24. Dezember
Heute gibts was besonderes. Die Geschichte hier wird auch in leicht veränderter Form im HM RS gepostet. Ihr findet sie bei Daryls Haus in Sternbach.
Frohe Weihnachten
Daryl saß, wie eigentlich jeden Tag, in seinem im Kellerlabor, das mittlerweile wirklich gut eingerichtet war. Was nicht heißt, dass es ordentlich war, schließlich war er immer noch Daryl, den manch einer als verschrobenen, leicht verrückten Wissenschaftler bezeichnen könnte. Aber ihn kümmert das Gerede nicht, schließlich muss er neue tolle Dinge erfinden.
An der heutigen Tagesordnung stand ein Mittel gegen den Schnee, der seit ein paar Wochen beständig vom Himmel rieselte. Aber er störte das Genie, da so sein automatisierter Laubbläser nicht fertiggestellt werden kann. Deshalb muss das sanfte Weiß weichen.
"Schnee ist Wasser, das den festen Aggregatszustand erreicht hat, indem es auf unter Null Grad Celsius heruntergekühlt wurde... Salz verhindert das bis minus 21,3 Grad, danach gefriert auch das... Aber hier erreichen wir selten diese Temperaturen, also kann es klappen...Salz als Staub in die Atmosphäre und der Schnee dürfte verschwinden..."
Gesagt, getan. Daryl nahm einen Sack Salz aus dem Regal, welchen er in seinen vollautomatisierten Mörser schüttete, der das Salz zu Staub zerrieb.
"Wo habe ich nur... Ah da.."
Die Raketen waren schon für das Neujahrsfest bereitgestellt, weshalb Daryl sie nicht an ihrem angestammten Platz finden konnte.
"So. Die Sprengladung kann ich halbieren, aber dafür muss ich aber die Traibladung erhöhen, um die Tropopause zu erreichen. Dort dürfte die Wirkung des Salzes am größten sein.
Hmm....Einfach die Treibladung von zwei Raketen koppeln. Dürfte am schnellsten gehen..."
Daryl bastelte also seine Anti-Schnee Raketen zusammen, fünf an der Zahl, und begab sich in seinen Garten. Dieser wirkte ganz ordentlich und aufgeräumt, was aber an der weißen Decke aus Schnee lag, die das Chaos des Genies sehr gut verbarg.
Der Start der Raketen verlief reibungslos und die Wirkung setzte bereits wenige Minuten später ein. Zumindest ein Teil der Wirkung. Die Wolken verschwanden zur Gänze, und es zeigte sich eine sternenklare Nacht. Aber es hörte nicht auf zu schneien, auch wenn es nicht ganz so stark wie vorher war.
"Seltsam...Das dürfte doch garnicht möglich sein...Wolkenloser Himmel, aber Schnee? Komisch...Dem werde ich auf den Grund gehen..."
Daryl rannte zu seinem skurrilen Transporter, den er selber gebaut hatte und eine Radionuklidbatterie als Treibstoff verwendete. Also einen Atom Generator. Dieses Fahrzeug hatte mehrere Funktionen, unter anderem einen Kleinwagen, der aus dem Führerhaus bestand, welches sich abkoppeln konnte. Doch Daryl hatte keine Zeit für Umbauten, sondern sprang direkt in den Transporter, der schon für den nächsten Markt mit Kisten beladen war, die seine seltsamen Erfindungen enthielten, welche dort verkauft werden sollten. Aber das war dem Wissenschaftler gleich, denn er wusste nicht wie lange der aktuelle Wetterzustand andauern würde. Und er wollte ihn ja noch genauer studieren, was bei seinem Haus durch die Nähe zum Wald nicht gut möglich war.
Daryl startete das Fahrzeug, was immer mit einer Explosion endete, die das Fahrzeug in Bewegung setzte.
Er fuhr zum südlichen Teil des Dorfes, da dort die Sicht aufgrund der vielen Felder hervorragend war.
Dort sollte er aber nie ankommen.
Etwa auf halber Strecke, mitten im Dorf, vernahm der Wissenschaftler einen Pfeiffton, der immer lauter wurde. Panisch blickte er sich um.
"Was ist das? Der Generator? Ist er undicht? Nein. Den hab ich ja gebaut. Der ist unkaputtbar. Aber was ist das dann?"
Er blickte in den Rückspiegel, des mittlerweile stehenden Transporters, und sah etwas aus dem Himmel direkt auf ihn zufliegen.
Es war eine seiner Anti-Schnee-Raketen, die direkt in den Explosionsantrieb flog und detonierte. Daryl konnte nur noch ein 'Oh Oh' von sich geben, dann hob der Transporter auch schon ab.
"Zu viel Energie...Jetzt fliegt das Ding wieder...Das darf doch nicht wahr sein...Ich kann ich nicht kontrollieren..."
Der Transporter flog über und um das Dorf und rollte sich dabei mehrmals. Dabei fielen jedes Mal ein paar der Kisten mit Erfindungen von der Ladefläche und landeten überall im Dorf.
Nach ein paar Minuten und einigen Runden ließ die Wirkung der Raketenexplosion nach, weshalb das fliegende Fahrzeug sich wieder der Erde näherte. Schnell. Aber das kümmerte Daryl nicht, schließlich hatte er ein hervorragendes Unfallsystem eingebaut.
Kurz vor dem Aufprall ging ein Airbag auf, der sich, anders als gewöhnlich, um den ganzen Transporter legte, und so den Aufprall auf ein leichtes Hopsen reduzierte.Trotzdem wurde Daryl gut durchgeschüttelt. Zum Glück war auf dem Feld nichts angebaut, sonst müsste er sich wieder entschuldigen.
Nachdem der Airbag wieder aufgeräumt und der Wissenschaftler sich auch einigermaßen sortiert hatte, fuhr er nach Hause, da wieder Wolken aufzogen und es stärker schneit.
Zu Hause bemerkte er den Verlust seiner Erfindungen, als sich die leere Ladefläche vor ihm präsentierte. Lediglich ein kleines Kästchen war übrig.
Dieses nahm Daryl mit ins Haus und öffnete es im Wohnzimmer.
Es enthielt die Spieluhr mit "Over the rainbow."
"Toll...Sehr passend..."
Sagte Daryl, während er zu dem Lied aus dem Fenster starrte.
So bekam Sternbach dieses Jahr einen Weihnachtsmann inklusive Geschenken, auch wenn das alles unfreiwillig geschah...