Kross bei und nicht bei Odette
Und schon hatte Kross es wieder
geschafft, er hatte das Mädchen zum wiederholten Male so beleidigt
das sie kein Wort mehr mit ihm sprechen wollte. Er verstand ja auch
warum, aber er konnte nicht anders. Zumindest war das sein Gefühl.
Was er auch wusste war, dass er sich entschuldigen sollte, aber sein
ach so großes Ego stand ihm im Weg. Schließlich war sie es ja
gewesen die sich von ihm abgewandt hatte und er hatte nur
dementsprechend reagiert, auch wenn er nicht wusste auf was. Sie
waren ja keine Freunde und leiden konnte er sie sowie so nicht, also
warum hatte ihn diese kleine, absolut berechtigte Geste so verletzt?
Dennoch musste er etwas tun.Zu aller erst jedoch brauchte er einen
klaren Kopf. Mit schnellen Schritten verließ er das Archiv. Vor der
Eingangstür blieb er stehen um kurz nach Luft zu schnappen.
Er hatte jetzt genau zwei
Möglichkeiten um diese Situation zu überstehen. Möglichkeit Nummer
Eins bestand daraus, dass er einmal in seinem Leben seinen Mann stand
und sich ehrlich und aufrichtig bei ihr entschuldigte und nicht nur
so tat als ob um sie zu beruhigen. Möglichkeit Nummer Zwei , und die
Option die ihm wesentlich lieber war, wäre auf der Ferse kehrt zu
machen , zu verschwinden und die ganze Sache zu vergessen, auch wenn
das bedeutete nie wieder einen Fuß in die Gaststätte zu setzten.
Ich könnte mich auch wirklich einfach nur entschuldigen.
Wenn sie die Entschuldigung annimmt ist alles wieder gut (glaube ich)
und wenn nicht, ist das Ergebnis sowie so das Gleiche wie wenn ich
gehen würde. Somit war es
entschieden, Ego hin oder her , er musste, wollte und sollte sich
entschuldigen. Die Frage war nur wie anfangen? Entschlossen ging er
zurück ins Archiv und machte sich auf den Weg zu Odette.
Auf halber Strecke fiel ihm auf,
dass er gar nicht wusste was er eigentlich zu ihr sagen sollte. Tut
mir Leid, dass ich mich wie ein Arsch verhalten habe vielleicht? oder
Ich weiß ich habe falsch reagiert, aber was du getan und
gesagt hast hat mich einfach verletzt? NEIN,
das konnte er auf keinen Fall zu ihr sagen, denn mit Sicherheit würde
sie das in den falschen Hals bekommen und sie wusste ja nicht einmal,
dass es ihr Verhalten war auf das er so reagiert hatte. Noch während
er darüber nachdachte, hatten ihn seine Beine bereits vor Odette
befördert. Jetzt stand er da, ohne zu wissen was er tun sollte.
Einfach mal anfangen...wird schon schiefgehen. Wäre
super wenn das klappen würde, doch plötzlich fühlte sich sein Hals
sehr, sehr trocken an. „Ich...“,krächzte er unbeholfen, „..also
ich...wegen vorhin...da...ähm...“ Er kam sich so lächerlich vor,
so würde das nie was werden. Seine Beine fühlten sich an als würden
sie unter ihm zu Pudding werden, er zitterte wie Espenlaub und er
konnte förmlich fühlen wie sein Gesicht an Farbe verlor. Seine
Ohren jedoch brannten wie Höllenfeuer und er konnte sich denken wie
rot sie sein mussten. Das war ihm alles so peinlich und er wollte nur
das es schnell vorbei war. Also holte er tief Luft und ein
unverständlicher Schwall Wörter sprudelte aus ihm heraus:
„EstutmirsoLeiddassichdichsounverschämtangefahrenhabe.Ichwolltenichtsogemeinseinaberirgendwiehatdasnichtfunktioniertundund...“