Beiträge von nessa

    Nach langem Versuchen war der Blonden das Öffnen des Hemdes gelungen. Sie strich die Ärmel des unhandlichen Stück Stoffes von seinen starken Schultern, sodass Erics Oberkörper vollkommen entblößt war. Während der Jäger ihren Kopf etwas nach unten neigte, um die seine auf Tau's Lippen zu legen, suchte sie mit ihren Händen nach Eric's. Nach dem sie diese an ihrer Hüfte ertastet hatte, packte sie diese und Faltete ihre Finger in die Seine und drückte seine Hand mit ihrer dann nach vorne jeweils neben seinen Kopf. Sie rutschte mit ihrem Becken etwas nach vorne, löste sich von seinem Mund und beschäftigte sich dann ausgiebig mit seinem Hals, in dem sie diesen mit Saugen, Küssen und sanften Knabbern liebkoste.

    "Gierig? Wohl kaum. Ich nehm' mir eben das was ich will.", besserte sie den Jungen grinsend aus und ließ sich dann von ihn ohne sich zu wehren anfassen. Als sie Eric ganz nah gegenüber stand, grinste sie herausfordernd und schubste den Jungen rückwärts aufs Bett. Der Jäger lag auf der Matratze und sie war nah über ihn gebeugt und war gerade damit beschäftigt das Hemd aufzuknöpfen, was sich im angetrunkenen Zustand als schwer erwies.

    Vergnügt schaute sie Eric dabei zu, wie er die Flasche bis zur Hälfte leerte. "Is ja seltsam.", kommentierte sie die Geschichte mit Sophia und lachte dann etwas. Kaum hatte der Jäger ihr die Flasche wieder entgegen gestreckt, kostete Tau erneut von der hochprozentigen Flüssigkeit. Als sie die Flasche von den Lippen löste, leckte sich die Blondine genüsslich über die Lippen. "Wirklich seha lecker.", grinste sie erneut und tänzelte mit der Flasche zum Bett.

    Nicht mal eine Sekunde, nachdem Eric keine Einwände äußerte, schraubte die Blonde den Verschluss von der Flasche auf und nahm einen großzügigen Schluck. Und während Eric weiter redete, folgten weitere. "Seit wann denn bitte?", fragte sie leicht angeheitert. "Vor kurzem wart ihr's noch.", murmelte Tau, ehe sie wieder zur Flasche griff. "Seehr gut.", grinste sie und betrachtete das helle Gefaß ausgiebig. "Wirklich sehr gut...", wiederholte die Blonde und grinste weiter. "Probier mal.", forderte sie Eric auf und hielt ihm die Flasche entgegen.

    "Eric, du hast Sophia.", gab das Mädchen barsch zurück. Ihre blauen Augen sahen in die Seine und hielten seinen durchdringlichen Blick kurz stand, ehe er Richtung Tür auswich. Sollte sie gehen? Ihn stehen, schmollen, alleine lassen? Davon laufen, keine Antwort geben sondern einfach verschwinden? Sie müsste ihn nicht mehr sehen, könnte sich in ihr Zimmer einsperren, ihm aus den Weg gehen und irgendwie glücklich werden. Das Dorf war großgenug, das Inn und die Farm lagen weit außeinander. Die Wahrscheinlichkeit sich zu begegnen war ziemlich gering. Doch war weglaufen wirklich die beste Alternative? Nein, wahrscheinlich nicht. Tau's Blick wanderte weiter, durchstöberte den gesamten Raum, blieb gelegentlich an Bildern oder Gegenständen hängen bis er bei einem Regal haften blieb. Es war kein besonderes Regel, ganz schlicht. Doch das Regal interessierte Tau kaum, eher das was auf diesem Regal stand, nämlich eine volle Flasche weißer Rum. "Sowas wäre jetzt wirklich das Beste..", dachte sich die Blonde, ehe sie auf das Regal zuging und nach dem Alkohol griff. "Ich darf doch?"

    Gerade als Tau sich in Sicherheit wog, schon tief durchgeatmet und angefangen hatte, die Gedankenströmungen und Erinnerung in eine tief verborgene Kammer in ihrem Kopf einzusperren und schon fast mit zumauern des Raumes fertig war, gesellte sich Eric neben sie. Genau diese Situation, diese Nähe, diesen Augenblick.. wollte die Blonde meiden, doch ihr Plan scheiterte schon nach wenigen Minuten vergebens. Wieso musste er ihr auch folgen? Wieso musste er ihren ganzen Plan zerstören? Gerade, als das Mädchen ihre Finger vom Holz lösen wollte, fing Eric an etwas zu sagen. Schlagartig bohrten sich ihre Fingernägel in das Fensterbrett. Die kommende Frage warf Tau mehr aus der Bahn als gedacht. Sie war die Frage überhaupt. Und auch, wenn das Mädchen sonst sehr schlagfertig und überlegt antwortete, wollten ihr diesmal keine Wort einfallen. "Wie bitte?", schluckte die Blonde, und versuchte sich durch diese Frage ein paar Sekunden zu gewinnen in denen sie weiter überlegen konnte. "Ähm.", fing sie an, die Augenbrauen gehoben und sichtlich verunsichert. "Wieso fragst du mich das?", entgegnete sie leicht vorwurfsvoll."Du hast hier schließlich eine Freundin!"

