Beiträge von Ella

    [Sakura] & Simon, Sakura geht (auch)
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    Die ganze Zeit schon starrte er sie mit diesen seltsamen Gesichtsausdruck an und was noch viel schlimmer war, er reagierte nicht mal auf ihre glückwünschenden Worte. Nichts. Nada. Niente. Hallo? Erde an Cedric? "Äh, geht's dir gut?", erkundigte sie sich schließlich mal nach seinem Allgemeinzustand. Er lächelte nicht mal, nicht mal ein bisschen, die ganze Zeit schon, seitdem sie sich auf den Barhocker neben ihm gesetzt hatte, hatte er nicht einmal gelächelt. Seltsamerweise. Und seltsamerweise wunderte sie sich immer noch darüber. Mittlerweile musste die angehende Ärztin und ehemals gute Freundin doch begriffen haben, dass in dieser komisch dreinschauenden Hülle nicht mehr viel vom alten Cedric übrig war. Ihre Gesichtszüge verfinsterten sich und als sie gerade die Flinte ins Korn werfen und den billigen Scotch die Kehle runterspülen wollte, bildete sich plötzlich etwas auf seinem Gesicht, was man auch als "Grinsen" bezeichnen konnte. Äh, Ced? Träum' ich? Sie blinzelte, mehrmals. Tatsache: er grinste wirklich ... irgendwie! Sie wollte gerade etwas sagen, ihm zu seiner neugewonnenen Emotion beglückwünschen, als sein Handy klingelte und sein Lächeln mit sofortiger Wirkung wieder erlosch. "Alles gut?", fragte sie besorgt, auch wenn sie nicht wirklich eine Antwort erwartete. Es schien ihm anscheinend wirklich nicht gut zu gehen, er haderte kurz mit sich selbst, aber dann verabschiedete er sich knapp von ihr, zog sich die Kaputze tief ins Gesicht und verschwand. Hm, ob das an dieser Alice lag? Diese Beziehung schien ihm nicht gut zu tun, verdammt! Was hatte sie nur mit ihrem ehemals guten Kumpel gemacht! Sie erkannte ihn gar nicht wieder! Nachdenklich fiel ihr Blick auf das immer noch gefüllte Glas in ihrer Hand. Cedric hatte es mit keinem Finger berührt, anscheinend hätte er es nicht mal mit der Kneifzange angefasst. Sie zuckte die Schultern, auch wenn es niemand sehen konnte, und spülte den gesamten Inhalt die Kehle hinuter. Die leeren Gläser brachte sie schließlich dem Barkeeper zurück. Den billigen Scotch verstaute sie allerdings in ihrem Rucksack. Sie hatte schließlich für die ganze Flasche bezahlt. Nebenbei warf sie ein Blick auf ihr Handy und sie bemerkte, dass Leila ihr eine Nachricht hinterlassen hatte. Oh? Wie lange hatte sie nichts von ihr gehört! Nachdem das Wiedersehen mit Cedric so seltsam ausgefallen war, freute sie sich umso mehr endlich etwas von Leila zu hören. Hektisch schrieb sie ihrer alten Freundin eine Antwort, dann gab sie dem Barkeeper noch ein wenig Trinkgeld, der hatte schließlich noch ein paar nette, aufmunternde Worte für sie übrig. Was der wohl gedacht hatte? Von Cedric und ... oh! Sie sollte jetzt wohl besser verschwinden ...! Sie schulterte den Rucksack und verließ die Bar mit schnellen Schritten. Seitdem sie Cedric beim Rauchen zu gucken musste, wuchs das Verlangen nach einer Zigarette.
    geht~

    [Electra] & Ren
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    Eletra wusste noch nicht so richtig, wie ihr geschah. Als der Wächter ihr erklärte, dass sie ohnmächtig geworden war, schüttelte sie entschieden den Kopf. Ohnmächtig? Also daran würde sie sich doch erinnern, oder? Und das einzige, woran sie sich erinnerte, war das Gesicht des Wächters, welches sich ihrem näherte und näherte. Oh Gott. Was er wohl vorgehabt hatte? Electra wollte sich das gar nicht ausmalen! Und trotzdem, trotz der Abneigung des Wächters gegenüber, streckte sie ihm paradoxerweise die Hand entgegen. Sie vertraute den schönen Wächter zwar nicht, aber sie wollte trotzdem nicht weiter auf dem kalten, harten Boden liegen bleiben. Sie beobachtete die ratlosen Gesichtszüge ihres Gegenübers. Sie wollte gerade etwas erwidern, als er ihr zustimmte und sie mit einem Ruck in die Aufrechte beförderte. Das ging so schnell, dass ihr ein wenig schlecht wurde, während sie gleichzeitig in seine Arme befördert wurde, und weil sie sonst umgefallen wäre, klammerte sie sich mit aller Kraft in seine Arme. "Urgh!" Ihr war ein wenig schlecht. Ihr ohnehin schon blasser Gesichtsausdruck wurde noch blasser. Ihre Hände krallten sich in seine. Das schnelle Aufstehmanöver führte zur einer Orthotase Reaktion, mit anderen Worten: zu Kreislaufbeschwerden. Ihr Blut sackte durch das schnelle Aufstehen Richtung Schwerkraft und hätte sie sich nicht erneut in Rens Arme eingekrallt, wäre sie wohlmöglich erneut ohnmächtig geworden. "In ... die Klinik?", sprach sie ihm ungläubig nach. "Nein, nicht in die Klinik, bitte!", fehlte sie. Das, genau das war der Grund den Maerwen gesucht hatte, um ihr mit Gewissheit sagen zu können: "Ich hab es ja gewusst-", also hätte Electra das Bett nie verlassen dürfen! Und diese Blösse dürfte sie sich nicht geben. Bitte! Bitte nicht. Nicht vor Maerwen, die es wie immer besser wusste! "Bitte nicht in die Klinik!". sie krallte sich erneut in Rens Arme - ohne Skrupel auf Verluste. "Bitte, Ren ... mir geht es gut, wirklich." Solange er sie festhielt. Ihre blauen Augen suchten seine. "A-aber wenn Ihr unbedingt wollt ... könnt ihr mich doch in die Villa begleiten?", fragte sie wehmütig. "Ich glaube, dann würde es mir am besser gehen ... wenn Ihr mich zurück begleitet. Bitte!" Das erste Mal an diesem Tag lag so etwas wie Wehmut in ihrer Stimme. "Bitte Ren ...!" Sie musste es nicht erwähnen, oder? Aber wenn er sie begleitet, würde ihm eine entsprechende Bezahlung winken.

