Beiträge von ~Luchia~

    Ash mit Kiriku in Kirikus Zimmer ~> geht


    Der Weg bis zu Kirikus Wohnung war tatsächlich gar nicht mehr so weit. Dank der körperlichen Arbeit, die mit Ashs Beruf zusammenhing, machte es ihm aber nichts aus die Sachen zu tragen. Der Brünette schloss auf, woraufhin der Blonde ihm die Sachen bis ins Zimmer trug und sie dort auf dem Boden abstellte. "Wow! Gar nicht übel hier.", stellte der Blonde fest, während er sich umsah. Er atmete einmal tief durch und sah sich noch einmal um, als Kiriku sich auch schon bedankte. "Ach wo... das war doch selbstverständlich.", erklärte er mit einem freundlichen Lächeln und blickte dann auf seine Uhr. Es war schon spät geworden und er musste noch die Tiere im Stall versorgen. "Ich kann leider nicht mehr länger bleiben, weil ich noch arbeiten muss, aber wir sehen uns sicher bald wieder.", erklärte der Farmhelfer und nachdem er sich mit einem Lächeln und einem kräftigen Händedruck von Kiriku verabschiedet hatte, verließ er das Gebäude wieder und nahm sich den nächsten Bus aus der Nähe zurück aufs Land.


    geht ~>

    Clive, Gabriel & Marie an einem der Tische | Marie geht


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    Es freute die Schwarzhaarige mehr als gedacht, als Clive erklärte, dass er eine Decke beisteuern würde. Irgendwie fühlte sich der ganze Plan jetzt finalisiert an. Am liebsten wäre die Büchernärrin sofort losgezogen, um die Tiere zu besuchen und Spaß zusammen zu haben. Jetzt, da die Vorstellung so real und nah war, freute sie sich einfach. Auf ihren Lippen hatte sich wie automatisch ein kleines Lächeln gebildet und fast hätte sie vergessen, dass sie sich noch mit den beiden Jungs in der Bibliothek befand. Um ihre Aufmerksamkeit weider auf das hier und jetzt zu richten, stellte sie Clive eine Frage und er reagierte genauso, wie es die Schwarzhaarige vermutet hatte. Sie nickte lächelnd. "Ich wohne auch erst seit kurzem hier.", sagte sie und lauschte dann seiner kurzen Erklärung, wie er hier gelandet war. Ihm ging es also auch um eine gute Bildung. Als er das Biolabor ansprach, war Marie dankbar, dass Gabriel nachhakte. Sie hätte es sich vermutlich nicht getraut so offen zu fragen, obwohl sie ebenfalls daran interessiert war. Biolabor klang nämlich genau nach einem Ort, wo sie sich selbst ziemlich wohlfühlen könnte. Sie lauschte schweigend und war gespannt was Clive über das Praktikum erzählen konnte, das er geplant hatte.

    Kross & Odette in der Wüste

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    "N-n-n-natürlich! Alles in Ordnung!", brachte sie über die Lippen, wobei ihre Stimme lauter und heller klang, als sie es normal tat. Aber sie konnte es nicht verhindern. Da Kross sie so direkt ansprach, war es ihr peinlich den Gedanken an den indirekten Kuss über die Wasserflasche verschwendet zu haben. Sie bildete sich immer viel zu schnell etwas darauf ein. Durch seine direkte Frage kam sie sich jetzt jedenfalls ertappt vor, weshalb sie nur noch schneller ging. Erst als Kross sie darauf hinwies, dass sie nicht nach Westen ging, blieb sie kurz stehen. "Dann gehen wir jetzt eben nach Osten. Ist doch sowieso egal, oder?", fragte sie und stapfte dann mit einem roten Kopf weiter in die falsche oder richtige Richtung. Wer wusste schon wohin sie tatsächlich mussten?

