Beiträge von Asteria


    Selphy wusste nicht so genau, ob Dolce von der Regelung verstimmt war oder nicht, aber zumindest kam keine erboste Entgegnung wie sie es vielleicht von so manch anderen erwartet hätte. Die Elfendame schien tatsächlich, wie Selphy es schon vermutet hatte, zu verstehen, warum die Regelung existierte und akzeptierte dies auch mit einer leisen Zustimmung. Diese wurde nur noch verstärkt durch den andächtigen Blick, den die Rosahaarige durch das Runenarchiv schweifen lies. Ein Blick, den sie nur zu gut von sich selbst kannte. Gesprächig mochte Dolce nicht sein, aber für die Adelstochter war dies auch gar nicht nötig. Sie sagte genug durch einen Blick oder Handlung aus. So hatte sie auch kein Problem mit dem wortlosen Dank der Elfe auf ihren Rat, der ihr nicht über die Lippen zu kommen schien. Selphy nickte nur lächelnd. Wenn sie sich zwischen wortkargen Leuten wie Dolce, die jedoch jeden Satz bedächtig wählten und Leuten, die jeden einzelnen Gedanken ohne Überlegung hinausposaunten entschieden müsste, würde sie erste Kategorie ohne Zögern wählen. Wie sehr sie inhaltslose Diskussionen doch hasste. Und die Bibliothekarin hatte auch keinerlei Probleme eine Unterhaltung zu dominieren, sollte es nötig sein. Nun aber fühlte sie keinerlei Bedürfnis die Ruhe zu stören, die mit Julias Abgang wieder eingekehrt war. Stattdessen beobachtete sie Dolce, welche anscheinend mit ihrem Studium der Magiebücher für heute fertig war und nun begann, ihren Arbeitsplatz wieder sorgsam in den Ursprungszustand zurückzuversetzen und die Bücher an ihren rechtmäßigen Platz zu bringen. Eine weitere Welle Anerkennung für die Elfe überkam Selphy. Das war einer der Weiteren Dinge, die normalerweise in ihre eigenen Aufgaben fiel da diejenigen, die tatsächlich für die Bücher herkamen, es oft nicht für nötig erachteten auch wieder aufzuräumen. Sie konnte noch nicht genau sagen, ob sie die Dolce mochte, aber zumindest stand die Elfe schon höher in ihrer Achtung als so manch anderer. Sich ihrer eigenen unterbrochenen Aufgabe wieder bewusstwerdend, tat sie es der Dame mit dem Zylinder gleich und sortierte die restlichen Bücher ein, zu denen sie noch nicht gekommen war. Das hatte definitiv länger gedauert als sie gewohnt war, aber normalerweise hatte sie ja auch nicht so viele Unterbrechungen. Aber nun war sie endlich fertig und die Lücken, die von ihr selbst verursacht worden waren, waren wieder gefüllt. Wenig später gesellte sich auch Dolce wieder zu ihr. Die Rosahaarige überraschte Selphy damit, dass sie sich dieses Mal sogar von selbst äußerte und bekannt gab, dass sie zu Kanno gehen würde. Nachdenklich blickte Selphy in Richtung des alten Zauberers, der sie in seinem Runenarchiv aufgenommen hatte. Sie überlegte und zögerte kurz, doch dann traf sie eine Entscheidung. Entschlossen richtete Selphy ihren Blick zurück auf Dolce. „Ja.“, begann sie nickend. „Ich habe es schon viel zu lange aufgeschoben. Ich muss aufhören nur darüber nachzudenken und es auch wirklich tun, ansonsten werde ich nie etwas erreichen.“, meinte die Edeldame mit überzeugter und fester Stimme. Dolce hatte immerhin Recht gehabt. Es gab keinen Grund noch länger zu warten. Was Kanno wohl dazu sagen würde? Er hatte ja schon öfters versucht sie dazu zu überreden, einen Zauber zu lernen oder sogar in seine Lehre zu treten. Aber die Blondine war zuerst nicht allzu sehr an der Magie interessiert gewesen und als sie die Faszination doch mit voller Wucht packte, war sie immer so unschlüssig gewesen. Das war etwas, das sie nun zu bereuen anfing. Doch jetzt hatte sie die Chance und da der Gedanke nun in ihrem Kopf war und sich festgebissen hatte, war sie von dem Vorhaben mehr und mehr überzeugt.