    [Sherry] Majo & Noita im Schloss der Hexenprinzessin
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    Sherrys Hasstriade fand ein Ende. Endlich. Der letzte Ton verklang, Stille breitete sich aus und erfüllte den Raum. Sherry schloss die Augen. Warum war es so schwer? Das hatte sie nicht erwartet. Sie standen vor ihr, die Schatten der Vergangenheit. Noita und Majo. Und es war so schwer, so schwer mit dem größten Fehler seines Lebens konfrontiert zu werden. Selbst für eine Sherry van Lichtenstein. Sie atmete tief ein und aus. Noita? Die kleine Noita. In ihrem Gitterbettchen. Von Wehmut keine Spur. Damals. Damals war es ihr egal gewesen. Ihr eigen Fleisch und Blut. Sie hätte verrecken können, es wäre ihr egal gewesen. Verrecken im eigenen Kinderbett. Einen grausamen Tod. Einen grausamen Hungertod hätte sterben können. Und ihr war es egal gewesen! Eigenützige Ziele, eigennützige Bedürfnisse waren wichtiger gewesen, wichter als das eigene Kind. Michael, der vermeintlich wichtigste Mensch in ihrem Leben war wichtiger gewesen. Und dann, nachdem etwas Zeit vergangen war, hatte sie sich gefürchtet, gefürchtet vor der Wahrheit, der unerbittlichen Wahrheit. Und dann ... als sie andere Umstände nach Riverport führten hatte sie gehofft, gebetet ... gefleht und vor allem gefürchtet sie je wiederzusehen. Noita? Geht es dir gut? So viele Fragen, doch sie erlaubte sich nicht auch nur eine davon zu stellen. Noita. Sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, weder Noita, noch Majo durften es bemerken. Sie fauchte, sie kratzte, sie beißte, nur, damit es niemand bemerkte. Die unersättigte Liebe einer Mutter. Einer Mutter, die nichts anderes im Sinn hatte, als das eigene Wohlbefinden. Durfte sich so etwas überhaupt als 'Mutter' schimpfen? Hatte sie überhaupt diesen Ausdruck verdient? Sie öffnete die Augen und sah Noita das erste Mal als das an, was sie letztendlich war: ihre Tochter. Sie war erwachsen geworden. Sie war zu einer stattlichen Frau herangewachsen. Ihre roten, wehmütigen Augen waren das einzige, was noch von der kleinen Noita übrig geblieben waren. "Mama?" Dieses Wort, diese Frage, verfolgte sie schon die ganze Zeit, die ganzen Jahre. Was wäre wenn? Was wäre, wenn sie bei ihr geblieben wäre? Wäre sie möglicherweise die stärkste Hexe der Welt geworden? Schließlich war sie ein Nachkomme von Sherry van Lichtenstein. Und von Michael. Der Mann, mit der stärksten Persönlichkeit. Die sogar einer Hexenprinzessin imponieren konnte. Noita? Was wäre passiert, wenn du eine Familie gehabt hättest? Eine richtige, wirkliche Familie? Aber ... aber dem war nicht so. Dem entsprach nicht dem Wesen der Hexenprinzessin, oder? Die Hexenprinzessin, die den Moment genutzt hatte, als Majo sich voll und ganz ihrem Smartphone gewidmet hatte. Diese Jugend von heute. Ihr wäre das damals nicht passiert. Aber diese Jugend ließ sich viel zu schnell ablenken. Und Sherry hatte gleich diesen Momemt genutzt. Diesen Moment der Unachtsamtkeit. Sie hatte das Buch zurück in die Kiste gelegt und gleichzeigt ein Relikt entwendet. Ein zauberhaftes Relikt. Es sah aus wie ein Würfel, ein sogenannter 'Rubik's Cube'. Ein Relikt aus der Vorzeit. Ein Relikt, dass die Junghexen, die Amateur-Hexen, Majo und Noita, nicht kannten. Ein Lächeln huschte über die Lippen der Hexenprinzessin. "Wenigstens kennst du mich noch ...", wenigstens hast du mich noch nicht vergessen. Und alles andere soll mir egal sein. Der Würfel in ihrer Hand spaltete sich. In vier Teile, in sechs Teile, in acht Teile ... ins unendliche. Und letztendlich sog er, sog er die Magie des Schlosses, die Magie der Wurzeln, die Majo beschworen hatte, um Sherry zu schaden, ein. Ja, Majos Zauber war ihr nicht entgangen. Und nein, sie war nicht dumm genug, sich diesen machtlos entgegen zu stellen. Majo war stark, das waren auch ihre Worte gegen die Hexenprinzessin. Aber war sie auch stark genug? Stark genug?
    Und Sherry? Sherry verschwand langsam in Schatten des Schlosses. Sie verschwand - mal wieder - ins nirgendwo. Ins überall und nirgendwo. Molekühl fürs Molekül. Sie versetzte sich und wurde eins ... eins mit dem Nichts.

    Während Sherry nach und nach verschwand, wuchs und wuchs das Würfelmonster. Im Inneren des Würfels entstand ein Sog, ein sogenannter Wirbelsturm. Er sog den Staub, den Dreck, die losen Backsteine des renovierungsbedürftigen Gebäudes ein. Es wurde größer und größer. Es fromten sich Hände, Arme und ein Oberkörper. Es formte sich ein wütendes Gesicht. Ein Gesicht aus Staub und alten Zauberbüchern, aus Plunder und Dreck. Es schlug mit den Armen auf dem Boden auf und erschaffte eine Schallwelle, die alles um sich herum erschüttete. Eine Schallwelle, die direkt auf Noita und Majo zu stürmte.

    [Sakura] & Simon vor der Bar
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    Sehnsüchtig schaute sie dem weggeworfenen Zigarettenstummel hinterher. Er glühte noch und Sakura sah ihn vielleicht einen Moment zu lange an und das Bedürfnis hier und jetzt eine zu rauchen wurde immer größer und größer. Sie atmete tief ein und hielt die Luft an. Als Cedric den glühenden Stängel plötzlich austrat, entwich ihr erschrocken die Luft. Ups! Sie war richtig zusammengezuckt, hoffentlich hatte der andere das nicht gesehen. Der andere - wohl bemerkt - der gleich nach der nächsten Kippe fingerte.

    Damit sie nicht mitansehen musste, wie er sie anzündete, schloss Sakura kurz die Augen. Wie lange war es her, dass sie aufgehört hatte, hm? Eine Woche? Zwei Wochen? Hm? Leider nicht. Es waren gerade mal sechs Tage, auch wenn es ihr wie eine Ewigkeit vorkam. In der Uni hatte sie die Dozenten und Ärzte so oft sagen hören, wie schlecht das Rauchen sei und zu welchen Krankenheiten es führte. Natürlich, war ihr das auch schon vorher klar gewesen. Jeder wusste das, die dezenten Warnhinweise auf der Verpackung konnte man ja nicht ignorieren! Nein, sie hatte vielmehr das Gefühl, umso weiter sie mit ihrem Studium kam, eine Art Vorbild für ihre zukünftigen Patienten zu sein ... sein zu müssen ... war das überhaupt ein Satz? Oh Gott, dass sie mal sowas sagt ... Sake, du wirst alt! Sie öffnete die Augen wieder und sah in Cedrics erwartungsvolles Gesicht. Hä? Er hatte ihr hoffentlich keine Frage gestellt? Sie überlegte wenige Sekunden. Ach ja! Alice! Stimmt ja! Äh? Ob sie wusste, wo sie gerade ist? Äh? Sollte das ein Scherz sein? "Keine Ahnung, Mann," sagte sie es frei heraus. "Ich habe sie schon laaaange nicht mehr gesehen, sorry ..." Und so nah, dass sie permanent den Aufenthaltsort des anderen kannten, standen sie sich ohnehin nicht. Noch nie. Was nicht bedeutete, dass sie sie nicht mochte. Sie hatten nur noch nie wirklich was miteinander zu tun. Als sie ihn gerade fragen wollte, warum er sich eigentlich dafür interessierte - ja, auch einer Sakura war mittlerweile das verdächtige Interesse an dem kleinen Blondchen seinerseits aufgefallen -, erklärte er ihr schon, dass sie seine Freundin war. "Aha," sprach sie ihren Gedanken laut aus - wie üblich - ohne über die Folgen vorher nachzudenken, "dann solltest du doch eigentlich wissen, wo sie sich rumtreibt, oder?" Nachdem sie das ausgesprochen hatte, bemerkte sie auch, wie unsensibel sie war. Ihr Kumpel hatte ihr gerade erzählt, dass er eine Freundin hatte und sie reagierte so? "Äh, ich meine," korrigierte sie ihre Aussage wieder. "Gratulation, Ced! Du hast ne' Freundin! Und dann auch noch so ne' Süße! Freut mich für dich!" Sie rang um ein Lächeln. Wie unangenehm konnte ein Moment eigentlich sein? Das dachte sich Ced anscheinend auch, als er sich weigerte ihr eine Kippe abzugeben. Boah! Sie wollte es nicht laut sagen, aber der Relationship mit Alice tat seine Pysche wohl nicht gerad' gut. Er schien ganz wesensverändert. Er war nicht mehr der Cedric, denn sie mal kannte.
    Auf seine Aussage hin verdrehte sie nur die Augen. Dann würde sie halt einen kurzen Ausflug zum Supermarkt machen müssen. Danke Ced!

