Beiträge von NPC (HMRS)

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    Die Vorbereitungen waren im vollen Gange. Hier wurden Decken ausgebreitet, dort Tische und Stühle aufgestellt. Da stellte man verschiedene Häppchen und Küchlein auf den Tisch und direkt daneben landete eine große Schüssel rosa farbiger Punsch mit einigen Bechern. Während eine kleine Bude für das Büchsenwerfen aufgebaut wurde, brachten andere einige unbemalte Eier und viele Farben zum Bemalen. Ein verkleideter Osterhase, der vielen Helfern unheimlich bekannt vor kam, versteckte kleine Osternester. Befüllt mit jeder Menge Schokolade, einem kleinen Plüschhasen-Schlüsselanhänger und vielen Gummihäschen. Dieser komische Mann war auch schnell wieder verschwunden, hatte aber sehr viele von den Nestern für alle kleinen und großen Kinder versteckt. Keiner musste leer ausgehen! Schließlich war alles vorbereitet, alles war perfekt, genauso wie sich Veronica das vorgestellt hatte. „Jeder Besucher soll vom Punsch probieren!“, wies sie die freiwilligen Helfer an, die sofort die Becher mit etwas vom besagten Getränk füllten und auf Tabletts abstellten damit sie diese verteilen konnten. „Das ist Kirschblütenpunsch, wir mussten unsere Beziehungen spielen lassen damit wir den auch wirklich aus Japan bekommen. Er ist super lecker, probiert ihn alle!“ Die reife Frau sprühte vor Freude, es war alles nach ihrem Geschmack und so wünschte sie den gerade eingetrudelten ersten Besuchern jede Menge Spaß und verließ kurze Zeit später das wunderbare Fest.

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    Wütend und genervt darüber dass dieser eigentlich so tolle Abend mit ihrem Liebsten ein solches Ende fand, stapfte die Erzieherin weiter in den dunklen Flur hinein. Sie kannte das Waisenhaus fast schon blind, brauchte kein Licht um zu wissen, wann wo welche Tür war. Eigentlich sehr traurig.. Ein erschrockener Laut kam aus ihrem Mund als sie fast neben sich einen leuchtenden Flummi vorbei fliegen sah. "Es ist keine Zeit zum Spielen!", brüllte sie. Also wo waren wir denn hier! Während Margot das kleine Spielzeug vom Boden aufhob und in ihrer Tasche verschwinden ließ, konnte sich eine der jungen Einbrecher erstmal aus dem Staub machen. Oder? Die ältere Dame riss ohne zu Klopfen die Tür zu Sumomos Zimmer auf, erkannte einen Körper unter der Decke liegen und schnaubte. Es war ruhig und die Asiatin schlief anscheinend. Ob es sich vielleicht nur um große Kissen handelte, die die Kleine da unter ihrer Bettdecke versteckt hatte damit es so aussah als würde dort jemand liegen, kontrollierte die Brillenträgerin nicht. Dafür hatte sie keine Nerven mehr, schlimm waren diese Kinder. Margot schloss die Tür hinter sich und war gerade drauf und dran diese aufmüpfige Brut einfach zu ignorieren als sie gegenüber ein verdächtiges Geräusch hörte. Oder hatte sie sich das eingebildet? "Was glaubt ihr eigentlich wer ihr seid, wo ihr lebt? Ihr habt zu gehorchen!" Die Dame steuerte genau auf den Raum zu, den Pandora zuvor betreten hatte, legte ihre Hand um den Türgriff und schob die Holztür auf. Es war.. die Rumpelkammer. Margot warf kurz einen prüfenden Blick hinein, vergaß dabei um die Ecke zu gucken und übersah den kleinen Eindringling. Ihre Augen waren aber auch müde. "Wartet nur ab... morgen früh lasse ich euch alle die Flure putzen....", murmelte die verbitterte Frau, trat einen Schritt aus dem kleinen Raum und zog die Tür zu, nahm den Schlüsselbund aus ihrer Tasche und drehte den passenden Schlüssel im Schloss herum, sodass niemand mehr in die Abstellkammer gehen konnte. Dort hatte auch kein Kind etwas zu suchen, dort war es schließlich gefährlich! All die Chemikalien und so. Ihre Schlüssel trug sie in der Hand während sie gähnend in ihr Zimmer schlenderte. Ärgerlich war das, dass die Kinder einfach nicht gehorchten und nachts durch die Flure huschten. Und morgen waren sie dann wieder hundemüde! Den Schlüsselbund mit unzähligen Schlüsseln für alle möglichen Türen im Waisenhaus legte sie auf ihren Schreibtisch, ihren Bademantel hängte sie an die Tür und sie selbst legte sich dann endlich schlafen. Nicht wissend, dass sie die kleine Pandora gerade in den Abstellraum gesperrt hatte. Ob ihre Freundinnen dies bemerkten? Ob es in dem Raum vielleicht einen Ersatzschlüssel gab? Oben auf dem Türrahmen liegend? Oder kam Panda vielleicht eine andere Idee? Ein paar Stunden bis zum Morgengrauen hatte sie ja noch.. die Putzfrauen würden sie dann schon befreien und verpetzen.

