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Fast schon etwas zu ungestüm kam die Elfe dann nach einigen Minuten endlich am See an. Ihre Wangen küsste ein sanfter Rotton und ihre langen Haaren ließen sich vom Wind durch die Gegend treiben. Zwar war die Blondine ganz und gar nicht außer Form, das Laufen sollte ihre geringstes Problem sein, aber das Verschwinden des Instrumentes, welches der Elfin sehr am Herzen lag machte ihr wirklich zu schaffen. Ohne Rücksicht auf die beiden Frauen am See zu nehmen stürmte sie an ihnen vorbei zu dem Ort, an dem sie sich gestern mit ihrer Schwester befand. Außer den aufblühenden Pflanzen und etwas Wasser war hier nichts mehr zu finden. Mit jeder Minute wurde Margaret etwas nervöser und sie konnte ein Gefühl von Hilflosigkeit spüren. Etwas das in ihrem Fall sehr selten vorkam. Immerhin wusste sich die Blondine immer gut selber zu helfen und konnte jederzeit mit einer Lösung aufkommen, die zwar nicht immer dem Wohlsein von anderen gut tat, aber sich, für das Elfenmädchen, als beste Lösung entpuppen sollte. Schnell atmend blickte sie nochmal um sich, bis auf einige Menschen war weit und breit nicht mal eine Spur des verlorenen Gegenstandes. Sie konnte sie nicht verlieren, sie durfte es nicht! Neben Daria, war die Harfe wohl das Einzige auf diesem Planeten was sie glücklich machte. Natürlich könnte sich Margaret eine neue stehlen, hier im Umkreis waren genug wohlhabende Leute, aber das würde bedeuten, dass sie wieder untertauchen müsste und eventuell ihre Schwester wieder zurücklassen musste. Außerdem war es nicht dasselbe, keine Harfe auf der Erde fühlte sie so an wie ihre eigene. Mit zusammengezogenen Augenbrauen und einem sichtlich besorgten Blick flog ihr Blick nochmal über die Landschaft. Es war noch früh, über Nacht sollte keiner hierher gekommen sein und die Blondine war sich ziemlich sicher, dass ihre jüngere Schwester und sie die letzten waren, die den Ort verlassen hatten. Im Ausschlussverfahren bedeutete dies also, dass alle Leute die sich nun am See befanden Verdächtige waren. Menschen die Elfen bestehlen und sie unterdrücken? Das ist nichts neues.
Soweit sie sehen konnte, waren an dem See nur vier Personen. Zwei Mädchen die aussahen, als würden sie bei dem kleinsten Riss in ihrer Kleidung in Ohnmacht fallen würden und zwei eher nicht beachtungswürdige Gestalten die am Wasser saßen. Zu ihrem eigenem Wohl - und vielleicht auch um den Willen ihrer Schwester - entschloss sich die Elfin die Leute nicht zu überfallen. Wenn sie ihre Harfe hatten und Margaret sich ein wenig anstrengte und ihr hübsches Aussehen benutzte, würden sie das Instrument sicher hergeben. Menschen waren immer sehr durchschaubar. Und wenn selbst die Heuchelei nicht helfen sollte, hatte sie immer noch die Option mit ihren Fäusten etwas nachzuhelfen. Gewalt war für Margaret nämlich sehr wohl eine Option!
Nun stand die Elfin dort, in Mitten der Landschaft und hatte die Wahl zwischen Pest oder Cholera. Es war kein Geheimnis das die junge Frau Leute hasste, vor allem Menschen, daher entschied sie sich meistens sie zu umgehen oder sie zu bestehlen. Das entschied sie immer je nachdem ob ein Vorteil aus der Beziehung für sie herausspringen sollte. Um ihr also nicht anzumerken, dass sie nicht gerade etwas nobles im Schilde führte überlegte die Elfin nicht lange und entschied sich auf den jungen Mann und das zierliche Mädchen neben ihm zu zugehen. Sie war überzeugt, dass sie die Menschen im Notfall überwältigen konnte, dass der Mann vor ihr allerdings trainierter als sie war, hätte sie sich nicht denken können. Immerhin stand ihm auch nichts auf die Stirn geschrieben. "Entschuldigt bitte die Störung." Die eigentlich eher herbe Stimme wurde nun sehr weich und hoch. Es war die selbe Stimmlage, welche Margaret benutzte um zu singen oder auch andere Leute zu bezirzen. "Mein morgendlicher Spaziergang hat mich zufällig an den See getrieben und da ich leider noch nicht die Möglichkeit hatte viele Bekanntschaften zu schließen, dachte ich es sei die beste Lösung sich zwei so sympathischen Gesichtern anzuschließen." Aus ihren Lippen formte sich das wärmste Lächeln zu dem sie sich selber zwingen konnte. Margaret war eine gute Schauspielerin, keine Frage und die Tatsache, dass das Gesicht des grünhaarigen Mädchens kaum unter ihren Haaren zu sehen war, störte sie nicht. Natürlich hätte sich die Elfin am liebsten bei so viel Nettigkeit gleich übergeben, aber in Situationen wie diesen musste sie solchen Gefühlen eben standhalten. "Ich hoffe Ihr verzeiht mir meine direkte Art, dürfte ich mich zu Euch gesellen?" Bei der Frage legte sie ihren Kopf leicht zur Seite was dafür sorgte, dass ihre lange blonde Mähne über ihre Schulter strich und nun besser zur Geltung kam. Über die Zeit hinweg blieb ihre Stimme sanft und freundlich, es ließ die Blondine fast wie ausgewechselt erscheinen.