Auf einem alten eichenen Tisch, der voll beladen mit den wundersamsten Büchern ist, die allesamt mit wunderschönen edlen Ledereinbänden versehen wurden, schnaubt ein graues Bündel Haare die hauchdünne Schicht Staub über die Tischplatte. Als dieses Bündel jedoch einmal zu tief einatmete, gab es einen lauten Huster von sich und erwachte langsam. Gelwein schlug seine eisblauen Augen auf und rümpfte seine Nase, durch die er kurz zuvor eine Brise Staub eingeatmet hatte, er verspürte noch immer ein leichtes kitzeln in der Spitze seines Zinkens, dass er mit kräftigem Reiben seiner Hand versuchte zu beenden. Auf seiner rechten Wangenseite war noch zart der Abdruck, des gerade vom ihm frisch gebundenen Buches erkennbar. "Geschichten aus der Vorzeit" zierte nun langsam abblassend sein Gesicht und Gelwein erhob sich inmitten der Bücherstapel und streckte sich erstmals ausgiebig, um letztendlich diese Prozedur mit einem großen Gähner zu vollenden. Durch die zugeschlagenen Fensterläden konnte Gel einige Sonnenstrahlen erkennen, er schätzte die Uhrzeit auf ungefähr Mittags ein und ging aus seinem Arbeitszimmer hinaus ins Badezimmer, um sich ein klein wenig frisch zu machen. Mit zwei Händen voll kaltem Wasser im Gesicht verließ er das Bad wieder, diesmal jedoch in Richtung Küche, wo er sich als erstes an das einzig geöffnete Fenster im ganzen Haus stellte. Draußen erblickte er, außer einer weitreichenden Schneelandschaft lediglich ein paar vereinzelte Bäume und den Eingang einer Höhle, die jedoch weit genug entfernt war, als das er ein darin hausendes Monster zu befürchten hatte. Wenn Gel auf etwas keine Lust hatte, dann war es auf eine Auseinandersetzung mit einem Silberwolf oder einem Yeti, obwohl er insgeheim gerne Gedanken daran verschwendete einen jungen Silberwolf zu fangen und ihn als Begleiter zu zähmen. Er wusste jedoch, dass dies lediglich Gedanken oder Wunschträume blieben, aber da er gerne in Tagträumen lebte, störte ihn das kaum. Eine kühle Brise überströmte ihn durch das geöffnete Fenster und veranlasste Gelwein dieses zu schließen und sich ein Frühstück zuzubereiten, um sich dann Gedanken über den weiteren Tag zu machen. Ich könnte einmal wieder in die Stadt hinunter gehen und Besorgungen anstellen, immerhin ist das Wetter heute ausnahmsweise einmal nicht so stürmisch wie sonst oft, oder ich versuche mich an neuen Texten.. Aber erstmal frühstücken. Gel schnappte sich aus seiner vollen Speisekammer einen Laib Brot und ein Stückchen getrocknetes Fleisch und richtete es genüsslich auf einem Brett an, während er sein Mahl genoss, fasste er den Entschluss, für heute erstmal den Tag zu Hause zu verbringen, die Speisekammer war immerhin voll und Arbeit hatte er auch noch zu genüge zu erledigen. Jedoch zog ihn ein innerer Drang, trotz seiner Pläne hinaus in das Freie und von der eisigen Insel hinab, vor die Tore des Uhrenturms...
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