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    „Ach Herbert! Sshhh..“, kicherte die alte Herrin wie ein junges Mädchen. Wie in alten Zeiten, in denen ihr die stattlichen Männer natürlich hinter her gelaufen sind. Margot schlug die Hände des Küchenchefs sanft weg, die ihren reifen Körper verwöhnen wollten, und legte ihren Finger auf seine rauen Lippen. „Wir sehen uns morgen Abend wieder. Jetzt muss ich aber ins Bett, der folgende Tag wird wie eh und je anstrengend. Mit all diesen Quälgeistern hier.“ Die Erzieherin seufzte schwer, schenkte ihrem Liebhaber dann ein aufregendes Lächeln und verknotete ihren Abendmantel. Niemand außer ihr Herbert durfte sie in ihrem schicken Pyjama sehen. Daher huschte die strenge Frau durch die Gänge und wollte gerade um die Ecke biegen als sie jemanden auf der Treppe hörte. „Sofort auf euer Zimmer!“, rief sie ernst und laut in die Richtung ohne jemanden gesehen zu haben. Diese Plagen! Es war spät, sehr spät, lange Schlafenszeit. Niemand durfte mehr wach sein. Margot schüttelte den Kopf. Sie folgte den vermeintlichen Waisenkindern ins obere Stockwerk, blieb stehen und entdeckte links für einen kurzen Moment ein Licht auf blitzen. Dort hinten war doch das Zimmer der kleinen Asiatin, die sich heute so aufgeführt hatte.... „Sagt mal hört ihr nicht? Das gibt extra Strafaufgaben!“ Wütend stapfte die Dame den Flur entlang und kam Pandora dabei immer näher. Ein paar Schritte noch und es war für die kleine Einbrecherin vorbei. Oder fing das Katz und Maus Spiel gerade erst an?


    "Oh, verlassen Sie uns etwa schon?" Die Stimme des Mannes vom letzten Abend ertönte in der Eingangshalle, nachdem Darren und Eve in dieser angekommen waren. Links und rechts von ihm standen zwei Frauen, eine von ihnen war das Hilfsmädchen was ihnen schon bekannt war. Ricardo trug sein typisches, falsches Lächeln auf den Lippen und lachte einmal kurz auf. "Ich hoffe doch, dass wir Sie zufrieden stellen konnten. Sie sind natürlich jederzeit willkommen bei uns!" Jolene führte die beiden anschließend nach draußen, wo das helle Tageslicht und zwitschernde Vögel sie erwarten. Ohne weitere Worte schlossen sich die riesigen Türen hinter ihnen.

