Beiträge von Gozen

    Ich soll Svenja mal für unbestimmte Zeit abmelden, bei ihr ist ein Blitz eingeschlagen und die Elektrosachen sind kaputt... heißt also, dass sie nicht on kommen kann.
    Voll das Mistwetter ey o_o Äh ja, also nur damit ihr bescheid wisst...

    Zeze blickte seinen Gegenüber ernst an. Irgendwie kam nichts gescheites aus seinem Mund, was wahrscheinlich daran lag, dass Mana in seiner Nähe war. Sie war ja schon fast wie ein Virus für Ivan, hatte er so im Gefühl, aber der Brünette musste selbst wissen, was gut für ihn war, auch wenn Mana einen Knick im Hirn hatte. Damals auf der Farm war sie schon so gruselig, heult rum wegen einem Lutscherstiel und einem Knochen in den Haaren... Wahrscheinlich hatte Zeze eine andere Auffassung von Humor, aber Mana hatte eindeutig gar keine. Wann hat die überhaupt mal gelacht? Oder wenigstens gegrinst? Ungläubig sah er zu der Schwarzhaarigen rüber und erkannte auch da kein Lächeln in ihrem Gesicht. Hätte natürlich auch daran liegen können, dass Ivan aufhörte, sie zu umarmen. Als sie rausgingen, sah der Blonde das als gute Gelegenheit für Ivan, frische Luft zu schnappen, der war ja ohnehin schon arm dran. "Ahhh endlich draußen!" der Magier streckte sich ausgiebig und erblickte Dahlia, die sich mit einem Mädchen beschäftigte. Hä? Sie hatte dieselbe Kleidung wie Dorothy, trug aber keine Kapuze. Mit einem bösen Blick musterte er Dahlia und ging langsam auf sie zu. "Du durftest vor mir, das ist nicht fair!!" sagte er in einem leicht überhöhten Ton und änderte seine Gesichtszüge schlagartig, als er in Dorothys Antlitz blickte. Sie hatte also endlich einen Schritt nach vorne gewagt. Langsam näherte der Blonde sich dem nicht mehr ganz so schüchternen Mädchen und flüsterte ihr ins Ohr. "Du bist echt wunderhübsch... ich versteh nicht, warum du dich versteckst." Er wollte nicht wirklich, dass Dahlia etwas davon hörte, aber natürlich hätte es ihn auch nicht weiter gestört, diesen Satz in aller Öffentlichkeit herauszugrölen. Um Dorothy nicht noch weiter bloßzustellen, verzichtete Zeze erstmal darauf, seinen Zauber vorzuführen. Hoffentlich kommen Ivan und Dahlia auch nicht auf die Idee... Er war ohnehin sauer darüber, dass Jeremy ihr keinen Zauber geben wollte, das war nicht gerade eine Förderung für ihr Selbstbewusstsein. "Hey sag mal Dorothy... welches Element wolltest du eigentlich?" fragte er nach langem Überlegen. Ihr Erscheinungsbild war schließlich nicht das einzige, was man zu bemängeln hatte, aber selbst daran konnte man noch arbeiten.

    Als Jeremy verschwand und kurze Zeit später wiederkam, hatte er ein Buch bei sich. Der hat an einem Tag ein ganzes Buch geschrieben?! Wahnsinn... Wenn man davon ausging, dass der Magier noch viele andere Sachen zu tun hatte, so war es nur verrückter, dass er es so schnell schaffen konnte. Es war zwar kein dickes Buch, aber es machte was her. "Ja mehr als das, vielen Dank!" Mit einem besänftigtem Lächeln ging Zeze ein paar Schritte zurück und sah den alten Magier an. Irgendwie wollte er nicht einfach gehen, es wäre ungerecht gewesen, aber er wäre ihm sowieso nur im Weg gewesen. Vielleicht kann ich mich ja irgendwann mal erkenntlich zeigen. Er verbeugte sich noch einmal zum Dank und kehrte dem Raum den Rücken zu. Auf dem Weg nach draußen erblickte er Ivan und Mana erneut, die offenbar ein Techtelmechtel hatten. Eigentlich wäre es besser, er wäre dort vorbei gelaufen, aber er wollte unbedingt die Neuigkeit verkünden und winkte den beiden entgegen, als er dort hinlief. "Hey ich hab jetzt auch nen coolen neuen Zauber, wir sollten uns mal später alle vorführen!" sagte er mit großer Begeisterung. Augenblicke später juckte ihn die Brust und er kratzte sich an dieser. Irgendwie fühlte Zeze sich dabei unwohl und sah sich auf die Hand. Verdammt... Die Wunde war also wieder ein wenig aufgegangen, es war im Endeffekt keine gute Idee für ihn gewesen, das Bett zu verlassen, aber er tat sicher gut daran, den Zauber zu besitzen, mit dem er bald etwas erreichen konnte. "Vorher sollte ich aber besser wieder ins Bett oder mich behandeln lassen... Wo sind Dorothy und Dahlia hin?" Langsam wurde dem Blonden klar, dass er hier fehl am Platz war mit den Beiden, genauso hätte Ivan auch gestört, wenn er mit Dorothy irgendwo alleine gewesen wäre. Da hab ich wohl wieder den Vogel abgeschossen...

