Beiträge von Seaice

    Dia hatte gar nicht bemerkt, dass sie dem Lockenkopf gefolgt war. Irgendwie gekränkt war sie ja schon - er nahm sie überhaupt nicht ernst! Sie seufzte. Vielleicht sollte sie einfach zurück zur Villa gehen, da brachte man ihr so oder so Respekt entgegen. Ohweh.. irgendwie verwöhnt bin ich ja schon.., dachte sie frustriert und gab nach. "Nein, sorry.", gab sie leise zur Antwort, "Ich wollte ja nicht.. ach.. argh, geh kochen!" Mehr fiel ihr dazu nicht mehr ein. Etwas betreten und mit gesenkten Kopf, griff sie nach einem neuen Buch und setzte sich an einen der Tische.

    Glücklich darüber, dass er jetzt endlich wieder im Besitz einer Waffe war, verließ Lest die Schmiede, ehe Leo es sich doch noch anders überlegen konnte.


    » Sternwarte.

    "Nein finde ich nicht." Dia blieb stur und ging automatisch mit, als der Lockenkopf sich in Bewegung setzte. "Und du hast mir den Rest nicht beantwortet. Unhöflich. Unverschämt. Und wehe du bringst da Kochflecken rein."

    (dunno xD)



    "Unverschämt? Ich?! Wo war ich denn bitte unverschämt?", erwiderte Dia empört. Na, so leicht würde sie nicht locker lassen! "Das musst du mir jetzt schonmal genauer erklären Freundchen. Ich belehre übrigens nur, wenn es etwas zu belehren gibt. Und woher willst du wissen, dass ich nicht eine Bibliiothekarin bin und heute einfach nur frei hab, hm?" Sie sah den Lockenschopf finster an. "Was du kochst ist mir egal - falls du es überhaupt kannst - ich will nur sichergehen, dass die Bücher hier. ordentlich. behandelt. werden!"


    Tori schlug das Buch zu und seufzte. Das hatte gut getan! Sie hatte das Gefühl endlich wieder ein Stück zu sich selbst zurückgekehrt zu sein, aber möglicherweise hing ihr die Geschichte noch nach. Das war es was sie jetzt gebraucht hatte: eine neue Geschichte mit der sie träumen konnte, nichts Lehrreiches, zumindest nicht im Sinne eines Studiums. Glücklich lächelnd wie schon lange nicht mehr, drückte sie das Buch an die Brust während sie sich mit leisen Schritten zurück zum Regal bewegte, um es wieder einzusortieren. Und jetzt? Der Gedanke daran zu gehen und hier nicht nachtein, nachtaus verbringen zu können stimmte sie etwas traurig. Ach.. ein weiteres Buch ging sicherlich noch. Während das Mädchen gedankenlos durch die Buchreihen spazierte, mal hier mal da etwas herauszog und wieder zurückstellte, hörte sie eine kräftige Stimme, die ihr vertraut vorkam. Ein gewisser Grad an Neugierde ließ sich nicht verhehlen und eines der Bücher an die Brust gedrückt, wagte sie sich vor. Raven, dachte sie überrascht, als sie die rote Mähne ihrer Bekannten? Gefährten? Freundin? erblickte. Tori wollte nicht lauschen, ganz gewiss nicht, allerdings sagte Raven ihre Worte mit solcher Ehrlichkeit, solchem Enthuisasmus, dass man es vermutlich eh im ganzen Runenarchiv hörte, immerhin war dies üblicherweise ein Ort der Stille. Der alte Magiermeister sah zufrieden aus, worauf sich auf Tori's Lippen ein kurzes Lächeln abspielte. Die dritte kannte sie nicht, eventuell eine neue Freundin Ravens.. so lange hatte das Mädchen ihre damalige Retterin nicht mehr gesehen. Doch selbst der Gedanke konnte sie gerade nicht traurig stimmen. Tori schlug das Buch auf, dass sie gerade in der Hand hielt. Fullmetal Alchemist


