Still und ruhig blieb Amir an der Tür stehen, während sein Butler sich an ihm vorbei schob und versuchte, dem Prinzen ins Gewissen zu reden. Welche Pflichten er doch hatte und was für eine Schande es wäre, wenn er dem großen Erbe seiner Eltern nicht nachkommen würde. Manchmal wünschte sich der Inder, seine Vorfahren hätten nie dieses Unternehmen aufgebaut oder er hätte einfach einen älteren Bruder, der all die Last auf seine Schultern hätte nehmen können oder müssen.. aber nein, hier war er, alleine, genervt und vielleicht sogar etwas überfordert. Aber letzteres würde er natürlich niemals zugeben. „Vielleicht solltest du deine Nase nicht in Angelegenheiten stecken, die dich nichts angehen.“ Tatsächlich war das Unternehmen welches Amir zu führen hatte, nicht die Aufgabe von Sanjay, weswegen Teile seiner Rede auch nicht angebracht waren, aber dennoch jede Menge Wahrheit beinhalteten. „Ich will kein verbitterter alter Mann werden.“, entgegnete der junge Erbe und folgte seinem besten Freund anschließend, welcher langsam und etwas humpelnd den Weg zur Küche antrat. „Nicht so wie mein Vater, der nichts als seine verdammte Firma im Kopf hatte.“ Zwar hatte Amir seinen Vater geliebt aber in manchen Dingen würde er diesen Mann nie verstehen. Und jetzt hatte er eh keine Chance mehr, sich ein anderes Bild von ihm zu machen. In der Küche angekommen, der Inder hatte zwischendurch die Vermutung gehabt, dass es den Butler vor ihm noch auf die Schnauze hauen würde, hüpfte er auf die Küchentheke und beobachtete Sanjay. „Würde es dir denn nichts ausmachen, wenn hier plötzlich auch noch eine junge Frau durch die Hallen geistert? Ich meine, das wäre eine Person mehr, für die du sorgen müsstest, weil ich es von dir verlangen würde. Das ist noch mehr Arbeit und noch eine Person mehr, die dich bei deinen täglichen Putzeinheiten stört. Würde es dich nicht ein klein wenig..“ Amir hielt kurz inne und sah seinem besten Freund in die dunklen Augen, ehe er seinen Blick wieder leise seufzend von ihm abwand. „Ach, vergiss es. Was kochst du?“