    ->> kommt an


    Ihre Beine hatten Dorothy raschen Schrittes von der Kapelle fortgetragen. Sie wusste nicht, wohin genau sie sie führten aber das war der jungen Frau im Moment ganz egal. Sie wollte nur weg, ihren Kopf etwas klar bekommen. Das hatte sogar einigermaßen Erfolg. Auf ihrem Weg hierher merkte sie, wie ihre Tränen langsam versiegten und die mit übermäßigen Tempo durch ihr Gehirn strömenden Gedanken sich verlangsamten und schließlich ganz ausblieben. So sehr, dass sie erst merkte wo sie war, als sie fast in den See fiel. „Oh!“, rief die Heilerin überrascht aus, als sie es gerade noch schaffte zu einem abrupten Halt zu kommen aber dafür prompt auf ihr Hinterteil fiel. Verdutzt blickte die Grünhaarige auf die schillernde Oberfläche des Sees. War sie wirklich so weit gelaufen? Zu ihrer eigenen Überraschung entkam der Grünhaarigen ein leichtes Kichern, doch schnell schlug sie sich die Hände vor den Mund. Etwas verlegen sah sich die Priestertochter um. Ganz in ihrer Nähe stand ein Mann im Wasser, welcher sie schon anzustarren schien. Peinlich berührt drehte sie ihren Kopf wieder weg und versuchte sich stattdessen auf etwas Anderes zu konzentrieren als die Anwesenheit des Fremden. Die klare Luft, die Ruhe und die Wärme der Sonne hatten bereits Wunder für Dorothys Gefühlsaufruhr getan, auch wenn natürlich noch lange nicht alles in Ordnung war, so fühlte sie sich nun doch etwas besser. Zurückhaltend machte sie sich daran, ihre Schuhe auszuziehen um es dem Fremden gleichzutun und ihre Beine ins Wasser zu strecken. Sie unterdrückte den Drang, etwas darin herumzuplantschen, denn noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte sie nicht unbedingt. Dafür erhob sie den Kopf in Richtung Sonne um sich das vom Weinen immer noch brennende Gesicht etwas zu wärmen. Sie wusste sie würde der Realität bald ins Auge blicken müssen und darüber nachdenken, was in den letzten Stunden geschehen war, aber bis dahin wollte sie noch etwas in der neugefundenen Ruhe schwelgen, auch wenn sie bereits fühlte wie die unerwünschten düsteren Gedanken zurückkehrten.