    Lest horchte überrascht auf, als Leo erwähnte, tatsächlich einen Hammer im Sortiment zu haben. Der Schmiedmeister stapfte zurück in sein heiliges Reich und holte besagte Waffe hervor. Mit einem dumpfen Knall präsentierte der Mann die Waffe auf dem Tisch. Tatsächlich, ein wahres Meisterwerk. "Verstehe.", murmelte Lest und wog in Gedanken seine Möglichkeiten ab, doch ein weiterer Blick genügte und sein Entschluss stand fest. Das war seine Waffe - und wenn nicht, nun, dann würde ihn diese Erfahrung zumindest Demut lehren. Probeweise nahm der junge Mann den Hammer noch in die Hand. Er würde viel trainieren müssen, das stand außer Frage - doch er wollte es wenigstens versuchen. "Ich bitte darum.", antwortete Lest und sah den Schmied fest entschlossen in die Augen, "Gebt mir die Chance." Und ich gebe Euch das Geld. Zweiteren Kommentar verkniff er sich jedoch.

    (whyyyyy T__T)



    Cinnamon gröhlte weiter fröhlich ihr Lied. Wo war Lily eigentlich hin, war sie etwa sitzen geblieben? Dabei war das doch ihre Idee gewesen.. oder auch nicht. Das Mädchen war sich auf einmal nicht mehr so sicher. Hm, gut möglich das der Gesang der beiden jungen Frauen die Schönheit verschreckt hatten. Nein sogar sehr wahrscheinlich. Cinnamon grinste, obwohl sie es Schade fand, da sie sich gerne mehr mit Lily unterhalten hätte. Am Rande spürte die Enkelin des Magiers, wie sich der Druck um ihre Schulter löste. Verschwommen - ihre Brille war leicht verrutscht - sah sie wie Elena von der Bühne stolperte und einen Mann entgegenlieft, der offensichtlich etwas mehr Wein verschüttet hatte. Oh, wenn er betrunken war konnte er ja auch mit ihnen singen! Cinnamon wollte hinterhertorkeln, als sie eine höhere Macht zurück auf die Bühne zog. Diese 'höhere Macht' entpuppte sich grausigerweise als einen fetten alten Mann. Sie rückte ihre Brille zurecht um wieder einigermaßen scharf zu sehen, aber irgenwie half das nicht so viel wie erhofft. Warum denn das jetzt?! Der Griff des Fettwanzes wurde fester und er lallte ihr direkt ins Ohr. "UWÄÄÄÄÄH!", gab Cinna ehrlich ihre Meinung zum Ausdruck. Sie blinzelte. Verdammte scheiße wer war das denn jetzt?! Ungewollte Panik kam in ihr hoch, wodurch ihr Kopf wieder einigermaßen klar wurde. Die Hässlichkeit ihres Grabschers wurde auf einem male scharf hervorgestochen, auch der Rest des Raumes wurde wieder einigermaßen scharf. Warum interessierte das Geschehen auf der Bühne hier bitte keinen?! Achja, die waren sicher alle betrunken, ihre blonde neue Freundin heulte sich auch gerade bei einem Fremden aus. "ELEEENAAAAA!", kreischte sie durch den Saal, während sie sich versuchte loszueisen, doch keine Chance. Als er ihr dann noch eiskalt ins Gesicht rülpste, riss dem Mädchen der Gedulsfaden. "SAMMA WAS FÄLLT DIR FETTWANZ EIGENTLICH EIN!?", brüllte sie ihn an (sooo uncanon 8D) und spuckte dem Kerl ans Rache ins Gesicht. Pah, das war ja allerhand! "KEINE MANIEREN ALSO WIRKLICH!!" Ihre Reaktion schien den Kerl wohl doch zu verblüffen, wodruch sich sein grabschiger Griff etwas lockerte und sie sich loswand. Doch anstatt von der Bühne zu rennen, zog sie ihm die Mütze runter übers Gesicht und schlug dann einmal mit ihrem Fuß in seine Kniekehle und mit ihren Händen in seinen Fettwanz. Störte ihn beides vermutlich wenig, da er so fett war, aber so regte sie sich zumindest ab. Meine Güte!


