Beiträge von Seaice

    [Hahkota]



    Ein junger Mann saß in den Wipfeln einer Baumkrone und träumte. Er träumte von Bäumen, die noch viel höher hinaufreichten; von Vögeln mit bunten Federn statt grauen; von süßen Früchten, die ergattert werden wollten statt sie abgepackt und alt in einem Laden zu tauschen. Im Traum hörte er das Rauschen von Wasserfällen, das Geschnatter der Tiere und ihre Stille, wenn die Räuber zur Jagd aus waren. In diesem Land war es niemals wirklich still. Selbst jetzt, wo er sich weiter in den nahen Wald zurückgezogen und seine Bäume erklommen hatte, vernahm er zahlreiche Geräusche, die nicht in das grüne Meer passten. Automobile in der Ferne, eiserne Vögel über ihm, Spaziergänger mit ihren Haustieren, die gar nicht auf ihre Umgebung achteten, Jogger mit Kopfhörern, die sie sogar bewusst ausblendeten. Warum, hatte er noch nicht verstanden.

    Hahkota öffnete die Augen.

    Er saß hier schon noch bevor der Tag angebrochen war. Die Momente bevor die Sonne langsam aufging, waren ihm schon immer die liebsten gewesen - und in dieser Welt war es die ruhigste Stunde jeden Tages. Oft genug ging er genau dann hinaus, um der Morgendämmerung beizuwohnen und ganz bei sich zu sein. Aber jene Stunde ist längst verstrichen und die Sonne nun bereits klar zu sehen. Vielleicht sollte er mal zurück. Bald. Es gab ja nichts, was ihn drängte.

    Hahkota drehte den Kopf, ließ den Blick schweifen. Nebel war längst aufgezogen, wie er es oft hier tat. Schön. Er mochte diesen Anblick im Wald und doch vermisste er dabei häufig seine Heimat. Die ihm vertrauten Pflanzen, Tiere - und Menschen. Seine Freunde und Familie, die Gebräuche und Gepflogenheiten. Hier hatte er das Gefühl nicht recht dazuzugehören, was ja auch der Fall war, nur hatte Hahkota mittlerweile festgestellt: Er wollte es auch gar nicht.

    Nur, was wollte er dann?

    Ein Geräusch ließ ihn aufhorchen. Ah. Da. Ein Grinsen umspielte seine Lippen. Diese kleinen Genossen mit dem buschigen Schwanz und den kleinen Pfötchen waren wahrlich herzig. Das Eichhörnchen starrte ihn an und Hahkota hielt den Blick aufrecht. So verweilten beide einige Augenblicke, ehe das kleine Tierchen mit einigen wenigen Sprüngen das Weite suchte. Hahkota blickte noch einen Moment lang hinterher, ehe er sich entschied es dem Eichhörnchen gleich zu tun. Behände kletterte er nach unten und sprang das letzte Stückchen, wodurch er mit einem lauten, dumpfen Geräusch auf dem Boden ankam. Also dann.

    [Cinnamon] & Joe



    Ein wenig schlapp stützte sich Cinnamon an ihrem Speer ab und versuchte sich etwas einfallen zu lassen. Sie hätte ahnen müssen, dass sie keine Hirnleistung von Joe erwarten konnte, aber was der Macho neben ihr dann von sich gab raubte ihr echt den letzten Nerv.

    "Das ist nicht dein ernst oder?", meinte sie entgeistert. Wut begann in ihr zu gären wie Säure. "Wo wir hier sind? Willst du mich eigentlich verarschen? Wir sind in einem verdammten Monsterareal, das sind wir! Und weißt du was das bedeutet? Hier leben genug Monster die uns fressen wollen. Panther, Wölfe, Basilisken für die wir ein gefundenes Futter sind. Und das alles nur, weil dein Magen mehr Hirn hat als dein Schädel und du dem Felis nicht nur völlig blindlings hinterher bist, sondern die ganzen Wildkatzen auch noch gegen dich aufgebracht hast! Sie hätten dich zerlegt, wenn mir nicht die Idee mit dem Zauber gekommen wäre. Ich habe die Wurzeln bewegt falls du das noch nicht begriffen hast. Und obwohl wir in verfluchter Lebensgefahr schweben, besitzt du die Dreistigkeit genüsslich deine Zigarre rauszuholen? Bei den Runeys was stimmt nicht mit dir?"

    Cinnamon atmete einmal tief aus. Das musste raus. Ihr war es ein Rätsel wie Joe mit dieser Einstellung immer noch am Leben sein konnte. Sie hätte ihn gerade am liebsten für sein Verhalten umgebracht und fragte sich ernsthaft, warum sie sich auf den Kerl eingelassen hatte. Kaum zu fassen das sie sich tags zuvor noch so um sein Leben gesorgt hatte! Vielleicht hatte die Riesenschnecke seinem Verstand einfach zugesetzt. Sollten sie hier lebend rauskommen, konnte er ihr jedenfalls gestohlen bleiben. Ein Teil von mir beneidete seine Ruhe in dieser Situation, aber der größere Teil stempelte dies einfach als Dummheit ab. Ja. Was anderes konnte es nicht sein. Und ein Teil von ihr wollte tatsächlich gerne einen Zug nehmen, sei es aus Neugierde, sei es aus dem Wunsch ebenfalls etwas Dampf abzulassen. Aber gewiss nicht in dieser Situation.