    Yumi & Alex in seinem Zimmer


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    Tatsächlich erklang ein wenig Einsicht aus ihrem Mund. Sie sah nicht weg, sah ihm stattdessen ins Gesicht, die Augen und lieferte sich selbst seiner Wut aus. Sie flüchtete nicht, obwohl er fest damit gerechnet hatte. Das taten sie immer. Sie gingen, redeten nicht miteinander, sondern flüchteten ständig voreinander, um den Konflikten zu entkommen, die zweifellos zwischen ihnen standen. Es war seltsam, dass sie jetzt redeten, oder schrieen, was in Alex' Fall wohl deutlich besser passte. Seine Wut zügelte sich ein wenig, weil es ihn beruhigte, dass sie die Sache ernst nahm, ihn nicht auslachte und sich sogar einsichtig zeigte. Er war trotzdem noch stinksauer, aber immerhin hatte er sich wieder ein wenig besser unter Kontrolle und musste nicht fürchten, dass er ihr gegenüber handgreiflich wurde. Schon wieder. Denn egal was sie getan hatte: Das hatte sie nicht verdient. Für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke und die Zeit schien still zu stehen. Die Luft zwischen ihnen knisterte und doch war es für diesen kurzen Augenblick ruhig. In diese Augen hatte er sich verliebt. Auch wenn sie gerade nicht das Selbstbewusstsein ausstrahlten, das ihr sonst immer ins Gesicht geschrieben stand, waren es genau diese Augen, die ihm den Verstand geraubt hatten. Die intensive Farbe und dieses bestimmte Funkeln wurde sie nie los. Nicht für ihn. Ihr Blick drehte sich zur Tür. Er folgte ihm. Sie zögerte doch. Er konnte es ihr eigentlich nicht übel nehmen. Er wäre schon längst zur Tür hinaus und doch hoffte er, dass sie blieb. Denn nur wenn sie blieb, gab es noch Hoffnung. Genau deshalb sprach er seine Worte laut aus, in der Hoffnung, dass sie etwas auslösten. Sie biss sich auf die Unterlippe, schien mit sich zu hadern und er wollte es schon aufgeben, aber sie machte den Mund auf. Er fixierte sie, während er sich die Worte anhörte. Sie hatte Schiss gehabt und sich was eingeworfen. Nichts, wofür er sie verurteilen würde. Gelegentlich genehmigte er sich schließlich auch etwas Gras. Auch wenn das letzte Mal schon länger her war. Dafür konnte er ihr nun wirklich keinen Vorwurf machen. Er selbst war schließlich auch nervös gewesen. Hätte Darren ihn nicht so angestachelt, hätte er es wohl auch schon früher aufgegeben gehabt. Aus Angst, dass sie nicht kam. Aus Angst, dass es damit erledigt war. Beides hatte sich irgendwie bewahrheitet und auch nicht. Daher lauschte er weiter ihren Worten, ihrer Erklärung. Noch einmal fiel ihre Erwähnung auf das, was mit Simon passier war. Er war plötzlich einfach vor ihrer Tür? Hatte sie womöglich sogar damit gerechnet, dass es Alex selbst war? Hatte sie ihm die Nachricht vielleicht sogar geschrieben, dass er sie rausholen sollte? Er dachte darüber nach und schwieg. Lies es zu, dass sich ihre Blicke noch einmal kreuzten. Es war seltsam. Sie direkt anzusehen, wie sie ihn ansah, war verwirrend und gleichzeitig besänftigte es ihm. Er konnte ihr nicht so böse sein, wie er wollte, wenn sie ihn so ansah. Eine Entschuldigung kam ihr über die Lippen. Er hörte sie, es freute ihn die Worte zu hören, wie es auch gestern schon der Fall gewesen war. Und trotzdem konnte er das Geschehene dadurch nicht ändern. Nicht einfach übersehen. Nicht einfach hinter sich lassen. Sie erklärte, dass sie das nicht wollte. Was nicht wollte? Ihn verletzen? Alice verletzen? Simon vögeln? Darren enttäuschen? Vermutlich alles auf einmal. Es machte ihn wütend, dass er sie jetzt nicht mehr hassen konnte. Es ging ihm gegen den Strich, dass diese wenigen Worte ausreichten, um ihn zu besänftigen. Dass sie diese Macht über ihn hatte, gegen die er nicht ankam. Sie senkte ihren Blick, versuchte so die Tränen vor ihm verbergen, aber er sah sie. Er sah nicht weg, wie er es sonst tat. Und obwohl er noch wütend war, wozu er allen Grund hatte, überwand er den kleinen Abstand zwischen ihnen und zog sie an sich. Ein bisschen hielt er sie fest und ließ ihr die Möglichkeit zu weinen, ohne dass er es sah, oder sie Angst haben musste, dass er es sehen würde. Sein Kopf legte sich auf ihren. "Ich weiß...", sagte er, ohne wirklich zu erklären was genau er meinte. "Aber ich weiß nicht was ich tun soll." Was konnte sie schon sagen oder tun, um es ungeschehen zu machen? Um das Ganze zu vergessen? Yumi war Alex keine Rechenschaft schuldig. Sie war ihm nicht verpflichtet und konnte tun was sie wollte. Trotzdem fühlte er sich betrogen. Aber wieso? "Weil ich dich immer noch liebe...", murmelte er und bevor er sich darüber klar wurde, dass er es gesagt hatte und sie es gehört haben könnte, krochen ihm selbst Tränen aus den Augen und liefen ihm über das Gesicht bis zu Yumis Haaren. Er fühlte sich gerade einfach ein wenig ausgeliefert und hilflos.

