Beiträge von Dystariel

    1939-kiel-pngKiel kommt an, später beim Elefanten

    Bianca und Kyle werden jetzt mal ignoriert, aufgrund des sonst enstehenden Zeitparadoxons.


    << Platz des Volkes

    >> Kiel kommt am Wachposten an


    Etwas gehetzt erreichte Kiel schließlich wieder den Wachposten und hoffte, dass seine Abwesenheit keinerlei negative Dinge nach sich zog. Eigentlich hatte er bei dem schönen Wetter, welches sich heute die Ehre gab, nur einen kleinen Abstecher auf den Marktplatz machen wollen. Zuweilen konnte es hier an der Mauer ein wenig einsam werden. Immerhin kam hier so gut wie nie irgendjemand vorbei. Der Marktplatz hingegen war am späten Vormittag immer sehr gut besucht und daher eine willkommene Abwechslung. Pause hin oder her, die Pflicht rief dennoch! Kiel begann Brodik und seine Schwester Forté zu suchen, doch von beiden fehlte jede Spur. Na klasse. Es ärgerte ihn ein wenig, dass der Wachposten nun offenbar für eine geraume Zeit unterbesetzt gewesen war. Gut, dass wenigstens er nun wieder zurück war.

    Dem Blondschopf huschte ein kleines Lächeln über das Gesicht, als sein prüfender Blick an der Elefantendame hängen blieb. Das Tier war vollkommen ruhig. Ein sehr guter Indikator dafür, dass hier alles in bester Ordnung war und er sich eigentlich gar nicht die Mühe machen musste nach Eindringlingen Ausschau zu halten. Vielleicht war das auch der Grund warum Forté dieses Wesen unbedingt hatte behalten wollen? Er beschloss sich diese Frage aufzuheben und sie später, wenn er ihr doch mal wieder über den Weg lief, danach zu fragen.

    Kiel betrat das Wohnhaus und legte zunächst sein Schwert sorgfältig wieder an, bevor er sich zwei Äpfel aus der Vorratskammer schnappte und die Behausung wieder verließ. Langsam näherte er sich dem großen Tier. “Hier, für dich!”, begrüßte er sie grinsend und streckte ihr einen der beiden Äpfel entgegen, der auch schnell mit dem Rüssel entgegengenommen wurde. In den zweiten Apfel biss er nun selbst hinein und streichelte währenddessen die ledrige Haut des Dickhäuters.

    Erlaubnis hab ich mir eingeholt :)


    Name: Benjamin Havard

    BILD KOMMT NOCH (?)

    dunkle Locken, braune Augen, Brille


    Altersstufe: Teenager

    Geburtstag: 24. August

    Größe: 1,71m

    Familienstand: Ledig

    Familie: Lily [Mutter], Danny [Vater], Sakura [Schwester], Yumi [Schwester], Charlene [Zwillingsschwester]

    Herkunft: Riverport

    Info: Besser hätte man vermutlich kaum aufwachsen können, als es bei Ben und seiner Zwillingsschwester der Fall gewesen war. Er hatte ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern und Geschwistern. Charlie spielte hier jedoch eine gesonderte Rolle. Die beiden waren wie ein Herz und eine Seele, auch wenn sie sich ab und an mal in die Wolle bekamen, was aber irgendwo auch völlig normal war unter Geschwistern. Als Sieger ging jedoch meistens Charlie hervor aufgrund von den eher ruhigeren Charakterzügen ihres Bruders.

    Job: Schüler

    Charakter: Im Gegensatz zu seiner Zwillingsschwester Charlie hatte Ben sich zu einem eher stilleren Teenager entwickelt. Er schätzt ruhige Minuten, ein gutes Buch oder auch die Natur. Das Stadtleben in Riverport fasziniert ihn zwar und er hält sich auch gerne dort auf, aber dennoch liebt er es in Sternbach zu wohnen. Vermutlich war es auch dem Umstand geschuldet, dass seine Eltern damals ein Haus in dem kleinen Ort gekauft und ihre beiden Kinder dort aufgezogen hatten. Ben ist ein sensibler Junge, der jedoch stets offen und freundlich an die Leute herantritt. Ausgelassene Saufgelage sind nicht bedingt sein Fall, auch wenn er sich gerne mit Freunden trifft. Er ist schnell fasziniert von neuen Dingen, betrachtet alles jedoch immer recht skeptisch. Oftmals ist seine Schwester der treibende abenteuerlustige Part, denn Ben lässt sich schnell mal zu Dingen überreden, auf die er eigentlich gar keine Lust oder bei denen er ein ungutes Gefühl hatte. Dies rührt wohl auch daher, dass er durchaus tollpatschig ist. Das Selbstbewusstsein des Jungen ist zwar in einem gesunden Maße vorhanden, doch manchmal überkommen ihn hier und da ein paar Selbstzweifel, selbst wenn es nur um Kleinigkeiten geht. Somit wird er zudem gerne mal in der Gegenwart von besonders hübschen oder kühnen Menschen wortkarg. Trotzalledem hat er einen eigenen Kopf, denkt oft viel und meistens auch viel zu viel über die unterschiedlichsten Dinge nach und bleibt hartnäckig, wenn es um Einzelheiten geht, die ihm sehr am Herzen liegen. Zumindest meistens. Streitereien versucht er eigentlich immer zu vermeiden.

    Vorlieben: ein bisschen Trubel und ländliche Stille in gleichem Maße, Bücher, gehaltvolle Gespräche, weiße Schokolade, Fastfood (gibt es Zuhause nun mal so gut wie gar nicht), Zeit mit Freunden und seinem Zwilling verbringen

    Abneigungen: extreme Saufgelage, Pferde (auf Grund eines kleinen Unfalls in der Kindheit), spontane Aktionen, Streitereien, Obstkuchen, viel Verantwortung übernehmen, Dunkelheit

    Wohnort: Zur Ranch 5 | Sternbach

    Vergeben an: Dystariel  

    Chase kommt an


    “Hmh. … ahja. Nein. .. Mach ich später. … Keine Ahnung wann.” ein schwerer frustrierter Seufzer entwich dem Teenager. Seine Mutter kaute ihm nun schon seit gut 10 Minuten das Ohr ab. Wieso rief sie eigentlich immer in den unpassendsten Momenten an? Dabei hatte er sich einfach nur einen stink normalen Döner in der Innenstadt holen wollen. “Ja, später eben. Ist doch egal!” Noch ein Laut der Frustration, gefolgt von einem ausgiebigen Augenrollen. Mit einem “Muss auflegen, bye.”, würgte Chase schließlich das Gespräch zwischen ihm und seiner Mutter ab. Sofort ließ er das Handy wieder in seiner Hosentasche verschwinden und betrat den kleinen Dönerladen, vor dem er nun gewartet und notgedrungen telefoniert hatte. Nichts ging einem wohl mehr auf die Nerven, als an einem so schönen milden frühen Abend daran erinnert zu werden, dass man sich ja auch um die Hausaufgaben kümmern sollte. Aber es half alles nichts. Wenn er noch länger in Riverport bleiben wollte, musste er wohl oder übel auch nach den Regeln seiner Eltern spielen. Zumindest teilweise. Das unnötige Gespräch hatte seine Laune mal wieder ziemlich in den Keller getrieben. Dabei hatte der Tag so gut begonnen. Ein ausgiebiges Training im Fitnessstudio, gefolgt von einer schönen Dusche, ein bisschen chillen in seinem Zimmer und nun hatte er sich noch schnell eine kleine Mahlzeit gönnen wollen, bevor er den Abend in einem Club verbrachte. Ein Samstag, wie er im Buche stand. Bis auf das lästige Telefonat. Welcher Idiot machte Mitten am Wochenende bitte seine Hausaufgaben?! Er ganz bestimmt nicht. Erst recht nicht, wenn man ihn auch noch daran erinnerte.

