Beiträge von ~Luchia~

    Nick in einem Patientenzimmer


    2390-nick-summer-pngCedric erwiderte lediglich ein paar Worte, die geradezu an Nick vorbeigingen. Er hörte sie, wollte aber nichts erwidern. Wenn Ced nicht bereit war die Augen für die Wahrheit zu öffnen, dann konnte ihm der Schwarzhaarige auch nicht helfen. Als der Blonde allerdings anmerkte, dass Nick das sicher nicht so meinte, hielt dieser den Blick starr auf seinen besten Freund. Wut, Zorn und Frust standen ihm ins Gesicht geschrieben als er die Worte wählte und laut aussprach, ohne sich über ihre Konsequenzen zu sorgen. "Und was wenn doch?" Was wenn er es so meinte? Wenn er sich die ganzen letzten Wochen, Monate nur zurückgehalten hatte sie auszusprechen? Wenn er sie nur aus gesellschaftlichem Gutreden zurückgehalten hatte? Er wusste es gerade selbst nicht, wie er wirklich zur Situation stand. Aber es stand für ihn außer Frage das jetzt mit Cedric zu besprechen, der ohnehin nicht an einer Unterhaltung interessiert schien. Stattdessen verpisste sich der Blonde, was Nick nur noch wütender machte. Da brauchte er einmal den Beistand seines Kumpels und schon ließ dieser ihn ihm Stich. Trotzdem hielt er ihn nicht auf. Sagte nichts weiter dazu, sondern sah nur wütend zur Tür, die Cedric gerade hinter sich geschlossen hatte. "Wichser.", nuschelte er verletzt vor sich hin und versuchte seine Gefühle irgendwie zu bändigen. Es hatte keinen Sinn. Es würde sich nichts ändern wenn er weiterhin so sauer war. Seine zu Fäusten geballten Hände öffneten und schlossen sich immer wieder. Ein paar mal, dann griff er die Decke, zerquetschte sie zwischen seinen Fingern und schnappte sich schließlich sein Handy. Er tippte, löschte wieder, tippte erneut und löschte wieder. Er war weder Alice, noch Cedric eine Erklärung schuldig. Es war nicht seine Aufgabe immer auf andere zuzugehen. Kurz überlegte er sogar Leilas Nummer zu löschen. Wieso sollte er die Menschen die ihm miese Laune verpassten weiterhin behalten? Wieso sollte er sich immer wieder ihren Status und ihre Neuigkeiten ansehen? Er ließ es schließlich doch bleiben, tippte lediglich eine Nachricht an Cylie und verzog sich dann mit frischen Klamotten im Bad. Er duschte sich vorsichtig, aber schnell ab, wusch sich die Tränen aus dem Gesicht und zog sich etwas frisches an. Weder Alice, noch Cedric würden zurückkommen. Das glaubte er zumindest, als er sich zurück in sein Bett legen wollte. Gerade ging er aus der Tür zum Bad, als er glaubte ein leises Geräusch an der Tür zu hören. War das eine Schwester, die aus Versehen dagegen gekommen war? Er versuchte er sich so abzulenken von den Tatsachen und Hirngespinsten, die sein Kopf sich zusammenreimte? Er ging zur Tür, öffnete sie, um wenigstens einen Blick aus diesen einengenden vier Wänden zu riskieren und davor stand tatsächlich Alice. Zuerst verdunkelte sich sein Gesichtsausdruck wieder, doch beim Anblick ihrer Gesichtszüge, trat Sorge in seine Augen. Er wollte ihr böse sein. Wollte sie zum Teufel jagen, aber sie sah so gekränkt und verletzt aus, dass er nicht anders konnte als Mitleid für sie zu empfinden. Er schluckte. Das war seine Schuld. Sein Körper schwankte zwischen Wut und Mitleid und auch wenn er fest vor hatte die Tür einfach wieder zuzuschlagen, öffnete er seine Arme. "Komm her...", murmelte er versöhnlich und presste die Lippen fest aufeinander.

    Yumi & Alex in seinem Zimmer


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    Die Witzeleien von zuvor erschienen ihm plötzlich weit weg. Die gierigen, aufgeladenen Blicke, die sie ausgetauscht hatten, waren verebbt. Selbst seine Anspielung ihr jetzt noch mit den Klamotten zu helfen schien weit zurück zu liegen, dabei hatte er sie erst vor wenigen Minuten geäußert und sie hatten darüber gelacht. Das Lachen war verstummt. Auch ihre Anspielung, dass er mittlerweile zu einem wahren Gentleman geworden war, spielte keine Rolle mehr. Sie hatte damit auch auf das Frühstück angespielt, das wusste er. Er hatte sich ertappt gefühlt. Er hatte ihr erklären wollen, dass er sich nunmal dem Anspruch der Frauen anpassen musste, hatte aber doch nur mit den Schultern gezuckt. Selbst die Tiefe ihrer blauen Augen, in denen er vor wenigen Sekunden noch versunken war, verschwamm vor ihm. Das war alles unwichtig geworden. Unwichtig geworden in dem Augenblick, in dem ihm die letzten Worte über die Lippen kamen. Die Silben mit der er es ruiniert hatte. Die Atmosphäre hatte sich schon zuvor verändert, aber nun schien sie zu kippen. Es war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hatte. Sie hatte es provoziert und er auch. Es war unvermeidlich gewesen und doch entwickelte es sich anders, als der Silberhaarige gedacht hätte. Er hatte mit einem Wutausbruch gerechnet, mit Anschuldigungen und Erklärungen, was für ein Arsch er doch war. Doch stattdessen sah sie ihn nicht an, verkrampfte sich und suchte Halt in seiner Bettdecke. Das Lächeln auf seinen Lippen war verschwunden, war einem schwer zu entschlüsselndem Gesichtsausdruck gewichen. War es Mitleid das er ihr gegenüber bei ihrem Anblick empfand, oder war es Wut? Er konnte es nicht richtig einordnen. Wahrscheinlich vermischten sich diese Gefühle schon wieder. Ihre Stimme ertönte, sie sagte seinen Namen. Den Namen den er aus ihrem Mund gerne mit lustvollen Lauten hörte, aber nicht mit dieser Schwere. Nicht mit diesen Gefühlen. Das war neu. Sie sagte ihn sonst hasserfüllt, wütend, verächtlich oder eben unter Stöhnen, aber nicht aus Trauer und Angst. Und diese Gefühle schlichen sich gerade in ihre Stimme. Oder war es Reue? Er konnte es nicht richtig sagen. Hatte er diese Tonlage je gehört? Diese Ernsthaftigkeit je bei ihr erlebt? Falls ja, war es lange her. Sie war ihm jedenfalls nicht mehr in Erinnerung geblieben. Ihre Worte machten ihn stutzig und gleichzeitig wütend. 'Ach wirklich?', hätte er am liebsten gesagt, aber er presste die Lippen aufeinander, schwieg und sah auf einen Punkt auf seinem Bett irgendwo zwischen ihnen. Sie hatte ihn versetzt. Für Darren. Aber wieso sollte sie sagen, dass das etwas Dummes war? Sie war ihm nichts schuldig. Sie waren sich beide nichts schuldig. Hatte sie sich in Darren verliebt und der vergangene Abend war das Dumme? Er schluckte. Was war der Grund, der sie unglücklich machte? Was konnte so schlimm sein, dass es sie so aus der Fassung brachte? Ohne weiter darüber nachzudenken, ob es richtig oder falsch war, war er näher an sie herangerutscht, hatte einen Arm um sie gelegt und sie an sich gezogen. Hielt sie für einen Moment einfach nur fest, war nicht dieser gefühlslose Klotz, den er sonst vor jedem zeigte. War nicht der Mensch, der nur in 0 und 1 dachte und sich beherrschte, sich zurückhielt. Einmal tat er einfach das was er gerade tun wollte, auch wenn sein Stolz und sein Kopf ihm sagten, dass er es bereuen würde. Dass sie etwas getan hatte, das ihm viel mehr schaden würde als ihr. Etwas, das sich nicht wieder gut machen ließ. Aber er schob diesen Gedanken, dieses Miese Gefühl in seinem Innern zur Seite und hielt sie einfach fest. Doch er konnte sich nicht ewig vor der Wahrheit verstecken. Konnte nicht ewig so tun, als ob ihn das nichts anging. "Was war denn?", fragt er und hoffte auf die Banalitäten, die sein Kopf sich zusammen gesponnen hatte und nicht auf die wirklich schlimmen Dinge, die sich dort abspielten. Und die zum Großteil mit Darren zusammenhingen, der offensichtlich die Nase vorn hatte.