    Kross & Odette in der Wüste

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    Während die Lilahaarige viel Spaß bei der gemeinsamen Einkaufsaktion gehabt hatte, schien Kross davon nur erschöpft worden zu sein. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen zusammen diesen Trip zu machen, wenn der komische Kautz schon jetzt müde wurde. Sie lachte über sein Kommentar, dass sie ihn beim nächsten Mal gleich vergiften sollte, wenn er so etwas vorschlug, um dem ganzen entkommen zu können. "Ach komm schon! Wir haben alles bekommen und sind heil hier angekommen. Und so schlimm war es nun auch wieder nicht.", erklärte sie mit einem Schmunzeln und zog ihren Rucksack etwas nach oben, während sie sich umsah. Tatsächlich hatte Kross nicht ganz unrecht: Außer Sand gab es hier nicht viel zu sehen. Glücklicherweise hatte Odette im Dorf bei ihrer Einkaufstour gleich mal nachgefragt und in der Tat hatten die ein oder anderen von einem kleinen Haus in der Wüste erzählt, das angeblich am Rande lag. Das kam der Köchin gelegen. Sie hatte keine Lust auf gefährliche Monster zu treffen. "Wir halten uns Richtung Westen und tasten uns langsam vor. Aber wir müssen vorsichtig sein. Die Gegend ist nicht gerade ungefährlich und meine einzige Waffe ist ein Messer.", kommentierte sie und lehnte mit einem Kopfschütteln sein Wasserangebot ab. Sie hatte selbst etwas dabei und es wäre ihr peinlich aus der gleichen Flasche wie er zu trinken! Wie ein indirekter Kuss! Um ihre Verlegenheit zu verbergen, die sie bei diesem Gedanken empfand, stiefelte sie los.

    Clive, Gabriel & Marie an einem der Tische | Marie geht


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    Der fremde Junge folgte ihrer Geste und setzte sich auf einen der freien Stühle am Tisch. Es freute die Schwarzhaarige sehr, dass sie sich so offen gezeigt hatte und es prompt belohnt wurde. Ein Kribbeln ging durch ihren Körper und sie rutschte aufgeregt ein wenig auf ihrem Stuhl hin und her. Es war einfach toll, wenn Freundlichkeit bei anderen ankam und geschätzt wurde. Als der Junge sich als Clive vorstellte, ergriff Marie die Hand ihres Gegenübers zu einem kräftigen Händedruck. Sie selbst war bei dieser Geste sonst immer schlaff. Gabriel stellte sie mit vor, weshalb sie nur schüchtern zur Bestätigung nickte, ein Lächeln auf ihre Lippen zauberte und sich nervös eine Strähne aus dem Gesicht hinter ihr Ohr schob, ehe sie mit ihrem Blick wieder die Tischplatte fixierte. Langer Augenkontakt lag ihr einfach nicht, wenn sie einen Menschen noch nicht lange kannte. Erst als Gabriels Stimme erneut ertönte und er erklärte, dass er auch etwas vorbereiten wollte und nach einer Picknickdecke fragte, hob sie ihre Augen wieder und sah den Jungen kopfschüttelnd an. "Kann ich leider nicht beisteuern...", erklärte sie entschuldigend und im nächsten Moment hielt sie Gabriels Handy in der Hand, der sie um ihre Nummer bat. Wieder eine Geste, die sie ein wenig verlegen werden ließ, aber sie speicherte sich auf seinem Handy mit vollem Namen, Nummer und Geburtstag ein und reichte es dann weiter an Clive. "Das ist eine echt gute Idee. Erstellst du dann gleich eine Gruppe? Dann hab ich eure Nummern gleich.", schlug sie vor, weil es so definitv einfacher war, als alle Handys im Kreis herumzugeben. "Sag mal Clive, wohnst du schon lange hier, oder bist du auch neu?", fragte sie den Jungen, um ein Gespräch anzufangen.