    Chase bestellte seinen Döner ohne Zwiebeln und der Knoblauch haltigen Soße, schließlich wusste man ja nie wer sich in den Clubs so herum trieb, und schlenderte nach Erhalt seiner Bestellung auf den alten Brunnen zu, dessen Rand eine ideale Sitzgelegenheit für sein Abendmahl bot. Hier konnte man zudem prima Leute beobachten. Direkt nach dem ersten Bissen stellte der Teenager jedoch mal wieder fest, weshalb er lieber selbst kochte, als Fastfood zu essen. Der Hunger verging ihm nach dem fünften Happen gänzlich, weshalb er die Alufolie wieder sorgfältig verschloss. Blieb jetzt nur die Frage wohin damit. Wegwerfen und ein gutes Restaurant suchen? Oder direkt in eine Bar? Chase fischte das Handy wieder aus der Hosentasche und verschaffte sich einen Überblick über die Restaurants und Bars in der unmittelbaren Nähe.

    1939-kiel-pngKiel bei Maerwen | geht

    Wie zu erwarten missfiel der Magd Kiels etwas direkte Frage, doch immerhin erntete er nur einen entsprechenden Blick und wurde nicht verbal zusammengefaltet. Sie gab ihm sogar eine recht sanfte Antwort, die überraschend kam. Jedoch ging Kiel nicht weiter darauf ein, da er befürchtete ansonsten etwas völlig falsches zu sagen und damit den Geduldsbogen seines Gegenübers endgültig zu überspannen. Insgeheim hatte er es allerdings schon immer seltsam gefunden, dass viele adlige Leute nicht oft nach draußen gingen und wenn dann nur in ihren Gärten umher spazierten. Das klang in seinen Ohren ziemlich langweilig, aber was wusste er schon. So gut wie gar nichts, was den Adel anbelangte. Vielleicht wollte dieser auch gar nicht, dass man verstand, wie sie tickten.

    Die roten Wangen des Blondschopfes begannen noch etwas mehr zu glühen, als seine Gesprächspartnerin auch noch genauer nachhakte, an was er denn wohl zuerst gedacht hatte. Doch auch das ließ er lieber unter den Tisch fallen. Er würde einer Fremden bestimmt nicht unter die Nase binden, dass er an die überaus hübsche Badehausbesitzerin gedacht hatte. Nicht einmal seiner Schwester würde er das erzählen.

    Als das Thema der Monsterangriffe durch eine Frage ihrerseits vertieft wurde, drückte dies Kiels Stimmung. Vielmehr vertiefte sich das Thema wohl in seinem Kopf, als er unwillkürlich in Erinnerungen eintauchte. Einige Sekunden verstrichen, ehe er realisierte, dass die Gesprächspause etwas zu lang wurde und noch eine Antwort von nöten war. “Ich kann mich an zwei erinnern. Zwei scheint nur eine kleine Zahl zu sein, aber jeder einzelne ist ein Angriff zu viel.” Er hob den Kopf und musterte sie für einen Augenblick schweigend. “Es gab in beiden Fällen so einige Verletzte und Tote.” Das letzte Wort, welches über seine Lippen kam, ließ ihn an seine Eltern denken, die er nach dem ersten Angriff nie mehr wiedergesehen hatte. “Von daher wäre so eine vorausschauende Gabe nicht verkehrt.” ein schmales Lächeln warf er zu ihr hinüber, das Ausdruck eines Versuches war, die Stimmung wieder ein wenig zu heben. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt um in trüben Gedanken zu versinken.

    Kiel empfand ihre Antwort als in wenig seltsam, doch zeigte dies zumindest, dass sie eine durch und durch treue Dienerin war. Er selbst würde damit vermutlich nicht zurecht kommen, aber solange sie darin ihr Glück fand, war ja alles in bester Ordnung. Sein Lächeln wurde breiter und wärmer. Es war schön, wenn andere Leute zufrieden mit sich selbst und ihrem Leben waren.

    Ein weiteres Mal wanderte sein Blick über die vielen dargebotenen Dinge am Stand. Diesmal zog ein kleiner Ring seine Aufmerksamkeit auf sich. Er hob ihn an und drehte den Schmuck vorsichtig zwischen den Fingern. Der Händler bemerkte dies und erklärte den beiden freudig, welch gut verarbeitetes Stück dies doch wäre und dass er die Stimmung des Trägers verriet, sofern man ihn an den Finger steckte.

    Frauen standen doch auf Schmuck, oder nicht? Und adlige Damen vermutlich umso mehr. “Was sagst du dazu? Könnte deiner Herrin der Ring hier gefallen?” Kiel ließ das gute Stück in die ausgestreckte Hand der jungen Frau fallen, damit sie es genauer betrachten konnte.

    Derweilen warf er einen Blick auf die Uhr der Kapelle die selbst vom Marktplatz aus gut zu lesen war. Erschrocken stellte er fest, dass schon viel zu viel Zeit vergangen war. Eigentlich hatte er doch vorgehabt nur einen kleinen Abstecher in die Stadt zu machen, verdammt! Seine Pflicht als Wächter wollte er nun wirklich nicht vernachlässigen.

    “Nimm es mir nicht übel, aber ich muss dringend los!”, informierte Kiel die Bedienstete schnell und setzte sich gleich darauf in Bewegung. “Ich hoffe du findest noch was Schönes für deine Herrin!”, rief er ihr noch zu, bevor er im Laufschritt zwischen den vielen Leuten aus ihrem Sichtfeld verschwand.



    >> Kiel verlässt den Platz des Volkes in Richtung Wachposten

    Mir gefällt die neue Ann nicht so gut. Das alte Design hat ihren Charakter so gut wiedergespiegelt .

    Dennoch bin ich total gehyped auf das Spiel ????

    Stimme dir da vollkommen zu! Da war ich schon etwas enttäuscht. Auch wenn ihr Design ansich sehr süß ist. Das Spiel ist allgemein deutlich niedlicher designt, als das Original. Also mal schauen. Evtl passt es ja auch besser rein, als wir auf den ersten Blick denken ☺

    2958-chase-pngChase bei Alma | geht


    Eine spitze Zunge hatte das Mädchen mit den dunklen Locken. Das musste Chase ihr lassen. Er fand das sogar ziemlich erheiternd und lachte daher offen über ihre Bemerkung bezüglich des angeblichen Mörders im Wald. Jedoch stellte sich nur einige Sekunden später heraus, dass dieser gewisse Psychopath wohl doch realer war, als der Teenager gedacht hätte. Ohne Widerrede folgten die Schüler, und somit ausnahmsweise auch mal er, den Lehrern zurück zum Kloster, hinein in den Bus, der wenig später vorfuhr. Immerhin hing er an seinem Leben und da riskierte man lieber nichts. Vielleicht hielt dieses ganze Tohuwabohu seine Mutter ja auch davon ab ihn dazu zu zwingen beim nächsten Schulausflug mitzufahren. Dann hätte das ganze immerhin einen Sinn gehabt. Chase musterte Hina, die im Bus nur unweit von ihm entfernt saß. Nagut, es würde dann zwei Dinge geben, die diesem schrägen Ausflug einen Sinn verleihen würden.