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    Lillia beendete gerade ihren Besuch bei einem anderen Kind, das Hilfe bei den Hausaufgaben brauchte, sehr löblich um diese Uhrzeit, als sie einige Türen weiter hörte wie sich jemand den Flur entlang schlich und die knarrende Treppe nach unten stapfte. Schnell eilte sie zum Treppengeländer, blieb dort stehen und guckte Sumomo hinterher. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf die Lippen der Erzieherin, es war doch schön zu sehen dass die kleine Asiatin sich auf die Socken machte und draußen hatte sie mit Sicherheit einen tolleren Abend als hier eingesperrt im Waisenhaus. Jetzt galt es, ihr Versprechen einzulösen und so machte sich die Erzieherin auf den Weg zu ihrer Kollegin. Klopfte dort an die Tür und wartete erst gar nicht auf eine Antwort bevor sie eintrat. Es wartete eine lange, in ihren Augen unnötige Diskussion auf Lillia aber letzten Endes ging sie mit dem Kästchen der kleinen Sumomo in den Händen in deren Zimmer. Vorsichtig legte sie den Schatz der Asiatin auf das frisch gemachte Bett und krönte den Anblick mit einer kleinen Tafel Schokolade. Das würde Sumomo mit Sicherheit ein Lächeln ins Gesicht zaubern und genau deswegen übte sie diesen Beruf auch aus. Weil es nichts Schöneres gab als leuchtende Kinderaugen, ein glückliches Lachen und ein ehrlich gemeintes Lächeln. Lillia schloss die Tür und machte sich auf den Weg in die Küche um dort noch fix für Ordnung zu sorgen, dann würde sie sich schlafen legen.

    "Hmph." Der Mann stieß ein abwertendes Geräusch aus und seine Miene änderte sich innerhalb weniger Millisekunden. Das perfekte Lächeln auf seinen Lippen war verschwunden und mittlerweile sah er alles andere als erfreut aus. Doch er blieb ruhig auf seinem Stuhl sitzen und ließ die Gäste den Speisesaal verlassen, auch wenn jeder Erwachsene wissen sollte, dass es als ziemlich unhöflich angesehen wurde, das Essen seiner Gastgeber zu verweigern. Die zwei Menschen bewegten sich in Richtung Ausgang, doch als sie nur noch wenige Schritte von der Tür entfernt waren, schloss sich diese mithilfe eines heftigen 'Windstoßes' und hinterließ ein lautes Krachen, was als Echo durch die Halle dröhnte. Wie aus dem Nichts erschien das Hausmädchen erneut vor Eve und Darren setzte ihr zärtestes Lächeln auf. "Nanu? Für einen Abendspaziergang ist es aber ziemlich spät. Wer weiß, was dort draußen für gefährliche Dinge auf sie lauern. Oder haben Sie sich nur verlaufen? Keine Sorge, ich führe Sie gerne persönlich zu Ihren Schlafzimmern. Möchten Sie getrennte Zimmer oder vielleicht doch ein gemeinsames Bett?" Während sie immer weiter im ruhigen Tonfall sprach, ging sie langsam einige Schritte nach vorne, sodass sie Darren und Evelyn automatisch etwas zurückdrängte und damit in Richtung Treppe.

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    Nach lautem, mehrmaligem Klopfen und einer stillen Wartezeit von wenigen Sekunden betrat ein Mensch im weißen Kittel das Zimmer von Benjamin. Wie erwartet waren seine Eltern bereits aufgeschlagen und die Sorge um ihren Sprössling konnte man in den Gesichtern sofort erkennen. „Alles gut, alles in Ordnung!“, verkündete der Paradiesvogel lauthals und mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. „Der junge Mann war nur etwas übermütig, nicht wahr?“ Dr. Woźniak stellte sich an das Ende des Krankenbettes, hielt das Geländer fest und sah die Familie an. Ein wirklich schönes Bild. „Benjamin fiel auf der Ranch in Sternbach vom Pferd. Dabei ist er leider sehr unglücklich auf seinen Arm gefallen. Wie Sie bereits erahnen können, ist der Unterarm gebrochen, weswegen wir ihn auch mit einem Gips versorgt haben. Aber es ist kein komplizierter Bruch, nach einigen Wochen Ruhe und Schonhaltung wird alles wieder beim Alten sein. Bei kleinen Kindern geht das ganz schnell.“, erklärte der Arzt langsam und wählte dabei bewusst keine medizinischen Fachbegriffe. Damit hinterließ man sowieso immer Fragezeichen in den Köpfen der Patienten oder deren Angehörigen. „Er muss auch gar nicht hier bleiben. Wir haben ihn in der Notaufnahme durch gecheckt, da er nicht auf den Kopf fiel, braucht er auch nicht überwacht werden. Sollten sie aber Sorgen und Ängste haben können Sie jederzeit her kommen. Wir sind Rund um die Uhr für sie da! Bei weiteren Fragen können Sie uns auch anrufen, sollte ihnen zuhause noch etwas einfallen! Achten Sie einfach darauf, dass Benjamin nicht wild herum tobt und etwas ruhiger ist. Kein Reiten mehr für dich die nächsten Wochen!“, sagte der pinkhaarige Mann noch mit erhobenem Zeigefinger, wobei er aber lächelte. Damit verabschiedete sich der Arzt, denn wie immer hatten es diese sehr eilig und waren sehr beschäftigt, und ließ die Familie alleine zurück.