    Kiel, Barrett und Brodik vor dem Wachposten ~> Gehen


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    Im Gegensatz zu Kiel schien Barrett nicht besonders von der Idee des Grauhaarigen begeistert zu sein. Ganz im Gegenteil: Er machte deutlich wie ungern er diese Mission begleiten wollte. Spinnen waren wohl nicht sein Fall. Brodik musste schmunzeln, verkniff sich aber eine bissige Aussage, denn er wusste, dass er jede helfende Hand brauchen konnte und auf Barretts Kampfkünste war Verlass. Das hatte der Grauhaarige bereits in der Wüste zu sehen bekommen. Bei der Drohung des Brünetten musste Brodik lachen. "In Ordnung. Du darfst mich heimsuchen.", genehmigte er. Wovon er weniger amüsiert war, waren die Orte, die Kiel als mögliche Spinnenwohngebiete bekannt gab. Die Grotte wäre dem lausigen Wächter von allen eigentlich am Liebsten gewesen, aber die beiden anderen Herren schienen nicht sonderlich begeistert davon zu sein. Zur Pluvia-Insel mussten sie allerdings zuerst übers Wasser und zur Walinsel die Ranke am Uhrenturm hinaufklettern, oder? Dort mussten sie doch ohnehin vorbei, um den Elefnatensabber abzugeben, oder? "Wir müssen eh zum Uhrenturm, also würde ich vorschlagen wir nehmen dort die Ranke zur Walinsel. Der Aufstieg ist zwar beschwerlich, aber das ist der Weg zur Pluvia-Insel ist auch nicht gerade ein Zuckerschlecken... oder kommen müssten wir sowieso die Ranke bei der Pluvia-Insel nach oben nehmen? Ich kenn mich da nicht aus. Weißt du mehr Kiel? Wenn die Ranke am Uhrenturm reicht. Nehmen wir die.", erklärte der Wächter und sprach so ein Machtwort, während er alle Sachen zusammenpackte, die er für die Mission brauchte. Phiolen und seine Kriegsaxt waren das Wichtigste. Und das Zeug, das er von Arthur bekommen hatte, um die Spinnweben weniger klebrig zu machen. Dadurch war es sicher einfacher die Dinger zu besorgen und schnell wieder zu verschwinden. Dass der Tränkemeister das Gebräu allerdings verwechselt hatte, konnte der Silberhaarige ja nicht wissen. "Na dann los! Sonst überlegt es sich Barrett doch noch anders, weil er zu viel Angst hat.", stichelte Brodik jetzt doch noch und machte sich mit den anderen beiden auf den Weg zum Uhrenturm und der Walinsel, nachdem diese alles zusammen hatten.


    gehen ~> (Lässt du sie auf der Walinsel ankommen Anne?)