    Selphy


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    Familie


    Eltern



    Geschwister
    Kinder
    Sonstige Verwandte


    Freunde und Bekannte


    Flüchtige Bekannte






    Neutrale Haltung






    Gute Bekannte
    Freunde


    Feinde


    Ungemocht




    Zerstritten
    Verhasst
    Todfeinde


    Liebe


    Verliebt
    Unklare Gefühle



    Beziehung
    Verlobt
    Verheiratet


    Ehemalige


    Freunde
    Feinde
    Beziehung

    Ein Steckbrief kommt geflogen <3


    Name: Mistel Duvessa
    [IMG:http://fc02.deviantart.net/fs7…incesslettuce-d73igx0.png]
    Altersstufe: Kind
    Geburtstag: 6. Dezember
    Größe: 1,33 m
    Familienstand: Single
    Familie: Iris [Schwester]
    Herkunft: Riverport
    Info: Im frühen Kindesalter fand Iris‘ und Mistels Mutter einen neuen Mann und verließ daraufhin ihre Familie. Das Leben der Geschwister mit einem alleinerziehenden Vater verlief trotz allem gut, bis zu dem Tag, als ihr Vater entschied sich auch einen neuen Partner an die Seite zu holen. Seitdem ging alles bergab. Ihre neue Stiefmutter behandelte Iris und Mistel als wären sie Sklaven und drückte ihnen immer die komplette Hausarbeit auf. Ihr Vater schien davon jedoch nicht viel zu merken oder tat nur so. Nach einigen Jahren wurde es den beiden zu viel und sie beschlossen das Elternhaus zu verlassen. Von nun an sorgte Iris für Mistel, was für ein starkes Band zwischen ihnen sorgte. Oft können sie auch ihre Sätze vervollständigen, da sie so gut wie immer auf der selben Wellenlänge sind, sich aber auch ab und zu streiten.
    Seine Geschichte und die Tatsache, dass er zurzeit auch viel alleine ist, haben ihn zu einer Art Einzelkämpfer gemacht. Er ist zwar ein kleiner arroganter Charmbolzen, der jede Lehrerin um den Finger wickeln kann und auch viele Freunde um sich schart, aber mit Heim nimmt er selten jemanden. Sein Charme und seine Arroganz, vor allem seine Arroganz, sind schon einigen sauer aufgestoßen, aber er macht sich daraus scheinbar nichts. Seine guten Noten resultieren nicht von seinem Charme, denn trotzdessen er im Unterricht eher "zu cool zum lernen" ist, kann er die meisten Fächer stets mit guten Noten abschließen. Außer Kunst. Kunst ist seine Nemesis.
    Job: Schüler der Grundschule
    Charakter: Mistel weiß es, Leute zu manipulieren und hat eine sehr berechnende Ader. Er gibt sich nett und sein natürlicher Charme hilft ihm sehr dabei, Leute um seinen Finger zu wickeln. Aber obwohl er oberflächlich sehr offen und freundlich wirkt, ist das Meiste davon nur Schauspiel. Er ist eigentlich ein sehr verschlossenes Kind, was von seiner Angst, verletzt zu werden kommt. So glauben viele, in ihm einen Freund gefunden zu haben während Mistel zu keinen von ihnen eine wirkliche emotionale Bindung aufgebaut hat. Er umgibt sich gerne mit Leuten, die ihm von Nutzen sein können. Einer der wenigen Charakterzüge, den er gerne und offen zeigt ist seine grenzenlose Arroganz. Er weiß, was er kann und zeigt es stolz. Zudem ist es nicht leicht, ihn zu provozieren, denn er hat in fast allen Situationen einen kühlen Kopf was vermutlich daher kommt, dass er nicht unbedingt ein emotionaler Mensch ist. Trotz seiner Probleme ist er extrem hilfsbereit. Er sagt sich selbst gerne, dass das natürlich nur aus Eigennutz geschieht, dass er nur Leuten hilft die ihm im Gegenzug auch etwas bieten können. Doch die Wahrheit ist, dass es ihm selbst große Freude bereitet anderen zu helfen. Tief in ihm drin steckt doch noch der Wunsch, einfach zu dem Rest der Kinder dazuzugehören, ohne sich Sorgen um Zurückweisung machen zu müssen. Das würde er aber nie zugeben. Aufgrund seiner Vergangenheit hat er extreme Bindungs-und Verlustängste. Die Einzige, an der er wirklich hängt ist seine Schwester Iris. Diese würde er trotz seiner mickrigen Statur auch mit seinem Leben beschützen.
    Vorlieben: Iris, lernen, Bücher, nette Leute, Ruhe und Frieden, allein sein, Tiere, Katzen, Süßigkeiten
    Abneigungen: Kunst, Überemotionalität, inhaltslose Diskussionen, Langeweile, soziemlich jegliche Erinnerungen an seine Vergangenheit, Ungerechtigkeit, Faulheit, Hohlköpfe
    Wohnort: Hauptstraße 15 | Riverport
    Vergeben an:   Asteria


    So nach ständigen Auf und Ab kann ich mich endlich wieder offiziell aktiv melden. Ich hab zwar noch ein paar Prüfungen aber die sollten mich nicht allzu sehr einschränken. Also wenn nichts dazwischen kommt melde ich mich wieder voll zurück ^_^