    Schade Naja, einen Versuch war es wert gewesen. Er hatte noch Dolche gewollt um die eingeschränkte Bewegung etwas wett zu machen, aber vermutlich war es tatsächlich klüger sich nacheinander anzugewöhnen. "Das werden wir ja sehen. Hammer scheint's hier ja nicht zu geben.", meinte Lest herausfordernd und nahm die Axt probeweise in die Hand. Sie war tatsächlich schwerer als Gedacht, obwohl er sich - egal was der Schmied dachte - selbst als kräftig eingeschätzt hatte, der tägliche Umgang mit Monstern verlangte nichts anderes. Ob er sich doch selbst überschätzt hatte? An den Kraftaufwand konnte er sich vermutlich schnell gewöhnen, die fehlende Ausdauer bereitete ihn da schon mehr Sorgen. Doch solange er sich in kein Rudel Monster stürzte sollte es gehen, musste gehen. Mit Dolchen allein würde er sich nie beschützt fühlen, auch Schwerter und Pfeilwaffen waren bei seinem kaputten Arm etwas hoffnungslos. Notfalls müsste er die Waffe zurückgeben, doch dann könnte er sich vor lauter Demütigung nichtmal mehr in die Nähe der Schmiede wagen.


    Lest wollte erst noch etwas zum Sturmgebrüll von Leo erwidern, entschied sich dann jedoch dagegen. Zumal der Schmied tatsächlich auf den Punkt kam - oder einfach nur ungeduldig wurde. Lag ja nicht an ihm, dass er erst um den heißen Brei herumredete. "Eine Kriegsaxt.", meinte er entschlossen, "Und Dolche.", fügte er noch hinzu und hoffte das Leo ihn nicht gleich den Kopf abreißen würde, nur weil er sich zwei Waffen vorgenommen hatte. War ja nicht so als hätte er zuvor nicht darüber nachgedacht und der Schmied sollte es als Vorteil sehen - dann würde er sich so schnell hier immerhin nicht mehr blicken lassen. Bevor Lest anfing zu Erklärungen auszuholen, wartete er Leo's Antwort erstmal ab. Zumal der Schmied sicherlich sowieso kein Verständnis für große Worte hegte.


    Schon hörte er das Poltern des Schmiedmeisters. Offenbar hatte Lest einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt und Leo war mittendrin in der Arbeit für eine neue Waffe. Wobei - wahrscheinlich wäre jeder Zeitpunkt ungünstig gewesen. So wie ihm der Mann gegenübertrat, wunderte es ihn nicht, dass James üblicherweise für den Verkauf zuständig war. Hörte man zumindest. "Schön das die Schmiede nicht schon verfällt.", erwiderte er schlicht. Wer hier die Arbeit verrichtete war ihm persönlich total egal. Im Monstertrainingslager gab es auch tagtäglich genug zu tun - interessierte das jemanden? Nein. Lest fragte sich, woher der Schmied sich das Bild machen konnte ihn als Schwächling zu bezeichnen - nicht das er deswegen beleidigt gewesen wäre, lediglich neugierig, immerhin kannte Leo ihn nicht, auch wenn er sich das wohl anmaßen wollte. Auf eine Diskussion wollte der junge Mann sich jedoch nicht einlassen, es wäre sowieso zwecklos gewesen. "Das Gesuch einer Waffe, was sonst?", antwortete er daher kurz angebunden, zum drumherumreden war ihm seine Zeit zu Schade. "Wenn es Euch beruhigt - das Holzschwert habe ich in meiner Kindheit schon gemeistert." Als mein Arm noch in Ordnung war. Lest sah den Schmiedmeister abwartend an, er zweifelte keineswegs daran, dass Leo ihm gefährlich werden konnte, wenn er wollte.