    Yumi & Alex in seinem Zimmer


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    Sein Schmunzeln wurde etwas breiter, als sie zugab, dass es wohl doch nicht nur etwas, sondern ein bisschen viel war. Sie rollte mit den schönen blauen Augen und doch zuckten ihre Mundwinkel dabei nach oben und verrieten, dass sie ihm nicht böse war. Kurz hatte er sich verspannt, aber beim Anblick ihres Lächelns entspannte er sich wieder. Es war dieser schmale Grad auf dem sie sich bewegten. Zwischen Ruhe und Streit. Wie eine tickende Bombe. Genau das war Yumi. Und vielleicht auch er. Seine Augen wanderten zu ihrer freien Schulter, an der ihr Träger nach unten gerutscht war, aber sie schob ihn schon wieder nach oben. Zu schade. Er mochte freigelegte Haut. Als sie allerdings ihr Oberteil nach vorne zog, um ihre Unterwäsche zu überprüfen, sah er ein wenig skeptisch aus. Sie überprüfte wirklich ob etwas passiert war. Er schmunzelte über diese Tat und schnaubte dann amüsiert, als sie ihre Gedanken aussprach. Eine Stichelei in seine Richtung, aber sie störte ihn nicht. "Das tue ich wirklich.", pflichtete er ihr mit einem kräftigen Nicken bei. Seine Lippen waren aufeinander gepresst. Unter anderem auch, um sich die bösen Kommentare zu verkneifen. Schließlich war Yumi gestern nicht mehr in der Lage gewesen etwas zu tun. Sie war bereits auf seinem Rücken eingeschlafen. "Aber wenn dich deine Klamotten stören, helfe ich dir gern dabei sie los zu werden." Er grinste, sah sie nur kurz an und dann weg, zurück an die Zimmerdecke. Er hatte es zwar gesagt, aber... meinte er das wirklich so? Schließlich hatte sie diese Chance gestern schon gehabt und einfach vorbeiziehen lassen. War stattdessen mit Darren in ihrem Zimmer geblieben. Doch jetzt war sie hier? Was bedeutete das für ihn und sie? Es war eine verdammt blöde Idee gewesen ihr zu helfen, oder? Und doch... war da dieser Wunsch nach Antworten, dieser Wunsch sie in die Arme zu nehmen, sie an sich zu ziehen und nicht wieder los zu lassen. Alex wollte nicht, dass sie zurückging. Zurück in ihr Zimmer, zurück in dieses Stückchen Realität, wo sie ihm den Rücken gekehrt hatte, um bei Darren sein zu können. Er schluckte diese Gedanken, diese ungestellten und unbeantworteten Fragen hinunter. Er wollte diesen Waffenstillstand nicht ruinieren. Die Ruhe vor dem Sturm genießen und nicht den zerstörerischen Tornado herbeirufen, der alles vernichten würde. Früher hatten sie auch schon so nebeneinander gelegen, oder? Es war entspannter gewesen. Niemand hatte sich darüber Gedanken machen müssen nichts falsches zu sagen. Jetzt war es doch ein wenig mühselig. Schließlich musste der Student vorsichtig sein. Eine Weile blieb es ruhig, während Yumi ein Paar Gabeln Rührei aß. Wie konnte er nur so viel zubereiten, ohne es gemerkt zu haben? Oder hatte er es mit Absicht getan? Das hatte er, aber er würde nichts sagen. Sie beschwerte sich nicht über seine Kochkünste. Besser so. Doch schon nach wenigen Bissen stellte sie den Teller beiseite und kramte in seiner Schublade nach besagten Kopfschmerztabletten. Er sah nur ihren Rücken, die lange blonde Mähne fiel ihr darüber. Er drehte sich wieder zur Decke, bis sie schließlich erneut das Wort erhob. Sie hielt Kondome und Handschellen in den Händen, von denen er nicht mal mehr wusste, dass er sie dahin gelegt hatte. Er zog die Augenbrauen zusammen. Keine Tabletten mehr? Verdammt. Sie lachte und auch er lacht kurz auf. Das war tatsächlich überhaupt nicht sein Plan gewesen, obwohl es sicher so wirken konnte. Zumindest für einige seiner flüchtigen Bekanntschaften. Ihre Blicke trafen sich, das lachen ebbte ab und die Stimmung änderte sich ein wenig. Es war noch immer ruhig, noch immer die Ruhe vor dem Sturm, aber man hatte das Gefühl, dass die Eskalation bevorstand. "Ein Versuch war's wert, oder?", witzelte er, seine Mundwinkel hoben sich ein wenig, während er sich zu ihr rüber lehnte und ihr so ein wenig näher kam. "Die magst du doch, oder nicht?", fragte er, griff nach ihrer Hand in der sich die Handschellen befanden und nahm sie ihr ab. Ihre Finger berührten sich. Die weiche Haut fühlte sich vertraut an und es war aufregend. Allein diese kleine Berührung war so voller Anspannung. Er löste den intensiven Blick in ihre Augen mit einem kleinen Grinsen und sah auf die Handschellen. Da hatten sie also gelegen. "Tja... aber ich schätz das Angebot ist bereits abgelaufen. Da kann man wohl nichts machen." War diese Anspielung auf ihre Abwesenheit gestern unter der Gürtellinie? War das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte? Seine Augen fixierten die Blondine.