    Ein erneutes Erklingen der Türglocke machte Kotomi auf die Anwesenheit eines weiteren Kunden aufmerksam. Sie entschudligte sich kurz bei der älteren Dame, welche sie grade beriet um dem Neuankömmling mitzuteilen, dass sie gleich bei ihm sein wurde, da entdeckte sie den rosa Lockenschopf ihrer Schwester. Überrascht zog die junge Frau die Augenbrauen hoch. Rumi besuchte sie sonst nie im Laden. Kurz durchfuhr sie eine Welle Panik. Was war, wenn etwas passiert war?! Doch das Lächeln auf dem Gesicht des Teenagers beruhigte sie. Es war zwar etwas scheinheilig aber wenn wirklich etwas passiert wäre, würde sie es dem Mädchen sofort ankennen. Aie hob einen Finger um der Rosahaarigen zu signalisieren, sie würde gleich bei ihr sein und wandte sich dann wieder zu ihrer Kundin. Das Gespräch dauerte nicht lange und wenig später zog die Dame wieder von Dannen, mit einem Versprechen wieder zurückzukommen auf den Lippen. Es kehrte wieder Ruhe in den Antiquitätenladen ein und nun hatte Kotomi auch endlich Zeit für ihre Schwester. „Hi.“, begrüßte sie das Mädchen mit einem hoffentlich nicht allzu gequält wirkenden Lächeln. Es lag noch eine eher unangenehme Diskussion offen zwischen den Beiden, aber das Verhältniss zwischen den Schwestern war in letzter Zeit nicht das Beste gewesen und viel gesehen hatten sie sich auch nicht, geschweige denn miteinander gesprochen. Kotomi fand es am Besten nicht sofort wieder einen düsteren Schatten über das Zusammentreffen zu legen. Also verdrängte sie den unangenehmen Gedanken fürs Erste. „Was führt dich denn her?“, fragte die Blauhaarige stattdessen mit neugierigen Blick.


    Kohaku kicherte auf Collettes Bemerkung. Süß und flauschig, in der Tat! Kohaku hatte nur selten etwas mit der unangenehmeren Sorte von Monstern zu tun und alle die sie kannte waren so nett und liebenswürdig. Nun ja, vielleicht lag das auch an Kohakus Natur aber Fakt war, dass Collette Recht hatte. Nur böse Magie konnte ein Monster dazu bringen etwas wirklich böses zu tun. Die Grünhaarige war nur allzu froh, dass ihre beiden Begleiterinnen das Thema für beendet erklärt hatten und so kehrte die entspannte Stimmung in der Mädchenrunde schnell wieder zurück. Das Schmetterlingsmädchen war so frei, sich einen weiteren Keks zu schnappen während sie Collette lauschte. Einen Beruf? Darüber hatte sie noch nie nachgedacht. Für sie war es immer klar gewesen, dass sie ihr Leben im Wald verbringen würde, alleine. Darauf, dass sie vielleicht einen Nutzen für die Menschen haben könnte, wäre sie noch nie gekommen. Hatte sie doch bis erst vor kurzem immer abgeschottet gelebt. Nachdenklich betrachtete sie die braunhaarige Frau. „Also ich habe keinen, aber ich wüsste auch nicht was ich machen könnte…“ Das Mädchen blickte etwas beschämt. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht so genau, welche Berufe es gibt…“, murmelte sie schüchtern in ihren Keks. Sie kannte diejenigen, die auf Monster Jagd machten und vor denen sie sich selbst in Acht nahm. Und Heilerinnen, natürlich. Aber ansonsten war das Monstermädchen nicht allzu sehr mit den Beschäftigungen der Menschen vertraut.