    Für einen Moment herrsche Stille. Dann, wie aus dem Nichts, wurde die eben noch angelehnte Tür innerhalb einer Sekunde aufgeschlagen und vor ihnen erstreckte sich das Bild eines wunderschönen Speisesaals, dessen Dekoration gar nicht zu dem Rest des Hauses passte. Mit einem Schnippsen konnten die hier wohnhaften Geister alles so aussehen lassen, wie sie wollten, doch davon konnten die unschuldigen Gäste natürlich nichts ahnen. "Guten Abend!" Ein fein gekleideter Mann in schwarzem Anzug mit gegelten Haaren und einem gepflegten Schnauzer erschien plötzlich vor Evelyn und Darren und setzte sein charmantestes Lächeln auf. "Wie ich sehe, haben Sie sich in unsere schöne Villa verirrt. Wieso bleiben Sie nicht zum Abendessen? Wir haben genügend Essen für alle!" Seine Arme wanderten an die Rücken der beiden und führten sie somit gleich in den Speisesaal. Wie von Geisterhand schloss sich die Tür hinter ihnen und der Mann bat ihnen Sitzplätze an. Wer sich hier genau umguckte merkte, dass die Gardinen alle zugezogen waren, sodass man keinen Blick nach Draußen werfen konnte und dank einer fehlenden Uhr würde man hier sicher schnell sein Zeitgefühl vergessen. Der Gentleman setzte sich an das andere Ende des langen Tisches und warf Eve immer wieder ein Lächeln zu. "Ach, wo sind denn meine Manieren! Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Ricardo, Herr dieses Hauses." Höflichkeit musste sein. "Und mit wem habe ich hier die Freude zu Speisen?" Genau in diesem Moment kam eine junge Frau in den Raum, bekleidet wie ein Dienstmädchen aus älteren Zeiten, und schob dabei einen Esswagen vor sich her. "Ah, Jolene! Was für ein perfekter Zeitpunkt! Gerade sind ein paar Gäste eingetroffen, ist das nicht schön?" Die Frau machte einen Knicks und begrüßte die beiden mit einem zaghaften Lächeln, ehe sie schließlich die Hauptspeise, einen riesigen Truthahn, auf den Tisch stellte und jedem ein Glas Wein einschenkte. Das Festmahl war somit angerichtet, Jolene wünschte allen Anwesenden einen guten Appetit und verließ den Raum schließlich wieder. "Also... auf unser Wohl!", rief Ricardo und hob sein Glas in die Luft.

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    Oh je, dass Margot aber immer gleich so übertreiben musste! Das waren alles arme kleine Kinder. Ohne Eltern, ohne richtige Bezugsperson und dann wütete auch noch dieser Hausdrachen durch die Flure? Lillia konnte ihre Kollegin nicht verstehen. Regeln waren schön und gut aber den Kindern ihr Hab und Gut wegzunehmen, wenn sie noch welches hatten, das ging zu weit! „Wie wäre es, wenn ich dir deinen Schatz wieder besorge? Das sollte ein Kinderspiel sein, schließlich weiß ich sehr genau wo Margot all diese Dinge versteckt!“ Lillia strich dem Mädchen noch einmal über das dunkle Haar, dann erhob sie sich von ihrem Bett und breitete die Decke über Sumomo aus. Schließlich war sie doch müde. „Schlaf ruhig, mein Kind. Ich kümmere mich in der Zeit um deine kleine Schatztruhe.“, versicherte die Erwachsene und ging zur Tür. „Wenn du wieder.... wach bist, wird alles wieder da sein. Das verspreche ich dir.“ Mit diesen Worten, einem warmen Lächeln und einem kurzen Augenzwinkern ging die Erzieherin fort. Doch was lag da neben Sumomos Bett und glitzerte im letzten Sonnenlicht? War das etwa der Haustürschlüssel? Schließlich wurden abends die Türen abgeschlossen, es war ja gefährlich außerhalb des Waisenhauses.. aber auch so aufregend!