    >> Chase geht, Riverport, Zuhause

    1931-sophia-pngSophia bei Eric in einem Krankenzimmer


    Erics Worte zauberten ein Lächeln auf ihre Lippen, worin auch ihre Erleichterung stand. Erst jetzt fiel ihr die Anspannung auf, die vorher ihren Körper durchzogen hatte. Sophia hatte doch mehr Angst gehabt, dass er sie, trotz ihrer Bitte noch bleiben zu können, nach Hause schicken würde, als ihr überhaupt bewusst gewesen war. Das Lächeln hatte jedoch auch in der Wortwahl des jungen Mannes seinen Ursprung. Es war schwer zu glauben, dass ihm tatsächlich kein anderer Mensch einfiel, mit dem er lieber Zeit verbringen würde, als mit einem Mädchen, was er gar nicht kannte. Beziehungsweise nicht mehr kannte. Aber sie wollte sich auch nicht allzu viele Gedanken darüber machen und freute sich daher lieber schlicht über diese Worte, welche ihr Herz so sehr erwärmt hatten.

    “Nunja …” begann sie auf seinen darauffolgenden Satz einzugehen, legte jedoch eine kurze Pause ein, um die richtigen Worte wählen zu können. “Es ist ja nicht so, als wäre dies meine Absicht gewesen.” Ein kurzer Laut der Belustigung drang aus ihrer Kehle, der keinerlei negativen Ursprungs war. “Vielmehr ein … glücklicher Zufall.” Sie erwiderte das Lächeln ihres Gegenübers. Tatsächlich entsprach der letzte Satz, den sie formuliert hatte, voll und ganz der Wahrheit. So war es doch häufig eher eine dahergesagte Floskel, als ein ernst gemeinter Inhalt. Die Adelstochter war wirklich glücklich darüber, dass sie durch dieses eher unschöne Erlebnis den Menschen wiedergefunden hatte, den sie doch eigentlich schon so lange vermisst hatte. Auch das war etwas, was ihr nach langem Warten und Bangen und dem Unwissen um Erics Verbleib gar nicht mehr bewusst gewesen war. Nannte man das dann Selbstschutz?

    Sophia zögerte zunächst, als Eric ein wenig Platz für sie auf der Bettkante machte und ihr wortlos bedeutete, sich zu ihm zu setzen. Kurz sah sie Richtung Tür, ob jemand beobachten konnte, was in diesem Zimmer geschah. Nicht, dass sie irgendetwas bestimmtes vor hatte! Vielmehr war es wieder diese antrainierte Art des Adels, dass man sich in der Öffentlichkeit gut überlegen musste, was man wo mit wem tat. Sei es nur ein Pläuschchen halten. Doch schnell kam sie zu dem Entschluss, dass es hier vermutlich eh niemanden stören würde. Vielleicht war es ihr insgeheim auch einfach nur völlig gleichgültig. Also ließ sie sich, ohne großartig viel Abstand zwischen ihren Körpern zu lassen, langsam neben ihm auf der Kante seines Bettes nieder. Sofort umfing sie wieder sein Geruch, der auch nach all den Jahren immer noch so vertraut war und sowohl Herzklopfen, als auch ein Gefühl der Ruhe verursachte. Jedoch übertönte das schneller schlagende Herz das Empfinden der Ruhe sofort, als er ihre Hand nahm. Eine sachte Berührung und doch so voller Empfindungen.

    Seine Frage ließ Sophia den Kopf heben, hatte sie doch zuvor auf ihre ineinander gelegten Hände geschaut. Ein etwas seltsamer Ausdruck lag in seinen Gesichtszügen, weshalb die Adelstochter noch ein wenig nervöser wurde. Was wollte er fragen? War es ihm so unangenehm? Hatte er Angst sie zu verletzen? Sollte sie doch gehen? Hatte sie was falsch gemacht? Zögernd nickte sie, als sie bemerkte, dass er offenbar in irgendeiner Form eine Antwort abzuwarten schien. Doch nachdem er seine Frage beendet hatte, war sie froh, dass es doch nicht so schlimm war, wie sie es sich ausgemalt hatte. Ein simples “Hmm…”, verließ ihre Lippen zunächst nur. Sie empfand es für schwierig das jetzt schon einzuschätzen. Zudem wollte sie auch nichts Falsches sagen und ihn am Ende mit ihrer Antwort verletzen. “Ich denke so ganz kann ich das noch nicht abwägen.” erwiderte die junge Dame daher langsam. “Bisher erkenne ich aber ebenso viel Tapferkeit und Einfühlsamkeit wie damals.” Wieder schenkte sie ihm ein ehrliches Lächeln, dass mit viel Anerkennung gefüllt war. “Ich bin sicher diese Dinge haben sich wenn überhaupt nur vervielfacht!”, sie kicherte und hoffte die etwas bedrückende Stimmung in seinen schönen braunen Augen wieder vertreiben zu können. Menschen konnten sich über die Jahre stark ändern, wenn diese viel erlebten oder durchmachten. Das war ihr bewusst. Was sie nicht wusste war, womit Eric die vergangene Zeit seit ihrer letzten Begegnung gefüllt hatte. Genauso wenig wusste er das über sie. Jedoch gab es von ihrer Seite aus nicht allzu viel zu erzählen. Außer, dass sie aus Alvarna mit all den anderen Menschen geflüchtet war. War er auch unter diesen ganzen Leuten gewesen? Und wenn nicht: Warum war er ausgerechnet hier in Trampoli wieder anzutreffen? Sophia zog angesichts ihres stillen Monologs die Stirn etwas kraus. War es in Ordnung diese Frage laut zu stellen, oder drängte sie ihn am Ende damit in eine Ecke, in die er nicht wollte? Wie immer siegte jedoch ihre Neugier: "Darf ich ebenfalls etwas fragen?" Eine kurz, vielleicht etwas zu theatralische Pause entstand, ehe sie weiter sprach. "Kannst du dich daran erinnern, weshalb du hier in Trampoli bist?" Vielleicht war die Frage auch sinnlos. Vielleicht war dies alles bereits vor seinem Gedächtnisverlust passiert und er befand sich aus Gründen hier, die er selbst nicht einmal verstand oder gar wusste

    Sophia bei Eric in einem Krankenzimmer


    Etwas verlegen griff sie nach Erics Arm, den er ihr angeboten hatte. Sachte legte sie ihre Finger in seine Armbeuge und kam nicht umhin zu bemerken, dass die dortigen Muskeln besser trainiert wurden, als sie gedacht hätte. Sophia spürte seine Wärme, und spürte ihr Herz einige Takte schneller schlagen. Sie lauschte dem Klopfen, hoffte, dass er es nicht fühlen konnte. Ja, wer hätte gedacht, dass der Tag so enden würde. Ein Schmunzeln bildete sich auf ihren wohlgeformten Lippen. Eric hatte Recht. Sofort überlegte Sophia was sie denn sonst noch so getrieben hätte, was eigentlich gar nichts zur Sache tat. Das Schicksal hielt manchmal seltsame Überraschungen für seine Kinder bereit. In den Vermutungen der Adelstochter wäre wohl eher der Mond vom Himmel gestürzt, als dass sie so ungeschickt mit einer ganz besonderen Person zusammentraf. Eine verbale Antwort gab sie nicht auf seine Aussage, die vermutlich auch gar nicht erwartet wurde.