    Selphy war gerade dabei gewesen, eines der verunglückten Bücher hochzuheben, da bemerkte sie Dolce, welche im von Julia hervorgerufenen Tulmult hochgesprungen zu sein schien. Doch das war nicht das Einzige, denn die Elfendame hatte etwas, das wie ein Zauberstab aussah erhoben. Allerdings war das nicht der Grund, warum die Bibliothekarin etwas erschrocken der Atem stockte. Nein, dafür war wohl eher die schattenhafte Gestalt vor Dolce verantwortlich, ohne Zweifel von der Rosahaarigen selbst hervorgerufen. Der Schreck war jedoch schnell verflogen, doch die Edeldame hatte nur wenige Momente Zeit die Gestalt interessiert zu mustern, bevor sie wieder zurückgerufen wurde, welche sich dann ebenfalls daran machte die Bücher wieder aufzusammeln. Etwas enttäuscht, die Demonstration von Schattenmagie nicht noch etwas weiter beobachten zu dürfen machte sich Selphy wieder daran, aufzuräumen. Mit den von den Regalen gefegten Büchern nun wieder sicher in den Armen, wandte sich die junge Frau in die Richtung, wo Julia gerade ihre Prüfung ablegte. Entweder redete sich die Dame mit dem Lockenkopf gerade um Kopf und Kragen oder sie gab genau das, was Kanno hören wollte von sich. Es war sicher nicht das, was der alte Mann zu Beginn erwartet hatte aber offenbar schien es zu funktionieren denn wenig später konnte die Blonde miterleben wie ihre Freundin einen neuen Zauber erhielt. Wenig später zog die Grünhaarige dann auch schon wieder von Dannen, wobei die Bibliothekarin ihr nur zum Abschied mit einem Lächeln zunickte, sichtlich erfreut über den Erfolg ihrer Freundin. Nun war wieder Stille in das Runenarchiv eingekehrt. Kanno verzog sich zurück in seine Kammer und Dolce war wieder in dem Buch, welches Selphy ihr vorhin empfohlen hatte vertieft. Fast hätte sie nach dem Zauber gefragt aber unterließ es dann doch die Elfendame zu stören. Stattdessen machte sich die Edeldame daran, die Löcher in den Regalen die von Julias unüberlegtem Zauber zurückgeblieben waren wieder mit ihren rechtmäßigen Eigentümern zu füllen. Es war nicht viel Zeit vergangen, da vernahm sie zu ihrer Überraschung die etwas zögernde Stimme der Elfe. Mit bedauernder Miene drehte sie sich zu der Dame um. „Leider muss ich Ihnen sagen, dass dies nicht möglich ist. Es war einmal Brauch, lange bevor ich dies mein Heim nennen konnte. Jedoch gingen so viele Bücher verloren, oder wurden beschädigt zurückgebracht. Manche hatten sogar die Anmaßung wertvolle Stücke zu verkaufen!“, erklärte sie Dolce, bemüht nicht zu aufgebracht über den Frevel mancher Menschen zu werden. „Ihr scheint mir den Wert dieser Exemplare zu erkennen und versteht deshalb sicher, warum Kanno es schon lange nicht mehr zulässt, dass die Bücher das Runenarchiv verlassen. Ich kann ihm da nur zustimmen.“ Dass sie selbst hin und wieder ein Exemplar aus dem Archiv schmuggelte um es draußen zu lesen musste ja keiner wissen. Und sie brachte die Bücher ja aller wieder unbeschadet an ihren Platz zurück. „Ich kann Ihnen nur anbieten, jederzeit hier vorbeizukommen. Diese Türen stehen immerzu offen.“ Sie schenkte der Elfe ein Lächeln, auch wenn sie sich inzwischen sicher war, dass sich die Rosahaarige nichts aus solchen Nettigkeiten machte. Nach kurzen Überlegen fügte sie noch an:“ Jedoch würde ich Ihnen empfehlen, sich einen Platz im hinteren Teil des Archivs für ihr Studium zu suchen. Wie Ihr gesehen habt, wird dieser Teil oft für diverse Prüfungen missbraucht, weiter hinten werdet Ihr aber kaum gestört.“ Die Bibliothekarin seufzte bedauernd. „Nur Wenige besuchen das Runenarchiv für die Bücher. Die Meisten belästigen Kanno für einen Zauber und verschwinden danach wieder.“ Ihre Missbilligung dieses Verfahrens war klar in ihrer Stimme zu hören. Wie dumm es doch war sich mit Magie zu befassen aber sich nicht die Mühe zu machen, auch die Theorie zu erlernen.


