich nur zahlreiche Szenarien ab, wie sie mit dieser Hexe in Kontakt treten konnte. Alle Szenarien endeten schließlich damit, dass sie ebenfalls im Besitz magischer Kräfte war und sich damit alles herbeizaubern konnte, wie es ihr beliebte. Alessas Augen glitzerten und sie sah sich mit abertausenden Plüschfigürchen und Püppchen an einem Tisch sitzen und eine Teeparty veranstalten. Sie sah ihre tausend Einhörner in allen Farben des Regenbogens. Schließlich tauchte vor Alessas innerem Auge eine Welt ganz in rosa auf und zahlreiche andere kitschige Dinge für die sich das kleine Mädchen so sehr interessierte.
    Eine Zeit lang war Alessa ganz in ihrer Traumwelt gefangen und dachte nicht einmal daran wieder in die langweilige Gegenwart zurückzukehren. Doch, halt. Sie musste zurückkehren um diese Traumwelt überhaupt erst zu ermöglichen. Schlagartig war sie wieder im Hier und Jetzt. Mistel hatte sich von ihnen entfernt und war gerade dabei das einzige nichtblonde Mädchen zu der Gruppe zu führen. Es stellte sich heraus, dass das Mädchen den namen Mao trug und der kleine Panda in ihren Armen Kuma hieß. "Hallo ihr Zwei!! Ich bin Alessa." , flötete die Blonde schließlich und schenkte dem bezopften Mädchen ein zuckersüßes Lächeln während sie ihre rechte Hand hob und kurz winkte. Leider war das Mädchen aber viel zu aufgeregt um sich nun aufs Spielen zu konzentrieren und so wandte sie sich geschwind wieder an den Jungen, welcher ihnen gerade noch von der Hexe erzählt hatte. "Du musst uns alles von der Hexe erzählen, Mistel! Wir müssen sie finden!" Eindringlich blickte Alessa den Jungen, welchen sie gerade vorhin im Schaukeln geschlagen hatte, an. Ihr Blick war fordernd und sie war bereit Informationen in sich aufzusaugen.


    Nach der bitternen Enttäuschung, dass auf die Technik wirklich kaum bis gar kein Verlass war, glaubten die beiden Mitbewohnerinnen, dass sie wahrscheinlich nie wieder nach Hause finden würden. Die Enttäuschung war groß, auf beiden Seiten, aber dennoch wollte die Blonde unter keinen Umständen aufgeben. Irgendjemand in diesem Lokal musste sich doch hier auskennen und war bestimmt gewillt den beiden jungen Frauen unter die Arme zu greifen. Ja, Felicia glaubte noch an das Gute im Menschen, meistens jedenfalls. Mit diesem Glauben erhob sich die Bäckerin schließlich und sprach eine Frau in ihrem Alter, welche sich unweit von Sage und Felicia niedergelassen hatte. Die Verzweiflung stand der Blondine ins Gesicht gschrieben, während sie der Fremden ihr Problem erläuterte. Das Glück schien mit ihr zu sein, denn die Unbekannte schilderte der jungen Frau mit der Lockenpracht den Weg nach Hause. Die Augen Felicias strahlten vor Dankbarkeit und sie war kurz davor die Helferin in Not in die Arme zu schließen um sich für die große Hilfe erkenntlich zu zeigen. Schließlich hatte sich die junge Frau doch noch im Griff und beließ es bei einem von Herzen kommenden 'Dankeschön' und einem strahlenden Lächeln. Guter Dinge kehrte Felicia zu Sage an den Tisch zurück und berichtete von den guten Nachrichten. Die Frau mit dem zuckerwatteartigem Haar war mindestens genauso erfreut über die neuigkeiten wie Feli es vor wenigen Sekunden gewesen war. Schließlich schnappte die Blonde nach der Hand ihrer Mitbewohnerin und gemeinsam quetschten sie sich durch die Menschenmassen, welche sich mittlerweile auf der Tanzfläche eingefunden hatte. Irgendwann war diese grausame Hürde überwunden und die zwei jungen Frauen schnupperten Freiheit. Zwar war es immer noch bitterkalt aber zum jetzigen Zeitpunkt war Felicia die Kälte wesentlich lieber als die stickige und verrauchte Luft im Inneren der Bar. Gedanklich ging die Blondine immer wieder die Worte der fremden, hilfsbereiten Dame durch. Worte, die ihre Rettung bedeuteten. Konzentriert lotste Felicia sich selbst und ihre Begleitung durch die Straßen der Stadt, welche nur an manchen Stellen durch Laternen beleutet waren. Schon bald würden sie endlich wieder zu Hause sein...