    Yumi & Alex in seinem Zimmer


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    Alex vernahm ein Raunen neben sich, das eindeutig ankündigte, dass seine Ex langsam aber sicher wach wurde. Seine Augen glitten von seinem Smartphone zu der jungen Frau neben sich, die sich neben ihm streckte. Unweigerlich musste er bei ihrem Anblick schmunzeln und vielleicht schlug sein Herz für einen kurzen Augenblick schneller. Das alles nur, weil er nervös war, wie sie reagieren würde, jetzt wo sie wach war. Und das anscheinend mit Schmerzen. Er musste sich ein Lachen verkneifen, als sie die Augen aufmachte und sofort wieder zudrückte. Ihre Stirn hatte sich sofort in Falten gelegt und sie strich sich durch die blonde Mähne. Sie war ein wenig zerzaust, aber es hätte schlimmer sein können. Als ihr Blick auf seinen traf, konnte er sich das breite Schmunzeln nicht verkneifen. Ihr war anzusehen, dass sie nicht ganz damit gerechnet hatte und als ein Murren aus ihrer Kehle drang, gab er einen amüsierten Laut von sich. Ihre Kopfschmerzen wunderten ihn überhaupt nicht. Er nahm einen Schluck Kaffee, gönnte ihr einen Moment, um mit der Situation zurecht zukommen, denn offensichtlich musste sie den Abend und alles Revue passieren lassen. Vermutlich auch, um sich zu vergewissern, dass nichts zwischen ihnen passiert war. Nicht so wie es schon mal der Fall gewesen war. Die Tatsache, dass beide Klamotten trugen, verschaffte diesbezüglich sicher schnell Aufklärung. Er beobachtete sie, brachte es nicht fertig seinen Blick abzuwenden. Er wollte sie ein wenig necken, war auf ihre Reaktion gespannt und mochte es sie einfach anzusehen. Zumindest gerade. Das war schließlich nicht immer so. "Etwas?" Er zog fragend eine Augenbraue nach oben, auf den Lippen ein freches Schmunzeln. Ein kurzes, tiefes Glucksen drang bei ihrem Anblick aus seiner Kehle. Sie trank einen Schluck von ihrem Kaffee, der sicher noch nicht kalt war. Als ihre zarten Lippen die Tasse berührten, wandte er den Blick ab, um sie nicht auf den Gedanken zu bringen, dass er sie beobachtete, obwohl er genau das tat. Sie bedankte sich. Für alles. "Schon gut. Dafür gibt's keinen Grund.", winkte er die Sache ab und hielt ihr seinen Teller hin auf dem noch jede Menge Rührei war. "Hab zu viel gemacht, also falls du Hunger hast.", kommentierte er. "Kopfschmerztabletten sind außerdem in der obersten Schublade." Neben diverser anderer Dinge, die man griffbereit im Bett brauchte. Er deutete auf das kleine Schränkchen auf dem ihr Kaffee stand. Es störte ihn nicht sonderlich, dass seine Ex dort mehr finden würde als die Tabletten. Sie waren keine 12 mehr. Er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Sein Blick richtete sich an seine Decke. Ihm gingen so viele Dinge durch den Kopf. Fragen, die er zu gern von ihr beantwortet gehabt hätte und die er trotzdem nicht stellen wollte. Es war ruhig zwischen ihnen. Etwas, das nicht oft vorkam und er genoss diese Situation. Sie war hier, direkt neben ihm. Er brauchte nur die Hand auszustrecken und er konnte sie berühren. Nur ein paar Zentimeter. Seine Augen wanderten von der Zimmerdecke zu seiner Ex zurück. Die Situation war heikel. Ein falsches Wort und die Idylle war dahin. Und doch gab es eine Menge Fragen, die ihm auf der Seele brannten. 'Wieso warst du in der Bar?' 'Was hat er dir angetan?' 'Wieso triffst du dich ständig mit ihm?' 'Was bedeutet er dir?' 'Wieso er?' Ohne es wirklich zu bemerken, hatte er seine Arme hinter seinem Kopf gelöst und seine Hand war zu ihrem Arm gewandert, über den er sachte strich. Gedankenverloren, mit dem Blick ins Leere, bei der Frage und den Situationen, die sich in ihrem Kopf abspielten. Es brauchte kurz, bis er es realisierte, den Blick auf sie festigte, seine Hand zurücknahm und ihr in die Augen sah. Er öffnete den Mund, wollte wenigstens eine seiner Fragen stellen, verschloss seine Lippen dann aber wieder. Es hatte keinen Sinn. Was sollte er sie schon fragen? Auf was würde sie schon antworten?

    Clive, Gabriel & Marie an einem der Tische | Marie geht


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    Das Gespräch der beiden wurde von einem neuen Jungen unterbrochen, der wohl beiläufig gehört hatte, dass die beiden über die Umwelt-AG gesprochen hatten. Während Marie kurz schüchtern den Blick abwandte, klärte Gabriel das ganze auf. Sie hob den Blick ein wenig, hatte die Hände in ihren Schoß gelegt und musterte den groß gewachsenen Jungen. Er sah wirklich sehr freundlich aus und das schon beim ersten Blick, weshalb sich die Schwarzhaarige dazu zwang sich ein wenig zu entspannen. Ihre Körperhaltung wurde ein wenig ruhiger und sie nickte zustimmend auf die Worte des Latinos. "Desto mehr, desto lustiger.", stimmte sie mit einem leichten Lächeln der Einladung von Gabriel zu. Der Junge sollte sich ruhig eingeladen fühlen und mitkommen. Nur so konnte man neue Bekanntschaften zu Freundschaften weiterentwickeln. "Ich kann gerne ein paar Snacks vorbereiten, wenn ihr wollt. Dann können wir picknicken, oder haben zumindest was für die Tiere zum Verfüttern dabei.", schlug sie noch vor und bedeutete dem neuen Jungen der Runde mit einer Handbewegung sich auf einen Stuhl zu ihnen zu setzen.

    Die Kühe würde ich erst rausschieben, wenn du einen Zaun um dein Gras hast. Am besten Grasfelder direkt vor der Scheune anpflanzen, einen Steinzaun drum bauen und die Kühe direkt reinschieben bzw. mit der Glocke locken. Ansonsten lasse ich meine Kühe IMMER drin. Es ist einfach zu anstrengend sie jeden Tag zu schieben...

    Das Pferd lass ich eigentlich auch immer drin solange es klein ist. Der Aufwand lohnt sich nicht.

    Der Ball ist IMMER irgendwann weg. Das nervt. Aber fürs Training für das Hunde-Rennen ist er ganz praktisch... mir fallen leider auch keine anderen Ideen dazu ein, außer Neustart oder drauf verzichten.

    Ich kaufe bei Btn immer relativ schnell Hühner und werfe die Eier in die Therme für Thermaleier. Außerdem tendiere ich am Anfang immer dazu Kartoffeln und Kohl den Rüben vorzuziehen.


    Außerdem empfehle ich: rede mit den Dorfbewohnern, so oft es dir möglich ist.


    die Bibliothek hat mir übrigens für den Anfang auch mit den Büchern immer eine gute Stütze gegeben. Da steht auch nochmal das wichtigste drin.