    [Joe] & Cinnamon

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    "Hey!
    ", rief er aus und stieß mit der flachen Hand leicht gegen ihre Schulter. "Ich arbeite den ganzen Tag, klar? Von früh bis, hicks, spät, also ... normalerweise. Wenn ich nicht gerade, hicks, schöne Frauen zu Festen ausführe ...!" Er grinste sie breit an. Ja, er konnte einfach nicht anders. Er wackelte auf seinem Platz hin und her und legte kurz seinen Kopf auf ihre Schulter. Für einen Moment schloss er die Augen, die erste hübsche Frau für seine 'Liste' hatte er also schon. Sie saß neben ihm und musste seine Anwesenheit, seine Nähe und die Schwere seines (hohlen) Kopfes ertragen. Als Cinnamon einen Augenblick später meinte, er hätte sich keine hübschen Frauen verdient, hob er seinen Kopf wieder an, um angemessen dagegen protestieren zu können. "Was?!", rief er empört, die Lippen zu einem Schmollmund verzogen. "Warum sagst du sowas, hicks? Jetzt bist du aber mal richtig gemein, Cinnamon ... hicks!" Er legte kurz den Kopf in den Nacken. "Ich habe mir, hicks, keine schönen Frauen verdient, hmpf", grummelte er vor sich hin. "Mein Lebensinhalt, hicks? Warum sollte ich denn noch, hicks, ein Krieger werden wollen, wenn es für mich nichts mehr gibt, was ich beschützen könnte...? Hicks!" Er zog die Knie an die Brust und umklammerte diese mit den Armen. Ja, er gab sich besonders viel Mühe seine Gefühlslage so dramatisch wie möglich rüber zu bringen. Und ja, er wusste, dass Cinnamon ihn nur aufziehen wollte. Auch wenn es trotzdem weh tat aus ihrem Mund zu hören, dass er sich keine hübschen Frauen verdient hätte. Also auch keine Cinnamon? "Hicks!" So langsam nervte ihn der Schluckauf. Er hielt die Luft an und versuchte dreimal hintereinander zu schlucken. Das funktionierte normalerweise immer! "Hicks." Nur dieses mal anscheinend nicht. hm. Oder? Hey, moment mal? Das war ja Cinnamon! "Ha!", rief Joe schadenfreudig aus. "Das hast DU dir jetzt verdient!" Er lachte, ja, er lachte sie aus. Sein Trick hatte also doch funktioniert! Anscheinend sogar so gut, dass er es ihr einfach weitergegeben hatte. Ha! Verdient! "Jetzt musst du an drei hübsche Männer denken, also ... ich helfe dir mal aus, ja ... Wie wärs mit Joe und Joe ... und - ach ja! Nochmal Joe!", rief er auf, während er ihr wieder ein wenig auf die Pelle rückte.

    [Julius] & Cheryl und Ivy
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    Julius war hin und weg. "Eine Prinzessin!" Wie entzückend! Ivy war bezaubernd! Zum Anbeißen! Er hob sein Glas, als wolle er ihnen zuprosten, was natürlich Schwachsinn war, weil keine der beiden ein Getränk in der Hand hatte ... Äh, Herr Julius Smithereens, DAS war sicherlich nicht der einzige Grund, ermahnte er sich selbst. Nein, natürlich nicht! Ivy und Cherly, ihnen fehlten noch einige Jahre zur Volljährigkeit. Wie schade! Er fixierte den Strohhalm mit seinen Zähnen, während er den beiden gebahnt zuhörte. Sie gingen allen Anscheins auf dieselbe Schule. Wie süß! Offenbar wurde er heute Nacht, zum Halloweenfestival, Zeuge einer neuen Freundschaft? Gespannt kaute er auf dem Strohhalm herum, eine schlechte Angewohnheit, die ihm letztendlich das Trinken erschwerte. Er schlürfte seinen Zombie laut, während er Cheryl bewunderte. Für ihr Alter war sie sehr clever und selbstbewusst. Sie war so clever, dass sie nicht lange brauchte, um zu bemerken, dass Ivy zu ihrem perfekten Kostüm eine perfekte Krone fehlte. "Fantastische Idee, Cheryl", flötete er, "und ich, als bestbezahltes Model und selbsternannten Hobbykünstler werde dir, Ivy, die beste Krone überhaupt basteln!", rief er in aller Bescheidenheit. Er setzte sich und nahm sich direkt den pinken Glitzer, auch wenn sich Ivy sofort den blauen nahm, ließ er sich nicht davon beirren. Sie war noch so jung und unschludig und nun ja, was sollte er sagen, jeder machte in diesem Alter Fehler? Hallo! Das einzig Wahre war und wird es immer sein: rosaner Glitzer. Ja! Glitzer, Glitzer überall! Über die pinken Federn! Über die pinken Edelsteine! Letzendlich war die Krone genauso groß wie Ivy selbst. Wie sie sie tragen sollte? Keine Ahnung? Wenn sie sie nicht tragen wollte, würde sie Julius selber tragen, ha! Er sagte trotzdem: "Hier, Ivy! Meine Liebe, sie ist fertig, probier sie mal aus! Sie ist eh das Beste, was dir je unter die Augen kommt ..." Er machte einen verachteten Blick zu Cheryls ... nein, die kam nun wirklich nicht an sein "Prachtstückt" heran ... nun wirklich nicht! Er rückte seine Schweinenase zurecht, siegessicher.



    [Joe] & Cinnamon
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    Überraschenderweise sagte sie nichts zu den Ratten, Keinerlei Erklärung, keinerlei Rechtfertigung. Joe schlussfolgerte daraus, dass ihr das mit dem Ratten unangenehm war. Solch schmutzige Viecher auf so einem schönen Stofftaschentuch. Sie hatte bestimmt gehofft, er würde es schnell benutzen und nichts von der seltsamen Stickerei bemerken. Zu Joe's Missfallen schwieg sie auch zum "C&C". Was das wohl zu bedeuten hatte? Er würde sie zu einem späteren, besseren Zeitpunkt nochmals darauf ansprechen!
    Cinnamon reagierte wie erwartet und Joe entfuhr wie aufs Stichwort ein lauter, ausgedehnter Rülpser. "Hey? Was soll das heißen?", rief er empört aus. "Stinkend? Wohl riechend, meine Liebe, nach harter Arbeit und Bier ... oder Met!" Ein Geruch von dem die kleine Cinnamon wohl erstmals die Nase voll haben wird. Joe allerdings entlockte es ein herzhaftes Lächeln. Er konnte sich noch so oft von diesem Gesöff übergegen, er würde es mit Freunden immer und immer wieder trinken!
    Mittlerweile wurde Joe im Sekundentakt vom Schluckauf geplagt und wie üblich gaben die Menschen in seinem Umfeld , also Cinnamon, ihre Tipps zum Besten. Doch im Gegensatz zu dem Üblichen die Luft eine Weile anzuhalten oder einen Schluck Wasser zu trinken, schlug sie vor an drei hübsche Männer zu denken. Das klang so absurd, dass er ihren Vorschlag wiederholen musste, um sicherzugehen, dass sie das wirklich gesagt hatte. "An drei hübsche Männer? Willst du mich damit erschrecken? Hicks, hab mal gehört, dass das auch gegen Schluckauf helfen soll ... hicks!" Ansonsten konnte er sich nicht vorstellen, dass ihm das aus seiner Misere helfen würde. "Ich kenne nicht mal drei Männer, die ansatzweise ansehnlich wären ... hicks? Dafür kenne ich aber eine Menge hübsche Frauen? Geht das auch?", fragte er lachend. Daran dachte er auch viel lieber! Männer, pah! Frauen, ja! Schöne Augen, ein bezauberndes Lächeln, zarte Haut ... es gab so viele hübsche Frauen. Und an ihnen war einfach alles schön! An Männern konnte er nichts dergleichen finden! Nicht mal im Ansatz.

