Beiträge von schachtl


    Bei jedem Meter den sich das voll beladene Boot von der Insel entfernte, wurde ihre Atmung flacher und ihr Puls langsamer. Daria seufzte erleichtert, als sie den Strand erreichten. Während der Überfahrt war sie nur mit Rudern beschäftigt, weshalb sie sich nach dem gesundheitlichen Zustand der anderen nicht erkundigen konnte. Aber das Bild, welches sich ihr bot, war nicht allzu berauschend. Tori war nur ein Häufchen Elend und James.. naja.. „James?“ Sämtliche Farbe wich aus seinem Gesicht, seine Augen verdrehten sich und weg war er. „Verdammt..“ Erst jetzt bemerkte sie all das Blut an seiner Hand und seinem Hemd. „Er muss sofort in die Klinik!“ Mit großer Kraft hievte sie den Bogenschützen aus dem gestrandeten Boot und wies Gaius an, ihr zu helfen. „Tori, beweg dich!“, befahl sie dem blonden Mädchen und sah sich kurz nach ihr um, ehe die Magierin zusammen mit dem jungen Mann James in Richtung Stadt trug. Daria war sich nicht sicher, ob Tori ihnen folgte. Aber die Elfe konnte nicht allen auf einmal helfen, auch wenn sie dies gerne tun würde. Sie erkannte auch, dass es Gaius nicht allzu gut ging. Ihr zwar zuvor schon aufgefallen, dass er sich den Hinterkopf hielt. Aber jemand musste ihr helfen, den bewusstlosen Weltenbummler zu tragen. Alleine würde sie das nicht schaffen. „Schneller!“


    Nur schwer konnte Collette dem folgen, was passierte. Persia sprang ohne zu zögern in das Wasser, wovor sie sich vor wenigen Augenblicken noch so gefürchtet hatte. Eine hübsche Floße ersetzte nun ihre Beine und mit ein paar gekonnten oder vielleicht glücklichen Treffern mit Cocos Dolch befreite sie die rothaarige Brillenträgerin von den Ranken der gefräßigen Pflanzen. „W-was ist.. hää?“ Sobald Cinnamon an Land geschafft wurde, zog die Bäckerstochter an der jungen Frau um sie so weit wie ihre Kraft zu ließ vom Wasser fort zu bringen. „Geht es dir gut? Wurdest du auch gebissen? Muss ich dich verarzten?!“ Wie sollte sie das überhaupt tun? Während sie Cinna beruhigend über den Kopf strich, ließ sie ihren Bick nicht von Persia, die weiterhin im kühlen Nass planschte. „Was.. was bist du? Bist du eine Meerjungfrau?“ Collettes Augen glänzten augenblicklich. „So eine echte Meerjungfrau?!“ So etwas hatte sie bis jetzt nur in ihren alten Kinderbüchern gesehen und jetzt sollte sich tatsächlich eine dieser Wesen vor ihr befinden? „So wirklich?!“


    Stumm folgte Leon dem Mädchen in ihr Schlafzimmer. Es war in der Tat recht klein aber dennoch hübsch. „Und du wolltest das Bett aus der Ruine mitnehmen?“ Der junge Kerl lachte leise, während er sich etwas umsah. „Das hätte hier nun wirklich nicht rein gepasst.“ An dem Regal mit dem selbstgebastelten Spielzeug blieb das Halbwesen stehen. Vorsichtig stupste er die Dinger an, als eines davon aber bedrohlich wackelte und beinahe umfiel, drehte sich Leon schnell herum. Immerhin wollte er nichts davon kaputt machen. „James? Hm, nun ja, eigentlich schlafe ich nicht gerne in Betten von fremden Menschen. Erst recht nicht von irgendwelchen Männern. Stell dir doch mal seine Reaktion vor, wenn er mich darin liegen sieht.“ Bei dem Gedanken lachte der Bogenschütze. Wer war dieser James eigentlich? „Also, werde ich in deinem Bett schlafen. Aber keine Sorge, du wirst dir schon nichts anderes suchen müssen.“ Leon lächelte das Mädchen noch ein letztes Mal an, ehe er seine Wüstenfuchsgestalt annahm und auf das kleine aber bequeme Bett sprang. Der Wüstenfuchs streckte sich für einen Moment, lief hinauf zu Elenas Kopfkissen und rollte sich daneben zusammen. Seine schwarzen Augen beobachteten die blonden Schmiedin noch, wartend auf ihre Reaktion.