    Moment.

    Moment.

    Joe hatte Streichhölzer mit?!

    "Joe wirf mir die Streichhölzer zu.", verlangte sie von ihm. "Wir können die Wurzeln anzünden und uns so aus ihnen befreien!" Okay, das war vielleicht nicht die beste Idee, aber im Moment die einzige die im Raum stand. Sie würden nicht schon gleich einen Waldbrand verursachen, oder? Oder... selbst verbrennen? Besser verbrannt als zerfleischt, dachte sie sich und bildete sich ein aus der Ferne ein bedrohliches Knurren zu hören. Bei den Runeys sie wollte einfach aus diesem Wald raus.

    [Cinnamon] & Joe



    Die Gefahr der Raubkatzen war erstmal gebannt, Joe - seinem Gekeuche nach noch am Leben - und sie vorübergehend aus der Schusslinie. Als das Adrenalin in ihr abfiel, bemerkte Cinnamon das ihr der Zauber doch einiges an Kraft gekostet hatte. Sie war einfach noch zu ungeübt in der Magie. Stolz war sie trotzdem. Immerhin wurde der Hornochse neben ihr nicht mehr zerfleischt. "Zauber.", erwiderte sie auf seine Frage kurz angebunden - begleitet von einem Ächzen. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und stützte sich an ihrem Speer ab. Bei den Runeys, mit einem Mal fühlte sie sich so K.O., dass sie gar keine Muße mehr zur Flucht hatte, nachdem die erste Gefahr gebannt war. Dabei befanden sie sich noch lange nicht aus der Gefahrenzone. Dunkler Wald, Nachts, Monsterareal und sie beide steckten fest. Nein, das war wirklich keine gute Kombi. Andere gingen in ungefährlicheren Situationen drauf. "Du hast nicht zufällig 'ne Säge dabei?", fragte sie, so unwahrscheinlich es auch sein mochte, aber man sollte ja stets in alle Richtungen überlegen. "Keine Ahnung. Ich hab die Katzen gebannt, jetzt bist du dran mal dein Hirn anzustrengen.", meinte sie und versuchte so viel Kraft in ihre Aussage zu legen wie sie konnte. Schwäche zeigen war jetzt echt nicht drin. Naja und das Hirnschmalz an Joe zu übergeben vermutlich auch nicht... aber ihr fiel eben auch so spontan nichts ein. Außer es nochmal mit dem Zauber zu versuchen, aber ob sie den so präzise gestalten konnte ohne die Katzen versehentlich wieder freizulassen? Und das auch noch in einem geschwächten Zustand? Uh oh. Es sah wirklich nicht gut aus.

    [Tabatha] & Elsje



    Überraschung zeichnete sich auf den Gesicht der Dunkelelfe ab - vielleicht auch Irritation. Anstatt eine Antwort zu geben, kam eine sehr energische Gegenfrage, die für Tabatha im ersten Moment keinen Sinn ergab. Wollte die Frau etwa von etwas ablenken? Immerhin saß sie selbst nur Trübsal blasend auf der Bank - was sollte daran so ungewöhnlich sein? Die Antwort darauf erhielt Tabatha indirekt, wenn auch ihre Verwunderung nur stieg, ging das Mädchen immerhin plötzlich zu Boden und sammelte ihre Brotkrumen wieder ein. Von der Verschlafenheit der Anderen war jedenfalls nichts mehr zu spüren. "Aber... das ist doch alt.", murmelte die Elfe verwirrt, schüttelte dann jedoch den Kopf. Ihr Verhalten war absolut unangebracht. Sie sollte sich nicht anmaßen über andere Leute zu urteilen. Ihr wurde erneut vor Augen geführt, wie privilegiert sie es selbst doch hatte. Selbst eine Prinzessin der Elfen und unter bei den Menschen stets unter den Wohlhabenden gelebt. Wie hatte sie nur so den Blick für das Allgemeine verloren? "Du hast absolut Recht.", gestand Tabatha ein und gesellte sich zu dem Mädchen auf die Knie, um ihr dabei zu helfen die alten Brotkrumen wieder einzusammeln. "Mein Verhalten war verschwenderisch. Bitte verzeih." Tabatha konnte ein Gefühl von Scham nicht vermeiden. Sie hatte so viel verlernt.

    ja hallo sabbl

    du willst es ja so


    Name: Hahkota Makȟá


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    Altersstufe: Junger Erwachsener

    Geburtstag: 28. August

    Größe: 1,88 m

    Familienstand:

    Familie: Yahto [Blutsbruder]

    Herkunft: Fremde Insel

    Info: Gemeinsam mit seinem besten Freund und Blutsbruder Yahto verbrachte Hahkota sein bisheriges Leben auf einer einsamen Insel fern der Zivilisation. Als bester Freund des Häuptlingssohnes hatte auch er oft darüber nachgedacht wie es wäre, die Insel zu verlassen und neue Gebiete zu erforschen. So nutzten sie gemeinsam die Chance als die Fremden ihr Reich betraten. So versteckten sich die beiden Freunde als blinde Passagiere auf dem rettenden Schiff, welches die beiden direkt nach Riverport brachte. Nachdem sie dort zuerst ein wenig hilflos umher irrten nahm sich die Bürgermeisterin ihrer an und stellte ihnen ein verlassenes Haus am Wald zur Verfügung und versprach ihnen, soweit es möglich wäre bei ihrer Eingliederung zu helfen.