    Ein leises Klingeln kam aus der Handtasche von Lily. Es war ihr etwas in die Jahre gekommene Handy, auf dem ein dringender Anruf auf sie wartete. Fast hätte die Person am anderen Ende der Leitung schon aufgelegt aber im letzten Moment nahm die Frau doch ab. „Hallo, hier spricht Doktor Gebhard aus der Notaufnahme des St. Ulrich Krankenhauses in Riverport. Spreche ich mit Frau Havard? Ihr Sohn Benjamin wurde gerade bei uns eingeliefert. Er hatte wohl einen Reitunfall, näheres würden wir ihnen aber gerne persönlich erzählen. Könnten sie bitte auf die Kinderstation kommen? Benjamin wird gerade dorthin gebracht und die Stationsärzte können ihnen dann alles nochmal genau berichten. Vielen Dank.“ Nach dieser Nachricht legte der Herr den Hörer auf und hinterließ eine eventuell geschockte und besorgte Mutter.

    Mit Blaulicht, um Benjamin einmal zu zeigen wie laut das Horn eigentlich war und wie wichtig man damit auf die anderen Menschen wirkte, raste der Krankenwagen in das Krankenhaus in der nächsten Stadt. Kaum dort angekommen, schoben die Sanitäter den Jungen auf der Trage in die Notaufnahme und dort in ein freies Zimmer. Glücklicherweise war nicht viel los, sodass man sich gleich um den kleinen Patienten kümmern konnte. Da es sich mehr oder weniger um einen Notfall handelte, der Arm des Jungen schien nicht mehr ganz so in Ordnung zu sein wie er es eigentlich sollte, entschieden die behandelnden Ärzte unter sich, das Lockenköpfchen zum Röntgen zu schicken. Natürlich erklärte man ihm stets jeden Schritt und bezog dabei auch das Plüschtier des Jungen mit ein, das wurde auch erfolgreich mit einem Pflaster und einem Verband behandelt. Während Benjamin fort war, versuchte der Arzt die Eltern zu erreichen. Im Rucksack des Jungen hatte er eine Handynummer entdeckt, die er wählte und auch Erfolg hatte. Nach der Aufnahme des Armes und einer weiteren Behandlung brachte ein Krankenpfleger Ben auf die Kinderstation und dort in ein buntes Einzelzimmer. „Der Doktor hat deine Eltern angerufen, sie werden bestimmt gleich herkommen. Hast du Hunger? Ich bring dir eine Kleinigkeit, warte kurz.“ Der Pfleger verließ den Raum und ließ den Zwilling alleine. Der Unterarm war dick in einem stabilen Gips eingepackt. Das würde jetzt ein bisschen dauern! Schließlich war einer der Knochen bei seinem Unfall gebrochen und bis das wieder zusammen wuchs, musste er diesen Gips jetzt tragen.