    "Man darf ja wohl noch seine Bedenken äußern.", murmelte das Mädchen leicht skeptisch, mit in Falten gelegter Stirn. Gedanken über Gedanken strömten und durchfluteten ihren Kopf, als würde sie alles Geschehene wieder und wieder erleben. Doch wollte sie das? Kopfschüttelnd stand die Blonde auf, tappte zum anderen Ende des Zimmers auf welcher sich das Fenster. Tau warf einen flüchtigen Blick nach draußen, bemerkte einzelne Menschen die gerade nach Hause aufbrachen oder noch einen letzten Spaziergang tätigten um den Tag in Ruhe ausklingen zu lassen. Nach dem sie ihren Blick von den Geschehnissen löste und dem Fenster den Rücken kehrte, sich an das rauhe Fensterbrett lehnte und dieses zu ihren Seiten mit ihren beiden Händen fest umklammerte, blickte sie wieder zu Eric. Stumm, wortlos. Nicht eines ihrer spannensten Gespräche.

    "Danke.", wisperte Tau. Es war ungewohnt.. diese Nähe, diese vertraute Nähe. Es war schön, dass konnte die Blondine nicht leugnen. Doch es war auch etwas komisch, wenn man die ganzen Auseinandersetzungen und Streitigkeiten mit Eric in der letzten Zeit in betracht sah. Viel war vorgefallen, viel dummes, was eigentlich unnötig war. Umso seltsamer war die Begegnung und jetzt die Tatsache, das Beide leicht bekleidet in Erics Zimmer saßen und sich.. umarmten. Tau, welche die Geste genoss, wernte diese jedoch wenige Minuten wegen schlechten Gewissens ab. "Du weißt zu was so eine Berühung in der Vergangenheit geführt hat."

    Ungewohnt war die Berührung von Erics Hand, doch er beeilte sich, was die schlummernde Sehnsucht nicht weiter weckte.
    Sie Streifte die Träger des Kleides von den Schultern und schlüpfte aus dem knielangen Gewand. Sie hing es über den Stuhl,
    und betrachtete sich im Spiegel. Gekleidet in einem Hauch von Nichts. Ein dünnes Seidenkleidchen mit Spitze zierte ihren
    zierlichen und blassen Körper. Es war nicht nass, nein. Eher etwas feucht. Aber erträglich.

    "Ach, ist egal.",grinste die Blonde und legte sich das Tuch um den Nacken, damit Erics Boden von dem Wasser verschohnt blieb. Doch ihr Kleid war einfach zu nass. Es war weiß, was das alles, hätte sie nicht noch ein unterkleid angezogen, viel schlimmer gewesen wäre. Entblößt vom Regen - was für ein toller Titel. "Könntest du mit das Kleid am Rücken aufziehen?", fragte die Blonde plötzlich, auch wenn sie wusste das der Moment mehr als unpassend war. "Bitte?"

    Das Mädchen folgte dem Jungen, fragte sich insgeheim aber die ganze Zeit, ob Sophia bei ihm mit im Zimmer wohnte. Oder ob sie überhaupt hier lebte.. Ob sie noch zusammen waren, doch das zweifelte sie nicht an. Er hätte es sonst schon längst erzählt. Jedenfalls würde sie ihn so einschätzen.. würde er doch, oder? "Achso.", lächelte die Blonde, auf Erics Erklärung hin. "Schade, ich mochte das Baumhaus. Sehr.." Die Nässe ihrer Kleidung lies sie frieren, doch das machte ihr nichts.

    "Natürlich..", murmelte die Blonde sofort. "Wolen wir irgendwo hin gehen? Aber bitte nicht da rein.." flüsterte sie und schielte kurz zu dem alten, charmant wirkenden Gebäude. "Irgendwo anders."
    "Ja, irgendwo hin, wo kein Raguna ist." "Das heißt, wenn du überhaupt willst." Ihre blauen Augen hatten wieder die seine in Visir. Sine braunen Augen, die sie so gerne anschaute und beobachtete
    wie sie sich im Licht etwas verfärbten. Es schien, als würden sie mit dem Tag ihre Farbe ändern.