    Yumi & Alex in seinem Zimmer


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    Die ersten Worte, die ihr über die Lippen kamen, waren wie Öl, das sie ins Feuer seiner Wut goss. Das hatte nichts mit ihm zu tun? Dachte sie, dass dieses Kommentar es besser machen würde? Vielleicht hatte sie es nicht getan, um ihn zu verletzen, aber sie hatte es in dem Wissen getan, dass sie eigentlich hätte bei ihm sein sollen. Aber das hatte ihr Simon wohl aus der Birne gefickt. Er gab einen abschätzigen Laut von sich, musterte ihr Gesicht wütend, um einen Anhaltspunkt darin zu finden, ob sie log, oder ob diese absurden Worte aus ihrem Mund der Wahrheit entsprachen. Sie hatte also mit Simon geschlafen, weil sie das Gefühl hatte, dass sie beide kaputt waren? War er das nicht auch? Hatte sie nicht schon genug für die beiden zerstört? Musste sie wirklich noch das Leben seiner Halbschwester zerstören? Merkte sie überhaupt was sie mit ihren Taten auslöte? Und war es ihr egal? Vorher hatte sie gesagt, dass sie etwas Dummes getan hatte. Jetzt, wo er sie darüber sprechen hörte, klang es für ihn eher so, als ob sie es nicht mal bereute. Über ihr Gelaber über Schlösser und Schlüssel verdrehte er nur die Augen. Die einzige Metapher die ihm dazu einfiel war, dass ihr Schloss wohl mit jedem beliebigen Schlüssel geöffnet werden konnte. Man musste nur kaputt genug sein, oder nicht? Das war also ihre Ausrede. Sie hatte mit Simon geschlafen, weil er ein gewalttätiger Typ war und sie sich ihm dadurch nahe fühlte. Fantastisch. Aber konnte Alex ihr wirklich einen Vorwurf machen? Ja, sie waren verabredet gewesen, aber sie waren kein Paar, führten schon lange keine Beziehung mehr. Sie war ihm nichts schuldig. Sie hatte keinerlei Verpflichtungen ihm gegenüber. Obwohl er das hätte wissen müssen, machte es ihn so wahnsinnig wütend, dass sie ihn für Simon hatte sitzen lassen. Dass sie ihn einfach vergessen hatte, um diesen Psychopathen zu vögeln. Es machte ihn so verdammt wütend, dass er gar nicht richtig merkte, wie absurd seine Vorstellung wurde, dass der Typ seine Hände im Spiel hatte. Als Alex seine Vorwürfe an Yumis Kopf geschleudert hatte, reagierte sie wie erwartet: Sie wurde verständnislos, patzig, zickig. Vielleicht sogar zurecht, aber das sah Alex ganz anders. Ihr bissiges Kommentar hätte sie sich sparen können. Es machte ihn nur noch wütender und er hatte das Bedürfnis sie zu schütteln. Verstand sie überhaupt was sie da von sich gab? Verstand sie überhaupt wie sich die ganze Geschichte für ihn anfühlte? Vorher noch hatte er das Gefühl, dass sie es vielleicht verstehen könnte, aber jetzt... jetzt war er sich nicht sicher was eigentlich mit ihr los war. Sie erhob sich aus dem Bett, funkelte ihn an, er funkelte zurück. Der herablassende Laut, der ihr über die Lippen kam, machte ihn fuchsteufelswild und mit jedem Schritt, den sie näher auf die Tür zuging, stieg die Wut in ihm mehr und mehr auf. Er ballte die Hände zu Fäusten, hatte den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen und die Kiefer fest aufeinander gepresst. Er musste ruhig bleiben. Er durfte nicht die Beherrschung verlieren. Er durfte ihr nicht hinterher gehen. Das hatte sie sich selbst zuzuschreiben. Als sie schon die Klinke in der Hand hielt, drehte sie sich zu ihm um. Ihre Worte brachten ihn dazu aufzusehen, sich zu ihr zu drehen. Wut war alles was in seinen Augen stand. Es hatte etwas bedeutet? Wieso hatte sie es dann so mit Füßen getreten? Trauer gesellte sich zu der Wut in ihm. Er ging schnellen Schrittes auf die Tür zu, hielt sie mit einem Arm fest, um sie auf jeden Fall vom Gehen abzuhalten. "Du... hast nicht das Recht beledigt zu sein. Du hast jetzt einfach nicht das Recht sauer zu sein." Er sah ihr fest in die Augen. "Hast du mich verstanden? Das steht dir nicht zu. Nicht nachdem was du getan hast. Ich kann nicht immer der Schuldige dafür sein, was du verbockt hast." Verstand sie was er ihr sagen wollte? Kamen seine Worte überhaupt bei ihr an? Und wenn ja: Waren sie ihr egal? "Wenn es dir was bedeutet hat, wieso hast du das dann getan? Wieso hast du diesen Psychopathen gevögelt?" Alex' Worte waren eine Mischung aus Wut und Trauer. Erneut diese dämlichen Tränen, die ihm ungewollt in die Augen krochen und die er vertrieb, indem er die Kiefer fest aufeinandermahlte, während er verständnislos den Kopf schüttelte. Er konnte es einfach nicht verstehen. Ihre Worte und Taten passten einfach nicht zusammen. Er wollte es verstehen, aber das gab überhaupt keinen Sinn. Nicht für ihn. Vielleicht suchte er aber auch einfach nach einem Grund Yumi in seinem Leben zu behalten. Einen Grund diese Verbindung zwischen ihnen nicht zu zerstören, obwohl sie es womöglich schon lange war. "Und wenn ich dir auch nur irgendwas bedeute, oder bedeutet habe, dann stellst du das hier und jetzt klar. Denn wenn du dieses Zimmer jetzt verlässt, ohne das zu klären, dann verspreche ich dir, dass es das war. Dann ist es mir in Zukunft egal wen du vögelst, mit wem du dich im Flur triffst und auf welcher Party du dich von wem schwängern lässt. Ich werde nicht mehr auf dich zulaufen, während du dich von mir entfernst." Alex war wirklich nicht der Typ der solche Reden schwang, aber er wusste nicht mehr weiter und irgendwo in seinem Kopf waren in den letzten Minuten einige Sicherungen durchgebrannt. Alles was er wollte, alles was sein Körper gerade tat, diente nur dazu sie hier zu halten. Alles nur um sie irgendwie in seinem Leben zu halten. Ebenso wie die wütenden Kommentare, die Sticheleien und die bösen Blicke. So hatten sie beide immer und immer wieder dafür gesorgt, dass der andere die Konstante in ihrem Leben bleib. Immer da blieb und sie am Ende nicht alleine bleiben würden, oder? So war es doch? Wenn da nichts mehr gewesen wäre, hätten sie schon lange aufgehört darüber zu sprechen, hätten schon lange aufgehört sich so zu begegnen und wütend anzugehen. Aber es war ihnen beiden nicht egal. Auch wenn Yumi das jetzt behaupten würde, er wusste, dass er ihr nicht egal war. Nicht ganz. Alex löste sich von der Tür, wollte sehen, ob sie blieb, oder ob sie ging. Für immer.