    In der Klinik angekommen, gab Sophia den Arm ihrer Begleitung wieder frei. Nicht, weil sie seine Nähe als unangenehm empfand - im Gegenteil. Doch sie wollte vermeiden, dass am Ende noch getuschelt wurde. Vermutlich war es eh schon merkwürdig genug, dass eine Adlige so unbekümmert mit einem im Gesicht übel zugerichteten jungen und vor allem adretten Mann zur Abendstunde in die örtliche Klinik spazierte. Wie es sich gehörte, blieb Sophia nun zurück, als Eric mit einer Ärztin in einem der Räume verschwand.

    Zunächst stand sie etwas verloren in der Nähe des Tresens herum, unsicher, was sie nun tun sollte. Ihr entging nicht, dass die Tür des Zimmers, in dem sich Eric nun befand, offen gelassen wurde. Für einen kurzen Augenblick überlegte sie, ob dies nun hieß, dass sie ebenfalls folgen sollte, doch Sophia verwarf den Gedanken schnell wieder. Selbst wenn dem so wäre: Ihre Erziehung verbot es ihr. Doch es war nicht zu leugnen, dass sie nur zu gern der Versuchung widerstehen würde. Sie wollte wissen, wie es Eric ging. Waren es doch schlimmere Verletzungen als gedacht? Ein Zerwürfnis zwischen Herz und Verstand. Einige Male schielte die junge Dame zur Tür hinüber, sah jedoch schnell wieder weg. Doch irgendwann war die Neugier einfach zu groß und Sophia machte einige leise Schritte Richtung Türrahmen, gerade so weit, dass sie Eric sehen konnte. Sie wusste nicht recht, was sie erwartet hatte, aber dass ihr Retter in der Not dort mit freiem Oberkörper saß, ganz sicher nicht. Ihr Herz stolperte für einige Sekunden. Sie hatte gewusst, dass Eric gut gebaut war. Natürlich hatte sie das gewusst. Immerhin waren sie ein Paar gewesen. Und dennoch beflügelte sie sein Anblick, ließ die Nervosität durch ihren Körper sprudeln.

    Ziemlich spät stellte sie erst fest, dass seine entblößte Haut mit einigen blauen Flecken und Blutergüssen bedeckt war. Zu allem Überfluss öffnete Eric nun die Augen und sah in ihre Richtung. Sofort stieg ihr die Schamesröte in den Kopf, als seine sanften braunen Augen den Blick ihrer violetten Iriden kreuzten. Schnell wandte sie sich ab, dass sie weder ihn noch er sie sehen konnte. Die Adelstochter schlug die Hände an den Kopf. Oh verdammt! Hoffentlich würde er jetzt nicht schlecht von ihr denken! Welch’ närrisches Verhalten von ihr! Sie kam sich so unglaublich kindisch vor. Nicht nur, weil er sie ertappt hatte, sondern auch, weil sie die malträtierten Stellen nicht sofort bemerkt hatte, obwohl diese alles andere als leicht zu übersehen waren. Sorge machte sich wieder in ihrer Seele breit. War er doch stärker verletzt?

    Die restliche Zeit der Behandlung verbrachte Sophia direkt neben dem Eingang mit dem Rücken zur Wand. Unruhig wartete sie darauf, dass die Ärztin das Zimmer verließ. Dann endlich bat man sie herein. Mit zögernden Schritten und ihrer Sorge um ihn direkt ins Gesicht geschrieben, trat sie nun neben ihn. Die Adelstochter wollte etwas sagen, konnte allerdings auch keine Worte finden, doch ihr Gegenüber kam ihr glücklicherweise sowieso zuvor. Stumm nickend nahm sie Erics Erklärung zur Kenntnis. Seine folgenden Worten brachten die junge Dame jedoch halb aus der Fassung. Nach Hause gehen?! Wie sollte sie ruhigen Gewissens allein nach Hause gehen, wenn er hier in der Klinik lag? Wegen ihrer Tollpatschigkeit! “N-nein!”, platzte es daher etwas ungestüm aus ihr heraus. Schnell realisierte sie ihr unschickliches Verhalten, räusperte sich kurz und schlug die Augen nieder. “Entschuldige … nein. Ich möchte dir gern noch ein wenig Gesellschaft leisten.” Langsam hob sie den Blick wieder und sah ihm in die Augen. “Sofern du es gestattest.”, fügte sie noch mit einem kleinen Lächeln hinzu. Schnell kehrte jedoch der sorgenvolle Ausdruck zurück. “Hast du Schmerzen? Kann ich etwas für dich tun?” Hoffentlich gab es etwas, was sie für ihn tun konnte. Sophia wollte sich gerne so gut es ging für seine Hilfe revanchieren.

    Chase bei Alma in der Nähe des Sees


    Hina war also der Name des Mädchens, das Chase zu gern noch etwas genauer kennenlernen würde. Kurz warf er wieder einen flüchtigen Blick zu ihr hinüber. Zumindest hatte er das geplant, doch die beiden Blondinen waren nicht mehr dort, wo seine Augen sie vorher entdeckt hatten. Folglich ging er schnell wieder dazu über seine neue Bekanntschaft zu mustern.

    "Ein hübscher Name für ein hübsches Mädchen.", kommentierte Chase ihre namentliche Vorstellung. Dabei lag ein süßes Lächeln auf seinen Lippen.

    Dass die gute Alma zur Familie gehörte, die die Strandbar in Riverport führte, überraschte Chase durchaus, was sich auch sofort unwillkürlich in seinem Gesichtsausdruck zeigte. Zumindest ging er davon aus, dass es sich um die Strandbar handelte, die doch recht beliebt in der Stadt war. "Die Lulucoco Strandbar?", hakte er dennoch bei seiner Mitschülerin nach. Gewissheit konnte nie schaden. Alsbald umspielte ein seichtes Grinsen seine Mundwinkel, als er begann einen weiteren Gedankengang in Worte zu fassen: "Und? Kann ich damit rechnen einmal in dein adrettes Antlitz zu sehen, wenn ich mich dort blicken lasse und einen Drink bestelle?"

    Nach einer kleinen Gesprächspause erhob Chase sich und sah sich um. Er hatte keine Muße mehr hier sinnlos herumzusitzen geschweige denn das dämliche Bild zu zeichnen. "Lust auf einen Spaziergang?", fragte er das Mädchen mit den dunklen Locken und deutete mit dem Kopf in Richtung Wald. "Oder hast du Angst dem super fiesen Mörder zu begegnen?" Eine sehr herausfordernde Frage, die er Abschnittsweise besonders sarkastisch betone. Serienmörder, pff. So ein Käse. Mit Sicherheit wollten die Lehrkräfte eh nur erreichen, dass sich keiner von der Gruppe entfernte und tischten den Schülern deshalb Ammenmärchen auf. Chase hatte kein einziges Wort von diesem Mist geglaubt, war aber zugegebenermaßen doch neugierig, wie Alma darüber dachte. Mädchen waren ja schon etwas schreckhafter, oder nicht?