    Plötzlich hob das Pferdchen ängstlich wiehernd die Vorderbeine. Es war nicht das Helle von Alessa, auch nicht das Dunkle von Hina. Es war das Pony von Benjamin. Auf dem er gerade saß oder eher gesessen hatte, denn bei der ruckartigen Bewegung des Tieres war der junge Lockenkopf zu Boden gefallen. In den Dreck und auch noch ziemlich unglücklich auf den Arm. Ob dabei etwas passiert war? Wovor hatte das Tier denn so plötzlich Angst gehabt? Erschrocken rannte der Mitarbeiter zu ihm, entschuldigte sich mehrfach, fragte ob alles gut war und wählte dann auch gleich die 112 auf seinem alten Nokia-Handy. Während der Wartezeit, band er alle drei Ponys an den Zaun, sodass keines einfach so mehr weglaufen konnte und auch wenn Hina und Alessa jetzt nicht mehr reiten konnten und nur da oben auf ihren Pferden hockten, war es bestimmt ein kleines erschreckendes Erlebnis für sie und wollten sie jetzt überhaupt noch reiten? Der Mitarbeiter hatte Ben gesagt, dass er sich ruhig halten sollte und hatte sich zu ihm gesetzt und es dauert auch wirklich nicht lange, bis die Sanitäter und ein Arzt herbei geeilt kamen. Über den Köpfen der Kinder redeten die Erwachsenen über den Unfall und die nächsten Schritte. „Hallo, kleiner Mann. Wie geht es dir?“, fragte eine junge Sanitäterin und beugte sich zu Benjamin hinab. „Wir werden dich jetzt ins Krankenhaus bringen und uns dort deinen Arm mal genauer anschauen. Und auch sonst alles, was dir weh tut, okay?“ Das kleine Kind und sein Plüschtier wurden auf einer eine Liege in den Krankenwagen und anschließend auch gleich ins Krankenhaus abtransportiert. Zurück bei den Mädchen, guckte der Mitarbeiter sie nervös an. „Das Reiten hat sich für heute erledigt, kommt doch ein andermal wieder.“ Damit half er den Kindern von den Ponys und brachte beide Tiere fort.

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    Leise öffnete sich die Tür zu Sumomos Zimmer. Die Erzieherin hatte die kleine Auseinandersetzung oder eher den großen Wutausbruch ihrer Kollegin mitbekommen, da sie ebenfalls gerade damit beschäftigt war, die Kinder im Waisenhaus zu besuchen. Aber eher aus anderen Gründen als Margot. „Hallo, kleine Pflaume.“ Lillia beschäftigte sich oft mit ihren Waisenkindern und mochte es auch, jedem einen ganz besonderen Namen zu geben, auch wenn die Kinder nicht immer davon begeistert waren. Sie setzte sich zu Sumomo ans Bett und strich der jungen Japanerin über den Kopf, legte ihr ein Taschentuch hin und wartete einfach. Meist beruhigten zärtliche Streicheleinheiten die Kleinen und die Tränen versiegten dadurch. „Ich habe Margot mit einer kleinen Kiste davon stürmen gesehen. Hat sie dir etwas weggenommen?“, fragte sie nach ein paar Minuten schließlich und guckte Sumomo dabei mit einem freundlichen Lächeln aber auch einer gewissen Sorge in den Augen an.

    Was war das? Ein leises Rascheln ertönte erst von links, dann von rechts und wanderte so schnell hin und her, konnten die Anwesenden dem Geräusch überhaupt noch folgen? Vielleicht war es ja doch nur der Wind oder ein... Eichhörnchen! Tatsächlich sprang den Erwachsenen ein kleines, braunes Fellknäuel entgegen und knabberte dabei an einer Nuss, ehe es seinen Blick kurz nach oben richtete. Bevor auch nur einer reagieren konnte, wurde es wie aus dem Nichts zurück in den Busch gezogen, als hätte eine riesige Hand nach ihm gegriffen, doch für die Menschen war es wahrscheinlich sowieso zu dunkel gewesen um zu erkennen was gerade geschehen war. Gut, damit war nun endlich eine harmlose Ablenkung geschaffen, sodass Patricia endlich mit ihrem Plan vorrangehen konnte. Die Geisterfrau materialisierte ihre Hand unbemerkt hinter Evelyns Rücken um dieser leicht in den Po zu kneifen, natürlich genau so, dass es aussah als wäre es Darren gewesen. Vielleicht war es ja etwas unfair von ihr, aber irgendwie musste sie die Blonde ja realisieren lassen, dass sie viel zu gut für diesen Mann war.