    Alice & Nick in der Tür zu seinem Patientenzimmer


    2390-nick-summer-pngSie nahm die Hände vor die Brust, konnte ihn gar nicht richtig ansehen. Er wusste, dass er sie verletzt hatte, aber hatte er wirklich so schlimme Dinge gesagt, dass er das verdient hatte? Hatte sie womöglich seine Worte gehört, die er an Cedric gerichtet hatte? Anders konnte er sich das Ganze gerade nicht erklären. Schließlich hob sie ihre Hände, um seine Ausgestreckten Arme nach unten zu drücken. Ihre zarten Finger zitterten und er verstand nicht ganz was vor sich ging. "Wenn ich...", begann er, doch ihre Stimme unterbrach ihn im Versuch sich zu erklären. Ihre Worte trafen ihn unerwartet. Sie wollte ihn da nicht mit reinziehen? Hatte sie das nicht schon längst getan? Wie kam dieser plötzliche Sinneswandel? Wie kam sie auf die Idee ihn von sich zu stoßen? Sich von ihm zu verabschieden? Er verstand nicht mehr was vor sich ging. Verstand nicht mehr was er alles falsch gemacht hatte. Zuerst war sie gegangen, dann Cedric und jetzt ging sie noch einmal? Hatte ihre Reaktion von vorhin nicht schon ausgereicht? Wieso musste sie ihm das noch einmal reindrücken? Wieso musste sie es so offen aussprechen, dass sie sich nicht mehr sehen konnten? Etwas, das er vorher unausgesprochen zwischen ihnen hatte stehen lassen und worüber er eigentlich jetzt erleichtert hätte sein müssen. Schließlich hatte sie es von allein verstanden, dass er seine Worte absichtlich so gewählt hatte. Sie hatte verstanden, dass sie sich entscheiden musste zwischen Simon und ihm und doch traf ihn die Erkenntnis, dass sie sich für Simon entschieden hatte, obwohl es von Anfang an keinen anderen Weg gegeben hatte. Er presste die Kiefer aufeinander, nickte und verzog den Mund. "Versteh ich. Er stellt dich sicher auch vor diese Wahl und das war wohl unausweichlich.", sagte er schließlich. Er wollte dem ganzen einen schnellen Schlussstrich verpassen. Weder Ced, noch Alice hatten ihn seinetwegen besucht. Das verstand er jetzt. Sie hatten auf seine Unterstützung gehofft, wo er einmal ihre gebraucht hätte. Beide hatten ihn im Stich gelassen, waren mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt und hatten keinen Platz für die Dinge, die er bei ihnen abladen wollte. Er nahm es ihnen nicht mal besonders übel, weil er auch keinen Platz hatte für ihren Scheiß. "Weißt du... vor einem guten Jahr hatte ich gedacht, dass das mit uns mehr werden könnte, aber ich hab mich ganz offensichtlich getäuscht. Du hattest schon immer nur Augen für Simon. Das hat sich nie geändert. Auch nicht, als er einfach spurlos verschwunden ist und dich allein gelassen hat. Ich hoffe du hast die richtige Entscheidung getroffen und wirst glücklich." Seine Augen waren voller Mitleid, denn etwas anderes hatte er für Alice gerade nicht übrig. Mitleid und Bedauern, dass sie an einem Kerl hing, der ihr nicht gut tat. Aber wenn sie das selbst nicht sehen konnte und wollte, dann konnte Nick ihr auch nicht helfen. "Wenn du jemanden brauchst, dann bin ich für dich da. Egal ob ich das gut heiße oder nicht. Egal ob du zwanzig Mal sagst, dass du mich nicht mehr sehen kannst: Ich bin für dich da. Aber ich kann dir nicht immer hinterherlaufen und dir sagen was du tun sollst, also... melde dich einfach, wenn was ist."