    [Electra] & Ren
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    Es war komisch, Electra fühlte sich komisch. Um sie herum war alles dunkel, stockdunkel. Sie hatte das Gefühl aufzuwachen, auch wenn ihre Augen geschlossen blieben. Sie spürte eine Art Bewegung und einen kräftigen Druck an ihren Schultern, als würde sie jemand schütteln. In der Ferne hörte sie eine bekannte Stimme, doch sie verstand kein einziges Wort. Sie bemerkte einen spitzen Schmerz in ihrem Kopf. Die Stimme rief ihren Namen, oder? Was war passiert? Wo war sie? Ihr regungsloser Körper wurde nun komplett auf dem harten Boden abgelegt, sie spürte die Eiseskälte an ihrem Rücken und ihre Muskulatur spannte reflektorisch an. Ein erstes Lebenszeichen? Ein Zeichen, dass sie langsam wieder zu sich kam. Sie öffnete die Augen zur Hälfte, aber erkennen konnte sie nichts. Alles war unscharf und milchig. Sie musste mehrmals blinzeln, um die Silhouette eines menschlichen Gesichts zu erkennen, welches ihrem immer näher und näher kam. Immer näher und näher. Viel zu nah! Allmählich wurde ihr Blick etwas klarer, ihr Verstand auch und sie erkannte die rehbraunen Augen ihres Gegenübers. "REN, NICHT-!", schrie sie, plötzlich fiel es ihr wieder ein und ihre Hände, die ebend noch leblos auf dem Boden gelegen hatten, schnellten plötzlich nach vorn, um wieder genügend Abstand zwischen sich und dem Wächter herzustellen. Wie konnte sie ihn vergessen? Ren! Der Traum jedes jungen Mädchens, ein hübscher, edler Mann, der der Lady in Not half. Hm, für jedes junge Mädchen vielleicht, aber nicht für Electra! Sicherheitshalber hatte sie sogar den Kopf zur Seite gedreht. "WAS IST PASSIERT? WAS SOLL DAS?", fragte sie etwas hysterisch. Viel zu hysterisch, wenn man bedachte, dass sie kurz zuvor in Ohnmacht gefallen war, weil sie sich zu sehr ... aufgeregt hatte. Aber ...! Ihre Krankheit durfte man sicherlich nicht außer Acht lassen! Diese hatte mit Bestimmtheit einen gewissen Anteil an ihrer Synkope gehabt. Auch wenn Ren allen Anscheins der Auslöser, der Trigger ihrer Ohnmacht war ... Das Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen, das Mädchen vom Lande war diese Begegnung mit Männern einfach nicht gewohnt. Auch wenn sie nicht genau wusste, von welcher Begegnung da eigentlich die Rede war ... Ren hatte sich lediglich um ihren Gesundheitszustand gesorgt, seine Hand hatte er an ihre Stirn gelegt und nicht ... irgendwo darunter ... Electra schämte sich für diese Situation. Was war nur los mit ihr? Die Schamesröte stieg ihr ins Gesicht. Das war ihr ja noch nie passiert! Sie spürte den dumpfen Druck in ihrem Kopf und die Hitze, die erneut in ihr aufstieg. Sie vermied es Ren anzusehen, welcher sich immer noch über sie gebeugt hatte. "Ähh ...", kam es schließlich leise aus ihr heraus. "Hilfst du mir, aufzustehen?" In ihrer misslichen Lage bemerkte sie gar nicht, dass sie auf die ebend noch so aktuellen Formalitäten verzichtete. Sie sah ihn nicht an, aber sie streckte ihm die Hand entgegen und diesmal nicht, um ihn weiter von sich fern zu halten. Nein, ganz im Gegenteil. Sie wusste nicht, ob sie sich überhaupt stabil auf den Beinen halten konnte, aber es wäre immerhin besser, als weiterhin auf dem Boden zu liegen zu bleiben.

    [Joe] & Cinnamon

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    "Hm, was?" Er kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. "F-Fische?", wiederholte er etwas lallend. Eines Abends in einer Tarverne, irgendwo im nirgendwo, hatte er mal jemanden sagen hören, dass man besser sehen könne, wenn man die Augen so zusammenkniff. Beziehungsweise, das die Konzentrationsfähigkeit so gesteigert sei. Nun ja, bemerkte er nun, DAS WAR EINE GLATTE LÜGE! Er kniff die Augen zusammen, immer und immer wieder und doch konnte er nichts weiter als zwei oder vier graue Dingsbumse da in der Ecke erkennen. "D-das ... soll'n Fische sein?", fragte er ungläubig. Zu seiner Verteidigung: Es war dunkel, ja? Sehr dunkel. Und Joe schien viel betrunkener als anfangs gedacht. Er brachte das kleine Stück Stoff noch näher an sein Gesicht. "Warum ... F-Fische?", konnte er noch fragen, bevor sie das kleine Stofftaschentuch plötzlich wieder in ihre Gewalt brachte. "Hey!", rief er empört aus. "Das wollt' ich noch benutzen ..." So wischte er sämtlichen Schmodder und andere nicht nennenswerte Körperflüssigkeiten mit dem rechten Ärmel ab. Er glaubte nicht, auch nicht im betrunkenen Zustand, dass ihm Cinnamon das Stofftaschentuch nochmals aushändigen würde. Er legte den Kopf in den Nacken, als sie sich neben ihm setzte. "... ich bin so durch", sagte sie und als er gerade etwas darauf erwidern wollte, entfuhr der jungen Dame ein lauter, uneleganter Rülpser. Huch? Große, weit aufgerissene Augen blickten sie an. Schockiert? Sprachlos? Sekunden verstrichen und dann ... dann brach er in schallendens Gelächter aus. "Hoppla?", wiederholte er amüsiert. "Hoppla! Haha! Cinnamon! Wusste gar nicht, dass so hübschen Frauen wie du so rülpsen kann- ... hicks!" Die süße Cinnamon rülpste und Joe wurde von einem Schluckauf geplagt. "Hicks!" Einem unaufhörlichen Schluckauf. "Hicks!"

    [Hinata] mit Lucus & Cyril
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    Hm
    , interessant. Seine Augen fixierten die des Brillenträgers. Der erste Eindruck, fiel es ihm wieder ein, wird binnen sieben Sekunden gebildet. Ob man nun wollte oder nicht. Man konnte sich nicht dagegen wehren, dass man andere nach dem Bauch beurteilte. Auch der kühlste Analyst (Hinata) funktioniert nach einem genetischen Programm, welches wir schon in der grauen Vorzeit entwickelt haben. Damals war es überlebenswichtig, den es ermöglichte uns die blitzschnelle Entscheidung ob ein Freund oder Feind vor uns stand. Und Hinata? Wie immer hatte er nichts zu befürchten. Von den beiden schien keinerlei Gefahr auszugehen. Im Gegenteil, sie wollten dem gefühlslosen Japaner auch noch helfen. Hm. Und trotzdem war es beeindruckend, wie passend sein erster Eindruck von dem beiden war. "Passiver Brillenträger" hatte er in sein Buch notiert und nun ja, er beschrieb auf seine Frage hin ausschließlich passive Tätigkeiten: "... es ist einfach sehr entspannt ..." und "... die Seele baumeln lassen ..." Der andere hingegen, der aktive Schönling, war kaum zu bremsen. Er plapperte und plapperte und auch wenn Hinata auf Anhieb nicht alles verstand, fielen ihm die funkelnden Augen und die Erregung in der Stimme seines Gegenübers auf. Doch dann passierte etwas eigenartigtes. Plötzlich stoppte der Blonde mitten im Satz. War er doch nicht so selbstbewusst, so charismatisch wie er ihn anfangs einschätzt hatte? Hatte er sich wohl möglich von Hinatas Negativität beeinflussen lassen? Hinata überlegte. Oder ... war das ein Zeichen für seine Empathie? Wohlmöglich wollte er dem Naturburschen nicht zu nahe treten? Hm. Interessant. Es juckte ihn in den Fingern, zu gern hätte er seine Hypothesen in sein Notizbuch geschrieben. Aber er wollte seine Schriften nicht so öffentlich zeigen, er vermutete, dass das die Aufmerksamkeit des aktiven Schönlings, wie war nochmal sein Name? - ach ja, Cyril, erweckten würde. So versuchte er den Blonden schließlich in seiner Aussage zu bestätigten. "Ein Eichhörnchen?", fragte er mit weit aufgerissenen Augen. "Du hast ein Eichhörnchen gesehen?" Hinata hatte hier bislang kein Tier gesehen. Bei dem vermorderten und verdreckten Boden hatte er weniger mit einem Eichhörnchen als mit einer Kröte gerechnet. Einer dicken, ekligen Kröte. Und auch wenn er den Blonden in seiner Aussage bestärken wollte, um zu sehen, wie dieser nun reagierte, fasste er trotzdem das Thema mit dem Weg-zurück-nach-Hause wieder auf. "Es wäre wirklich sehr nett von euch", sagte er, "wenn ihr mir den Weg zurück zeigen könntet. Ich könnte wirklich eine warme Dusche und neue Klamotten vertragen." Er setzte ein breites Lächeln auf und sagte: "Dann hättet ihr auf jedenfall etwas bei mir gut."

    [Joe] & Cinnamon
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    Dieser Moment, oh, er war perfekt: er und sie, allein vor der Bank, seine Hand an ihrem Gesicht, er zog sie noch etwas näher zu sich heran und schaute ihr tief in die wunderschönen, roten Augen. "Cinnamon?" Spürte sie auch diese Magie zwischen ihnen? Am liebsten hätte er sie gefragt, er bekam allerdings kein weiteres Wort mehr über die Lippen. Ob das an der Nervösität lag? An der Erregung des Augenblicks? Am Alkohol? An allem? Wer weiß. Er strich ihr liebevoll über die Wange und bewunderte ihre perfekten Lippen. Dann beugte er sich noch ein wenig zu ihr herunter, als sie plötzlich fragte: "... musst du nochmal ...?" Ähhhhhhh ... bitte was!?