    „Ach komm schon, sehe ich denn so aus, als würde mir das etwas ausmachen?“ Leon schüttelte den Kopf. „Ich bin doch keiner von diesen von sich selbst überzeugten Halbstarken, die rumlaufen und jedem ihre Muskeln unter die Nase reiben.“ Und davon gab es in Trampoli leider viel zu viele. „Ich bin nur.. beeindruckt.“ Als Elena gähnte, steckte ihn die Müdigkeit auch sofort an und das Halbwesen wand den Blick von ihr. „Ja, lass uns gehen.“, erwiderte der Bogenschütze lächelnd. Die beiden verließen die heißen Quellen, schlüpften jeweils in ihre normalen Gewänder und machten sich anschließend auf den Weg zur Schmiede.


    Endlich hatten es Tori und Gaius geschafft sich auf das weiße Pferd zu raffen, welches sofort los lief, ohne das jemand ein Wort gesagt hatte. Etwas ängstlich klammerte sich die Elfe an die Mähne des Gauls und blickte hin und wieder hinter sich. Einmal um zu sehen, dass die beiden anderen noch auf dem Pferd saßen und nicht schon herunter gefallen waren, und zum anderen weil sie sich versichern wollte, dass niemand den Menschen folgte. Das grauenhafte Gebrüll des Minotaurus erschütterte den Dschungel und ließ einige kreischende Vögel aus dem Blätterdach entfliegen. Der Strand tat sich vor den jungen Abenteurern auf. Der fremde Junge entschied sich für seine eigenen Beine, was Daria recht sein sollte, sofern er nur bei ihnen blieb. Jedoch folgten die Mädchen ihm alsbald, immerhin verließ die Kraft das verwandelte Tier und die Magierin wollte das plüschige Häschen nicht erdrücken, sobald es sich wieder zurück verwandelt hatte. Daria packte die blonde Brillenträgerin unsaft am Handgelenk und zog sie hinter sich her. Hin und wieder hatte sie das Gefühl, es würde das angsterfüllte Mädchen auf die Schnauze hauen aber dem war Gott sei Dank nicht so. Am Boot angekommen, lehnte sich Daria sofort gegen das hölzerne Teil, damit es von den Wellen weiter ins Meer gezogen wurde. In diesem Augenblick meldete sich auch James, welcher durch das seichte Wasser hindurch zu ihnen gerannt kam. „Na endlich!“, rief die Elfe erleichtert, noch nicht ahnend, dass dem blonden Kerl weit mehr fehlte, als sie zunächst vermutete. Aber er war am Leben und das war ja wohl wichtiger. „Rein mit euch, kommt schon, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“ Das kleine Boot schwimmte mittlerweile zum Teil im Wasser, sodass nur noch ein kleiner Stoß benötigt benötigt wurde, der es zurück ins Meer beförderte. Aber Daria hielt an der Leine fest, bis Tori, Gaius und auch James sich darin eingefunden hatten.


    Das überlegene Grinsen wich sofort von seinen Lippen, als Elena den Wettstreit für sich gewann. „Was zum..“, murmelte das Halbwesen in irgendeiner Weise geschockt und blinzelte das blonde Mädchen überrascht an. „Okay, das habe ich wirklich nicht erwartet..“ Leon schüttelte seine Hand kurz und tauchte sie anschließend wieder in das dampfende Wasser, in dem er selbst bis zum Kinn verschwand. „Anscheinend ist das Schmieden ein besseres Training als tausend Säcke Mehl umher zu schmeißen.“, meinte der Halb-Wüstenfuchs lachend, streckte seine Hand aus und und wuschelte Elena durch die kurzen blonden Haare. „Ich bin beeindruckt! Und vielleicht etwas gekränkt..“