    Selbstverständlich geriet das Gespräch zwischen Kanno und seiner Enkelin wieder aus den Fugen. Es war unmöglich sich mit der Rothaarigen auf normale Art und Weise zu unterhalten. Schlussendlich endete es doch damit, dass Beide enttäuscht voneinander waren und sie keine Gelegenheit hatten, einander zu zeigen wie wichtig es eigentlich für sie war, dass man einander hatte. Gut möglich das es irgendwann zu spät dafür sein würde schließlich war der Weißhaarige auch nicht mehr der Jüngste und es war nicht sicher wie lange er noch auf dieser Welt wandeln durfte. Selbst mit diesem Wissen im Hintergrund war es nicht möglich aus seiner eigenen Haut zu schlüpfen. Irgendwie waren sie sich doch so ähnlich und genau dies führte dazu, dass sie sich immer in die Haare kriegten. Als Cinnamon ihre Stimme erhob und ihr Streit in die nächste Runde zu gehen schien, verzog Kanno nur müde das Gesicht und massierte sich die Schläfen, da ihr Gebrüll immer diese penetranten Kopfschmerzen bei ihm verursachte. Er war es mittlerweile schon Leid und fragte sich unwillkürlich warum sie überhaupt zugegen war, wenn sie jedes seiner Worte auf die Goldwaage legte um anschließend übertrieben dramatisch darauf zu reagieren. Der Brillenträger war alles andere als ein Unschuldslamm und nutze genau wie sie jede gemeinsame Sekunde aus, um sich darüber zu beschweren, dass der Rotschopf ein derartig unbekümmertes Leben bevorzugte. Cinnamon lies sich einfach so durch den Tag treiben. Nie war ihr in den Sinn gekommen, etwas Anständiges aus ihrem Leben zu machen. Tag ein Tag aus verbrachte sie damit am Fluss oder am Meer zu hocken und darauf zu warten, dass irgendwelche Fische anbissen. Dies war kein Leben, welches der Magier als vernünftig bezeichnen würde. Er hatte vollkommen andere Ansichten zu einem vernünftigen Lebensstil. Als seine Enkelin schließlich damit fertig war sich lautstark über ihn zu äußern, seufzte der Weißhaarige nur und rückte seine Brille wieder zurecht. "Bist du nun fertig? Ich glaube nicht das dies ein Thema ist, welches ich vor mir unbekannten Personen besprechen möchte." Der Alte wandte sich schließlich dem Dunkelhaarigen zu, welcher an der Seite seiner Enkelin stand und die Unstimmigkeiten zwischen den Familienangehörigen zwangsläufig mitbekommen hatte. Die Tatsache, dass er sich nicht vorgestellt hatte, schien dem jungen Mann unangenehm zu sein, was der alte Magier deutlich an seiner Körpersprache ablesen konnte. Die Worte, welche schließlich aus dem Mund des Dunkelhaarigen, welcher scheinbar den Namen Gaius trug, waren dementsprechend unnötig aber dennoch nickte Kanno bestimmt als Worte der Entschuldigung an sein Ohr drangen. "Mir sind druchaus einige Geschichten über euch zu Ohren gekommen aber ich mache mir gerne mein eigenes Bild bezüglich neuer Bekanntschaften." Gaius musste sich also nicht sonderlich große Gedanken darüber machen, dass Leos Geschichten auch nur einen Hauch Einfluss darauf hatten, wie der Magier diesem Jungen gegenüberstand. Kanno hielt nicht sonderlich viel von Meinungen anderer obwohl er sie sich liebend gerne anhörte, zumal sich der Erzähler durch das Mitteilen meistens erleichtert fühlte. Während zahlreiche Worte über die Lippen des Jungen purzelten schien