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    Es war mal wieder Zeit für Margots täglichen Kontrollmarsch. Stets fing sie bei sich im Erdgeschoss an und arbeitete sich immer weiter nach oben hoch. Mittlerweile befand sich die strenge Frau auch schon längst in der ersten Etage, genauer gesagt im Ostflügel. Während sie mit prüfenden Blicken die Möbelstücke begutachtete, ertönte das laute Klacken ihrer Schuhe im Flur. Für die meisten Kinder bedeutete dieses Geräusch: in Deckung gehen! Denn wenn bei ihr nicht alles tip top war, durfte man mit so einigen Strafaufgaben rechnen. Langsam erreichte sie schließlich Sumonos Tür und öffnete diese ohne jegliche Vorwarnung, doch das, was sich da gerade vor ihren Augen abspielte war ja wirklich unglaublich! "SUMONO OKASHI!" Ihre schrille Stimme unterbrach das freudige Gespräch der Kinder und ohne weiteres entriss sie dem Waisenkind die Kiste mit ihren wertvollen Schätzen. "SÜSSIGKEITEN?! SPIELZEUG?!" Kannte dieses Kind denn keine einzige Regel des Hauses? "Ich glaube nicht, dass du dafür eine Erlaubnis besitzt! KONFISZIERT! BESCHLAGNAHMT! Glaube ja nicht, dass du diese Dinge jemals wieder sehen wirst! SPÜLDIENST FÜR DIE NÄCHSTEN ZWEI WOCHEN!" Wütend hielt sie die Box also mit ihrer linken Hand fest, während die rechte nach der von Pandora griff. "UND DU, FRÄULEIN! Du hast hier nichts zu suchen, also VERSCHWINDE!" Pah! Ohne die Zustimmung eines Erwachsenen hatte kein fremdes Kind hier auch nur irgendetwas zu suchen! Ohne, dass die Kinder sich voneinander verabschieden konnten, wurde Panda direkt aus dem Waisenhaus geschmissen. "Und komm nie wieder!" Grummeln knallte die Erzieherin die Eingangstüre zu und verschwand somit.

    „Danke, danke!“ Mit diesen lauten Worten betrat Rudger die kleine Bühne, auf der bis vor einigen Minuten noch eine Band gespielt hatte. „Ich danke euch allen!“ Der Bürgermeister breitete seine Arme aus und lächelte zufrieden. „Ich freue mich, dass euch die Aktivitäten und Angebote so sehr gefallen haben. Wir haben viele positive Rückmeldungen bekommen und es ehrt mich als Bürgermeister sehr, dass ihr alle ein solch schönes Bild von Sternbach habt und uns wieder besuchen wollt. Manche sogar für immer!“ Rudger lachte laut. Die Feststände wurden währenddessen abgebaut, das Street Food Festival hatte sein Ende gefunden und auch überall sonst wurde alles wieder für den Alltag hergerichtet. Fast!

    „Aber noch ist nicht alles vorbei! Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl, der vielen Gäste die uns besucht haben, haben wir uns noch eine kleine Besonderheit überlegt. Das Fest geht weiter, erstmal nur hier auf dem Dorfplatz und nach ein paar angenehmen Stunden werden wir eine Nachtwanderung im Wald machen! Jeder bekommt Lampen, damit ihr Licht habt, und dann geht es mehr oder weniger geschlossen in unseren schönen Walnuss-Wald! Passend zum bald kommenden Gruselfest haben wir dort alles ein bisschen dekoriert und.. naja, mehr werde ich nicht verraten!“, erklärte der Bürgermeister Sternbachs lachend. „Ich hoffe, ihr bleibt noch etwas bei uns und habt die nächsten Tage noch genauso viel Spaß, wie in den vergangenen.“



    (Das Event geht also weiter – voraussichtlich bis Ende November! Mit einer Nachtwanderung, die vom Dorfplatz aus startet. Wie und wann ihr eure Charaktere losschickt bleibt euch überlassen, denkt aber daran dass wir das Event auch beenden wenn ihr noch auf dem Dorfplatz festhängt. Im Walnuss-Wald werden so einige Überraschungen auf euch warten – seid also gespannt!)

