Lautes, panisches Geschrei weckten den älteren Herren bei seinem täglichen Mittagsschläfchen in seinem Büro nicht unweit entfernt vom Geschehen. Greg richtete sich seinen Hut zurecht und warf einen verwirrten Blick aus dem kleinen Fenster, nur um dort das Chaos zu erblicken, was er sich hier in seinem Bereich niemals zutrauen hätte können. „Um Gottes Willen!“ Während der Zoowärter auf seinem Schreibtisch seinen Schlüsselbund unter den Blätterstapeln suchte, rief er seine Mitarbeiter zusammen. Allen voran den Pfleger des Katzenhauses, der sich nachdem diese Panik vorüber war, erstmal eine Standpauke anhören durfte. „W-was ist hier los?“, fragte Mr. Franklin seinen Mitarbeiter als dieser sichere Meter vom Löwenkäfig entfernt stand und unsicher und geschockt zu gleich Richtung Wildkatzen starrte. Was für ein Pfleger war dieser Mann?! Eine ältere Besucherin, ebenso verunsichert aber dennoch in der Lage zu reden, erklärte dem Herren den Vorfall und sofort entdeckte Greg den ausländischen Jungen, welcher nur wenige Meter entfernt vor der Königin des Geheges stand und dem Löwen die Stirn bot. Ja, so sah dieser Fremde aus. Greg fand keinerlei Angst in seinen Augen. Etwas, was der Chef niemals zuvor gesehen hatte. Auch der andere Mann, wahrscheinlich ein Angehöriger des Löwenflüsterers, entging ihm nicht. Greg forderte seine Leute dazu auf, den langhaarigen Dunkelhäutigen zu stoppen, damit dieser nicht noch mehr Schaden anrichtete. Mr. Franklin war viel zu alt dafür, um sich selbst darum zu kümmern, dass die Löwin wieder zurück zu ihren Artgenossen verschwand. Früher hatte der Mann eine sehr gute Bindung zu seinen Tieren gehabt, aber da er sich im Alter eher mit den Büroarbeiten beschäftigt hatte, verlor er den Draht zu ihnen. Und so kümmerte sich sein bester Tierpfleger darum, mit viel Mühe, Ruhe und Geduld, dass die Löwin ohne jemanden mit sich zu nehmen wieder in ihre Heimat zurück schlich. Nicht zuletzt ein totes Lamm sorgte dafür. Während diese Dompteurarbeiten über die Bühne gingen, schnappten sich die Aufsichtskräfte den Fremden, zusammen mit seinem Kumpel und brachten sie zu Greg, welcher mit verschränkten Armen an seinem kleinen Büro wartete. „Was fällt euch ein? Es hätte sonst was passieren können!“ Der Zoowärter setzte sich in seinen dunklen Stuhl und sah zwischen den Männern hin und her. „Warum habt ihr das getan?“ Er wurde aus den Eigenarten dieser Fremden nicht wirklich schlau. Gesprächig schienen sie nicht und was für Kleider trugen sie eigentlich? „Ihr könnt von Glück sprechen, dass euch die Löwin nicht zu ihrem Mittagsmenü ausgewählt hat!“