    Da saß er also auf dem Boden, total verdattert, die Hand gehoben, als würde sie immer noch an ihrer Wange ruhen. Dabei war sie längst gegangen. Sie hatte ihn aufgefordert hier zu warten und war dann schwankend und wankend in der Menschenmenge verschwunden. F-Für immer? Äh? Er beugte die Finger, einer nach dem anderen und senkte die Hand langsam. Würde sie wirklich wiederkommen? Oder hatte er sie jetzt ein für alle Mal verschreckt? Er wusste nicht so richtig, was ebend passiert war und wenn er Glück hatte, wusste sie es auch nicht. Wenn nicht, konnte er hier wohl sitzen und warten bis er schwarz wurde.

    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Er blickte unruhig umher und überlegte (immer und immer wieder) aufzustehen und nach ihr zu suchen. Vielleicht war sie ja schon längst über alle Berge? Und selbst wenn nicht, sinnlos rumsitzen und warten gehörte nicht gerade zu Joe's Lieblingsbeschäftigungen. Er hatte, wie seine Mutter immer so liebevoll sagte: Hummeln im Hintern. Erst als er eine grünliche Kopfbedeckung in der Menschenmenge ausmachen konnte, konnte er erleichtert ausatmen. Da ist sie ja! Und sie kommt direkt auf ihn zu! Er hatte sie also nicht verschreckt! Sie hatte also nicht verstanden, was ebend beinahe passiert wäre ...? Oder - auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering war - hatte sie es sehr wohl verstanden und er hatte noch eine minimale Chance bei ihr? Ha! Beim nächsten Mal wirst du nicht einfach aufstehen und gehen! Dafür werde ich schon sorgen! (Oh, das sollte jetzt nicht wie ne' Drohung klingen ...?) Er heißte sie herzlich willkommen zurück und schenkte ihr ein zauberhaftes Lächeln, als sie ihm plötzlich einen Krug mit Wasser vor die Nase setzte. "Oh", entfuhr es ihm, "deswegen warst du weg. Danke!" Er hatte tatsächlich vergessen, dass Cinnamon so etwas wie Geld in ihrem Beutelchen hatte. Er nahm einen großen Schluck von dem Wasser, oh, das tat so gut. Nach der ganzen Kotzerei war das ein Segen! Als er kurz von dem Krug abließ, hielt sie ihm erneut etwas unter die Nase. Oh, ein ... Stofftaschentuch? Er nahm es schmunzelnd an. Schon komisch, diese Dinger, dachte er. Irgendwie besaß jeder so eins, aber wenn man sie am dringendsten benötigte waren sie meistens unauffindbar. Doch anstatt es - wie ein normaler Mensch - zu benutzen, breitete er es komplett vor seinem Gesicht aus. Sie wollte es wiederhaben, hatte sie gesagt. "Dann bedeutet es dir etwas, oder?", sprach er seinen Gedanken laut aus. Entweder das oder sie hatte wirklich nur das eine und möchte für kommende Situationen gewappnet sein. Er beäugte das Taschentuch eindringlich und fand schließlich etwas, was ihn stutzig machte. "Was bedeutet das?", fragte er und deutete auf die Buchstaben. C&C. Er konnte zwar nicht lesen, aber er glaubte zu wissen, was das zu bedeuten hatte. Schon oft hatte er die Initialen verliebter Pärchen an Baumstämmen gesehen (und er müsste lügen, wenn er behauptete, dass er sich noch nie irgendwo verewigt hatte, um dem anderen Geschlecht zu imponieren). Bedeutete das also ... Cinnamon hatte einen Freund? Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen! Darum war sie aufgestanden! Darum war er "nur" ein Kumpane für sie? Keinerlei romantische Gefühle? Und ja, plötzlich fiel ihm ein, dass sie noch gar nicht darüber geredet hatten. Warum auch immer war Joe davon ausgegangen, dass sie niemanden hatte ... "Und was sind das für Viehcher?", fragte er unverblümt weiter. "Ratten?" Er deutete auf die Fische, 'tschuldigung, aber es war dunkel. Also es war wirklich schwer zu erkennen.

    [Electra] & Ren; Electra wird ohnmächtig
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    Electra lächelte müde über die Worte des jungen Mannes. Und verdammt nochmal!, er hatte ja recht, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte, aber das Fehler-machen gehörte nunmal zum Mensch-sein dazu. Und auch ein Wächter wie Ren, der sich durchaus in einer verantwortungsvollen Position befand, geschah ab und zu mal ein kleiner Fehler. Und solange niemand dabei zu Schaden kam, war da ja auch nichts dabei, oder? Unbewusst entfuhr ihr ein Seufzen, als sie an ihre "neue" Familie dachte, wo nicht jeder kleine Fehler einfach so toleriert wurde. Seitdem sie Fenith Island verlassen hatte, hatte sie das Gefühl es immer allen recht machen zu müssen. Selbst Maerwen gegenüber. Sie musste sich oft verstellen und sich bewirten lassen, obwohl sie es hasste, wenn Maerwen ihr die einfachsten und persönlichsten Dinge abnahm. Immerhin war sie noch ein selbstständiger Mensch, oder? Dieses Gefühl schwindet seitdem sie den ersten Fuß auf Trampoli gesetzt hatte ... Umso mehr hatte sie diesen ungezwungenen Spaziergang genossen, keine Menschenseele, dessen Ideal sie entsprechen musste, nur sich selbst und Zeit endlich einen freien Kopf zu bekommen. Und nun ...? Nun stand Ren ihr gegenüber und es ließ sich leidergottes nicht abstreiten, er machte sie nervös. Lag es an seiner gehobenen Position? An seiner gewählten Sprache? Oder an seinem guten Aussehen? Gut möglich, dass alle drei Dinge für ihre Nervösität verantwortlich waren oder daran, dass er das Offensichtliche aussprach, denn auch wenn Electra zur de Sainte-Coquilles-Familie gehörte, war sie nicht die erste (oder die zweite oder dritte) Person an die man dachte, wenn man diesen Namen hörte. Ihre Wangen erröteten. "I-ich ... äh ... ich-", stammelte sie und zog den Umhang etwas enger um ihren Körper. Hm, auf frischer Tat ertappt! Ihre "Verkleidung" erschien komplett überflüssig, wenn man beachtete, wie oft sie sich mit normaler Kleidung aus dem Schloss geschlichen und jeder sie automatisch für eine gut Bürgerliche gehalten hatte. Hm ... Eigentlich trug sie diesen Umhang nur, damit Maerwen sie nicht sofort erkannte, sollte sie ihr zufällig begegnen, aber das konnte sie Ren nicht erzählen. Das war eine Sache zwischen ihr und Maerwen. Obwohl sie ja genug Vorarbeit geleistet hatte und ihrer Freundin aufgetragen hatte, das Fest der Magie in ihrer Vertretung zu besuchen. Dort hatte sie hoffentlich alle Hände voll zu tun. Dass sie sich in Wahrheit mit ihrem unwiderstehlichen Cousin rumschlagen musste, konnte Electra ja nicht ahnen. (Die arme ...) "N-nun ja", sagte sie immer noch leicht angespannt, "i-ich wollte halt kein Risiko eingehen! A-aber nun genug von mir!", lenkte sie (hoffentlich) erfolgreich ab und fragte: "
    Warum seid Ihr nicht auf dem Fest der Magie, hm? Soll das heute nicht auf dem Platz des Volkes stattfinden? Dort kann man doch sicher jede helfende Hand gebrauchen, oder ...?" Sie legte den Kopf schief und offenbarte somit etwas mehr von ihrem Gesicht. Ihre blauen Augen fixierten die brauen Augen des gutaussehenden Wächters. Unruhestifter, Betrunkene, entlaufene Monster, einen Wächter mehr oder weniger konnte dort sicher viel ausmachen? Sie wollte noch etwas sagen, ihre Aussage unterstreichen, als sie plötzlich wieder zu niesen beginn: "Hatschi! Hatschi!" Verdammter Schnupfen. Sie drehte sich erneut von ihm weg, schnaubte intensiv in das Taschentuch, sollte das so weitergehen, benötigte sie bald ein neues. Verdammt! Warum war sie so unverbereitet aufgebrochen? Sie drehte sich nach verrichteter Dinge zurück zu Ren. Sie wollte gerade etwas sagen, als er plötzlich seine Hand auf ihre Stirn legte. Sie verstummte. Sie spürte die Hitze in sich aufsteigen. Schock schwere Not! Große Augen blickten den Wächter schockiert an. Diese Geste? Das hatte sie nicht erwartet. Und irgendwie ... erinnerte sie das an die Geste ihre Mutter zu Kindheitstagen. An die Geste Maerwens, einer guten Freundin, die die selben besorgten Augen hatte und ihr - mehr oder weniger - befehlten im Bett zu bleiben. Und irgendwie ... irgendwie war ihr das zu intim! Plötzlich schritt sie einige Schritte zurück. "HALT! WAS SOLL DAS?!", entfuhr es ihr wütend, sie spürte, wie die Hitze in ihre Wangen stieg! "Nicht anfassen! I-ich ... ich äh ...", sie schaute in die rehbraunen Augen des jungen Mannes, plötzlich drehte sich alles und ... oh Gott, nicht doch? Sie verdrehte die Augen und plötzlich ... wurde ihr ganz schwarz vor Augen ... und Electra fiel zu Boden.~