    Elena schien ebenfalls sofort Feuer und Flamme zu sein - oder nur voller Alkohol. Kaum hatte das Zimtmädchen ihren Drink geleert wurde sie von der Schmiedin auf die Bühne gezerrt. Wuhu waren da schon immer so viele Leute im Raum oder hatten die sich nur verdreifacht? Ob ihr Großvater ihr den Zauber mal beibringen konnte? An drei Orten gleichzeitig zu sein - das wäre ja der Knüller! "Bereit wenn du es bist.", erwiderte Cinnamon und sah aufmunternd zu der blonden Frau, die auch prompt anfing. "MIT MOPSGESCHWINDIGKEIT!", brüllte die Enkelin des weisen Magiers dazwischen. "Feuasalamanda macht Haksn auseinanda macht Haksn wieda zua und... LET'S SIING!"


    Noita hatte es bemerkt, natürlich hatte sie es bemerkt. Wie naiv zu glauben sie könne ihn nicht durchschauen. Er war immer bemüht seine Gefühle zu verbergen, doch genausogut würde es immer Menschen geben, die hinter die Fassade blicken konnten. Oder vielleicht war er auch einfach nicht so gut darin sein Inneres zu verstecken wie er glaubte - oder andere glauben lassen wollte. Noita war klug, eine Lüge würde sie wohl sofort durchschauen. Wobei - es spielte keine Rolle, anlügen konnte er sie sowieso nicht. "Nein ist es nicht.", erwiderte er daher direkt, sah in ihr unschuldiges Gesicht und konnte sich nicht verzeihen, dass sie seinetwegen traurig war. Was dachte er sich nur dabei, sie mit seinen Worten zu belasten?! Ihre zarte Hand an seiner Schulter spürte er in dem Moment gar nicht. "Ist nicht so wichtig." Nicht für dich. Ced vergrub das Gesicht in ihren Haaren. In dem Moment fiel ihm auf, dass es immer noch schneite. Wahrhaftig. Der Schnee schien Trauer und Verlust in seinem Herzen für's erste vertreiben zu wollen. Um Noita nicht noch mehr Sorgen zu bereiten, schob er die negativen Gedanken daher zur Seite, wohlwissend, dass sie später wenn sie sich trennten und er alleine war mit voller Wucht zurückkehren würden. "Noch will ich nicht gehen." Reiner Eigennutz. "Wenn du nichts dagegen hast natürlich, aber.." Er sah ihr wieder in die roten Augen, "Immerhin bist du jetzt dran. Davor gibts kein Pardon und keine faulen Ausreden." Ced stieß sich schnell ab um einige Meter zwischen sich zu bringen. Sicherlich war das Mädchen auch mit allen Wassern gewaschen.

    « Vom Monstertrainingslager.


    Lest kam an.
    Oft schon hatten seine Schritte ins Dorf unweigerlich zur Schmiede geführt. Trampoli war momentan ruhig gelegen und lediglich die Schmiede machte dem Jungen manchmal noch klar, dass der Friede draußen trügerisch war. Die zur Schau gestellten Waffen schienen nur darauf zu warten, benutzt zu werden, doch war Lest bewusst, dass der Schmiedmeister des Dorfes seine erschaffenen Kinder nicht jedem dahergelaufenem Dorfbewohner in die Hand drückte.
    Aber einen Versuch wollte er dennoch mal wagen, auch wenn seine Schwester und er noch nicht lange zu den Bewohnern Trampolis gehörten.
    "Leo?", erkundigte er sich mit leiser, aber fester Stimme, "Seit ihr da?"