    Die Entdeckung der neuen Welt liegt nun bereits einige Zeit zurück und auch wenn Hahkota zurecht kommt, so ist seine Heimat im Herzen noch immer jene Insel, auf der sein Volk lebt.

    Job: -

    Charakter: zuvorkommend, freundlich, verantwortungsbewusst, neugierig, treu, wissbegierig

    Vorlieben: Naturverbundenheit, Mond und Sterne, Tiere, Ruhe, Harmonie

    Abneigungen: Lärm, Hektik, Belästigung, herablassendes Verhalten

    Wohnort: Gartenstraße 8 | Riverport

    Vergeben an: Seaice

    [Marlin] & Alice - zwischen den Regalen




    Wie man in den Wald hineinschreit... Oh ja, die Redewendung traf wirklich nur allzu vortrefflich auf den alten Mann. Obwohl er auch schon oft genug hineinschrie, ohne zu hören wie es herausschallte - und wenn auch nur deswegen, weil er längst weg war, um den Hall zu hören. Er reagierte auf ihre Kommentare jedoch nur mit einer hochgezogenen Augenbraue, die mehr Resignation ausdrückte als alles andere. Zu viele, dachte er sich nur insgeheim, weswegen er ja schon früh angefangen hatte den Spieß umzudrehen. Jeder musste einfach sehen wo er blieb, das würde sie auch noch merken, sobald sie ihr Balg in den Händen hielt und feststellte, auf sich gestellt zu sein. Naja, konnte ihm ja egal sein. Trotzdem süß, wie sie noch wagte zu hoffen. Bemitleidenswert, irgendwie, wenn Marlin so ein Gefühl denn kennen würde. Hatte Mia auch so ausgesehen, bis zum Schluss? Nah. Sie hatten sich zu dem Zeitpunkt noch ständig in den Haaren gelegen, der Wirbelwind hatte sich oft genug gewünscht, er möge verschwinden. So gesehen hatte er ihnen beiden einen Gefallen getan, nicht wahr? Aber die Trauer, die das Blondchen so mit sich rumschleppte, konnte sie auch durch ihren Trotz nicht ganz kaschieren. Anstrengend war das. "Nein.", Marlin schnaubte, doch ein leicht amüsanter Unterton mischte sich darunter. "Das ist nur mein Charakter." In vielen Jahren der Verbissenheit geformt. War ihm nur recht, wenn es die Menschen von ihm fernhielt. Schien bei ihr allerdings nicht ganz zu wirken. Marlin löste den Blick von einem Buch, ließ die Hand sinken und drehte sich zu ihr um. "Hat dir schonmal jemand gesagt das du nervst?"

    [Tabatha] & Elsje



    Tabathas Ohren vernahmen ein Rascheln und sofort ließ die Magd die Brotkrumen achtlos fallen, drehte sich zu dem Geräusch, während ihre Hände gleichzeitig in Richtung Dolche gingen. Schnell genug erkannte sie jedoch, dass keine Gefahr zu erwarten war und ihr Körper entspannte sich so schnell, wie er in die Anspannung geraten war. Gerade dass sie nicht noch aufgesprungen war. Hört das denn nie auf? Eine bittere Frage an sich selbst. Genau aufgrund dieses überstürzten Handelns hatte sie Biancas neuen Freund oder Liebhaber verletzt. Tabatha faltete die Hände in ihrem Schoß zusammen und betrachtete den Grund der Aufregung ausgiebig - Vögeln füttern hatte sich nun immerhin erledigt. Eine junge Frau hatte sich aufgerichtet, mehr noch ein Mädchen. Sie wirkte... verschlafen? Ob es ihrem Wohlbefinden mangelte? Doch der Ort für ein Schläfchen wirkte nur allzuseltsam. Also... vielleicht doch eine Spionin? Von wem denn Tabatha, langsam geht deine Paranoia wirklich zu weit. Seltsam allemal. Wodurch die Magd schon beinahe einen Hauch von Neugierde verspürte. "Was... tust du dort?", erkundigte sie sich daher direkt, ohne zuerst das Hallo zu erwidern. Das mochte ihr aufgrund der Umstände hoffentlich verziehen werden.