    [Sherry] mit Noita & Majo im Schloss der Hexenprinzessin
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    Alice, nicht!
    Sie presste die Zähne aufeinander, beinahe hätte sie sich auf die Zunge gebissen. Unweigerlich trat sie aus dem Schatten hervor. Sie kämpfte regelrecht gegen das Bedürfnis ihren Arm zu heben, ihn nach ihr auszustrecken, als könnte sie einfach so nach ihr greifen, sie festhalten und sie schließlich zurück tief ins Innere des Schlosses ziehen. Weit weg. Weit weg von diesen beiden Nervensägen. Aber Sherry tat nichts. Ihr kleiner Finger zuckte lediglich auf und ab, während sie regungslos zusah wie die kleine Alice durch das immer noch offenstehende Tor rannte und zwischen den Bäumen des Nebelwaldes verschwand. Sie ließ sie gehen, denn Sherry war sich sicher, dass sie sich nicht zum letzten Mal gesehen hatten. Aber nun blickte sie erstmals zu den beiden anderen. Die Zornesröte stand in ihrem Gesicht, ihre Augen funkelten wild zwischen ihnen hin und her und jeder Muskel ihres Körpers war angespannt. Die beiden Möchtegern-Hexen hatten sich todesmutig vor ihr aufgebaut. Unbeeindruckt, so schien es, knurrte Majo zurück und Sherry musste belustigt feststellen, dass aus der nervigen Göre von damals anscheinend eine grimmige Erwachsene geworden war. Sie achtete sie einerseits dafür, das sie sich ihr so entgegen stellte, anderseits beunruhigte es sie, dass sie sich offensichtlich nicht nur äußerlich ähnelten. Hmm ...? Doch dann machte sie all das, was sie sich ebend aufgebaut hatte, das kleine Fünkchen Selbstachtung, zu nichte, indem sie hilfesuchend nach Noitas Hand griff. Die Hexe beobachtete mit scharfen Augen wie sich ihre Finger ineinander verschränkten, was ihren Mundwinkel unwillkürlich nach oben zucken ließ. Ihre Lippen verwandelten sich zunächst in ein schiefes Grinsen und dann erfüllte schallendes Gelächter den Raum. "Ihr wollt also, dass ich verschwinde, ja?", lachte sie laut. "Natürlich! Wenn ihr das wollt, packe ich gleich meine sieben Sachen und verschwinde! Verschwinde nach Tansania! Nach Hogwart! Nach weit-weit-weg" Sie wurde immer lauter und lauter. "Ich verschwinde sofort, wenn mir das meine misslunge Tochter und eine Amateur-Hexe befiehlt!" Sie machte eine abwertende Handbewegung. "Was wollt ihr schon, hä? Ihr niederen Wesen! Was wollt ihr schon ausrichten, hm? Ihr steht da, wie Bibi und Tina, Händchen haltend, erbärmlich", sie spuckte auf den Boden vor die Füße der beiden Frauen. Frauen? Kinder! Ängstliche, nervtötende Kinder nichts anderes waren sie! "Du tust so mutig, aber ich kann deine Angst riechen, dein Herz schlägt dir schon bis zum Hals", sagte sie speziell an Noita gewandt, ihre roten Augen durchbohrten sie regelrecht. Sie wurde immer wütender: "Ihr dringt in mein Schloss ein, mischt euch in Angelegenheiten ein, die euch gar nichts angehen und jetzt maßt ihr euch noch an, mir Befehle zu geben?!" Ihre Stimme wurde zum Ende hin spitzer. "Vergesst nicht, was ihr seid, kümmerliche Geschöpfe, der Magie nicht würdig." Sie kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und wartete auf eine Reaktion. Reichten ihre Worte, um sie endlich aus der Reserve zu locken? Oder musste Sherry noch größe Geschütze auffahren?

    [Joe] & Cinnamon
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    Ha! Das kannst du dir nicht ausmalen!, da hing er, kopfüber, der ach so starke, der ach so trinkfeste Joe, reihernd, seitlich über der Bank. Oho! Über der Bank, uh? N-nein. H-hoffentlich neben der Bank, arme Cinnamon. Hicks! Ja, neben der Bank, alles gut! Er kämpfte gegen die Tränen, wie ein echter Mann, und sammelte den Restspeichel. jenes grünliches, übel riechendes Sekret. Bäh! Um es wenig später auf den Boden spucken zu können, boah, ein wenig ekelte er sich vor sich selbst. Warum-! Warum - bei Gott - hatte er Cinnamon das Wasser überlassen? Was würde er dafür tun - bei Gott - für EINEN Tropfen Wasser? Er wischte sich mit dem Ärmel über den Mund, wie das Wasser, hatte er Cinnamon auch das Stofftaschentuch überlassen, verdammt ...! Hicks! Er legte den Kopf in den Nacken, nachdem es endlich vorbei war. Endlich. Und doch - trotz aller Infamie, bemerkte er, dass Cinnamon auch seinen Rücken liebevoll - Betonung auf das dickgeschriebene "liebevoll" - getäschelt hatte. Seine Augen suchten die ihrigen und er bemerkte ihr ... ihr Lächeln? Ja, ihr wahrhaftiges, liebevolles Lächeln und nein, das war - zur Abwechslung - mal keine Einbildung! Sein Herz, es füllte sich mit Wärme. "In der Herzenswärme eines anderen kann man sich geborgen fühlen?" ... wer, nur wer hatte das schon mal zu ihm gesagt? Seine Mutter? Seine Schwester? Jemand anders? Jemand besonders? Er überlegte, überlegte angestrengt. Und trotzdem, er kam nicht drauf! Egal! Seine Hand landete wie von selbst an ihrem Gesicht, an ihrer Wange, er dreht es zu sich. "Cinnamon ...?" Er blickte ihr tief in die Augen, er zog sie etwas näher zu sich heran. Was tat er da? Oh Gott! Sie würde es niemals erwidern, oder? Sie nannte ihn einen Kunpanen und mehr würde sie nicht, konnte sie nicht für ihn empfinden, oder? Oder?! Er blickte ihr tief in die bebrillten Augen. Er mochte sie. Wirklich. Er mochte sie wirklich.