    Jeremy besaß tatsächlich die Güte, ihm einen Zauber vorzubereiten! Als Zeze voller Ungeduld an der Eingangstür zur Bibliothek wartete, konnte er es kaum erwarten, zu sehen, was dort drinnen auf ihn zukam. Hoffentlich kann ich damit umgehen... Er hat gesagt er muss einen aufschreiben, das bedeutet also wahrscheinlich, dass er sehr professionell sein muss... Der Blonde konnte allerdings nicht sagen, ob er sich sowas überhaupt zutraute, denn bei Jeremy wusste man nie, was dabei rauskam, wenn er mal stundenlang an einem Zauberspruch tüftelte. Es wurde allmählich Abend und Zeze konnte nun in die Bibliothek eintreten, vermied dabei jeglichen Kontakt zu Dorothy und Dahlia, die ohnehin eher mit sich selbst beschäftigt waren und lief Schritt für Schritt in Jeremys Behausung rein. Einige Leute hatten sich hier während seiner Abwesenheit versammelt und warteten sicher gespannt darauf, Jeremys Zeit in Anspruch zu nehmen. Auweiha, wenn die dem auch noch nen Besuch abstatten, sind wir geliefert... ich sollte mich beeilen! Seine Schritte wurden schneller und er stand schließlich vor der Tür, die in den Raum des Magiers führte. Langsam und mit Bedacht öffnete er die Tür und trat ein. Der Chef saß auf einem Stuhl, schien schon auf ihn gewartet zu haben. Ein bisschen nervös war Zeze schon, denn wer konnte sagen, ob Jeremy sich schon beruhigt hatte. "Also... da bin ich wieder, wie versprochen!" sagte er selbstsicher und stellte sich stramm vor den Tisch, an dem das entstandene Gekritzel des Magiers lag.

    Jeremy hatte nur noch eins zu sagen. Eine Vorstellung? Die hatte Zeze aufgrund des Drucks kaum, aber er versuchte sich Mühe zu geben, um nicht umsonst hier mit dem Magier diskutiert haben zu müssen. Was kann man denn so als Verteidigung machen... da wird es doch wohl irgendwas geben? Ich hatte eigentlich gehofft, dass er eine Idee hat, aber es wird wohl so eine Art Test sein... Geduld hatte Jeremy zum Glück doch noch übrig, und die nutzte der Blonde ein bisschen aus, um über die Ruhe hinweg eine Möglichkeit zu bedenken, sich mit einem Zauber des Elements Erde zu verteidigen. Zeze vermochte nicht darüber nachzudenken, was passieren würde, wenn er noch weiter an der Geduld des alten Herrn nagte. Irgendwie fand er es aber schade, dass Jeremy nicht auf die diplomatische Verhandlung einging, aber es war natürlich auch klar, dass ein so mächtiger Mensch niemals etwas von anderen verlangen konnte, außer Respekt und Aufrichtigkeit in der Nutzung des erlangten Zaubers. Das wusste Zeze inzwischen und er hatte mit diesen Zaubern gewiss keine bösen Absichten. Noch einmal schnippte er mit dem Finger, seine Gedanken kamen zu einem Ende. "Ich dachte an so eine Art Mauer aus Erde, die man aus dem Boden hervorrufen kann. Genau! Das wäre das Richtige für mich!" sagte der Blonde begeistert und malte sich in seinen kühnsten Träumen aus, wie er mit so einem Zauber besser jemanden beschützen konnte.

    Zeze konnte wohl froh sein, dass er noch nicht in einem Eimer voller Scheiße badete, so erzürnt war Jeremy inzwischen. Gut, er hatte vielleicht etwas zuviel Salz in die Wunde gestreut, aber musste man gleich so böse werden? Zeze verstand diesen Mann irgendwie nicht so ganz. Er wich zurück, als der Magier anfing, ihm zu drohen. "Zwischen Respekt und Schleimerei sehe ich aber einen Unterschied. Respekt habe ich durchaus, aber piesaken lass ich mich auch nicht..." Respekt sollte der lieber mal zeigen... nur weil er stärker ist als manch anderer, heißt es nicht, dass er ein Gott ist... Jeremy war auch bloß ein Mensch, der sich durch Arbeit seine Stärke erlangte, warum sollte Zeze das nicht auch können? Später, wenn Jeremy 80 ist, und Zeze 40, würde man ja sehen, wer am längeren Hebel sitzt, aber so weit dachte Zeze in dem Moment nicht. Er war nur darauf aus, hier heil rauszukommen, ob mit oder ohne eine neue Fähigkeit. "Nun gut... ich weiß nicht, was ein so mächtiger Mann braucht, der doch sowieso schon alles hat... also, was willst du? Ich würde versuchen, dem nachzukommen, wenn alle damit zufrieden sind." Eine diplomatische Lösung in Zezes Augen, aber ob Jeremy es auch so sah, wagte der Blonde zu bezweifeln. Mist... was mach ich nur? Gespannt wartete er auf eine Reaktion und ging nicht weiter auf die Frage des Magiers ein. Es hätte ihn wahrscheinlich zu viel Zeit der Überlegung gekostet, die Jeremy an Geduld niemals aufgebracht hätte. "... Ich weiß nicht genau..." brachte er lediglich heraus und wich noch weiter zurück.