    Alles, wirklich alles fiel dem braunäugigen Mädchen jetzt in die Hände. Ihre Pinsel, ihre kleinen Tuben Farbe und zu guter Letzt noch das kleine Päckchen Kekse, das sie eigentlich als Proviant mitgenommen hatte. Doch die frisch gebackenen Schokoladenkekse kullerten aus dem Stofftuch zu Boden und einige fielen sogar ins Wasser. Neeeein – ich hab mir doch solche Mühe gegeben! Für eine Sekunde trauerte Collette ihren Meisterwerken nach, bis sie die Blubberblasen an der Wasseroberfläche entdeckte und Persia neben sich schreien hörte. „Oh, es tut mir leid, oh nein!!“ Endlich hatte Coco die gesuchten Waffen in der untersten Ecke ihrer Umhängetasche entdeckt und reichte der mutigen Frau neben sich einen ihrer verzierten Dolche. „W-was hast du denn vor? Du kannst doch nicht.. in das Wasser.. die Pflanzen werden auch dich angreifen!“ Jetzt war auch die ach-so-fröhliche Collette ängstlich und klammerte sich an ihr Messerchen.


    „Na gut, wenn du unbedingt willst!“ Das Halbwesen machte es Elena gleich, stützte seinen Ellenbogen auf den Rand der Quelle und nahm ihre Hand. Ebenso grinsend sah Leon erst zu ihren Händen und anschließend in ihre hellen Augen. „Eine reichlich ungewöhnliche Aktion für die eigentlich so entspannenden Quellen.“, meinte der Halb-Wüstenfuchs und lachte leise. „Hoffentlich ist dir der Dampf nicht nur zu Kopf gestiegen..“ Es war natürlich nicht so, dass Leon das Blondchen unterschätzte – das würde er niemals tun! Aber ihr Aussehen ließ einfach nicht daran denken, dass in diesem kleinen Mädchen soviel steckte. Und vorerst sah es auch danach aus, dass Leon Recht behielt. Der Bogenschützte hatte natürlich seine ganze Muskelkraft in diese kleine Kräftemessung gesteckt und siehe da – Elenas Handrücken berührte beinahe den Boden.

    Hmm.. ich weiß nicht genau, welche Charaktere so alles daheim geblieben sind, aber du kannst auch einfach hier nachfragen, ob jemand Lust hat zu posten!
    Ansonsten alles super, ich trag dich ein! Das mit dem Verlinken ist doch eigentlich total einfach, guckst du hier:

    Code
    1. [user]Dein Username[/user]


    Bauernkätzchen  
    Tadaa! Das würde btw auch in den Regeln stehen.. :3


    Elena wurde ja fast schon bockig während sie ihren Kissendiebstahl erklärte. „Jaja, ist ja schon gut! Du scheinst die Hyänen damit nicht verärgert zu haben und solange es keinen Fluch mit sich bringt, ist doch alles in Ordnung.“ Leon lachte als sich die Wangen des Mädchen aufplusterten. Irgendwie stand das gerade im Gegenteil zu ihren nächsten Worten, mit denen sie von ihre angeblich vorhandene Stärke und Kraft erzählte. „Aaah ja? Du willst stärker sein als ich?“ Das war jetzt aber eine Herausforderung. Leon drehte sich zu ihr und verschränkte die Arme. „Beweiß es mir.“, forderte das Halbwesen grinsend.


    „Also wenn du mich schon so lieb fragst, nehme ich das Angebot natürlich gerne an.“, erwiderte das Halbwesend grinsend. „Dann werde ich gleich mal austesten, ob dein Bett denn wirklich so unbequem ist, wie du es in der Ruine erwähntest. Und weshalb hast du überhaupt ein Kissen mitgenommen?!“ Stimmt, das wollte er das blonde Mädchen eigentlich noch fragen. „Ich meine, wer weiß, wer schon alles darauf geschlafen hat..“, murmelte Leon während er die fliegenden Leuchtkäfer beobachtete und lächelte. „Hmmh, das hoffe ich aber für dich. Nicht dass du die süßen Käferchen gefangen gehalten hast.“ Bei der Vorstellung wie Elena mit einem Glas durch die Gegend sprang um die Glühwürmchen zu fangen musste der Halb-Wüstenfuchs schmunzeln.