    [Cinnamon] & Joe



    Joe versuchte mit Mühe die Raubkatzen abzuwehren. Ein wenig war Cinna schon überrascht, dass er sich noch auf den Beinen halten konnte - immerhin war er gerade erst aus einem müden Schlaf erwacht. Aber sie war auch ganz froh drum, sonst müsste sie sich dem Kampf _alleine_ stellen. Obwohl gerade weder der eine noch der andere wirklich... kämpferische Aktionen vollführte. Oder zumindest keine Effektiven. "Was glaubst du was ich versuche?!", schrie sie zurück, als Joe zu ihr meinte sie solle zustechen. Dafür hatte sie den Speer ja. Allerdings waren die Felis sehr geschickt im ausweichen. So kam sie hier nicht weiter. Vorsichtig machte Cinnamon einen Schritt rückwärts und klammerte sich an den Speer (Joe war immerhin gerade keine Option - okay nicht nur gerade, generell). Sie musste sich was anderes überlegen und hätte sich am liebsten ihre Hand gegen die Stirn geschlagen, als ihr ein Einfall kam. Wegen Joe war sie so auf den Kampf mit einer Waffe fixiert, dabei gab es ja noch genug andere Möglichkeiten. Das muss jetzt bitte einfach einmal funktionieren, ja?, dachte sie - betete fast - und konzentrierte sich. Ihre magischen Fähigkeiten hatten immerhin, sagen wir, noch großes Potenzial nach oben. Sehr großes. Cinnamon nahm einen tiefen Atemzug, schloss die Augen und versuchte die Bäume um sich herum zu spüren. Wurzeln, das ist alles was ich brauche, Wurzeln. Als sie unliebsames Fauchen hörte, öffnete sie blinzelnd die Augen wieder. Es hatte tatsächlich geklappt! Die Wurzeln der Bäume - und in dieser Gegend sprachen wir von sehr alten Bäumen mit sehr festen Wurzeln - waren der Magie gefolgt und hielten die kleinen Monster umschlungen, sodass sie nicht aus ihrem pflanzlichen Gefängnis auskonnten. Cinnamon wollte einen Luftsprung schaffen vor lauter Stolz, weil sie den Zauber tatsächlich hinbekommen und den Angriff abgewehrt hatte. Das funktionierte jedoch nicht, denn wie sich herausstellte - hatten sich auch um ihre Füße Wurzeln umschlungen und um Joe ebenfalls. Damit hatte sie sich eingesperrt, während die Nacht hereinbrach und wer weiß noch wie viel Schlimmeres um die Ecke kommen konnte...

    [Cinnamon] & Joe



    Cinnamon versuchte abzulesen, ob Joe ihr zugehört und vor allem: ob er auch verstanden hatte. Nach ihrer kleinen Standpauke nickte er eifrig, dass war zumindest schonmal ein gutes Zeichen. Trotzdem blieb die Anglerin argwöhnisch. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass es sich bei der Zustimmung nur um einen Instinkt handelte und nicht, dass die Situation und die Aussagen wirklich im Gehirn des Betroffenen angekommen waren. Sie seufzte. Besser als nichts. Vielleicht handelte es sich ja noch um eine Nachwirkung des Schneckengifts? Konnte das sein? Sie pustete einmal entnervt Luft aus. "Nagut dann-," Leise und Unbemerkt. Leise und unbemerkt. Sie konnten das schaffen.

    Theoretisch.

    Oder aber sie wurden angegriffen noch ehe sie zwei Schritte vorwärts getan hatten. Cinnamon hatte nicht einmal mehr die Möglichkeit um auf Joe's ermutigende (oder großspurige) Worte einzugehen als eine Horde wildgewordener Felis auf sie zugesprintet kam. Als würde ein Monster nicht reichen. Cinnamon stieß einen erschrockenen Schrei aus, als die Großkatzen aus dem Dickicht hervorsprangen (ein Moment, an den Joe sich hoffentlich niemals erinnern würde). "Oh mein Gott Joe!", schrie sie - und merkte erst in dem Augenblick das die Felis sie in Ruhe ließen. Das schien... echt eine persönliche Sache zu sein. "Was hast du dem Felis vorhin angetan?!" War es fair ihn mit Anschuldigungen zu überhäufen, während er gerade angegriffen wurde? Wahrscheinlich nicht, aber irgendwas sagte ihr, dass das nicht das erste mal war. Trotzdem geriet Cinnamon in Panik - und Krisenmanagement gehörte leider nicht zu den Stärken der Fischerin. Was sollte sie bloß tun? Wie konnte sie ein gutes Dutzend Wildkatzen in Schach halten? Sie konnten unmöglich vor den schnellen Wesen davonlaufen. Und sie schnitten Joe gerade in kleine Stücke. "Joe, sag mir was ich machen soll!", rief sie völlig planlos und versuchte - noch viel planloser - mit ihrem Speer nach den Felis zu stechen, die nicht nur mühelos auswichen, sondern es wohl bald noch auf sie auch abgesehen hatten, wenn sie so weitermachte. Sie brauchte eine Idee und zwar schnell, aber wie sollte ihr in so einer Situation mal eben schnell etwas einfallen?

