[Vishnal] mit Rosalind an einem Essensstand
Der Blauhaarige musste etwas schmunzeln, als Rosalind bemerkte, dass er so viel gefragt sei. Einerseits war es ja ganz natürlich für ihn, als Butler von der Dienerschaft gefragt zu sein, andererseits war es auch traurig hinsichtlich des Zustands der Villa, dass er so oft gebraucht wurde. Die letzten Notfälle waren schließlich alle aufgrund der Nachlässigkeit von jemand anderem zustande gekommen. Wenn ich doch nur mehr als zwei Augen, zwei Hände und Beine hätte... Nachdem die junge Dame sich einen Stand ausgesucht hatte, an dem nicht besonders viel los war, nickte er zustimmend. "Wie Ihr wünscht" An einem nicht so populären Stand zu speisen hatte gewiss seine Vorteile. Namentlich, dass man sich nicht an drängelnden Menschen vorbeikämpfen musste, die offensichtlich nicht gelernt hatten, wie man sich vor einem Geschäft anstellte, doch wenn es einen Grund für die wenige Kundschaft gab, dass entweder das Essen, oder die Bedienung zu wünschen übrig ließ... Er würde so etwas natürlich verkraften, jedoch würde er nur ungern die Unzufriedenheit eines weiteren Mitglieds der adeligen Familie mit ansehen. Vor allem nach dem, was er gestern über sich ergehen lassen musste. Hoffen wir, dass der Mangel an Kundschaft nur an dem abgeschiedenen Standort liegt. Angekommen grüßte er den Verkäufer, der zumindest nicht allzu unhöflich zu sein schien. Vielleicht etwas... informal. Die Karte schien ebenfalls nicht sonderlich exotisch zu sein. Deftige, fettige Küche. Ob das der Magen der jungen Adeligen vertragen würde? Nervös widmete er sich wieder seiner Begleitung, ließ sich seine Sorgen jedoch nicht anmerken. "Habt Ihr schon etwas von Interesse gefunden? Wir können uns selbstverständlich auch noch etwas weiter umschauen, wenn Euch das lieber ist" Nach seinem letzteren Vorschlag warf ihm der Verkäufer einen giftigen Blick zu, doch das kümmerte ihn wenig. Das Wohlergehen der Adelsfamilie war wichtiger!
[Kyle] mit Bianca an einem Essstand
"Hm" Kyle musste schmunzeln, als sie von ihrem kleinen Aussetzer mit Alkohol erzählte. Wenn sie seitdem keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken hatte war es kein Wunder, warum sie jetzt nichts mehr vertrug. Einen Moment überlegte er, ob er daran nicht vielleicht etwas ändern sollte, aber wenn sie danach tatsächlich so lange flachlag, wäre sie wahrscheinlich nur wieder sauer auf ihn. Die Bedienung kam grade mit dem zweiten Bier Krug, als Bianca für einen Moment die Augen auf ihm liegen ließ. Hatte er jetzt wieder etwas Falsches gesagt? Anstatt wie gewohnt eine Szene zu machen, sprach sie jedoch überraschend ruhig, leise. Hätte seine Aufmerksamkeit nicht komplett auf ihr gelegen, hätte er sie vermutlich gar nicht vollständig gehört. Zuerst wusste er nicht recht, was er auf diese Frage sagen sollte. Die Stimmung, die bis dahin noch wenig angespannt war, hatte ihre Lockerheit verloren und er war sich ziemlich sicher, dass es wieder wichtig war, wie er seine Worte legte. Etwas, was ihm gar nicht gefiel. Schnell merkte er, dass die Stimmung, die Umgebung wohl wirklich mehr Effekt auf ihn gehabt hatte, als der Krug Bier, den er geleert hatte, denn er fühlte sich mit einem Schlag wieder nüchtern. Dieses Mal schaute sie nicht weg, und er traute sich ebenfalls nicht, seinen Blick abzuwenden. Der Lärm der Menge schien für diesen kurzen Moment, in dem er seine Stimme suchte, völlig verstummt. Weglaufen war keine Option. Nicht, nachdem was er heute gesagt hatte, was heute alles passiert war. Er würde die Situation wohl irgendwie stemmen müssen. Der Magier sog einen kräftigen Zug Luft, und stoß diese als "Nein" wieder aus. "Wenn du nur verwöhnt wärst, wären wir nicht hier" Er dachte an die Zeit, die sie mit Felicity und Alicia zusammen durch die Gegend gestreift waren. Auch wenn ihre Attitüde auch damals schon die Gleiche war, hatten sie beide den Drang nach Abenteuer gehabt. Und sie hatte sich sicher nicht dumm dabei angestellt. Das war schon so lange her, dass er sich nicht mal sicher war, ob sich diese Einstellung zu dieser Art von Leben nicht schon total geändert hatte, aber er hatte es nie vergessen. Schließlich war es diese Zeit miteinander gewesen, die jene zwei Chaoten erst zusammengeführt hatte. Und vielleicht fand sich ja wirklich noch etwas von dieser Seite an ihr. "Und ich glaube, das weißt du auch. Schließlich haben wir uns nicht auf einem Ball kennengelernt, oder auf sonst einem pompösen Fest" Außerdem musste er daran denken, wie ihr das Wiederkehren ihrer Zofe an dem Abend des Balls zu schaffen gemacht hatte. So wie er das sah scherten sich einfache, verwöhnte Gören nicht über die Menschen, die die ganze Arbeit für sie machten. Aber er würde es nicht wagen, den Abend noch einmal anzusprechen. Jedes Mal wenn er darüber nachdachte, musste er auch an ihn denken. An die Beerdigung, auf die er wegen ihm musste. Den Schmerz, den er empfunden hatte. Er hing immer noch wie eine dunkle, nebelige Pampe in seinem Inneren. Instinktiv griff er nach dem Krug und hoffte, dass er die richtigen Worte gefunden hatte, auch ohne tief in sich greifen zu müssen.