    Sophia bei Eric vor der Taverne


    Natürlich wollte Eric wissen, was sie mit ihren doch recht unklaren Worten gemeint hatte. Warum war ihr nicht vorher in den Sinn gekommen, dass er nachhaken würde? Sophia bereute nun ein wenig, dass sie ihre eventuelle Mitschuld laut ausgesprochen hatte. Jedoch war es nur fair ihn an ihren Gedanken diesbezüglich teilhaben zu lassen. Immerhin ging es hier nicht nur um sie. “Nun … meine Erinnerungen sind ein wenig trüb,” begann sie vorsichtig. Genau genommen waren es nicht ihre Erinnerungen, die etwas unklar waren, sondern die Stücke an Gedanken und Empfindungen, ab die sie sich von damals erinnern konnte. “Ich benötigte etwas Abstand von … allem. Ich hatte mich für einige Zeit in meine privaten Räume zurückgezogen.” Ein verlegenes Lächeln zierte ihre Lippen. Es kam ihr so unwirklich vor, dass sie sich damals für mehrere Wochen in ihrem Zimmer regelrecht verschanzt hatte. “Mir ging es nicht so gut.”, fügte sie noch hinzu, machte wieder eine kurze Pause, ehe sie weiter sprach. Ihre Augen lösten sich von den Pflastersteinen und suchten seinen gutmütigen Blick. “Als ich dich gesucht habe, warst du auf einmal unauffindbar. Und ich … ich war wütend. Und enttäuscht.” Einige Tränen sammelten sich in ihren Augen, doch die Adelstochter versuchte sie wegzublinzeln und schüttelte leicht den Kopf. “Ich schäme mich heute für meinen Egoismus. Vermutlich warst du nicht minder verletzt. Und vielleicht …. “ ein tiefer Atemzug ihrerseits unterbrach den Redefluss für einen Moment. “Vielleicht bist du deswegen fortgegangen. Vielleicht hätte ich verhindern können, dass du dich an nichts erinnerst. Vielleicht … “ sie brach ab. Dieses Gestammel führte doch zu nichts. Sie war definitiv nicht diejenige, die das Mitleid hier verdient hatte.

    Sophia erhob sich von der Bank, strich etwas gedankenverloren einige kleine Unebenheiten aus dem Stoff ihres Kleides. Sie war froh, dass Eric seine Verletzung in der Klinik untersuchen lassen wollte. Ein etwas zaghaftes Nicken folgte. “Ich möchte dich begleiten.” Immerhin war es ihre Schuld, dass der arme Kerl so zugerichtet worden war. Wie hätte sie ihn da allein mit diesem Problem lassen können? Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie ihn erneut musterte und einige Schmetterlinge sich in ihrer Magengegend bildeten. Auch mit einem geschwollenem und halb blutigem Gesicht war dieser Mann immer noch eine Augenweide.



    (Du kannst die beiden auch direkt zur Klinik posten oder wo auch immer hin, wenn du willst!)

    Sophia bei Eric vor der Taverne


    Ein wenig enttäuscht war Sophia schon, als sich herausstellte, dass Eric ihr keine Antwort auf ihre Frage geben konnte. Doch Sophia bemühte sich dieses Gefühl nicht zuzulassen, denn sie war sich bewusst, dass sie ihm das nicht übel nehmen durfte. Man sah ganz deutlich, dass er es sehr bedauerte, dass er sich nur zu gerne erinnern würde. Sie konnte sich vermutlich nicht einmal vorstellen, was das für ein vernichtendes Gefühl war. Diese verdammte schwarze gähnende Lücke inmitten der eigenen Erinnerungen. Sophia hatte Mitleid mit ihm und das Gefühl ihn einfach ganz fest zu umarmen und nie wieder loszulassen, erstickte sie fast. Ja, sie hatte sich sehr verletzt gefühlt, nachdem Eric verschwunden war. Aber vielleicht hatte sie ja selbst auch Schuld daran? Vielleicht hätte sie etwas tun können? Ganz dunkel konnte sie sich daran erinnern, dass sie ein wenig Abstand von ihm benötigt hatte. Warum, wusste sie selbst nicht mehr. Und als sie wieder mehr Nähe zu ihm gesucht hatte, war Eric einfach wie vom Erdboden verschluckt gewesen. Vielleicht hatte sie auch alles kaputt gemacht? Plötzlich fiel ihr wieder Bianca ein und ihre offenbar heimliche Liebe. Was wenn sie damals ähnlich gedacht hatte wie ihre Cousine? Oder hatte ihr Vater so gedacht? Aber eigentlich schien ihr das viel zu absurd.

    Die Adelstochter schloss für einen Moment die Augen und versuchte diese düsteren Gedanken zu verscheuchen. “Ich weiß nun, dass du nichts für dein Verschwinden kannst.”, begann sie leise, “das genügt mir schon.” Langsam schlug sie die Lider wieder zurück, suchte seinen Blick. Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem etwas müden, aber ehrlichen Lächeln. Doch es verschwand recht schnell wieder, als ihre Überlegungen von vorhin wieder zurückkehrten. “Vielleicht … trage ich teilweise eine Mitschuld. Wer weiß.” Sophias Lächeln kehrte zurück und nun widerstand sie dem Drang Eric in den Arm zu nehmen nicht mehr. Vorsichtig legte sie die Arme um seinen Hals, vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter. “Ich möchte dir gern helfen dich an mehr zu erinnern...”, murmelte sie und wusste nicht mal, ob die Worte überhaupt den Weg an sein Ohr gefunden hatten. Sein Duft ließ ihr Herz schneller schlager, sie fühlte sich leichter. Doch sie ließ recht schnell wieder von ihm ab, da sie sich nicht sicher war, inwieweit das in Ordnung für ihr Gegenüber war. “Verzeih mir.”, entschuldigte sie die erzwungene Körpernähe und lächelte etwas beschämt. Sophia musterte erneut seine geschwollenen Gesichtspartien. “Ich denke jemand sollte sich um deine Blessuren kümmern.” Ja, sie wusste, dass sie das bereits vor einigen Minuten angemerkt hatte, doch es war in der verstrichenen Zeit nicht minder wichtig geworden.

    Kiel bei Maerwen


    Kiel lächelte, als die etwas grantige Dame endlich einwilligte, dass er ihr half. Zwar war es nur eine sehr leise Zustimmung gewesen, aber immerhin! Es freute ihn wirklich, denn er griff anderen Leuten sehr gern unter die Arme. Nicht zuletzt, um sich auch ein klein wenig selbst zu beweisen. Mit diesem ganzen Wahrsagerhandwerk hatte er bisher nicht viel am Hut gehabt und es schadete ja auch nicht neue Dinge zu lernen.