    << von der Villa | [Tabatha] kommt an



    Stunden waren vergangen (oder auch Monate), als Tabatha die Villa verlassen hatte. Sie war gerade mal seit wenigen Tagen wieder hier und durch ihren Fehler wünschte sie sich wieder ganz weit weg. Warum war sie nicht einfach bei ihrer Familie, in ihrer Heimat bei den Elfen geblieben? Weil du dort nicht gebraucht wirst, nicht wirklich. Der Gedanke versetzte der Dunkelelfe einen Stich. Sie war so lange unter den Menschen gewesen, als Botschafterin, dass sie manchmal nun unter ihresgleichen aneckte. Und sie wurde dort regelrecht verhätschelt, ob es daran lag, dass sie noch immer eine Prinzessin war oder ob sie doch froh waren, dass sie noch lebte konnte Tabatha nicht mit Sicherheit sagen. War es nicht viel mehr so, dass sich alle, die sie kannte, längst von ihr verabschiedet hatten? Ihren Frieden gefunden hatten? Und jetzt tauchte sie einfach wieder auf und forderte ihren alten Platz ein? Den Platz bei ihrer Familie, den Platz bei Bianca... die sie nicht mehr zu brauchen schien. Die die Dinge nun selbst regelte. Nicht, dass Tabatha je daran gezweifelt hätte. Ihre Herrin war schon immer eine starke, wenn auch sensible Persönlichkeit gewesen, die sich nicht gerne bemuttern oder einschränken ließ. Nur für sie selbst war das nicht so leicht zu akzeptieren. Was mochte nur alles in Biancas Leben während ihrer Abwesenheit vorgefallen sein? Und warum sprachen sie nicht miteinander, warum holten sie nicht verpasstes auf? Vielleicht wollte sie nicht - hatte den Schlussstrich mit ihrem Tod längst gezogen und wollte und konnte sich nicht noch einmal auf sie einlassen. Der Gedanke brach Tabatha das Herz, aber wer wäre sie, wenn sie das nicht verstehen konnte?

    So saß die Magd Trübsal blasend auf einer Bank in einem der schönsten Plätze des Dorfes und warf hin und wieder Brotkrumen den Vögeln zu.

    [Cinnamon] & Joe



    Eine absonderliche Mischung aus Erleichterung und absoluter Angefressenheit überkam Cinnamon, als Joe - endlich! - die Augen öffnete. Der Typ hatte vielleicht Nerven! Und als sie das selbstgefällige Lächeln auf seinem Gesicht sah und die dreisten Worte die aus seinem Mund kamen, verfinsterte sich ihre Miene zusehends. "Du bist ein Hornochse, weißt du das Joe Vollidiotsson?!", zischte sie, leise damit sie nicht unnötig Aufmerksamkeit auf sich zogen. Falls da noch was zu retten war. In Ermangelung eines Nachnamens, den die wenigsten besaßen, hatte sie sich einen passenden ausgedacht. Das Brot - seine Beute - hatte sie sich geschnappt und in ihren Beutel gestopft. "Okay, hier ist was wir machen. Wir schleichen uns jetzt so sorgsam wie möglich zurück Richtung Dorf, am besten ohne das irgendwelche Bestien auf uns aufmerksam werden." Falls das Rascheln vorher nicht schon längst bedeutete, dass sie Monster auf den Plan gerufen hatten. "Ich hab nämlich keine Lust heute als Futter zu enden. Geht das in dein Spatzenhirn rein?" Bei den Runeys, Cinnamon war wirklich sauer. Sie mochte Joe, aber wenn er weiter ihrer beiden Leben aufs Spiel setzte, überlegte sie sich das nochmal. "Verstanden?" Mit diesem Wort stieg sie von Joe runter und stand erwartungsvoll auf, Speer fest in den Händen.

    [Marlin] & Alice - zwischen den Regalen



    Marlin schnaubte, als das Mädchen ihm einen Spiegel vorhielt. Treffend. Ein wenig erinnerte ihn die Reaktion an Mia, die auch selten damit gescheut hatte, ihm dieselbe Kontra zu geben. Naja, damals zumindest. Heute? Heute sah das Ganze ein wenig anders aus. Marlin warf der Schwangeren mit hochgezogener Augenbraue einen Seitenblick zu. Er erkannte die aufsteigenden Tränen, vernahm das nervöse Spielen mit den Haaren. Bloß nicht. Wenn es etwas gab, was Marlin nicht ausstehen konnte, waren es weinende Frauen. Naja, meistens zumindest. Und ja, daran trug er vermutlich bis zu einem gewissen Grad selbst Schuld, er könnte ja netter sein - aber das ginge ja dann doch zu weit. Das Kind riss sich jedoch zusammen - god bless - und sah ihn stattdessen mit einem beinahe trotzigem Blick an. Da wurde sie ihm ja glatt noch sympathisch. "Freundlicher?", spottete er, "Seit wann sind Menschen freundlicher als Bücher?" Das geschriebene Wort ließ einen per se einmal in Ruhe, außer man war begierig darauf, sich freiwillig darauf einzulassen. Und mochten einige von ihnen doch verlogen sein und nicht halten, was sie versprachen, so gab die Mehrheit von ihnen bereits kund, was einen beim Öffnen der Seiten erwarten würde. Wenn Marlin so darüber nachdachte, waren Bücher den Menschen ähnlicher als es zuerst den Anschein hätte - aber nun, wie könnte es auch sein, waren sie doch auch menschengemacht?

    Oh, was? Das Mädchen glaubte also ernsthaft an ihren Freund, hm? Armes Kind. "Männer sind Schweine. Wenn er sich selbst schützen und bessere Optionen hat, wird er die wählen." Jeder musste nunmal sehen wo er blieb. Ausnahmsweise lag in seiner Stimme keine Provokation, kein Spott - es war lediglich eine nüchterne Feststellung. "Außer natürlich er liebt dich mehr als sich selbst, das wirst du sicher gut beurteilen können~." Diesmal blieb das süffisante Grinsen um seine Lippen nicht verborgen. Liebe. Was die Menschen alles für Liebe hielten und doch ganz andere Dinge damit meinten. Vernarrtheit traf es wohl eher - und Narren waren sie alle, die auf diesen Mythos hereinfielen.