    Zeze wusste schon gar nicht, was er als nächstes tun sollte. Zunächst zog er sich das Oberteil wieder an und stampfte näher auf den Magier zu. "Na du hast gut reden, mit deinen Zaubern, hast du etwa nicht klein angefangen?!" Irgendwie machte es den Blonden wütend, so aufgezogen zu werden, obwohl er aufrichtige Ansichten vertrat. Offenbar hatte er sich in Jeremy getäuscht. Trotzdem blieb ihm in diesem Moment nichts anderes übrig, als sich zurückzuhalten. Hauptsache er ist perfekt oder was...? Da hatte ich eigentlich eine andere Vorstellung von 'Schutz' aber wenn er das schon als solchen betrachtet, weiß ich auch nicht mehr weiter... Zeze zuckte mit den Schultern und nahm wieder eine normale Haltung ein. Die Situation entspannte sich, als der alte Magier sich hinsetzte. Zeze schluckte allerdings nochmal bei dem Gedanken, dass es für dieses Element keinen nützlichen Zauber gab. Als Jeremy aber wieder auf die Sache mit seinen Freunden zurückkam, was ja praktisch unvermeidlich war, fing der Blonde schon eher an zu glühen. Was... mich selbst beschützen? "Diese Verletzungen hab ich bekommen, weil ich meine Freunde beschützt habe... ich hätte mich selbst beschützen können, aber ich hab´s nicht getan, und ich bin auch froh darüber, denn ich will nicht wissen, was sonst mit ihnen passiert wäre!" Diesmal überlegte Zeze wirklich schwer, ob er wirklich ein anderes Element nehmen sollte, aber er fühlte sich einfach zur Erde hingezogen, es kam nichts anderes in Frage. "Nein ich bleibe dabei... es muss einfach irgendwas für das Element Erde geben, und wenn ich es selbst lernen muss!" Stur wie ein Bock stellte er sich - dennoch auf Distanz - näher zum alten Magier und tappte ungeduldig mit den Füßen auf dem Boden, insgeheim hoffend, dass er ihn vielleicht doch erhören würde.

    Wieder erschien der grimmige Magier vor dem Blonden. Das war jetzt das zweite Mal, an dem er ihn getroffen hatte, und an seinem Charakter hatte sich nichts verändert. Zeze hatte ihn immer noch hoch angesehen, obwohl er einen miesen Charakter hatte. Allerdings war er selbst ja auch nie ohne Fehler gewesen. Als Jeremy ihn fragte, was er wollte, war er sich nicht sicher, ob er darauf antworten sollte. ICH will eigentlich... nichts. "Eigentlich bin ich viel mehr für meine Freunde hier, als für mich selbst." Der Blonde zog sich das Oberteil aus und offenbarte dem Magier die große Wunde am Bauch und die Narbe an der Schulter, die durch Ivan´s Pfeil hinterlassen wurde. "Ich brauche eine stärkere Verteidigung... ich denke die kann ich aus meinem Element Erde beziehen. Ich wurde sehr oft im Kampf verletzt, die Erdzauber konnten mir dennoch immer zum Sieg verhelfen. Aber für mich steckt hinter dem Element Erde viel mehr als nur sinnloser Angriff. Ich möchte mit meinen Fähigkeiten andere beschützen können, aber das schaffe ich nicht nur durch Angriffskraft... ich könnte es nicht ertragen, am Boden zu liegen und dabei zuzusehen, dass einem Freund was angetan wird!" Zeze schwieg einen Augenblick und sah zurück, konnte aber niemanden seiner Freunde ausfindig machen. "Ich möchte vor allem meine Freunde beschützen. Sie haben Potenzial, keine Frage... Dorothy ist aber ein schüchternes Mädchen und ich möchte ihr helfen, stärker zu werden. Dadurch, dass sie heute eine Abfuhr bekam, bin ich nur noch mehr dazu entschlossen... und ich bitte hierbei um die Hilfe eines Mannes, der mir dabei helfen kann." Es war sein Wille, alles dafür zu tun, um für seine Freunde stärker zu werden, das war in seinem Blick klar erkennbar, doch durch die Wunde musste er eher einen schwachen Eindruck auf Jeremy machen.

    Als Zeze zuerst keine Antwort von Dorothy, und stattdessen eine Gegenfrage erhielt, war er ein bisschen verwirrt. Als wenn man das nicht sehen würde... Ihre Ablenkungsversuche wirkten nicht und der Blonde starrte sie nur mehr an, irgendwann würde es ihr sicher unangenehm werden. Als Dahlia sich dann dazu gesellte und seine Frage beantworten wollte, verstand er es nur indirekt. Meint sie etwa einen Zauber? Ivan und Dahlia sahen nicht wirklich stärker aus als vorher, aber das war Zeze wahrscheinlich auch nicht auf den ersten Blick. Als dieser sich zu dem Brünetten umdrehte, blickte er ihm wie erwartet in die Augen und erkannte dabei den Befehl, den er ihm geben wollte. der Blonde schwenkte daraufhin nur den Kopf und kniete vor Dorothy nieder, damit er ihr in die Augen sehen konnte, was sich in ihrem geknickten Zustand sowieso als schwer erwies. Als Ivan dann endlich mit einer verständlichen Antwort herausplatzte, zuckte der Silberwolf zusammen. "W-was?" Er setzte sich wieder auf und umarmte die Grünhaarige, um ihr sogleich etwas ins Ohr flüstern zu können. "Das wird schon, ich werde dafür sorgen und dir helfen." Zeze war sofort klar, dass es an ihrem unsicheren Auftreten gelegen haben musste. Natürlich würde Jeremy so jemandem keinen Zauber mirnichtsdirnichts anvertrauen. Zeze griff sich an die Wunde und blickte zu den anderen. "Ich bin gleich wieder da." Natürlich war ihm bewusst, dass er in dem Zustand nicht viel von dem alten Magier zu erwarten hatte, aber er wollte auf keinen Fall zulassen, dass Dorothy sich schwach fühlte, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als stärker zu werden um ihr helfen zu können. Daher ging er direkt weiter in die Bibliothek hinein um irgendwo Jeremy vorzufinden. "Hallo?" warf der Blonde eher willkürlich in den Raum, nicht wirklich hoffend, dass so bald eine Antwort kommen würde.