    Wie aufs Komando, als Eric zuende gesprochen hatte, fing es an zu schütten. Der Regen schlug auf Tau's Haut ein, ihr Kleid war jetzt schon ziemlich durchnässt, genau wie ihre blonden langen Haare.
    Sie grinste Eric verträumt an. Wie gerne würde sie in jetzt einfach nur umarmen - doch nein. Keine Gute Idee. Die Gedanken wurden von ihr weggeschmissen, wie ein Stück Papier.. doch das Lächeln
    blieb weilen. Viel zu gerne lächelte sie den Jungen an, irgendwie war es schön. Er war schön.. und.. da lächelte man ja gerne.. oder, ach! Wirre Gedanken, zu wirr. Die Blonde blieb stehen.
    Sie schaute den ebenfalls reglos dastehenden Eric an, und schwieg. Als erneut Donner ertönte, und der Regen noch heftiger schüttete, wischte sie sich den nassen Pony aus dem Gesicht. Wassertropfen
    hatten sin in ihren Wimpern gesammelt. Sie liefen langsam ihre Wangen herunter, über ihre rosafarbenen Lippen.

    "Nein, sind wir nicht.", meinte das Mädchen kalt und bestimmt. Ihre Mimik war ernst, ihre Augen sahen für einen Moment kalt aus, was sich aber änderte, denn sobald das Mädchen
    lächelte, färbte sich dies auch auf ihre azurblauen Augen aus. "Ist nicht wichtig.", murmelte sie leicht unsicher. "Ich habe gar nciht mit ihm geredet, Eric. Ich habe ihn einfach nicht
    mehr gesehen!"
    In der Ferne tönte Donner, ein paar Sekunden später sah man einen gelben Strich am verfinsterten Horizont. "Ein Gewitter zieht hier auf...", murmelte das Mädchen
    unnötiger Weise und grinste. "Ich liebe Gewitter..", plauderte sie vergnügt und drehte sich einige Male im Kreis, um die kleinen Regentropfen einzufangen.

    "Raguna. Ich bitte dich. Wir sind.. kein Paar mehr.", erzählte sie Eric etwas angespannt, immerhin war er der Grund gewesen,
    wieso das alles nicht mehr geklappt hat. Und überhaupt, sie hatte ihren ehemaligen Freund schon wirklich lange nicht mehr
    gesehen. "Wo er wohl ist?" "Du hast mir ja wirklich.. viel zugetraut. Anscheinend. Dabei ganz außer Acht gelassen, dass ich
    nicht so ein Mensch bin, hm? Du kennst mich.. doch eigentlich. Du weißt, dass ich nicht so bin, auch wenn ich in dem Moment
    einfach sauer war."

    "Ich habe das gemacht, weil ich die ganze Lügerei satt hatte. Und der Typ - sag mal. Warst du eifersüchtig?!", grinste die Blonde.
    Zu süß war der Jäger, wenn er eifersüchtig war. Also war sie ihm doch nicht so egal, wie sie anfangs dachte. "Du hattest nicht..
    den geringsten Grund eifersüchtig zu sein.. ich habe nichts gemacht, was dir einen Grund gegeben hätte."
    "Naja, eigentlich.. eigentlich schon! Aber das.. müsste ihm egal sein!" "Es muss dir nicht leid tun. Wieso auch."

    "Ich hatte das Gefühl, nach dem du mich Schlampe genannt hast, würdest du mich eher meiden.", murmelte das Mädchen. Ihr war es mehr als
    Recht, das Eric das Thema Sophia ruhen lies. Das blonde Mädchen fing Erics Blick wieder ein und schenkte dem Jungen dann ein leichtes
    Lächeln. "Du hast recht. Wir haben uns eine halbe Ewigkeit nicht gesehen.", stimmte sie dem Jäger nach ein paar Minuten der Stille
    zu. ".. ich habe dich auch vermisst."

    Schon als das Wort Sophia fiel, dämmerte ihr etwas Ungutes. Sophia... das war mit Abstand der Name, den sie am meisten hasste.
    Dieses quirlige, aufgedrehte, kindische.. Mädchen! Wie gerne würde sie den Namen aus ihrem Wortschatz streichen. Doch auch,
    wenn ihr das Thema nicht passte, versuchte sie freundlich zu lächeln und sich nichts von ihrer schlechten Laune anmerken zu lassen.
    Aufmerksam lies sie den Jungen aussprechen. "Habt ihr euch gestritten? Vielleicht solltest du weiter nach ihr suchen..", gab Tau
    als Antwort, oder eher Ratschlag. Was als nächstes kommen würde hätte sich die Blonde nicht träumen lassen. Er vermisste sie?
    So sehr??!! Die Stirn in Falten gelegt blickte sie in das liebe Gesicht ihres Gegenübers. "Du hast mich vermisst..?"

    Eigentlich hat Tau mit einer anderen Antwort gerechnet. Einer.. besseren, eine auf die man etwas wie "schön" hätte antworten können.
    An dieser Stelle war das aber mehr als unangebracht, frech und unhöflich würde es klingen.. einfach nicht passend. "Ehm..", fing
    Tau an. "Ehm, das klingt.. nicht so toll." Das Mädchen biss sich auf die Unterlippe. "Gibt's ein Problem? Kann ich dir irgendwie
    helfen?"