    Yumi, Darren & Alex im Wohnheim | Yumi & Alex in seinem Zimmer


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    Der Silberhaarige hatte nicht mit einer Antwort von Darren gerechnet. Daher war er überrascht, als er seine Worte hörte. Er nickte leicht, schmunzelte über diese Ironie und ging dann eine Stufe nach der anderen nach oben. Der Schauspieler hatte recht: Sie wollten das gleiche. Sie wollten Yumi, wollten dass es ihr gut ging und gleichzeitig wollten sie beide für sich selbst haben. Aber nur einer konnte das. Heute Abend war Alex der Gewinner. Gestern war es Darren gewesen, ebenso wie heute Morgen. Der Lockenkopf gewann häufiger als er. Das wurmte ihn ein wenig. Aber obwohl die beiden das gleiche wollten, war doch genau das der Grund, wieso sie sich nicht verstanden. Eigentlich hätte Alex sich gut vorstellen können mal mit Darren einen trinken zu gehen, aber da stand eben diese Blondine zwischen ihnen. Ob sich das ändern würde? Vielleicht... Aber gerade befand sich besagte Blondine auf seinem Rücken und Darren hatte das Wohnheim wieder verlassen. Der ursprüngliche Plan des Informatikers war sie in ihr Zimmer zu bringen, aber er hatte keine Ahnung wo ihre Schlüssel waren und so stand er schließlich vor seinem eigenen, kramte mit einer Hand und seiner Ex auf dem Rücken schwer seinen Schlüssel hervor und öffnete die Tür. Er sah sich nicht mehr nach Darren um, nachdem er die Haustür noch einmal gehört hatte. Aber er wohnte schließlich nur eine Tür weiter. Alex wartete nicht darauf es herauszufinden, ob Darren doch noch nachkam, sondern trat ein, schloss die Tür hinter sich und legte Yumi schließlich auf seinem Bett ab. Ganz vorsichtig, um sie nicht unnötig zu wecken. "Was tust du nur mit mir?", flüsterte er und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Er nahm seine Decke, legte sie über den zierlichen Körper der Blondine und seufzte dann. Wie war er nur hierher gekommen? Wie war er nur in diese verwirrende Chaos geraten und wie konnte er Darren nur so einen Blödsinn sagen? Das alles ging ihn doch schon längst nichts mehr an. Es brauchte ein bisschen, bis der Silberhaarige sich vom Anblick seiner schlafenden Ex losreißen konnte. Er legte sich neben sie ins Bett auf die Decke, ließ ihr so gut es ging Platz und schloss die Augen. Er wusste, dass es ewig brauchen würde einzuschlafen, weil sein Herz noch immer laut gegen seine Brust schlug. Sicher von dem anstrengenden Weg hier hoch...


    Als der Informatiker die Augen aufschlug, war die Sonne schon aufgegangen. Wie lange hatte er geschlafen? Was war passiert? Trotz, dass er in Shirt und Hose neben seiner Ex eingenickt war, fühlte er sich überraschend ausgeschlafen. Yumi hatte sich irgendwann an ihn gekuschelt und er hielt sie immer noch im Arm. Für einen Moment schloss er die Augen, genoss es einfach, dass es noch ein bisschen so ruhig war, genoss ihre Nähe und störte sich nicht an dem Geruch von Alkohol und Zigaretten. Wieso war es nicht immer so zwischen ihnen? Nach einer Weile, er konnte nicht sagen wie lange er so liegen blieb, entschloss er sich schließlich aufzustehen und leise den Rollladen nach unten zu lassen, um die Sonne vor dem Gesicht seiner Ex fern zu halten. Dann machte er sich auf in die Küche. Kaffee und Rührei waren das was er jetzt brauchte. Er bereitete beides schnell zu, war sogar so nett zwei Tassen Kaffee zu machen und verschwand mit Tassen und vollem Teller wieder in seinem Zimmer. Eigentlich hätte er einfach in der Küche gegessen, aber er hatte keine Lust nochmal auf Darren zu treffen. Leise stellte er eine der Tassen mit dem schwarzen Gebräu neben Yumi ab, er selbst legte sich auf die andere Seite seines Bettes, lehnte sich am Kopfteil an und durchforstete sein Handy, während er ruhig aß und auf den Gesichtsausdruck der Blondine wartete, wenn sie die Augen aufschlug.

    Yumi, Darren & Alex im Wohnheim


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    Fast hatte er das Gefühl, dass sie bereits auf seinem Rücken eingeschlafen war. Er rechnete nicht mehr mit einer Antwort, sondern setzte einfach weiterhin einen Fuß vor den anderen. So oder so hatte er eigentlich nicht damit gerechnet, dass sie etwas dazu sagen würde. Als sie schließlich doch anfing zu sprechen, horchte er auf. Er ließ ihr Zeit. Gerade als er ihr sagen wollte, dass sie nicht antworten musste, sprach sie weiter. Seine Lippen blieben versiegelt, während er einfach nur zuhörte. Ihr Kinn hatte sie auf seiner Schulter abgestützt, aber er drehte seinen Kopf nicht zu ihr um, sondern hörte einfach schweigend zu. Sein Blick war auf die Straße gerichtet, vielleicht auch auf einen leeren Punkt irgendwo dazwischen. Ihre Stimme wurde leiser, ruhiger und dann spürte er, wie ihr Kopf ein wenig zur Seite fiel. Jetzt war sie wirklich eingeschlafen. Vielleicht war es besser so. Was hätte er ihr schon darauf antworten sollen? 'Das brauchst du nicht. Komm einfach zu mir.'? Wenn seine Lauen so gut wie jetzt war, dann ging das vielleicht, aber spätestens Morgen würden sie sich wieder ankeifen. Sich Vorwürfe machen und zum Teufel jagen. Spätestens morgen, wenn sie wieder nüchtern war, würde sie ihn nicht mal mehr in ihre Nähe lassen. Sie würde stattdessen zurück zu ihrem Pudel laufen und sich von ihm festhalten lassen. Aber... wieso war sie dann überhaupt bis zur Bar gekommen? Wenn ihr Pudel wirklich bei ihr war... wieso war sie dann in der Bar gelandet? Lag es an dem was sie gesagt hatte? Machte er sie nicht glücklich? Hatten sie Streit gehabt? Seine Gedanken kreisten so um diese Fragen, dass er ein wenig aufschreckte, als er den Brünetten an der Tür entdeckte. Seine Gedanken hatten ihn die letzten Meter bis zum Wohnheim schneller gehen lassen, als er gedacht hatte und da stand er: Darren. Alex brauchte keine sonderlich gute Menschenkenntnis, um zu erkennen, dass der Pudel nicht zufrieden war mit dem was er sah. Wem machte er etwas vor? Er selbst musste wohl genauso aussehen, wenn er die beiden auf dem Flur, oder einer Party sah. Alex hoffte nur, dass man es ihm weniger schnell ansah. Darren hielt ihnen die Tür auf. Der Silberhaarige trat schweigend ein, denn er wusste, dass der andere es nur für Yumi getan hatte, nicht für ihn. Der Brünette erhob das Wort und nur zu gerne hätte der Informatiker ihn unterbrochen. Ja, er wollte es nicht hören und der andere war ganz bestimmt nicht in der Position, oder? Die Vorwürfe konnte er sich getrost sparen und die dummen Kommentare erst recht. Er hatte keine Lust auf Selbstgefälligkeiten. Aber was hatte er selbst das Recht etwas dazu zu sagen? Alex war hier genauso fehl am Platz. Wenn überhaupt, dann war er derjenige, der hier nicht ins Bild passte. Seine Ex hatte sich ganz klar für diesen Pudel entschieden. Es war er gewesen, der sich dazwischengedrängt hatte. Vielleicht war es besser, wenn Alex sie hier an ihn übergab. Sie ihm überließ. Auch, weil sie langsam immer schwerer für ihn wurde. Aber etwas in seinem Inneren sträubte sich dagegen. Auch wenn Darren ihm überhaupt keine Vorwürfe machte, sondern sich bedankte, wollte Alex sie auf keinen Fall an ihn verlieren. Nicht an ihn. Die grünen Augen des Informatikers suchten in Darrens Gesicht nach Hohn, aber es war keiner zu sehen. Er meinte es ernst. Das Gefühl Yumi an ihn abzugeben war noch immer da. Es wäre vermutlich das richtige gewesen. Und dennoch... "Du brauchst dich nicht zu bedanken.", fing er schließlich an, ohne wirklich darüber nachzudenken. "Aber vergiss was ich in der Küche gesagt habe. Ich werde sie dir nicht so einfach überlassen, tut mir leid." Er sparte sich die Begründungen. 'Nicht, wenn sie trotz deines Besuchs in der Bar landet.' 'Nicht, wenn sie nicht glücklich ist.' Er drehte sich von Darren weg und machte sich auf den Weg zu Treppe. Auch wenn seine Arme und Yumi auf seinem Rücken immer schwerer wurden, er würde sich nicht mit einem Wort beschweren, sondern würde sie die ganzen Treppen allein bis nach oben tragen. "Unter anderen Umständen wären wir sicher Freunde geworden.", richtete er noch Worte an Darren und stieg dann die erste Stufe hoch.