    [Tabatha] verlässt die Villa



    Zuerst vernahm sie ein Stöhnen - dann einen dummen Spruch. Tabatha schürzte die Lippen. Der Gauner war also bereits wieder aufgewacht. Wunderbar. Gerade als sie hoffte ein klein wenig Ruhe zu haben. Insgeheim war die Zofe jedoch froh, dass der Kerl wieder bei Bewusstsein war. Wenn er hier weggestorben wäre - bei den Runeys sie wollte besser nicht darüber nachdenken. Aber es gefiel ihr nicht. Oh, es gefiel ihr ganz und gar nicht, wie er so nach ihrer Herrin verlangte - die so bereitwillig bleiben wollte. Warum? Was hatte sie mit dem Halbwesen am Hut? Hatte er etwas gegen sie in der Hand? Wurde Bianca erpresst? Dann musste es aber etwas Gewaltiges sein, wenn er damit durchkam - jedenfalls mehr als den Alkohol, der noch immer an ihrer Lady haftete. Es war allerdings schwer vorzustellen, dass Bianca sich von irgendjemanden so schnell einschüchtern lies. Was also, war es dann? Warum war sie so... so vertraut mit diesem Mann? Bei aller Liebe, war sie etwa eifersüchtig?

    Tabatha atmete einmal tief aus. Das führte zu nichts, sie brauchte dringend Zeit sich zu sammeln, nach dem was hier alles schief gelaufen war. Ihre Rückkehr hätte definitiv anders verlaufen sollen. Aber nun war es so. Es behagte ihr nicht Bianca mit dem Gauner allein zu lassen, aber dagegen konnte sie nichts machen - und sich dieses Geplänkel anzuhören, nein, da konnte sie sic auch wahrlich schöneres vorstellen. Also nickte sie ihrer Herrin nur knapp zu, ohne sie direkt anzusehen, stand auf und verließ den Raum.

    Ach was sag ich, sie verließ schnurstracks die ganze Villa, denn wenn sie eines wollte, dann war es gerade möglichst viel Abstand zwischen ihr und dem luxuriösen Gebäude.

    [Cedric] & Kyle | Küche


    Schweigen hatte sich wie ein Mantel über die beiden gelegt - kein unangenehmes jedoch. Cedrics Teller war tatsächlich leer - zu seinem eigenen Erstaunen hatte er gegessen, ohne groß darüber nachzudenken. Nur die vereinzelten Krümel dienten als Beweis, dass sich dort etwas befunden hatte. Nun schwenkte er seine Kaffeetasse, absolut ignorant dessen, was im Kopf seines Gastgebers vorgehen mochte, nur dann aufblickend, als ein leises Lachen ertönte. Cedric fragte sich, woher es kam, dieser Optimismus, diese scheinbar gute Laune von Kyle. Wie ehrlich war sie? Denn wie konnte jemand stets solch Fröhlichkeit zeigen und es auch noch ernst meinen? Ich bin wohl einfach ein Pessimist, dachte er bei sich. Vielleicht war es einfach nur der Kontrast, aber Cedric kannte keinen in seinem Umfeld der Kyle in dieser Hinsicht nahe kam. Oder? Der Gedanke schlich sich ein, wie er es so gerne und oft tat, kein Lachen, aber ein Lächeln, sanft, mitfühlend, freundlich. Sie war im stets mit Offenheit und Verständnis entgegengekommen. Sein Herz zog sich zusammen, wisperte von Sehnsucht nach dem Mädchen, welches er betrogen hatte. Cedric nahm einen großen Schluck Kaffee, als könnte er den Kummer damit hinfort waschen und war daher froh, als Kyle das Wort ergriff. "Manchmal.", erwiderte er wahrheitsgemäß, "Wenn ich in Ruhe lernen wollte. Obwohl das nur ab und an der Fall war, denn ein regelmäßiger Besuch wäre mir auf lange Sicht hin zu teuer geworden." Er bemerkte es selbst, als er betrachtete, wie der Kaffee Wellen schlug, nachdem er die Tasse abgesetzt hatte. Dass er in der Vergangenheit gesprochen hatte. Denn im ernst, wann war das letzte Mal gewesen? Wann hatte er zum letzten Mal gelernt, geschweige denn eine Vorlesung besucht? Er musste aufpassen, dass er nicht durch die Klausuren fiel, er hatte immerhin schonmal ein Semester wiederholen müssen, als er mit einer Schusswunde in der Klinik lag - danke Rick - noch einmal war eigentlich nicht drin. Noch eine Sorge, die wie eine dunkle Wolke über ihn waberte und ihn auf Schritt und Tritt verfolgte.

    [Cinnamon] & Joe



    Das ist jetzt nicht sein ernst.

    All die Vorwürfe und Sorge in ihrer Stimme - und Joe schlief einfach ein! Mitten am frühen Abend! IN EINEM MONSTERAREAL! Wie hatte der Hüne solange eigentlich überleben können? Das schrie doch nach mehr Glück als Verstand.