    Interessiert lauschte Kiel also, was für die sogenannte Herrin denn am meisten von Belang war. “Hmm Beziehungen …? Ist sie denn verliebt oder sowas?”, überlegte er laut. Als ihm auffiel, dass seine Zunge schneller gewesen war, als sein Verstand, hoffte er einfach, dass diese Frage nicht zu unhöflich war. Immerhin war es eine sehr persönliche Frage. Aber selbst reiche oder wohlhabende Damen verloren doch auch mal ihr Herz an jemand anderen, oder nicht? Zwar wirkten die gut Betuchten der Stadt immer etwas abgehoben, von der Adelsfamilie mal ganz zu schweigen, aber dennoch waren sie am Ende auch nur Menschen. Jedenfalls ging der Blondschopf immer noch davon aus, dass sein Gegenüber die Magd einer nicht allzu armen Familie war. Wer sollte sich sonst Bedienstete leisten können?

    Kiel ließ seinen Blick sorgfältig über den Tisch des Händlers schweifen. Ein sehr buntes aber kleines Stoffsäckchen weckte seine Neugierde. Viel mehr noch die kleinen mit Mustern bemalten Steine daneben. Vorsichtig hob er eines auf und drehte es einige Mal hin und her. Nein Moment, das waren keine Steine. “Das sind … Knochenstücke..”, stellte er etwas erschrocken fest. Hoffentlich von Tieren? Der Gedanke daran, um was es sich hier sonst handeln könnte, ließ ihn etwas bleich im Gesicht werden. Er zuckte ein wenig zusammen, als seine Begleitung ihn plötzlich aus seinen Gedanken riss und nach seinen eigenen Interessen fragte. Schnell legte er das kleine Knochenstück zurück und räusperte sich kurz. “Also… darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.”, gestand er. Gab es etwas, dass er gern wissen wollen würde? Es dauerte nicht lange bis Julia in seinem Kopf auftauchte. Sofort kehrte die Farbe, die vorher aus seinem Gesicht verschwunden war, wieder zurück. “Ä-ähm. Spontan fällt mir nichts ein!”, sagte er hastig und eine etwas unangenehme Pause entstand. “Obwohl…”, begann er wieder leise, “ es wäre praktisch Angriffe von Monstern vorhersehen zu können.” Nachdenklich betrachtete er eine kleine Glaskugel auf dem Tisch, die in der Mitte in in einem mystischen Blau-Violett schimmerte. Mit fester Stimme fügte er noch hinzu: “So könnte man weitere verheerende Angriffe auf die Stadt verhindern.”

    Kiel hob den Kopf und sah wieder die Dame neben sich an. “Und selbst?” Das interessierte ihn nun wirklich brennend!

    Chase bei Alma in der Nähe des Sees


    Die zunächst einsilbige Antwort seiner neuen Gesprächspartnerin zauberte ein seichtes Grinsen in das Gesicht des Jungen. Sport war immer gut. Schwimmen war zwar jetzt nicht unbedingt sein Ding, aber auch egal. Wenn allerdings noch mehr solcher adretten Mädels diesen Sport in der örtlichen Schwimmhalle betrieben, wäre es vielleicht doch keine allzu schlechte Idee es nochmal damit zu versuchen. Bei der folgenden Bemerkung über den See, lupfte Chase jedoch eine Augenbraue. Wärmer? Wie warm wollte sie es denn bitte haben? Das war hier doch kein Whirlpool. Der Teenager verkniff es sich jedoch diesen stummen bissigen Kommentar laut auszusprechen. Immerhin wollte er die dunkle Schöne nicht vergraulen.

    Schnell waren seine Gedanken wieder bei den beiden Blondinen in der Ferne, als das Gesprächsthema drehte. Hina und Alessa also. Soso. Den Namen Hina hatte er bereits von Melanie im Bus gehört, aber dennoch wusste er immer noch nicht welche von beiden nun wie hieß. “Mhm, ja. Ich hatte schon das Vergnügen.”, beantwortete er ihre Frage, während sich ein pikantes Lächeln um seinen Mund formte. Normalerweise gab er nicht so viel auf Namen, aber er wollte wissen wie das Mädchen hieß, mit dem er gestern einige heiße Minuten verbracht hatte. Eine 50-50-Chance war ihm etwas zu riskant, denn immerhin waren Mädchen schnell beleidigt, wenn man sich deren Namen falsch einprägte. “Wer ist wer?

    Natürlich folgte dann noch die kleine Vorstellungsrunde. Seine Klassenkameradin hier schien recht direkt zu sein, was er durchaus schätzte. Er gab ihr nicht sofort eine Antwort, musterte sie stattdessen für einige Augenblicke. “Chase.” Eine kurze Pause in der er überlegte, ob er die Frage zurückgeben sollte, sich aber recht schnell dafür entschied: “Und das südländische Fräulein nennt sich…?”

    Zumindest ging er davon aus, dass sie entweder einen Elternteil hatte, der nicht von hier war oder, dass sie sogar selbst in einem wärmeren Land geboren wurde. Vielleicht mochte sie deshalb ja auch das Wasser zum schwimmen eher Badewannen-warm? “Sag mal, bist du in Riverport geboren?” Vielleicht kannte sie ja auch noch einige gute Bars, die er noch nicht entdeckt hatte, sofern sie in der Stadt aufwuchs. Wenn nicht, kannte er ihr Herkunftsland. Egal wie ihre Antwort ausfiel - das Gespräch würde kein jähes Ende finden. Angesichts der Tatsache, dass Chase sich gerade auf Grund des Aufenthaltsortes langweilte, war das schon wichtig. Irgendwie musste man sie Zeit ja rum kriegen

    Sophia bei Eric vor der Taverne


    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass Eric sich ihr näherte. Sie wich seinem Blick immer noch aus, auch wenn sie ebenfalls bemerkte, dass er diesen suchte. Warum wusste sie selbst nicht so genau, aber vermutlich war sie sich einfach nicht sicher, ob sie am Ende nicht noch vor lauter Emotionen in Tränen ausbrechen würde. Statt in seine gutmütigen braunen Augen zu blicken, fixierte sie also seine Hände, die nun nach ihren griffen. Die Adelstochter erwiderte die Geste automatisch, drückte seine warmen Finger, um Halt für ihre wirbelnden Emotionen zu finden.

    Sie spitzte die Ohren, als Erics nach einer längeren Pause erneut die Stimme erhob. Innerlich hatte sie sich bereits darauf vorbereitet, dass er ihr nun gestehen würde, dass er sich an keine einzige Sekunde erinnerte, die sie zusammen verbracht hatten. Sie hatte sich für einen erneuten Stich im Herzen gewappnet, für diesen negativen Satz, den sie erwartete. Doch stattdessen sprach er ihren Namen aus.

    Überrascht hob die junge Dame fast schon ruckartig den Kopf und sah in sein Gesicht, welches die selbe Emotion widerspiegelte. Eric konnte sich an ihren Namen erinnern! Zwar war es nicht allzu viel, aber dennoch flutete Erleichterung ihren Körper. Ein paar Tränen stiegen ihr nun doch in die Augen, doch sie blinzelte diese schnell weg und nickte euphorisch, als er ihren Namen wiederholte. Vielleicht bestand ja Hoffnung, dass er sich auch an andere Dinge erinnern würde? Dieser Gedanke stimmte die Adelstochter deutlich fröhlicher.