    Dia atmete scharf ein, auf so eine pampige Aussage wusste sie erst nichts zu erwidern. Das der Kerl es überhaupt wagte ihr so ungehobelt entgegen zu kommen, sie wollte ja nur freundlich sein! Sprachlos starrte sie den Kerl an und vor lauter Fassungslosigkeit ließ sie sich auch die Bücher aus der Hand nehmen. "Sagmal weißt du nicht was sich gehört?!", sagt sie schließlich empört. "Mag ja sein, aber deshalb leuchtet es mir immer noch nicht ein, warum du dir gleich so viele nimmst. Die Frist zum Ausleihen beträgt sowieso nur vier Wochen und du kannst mir nicht erzählen, dass du alle Rezepte in einem Monat ausprobieren kannst." Dia verschränkte die Arme. "Das schafft nichtmal unsere Küche!" Sie tippelte ein wenig mit den Fingern auf einem Arm, ehe sie hinzufügte: "Oder war dir das nicht klar?"


    (ne sind grüne augne xD)


    Ob sie seine letzten Worte überhaupt wahrgenommen hatte? Bedeutungslos. Die Zeit schien verrückt zu spielen, abwechselnd schneller und langsamer zu laufen. Auf einmal lag Noita in seinen Armen und er wusste kaum wie ihm geschah, wie er sich verhalten sollte. Dann schien die Zeit wieder langsamer zu laufen, als das Mädchen den Kopf an seine Brust schmiegte. Überwältigende Gefühle kamen in ihm hoch, Gefühle die er nicht zuordnen konnte. Sie war so sanft, so weich, so wunderbar - hier bei ihm. Langsam erwiderte er die Umarmung, zog sie näher an sich, spürte ihren schnellen Herzschlag dicht bei seinem. Die Wärme die sie ausstrahlte entfachte eine Hitze in ihm, derer er sich nicht erklären konnte. Ced wagte es kaum zu atmen. Sein Kopf war wie leergefegt, sein Denken nicht mehr durch Vernunft sondern durch Gefühle gelenkt. Er sah wie Noita weinte, warum weinte sie? Der Anblick stimmte ihn traurig, es verlangte beinahe danach sie vor etwas beschützen zu wollen, vor dem was sie belasten mochte. "Nicht..", murmelte er leise und wischte ihr sanft die Träne aus dem Gesicht. Ihre Wangen waren warm, trotz der Kälte hier draußen, trotz seiner kalten Hände. Was mochte in ihr vorgehen - nein, was ging in ihm eigentlich vor? Cedric fühlte sich wie unter Drogen gesetzt und das Gefühl wurde stärker, als sie sich von ihm löste. Kurz wollte er es nicht zulassen, wollte sie nicht gehen lassen, doch die Vernunft nahm wieder überhand. Etwas durcheinander sah er zu dem Mädchen und wartete bis sich der kleine Sturm in seinem Kopf wieder gelegt hatte. Er musste sich zusammenreißen. Sich so gehen zu lassen, war doch sonst nicht seine Art! Daher bekam er ihre Entschuldigung auch nur verzögert mit, wusste spontan nichts darauf zu erwidern. Dankbarerweise wechselte Noita das Thema, kehrte wohl ebenfalls zu sich selbst zurück - und ihrer frechen Art. Ced lächelte etwas gezwungen, weil er immer noch nicht wusste wie ihm hier geschah, doch sie hatte recht: besser sie bewegten sich wieder und machten die Eisfläche unsicher, bevor die Sonne aufging. "Glaubst du wirklich, so schnell kommst du mir davon?", meinte er herausfordernd und versuchte ihr nachzujagen ohne das noch ein gefährlicher Unfall entstand. Doch wirklich warm wurde ihm beim Laufen erstmal nicht, ihre Nähe war da um einiges effektiver gewesen. Cedric drängte den Gedanken bei seite. Was für ein Blödsinn! Kurz sah er hoch zu den Sternen, die sie beobachteten. Es war als schrie der Himmel förmlich, dass er alles sah, alles beurteilte und alles strafte, wo Fehler verschuldet worden waren. Ich hab keinen Fehler gemacht., dachte er verbissen. Cedric wurde langsamer. Aber warum fühlte es sich dann nur so an?
    Ran...