auch seine Scheu vor der derzeitigen Situation zu schwinden. Gaius schien große Sorge zu haben, dass seine Art zu sprechen den Magirmeister beleidigen könnte, weshalb er sich große Mühe gab sich aus seinem Wortgeflecht herauszuwinden. kanno kam schließlich nicht darum herum, dass ihm ein Lachen entglitt. Es amüsierte ihn immer wieder wenn er Leuten gegenüberstand, welche mit aller Mühe und Not versuchten jemanden zu verkörpern, der sie überhaupt nicht waren. nachdem kanno sein Lachen eingestellt hatte, räusperte er sich und setzte schließlich zum Wort an. "Respekt wird nicht zwangsläufig durch sprachliche Formalitäten übermittelt das hast du gut erkannt." Der Alte stützte sich schließlich am Tisch vor sich ab und musterte Gaius erneut. "Meine Existenz ist dir also erst seit Kurzem bekannt. Deute ich es dann richtig, dass der Wunsch Magie zu erlernen dann eine Spontanentscheidung war?" Kanno war gespannt auf die Antwort des jungen Mannes. Eigentlich erwartete der Weißhaarige bereits, dass sein Gegenüber ihn nun erzählen würde, dass es schon lange sein innerlichster Wunsch war sich den Künsten der Magie hinzugeben. Ein Standartspruch wie der Brillenträger fand. Er war sich nicht sicher ob dieser Spruch ihn mehr beeindrucken würde als die Tatsache, dass dies wirklich eine Spontanaktion war. Kanno hob eine seiner buschigen Augenbrauen und wartete gespannt auf die Antwort des Dunkelhaarigen. Es schein als habe er noch nicht viel von der Welt gesehen. Kanno hatte bereits darauf geschlossen als der Begleiter seiner Enkelin deutlich machte, dass er sich nicht damit auskannte, wie man sich in den Häusern Anderer verhielt.


    Nein. Das durfte nicht wahr sein. Jedes Wort, welches über die Lippen der Jüngeren kam, versetzte Dolce einen sprichwörtlichen Stich ins Herz. Tausende von Hyänen hätten ihr nicht so zusetzen können wie die Worte ihrer Freundin. Vorsichtig hatte sie sich von der Jüngeren gelöst und war einen Schritt zurückgestolpert. Ihre Augen hatte sie weit aufgerissen und sie starrte durch das Geschöpf, welches vor ihr auf der Liege saß, hindurch. Die Hoffnung das es sich lediglich um einen grausamen Alptraum handelte war groß. Sehr zum Leidwesen der Elfe fühlte es sich aber zu real an. Selbst der schlimmste Alptraum hätte nicht derartige seelische Qualen in ihr auslösen können. Benommen blinzelte das Elfenmädchen, welches die Worte ihrer Freundin noch immer nicht wahrhaben wollte. Pico verhielt sich nicht so wie die Rosahaarige es von ihrer Freundin gewohnt war. Eine förmlich unüberwindbare Mauer schien sich zwischen den Beiden aufgetan zu haben. Eine Mauer, welche die beiden Mädchen ansonsten zusammen aufgebaut hatten um sich vor anderen Lebewesen zu schützen. Die Tatsache, dass die Elfe nun außerhalb dieser Mauern stand, setzte ihr ziemlich zu und die hätte schwören können, dass diese bittere Erkenntnis ihr das Herz brach. Bisher hatten sie immer zusammengehalten und es waren immer sie Beide gegen den Rest der Welt gewesen. Nur einander hatten sie vertrauen können und nun schien es im Leben der Rosahaarigen niemanden mehr zu geben. Ihre Freundin war ihr fremd geworden oder besser gesagt sie war irer Freundin fremd geworden. Unentwegt spielten sich vergangene Szenarien