    Dorothy wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war als sie langsam begann ihre Umgebung wieder wahrzunehmen. Der Schock saß definitv tief denn sie hatte nichts was seit dieser furchtbaren (oder furchtbar guten?) Entdeckung geschehen war, mitbekommen. Nicht ihre Hände, die sich in der Erde verkrallt hatten und dem Schmerz nach zu urteilen vermutlich von der rauen, harten Oberfläche verletzt wurden, nicht die heißen Tränen die ihre unermüdlich die Wangen hinunterliefen obwohl sie sich doch geschworen hatte heute nicht nocheinmal in Tränen auszubrechen, die brennenden Augen und erstickten Schluchzer und auch nicht die leicht zitternden Hände von Zaid und Lily, je eine auf ihre Schulter. Sie musste nicht nachsehen um das Mitgefühl Lily’s und den Zorn Zaid’s zu sehen. Mit zweiteren war sie bereits allzu vertraut, obwohl die kalte Wut des Halbmonsters nie auf sie gerichtet war. Und all dessen wurde sie sich gleichzeitig und mit voller Wucht bewusst und ganz plötzlich war der Heilerin alles zu viel. Ihre Emotionen hatten heute schon so oft verrückt gespielt und sie konnte einfach nicht mehr ertragen. Viel zu schnell erhob sich die Grünhaarige und versuchte den Schwindel, der sie überkam abzuschütteln. Sie wollte etwas sagen, sich erklären aber alles was ihrer rauen Kehle -hatte sie geschrien?- entkam war ein schwaches „Es tut m-mir leid“, was sich eher nach einem Schluchzen anhörte, ehe sie sie sich umdrehte und lief. Sie wollte die beiden nicht zurücklassen, einfach so, wirklich nicht. Nicht Lily, mit ihrer sanften mitfühlenden Art. Jemand der sich um sie gekümmert hatte ohne zweimal darüber nachzudenken. Sicher einer der nettesten Menschen die sie seit langem getroffen hatte. Und Zaid, der nun sicher mehr für sie war als nur ein Freund, bei dem sie sicher immer sicher fühlte und der zugleich ihre Gefühlswelt völlig durcheinanderbrachte. Sie wollte nicht vor ihm weglaufen nach somlanger Zeit aber sie konnte nicht anders. Der Friedhof und die Kapelle, ihr Heim und und Zufluchtstätte in den letzten Jahren, welches sie kaum jemals verlassen hatte, hatte nun eine erstickende Wirkung auf sie. Dieser Platz saugte das letzte bisschen Kontrolle über ihre Emotionen aus ihr und sie konnte es einfach nicht ertragen. Sie musste ihre Gedanken und Gefühle ordnen und das konnte sie nicht hier. Also lief sie.

    ->>Dorothy verlässt die Kapelle


    Seufzend öffnete Kotomi die Tür zum Antiquitätenladen. Ihr Vorgesetzter war, wie immer, bereits anwesend und nickte ihr nur kurz zu, bevor er sich wieder um seine eigenen Angelegenheiten kümmerte. Er wusste, dass die blauhaarige junge Frau sehr gewissenhaft arbeitete und wusste, was sie zu tun hatte. Es war nicht unbedingt Kotomis Lieblingsjob, auch wenn der Laden einen gewissen Charme hatte und sie definitiv von den alten Gegenständen hier fasziniert war. Allerdings hätte sie sich, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte, sich definitv etwas anderes ausgesucht. Vorzugsweise ihr Studium fortgesetzt, allerdings war das ja nun nicht mehr möglich wenn sie Rumi und sich selbst über Wasser halten wollte. Sich mit ihrem Schicksal abfindend brachte sie ihre Tasche in ein kleines Kämmchen im Hinterteil des Ladens, der als soetwas ähnliches wie Pausenraum benutz wird und als sie die Glocke über der Eingangstür vernahm setzte Kotomi ihr bestes Verkäuferlächeln auf und ging, um die erste Kundschaft des Tages zu bedienen.