    Yumi & Alex irgendwo zwischen Wohnheim und Bar


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    Für was der jeweils andere sich gerade entschuldigt hatte, würden sie wohl nie erfahren. War es die Tatsache, dass er Hina an der Bar hatte zurückgelassen? War es für die bösen Nachrichten die hin und her geflogen waren? Oder dafür, dass er nicht früher bemerkt hatte, wie es ihr ging? Es gab viele Gründe für die sich diese Worte gelohnt hätten. Viele Situationen in denen sie nicht fair miteinander umgegangen waren. Viele Momente in denen diese drei Worte die Situation zwischen ihnen vielleicht entspannt hätte. Daher konnte der Silberhaarige wirklich nicht genau sagen für was sie sie gerade benutzt hatte. Er wusste auch nicht für was er sich alles entschuldigen musste, aber es fühlte sich richtig an es jetzt auszusprechen und offen zu lassen für wie viel sie galten. Vermutlich maß sie den Worten ohnehin keine größere Bedeutung bei, aber das war in Ordnung. Ihre Vergangenheit brauchte mehr als ein kleines 'Es tut mir leid', um verziehen zu werden. Keiner der beiden hatte sich aber bisher besonders viel Mühe gegeben dem anderen irgendetwas zu verzeihen. Es war heute also ein großer Schritt nach vorn gewesen. Obwohl sie selbst nur kleine machten. Alex hatte auch nicht das Gefühl, dass Yumi sich morgen noch an besonders viel erinnern würde. War sie eigentlich nur betrunken, oder immer noch unter dem Einfluss irgendwelcher Drogen? Das würde zumindest erklären, wieso sie so schnell so betrunken war, wo sie sonst eigentlich mehr aushielt. Er wunderte sich auch ein wenig über sich selbst, denn eigentlich hatte er schon längst damit gerechnet auf ihrem Level angekommen zu sein. Mit dieser Einstellung war er immerhin in die Bar gegangen. Was hatte er nur falsch gemacht? Womöglich hatte ihn die Anwesenheit der beiden hübschen Mädels doch mehr abgelenkt, als er zugeben wollte. Als er merkte, dass Yumi sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, kniete er sich nieder und glücklicherweise schien die Blondine kein großes Theater zu machen, sondern nahm sein Angebot an. Als er ihre Arme um seinen Hals spürte, schnappte er sich ihre Beine und erhob sich wieder. Sie war leichter als erwartet. Nicht, dass er ihren zierlichen Körper als schwer eingeschätzt hätte, aber irgendwie hatte er die Befürchtung, dass er sich übernehmen könnte. Aber es war erstaunlich wie einfach er sie halten konnte und wie leicht er einen Schritt vor den anderen setzen konnte. Sein Herz klopfte vielleicht etwas schneller als gewöhnlich, was ganz sicher am Kraftaufwand lag und nicht an der Tatsache, dass ihr schöner Körper so nah an ihm war. Sie schmiegte sich förmlich an ihn, lehnte ihren Kopf gegen seinen Rücken und er schwieg. Sie ebenfalls. Sie gingen eine weile wortlos weiter, bis sie schließlich ihren Kopf erhob. Ihre Lippen waren nah an seinem Ohr und das Gesagte kitzelte daran. Außerdem hinterließen sie ein Kribbeln in seiner Magengegend. "Schon gut.", tat er es ab, war ein wenig rot geworden. Ein Danke aus ihrem Mund? Das war mehr wert als jedes andere Geburtstagsgeschenk. Das bedeutete ihm sogar mehr als die Entschuldigung. Vielleicht hatte sie ja doch ein Herz. Und vielleicht war irgendwo darin noch immer ein kleiner Platz für ihn übrig geblieben. Zwischen den ganzen hasserfüllten Kommentaren, den zickigen Bemerkungen und der ganzen Liebe, die sie für ihren neuen Lover empfand. Er schluckte. Darren war bei ihr gewesen. Er war der Grund gewesen, wieso sie sich verspätet hatte. Er wünschte er könnte es einfach sein lassen. Er wünschte er könnte darüber schweigen und einfach weiterhin das Gefühl genießen, wie sie sich an ihn lehnte, auf ihn stützte und bei ihr war. Wieso tat er das? Wo sie sich beide doch so viele schrecklichen Dinge angetan hatten. Wieso genoss er es so bei ihr zu sein? Wieso waren diese Gefühle für sie noch immer da? "Macht er dich glücklich?" Seine Lippen hatten die Worte geformt, ohne dass er es hätte aufhalten können. Er wusste auch überhaupt nicht, ob er mit der Antwort umgehen konnte. Hörtes sie ihm überhaupt noch zu, oder war sie schon eingeschlafen? Sie waren ziemlich weit gekommen. Fast an der Tür angekommen. Würde sie es ihm sagen? Würde er es verkraften können? Wie sollte er reagieren? Was war er doch für ein Idiot...