    ~Zeze kommt an.
    Mit einem eher schwachen Gemüt betrat der Blonde schließlich die Bibliothek. Seine Wunde schmerzte noch ein wenig, auch wenn Nathalie diese gut behandelt hatte. Als er durch die Tür schritt, kamen ihm mehrere Gestalten entgegen, die offenbar schon auf dem Weg nach draußen waren. Dahlia, Ivan, Dorothy... und Mana auch? Irgendwie waren das zwei Personen zuviel, Dahlia und Mana hatte er nicht hier erwartet. Ivan sah ziemlich glücklich aus, also musste irgendwas passiert sein. Ob es wegen Mana ist...? Ich frag später mal nach wenn wir alleine sind. Dabei wusste er gar nicht, dass Ivan sie nur bedingt bemerkt hatte und noch gar nicht auf sie zugegangen war. Dorothy sah im Vergleich zu Ivan aus wie ein Trauerkloß, wie immer eigentlich... Trotzdem hatte sie sich beim Verlassen der Klinik einiges vorgenommen und so konnte er sich nicht ausmalen, was dieses Vorhaben gebrochen haben könnte. Mit einem leichten Husten lief der sonst so stolze Zeze zu den Leuten rüber und versuchte, möglichst gesund rüberzukommen, damit sie ihn nicht gleich wieder wegtragen würden. Mana hingegen war gerade dabei, aufzuräumen und stand eher abseits. "Was ist passiert? Ihr seht alle so seltsam aus." Der Situation entsprechend konnte er keine Erklärung für die verschiedenen Gesichtszüge der Leute finden, aber das war auch gar nicht nötig, denn die Frage würde ihm sicher bald Abhilfe schaffen. Irgendwie war er nicht in der Lage, das alles einzuschätzen oder auf jeden einzelnen zuzugehen.

    Als Zeze es endlich geschafft hatte, den sturen, oder besser gesagt faulen Ivan zu überzeugen, konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Und Dahlia... Dem Blonden kam der Gedanke, dass sie vielleicht eifersüchtig auf Ivans und Zezes Glück war, es aber nicht zugeben wollte. Warum auch? Vielleicht findet sie auch bald jemanden... da bin ich mir sicher! Im selben Augenblick, in dem er mit sich abgeschlossen hatte, drückte Ivan ihm ein Buch in die Hand. Fasziniert von der Fassade sah dieser sich jede Seite genaustens an und dankte dem Brünetten dafür, dass er wenigstens nicht vor Langeweile sterben musste. Man sah es Zeze vielleicht nicht an, aber auch er konnte durchaus ein Buch lesen und wenn ihm sonst keine Wahl blieb, würde er es erst recht machen. Und die Geschichte, von der Ivan in dem Buch sprach, schien ganz interessant zu sein. Zeze würde sich wahrscheinlich durch die Tatsache, dass er ein Halbwolf war, schneller erholen, aber die Wunde würde trotzdem ein paar Tage Zeit brauchen, um zu heilen. Er war froh, dass jemand wie Nathalie in der Stadt war, sonst hätte sich der Heilprozess sicher in Wochen ausgeartet. Als Ivan dann schließlich und letztendlich das Zimmer verließ und dem Blonden den Auftrag gab, wieder gesund zu werden, nickte er kurz und winkte ihm nach. Als die Tür dann geschlossen war, rückte Dorothy näher an das Bett heran. Was hat sie vor...? Allerdings passierte nichts schlimmes, aber es enttäuschte ihn auch ein wenig. Dann vielleicht ein anderes Mal! Als sie ihre Hand auf seine legte, fühlte er ihre Wärme und die Zuversicht, die ihm verriet 'Ich werde stärker für dich'. Vielleicht bildete er es sich auch nur ein und es war eine Art Wunschdenken, aber trotzdem hielt er daran fest und wartete schon gespannt auf ihre Rückkehr. Ihr kühler Abgang war nicht unüblich für sie gewesen, deswegen war Zeze darüber auch nicht wirklich überrascht und drehte sich stattdessen einfach Richtung Fenster, um dem Mädchen noch einmal hinterher zu schauen. Sie war also auf dem Weg in einen Bücherladen... Da fiel ihm sogleich das Buch von Ivan ein, welches er ihm gegeben hatte und schlug es sofort auf. "Hm... Waffen und Magie sagte er? Das muss ich mir ansehen!" Am Anfang der Geschichte war ein kleiner Junge in einem Königreich, der während eines Krieges, der durch eine dunkle Macht ausgebrochen war. Dieser setzte alles daran, stärker zu werden und hatte weder Familie noch Freunde. Lediglich seine Herkunft machte ihn zu etwas besonderes. Das Heer des Königreichs setzte alles daran, dass er stärker werden konnte, um dem Königreich eines Tages den Frieden zurückzubringen. Zeze lebte sich schnell in die Geschichte ein und versetzte sich in die Lage des Jungen. Schließlich waren sie gar nicht mal so verschieden. Immer weiter vertiefte er sich in das Buch und vergaß dabei völlig, dass er in der Klinik mit einer schweren Verletzung lag, aber es war womöglich auch besser für ihn. Ob in dem Buch auch eine Liebesgeschichte vorkommt...? Bei dem Gedanken musste er grinsen und dachte dabei an Dorothy, die hoffentlich auf dem besten Weg war, eine bessere Heilerin zu werden. Das Buch war bereits zur Hälfte gelesen und der Blonde klappte es für einen kurzen Moment zu. Wieviel Zeit wohl vergangen war? Er schaute nach draußen und bemerkte, dass es dunkel wurde. Wo bleibt sie denn nur...? Gelegentlich hatte er durch das Fenster gestarrt und gehofft, sie würde dort herauskommen, doch nichts dergleichen passierte und Zeze wurde allmählich ungeduldig. Die Wunde fühlte sich schon wesentlich besser an als vorher und er stieg aus dem Bett um sich anzuziehen. Ich sollte besser mal nachsehen, wer weiß auf was für Ideen Jeremy kommt... bei Gelegenheit sollte ich vielleicht auch mal wieder bei ihm vorbeischauen, so kann das mit den ganzen Verletzungen nicht mehr weitergehen! Fix zog der Blonde sich die Klamotten an und sah noch einmal aus dem Fenster. Nichts. Bevor es endgültig dunkel wurde und die Straßenlichter angingen, wollte er noch zusehen, dass er Dorothy ausfindig macht, um ihre Sicherheit gewährleisten zu können. Leise trabte er durch den Flur um nicht bemerkt zu werden. Eigentlich hätte er ja in der Klinik übernachten sollen, aber er war dafür dann doch nicht geschaffen und wagte schließlich den Schritt durch die Tür.
    Zeze verlässt die Klinik~