    Der junge Mann schien nicht allzu begeistert von Dolces eindeutig missbilligendem Einwand, um Magie beherrschen zu können sei auch theoretisches Wissen erforderlich. Die Bibliothekarin konnte da nur zustimmen, dennoch verwies sie denn Mann auf ein paar Werke, die vor allem der Praxis dienten und ließ ihn dann in Ruhe, jegliches eventuelle Interesse an dem Mann völlig verflogen. Sie bekam nur mit, wie er schließlich wieder von Dannen zog. Die rosahaarige Elfenschönheit hatte sich auch bereits wieder anderen Dingen zugewandt. So ließ sie sich nun auf einem Tisch nieder und vertiefte sich in eins der Bücher, die sich in ihrem Stapel befand. Selphy war keineswegs beleidigt, dass die Elfe ihr ursprüngliches Gespräch nicht mehr aufgegriffen hatte. Die Bibliothekarin konnte Leidenschaft für Bücher durchaus zu schätzen wissen. Sie selbst bevorzugte deren Gesellschaft immerhin. Die Edeldame wandte ihren Blick zu den Büchern, welche sie Dolce sorgsam abgenommen hatte und legte ihn auf dem Tisch neben Dolce ab, so sanft wie möglich um die Rosahaarige nicht in ihrem Studium zu unterbrechen. Dabei überflog sie kurz sie Titel der papierenen Schätze wobei ihr eines ins Auge stach. Sie griff behutsam nach dem Buch und legte es ins Blickfeld der Elfe. „Eine Empfehlung.“, meinte sie mit einem Lächeln, ihre Finger liebevoll über den in Gold gedruckten Titel streichend. Sie wusste, dass Dolce nicht nach ihrer Hilfe gefragt hatte, aber dieses Buch war eines der ersten gewesen, die sie zu diesem Thema gelesen hatte und es war mit Abstand ihr Liebstes gewesen. Nicht nur immens hilfreich und informativ, sondern auch erst so wirklich der Grund, warum sie sich in die Schattenmagie verliebt hatte., Damals, als sie sich Wissen über jede Magieart angeeignet hatte, jedoch an nicht vielem so wirklich Gefallen fand. Diesen kleinen Schatz wollte sie einfach mit jemanden Teilen, der sich genauso sehr für diesen Zweig der Magie interessierte wie sie selbst. Nun hatte sie allerdings nicht die Absicht, die Rosahaarige noch weiter zu stören, so wandte sich so leise wie möglich ab, im Inbegriff die restlichen noch in ihrem Zimmer verweilenden Bücher zu holen und ebenfalls an ihren rechtmäßigen Platz zu bringen, da wurde die Ruhe von einer ganz anderen Quelle gestört. Selphy schmunzelte, als sie das gelockte Haar und zarte Gesicht des Neuankömmlings erkannte. Es war schon etwas länger her, dass die Zeit mit Julia verbracht hatte, aber sie erinnerte sich nur zu gut an diverse Geschehnisse, die damals stattfanden. Interessiert beobachtete die Edeldame, als die hübsche Frau Kanno um einen weiteren Zauber bat. Dieser schien, wie erwartet, nicht allzu erfreut über eine Störung in seiner Arbeit, forderte Julia aber dazu auf, ihre Künste zu zeigen. Die Blondine hatte einen kurzen Augenblick, um sich darüber klar zu werden, was ein Windzauber im Runenarchiv bedeutete, doch da war es bereits geschehen. Die Magie fegte durch die Regale hindurch, entfernte Staub aber leider auch Bücher etwas gewaltvoll von den Regalen und nicht zuletzt auch Dolces Zylinder. Ihr eigener war glücklicherweise verschont geblieben. Nun hatte sie allerdings die Aufgabe, die zu Boden gegangenen Bücher wieder aufzusammeln. Ihre Irritation verflog allerdings bei Julias peinlich berührten Entschuldigung. Ihr entkam ein amüsiertes Lachen, als sie sich nach einem der Bücher bückte.