    „Okay.“, erwiderte der junge Mann lächelnd. Leon öffnete die Augen, das Sternenzelt hatte sich aufgetan und leuchtete den Menschen entgegen. „Wieso denn nicht?“ Er verstand nicht ganz, weshalb Elena gerade jetzt mit dieser Frage kam. Wollte sie etwa schon gehen? „Denkst du, ich würde mich verlaufen oder fiese Monster greifen mich auf dem Weg nachhause an?“ Das Halbwesen schmunzelte und wand den Blick zu dem Mädchen. „Oder war das etwa eine indirekte Einladung mit zu dir?“ Aus den Augenwinkeln heraus sah Leon kleine Glühwürmchen durch die Nacht fliegen. Es wunderte ihn, dass diese jetzt schon umher schwirrten. „Oh, guck mal!“ Aufgeregt wie ein kleiner Junge deutete er auf die glühenden Käfer.

    Hallo erstmal!
    Du musst nicht warten, bis das Event vorbei ist (du kannst dabei eh nicht "reinplatzen" und es wird noch einige Wochen weitergehen).
    Daher kannst du deinen Steckbrief zu Iris ruhig schon posten und anfangen, mit anderen, daheim gebliebenen Charakteren, zu schreiben!
    Quellcodes wären zwar lieb, das erleichtert uns die Arbeit, aber ist kein Muss. :D Solange alles richtig formatiert ist, passt alles.


    Nachdem Elena ihren ersten Eindruck geschildert hatte, hob das Halbwesen seine Augenbrauen und lachte anschließend. „Tatsächlich? Dann bin ich jetzt aber mehr als froh, dass ich deinen freien Tag nicht allzu sehr versaut habe.“, entgegnete der junge Mann und grinste das blonde Mädchen an. Ja, so sah er Elena doch am liebsten, lachend und mit guter Laune. Als sie noch einmal bezüglich seiner Ohren nachfragte, räusperte sich Leon kurz ehe er seine Augen schloss und den Kopf wieder nach hinten legte. „Hmm, wenn ich das so einfach beantworten könnte.. eigentlich waren sie schon immer da. Schon seit meiner Geburt habe ich diese Ohren, zumindest sagen das meine Eltern. Aber die Fähigkeit, mich zu verwandeln, das musste ich erst mühsam erlernen. Mein Vater hat mir dabei geholfen, er war so, wie ich..“ Das Halbwesen hoffte, das würde ihre Fragen beantworten. „Sonst noch Fragen?“


    „Recht hast du. Manchmal würde ich mir diese Mähne am liebsten einfach nur abschneiden, weil sie mir gefühlt bei jeder Bewegung im Gesicht hängen..“ Aber Leon hatte mittlerweile durch seine Haarbänder schon eine gute Möglichkeit gefunden, sie sich dem Gesicht fern zu halten. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen während er Elena beobachtete. „Bleib bei deinen kurzen Haaren.“, meinte er dann, lehnte sich an den Quellenrand und legte den Kopf in den Nacken. „Das passt irgendwie zu dir.“ Für einen Moment legte sich Stille über die beiden und Leon genoss das leise Grillenzirpen im Hintergrund. Bis Elena auf seine Ohren zu sprechen kam. „Die meisten schauen mich erst einmal an, als wäre ich ein Verrückter.“, erklärte das Halbwesen und grinste etwas. „Aber mir macht das nichts aus. Ich habe mich an komische Blicke schon gewohnt und bemerke das eigentlich gar nicht mehr. Viele fragen mich, wieso ich sie habe und eigentlich freue ich mich dann immer. Immerhin zeigen sie so Interesse und flüstern nicht nur hinter hervor gehaltener Hand.“ Leon wand seinen Blick zu dem blonden Mädchen. „Na, was hast du denn gedacht, als du mich zum ersten Mal gesehen hast? Mehr als 'Was ist das denn für ein daher gelaufener Straßenköter?'“