    "Abgemacht!" Cinnamon stieß mit Elena darauf an, verschüttete beim zurücknehmen des Glases jedoch etwas Cocktail. Ups. Sie wischte sich die Hand trocken und rückte ihre Brille gerade. Das konnte ja was werden, Elena mit ihr in der Schmiede. Whahahaha! Ob sie da beide lebend rauskamen? Während Cinnamon noch etwas träge darüber nachdachte, meldete sich die dritte im Bunde mit sanfter Stimme zu Wort. "Sie spricht.", entfuhr es dem Zimtmädchen erstaunt und sah Lily verblüfft an, als hätte sie soeben einen Geist gesehen. "Hörsu das Elena, sie spricht! Freut mich, ich bin Cinnamon!", sagte sie zu der vollbusigen Schönheit. Mittlerweile waren ihre Wangen leicht rot geworden, deren Ursache aber eher der Wärme im Gasthaus, als den beiden Damen zuzuschreiben war. "Wir können nich singen.. glaub ich.. aber wie kann man zu dem Blick schon nein sagen? Kommt schon Mädel's!", frohlockte der Rotschopf und nahm einen weiteren Drink. Das sie die beiden kaum kannte, daran störte Cinnamon sich im geringsten.


    First Post


    Lest schlug die Augen auf und war mit einem Augenblick hellwach. Kein Wunder, es schien bereits hell am Tage zu sein, er war niemand der früh zu Bett ging - oder sagen wir, der früh schlafen konnte. Meist wälzte er sich lange herum, bis endlich der Schlaf ihn segnete, dafür schlief er aber dann auch entsprechend lange. Gut, dass Nolan sich daran nicht störte, solang jeder im Monstertrainingslager seine Arbeit verrichtete.
    Lest liebte die Arbeit im Lager, die Arbeit mit dem Umgang mit Monstern. Auch wenn es Monster waren die sein jugendliches Leben zerstört hatten. Er konnte es nicht vergessen, jedesmal wenn er wieder in die Augen eines der Wesen sah, überkam ihn erneut die Erinnerung. Doch er hatte gelernt damit zu leben und vielleicht mochte er die Arbeit gerade deswegen so: sie zeigte ihm seine Fehler tagtäglich aufs Neue auf und so vergaß er sie nie.
    Der Junge fragte sich, seit wann seine Schwester und er nun schon hier waren. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, doch mochte es erst der erste Winter sein, in dem sie sich momentan befanden. Die Leute aus dem Dorf kannte er auch noch nicht so recht, vielen waren Monster nicht geheuer und er konnte es ihnen nicht verüben.


    Später ging er ins Dorf. »


    « Elfenweg.


    Lily war frühmorgens aus dem Haus gegangen. Das Blondchen war heilfroh, dass sie sich zuvor noch warm eingepackt hätte, denn beim Spazieren durch die Stadt pfiff ihr ein kalter Wind ins Gesicht. Sie hatte keine Ahnung wohin sie sollte. Früher hatten sie Umzüge immer total begeistert, neuer Ort, neues Leben, neue Leute! Neue heiße Kerle vielleicht. Diese Frische die immer reinkam, diese Abenteuerlust. War sie tatsächlich einfach sesshaft geworden? Irgendwann in ihrer Jugend hatte es sie dann doch nach Destiny Valley verschlagen und obwohl das Dorf klein und total öde war, eigentlich, hatte es sie nicht mehr losgelassen. Oder er sie nicht mehr losgelassen. Viele glückliche Jahre, viele kummervolle und jetzt lief sie hier in Riverport umher und wusste nicht wohin mit sich, fühlte sich total verloren. Lily seufzte. Vielleicht sollte sie doch nochmal woandershin - aber wohin? Es gab keinen Ort, ihre alten Freundschaften hatten sich auch oft aufgelöst, viele waren glücklich oder auch weniger glücklich weggezogen. So war das Leben.
    Die Mutter vernahm Kindergeschrei und horchte auf. Yumi, Sakura? Ach Quatsch, auch die beiden waren mittlerweile groß geworden. Ihre beiden kleinen Süßen - die Zeit war so schnell vergangen. Jetzt waren sie erwachsen und brauchten ihre Eltern nicht mehr. Lily seufzte abermals und hielt instinktiv auf das Geräusch der Kinder zu. Sie bog um die Ecke und fand sich auf einem Spielplatz wieder. Einige Elternpaare saßen am Rand und passten auf, dass ihren Schützlingen nichts geschah. Lily setzte sich auf die andere Seite auf eine Bank um mit den Eltern nicht irgendwie in Kontakt treten zu müssen. Nicht jetzt. Am Ende hielten die sie zwar für komisch aber was soll's.
    Das waren noch Zeiten mit kleinen Kindern..