    Während Dorothy schon fast neben Zeze residierte, setzte Ivan sich auf einen Stuhl und wartete still auf den passenden Augenblick, um abzuhauen. Eigentlich war der Blonde es immer gewesen, der davon zog, aber davon konnte wohl heute keine Rede sein. Wenn man an das letzte Mal dachte, an dem sie im Krankenhaus lagen, war Zeze sogar diesmal schwerer verwundet gewesen als Ivan und Dahlia. Seine Schmerzen waren demnach auch entsprechend stärker. Der Geschmack von Blut war für ihn eine Seltenheit gewesen, vielleicht mal wegen einer aufgerissenen Lippe, Nasenbluten oder entzündetem Zahnfleisch, aber noch nie hatte der Magier es von unten herauf husten müssen. Es war ein schreckliches Gefühl und die Wunde hatte laut Dorothy nicht mal so schlimm ausgesehen. Bei dem Gedanken daran fasste Zeze sich nochmal an die Brust und starrte zu der Grünhaarigen. Er war der Überzeugung, dass sie besser werden könnte, aber noch viel zu lernen hatte. "Während ich hier festsitze, könntest du doch an deinen Heilfähigkeiten arbeiten! Dann wäre diese wertvolle Zeit wenigstens nicht vergeudet... Kannst ja gleich mit deiner Verletzung anfangen." Den Satz brachte er gerade noch heraus, als er sich noch tiefer in das Bett hineinsinken ließ. Der Blonde sah noch einmal zu Ivan herüber. "Such sie!" meckerte er mit erhöhter Stimme, um diesem Befehl den gewissen Ausdruck zu verleihen. Der Brünette hatte schon zu lange auf der faulen Haut gelegen und ein Pläuschchen gehalten, aber irgendwann musste auch er seinen Allerwertesten hochkriegen. Vielleicht steht Mana ja auf Schwächlinge... vielleicht ist sie ja eine Sadistin und fühlt sich dadurch überlegen? War Ivan da wirklich auf so eine arme Irre gestoßen? Schwer vorstellbar, aber nicht unmöglich. Zumindest hatte er seit dem letzten Mal stark nachgelassen. Zeze fragte sich schon am Kirschblütenplatz, was er nun in der Klinik ohne Gesellschaft machen sollte, falls sie wirklich so bald verschwinden und ihren - von ihm selbst aufgetragenen - Aufgaben widmen würden. Echt ärgerlich, dass ich die Zeit nicht besser nutzen kann... Etwas traurig sah er Dorothy an. "Aber du kommst mich doch hoffentlich besuchen, nicht wahr?" Von Ivan erwartete er natürlich dasselbe, aber von ihm konnte der Blonde ausgehen, dass er es auch so tun würde. Bei dem Charakter, den Dorothy allerdings inne hatte, war er sich nicht so sicher.