    Still folgte der junge Kerl seiner blonden Begleitung, bedankte sich höflich bei ihr nachdem sie die Kosten für das Bad übernommen hatte und verschwand in der Herrenumkleide. Nachdem er sämtlichen Stoff und übrigen Schnick-Schnack, den er sich hin und wieder ins Haar klemmte – weshalb auch immer mochte er dies – abgelegt hatte, schlüpfte er in seine mitgebrachte Badehose, verstaute sein Hab und Gut in das Regal vor ihn und wartete anschließend auf der anderen Seite der Umkleiden auf Elena. „Hm, lass uns nach draußen gehen.“, schlug das Halbwesen vor, nachdem das blonde Mädchen nun endlich bei ihm war und sah anschließend lächelnd zu ihr. Leon konnte es nicht lassen, die Schmiedin einmal genauer zu betrachten. „Ich.. ich finde es immer sehr schön draußen in den heißen Quellen zu baden, während die Sonne untergeht und sich dann langsam die Sterne zeigen.“ Leon wand den Blick von ihr ab, räusperte sich und ging zusammen mit seiner Begleitung in die Außenbecken. Bevor er allerdings in das heiße Wasser stieg, band er sich noch die Haare mit einem weißen Stoffband etwas zusammen. Nicht weil er etwa eitel war und nicht wollte, dass seine Haarpracht nass wurde, es nervte ihn nur wenn diese so unkontrolliert umhertrieben. Auch wenn es wahrscheinlich etwas komisch aussah, wie er sich so um seine Haare kümmerte. „Sie sind Segen und Fluch zugleich..“, kommentierte er grinsend seine Haaraktion und glitt anschließend ins heiße Badewasser.


    „Uhm, eigentlich.. hatte ich noch nie einen Bogen in der Hand. Oder generell irgendeine Waffe.“, gab das Halbwesen zu und beobachtete Elena dabei, wie sie das tote Tier an ihrem Gürtel befestigte. Leon schüttelte kurz den Kopf, die Vorstellung der leblose Körper des Raben schlug bei jeder Bewegung gegen sein Bein war wirklich etwas.. widerlich. Aber gut, zurück zu Elenas Einladung. „Ja, gerne!“ Es war schon einige Zeit her, seit er im hiesigen Badehaus gewesen war. Und nach einem ausgiebigen Ausflug gab es wohl nichts Schöneres als ein heißes Bad zu nehmen.. zusammen mit einem hübschen Mädchen. Bevor die beiden die Wüste vollkommen hinter sich ließen, hielten sie kurz an Leons Hütte, damit er dort die benötigten Dinge für den Badehausbesuch in eine grüne Stofftasche packen konnte. Anschließend schloss der junge Kerl seine Tür, sperrte diese zu und wand sich an Elena. „Ich denke mal, zuvor werden wir der Schmiede noch einen Besuch abstatten, hm?“ Leon grinste und deutete auf den toten Raben. „Außer du willst deinen neuen Freund hier mitnehmen.“ Das Halbwesen lachte leise während sich die beiden nun wirklich auf den Weg zurück in die Stadt machten.


    Leon hatte gehofft, dass Elena ihn wieder streicheln würde. Er liebte es nicht nur als Wüstenfuchs gekrault zu werden, nein auch in seiner Menschengestalt mochte er es, wenn man ihm durchs Haar fuhr.. aber das wusste keiner und so würde es wohl auch bleiben. Aufmerksam hörte er seiner blonden Begleitung zu, die den Vorschlag mit dem knappen Training brachte. Als Wüstenfuchs sah er zum Himmel empor. Einige schwarze Raben kreisten dort. Es sah so aus, als warteten sie nur auf ein paar kleine Mäuse oder anderes Getier, welches sie verspeisen konnten. Aber eigentlich genoss er die Streicheleinheiten von dem Mädchen gerade so sehr.. und dann sollte er sich zurück verwandeln? Seine Ohren legten sich an seinen Kopf und der Wüstenfuchs schloss seine Augen. Noch ein paar Sekunden länger.. Hoffentlich treffe ich die Viecher auch.. Okay genug der Liebkosungen, Leon musste endlich etwas mit seinem neuen Bogen üben. Und so nahm er wieder seine menschliche Gestalt an, grinste Elena schief an und spannte augenblicklich einen Pfeil in seinem Bogen. Das Halbwesen wartete ein paar Sekunden, atmete einige Male tief durch und ließ den Pfeil von der Sehne schnellen. Den ersten Vogel verfehlte er, den zweiten jedoch nicht. Eigentlich tat ihm so etwas in der Seele weh, aber manche Dinge mussten wohl getan werden. „Wenigstens habe ich einen getroffen.. besser als nichts, hm?“ Einige Meter vor ihnen plumpste das tote Tier auf den Sand.