    Kiriku und Ash auf einer Bank


    Shuka verabschiedete sich schnell von den beiden jungen Herren und Ash sah ihr verständnisvoll nach. Manchmal hatte man einfach andere Verpflichtungen. Der Blick des Farmhelfers fiel auf Kirikus Pflanze, die langsam die Blätter hängen lies. "Wollen wir auch los? Ich helf dir die Sachen bis zur Wohnung zu tragen.", erklärte er, stand auf und nahm sich ein paar der Sachen. Teilte ungefähr gleich auf was Schwere anging und sah dann zu Kiriku, um ihm zu bedeuten voraus zu gehen.


    gehen ~>

    Yumi & Alex in seinem Zimmer


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    Für einen Moment schien die Welt still zu stehen. Sie lehnte sich an ihn, es war ruhig und nur die Atemzüge der beiden waren kaum hörbar zwischen ihnen. Ob sie sein Herz mit ihrem Kopf so nah an seiner Brust hören konnte? Ob sie merkte, dass es aufgeregter schlug? Sicher aus der Nervosität heraus, was sie wohl sagen würde. Doch noch war es ruhig zwischen ihnen. Die bekannte Ruhe vor dem Sturm, die sich viel zu schön anfühlte, um wahr zu sein. Er legte seinen Kopf ein wenig auf ihrem ab, roch den rauchigen Duft ihrer Haare, der sich mit dem frischen ihres Shampoos vermischte. Er hielt sie fest, genoss die Wärme ihres Körpers und die Ruhe. Für einen Moment hatte er die Augen geschlossen, dann hörte er das erste Wort über ihre Lippen kommen. Verschiedenste Szenarien spielten sich in seinem Kopf ab, während er die Augen öffnete, sich ihre Blicke für einen Moment trafen, als sie sich ein wenig von ihm löste. Er konnte nicht sagen welchen Gesichtsausdruck er selbst machte, während er auf ihre Erklärung wartete, die schließlich über ihre Lippen kam. Er schwieg. Verarbeitete das Gesagte. Er musste zugeben, dass sein Kopf schlimmere Dinge zusammen gesponnen hatte. Immerhin war sie nicht schwanger von Darren, oder mit ihm verlobt. Sie hatte auch nicht im Suff jemanden ermordet oder war vergewaltigt worden. Es hätte also schlimmer sein können, oder? Aber war das, was sie ihm offenbarte nicht noch schlimmer? Er hatte hier gewartet, hatte mit ihr geschrieben und sie hatte ihn übergangen, hatte ihn vergessen und sich stattdessen mit Simon vergnügt. Seinem Schwager in Spe. Dem Vater von Alice' Kind. Er schluckte, doch der Beigeschmack blieb. Was sollte er sagen? Was sollte er tun? Sein Griff um ihren Körper hatte sich gelöst, sie sah ihn an und wieder trafen sich ihre Blicke für einen kurzen Moment. Er erblickte die Träne auf ihrer Wange, doch er sah weg. Atmete mit zusammengepressten Kiefern einmal tief ein und wieder aus, während er mit den Augen die Bettdecke fixierte. Sie hatte ihn sitzen gelassen. Nicht für Darren, sondern für Simon. Es traf ihn schlimmer als erwartet. Er stand mit einem Schwung aus dem Bett auf, ging unruhig ein paar Schritte auf seinen Schreibtisch zu. Seine linke Hand verschränkte er vor der Brust, mit der rechten fuhr er nervös durch seine Haare. Kurz, dann legte er die Stirn in Falten und massierte sie. Er schnaubte amüsiert. Wie dumm war er nur gewesen? Zu glauben, dass Yumi sich geändert haben könnte? Dass sich die Situation zwischen ihnen geändert haben könnte? Sie hatten nie über die Trennung gesprochen. Hatten sich nicht mal wirklich getrennt, sondern über das Vergangene geschwiegen, ohne wirklich darüber zu sprechen. Hatten es einfach zugelassen, dass diese Kluft zwischen ihnen entstand, es akzeptiert und weiter geschehen lassen. Und auch wenn er geglaubt hatte, dass sie mittlerweile wieder aufeinander zugehen