    Zeze bekam nicht viel von dem mit, was um ihn herum passierte, aber er wusste, dass Ivan ihn stützte und zur Klinik getragen hatte. Eigentlich war es dem Blonden egal, auch wenn sein Ego dadurch mal wieder verletzt wurde, immerhin gab es etwas viel wichtigeres als sein Ego, nämlich sein Leben. Zum Wohle Dorothys hätte dieses hier nicht einfach enden dürfen und so wehrte er sich auch gar nicht gegen das Näherkommen der Klinik. Hoffentlich komm ich da auch schnell wieder raus! Das fehlte ja grade noch, dass er hier tagelang bleiben musste, aber es war ihm recht. Gerade als er auf das Bett gelegt wurde, riss Zeze wieder seine Augen auf und starrte in die Richtung der beiden. Dorothy war gerade dabei, eine Ärztin aufzusuchen, als Ivan alleine vor ihm stand. "Du musst Mana suchen gehen, man! Sie wartet sicher schon auf dich. Ich bin doch nicht blind, ich sehe doch, dass du schon bei dem Anblick von mir und Dorothy an sie denkst, also worauf wartest du noch?!" Wieder musste er ein bisschen Blut husten, aber es war nicht so schlimm, die Schmerzen hatten nachgelassen. Er hoffte, dass die Behandlung von Dorothy früher oder später doch anschlagen würde, denn man sah ihr deutlich an, dass sie wieder Selbstzweifel hegte. Und da kam sie auch schon wieder mit einer Ärztin, die sich kurz um Zeze kümmerte. Diesmal war der Verband viel stärker und die Heilsalbe nochmal um ein Vielfaches besser. Er hätte auch die inneren Verletzungen in wenigen Tagen heilen können. Nathalie verschwand wieder und überließ die drei wieder ihrem Dasein, schließlich gab es in einer Klinik viel zu tun. Zeze richtete sich auf und tastete den Verband ab. "Hmpf, so viel besser als deiner war er aber auch nicht..." Er blickte zu Dorothy, die wahrscheinlich immer noch mit sich selbst zu tun hatte. Er zog sie näher an sich heran, damit Ivan nichts hören konnte. "Du hast nichts falsch gemacht... das war eher ich. Aber ich verspreche, dass ich hier schnell rauskomme!" Allerdings konnte er den Gedanken nicht ertragen, Dorothy jetzt alleine durch die Gegend ziehen zu lassen, genauso wenig konnte sie aber hier bleiben. Der Magier erblickte das Knie der Grünhaarigen und deutete darauf hin. "Behandel lieber mal deine Verletzung, anstatt mir hier Vorschriften zu machen!" Zeze grinste und hob den Daumen. Es verstand sich für ihn von selbst, dass er bald hier verduften konnte.

    Zeze schien wenigstens in guter Obhut zu sein, so kam es ihm zumindest vor, deswegen beruhigte er sich schnell und vergaß die Wunde, während sie noch darüber diskutierten, ob Dorothy ihm helfen könnte oder nicht. Ihr Schoß war so schön warm. Ob sie überhaupt gemerkt hatte, dass er sich da drauf gelegt hatte? Es hatte nicht so den Anschein, denn nach einem leichten Zögern fing auch sie an, seine Wunde zu behandeln. Das wird hoffentlich helfen... Nicht nur die Wunde war ihm eine Last, auch der enorme Energie, und Runenverbrauch für den Zauber machte ihm zu schaffen, schließlich konnten sich solche Quälgeister nicht von alleine beseitigen. Während die Grünhaarige ihn versorgte, dachte Zeze an vielerlei Dinge und bemerkte dabei, wie der Fremde sich aus dem Staub machte. Offenbar fühlte er sich nicht willkommen. Sowas fehlt hier ja grade noch... dabei hab ich ihn trotzdem nicht verjagen wollen. Als der Blonde seine Augen wieder öffnete, war ein kleiner Verband und ein bisschen Salbe auf die Wunde aufgetragen worden, ansonsten gab es logischerweise noch keine Anzeichen einer Heilung. Natürlich, so schnell heilt eine Wunde auch nicht, selbst von der Schulterverletzung war eine Narbe zu sehen, aber durch diese Narben konnte er sich wenigstens auf ewig an diese Ereignisse erinnern. Blieb nur die Frage offen, ob Zeze das überhaupt wollte, schließlich standen in beiden Situationen zwei verschiedene Mädchen im Mittelpunkt. Ich bin Dahlia noch was schuldig... Ahhh wie ich das hasse! Eigentlich war es ihm nicht wohl bei dem Gedanken, sie mit Dorothy aufzusuchen, aber das konnte er in dem Zustand sowieso vergessen. Zeze tastete seine Brust ab und fühlte die Salbe unter dem Verband. Es dauerte nicht lange und er versuchte, sich aufzusetzen. Kurz darauf musste er wieder Blut spucken und brach am Boden zusammen. Die Wunde hatte zwar äußerlich einen besseren Anblick dargeboten, aber offenbar hatte er noch innerliche Verletzungen davon getragen. Es half also nichts, das, was er zuvor hatte vermeiden wollen, musste eintreten. "Ich schätze... ich muss doch wieder in dieses Loch, was?" Auch in dieser Situation entglitt dem Blonden ein Lächeln über das Gesicht und er schloss kurz darauf die Augen. Ein ehrenvoller, aber auch erbärmlicher Anblick musste das gewesen sein.