    [Joe] & Cinnamon abseits des Festes
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    "Nichts zu danken, für dich doch immer, meine Liebe", lächelte er noch. Und dann beobachtete er mit immer größer werdenden Augen wie sie die Flasche Schluck um Schluck leerte. Bis nichts mehr übrig war - ha, wirklich nichts mehr. Cinnamon?, dachte er, die Stirn in Falten gelegt, ob das gut ging? Er nahm ihr die Feldflasche wieder ab, schüttelte sie, als wollte er sich vergewissern, dass sie sie wirklich - bis auf den letzten Tropfen - geleert hatte. Und ja, das hatte sie tatsächlich. "Boah, Cinna-", entfuhr es ihm, dann schüttelte er unwillkürlich den Kopf, "egal, ich kann Neues holen ... das sollte auf einem Fest wie diesem kein Problem sein", hoffte er mit den wenigen Pfennigen in der Hosentasche. Er blickte sie ermutigend an, als sie plötzlich etwas sagte, was seine harten Gesichtzüge blitzartig erweichen ließ. "... wahrer Freund ...?" Sie boxte ihm - mehr oder weniger - gegen die Schulter, was seine Mundwinkel nach oben schnellen ließ. Wie süß,dachte er berührt über ihre Worte, über ihre Geste. W-war das ... das erste Mal, dass sie etwas nettes, etwas liebevolles zu ihm sagte ...? Etwas wahrhaftig liebevolles? Ja, das war es ...! In seinem Augen begann etwas zu glitzern, zu strahlen. "Cinnamon!" Er legte seinen Arm um ihre Schultern, wollte sie etwas näher zu sich heranziehen, als ... als sie sich plötzlich von ihm abwandte und ... und ihren gesamten Mageninhalt neben der Bank erbrach.
    Oh nein! Er wandte sich ab - blitzartig. Er rang nach Luft, nach frischer Luft, doch der Duft des Erbrochenen, des frisch Erbrochenen drang in seine Nasenfügel, bis in sein Gehirn, er rang um Fassung, um Selbstbeherrschung. Nicht. Joe. Nicht. Kotzen, sagte er zu sich selbst. Sei. Ein. Mann. Nicht. Kotzen. Oh Gott. Den Kopf zur Seite gewandt holte er tief Luft. Einmal, zweimal, dreimal ... Oh Gott!
    Wenige Sekunden später bemerkte er, dass er der Übelkeit entrinnen konnte. Wie ein Mann. Wie ein echter Mann. HA! Vorerst. Bei Gelegenheit, sobald es ihr etwas besser ging, so nahm er es sich vor, wollte er sie fragen, die wenigen Meter zu einer anderen Bank weiter zu gehen, diesen Geruch ... er ertrug ihn nicht! Nicht lange! Den Kopf immer noch zur Seite gewandt, sicher war sicher, fragte er seine Begleiterin: "Alles gut?", während er ihren Rücken tätschelte. Mehr konnt er nicht tun, leider. Die Knie auf der Bank, kauerte sie wie ein Häuflein Elend neben ihm. "Oh, Cinnamon", ein flüchtiger Blick seinerseits genügte und er erkannte die Tränen in ihren Augen. Herzzerreißend. Er durchsuchte seine Taschen, wo, wo nur war es, verdammt!? Das Stofftaschentuch, das er für genau solche Situationen, also nicht für genau solche Situationen, immer dabei hatte. Normalerweise war es nicht seine Art, seine potentiellen Liebeleien mit Alkohol abzufüllen, nein, das war zu einfach! Aber ein Gentleman, ein wahrer Gentleman hatte immer - wirklich IMMER - ein Taschentuch dabei. Falls die Lady eins benötigte. So wie jetzt, aber wo, WO nur war diese verdammte Stofftaschentuch ...!? "Ah!" Wenige Sekunden später holte er es, wie ein Zauberer aus seiner Jackentasche, da war es, das Stofftaschentuch! Er reichte es Cinnamon. "Hier bitte!" Er lächelte sie an, bemüht wenig Luft zu schnappen: "Einen schönen Menschen entsellt nichts!" Er lächelte wahrhaftig, ehrlich. "Auch so etwas kratzt nicht an deiner Schönheit, Cinnamon, In meinen Augen bist du ... wunderschön." Und dann, erbrach er sich. Verdammt nochmal. Auf der anderen Seite der Bank. Unaufhörlich! Dieser Geruch, er war wieder in seine Nase gekrochen. Oh Gott. Er konnte es nicht aufhalten. Was raus muss, muss raus. Bei Gott!

    [Electra] & Ren
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    Electra horchte auf. Ungläubige Worte, ein skeptischer Blick, glaubte er ihr etwa nicht? Sie richtete sich auf, ihre Wangen färbten sich rot, hochrot. Er glaubte ihr nicht, oder? Sie nahm die typische de-Sainte-Coquilles-Haltung ein: die Brust raus, die Schultern zurück, die Nase nach oben. Und nicht zu vergessen: der arrogante Gesichtsausdruck. Sie öffnete den Mund, als wollte sie etwas sagen, tat es aber nicht. Was sollte sie schon sagen? Hm? Was konnte sie schon sagen, was ihre Aussage, ihre vermeintliche Behauptung bestätigte? Hä? Es gab Tage - viel zu viele Tage - da konnte sie sich nicht als solche identifizieren, als wahre, wahrhaftige de Sainte Coquilles. Sie war die eine, die eine in der Familie, die anders war. Die sich von den anderen abhob, allerdings nicht von positiver Natur. Sie war zu bürgerlich, zu einfach, sie war in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und auch wenn sie sich alle Mühe gab, merkte man es ihr oft an. Ihre wahren Wurzeln, ihre wahre Herkunft konnte sie nicht verbergen. Und manchmal wollte sie das auch nicht. Als sich der junge Wächter vor ihr entschuldigte, öffnete sie erneut ungewollt den Mund - vor Erstaunen. Damit hatte sie jetzt nicht mehr gerechnet. Er glaubte ihr. Wow. Sie rang um Fassung, schloss die Lippen wieder und richtete sich auf - selbstbewusst. "Ren", sagte sie, "auch wenn ich es bedauere, Euch unter solchen Umständen kennengelernt zu haben, glaube ich, dass Ihr ein ehrenvoller Mann seid. Mit anderen Worten: es freut mich Eure Bekanntschaft zu machen." Beinahe - sie hatte schon dazu angesetzt - lag es an seiner natürlichen Autorität(?) -, hätte sie sich fast vor ihm verbeugt. Aber nein, das stand einem Wächter seines Standes ja nicht zu, verdammt! Sie hörte Max schon lästern, Electra, unsere gut bürgerliche. Diese Lächeln, das nicht freundlich gestimmt war, es schüttelte Electra allein beim Gedanken. So richtete sie sich erneut auf und sagte ernst: "Aber wenn ihr mich noch einmal so anfasst, dann ..." Ihre spitzen Worten trafen hoffentlich ins Schwarze. Sie zog den dunklen Umhang etwas enger. Ihre Nase lief - unaufhörlich - und sie drehte sich schamhaft von ihm weg, als er ihr ein weißes, makeloses Taschentuch anbat. "Hm?" Den Kopf zur Seite gewandt, nahm sie das tadellose Stück Stoff dankend an. Sie drehte ihm wieder dem Rücken zu, niemand, kein Wächter, sollte sie so sehen! Außer Maerwen vielleicht, die hatte schon ganz andere Sachen gesehen! Sie schnaubte in das Taschentuch und ließ es dann tief in ihrer Manteltasche verschwinden. "Was?", sie drehte sich langsam um. Was hatte er gesagt? Warum sie sich versteckte? Versteckte? Ach ja, es fiel ihr wie Schuppen von den Augen: Der Mantel. Die Kaputze. Hm. Sollte sie ihn wirklich erzählen, dass sie sich in Wahrheit vor Maerwen, einer Bediensteten, versteckte? Äh? Nur weil sie ihr befohlen, äh, geraten hatte, im Bett zu bleiben ... äh, nein, das konnte - zurück zum Thema - eine Sainte de Coquilles niemals zugeben! Niemals! "Ich ... äh ...", stammelte sie vor sich hin, dann ballte sie die Hände zu Fäusten und sagte mit zusammen gezogenen Augenbrauen: "... darf doch auch mal ungestört einen Spaziergang genießen ... oder? Ganz unerkannt ...! Hatschi!" Verdammt! Verdammter Schnupfen! Sie hielt das Taschentuch wieder vor ihrer Nase. Oh, es roch so gut! "Viel interessanter wäre es doch zu erfahren, wen Ihr sucht? Gibt es etwas Beunruhiges, von dem ich erfahren müsste?!" Sonst hätte er sie doch nicht so unsanft festgehalten, oder? Oder handelte es sich hier um einen korrupten Wächter? Er entfachte Electras Neugier. "Schwebe ich etwa in Gefahr? Oder kann ich ungestört meinen Spaziergang fortsetzen?"


