Es war bitterlich kalt draußen. Der Wind wehte viel zu sehr, als dass es sich um einen schönen Frühlingstag handeln könnte, viel mehr fühlte sich der Aushilfs-Polizist so, als wäre es noch immer tiefster Winter. Selbst, wenn der Schnee schon lange geschmolzen war. Aber je unwohler sich der großgewachsene Mann draußen fühlte, umso erleichterter war er, als er das Krankenhaus endlich betreten konnte. Eine der Schwestern hatte am Vormittag auf der Polizeiwache angerufen und gebeten, einen der Kollegen vorbei zu schicken. Scheinbar hatte sich ein junger Mann einige Schusswunden eingefangen die nicht von ungefähr kommen konnten. Und da die Polizei von Riverport generell so gut wie immer unterbesetzt war, musste natürlich der Aushilfs-Polizist zum Krankenhaus eilen und den Fall übernehmen. Nur gut, dass der Blonde gerade nicht anderweitig beschäftigt war, schließlich war er es, der immer dort einsprang wo gerade jemand gebraucht wurde. Sei es als Pilot, Busfahrer, Hausmeister oder Polizist. Die junge Dame an der Rezeption nannte ihm sogleich die Zimmernummer des Betroffenen, damit er sich augenblicklich auf den Weg dorthin machen konnte. Trotz der Tatsache dass es wie hier, auch in jedem anderen Krankenhaus, einen Fahrstuhl gab bevorzugte der etwas ältere Herr die Treppe. Schließlich sollte man immer auf seine Figur achten, selbst auf der Arbeit! Nach dem Treppenhaus erwarteten ihn nur noch wenige Schritte, bevor er an die Tür des Betroffenen klopfen konnte. Er wartete einen Augenblick und trat dann ein. „Entschuldigen sie. Ich komme von der Riverporter Polizei und müsste einmal ihre Aussage aufnehmen. Passt ihnen das gerade?“ Diese Nachfrage war wichtig, es machte keinen Sinn den jungen Mann zum Fall zu befragen, wenn er kaum ansprechbar war.