    Yumi & Alex


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    Langsam taten sie einen Schritt vor den anderen. Eigentlich hätte sich der Silberhaarige schlecht fühlen müssen, schuldig und wütend, weil er Hina hatte sitzen lassen. Für Yumi. Sky würde ihm den Kopf abreißen, wüsste er davon, aber das tat er glücklicherweise nicht. Hina wäre vermutlich die bessere Wahl gewesen, aber er hatte spontan gehandelt und nun war er hier. Und angesichts der Nähe seiner Ex war Hina fürs erste aus seinem Kopf verschwunden. Er sollte sich schämen, aber das tat er nicht. Yumi hatte seine Hilfe ohne großen Widerstand angenommen, auch wenn er sich nicht sicher war, ob sie das wirklich freiwillig tat, oder weil sie selbst merkte, dass sie es nicht alleine schaffte. Er bildete sich einfach ein, dass sie es aus freien Stücken tat und es genoss, dass er bei ihr war. Als er ein paar Worte hervorbrachte, rechnete er schon mit einer schnippischen Antwort, oder einem Schlag in seinen Magen. Allerdings schien das Blondchen erst einmal zu überlegen und brachte dann schließlich Worte hervor, mit denen er nicht gerechnet hatte. Sie waren weder ein Vorwurf, noch zickig, sondern klangen stark nach der Wahrheit. Sie legte einen Arm um ihn, um sich besser abzustützen. Seine Augen suchten ihr Gesicht nach Hohn, oder Ironie ab, aber er konnte keinen finden. Ihre Wangen hatten sich gerötet und zugegebenermaßen fand Alex, dass sie selbst in ihrem jetzigen Zustand süß aussah. Zu ihrer Aussage erwiderte er nichts. Ihr vorzuwerfen, dass das ja fantastisch funktionierte, brachte die beiden auch nicht weiter. Er atmete einmal tief ein und entließ die Luft dann lange und gleichmäßig wieder über seine Nase. Was sollte er nur mit ihr machen? Er konnte nicht mit ihr, aber ohne sie auch nicht. Die Unwissenheit was sie tat, das Wissen, dass sie bei jemand anderem war, die Vorstellung, dass sie weg war, schwirrten ständig in seinem Kopf, wenn er sie nicht sehen konnte. Und gleichzeitig ermahnte ihn sein Kopf ständig dazu, dass ihn das nichts anging und dass er tun konnte was er wollte. Aber er konnte es nicht, denn die Gedanken an sie hielten ihn immer wieder davon ab. Es ärgerte ihn, machte ihn nicht selten wütend, dass sie ihr Leben einfach weiterlebte, während er nicht von ihr loskam. Und ständig fragte er sich wieso. Als hätte sie seine Gedanken gehört, entschuldigte sie sich bei ihm. Er schweig einen Moment. Verkniff sich die ersten Worte, die ihm durch den Kopf schossen. 'Das sollte es auch.' 'Was genau denn?' Er behielt sie für sich, beließ es dabei und ging langsam weiter. "Mir auch..." Seine Lippen hatten sich wie von allein bewegt, er sah sie nicht an, sondern den Weg vor ihnen. Es war ihm ein wenig peinlich und er wollte nicht ihr höhnisches Gesicht sehen, obwohl er sich nicht mal sicher war, ob sie eines machte. Außerdem war es schwer genug sie zu stützen. Aber es gab einen einfacheren Weg. Er hielt sie fest, blieb stehen und ging in die Hocke und bedeutete ihr die Arme um seinen Hals zu legen, dass er sie Huckepack nehmen konnte. "Ich glaube das ist schneller und einfacher.", gab er ihr als Erklärung.

    Hina & Alex an der Bar | Yumi & Alex


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    Er musste bei ihren gekonnt gewählten Worten lächeln. Besonders hübsch würde sie sich also verpacken? "Oh, da freu ich mich aber wirklich aufs Auspacken.", gab er zurück, fixierte sie mit seinen Augen und konnte den Schalk gemischt mit ein wenig Neugier in ihren ablesen. Dieses Mädchen war wirklich faszinierend. Unter anderen Umständen hätte sich der Informatiker wohl keine weitere Zeit mehr gelassen, sondern sie einfach mit nach Hause genommen. Leider war er heute etwas abgelenkt. Sogar auffällig abgelenkt, sodass er auch sogleich darauf angesprochen wurde. Vermutlich hätte er im Boden versinken müssen, weil es so offensichtlich gewesen war, aber dazu war er einfach schon viel zu betrunken. Die Scham war einfach verschwunden. Ihr Finger, mit dem sie über seine Wange strich hinterließ ein kribbelndes Gefühl in seinem Körper. Es war so offensichtlich und gleichzeitig wahnsinnig aufregend, wie es weitergehen würde. Als Hina nach der Person Ausschau hielt, die ihm gerade nicht aus dem Kopf wollte, musste er schmunzeln. Er sagte ihr nicht wen er beobachtet hatte. Das spielte auch überhaupt keine Rolle. Wichtig war das Mädchen das vor ihm saß, oder? Das Mädchen, dass sein Spiel mitspielte und ihm gut gewogen war. Nicht die Drama-Queen die ihm immer wieder den Kopf, aber auch die Laune verdrehte. "Sie bringt mich zur Weißglut und ich bekomme sie einfach nicht aus meinem Kopf.", gab er zu und seufzte schwer, dann leerte er seinen Drink. Er zuckte mit den Schultern. "Zumindest schaffe ich das nicht allein." Ihre Blicke trafen sich, es war wie ein kurzer Austausch ihrer weiteren Pläne für den Abend und sie schienen auf das gleiche hinauszulaufen. Er schmunzelte über ihre freche und direkte Antwort. Sie war die Art von Mädchen, die ihm gefiel. "Ihr scheint wirklich gute Freundinnen zu sein." Waren sie das? Oder vielleicht auch ein bisschen Konkurrentinnen. Vermutlich wäre er jetzt aufgestanden, mit ihr nach Hause gegangen und hätte Yumi einfach hier sitzen lassen. Bei diesem Typen, dem sie gerade gefährlich nahe kam. Doch dann sah er Yumi aufstehen, ein wenig torkelnd auf den Ausgang zugehen. Der Silberhaarige versuchte seine Augen auf Hina zu richten, versuchte Yumi aus seinem Blick und seinem Kopf zu verbannen, aber es wollte nicht klappen. Dämlicher Alkohol! Er hatte zu viel getrunken und war jetzt in dieser seltsamen Stimmung. Er kramte sein Geld aus der Hosentasche und bestellte Hina noch einen Drink. "Ich werde das sowas von bereuen. Ich weiß es." Er sah sie entschuldigend an und meinte die Worte wirklich so. Wie konnte er ein so bezauberndes Ding wie Hina für Yumi sitzen lassen? "Aber du hast nen Kerl verdient, der nur Augen für dich hat und der kann ich heute echt nicht sein. Nimms mir nicht übel." Trotz seiner Worte kramte er einen Zettel hervor, lieh sich einen Stift vom Barkeeper und notierte seine Nummer für Hina. Altmodisch, aber sie sollte selbst entscheiden was sie damit machte. Ein letzter Blick auf ihren attraktiven Körper und ihr bezauberndes Gesicht. Ihre Lippen sahen so einladend aus und fast hätte er sich doch vergessen, aber er schaffte es die Augen abzuwenden und mit einem letzten entschuldigenden Lächeln, ging er an ihr vorbei und drängte sich an den ganzen anderen Leuten vorbei hinaus aus der Bar. Kalte Luft schlug ihm ins Gesicht und er atmete ein paar Mal tief ein. Das tat gut und gleichzeitig brauchte er kurz, um seinen Körper unter Kontrolle zu bringen. Er sah sich um, konnte sie ganz in der Nähe erkennen. Sie wankte gefährlich und kurz bevor sie sich auf die Fresse legte war er an ihrer Seite und hielt sie fest. Er hätte sich ohrfeigen können. Wieso tat er das? Wieso hatte er in der Bar plötzlich dieses Gefühl verspürt? Dieses Gefühl ihr helfen zu müssen. Dieses Gefühl bei ihr sein zu wollen. Wo er doch ihre Worte gelesen hatte. 'Nein.' Sie war nicht allein gewesen. Hatte erneut diesen Pudel vorgezogen und doch bekam er sie nicht aus seinem Kopf. "Wieso sagst du nicht einfach, dass du Hilfe brauchst?", fragte er murmelnd, legte einen Arm um sie und zog sie nah an sich, um sie so gut es ging zu stützen. Langsam taten sie einen Schritt vor den anderen. Vorwärts. Das war wenigstens mal was neues.

