Kross und Odette verlassen das Fest
Da wäre alles fast noch schief gelaufen, aber zum Glück fand dann doch noch alles ein glückliches Ende. Odette hatte das Unihornhorn, oder was auch immer es jetzt genau war und das noch zu einem sehr günstigen Preis. Der Händler war zwar wenig begeistert über die acht fehlenden Münzen, aber als er sie ziehen lies, war die Lilahaarige mehr als froh eine Aufgabe erledigt zu haben. Sie fackelte nicht lange, schloss das Tauschgeschäft ab und versicherte dem Verkäufer, dass sie die Werbetrommel rühren würde. Da sie jetzt allerdings pleite war und auch Kross auf dem Trockenen saß, wäre es sinnlos gewesen weiter auf dem Markt zu verweilen. Als Kross sie fragte was sie jetzt tun sollten, überlegte sie kurz und legte dabei den Kopf schief. "Wie wärs mit was zu Essen?", schlug sie geistesgegenwärtig vor. "Ich koch uns was leckeres im Gasthof. Ganz ohne Mordversuche. Dazu solltest du mir nur vorher deine Allergien mitteilen.", schlug sie vor. Außerdem fand man im Gasthof Salat und Kohl vor, den sie brauchten, um die zweite Zutat zu besorgen: Das Labkraut der Fondantschildkröte. Oder Moment. Fondant war falsch, aber was spielte das schon für eine Rolle? Und ehe Kross widersprechen konnte, zog Odette ihn weiter durch die Menge der anderen Besucher. Alles in Richtung Gasthaus - ihrem Zuhause. Selbstverständlich rührte sie aber wie versprochen immer mal wieder die Werbtrommel, warb an dem ein oder anderen Kräterstand sogar einen Kunden ab mit der Versprechung, dass sich ein Besuch in der Nebenstraße sicher lohnte.
Kross und Odette gehen ~> Gasthof
Max & Julia in der Schneideralley
Als Max de Sainte Coquille ihr tatsächlich sagte, dass sie wunderschön war, wurden ihre Wangen sofort rot. Komplimente waren etwas mit dem Julia nicht wirklich gut umgehen konnte. Oftmals versuchte sie solche lieben Worte zu überspielen, indem sie einen Witz auf ihre eigenen Kosten machte, oder ihrem Gegenüber eine wischte, um der Situation zu entkommen. Beide Wege waren in der Anwesenheit eines Sainte Coquille definitiv unangebracht, weshalb sie sich beherrschte und nur peinlich berührt den Kopf senkte. "V-v-vielen Dank.", brachte sie schließlich über die Lippen und atmete kontrolliert ein und aus, um sich ein bisschen zu beruhigen. Er sagte das schließlich nur, weil es der Anstand so vorsah. Zumindest konnte sie sich nichts anderes vorstellen, denn sie sah keine Begründung dahinter, wieso jemand wie Max ihr ein solch schönes Kompliment machen sollte. Die Tatsache, dass der junge Mann sich hinter sie stellte und sich ihre Blicke trafen, schmälerte die Nervosität, die sich angestaut hatte kein Stück. Aber glücklicherweise schaffte es die Dame mit den Locken auf beiden Beinen stehen zu bleiben und nicht total dämlich aus der Wäsche zu gucken. Selbst als Max seinen Blick über ihren Körper gleiten ließ, ganz bestimmt um das Kleid zu bewerten, blieb sie ruhig und ließ sich nichts anmerken. Allein ihre rosigen Wangen, die sie nicht verhindern konnte, verrieten, wie peinlich berührt sie war. Sein nächstes Kompliment brachte sie zu einem Schmunzeln und erneut wich sie seinem Blick aus, indem sie einen sehr wichtigen Punkt auf dem Boden fixierte. "Danke für Eure Einschätzung. Dann nehme ich dieses hier.", entschied sie. Einen kleinen Moment verharrten die beiden so. Sie in ihrem wundervollen neuen Kleid, Max direkt hinter ihr. Sie drehte sich noch einmal vor dem Spiegel, wobei der Saum ihres Kleides den Adligen berührte. Ein seltsames Gefühl. Schüchtern lächelte sie ihm durch den Spiegel entgegen, dann wurde sie auch schon von der Verkäuferin hinter den Vorhang gedrängt. Wenn sie etwas von ihrem Ersparten ausgeben würde, dann hätte sie sich auch beide Kleider kaufen können, aber sie hatte bereits ein zweites Kleid ins Auge gefasst, das sie nicht anprobieren musste. Sie würde es kaufen. Für ihre Freundin Collette. Vermutlich würde die Bäckerstochter wütend werden und ihr sagen, dass sie verrückt geworden war, aber das war es Julia wert. Wieder in ihren normalen Klamotten, trat Julia hinter dem Vorhang hervor, bedeutete der verwirrten Verkäuferin, dass sie noch ein weiteres, blaues Kleid mitnehmen wollte. Collette würden die Rüschen sicher gefallen. Schmunzelnd sah Julia zu, wie die Verkäuferin beide Kleider zurechtlegte, dann bezahlte die Badehausleiterin ihre Einkäufe und wandte sich wieder Max zu. Der Schmerz über den Preis war schnell verflogen. Wie immer, wenn sie sich etwas neues zum Anziehen gönnte. "Ich danke Euch für eure Hilfe. Womöglich wäre ich ohne eure Einschätzung noch morgen hier gestanden." Oder vermutlich gar nicht in einem solchen Laden akzeptiert worden. Aber die letzte Einschätzung behielt Julia besser für sich. Stattdessen legte sich ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen, während sie mit Max ein paar Schritte weiter ging. "Darf ich Euch zum Dank zu einer Kleinigkeit einladen?", fragte sie dann in der Hoffnung die Zeit und Gutmütigkeit des Adligen nicht vollends auszureizen.