    Der ungewöhnliche Fremde hatte eine seltsame Art, andere zu begrüßen, so nannte er Zeze zumindest einen... Mensch? Ein scharfer Blick von ihm, und der als Elf identifizierte Mann war ihm mehr als suspekt. Als Ivan Zezes Begleitung die Last abnahm, wurde ihm ein bisschen unwohl bei dem Gedanken. Aber es war immerhin sein Bruder, nicht? Da wäre es sicher okay gewesen, und womöglich nur schädlich für das Ego des Blonden. Die nächste Bank war nicht mehr fern, als er einen hilflosen Blick zu Dorothy hinüberwagte. "Nein es geht schon, Dorothy wird mir sicher helfen. Ich geh sicher nicht nochmal in dieses Loch!" Bei diesem leicht überhöten Ton quoll das Blut nur mehr heraus und Zeze musste sich stärker an sie krallen. Die Situation gefiel ihm irgendwie nicht, alle sahen ihn an, mehr oder weniger mit Mitleids- oder Sorgeblicken. Bei Dorothy war es in Ordnung, Ivan verständlich, aber dass der Fremde auch noch so starrte, passte ihm nicht wirklich in den Kram, deswegen riss er sich nur mehr am Riemen, um nicht gleich runterfallen zu müssen und einzuschlafen. "Ich war nur in einem Wald voller Kobolde und komischen Blumenmonstern... War zwar eine gute Gelegenheit, meinen Zauber zu trainieren, aber es war trotzdem alles andere als geplant!" Wenigstens kam Dorothy heil aus der Sache raus, abgesehen von der Schürfwunde am Bein. Diese starrte daweil etwas abgelenkt auf den Boden und Zeze konnte nicht anders, als sie auf die Bank zu zerren, direkt neben sich. Wenn es in der Klinik so gut geklappt hat, wird die Wunde hier sicher auch ein Klaks sein! Sie versteckte sich für seinen Geschmack zu sehr, deswegen musste er einfach versuchen, das beste aus ihr zu machen. Als nun alle auf der Bank saßen, bis auf Jake, starrte Zeze diesen erneut prüfend an und ihm fiel auf, dass er ein nicht sehr freundlicher Geselle war. War ich auch mal so? Aber das konnte er schlecht beurteilen, auch wenn er manchmal lieber ein bisschen griesgrämiger wäre, als er in Wirklichkeit ist. "Und wer glotzt da so blöde?" fiel dem Blonden bloß auf die Erscheinung des Elfs ein, der alleine vor ihnen stand. Dass ich kein 'Mensch' bin, muss ja keiner außer Dahlia, Dorothy und Ivan wissen... und wer weiß, was so ein zwielichter Kerl mit so einer Information anfängt...

    ~Zeze und Dorothy kommen an.
    Dorothy war für seine Begriffe zu langsam, deswegen packte er sie den Rest des Weges an der Hand, so konnten sie wenigstens miteinander Schritt halten. Den ganzen Weg über hatte er im Hinterkopf, dass sie ihm was sagen wollte, aber die Nachfrage wollte er sich aufbewahren, bis sie wieder zur Ruhe kamen. Ein lieblicher Duft führte den Blonden an den Kirschblütenplatz, hier konnte man sich bestimmt auch sehr wohl fühlen. Die Bäume waren wunderschön, Zeze konnte fast seine Augen nicht von ihnen abwenden, als sie dort ankamen. Ich schätze mal wir sind jetzt sicher... ein Glück. Der tapfere Magier ließ sich auf den Boden fallen und legte sich erstmal in die Sonne. Das Blut ronn nach und nach aus seiner Brust und es schmerzte, aber es war das Gefühl des Sieges, und der hatte nunmal seinen Preis. Dorothys verwundetes Knie bemerkte er beim Herumliegen aber auch schnell und setzte sich langsam auf. "Wer hat das denn gemacht?" In dem Moment fiel dem Blonden wieder ein, dass noch einiges offen stand, es aber durch die ständigen Monsterattacken nicht zuende gebracht werden konnte. "Weißt du, da im Wald, eigentlich war ich gar nicht wirklich beleidigt, aber es war doch ganz lustig." Etwas verlegen grinsend kratzte er sich am Hinterkopf und erwartete eigentlich so etwas wie eine Ohrfeige für seine Schandtat, aber das wäre eher von Dahlia gekommen. Und du wolltest auch noch was sagen... Sein Blick wurde wieder ernster. Doch gerade, als die Grünhaarige mit der Sprache rausrücken konnte, bemerkte Zeze die Stimme seines Halbbruders, die nicht weit entfernt war. Wollte der nicht trainieren gehen? Das hier wäre ein denkbar schlechter Ort! Langsam, mit der Hand an der Wunde, begab sich der Blonde zu Ivan, zusammen mit Dorothy, die wahrscheinlich niemals die Gelegenheit haben würde, es ihm zu sagen. Von weitem winkte er dem Brünetten zu und begrüßte ihn ganz herzlich, so als wäre nichts gewesen. Kurz darauf bemerkte er auch, dass dieser nicht alleine war. Es war noch jemand bei ihm, so eine Art Elfe. "Tag." sagte er kurz und bündig zu dem Fremden und wandte sich wieder Ivan zu. "Trainieren kann man viel besser außerhalb der Stadt, man!" Er deutete auf seine Wunde. "Und verletzen leider auch." Ein kurzes Gelächter überkam Zeze und er musste sich an Dorothy abstützen, um nicht runterzufallen. Die Wunde machte ihm wohl doch mehr zu schaffen, als ihm lieb war.