    Hina & Alex an der Bar


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    Die Blonde brachte einen Einwand, den er durchaus nachvollziehen konnte. "Oh ich bin gierig, aber du hast recht: An seinem Geburtstag sollte man was zum Auspacken haben dürfen.", gestand er mit einem kurzen Blick auf ihre freigelegte Schulter. Sie hatte ihr langes blondes Haar darüber geworfen und es fiel seidig über ihren Rücken. Er fand das Bild das sich ihm hier bot wirklich ansprechend. Vielleicht waren seine Augen auch für einen Moment zu lange an ihrem Dekolleté und ihrem freigelegten, flachen Bauch hängen geblieben. Aber wer seinen Körper so schön in Szene setzte, der hatte damit sicher keine Probleme. Die Dunkelhaarige aus der Runde entschuldigte sich für einen Moment, um sich das Näschen zu pudern und Alex nutzte den Moment für eine weitere Nachricht. 'Es ist mir nicht egal...' Hatte sein Herz gerade für einen Schlag ausgesetzt? Wieso war er dann immer noch wütend? Aber gleichzeitig konnte er sich auch ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Was war nur mit ihm los? Hatte er sich in dieser Gruselvilla außer der Erkenntnis über Übernatürliches noch etwas anderes eingefangen? Er tippte die Antwort. 'Dann hör auf so zu tun, als wärs so.' Nein. Das passte nicht. Das konnte er nicht schreiben. Er war doch genauso. Er löschte die Worte wieder, überlegte neu, tippte erneut ein 'Dann' ein. Dann was? Dann lass es? Dann ist es gut so? Dann komm doch einfach her? Dann verzieh dich doch einfach? Was wollte er? Was sollte das schon bringen? Was hatte er ihr schon vorzuwerfen? Sie waren in keinerlei Beziehung mehr zueinander, oder etwa nicht? Es ging ihn nichts an. Er löschte es wieder und ohne es wirklich zu bemerken tippte er die Antwort, ehe er schon über ihre nächsten Worte grübelte. Sein Gesicht hatte sich in fragende Falten gelegt. Was meinte sie damit? Wollte sie ihn verarschen, oder sprach sie tatsächlich die Wahrheit? War nichts passiert? Er antwortete und legte das Handy für einen Moment zur Seite, da Hina ihn darauf angesprochen hatte. Er schnaubte amüsiert über sich selbst und sah die Blondine mit einem entschuldigenden Schmunzeln an. "Doch so offensichtlich?", fragte er ohne eine Antwort zu erwarten. Er rechnete eigentlich damit, dass Hina jetzt das Weite suchte, keine Lust mehr hatte da mitzumachen, aber stattdessen spielte sie mit. Zum wiederholten Male an diesem Abend überraschte ihn dieses Mädchen mit ihrem frechen, offenen Verhalten. Sie rutschte näher, ihre Lippen waren so nah an seinem Ohr, dass ihr Atem ihn leicht kitzelte. Er mochte dieses Gefühl und er genoss es, wie sie mit ihm spielte. Unfassbar. Unter anderen Umständen hätte es ihn vielleicht sogar genervt, aber gerade half es ihm ein wenig über dieses seltsame Gefühlsgemisch hinweg, das Yumi und ihre Nachrichten in ihm auslösten. Eine Mischung aus Wut, Misstrauen, aber auch Erleichterung und freudige Aufregung. Er wusste nicht mehr was er fühlen oder denken soll bei seiner Ex. Bei Hina war das anders. Da brauchte er nicht darüber nachzudenken. Solange er sich nicht wie ein Vollidiot verhielt, würde sie ihr Spiel vermutlich weiterspielen. Und er fühlte sich ein wenig als der Preis. "Sowas in der Art.", antwortete er Hina, fixierte sie mit seinen Augen, um ihre Reaktion abschätzen zu können. "Und ich darf mir also wirklich wünschen was ich will? Und wenn ich mir wünsche, dass wir deine Freundin einfach hier lassen und uns weiter alleine amüsieren?" Seine Worte enthielten eine gewisse Herausforderung, obwohl er nicht mal das Gefühl hatte, dass das Mädchen große Skrupel hatte ihre Freundin allein zu lassen. Er war Hina ebenfalls ein bisschen näher gekommen, hielt ihr den zweiten Shot hin und gab sich die größte Mühe seinen Blick auf die wirklich hübsche Blondine vor sich zu richten, anstatt zu einer anderen zu sehen, die ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte. Wenn das junge Ding vor ihm kein Problem damit hatte mitzuspielen, um Yumi ein wenig zur Weißglut zu treiben, dann sprach doch nichts dagegen seiner Ex mal zu zeigen was er ständig von ihr und ihrem Pudel zu ertragen hatte.

    Carlos, Collette & Julia am Ufer der Insel


    2870-julia-pngNur langsam schien Coco Vertrauen zu dem muskelbepackten Mann zu gewinnen. Julia hingegen hatte langsam alle Zweifel verloren. Wieso hätte der Kerl seine Hilfe angeboten, wenn er nur an ihr Boot wollte? Das ergab keinen Sinn. Er bezeichnete die Graugrünhaarige sogar als klug, als diese ihren Eindruck kundgab. Das Wort war lose dahingesagt und trotzdem erfüllte es sie mit ein wenig Stolz und sie wurde sogar ein bisschen verlegen. Es war immerhin ein Kompliment von einem durchaus gut aussehenden Mann. Was mit Carlos' Boot passiert war würde aber wohl auch sie nicht herausfinden können. Collette hatte recht: Die Stürme hier waren unberechenbar und nicht alle Besucher in Trampoli waren freundlich, ehrlich und zuvorkommend. Es hätte sie also wenig verwundert, wenn das besagte Boot einfach entwendet worden wäre. Was auch immer jemand mit einem einfachen Boot wollte. Carlos wusste jedenfalls nicht was wirklich passiert war und erzählte den beiden noch was er wusste, während Coco ihm vorwarf sein Boot wohl einfach nicht richtig angebunden zu haben. Julia wollte sie streng ansehen und ermahnen, aber beim Anblick ihres Gesichtsausdrucks kam ihr ein kleines Lachen über die Lippen. "Das meint sie nicht so.", versicherte sie dem Herrn der Runde mit einem entschuldigenden Lächeln. Sie hatte ein gutes Gefühl bei ihm. Irgendwie schon seltsam, wenn man bedachte, dass sie sich eigentlich gar nicht kannten. Noch einmal musterte sie den Mann. Oder vielleicht doch? Vielleicht als Besucher des Badehauses. Bestimmt. Zum Thema Waffen konnte immerhin Collette etwas beitragen. Carlos leider nicht. Das war aber kein Problem. Sie würden, wie er schon vorgeschlagen hatte, einfach eine provisorische Waffe für ihn bauen. "Ich finde die Idee mit dem Speer gut. Die Zeit haben wir. Ich selbst habe keine Waffe, aber kann dafür ein paar Zauber.", verkündete sie stolz. Mittlerweile konnte sie auch recht gut damit umgehen. Bei ihrem letzten Abenteuer waren Coco und sie jedenfalls gut damit zurecht gekommen. Sie würden es dieses Mal wieder schaffen, da war sie sich sicher. Und Carlos würde ihnen sicher eine Hilfe werden. Irgendwie hatte die Badehausleiterin ein gutes Gefühl bei ihm. Ob sie vielleicht zu naiv war? Wenn sie sich den Mann aber ansah, kam er ihr doch irgendwie bekannt vor. Julia nickte auf Carlos Bitte hin zuerst in den Dschungel zu gehen. "Im Dschungelgestrüpp finden wir sicher etwas passendes. Also los.", die kleine Gruppe kam in Bewegung und langsam tasteten sie sich im Gestrüpp voran. "Sag mal... warst du schon mal im Badehaus Carlos? Ich habe das Gefühl dich schon einmal getroffen zu haben.", sprach sie schließlich ihre Gedanken laut aus. Dann verkündete Collette ihre Sorge um den Jungen. "Wir werden ihn finden, da bin ich mir sicher.", sprach sie ihrer Freundin Mut zu und zusammen gingen sie durch die Bäume und Sträucher der wilden Landschaft. So sicher war sich Julia da eigentlich gar nicht. Wie auch? Die Insel war nicht gerade klein. Schnell hatten sie ein paar Äste im Auge, von denen sicher einer für einen Speer geeignet war. Wie Carlos sie zusammenbinden wollte, wusste Julia allerdings nicht. "Ich könnte dir ein Stück von meinem Kleid anbieten. Es ist eh schon zerrissen.", bot sie mit einem kleinen Lachen an. "Ein Seil oder etwas dergleichen wäre aber vermutlich besser?" So genau kannte sie sich damit nicht aus.