    [Joe] & Cinnamon abseits des Festes auf einer Bank
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    Oh, wow. Goldene, große Augen beobachteten das bunte Treiben des mitterlweile dunkel gewordenen Himmels. Wunderschön. Die vielen Lichter, die Sterne, die Reflexsionen. Cinnamon. Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, dass er mit ihr die Bibliothek verlassen hatte. Eigentlich hatten sie ja vor, trainieren zu gehen, aber jetzt befanden sie sich inmitten auf dem wunderbarsten Festival der Welt, auf dem Festival der Magie. Und Joe, er spürte diese Magie, jetzt gerade, genau in diesem Moment. Der Himmel drehte sich oder ... drehte er sich selbst? Cinnamon? Langsam brachte er das Kinn wieder nach unten, er suchte den Augenkontakt zu seiner Kumpanin? "Cinnamon", sagte er laut, sagte er fragend. Sie sah nicht gut aus, ihre ohnehin schon blasse Haut wirkte noch blasser, als sie sagte "... mir ist schlecht." Was? Sch-schlecht? M-moment mal? Er baute sich vor ihr auf - blitzartig - und sah ihr tief in die Augen. "Dir ist schlecht?", fragte er ungläubig, naja, nach dem zweihundertdreiundachzigsten Met konnte das schon mal passieren, oder? Ja! Er selbst war auf einen Schlag wieder nüchtern? Der Himmel drehte sich, was? Nein! Wehe, Cinnamon, dachte er, wehe, du kotzt jetzt hier hin! Den Aufruhr, nein. den wollte er sich gar nicht vorstellen! Den Aufruhr den sie anfachen würde, wenn sie jetzt hier und jetzt in die Menge, kotzen würde! Nein! Das musste nun wirklich nicht sein! "Komm", sagte er und legte ihren Arm um seine Schulter. Seine andere Hand fasste um ihren Rücken und so stützte er sie beim Gehen. Er lenkte sie zu einer Bank, die ein wenig abseits des Festes und der anderen Leute lag. Dort hatten sie ein wenig Ruhe, nein, dort hatte sie ein wenig Ruhe. "Setz dich", sagte er, auch wenn jede Aufforderung überflüssig war, da er sie ja schon auf der Bank neben sich platziert hatte. Er ließ kurz von ihr ab, während er an seinem Gürtel herumfummelte, ganz ohne unzüchtige Gedanken, wirklich! Kaum zu glauben, aber er hatte - wahrhaftig - keinerlei Hintergedanken! Nein! An seinem Gürtel trug er stets eine Feldflasche gefüllt mit reinem Wasser bei sich. Diese reichte er seiner bekümmerlich aussehenden Kumpanin. "Trink ruhig, dann geht es dir besser!" Mittlerweile fühlte er sich ein wenig schuldig, wenn er sie nicht so zum Trinken genötigt hätte, würde es ihr jetzt nicht so schlecht ergehen. Niemand konnte mit dem trinkfesten Hünen mithalten, auch nicht eine Cinnamon. Oh! "Geht es wieder?", fragte er wahrlich besorgt, die Stirn in Falten gelegt. "Verzeih", sagte er schließlich", ich neige zu Übertreibung ... bei so hübschen Frauen wie dir, fehlt es mir an Selbstbeherrschung ..." Huch? So wollte er das doch gar nicht ausdrücken? Oder? Oder etwa doch? Vielleicht war sie ja eh zu betrunken, vielleicht würde sie seine sehnsuchtsvollen Worte eh nicht verstehen. Er legte einen Arm um ihre Schulter und tätschelte diese liebevoll. "Ich wollte nicht, dass es dir schlecht geht, tut mir leid ... also wenn du musst, dann musst du, das ist okay, okay?! Ich steh dir bei!" Mit anderen Worten: Sollte sie kotzen, kotze er auch. Das - meine Freunde - das war wahre Solidarität.

    [Electra] & Reinhard
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    Electra tat wie immer nichts -sie stand unter dem herbstlichen Kirschblütenbaum. Nichts ahnend, nichts böses ahnend. Die Familie de Sainte Coquilles tat wie immer nichts, als sie plötzlich jemand packte. W-was? Sie fuht herum, die Kaputze noch immer tief ins Gesicht gezogen. "Was zum-" wütend drehte sie sich um und schließlich sah sie in das makellose Gesicht eines wunderschönen Mannes. Oh! Hallo? Wäre er nicht so hübsch gewesen, wäre ihre Reaktion wohl ganz anders ausgefallen. "Äh, ähm," schüchtern stand sie vor ihm, ein Wachmann?, oder? Sie legte ihre Kaputze nach hinten, sie stellte sich mehr oder weniger selbstbewusst vor dem vermeintlichen Wächter hin. "Äh", sagte sie schließlich"ich heiße Electra," sie legte eine kurze Pause ein, um sich dann mehr oder weniger dramatisch von ihm los zu reißen, um dann zu sagen: "Ich bin eine de Sainte Coquilles, okay! Lassen Sie mich gefälligst los!" Sie wandte sich aus seinem Griff, mochte er noch so hübsch sein, so konnte er nicht mit ihr umgehen, okay!? Auch wenn sie sich normalerweise nicht so aufspielte, aber sie wollte - bei Gott - nicht so behandelt werden, verdammt! "Hatschi!"Oh Mann! "Nennt mir euren Namen!" Mehr oder weniger aufgebracht schaute sie nach vorne. Verdammt, das war nicht ihre Art, aber wenn sie jemand so behandelte, verdiente er es nicht anders!

    [Sakura] & Simon vor der Bar
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    "Wer bist du?" Echt jetzt, Cedric?! Sakura verstand nicht, was mit ihrem Freund nicht stimmte. So kannte sie ihn gar nicht, und würde sie ihn nicht so lieben, hätte sie längst das Weite gesucht und ihn seinem Selbsthass, seinem Selbstmitleid überlassen. "Alter", sagte sie, während sie die Gläser mit dem billigen Scotch füllte. "Beruhig dich mal. okay. Seit wann bist du so anstrengend?" Sie reichte ihm ein Glas, während sie das andere im selben Atemzug leerte. Ah, endlich! Ja, sie wusste, dass Cedric einige Probleme hatte, aber seit wann war er so anstrengend?! Alter. Sie bemühte sich um ein Lächeln: "Alter, trink und schweig, okay? So wie früher!" Sie füllte ihr Glas gleich nochmal, um es wenige Sekunden später wieder zu leeren. "Was, ein Mädchen namens Alice?!" Sie legte ihre Stirn in Falten und beinahe hätte sie geantwortet: "Keine Ahnung, Mann!", aber dann fiel ihr ein, dass sie mal eine Mitbewohnerin namens Alice hatte, oder? Ja! Oder? Ja! Verdammt nochmal! Sie kannte ein Mädchen namens Alice- aber seit wann kannte Cedric eine Alice? "Ja", sagte sie schließlich, nach dem dritten Drink, "ich kenne ein Mädchen namens Alice. Sie ist cool ... glaube ich, Sehr cool." Cooler als du, Cedric. Beruhig dich mal. "Hey", sagte sie schließlich, "leihst du mir ne Kippe, ich hab leider keine." Eigentlich hatte sie ja vorgehabt aufzuhören, aber naja, besonder Umstände benötigen besondere Maßnahmen.

    [Joe] & Cinnamon
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    W-was? Er lächelte, nein, seine Gesichtszüge erhellten sich um einige Oktaven, als Cinnamon ihn den Becher mit dem Met in die Hand drückte. Ah, endlich! Met. Das wurde aber auch mal Zeit hier! Nach der komischen Aktion mit dem Händler, war das schon lange überfällig! Er bedankte sich inständig bei ihr, auch wenn sie ihn wenige Sekunden vorher gefragt hatte: "Was grinst du so blöd?" Hä? Blöd? Er? Niemals! Das verkannte sie! Er lächelte charmant, ja! Nicht blöd! Also entschied er sich besser nicht auf ihre Frage zu antworten. Er prostete ihr lieber zu: "Auf dich, meine Liebe, und deine neuen Errungenschaften!" Auf den Gewinn ihrer Wette, auf die neue Kette und ... die neue Freundschaft? Er lächelte und trank, und trank, und trank ... huch! Waren die Becher kleiner geworden oder warum war er jetzt schon leer? Er gab den leeren Becher der Verkäuferin zurück und erhielt sogar ein wenig Pfand.
    So hatte er die Hände wieder frei, um sie auf beide Schultern der kleinen Brillenträgerin zu legen. "Cinnamon", sagte er, oh Cinnamon, "das heißt DANKE! Danke, dass du mir diese unglaublich tolle Kette gekauft hast. Danke, dass du um meine Sicherheit besorgt bist, das ist wirklich unglaublich süß von dir. Noch nie, hat sich jemand so liebevoll um mein Wohlbefinden bemüht!" Er schloss kurz die Augen, um sie wenig später wieder (theatralisch) zu öffnen: "Und nicht: Das-ist-aber-unpraktisch-im-Kampf-Mimimi! Okay?!" Lachend ließ er von ihr ab, auch wenn es im ersten Moment vielleicht so gewirkt hatte, als wäre er beleidigt, nein, er amüsierte sich sogar über ihre Reaktion. Über ihre typische-Cinnamon-Reaktion. Hach, irgendwie mochte er dieses Mädchen ... sehr sogar. Deshalb konnte er auch nicht weiter auf ihre nächste Frage eingehen, stattdessen hielt er demonstrativ die Hand auf seinen Bauch. Hmm! "So langsam könnt' ich aber noch ein wenig Fleisch verkraften!" Hoffentlich würde das genügend von ihrer Frage ablenken! Auch wenn er nicht das nötige Kleingeld für diese "Tätigkeit" besaß. Aber vielleicht besaß sie ja Cinnamon?