    Der Elfe fiel ein Stein vom Herzen als sich die blonde Brillenträgerin rührte und an sie klammerte. Daria legte sofort die Arme um das junge Mädchen und strich ihr über den Kopf. „Es ist alles gut, es ist alles gut..“, wiederholte sie obwohl ihr klar war, dass noch lange nicht alles in Ordnung war. Nicht, solange dieses große Etwas umher lief, mit dem Plan, die Menschen um die Ecke zu bringen. Als James ihr befahl, sich um den fremden Jungen und Tori zu kümmern und sie so schnell wie möglich zum Strand und ins Boot zu bringen, nickte die Magierin und wollte ihren Bekannten eigentlich noch fragen, wie er seine Worte denn in die Tat umsetzen wollte, allerdings war der Weltenbummler schon fort und der Minotaurus mit ihm. „Bitte lass ihn heil zurück kommen..“, murmelte die Elfe, ehe sie sich an ihre Aufgabe machte. Das Mädchen war froh zu sehen, dass es dem Fremden den Umständen entsprechend gut ging, er redete zumindest – mehr oder weniger – und war in der Lage sich aufzusetzen. Wohingegen Tori sich nur wie ein Klammeräffchen benahm. „Okay, wie bekomme ich euch am schnellsten an den Strand.. wie stelle ich das an..“ Daria sah hektisch um sich, es musste doch etwas geben, was ihr von Vorteil sein könnte.. und ihr Vorteil hüpfte gerade friedlich über die zerstörte Landschaft. Ein kleines, weißes, plüschiges Häschen. „Du kommst gerade recht!“ Behutsam befreite sie sich von dem anhänglichen Blondchen, erhob sich und lenkte ihren Zauber auf das liebe Tier, welches ruhig an ein paar Gräsern knabberte. Von einer auf die andere Sekunde wurde aus der Plüschkugel ein großes ebenso weißes Pferd, welches wiehernd seine Verwirrung zum Ausdruck brachte. Daria klatschte fröhlich in die Hand, stolz auf sich selbst und wand sich augenblicklich zu den verletzten Personen neben sich. „Kommt schon, rauf auf den Gaul!“ Wie herbeigerufen galoppierte das Pferd zu der kleinen Gruppe, scharrte mit den Hufen und senkte den Kopf. „Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit..!“ Die Elfe bot daraufhin beiden ihre Hände an, um ihnen aufzuhelfen.


    Erschöpft ließ sich die Bäckerstochter auf ihren Hintern fallen und nahm dankend das weiße Stofftuch von Persia entgegen. „Danke.. ich weiß nicht, irgendwas hat mich auf jeden Fall gebissen.. so etwas bilde ich mir ganz sicher nicht ein!“, versuchte Collette sich zu erklären und tupfte auf die rote, leicht blutende Stelle an ihrem Fuß. Der weiße Stoff färbte sich ein klein wenig rot und vorsichtig band sich das Mädchen das Tuch um den Knöchel, damit sie die Blutung stoppen konnte. In diesem Augenblick hörte sie das Kreischen von Cinnamon, die von einer der genannten Pflanzen zurück gezogen wurde. „Cinna!!“, rief Coco erschrocken und streckte die Hand nach der Rothaarigen, auch wenn das Mädchen diese längst nicht mehr greifen konnte. „Oh nein, was sollen wir tun, Cinnamon!“ Hektisch blickte die junge Frau um sich, griff nach ihrer Ledertasche und suchte nach ihren Dolchen. „Wo sind diese verdammten Dinger..!“ Zwar wusste Collette noch nicht, was sie damit anstellen sollte, immerhin würde wohl jeder sofort geschnappt werden, wenn man in das Wasser stieg, aber es war erstmal besser als nichts zu machen. „Wir haben doch nichts böses gemacht.. warum lassen die uns nicht einfach in Ruhe..!“