    Cinnamon zögerte kurz. Am Ende war Joe gar nicht nur eingeschlafen, sondern etwas hatte ihn vergiftet und er war ins Koma gefallen...? Ihre alchemistischen Kenntnisse waren nur eher... geringer Natur. Sie biss sich auf die Unterlippe. Die Sonne war bereits untergangen und nur der letzte Schimmer ihrer Strahlen erhellte noch ein wenig den Himmel. Sie hatte kein Feuer bei sich. Konnte nicht mit Sicherheit ihren Aufenthaltsort bestimmen. Und hatte darüber hinaus noch ein Riesenbaby im Gepäck, welches sich ein Nickerchen genehmigte. Na großartig. Konnte es noch schlimmer kommen?

    In der Ferne heulte ein Wolf und sie wünschte, sie hätte sich diese Frage eben nicht gestellt. So sehr wollte sie das Schicksal nun doch nicht herausfordern.

    Also kletterte sie zuerst auf den reglosen Körper des Mannes, um ihn nach irgendwelchen Schnitten oder Wunden zu untersuchen, die ihn außer Gefecht gesetzt hatten oder durch die möglicherweise Gift eingedrungen war. Abgesehen von ein paar Kratzern von dem Felis konnte sie jedoch nichts ausmachen. Felis' Krallen waren doch nicht toxisch, oder? Nicht das sie wüsste zumindest...

    "Oh man, was mache ich denn jetzt.", schimpfte sie, mehr zu sich selbst als zu irgendjemanden sonst - war ja auch niemand sonst da, der dem Zeuge werden konnte. Vielmehr jedoch wollte sie dadurch vermeiden, dass sie Angst bekam. Denn die würde sie bekommen. Ihr letztes Treffen mit einem Monster in einem gefährlichen Gebiet war ja auch nur mit Glück - und dank Leon - gut ausgegangen.

    Etwas raschelte im Gebüsch hinter ihr und Cinnamon drehte sich ruckartig um, nahm den Speer fest in beide Hände. Was war das gewesen? Da! Ein weiteres Rascheln. Die Fischerin wagte kaum sich zu bewegen, was nicht unbedingt bequem war, immerhin saß sie immer noch auf Joes Oberkörper, die Knie an den Seiten vorbei auf dem Boden.

    "Joe, falls du mich hören kannst, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt aufzuwachen. Ansonsten esse ich dein Brot.", murrte sie, nicht ernsthaft auf eine Reaktion hoffend, aber irgendwie musste sie sich ja beruhigen.

    [Charlene] & Benjamin



    Charlie reckte und streckte sich erstmal ausgiebig, als sie beide aufstanden. Im kühlen Herbst wurde man ganz schön schnell ganz schön steif. Oder sie wurde einfach nur alt. Ha!

    Als Ben sie nach dem Warum der Gruselvilla fragte, fiel ihr nicht sofort eine gute Antwort ein, was sie stutzig machte. Es stimmte, Charlie mochte Abenteuer und Erkundungen und sich verlassene Gemäuer anzusehen, fand sie einfach spannend und aufregend. Sie fragte sich stets um die Geschichten. Wer hatte im tiefen Wald ein Schloss errichtet? Wer hatte dort gelebt? Wie viel Wahrheit steckt in den Legenden, die man sich heute noch erzählt? Wie lange ist das wohl her? Wie haben die Leute damals gelebt? Waren sie glücklich oder unglücklich? Sie stellte sich solche Fragen immer, wenn sie sich in Gegenwart von Ruinen, alten Schlössern, Burgen oder sonstigen Überresten befand. Auch in Museen. Aber warum sie heute so darauf herumstocherte? Charlie zog eine Schnute. "Um dich zu ärgern.", gestand sie schließlich und versuchte möglichst schuldbewusst dreinzublicken, doch ihr Grinsen verriet sie.

    Ob es nun ihre Antwort war oder etwas völlig anderes - Ben verlor das Gleichgewicht. Sie sah es in seinen Augen, noch bevor sie es irgendwo sonst vernahm. Instinktiv streckte sie ihre Hand nach ihrem Bruder auf, verfehlte ihn aber knapp. Kurz verlief der Augenblick wie in Zeitlupe bis--

    PLATSCH

    Charlie rief den Namen ihres Bruders vor Schreck, aber das änderte nun auch nichts mehr. Ben triefte vor Nass. Kurz umspielte Sorge ihre Gesichtszüge, doch es zeigte sich schnell, dass ihm nichts ernstes passiert war. "Was machst du denn!", meinte sie leicht tadelnd und tat das nächste sinnvolle: Zog sich ihre Kleidung bis auf die Unterwäsche aus, um Ben in den See zu folgen. Geteiltes Leid war immerhin halbes Leid nicht! Kurz entfloh ihr ein Quieken, weil das Wasser so kalt war, ehe sie die Zähne zusammenbiss und mit möglichst viel Anlauf - damit sie es sich nicht noch anders überlegte - in den See hüpfte. Und dabei Ben noch einmal ein wenig Nass spritzte. "Scheibe, ist das kalt!", rief sie und ihre Stimme klang viel höher als sonst. Es war kalt, aber es war auch unfassbar erfrischend. "Gute Idee gehabt Brüderchen.", meinte sie daher mit einem schelmischen Grinsen.