    Bei Erics anschließender Frage musterte sie ihn für einen Augenblick eingehend. Erinnerte er sich an etwas oder hatte ihre Mimik und Gestik einfach wie ein offenes Buch gelesen. Da er nicht weiter sprach, war wohl eher letzteres der Fall, was Sophia eigentlich auch nicht wunderte. Sie war noch nie gut darin gewesen ihre Emotionen zu verstecken. Ein rötlicher Schimmer legte sich auf ihre blassen Wangen und sie schlug die Augen nieder, sah wieder auf ihre Hände, die immer noch von seinen gehalten wurden. Schneller schlug das Herz in ihrer Brust, als sie an einige innige Momente dachte, die so unendlich lange her zu sein schienen. “Ja wir … waren ein Paar.” Eine kurze Pause entstand. “Dann bist du plötzlich verschwunden. Ich hatte keine Ahnung wohin du damals gingst oder wann du zurückkehren würdest.“ Oder warum du mich ohne ein Wort allein gelassen hast, fügte sie im Kopf hinzu, doch schämte sich in der nächsten Sekunde für diesen Gedanken, denn immerhin kannte sie nun so halbwegs den Grund dafür. Doch das war es, was sie damals gedacht hatte. Die Frage, die sie sich ständig immer wieder gestellt hatte. Sophia hob den Kopf und sah in wieder an. “Wo bist du gewesen?” in diesen wenigen Worten lagen alle Empfindungen, die sie damals gehabt hatte. Frust, Trauer, Verwirrung, Einsamkeit. Aber auch ein wenig Erleichterung darüber nun endlich Licht ins Dunkel zu bringen. Zumindest hoffte sie darauf.

    Sophia bei Eric vor der Taverne


    Es irritierte Sophia, dass Eric sie wie ein verschrecktes Reh musterte. Hatte er ihr überhaupt zugehört? Hatte sie doch zu leise gesprochen und er rätselte noch über den Inhalt ihrer Worte. Als die junge Dame sich entschied ihre Frage noch einmal zu wiederholen, stellte er ihr eine Gegenfrage, die sie nun völlig verunsicherte. Ob sie sich kannten? Völlige Verwirrung zeichnete sich in ihren Zügen ab. Ihre violetten Augen huschten über jede Zentimeter seines Gesichtes. Hatte sie die Pointe verpasst? Die Adelstochter öffnete ein paar Mal leicht den Mund, schloss ihn jedoch imm wieder, da einfach nicht die richtigen Worte in ihrem Kopf vorhanden waren. Als ihr Gegenüber dann auch noch den Blick abwandte, wurde sie noch unruhiger. Nervosität umspielte ihn. Das war kein Scherz gewesen, oder doch? Er wollte sie einfach nur auf den Arm nehmen, richtig? Richtig? Doch seine nächsten Worte fegten jeden Gedanken an einen provokanten Witz davon. Ihr Herz stolperte für einen Moment. Er hatte was…?

    Nun starrte Sophia ihn gänzlich entgeistert an. Schon das zweite Mal in so kurzer Zeit. Langsam ließ sie ihre Hände sinken. Er hatte sie einfach vergessen? Sie steckte das Taschentuch mit leicht zittrigen Händen zurück an seinen Platz. Er hatte vergessen, dass es sie in seinem Leben gegeben hat? Wie von selbst ließ sich ihr Körper erneut auf die Bank sinken, ihre Augen entzogen sich seinem Blick indem sie diese auf die Pflastersteine unter ihren Schuhen richtete. Er hatte vergessen, wie sehr sie seine Nähe genossen hatte? Jeden Kuss? Jede zärtliche Berührung? Jedes Gefühl…? Es war alles so lange her, sollte doch eigentlich Schnee von gestern sein und doch schmerzte sie der Umstand sehr.

    Sophia schloss die Lider für einen Moment. Sie wollte versuchen sich ihr Gefühlschaos über diese Nachricht nicht anmerken zu lassen. "Ja wir … kennen uns.", war also die Antwort auf seine Frage. Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen, was allerdings etwas schwermütig wirkte. Sollte sie ihm sagen, dass sie ein Paar gewesen waren? Wieder studierte sie sein hübsches Gesicht. Er wirkte jetzt schon so bedrückt. Würde ihm das nicht noch mehr zusetzen? Mal wieder fand sich keine Antwort auf ihre stummen Fragen. "Kannst du dich an absolut gar nichts erinnern?" Vielleicht half ihr seine Antwort ihre eigene zu finden.

    Chase bei Alma in der Nähe des Sees


    Chase hörte jemanden auf sich zukommen. Seine Hoffnung, dass dieser jemand einfach wieder von dannen ziehen würde, verpuffte direkt mit dem Klang ihrer Stimme. Offenbar wollte da jemand ein Pläuschen anfangen. Widerwillig öffnete er daher seine Augen, um erstmal zu checken, ob es sich überhaupt lohnte mit der Person zu reden, oder nicht. Immerhin schien sie genauso wenig von dieser Aufgabe begeistert zu sein wie er, was ihr schonmal Pluspunkte gab. Die beiden Mädchen von gestern waren es jedenfalls nicht. Das hätte Chase an der Stimme erkannt und außerdem waren die bestimmte sowieso immer zu zweit unterwegs. Was sein Blick dort auffing, gefiel ihm allerdings, weshalb sich ein seichtes Lächeln auf seinen Lippen bildete und er sich wieder in eine Sitzposition aufrichtete. Die Sonne war ihm langsam sowieso zu heiß auf der ungeschützten Haut, weshalb er in der selben Bewegung sein T-Shirt angelte und es sich wieder überzog. Auf Sonnenbrand hatte er nun auch keine Lust.

    Chase musterte das Mädchen für einen Moment. Ja, sie war definitiv die Dritte der kleinen Gruppe um sein Betthäschen von gestern. Vielleicht bekam er durch sie noch etwas mehr über dieses heraus.

    Ihre letzte Frage beantworte er mit einem knappen: "Zum Beispiel?" Ein seichtes Grinsen zierte seine Lippen, dann ließ er seinen Blick ein bisschen wandern und entdeckte die beiden Blondinen, die fröhlich posten und Fotos schossen. "Keine Lust auf Fotoshooting?", fragte er die Teenagerin neben ihm, deutete dabei mit dem Kopf in Richtung ihrer Freundinnen und beobachtete sein Objekt der Begierde weiterhin. Bei der Aussicht hatte er glatt fast doch Lust diese malen.

    Die seltsame Person im Wald bemerkte er gar nicht, da sich die Bäume in seinem Rücken befanden.