    Dass das junge Fräulein nicht auf seine Worte oder Taten einging sondern alles einfach über sich ergehen ließ, machte den Obdachlosen ja schon etwas an. Denn nichts war schlimmer als eingebildete Zicken, die sich gegen alles wehren und widersprechen mussten. Seiner Meinung nach zumindest aber die interessierte ja eh niemanden. Seine klebrigen Finger waren drauf und dran sich an ihren Hals heran zu tasten, sie hatte ja so eine schöne helle Haut, als ein eigenartiger Kerl daher gelaufen kam und sich einfach so zwischen ihn und sein Häschen setzte. „Na hör mal kleiner Bub, was erlaubst du dir?“, raunte der Mann und aus seinem Mund kam der Gestank von Alkohol und Zigaretten. Dass dieser schwarzhaarige Jüngling der Freund seiner Angebeteten sein sollte, war ihm herzlichst egal und als dieser nach einer ruhigen und gewaltfreien Lösung fragte, hob der Obdachlose nur eben die Schultern. „Ich will doch nur etwas Spaß und wenn da so ein einsames hübsches Ding sitzt, das so aussieht als würde sie dringend einen Mann gebrauchen, dann sag ich doch nicht nein.“ Der Penner lachte laut los und grinste die rosahaarige Frau dann dreckig an. Seine Augen wanderten noch einmal von oben nach unten, von unten nach oben und dann setzte er sich kurzerhand wieder auf seine Parkbank. „Du weißt ja wo du mich findest, Schätzchen.“, sagte er dem angewiderten Mädchen und warf ihr einen Luftkuss zu. Natürlich durfte das Augenzwinkern nicht fehlen.

    „Hey, was soll das!“ Mit einem fleckigem Pappbecher gefüllt mit einigen Münzen rannte ein älterer Herr den Kieselweg im Park entlang. Schon von Weitem war ihm etwas ins Auge gestochen, was ihm so ganz und gar nicht gefiel! Ein junges Mädchen mit komischen Haaren hatte sich auf seine Bank gehockt. Auf SEINE Bank! Ja richtig, schon seit Tagen, nein sogar Wochen hauste der Mann auf diesem Möbelstück. Weil er sonst keines hatte. „Das ist meine Bank, Mädchen.“, schimpfte der Mann in zerfetzten Klamotten und eigenartigem Geruch und blieb vor ihr mit verschränkten Armen stehen. Doch je länger er die Fremde anstarrte, desto weicher wurden seine bösen Gesichtszüge und ein Grinsen bildete sich in seinem schmutzigen Gesicht. „Wartest du auf jemanden? So ein hübsches Ding wie du ist doch bestimmt sehr begehrt oder nicht?“ Da es ja seine Bank war, setzte sich der Obdachlose ohne zu fragen neben Leila und lehnte sich entspannt zurück. „Weißt du, das ist eigentlich meine Bank hier. Jeder im Park weiß das, nicht jeder hat das Glück ein Dach über dem Kopf zu haben und da lebe ich halt hier im Park mit anderen Leuten, denen es so geht wie mir. Da hat jeder so sein Fleckchen und dieses hier gehört mir.“, erzählte der Mann während er sich die junge Dame genau anschaute. „Und ich bekomme gerne Besuch, vorallem von so wunderschönen Häschen. Sind die gefärbt oder hast du von Natur aus so besonderes Haar?“ Der grinsende Obdachlose streckte seine Hand nach ihrem Haarschopf und berührte eine ihrer langen Strähnen wobei er mit seinem Körper noch näher an Leila heran rutschte. „Hmmh, du duftest wirklich sehr gut.“

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    Mit etwas Verspätung, die Aufbauarbeiten haben an diesem Ort einfach etwas mehr Zeit beansprucht, wurde auch am Platz vor dem Rathaus etwas Hübsches hergerichtet - speziell für die kleinen Besucher! Ein Kettenkarussell sowie ein buntes Riesenrad, beides eher klein gehalten, sorgen für Spaß und Spannung bei den Kids und sollte es für manche zu aufregend sein, können sich diese in das hübsche Kinderkarussell setzen und entscheiden, ob sie im Auto, auf einem Pferd oder einem Schwan ihre Kreise ziehen wollen. Außerdem gibt es auch hier einige Buden, an denen Jung und Alt ihr Glück im Dosenwerfen, Fädenziehen oder Losen herausfordern können!

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    Vor den Türen der Gaststätte wurden kleine Zielscheiben aufgebaut. Da jeder doch mal davon träumt, ein fantastischer Bogenschütze zu sein, kann man hier sein Talent unter Beweis stellen. Im Inneren findet man dann auch kleine belegte Brote, Brötchen, etwas Gebäck und Softdrinks. Außerdem sind die Zimmer in der Zeit des Festes umsonst.