würden, hatte er sich nur geirrt. Er war auf sie zugegangen, aber sie war mit jeder ihrer Taten zwei Schritte vor ihm geflüchtet. In Darrens Arme oder vielleicht auch Simons. Was wusste er schon? Alex hatte erneut die Augen geschlossen, schüttelte ungläubig den Kopf. er hätte es wissen müssen. Er hätte es spüren können. Seine Hände lösten sich, als er vor seinem Schreibtisch stehen blieb und sich mit beiden Handflächen darauf abstützte. Sein Körpergewicht verlagerte sich nach vorne, dann schwang er wieder zurück, wieder nach vorne und während seine Gedanken um ihre Worte kreisten, brodelte die Wut in ihm auf. Und dann platze ihm der Kragen. Mit einer schnellen Handbewegung räumte er Notizen und Blöcke von seinem Schreibtisch und schlug heftig mit der Faust auf. Er wollte dagegen treten, aber er wusste, dass ihm das nur Schmerzen bereiten würde. Wieder und wieder schüttelte er seinen Kopf, während er immer wieder versuchte sich Worte zurechtzulegen, die er sagen könnte. Er dachte zu viel darüber nach. Er war doch ohnehin schon bloßgestellt. Er hatte ihr gezeigt, dass ihm etwas an ihr lag und das war nicht rückgängig zu machen. Sie war doch nicht dumm. Sie hatte es doch auch gemerkt. Wieder stütze er sich mit beiden Händen am Schreibtisch ab, lehnte sich dagegen und fixierte den schwarzen Monitor vor sich. "Ich dachte diesmal wäre es anders.", brachte er schließlich über seine Lippen. "Ich dachte wirklich dass diese Verabredung was bedeutet." Es war sonst nicht seine Art über etwas zu reden. Überhaupt nicht. Aber es war so vieles Unausgesprochen zwischen ihnen geblieben. Es war so vieles das sie noch verband. Wenn er sie aus seinem Kopf kriegen wollte, dann musste das alles verschwinden. "Seit Wochen bekomme ich dich nicht aus dem Kopf. Bekomme diese eine gemeinsame Nacht nicht aus dem Kopf und immer wenn ich dich mit Darren sehe, dann habe ich das Bedürfnis ihn gegen die Wand zu klatschen. Ich bin eifersüchtig." Er lachte kurz auf, schnaubte und fixierte weiterhin den schwarzen Monitor vor sich. "Irgendwann hab ich mir eingeredet, dass er wohl dein neuer ist, aber jetzt erfahre ich dass du nicht glücklich bist und dann auch noch mit Simon geschlafen hast. An meinem Geburtstag, obwohl wir verabredet waren." Jetzt war es ein höhnisches Auflachen. "Ich dachte ich hätte den Kopf vorn gegen Darren, aber... Simon? Vermutlich hab ich mir das Ganze noch selbst zuzuschreiben, weil ich dich gebeten habe dich von ihm fernzuhalten. Wahrscheinlich hat dich gerade das in seine Arme getrieben und dich angespornt mir eins auszuwischen." Er stieß sich vom Schreibtisch ab, stand im Raum und blickte Yumi nun direkt in die Augen. Die Wut, die Enttäuschung aber auch Verletzung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er wusste nicht wieso er das tat, aber es fühlte sich gewissermaßen befreiend an und gleichzeitig wie ein Pfahl, den er direkt in sein eigenes Herz stieß. "Herzlichen Glückwunsch: Du hast es geschafft. Wie lang hat es von deiner Nachricht an mich gebraucht, bis du dich ihm an den Hals geworfen hast? Ne Minute? Oder hatte er vielleicht sogar seine Finger im Spiel und ihr habt zusammen gewartet, dass ich vorbeischneie und das ganze sehe?" Das sponn er sich zusammen und er wusste das auch und doch... passte es zu ihren Nachrichten. Wieso hatte sie darauf bestanden, dass er zu ihr kam? Wieso hatte sie nicht wie vereinbart bei ihm geklopft? "Hoffe das war es wert." Erneut mahlten seine Kiefer aufeinander im Versuch die Tränen und die Wut zurück zu halten.