     Sophia bei Eric, später mit ihm draußen vor der Taverne


    Sophia konnte nicht sagen wann sie das letzte Mal solche Furcht verspürt hatte. Die Feststellung gegenüber diesem Kerl völlig ohnmächtig zu sein, schnürte ihr die Brust so fest zusammen, dass sie das Gefühl hatte keine Luft mehr zu bekommen. Sie suchte nach Worten, Gedanken, nach irgendetwas, dass sich in ihrem vor Panik blanken Kopf greifen ließ, aber da war nichts. Nichts außer Angst, die sie am ganzen Leib zittern ließ. Abrupt wandte sie den Kopf, um denjenigen zu sehen, der sich gerade in die Situation einmischte. Seine Stimme wärmte ihr Herz und eine seichte Woge der Erleichterung empfing sie, bevor sie überhaupt realisierte, wer sie da gerade vor allem weiteren bewahrte. Wieder Eric. Hatte er alles beobachtet? Bevor Sophia darüber weiter nachdenken konnte, ließ der betrunkene Unhold ihren Arm los und griff in der selben Sekunde nach ihrem Retter. Ihr Herz sackte ein ganzes Stück tiefer. “Nein nicht!”, flehte sie schon regelrecht, aber jetzt schien keiner mehr Notiz von ihr zu nehmen. Was sollte sie tun? Konnte sie überhaupt etwas tun? Sophia suchte Erics Blick, unfähig selbst einen klaren Gedanken zu fassen. Dieser bedeutete ihr nur kaum merklich die Taverne zu verlassen. Ein leises “aber ich...” kam über ihre Lippen, als ihr klar wurde, dass sie in dieser Situation sowieso keine Hilfe war und vermutlich alles nur noch schlimmer machen würde, als es eh schon war. Tränen der Verzweiflung begannen ihre Sicht zu trüben. Sophia gab sich einen Ruck und rannte so schnell es ihr möglich war hinaus aus dem Gebäude. Nicht unweit entfernt ließ sie sich völlig kraftlos auf eine Bank sinken. Sie zwang sich einige Mal tief ein- und auszuatmen. Langsam verebbte das Zittern ihrer Muskeln, der Herzschlag wurde etwas ruhiger, doch die Sorge um Eric wuchs. Dennoch traute sie sich nicht sich der Eingangstür noch ein weiteres Mal zu nähern. Sophia fühlte sich plötzlich unendlich müde und erschöpft angesichts der ganzen emotionalen Aufruhr. Sie zog die Beine zu sich hoch, umfasste diese mit beiden Armen und lehnte die Stirn an ihre Knie.

    Wenig später wurde die Tür der Schänke aufgestoßen, die Rüpel hinaus gestoßen. Sophia machte sich nicht die Mühe den Kopf zu heben und hoffte einfach nur, dass sie unbemerkt blieb. Doch sie hörte Schritte. Und Erics Stimme, die eine Frage nach ihrem Wohlbefinden an sie richtete. Die Adelstochter hob den Kopf. Ein halb erstickter Laut des Entsetzens drang aus ihrer Kehle, als sie das Blut in seinem Gesicht sah. Und dann fragte er tatsächlich, ob es ihr gut ging?! Mit bebenden Händen fischte sie das schneeweiße Taschentuch aus ihrem Ärmel, stand auf und tupfte vorsichtig das Blut von seiner Stirn sowie von seiner Lippen. Unwillkürlich dachte sie daran welch schöne Form sein Mund hatte. Doch als ihr auffiel, dass sie viel zu lang gestarrt hatte, schlug sie schnell die Lider nieder. Ihre nervösen Finger spielten mit dem Taschentuch, welches jetzt nun stellenweise mit seinem Blut befleckt war. Auch wenn Sophia nicht recht wusste, was sie sagen sollte, versuchte sie dennoch ein paar Worte zu finden, um wenigstens ihrem Dank Ausdruck zu verleihen: “Eric ich … “ eine kurze Pause entstand. “Ich danke dir. Ich weiß nicht, was ich ohne dein furchtloses Handeln getan hätte. Ich bin dir wohl einen großen Gefallen schuldig.” Sophia sah nun wieder in sein Gesicht, musterte seine Augen, deren braun sie schon immer sehr gemocht hatte. “Möchtest du das nicht lieber von einem geschulten Auge ansehen lassen?”, fragte sie vorsichtig, als ihr Blick hinauf zu seiner Stirn wanderte. Sorge schwang nun auch in ihrer Stimme mit. Ein überaus schlechtes Gewissen plagte die Adelstochter. Zwar hatte sie sich oft vorgestellt wie es denn so sein mag, falls sie jemals wieder auf Eric treffen würde, doch so hätte das alles in ihrer Vorstellung wohl nie und nimmer ausgesehen.

    2958-chase-pngChase allein in der Nähe des Sees


    Eigentlich hätte er es ahnen müssen, dass solche Gruppenausflüge teil der Unternehmung werden würden. Vielleicht hatte er es auch getan. Ganz tief in sich drin und gehofft, dass es nicht dazu kommen würde. Aber siehe da nun war er hier zwischen seinen Mitschülern und stapfte müde und schlecht gelaunt zwischen Bäumen umher. Ein Wunder, dass die beiden Witzfiguren am vorderen Ende der Gruppe nicht noch rote Halstüchlein verteilt hatten, um den Pfadfindereindruck perfekt zu machen. Wie lange sollte diese Wanderung überhaupt noch dauern? Die penetrante Stimme der Lehrerin war nicht gerade Balsam für seinen immer noch leicht brummenden Schädel. Zwar hatte Chase nach dem ganzen Wein und dem überaus befriedigendem Sex mit dem blonden Mädchen, dessen Name er immer noch nicht wusste, wie ein Baby geschlafen, doch viel zu früh wurden sie aus den unbequemen Betten gescheucht.

    Das einzig gute war gerade, dass es unter den dichten Baumkronen recht kühl war und den Marsch an diesem heißen Sommertag somit erträglicher machte. Doch weder die Geschichten über irgendwelche Farne und Kuckuckseier, noch die über irgendeinen Mord, interessierten Chase einen feuchten Dreck. Vermutlich war die Story über das Massaker sowieso nur erfunden und die schrullige Alte wollte sich nur wichtig machen.


    Alsbald tat sich ein See vor ihnen auf, der die Laune des Teenagers tatsächlich wieder ein Stückchen hob, da er die Aussicht auf ein erfrischendes Bad darstellte. Bloß war das offenbar nicht der Grund warum die Gruppe hierher geführt wurde. Als Ms. Pillsbury mit der Aufforderung die Landschaft zu zeichnen Blöcke und Stifte verteilte, entgleisten Chase völlig die Gesichtszüge. “Ist das ihr fucking Ernst..?”, brummte er noch mürrischer als zuvor. Wenn das so weiterging, würde es hier bald noch einen weiteren Massenmord geben. Natüüürlich würde er alles geben. Ein sarkastisches Lächeln umspielte seine Lippen, als sie auch in seine Richtung einen mahnenden Blick warf. Kaum hatte sie sich umgedreht, zerfiel sein Lächeln wieder, gefolgt von einem Augenrollen. “Ts.... olle Schreckschraube.”, murmelte er kaum hörbar. Wo war der Wein, wenn man ihn brauchte ...

    Chase machte sich sofort daran das Weite zu suche. Er hatte keinen Bock mehr auf … alles. Erst, als sich die Stimmen seiner schnatternden Mitschüler kaum merklich in das Rauschen des Blattwerks einfügten, ließ er sich unweit des Seerandes ins Gras fallen und beschloss sich erstmal ein wenig die Sonne auf die Haut scheinen zu lassen. Zu irgendwas musste der lächerliche Ausflug ja gut sein. Also zog er sein T-Shirt aus, platzierte es über Block und Stift, damit er das Zeug nicht mehr sehen musste, und legte sich rücklings auf den Boden. Die Arme verschränkte er dabei hinter seinem Kopf. Langsam schloss er die Augen. Ja, doch - so gefiel ihm das ganze hier schon besser.