    Dia stolzierte gerade an einen braunen Mann vorbei, um ihr Buch zurück ins Regal zu legen, da krawallte es. Missbilligend drehte sich die junge Frau zu dem lauten Geräusch um - wer hier wusste bitte nicht, dass man in einer Bilbiothek leise sein sollte. Sie sah entsetzt zu dem Bücherhaufen vor dem Kerl. Und wer wusste bitte nicht wie man ordentlich mit Büchern umzugehen hatte! Entsetzt über den begangenen Frevel, ging sie zu dem entstandenen Chaos, wo sie anfing die Bücher aufzuheben und über ihre Buchrücken zu streichen. Danach sah sie den Fremden streng an. "Punkt 1: Niemals Lärm in einer Bücherei. Eine der alten Damen von links bekommt sonst noch einen Herzinfarkt. Punkt 2: Keine Selbstüberschätzung! Nimm nur so viel wie du schaffen kannst. Punkt 3: Einfach auf den Boden! Schandtat seinesgleichen, bete um das Vergehen deiner Sünden, Bücher sind niedergeschriebenes Wissen mein Lieber die tritt man nicht einfach so mit Füßen! Ich hab's genau gesehen, beinahe wäre eines der Exemplare unter deinen Fuß gekommen!" Dia klang wohl alles andere als sympathisch und einladend auf den ersten Blick. Ihre komplette Haltung schrie förmlich die verlangte Antwort »Ja M'am« heraus und sie musste sich wenigstens davon überzeugen, dass der Kerl auch Reue üben würde, sonst passierte es nur wieder! Nachdem sie mit ihren Weiseheiten am Ende war und erkannte welche Bücher er da in der Hand gehabt hatte, wurde ihr Blick ein klein wenig gönnerhafter. "Punkt 4: Es ist immer gut an neue Träume zu glauben. Aber man lernt Kochen auch mit einem Buch, nicht mit zwanzig."


    Cinnamon schüttelte den Kopf, als Elena Weine erwähnte. Näääh. Viel zu herb und vornehm. Wie kam sie nur darauf? "Au ja, das will ich mir ansehen.", verkündete das Zimtmädchen, als der Blondschopf näher auf ihre Arbeit einging. Wurde Zeit das sie sich auch mal etwas Bildung zulegte. Oder so ähnlich. "Ich glaube nicht das es eine gute Idee ist mir ein Schwert in die Hand zu drücken." Sie wollte es nicht zugeben, aber wahrscheinlich würde sie sich nur selbst verletzten. Von Waffen hielt sie eigentlich nicht besonders viel, da mit ihnen oftmals auch Gewalt einher ging. Vielleicht war das auch der Grund warum sie bisher keine Magie erlernt hatte, obwohl ihr Großvater der Gelehrte des Dorfes war. "Zu mir passt denk ich eh keine Waffe.", erwiderte sie daher, "Zumindest fällt mir keine ein." Ob der Waffenexperte ihr hier einen Vorschlag unterbreiten würde? Neugierig wäre sie ja schon. In dem Moment gab die Kellnerin eine Runde aufs Haus raus - Na wenn das so war. Cocktails waren schon eher ihr Ding, schön süß. "Bin schon schwach geworden.", gab der Rotschopf glucksend zur Antwort und griff sich den ersten Drink.