im Kopf des Elfenmädchens ab. Szenarien, welche den Zusammanhalt der Beiden verdeutlichten und der Rosahaarigen aufgrund der jüngsten Ereignisse so weh taten, dass sie am liebsten in sich zusammengesackt und einfach liegen geblieben wäre. Dolce stützte sich an der Wand ab und blickte zu Boden. Es fühlte sich an als würde ein nicht vorhandener Kloß ihr die Luft zum Atmen nehmen. Die Elfe schaffte es nicht auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen und verweilte für wenige Minuten einfach nur in dieser Position. Der Schmerz lies nicht nach. Er wurde immer stärker, unerträglicher und wenn sich Dolce nicht alle Mühe gegeben hätte, hätte sie wahrscheinlich unentwegt weiter geheult. Wahrscheinlich wäre es eine Erleichterung gewesen derartig zu handeln aber die Elfe schaffte es einfach nicht. Sie war wie erstarrt. Keine einzige Träne entglitt ihr. Wie in Trance stand sie einfach da, den Kopf gesenkt und betroffen von der Tatsache, dass sie die Schuld an diesem grausamen Schicksal trug. Das Elfenmädchen hatte ihre Freundin alleine zurückgelassen um ihre eigenen Ziele zu verfolgen in der Annahme, dass dieses Abenteuer zu gefährlich für Pico war. Sie hatte sich geirrt. Die Gefahr hatte hier gelauert. Sie hatte darauf gewartet, dass sie in einem passenden Moment zuschlagen kann. Dies war Dolces Strafe dafür, dass sie so egoistisch gewesen war. Ihr Egoismus hatte sie ihre einzige Freundin gekostet. Pico war immer schon Dolces wunder Punkt gewesen und man hatte sie genau an diesem Punkt getroffen. Man hatte die Rosahaarige Schach-Matt gesetzt.
    Zu sehr war die Rosahaarige mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt um das Verschwinden des jungen Mannes mit dem langen Haar zu bemerken. Seine Worte erreichten ihn nicht. Sie waren unwichtig geworden wie alles Andere auf dieser Welt. Das einzig Wichtige wurde der Elfe genommen und allen Anschein nach würde sie es auch nicht wieder bekommen. In Zeitlupe hob das Mädchen den Kopf an und blickte die Jüngere, welche immer noch in der selben Position verharrte an. Sie sah gleich aus wie ihre Freundin und tief in ihrem Inneren war sie es auch noch aber Dolce hatte das Gefühl jemand vollkommen Fremden gegenüberzustehen. Die Augen der Elfe waren ausdruckslos und leer. Die Freude Pico wiederzusehen war vergangen. Irgendetwas in der Elfe schien gestorben zu sein und mit diesem Etwas auch ihre Freude.
    Dolce verschränkte ihre Arme vor der Brust. Ihr Gesichtsausdruck lies es nicht zu, dass man hinter ihre Fassade blicken konnte. Bewusst versuchte die Rosahaarige sich ihre Verletzbarkeit nicht anmerken zu lassen. "Amnesie...hm." Dolce wusste aus Büchern, dass es möglich war, dass sich die Betroffenen nie wieder an ihre Vergangenheit zurückerinnern konnten und sie für immer in Vergessenheit geriet. Dieses Wissen machte ihr zu schaffen aber dennoch war da ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass sich Pico doch noch daran erinnerte. "Weißt du wer dir das angetan hat? Erinnerst du dich an irgendein ...klitzekleines Detail?" Dolce fiel es schwer die Starke zu spielen. Ein Phänomen, welches lediglich in Zusammenhang mit ihrer Freundin zu beobachten war, denn normalerweise war dies ein Leichtes für die Elfe.