    Alice, Cedric & Nick in einem Patientenzimmer


    2390-nick-summer-pngGlück, dass er den Notruf hatte wählen können? Oh ja, da hatte er auf jeden Fall Glück. Glück, dass Cylie bei ihm gewesen ist und die Ärztin gewusst hatte was zu tun war, während er einfach nur völlig besoffen nicht mal mehr in der Lage gewesen wäre irgendwas zu tun. Außer sich auf ihren Boden zu übergeben. Hoffentlich hatte sie nicht zu viele Umstände wegen ihm gehabt. Es war jetzt schon schwer genug ihr nochmal in die Augen sehen zu können. "Ja, das hatte ich wohl wirklich.", stimmte er Alice mit einem schwachen Schmunzeln zu. Dann sprach er mit Cedric, bis Alice schließlich verkündete, dass sie sich etwas zu trinken holte. Er kommentierte es nicht, sah sie nur an. Er hörte es ihrer Stimme an, dass sie verletzt war. Er konnte es auch sehen. Viel zu lange kannten sie sich jetzt schon, als dass er das nicht sehen und nicht hören würde. Automatisch schmerzte es ihn. Sein Herz wurde schwer, aber gleichzeitig war das diese unbeschreibliche Wut in ihm. Diese Enttäuschung, die ihn davon abhielt sie aufzuhalten. Sie blickte sich an der Tür noch einmal um. Das wäre die Gelegenheit gewesen ihr zu sagen, dass sie bleiben sollte. Ihr zu sagen, dass sie etwas von seinem Wasser haben konnte, das auf seinem Nachttisch stand, aber er sagte nichts, verpasste diese Chance. Er atmete ein wenig auf, als die Tür hinter der Blondine zugezogen war. Automatisch entspannte er sich ein bisschen. Die Situation hatte ihm einiges abverlangt. Gute Miene zum bösen Spiel eben. Jetzt war er allein mit Cedric. Der zugegebenermaßen auch nicht gerade happy aussah. Nick konnte es sich nicht genau erklären, aber sein bester Freund schien gerade einiges mit sich rumzutragen. Es war die Aufgabe des Schwarzhaarigen zu ergründen was es war und ihm beizustehen, aber irgendwie... fehlte ihm die Kraft. Alice' Offenbarung saß ihm noch immer in den Knochen und machte es ihm schwer verständnisvoll für irgendwas zu sein. Dennoch rang er sich gerade ein Lächeln ab, bis Cedric die Sache ansprach. Sofort verwandelte sich das Lächeln zu einem ernsten Gesichtsausdruck. Er sah von dem Blonden auf seine Bettdecke. "Nein, hab ich nicht." Er schluckte dieses miese Gefühl hinunter. Versuchte es zumindest, aber es blieb. Was sollte er schon sagen? Wenn selbst Cedric bemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte, dann war es ohnehin zu spät zu lügen. Zu spät, um so zu tun, als ob alles in Ordnung ist. Es ließ sich nicht mehr vermeiden darüber zu sprechen. Außer der Schwarzhaarige unterband dieses Gespräch jetzt sofort. Gerade hatte er den Mund geöffnet, um Cedric zu bitten es gut sein zu lassen, da sprach der Blonde auch schon weiter. Die Worte seines besten Freundes trafen ihn. Sie konnten nichts mehr daran ändern und sollten für sie da sein? Als Freunde? Die Aussagen gingen ihm so gegen den Strich, dass Nick nicht einmal bemerkte, dass etwas in Cedrics Stimme nicht passte. Stattdessen versetzten sie ihn in rage. Am liebsten hätte er seine Bettdecke, oder sein Kissen verprügelt. Hätte ein Gerät an ihm gehangen, das seinen Puls oder Blutdruck überwachte, hätte es gerade laut Alarm gegeben. Gut, dass das nicht der Fall war. Trotzdem reichte wahrscheinlich sein Gesichtsausdruck, der Bände sprach, um seine Meinung darüber zu erkennen. "Es geht mir nicht darum, dass sie schwanger ist. Es geht um das 'von wem'.", stellte der Schwarzhaarige klar. Es stand außer Frage für ihn, dass Alice eine tolle Mutter werden würde und dass sie das auch ohne einen Job irgendwie schaukeln würde. Was Nick bei Simon allerdings ganz anders sah. "Ced. Ich weiß, dass er dein Bruder ist und vielleicht kannst du für sie da sein, aber... aber ich kann es nicht." Es laut auszusprechen hinterließ einen Schmerz in seiner Brust, den er kaum ertragen konnte. Tränen bahnten sich ihren Weg in seine Augen. Vor Wut und Enttäuschung. Enttäuschung über so viele Dinge. "Vielleicht übersiehst du es ja mit Absicht, aber ich kann das nicht übersehen. Die vielen blauen Flecken auf ihrer Haut und die Schürfwunden über die sie nur lächelt. Sie ist tollpatschig, aber bestimmt nicht so tollpatschig. Ständig versucht sie alles so gut es geht mit ihren Klamotten zu verstecken, aber ich sehe sie. Ich hab sie gesehen. Schon immer. Ich hab sie nicht allein gelassen und bin weggegangen, sondern war für sie da. Aber sobald Simon da ist, dreht sich ihre ganze Welt nur noch um ihn." Ihm war gar nicht bewusst geworden wie sich das Gespräch gewandelt hatte. Wie sehr er sich in rage gesprochen hatte und wie laut er dabei geworden war, auch wenn er das gar nicht gewollt hatte. Und Ced war nun wirklich der letzte, der etwas für seine schlechte Laune konnte, aber Nick konnte sich nicht zurückhalten. Es hatte sich einfach angestaut. "Also erzähl mir nichts von 'für sie da sein'. Sie hat sich entschieden. Für ihn. Und sie weiß was ich von ihm halte und dass ich es keine 5 Minuten mit ihm aushalte. Also geht mich das im Grunde nichts mehr an.", verkündete er. Eine Aussage, die der Schwarzhaarige von Alex erwartet hätte, aber nicht von sich selbst. Niemals hätte er er diese Worte in den Mund genommen, wenn er gerade nicht so sauer gewesen wäre und doch hatte er es jetzt getan. Sie waren ausgesprochen, nicht wieder zurückzunehmen und auch wenn er jetzt über sich selbst verwundert, sogar ein wenig geschockt war, hatte er definitiv nicht vor sie zurück zu nehmen. Nicht jetzt.