    Als Zeze einen passenden Ort gefunden hatte, um sich zum "Schein-" Schmollen hinzusetzen, verging einige Zeit, in der er allein war. Endlich Zeit, sich einen klaren Kopf zu schaffen, der durch Dorothy nur so aufgewühlt war. Hätte ich sie vielleicht besser nicht allein gelassen...? Dass ich auch immer irgendwas machen muss, ohne vorher nachzudenken! Den Scherz würde er sich womöglich nie verzeihen, wenn ihr was zugestoßen wäre, aber der Blonde versuchte gar nicht erst, daran zu denken und wartete einfach darauf, dass sie zu ihm finden würde. Allerdings kamen ihm auch da langsam einige Gedanken. Vielleicht sucht sie ja gar nicht nach mir und ist nachhause gegangen. Ja das wird es wohl sein, warum sollte sie sich auch durch den Wald hier trauen? Zeze setzte sich auf und entfernte sich langsam von dem Ort, das er als sein Versteck bezeichnete. Auf der Suche nach Dorothy raschelten neben ihm die Büsche nur so vor sich hin, und er musste sich womöglich bald Sorgen machen, Opfer eines Überfalls zu werden, aber offenbar hatten sie noch Angst, aufgrund des gescheiterten Angriffs vor wenigen Minuten. Einen weiteren Kampf konnte der Magier jetzt absolut nicht gebrauchen, vor allem weil er viel zu abgelenkt bei dem Gedanken war, dass Dorothy hier irgendwo hätte sein können. Aber wenigstens hätte er dadurch die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt und vielleicht hätte die Grünhaarige sogar fliehen können? Doch es sollte anders kommen, als er es sich wie immer vorgestellt hatte. Das Rascheln der Büsche hörte auf, und kurze Zeit später hörte Zeze einen kleinen Schrei - der ganz nach ihr klang - und noch dazu jemanden hinfallen, ganz in der Nähe. Zu seinem und womöglich auch ihrem Glück konnte er sie schnell ausfindig machen und rannte schnell in die geortete Richtung. Als er endlich das Mädchen vorfand, das er zuvor allein gelassen hatte, wäre er ihr wohl gerne wieder um den Hals gefallen, was allerdings für die paar Minuten viel zu peinlich gewesen wäre, als dass er das über sich gebracht hätte. "Ich..." gerade wollte er zu Wort ansetzen und wie es das Schicksal so wollte, wurde auch er unterbrochen, diesmal aber nicht von Kobolden, Nein. Es waren diesmal so eine Art Blumen, die sie mehr oder weniger umzingelten. Bin ich beim Abhauen etwa auf eine getreten oder was haben die fürn Problem? Für den Anfang nahm er sie gar nicht ernst, aber als eine davon ihre Blüten abfeuerte und seine Brust leicht aufschlitzten, wich der Blonde zurück und fasste sich an die Wunde. "Ihr verdammten Biester! Kann man denn hier nicht mal in Ruhe spazieren gehen?!" Für einen weiteren erfolgreichen Zauber war Zeze denkbar zu schwach, aber er hatte dennoch eine Idee. Noch ein paar Fingerzeichen des selben Zaubers, und es hagelte Steinspeere, allerdings zerfielen sie schnell zu Sand und begruben die Blumenmonster unter sich. Durch den Sand stapfte er sich zu Dorothy und nahm sie an der Hand. "Komm, lass uns verschwinden, solange es noch geht! Reden können wir später noch, aber ich hab keine Lust, dass du hier draufgehst!"

    Zeze war überrascht, dass sie nicht das Weite suchte, immerhin war er ihr so gefährlich nah, wie nie zuvor. Ob sie schon einen Schritt weiter zur völligen Immunität gegen ihre eigene Schüchternheit war? Wohl kaum, denn als er schon den Blick nach oben warf, bemerkte er Dorothys rot angelaufenes Gesicht und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es war wie immer amüsant, sie dabei zu beobachten, aber insgeheim war er auch froh, dass sie ihn in ihre Nähe ließ, ohne abzuhauen. Den Moment kostete Zeze in jedem Zug aus und schmiegte sich an das Mädchen, das gerade dabei war, sich für seine Taten zu bedanken. Sie wusste nicht, was es für ihn bedeutete, jemanden erfolgreich zu beschützen, wie auch? Sie war beide Male im Wald nicht dabei gewesen, und der Blonde war auf jeden Fall froh darüber, dass es nicht so war, denn sonst hätte er gleich zwei beschützen müssen, und das widerum hätte mächtig in die Hosegehen können. Es fühlte sich merkwürdig an, von ihr gestreichelt zu werden, auch wenn sie es dabei beließ, als er sich zum Menschen zurückverwandelte. Aber wenigstens war Zeze nicht der Einzige, der mit ihr allein sein wollte. "Ja hoffentlich, wenn die nochmal so stören, garantiere ich für nichts..." Dem Magier entging nicht, dass Dorothy Mitleid für die Kobolde empfand und setzte sich auf. "Tut mir leid, dassich sie töten musste..." Für ihn war es Gewohnheit, natürlich störte es ihn nicht, ein Monster zu töten, aber Dorothy war schon aufgrund ihres Charakters dazu verdammt, keine Kämpfernatur zu sein. Als sie ihm sagte, dass sie keine Monster mehr sehen wollte, spielte Zeze die beleidigte Leberwurst und entfernte sich langsam von ihr. "Na gut, dann geh ich eben!" Zeze rannte schnurstracks davon und versteckte sich in den Tiefen des Herbstwaldes, der sich vor der Grünhaarigen auftat. Natürlich war alles für ihn nur ein Scherz, aber er konnte es sich einfach nicht verkneifen.