    [Marlin] & Alice - zwischen den Regalen



    'Du kennst meine Mama?' - Dein ernst? Er hatte mit seinem Tipp auch noch richtig gelegen? Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit? Tummelten sich etwa alle, die er irgendwie kannte in diesem scheiß Kaff herum? Das Gesicht einer Frau tauchte vor seinem inneren Auge auf, die Haare zum schwarzen Zopf geflochten, die blauen Augen die durch ihre Brille seltsam groß erschienen. No fucking way. Marlin rammte das Buch, welches er gerade zurückzustellen gedachte, so fest ins Regal, dass das Nächste auf der anderen Seite wieder heraus fiel. Er fluchte, machte jedoch keine Anstalten sich dorthin zu begeben.

    "Nein.", brummte er dann als Antwort, weil er bemerkte, dass sie ihn immer noch irritiert anblickte. Das war offensichtlich gelogen, aber die knappe Erwiderung diente ja auch nicht der Täuschung, sondern dazu sie abzuwimmeln. Stattdessen aber begann sie aus ihrem Leben zu erzählen. Warum zum Teufel?! Sah sein Gesicht etwa so freundlich aus, dass es zu Smalltalk einlud? Wohl kaum.

    Marlin fuhr sich durch die Haare und drehte sich dann zu dem Mädchen um. Sie war jung. Zu jung, um eine solche Kugel mit sich herumzutragen. War Mia damals etwa auch so jung gewesen, als sie mit Tara schwanger gewesen war? Nein, sicher zumindest ein wenig älter, oder? Vor ihm stand ja fast noch ein Kind. Der Anblick rührte - ganz, ganz tief - an seinem verkommenen Gewissen. Nicht genug jedoch, um sich auf Nettigkeiten einzulassen.

    "Wieso erzählst du mir das? Hast du keinen Macker den du mit deinen Klagen zulabern kannst? Oder hat er dich genau deswegen sitzen lassen?" Nana, Marlin man sollte nicht von sich auf andere schließen. Vielleicht steht ihr Freund ja zu ihr und dem Kind, ganz im Gegenteil zu dir? Was ihm auch egal sein konnte. Whatever. Marlin bückte sich erneut um ein weiteres Buch zurückzustellen, mit mehr Vorsicht diesmal, damit nicht noch das Nächste hinten über fiel. Das Danke von ihr hatte er überhört - oder vielleicht auch gar nicht wahrgenommen - denn es kam zu selten vor, als das sich jemand ernsthaft bei ihm bedanken wollte.

    denke ich schaff es nicht mehr die restlichen Posts den Monat noch zu machen.

    Die Woche ist noch eine Freundin da und nächste soll ich spontan nach Los Angeles fliegen um da zu arbeiten und ich bin momentan nur so DER TAG HAT ZU WENIG STUNDEN

    [Cedric] & Kyle | Küche


    Es musste ein interessantes Bild abgeben - die irritierten Blicke, die sie sich für einen Moment gegenseitig zuwarfen. Kyle, der nicht nachvollziehen konnte an einem Ort zu arbeiten, den man nicht leiden konnte und Ced, der den Idealismus seines Gastgebers nicht ganz begriff. "Nun, du könntest dann in einem Coffee Shop arbeiten, wenn du darauf angewiesen bist.", gab er nüchtern zur Antwort, was für ihn offensichtlich war - und für Kyle sicherlich auch und dennoch fanden sie sich an verschiedenen Enden wider. "Was du offensichtlich ja nicht bist.", fügte er noch hinzu, als er sich wieder vor Augen führte wo er sich gerade befand. In einer schicken Wohnung mit Rosenquarz Bad, unnötiger Luxuskaffeemaschine und einem Flügel. Von der Küche ganz zu schweigen, jetzt, wo er sich zwischen zwei Bissen einmal genau umsah. Die Frage, ob Kyle gerne kochte oder ob der Raum mehr dekorativer Natur war, behielt er an der Stelle für sich.

    Für einen Moment schien alles so einfach. Hier zu sitzen, ein Frühstück zu genießen, sich einfach zu unterhalten. Kein Druck. Keine Verpflichtungen. Konnte es nicht immer so einfach sein?

    "Okay.", erwiderte Cedric langsam, nach Kyles 'Geständnis'. "Das macht irgendwie Sinn." Er wusste auch nicht recht wieso. Naja, stimmte schon, nach der vorherigen Aussage, passte es nun einfach zusammen. Aber es erschien ihm weder besonders beunruhigend noch besorgniserregend. Als Student bekam er unweigerlich mit, wie viel die Leute tranken - im Wohnheim gab es gefühlt an jedem Abend eine Studentenparty. Er war eher derjenige der herausstach, weil er weder gerne noch häufig mittrank. Kyle war also der Normale hier. Obwohl Ced zugegeben auch nur schwer einschätzen konnte, wie viel üblich und wie viel zu viel war, denn aus seinen Augen übertrieben die Meisten maßlos. Aber war eben ja auch keine Referenz dafür. "Meinst du?", fügte er also nachdenklich hinzu, auch wenn die letzte Aussage wohl nicht an ihn gerichtet war.